Chancen_Risken 05/2020

Page 4

4

AKTUELL

Rundblick

Wirtschaftsgeschehen kompakt

USA Rekordzahlen mit Schönheitsfehler Die Folgen der Corona-Pandemie lösen auch in den USA starke Schwankungen in der Wirtschaftsleistung aus. Zahlen der US-Regierung zum dritten Quartal 2020 zeigen das weltweit schnellste Wachstum seit dem Zweiten Weltkrieg. Demnach wuchs das US-Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September um rund 7,4 Prozent gegenüber des vorangegangenen Quartals, als die USA mit einem historischen Wirtschaftseinbruch von rund neun Prozent kämpften. Doch Ökonomen schätzen den Aufschwung nicht unbedingt als nachhaltig ein. Ein neuer Stimulus, der unter anderem von Fed-Chef Jerome Powell gefordert wird, ist vorerst nicht in Sicht. Der Arbeitsmarkt erholt sich außerdem nur langsam, im Vergleich zum Jahresbeginn fehlen rund zehn Millionen Jobs. Dadurch ergeben sich Steuerausfälle in Milliardenhöhe, die viele Bundesstaaten in Schwierigkeiten bringen.

Dow Jones

Stand 31.12.2019

28.538,44

Veränderung in %

+ 5,73 %

Stand 08.12.2020 Veränderung absolut

30.173,88

+ 1.635,44

FRANKREICH Frankreichs Wirtschaft erholte sich im dritten Quartal etwas

Die französische Wirtschaft ist im Sommer im Rekordtempo gewachsen und hat sich etwas von der Coronakrise erholt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Juni und September um 18,2 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt berichtete. Für die Erholung im dritten Quartal sorgte fast ausschließlich die Inlandsnachfrage. Die Verbraucher erhöhten nach dem Lockdown ihre Konsumausgaben um rund 17 Prozent, die Investitionen der Firmen stiegen um mehr als 20 Prozent. Die Exporte kletterten um rund 23 Prozent nach oben, waren im Frühjahr allerdings auch kräftig um fast 26 Prozent eingebrochen. Das vierte Quartal wird vermutlich unter den neuen Beschränkungen wieder deutlich leiden.

CAC 40

Stand 31.12.2019

5.978,06

Stand 08.12.2020

5.560,67

Veränderung in %

- 6,98 %

Veränderung absolut

- 417,39

DEUTSCHLAND Konjunktur am Scheideweg Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht die Konjunktur seines Landes am Scheideweg. Zwar hob der Politiker die Wachstumsprognose für das Jahr 2020 leicht an, und im kommenden Jahr rechnet er mit einem Aufschwung. Er meinte aber zugleich: „Das Pendel kann in die eine oder andere Richtung ausschlagen.“ Entscheidend sei, ob eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert werden könne. In der Herbstprognose rechnet Altmaier für das laufende Jahr mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 5,5 Prozent. Für 2021 erwartet er ein Plus von 4,4 Prozent.

DAX

Stand 30.12.2019

13.249,01

Stand 08.12.2020

13.278,49

Veränderung in %

+ 0,22 %

Veränderung absolut

+ 29,48


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.