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VIRTUELLER DGRH-KONGRESS 2020
Rheuma MANAGEMENT | Sep/Okt 2020
ENTZÜNDLICH-RHEUMATISCHE ERKRANKUNGEN
ePoster: Ausgewählte Highlights vom virtuellen DGRh-Kongress Im Rahmen des deutschen Rheumatologiekongresses wurden eine Vielzahl originärer Abstracts und Poster präsentiert, auf die hier nur am Rande eingegangen werden soll. Einen guten Überblick bietet die Auswahl der Wissenschaftspreise der DGRh für die besten ePosterpräsentationen in den fachlichen Kategorien der ePosterwalk-Sessions, die hier ebenso wie die wichtigsten Preise und Ehrungen kurz vorgestellt werden.
In der Kategorie „Der besondere Fall“ wurden Samantha Ferdinand, Frankfurt/M., und Kollegen für die Vorstellung des schwierigen Falls einer stationär (zunächst in der Infektiologie) mit stark schmerzenden Hauteffloreszenzen aufgenommenen Patientin mit großen Ulzerationen mit putrider Sekretabsonderung an den Mammae ausgezeichnet. Nach Ausschluss mehrerer Differenzialdiagnosen inklusive eines Malignoms, Hauttuberkulose, Parasitose und Zoonose konnte schließlich eine ANCA-assoziierte Vaskulitis mit Eosinophilie bestätigt werden, die mit Rituximab beherrscht werden konnte (FA.47). Prämiert in der Kategorie „Diagnostik und Bildgebung“ wurden Michael Czihal, München, und Kollegen für ihre Arbeit zur Kompressionssonografie der Temporalarterien in der Diagnostik der Riesenzell-Arteriitis bei Patienten mit okulären Durchblutungsstörungen. Diese weist bei einem Cut-Off-Wert von 0,7 www.dgrh-kongress.de
Deutscher Rheumatologi 2020 –– virtuell
Kongress
48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
9. bis 12. September 2020
mm der maximalen Wanddicke der Temporalarterien eine extrem gute Sensitivität von 100 %, jedoch – aufgrund der höheren maximalen Wanddicken bei Männern ≥70 Jahre – nur limitierte Spezifität von 84,5 % (77,3 vs. 92,5 % bei Männern und Frauen) auf (DI.14). Oliver Hansen, Heidelberg, und Kollegen wurden für ihr ePoster zur SCREENED-Studie im Bereich „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ ausgezeichnet. Sie konnten zeigen, dass eine aktenbasierte Triage die Effizienz der hier untersuchten Screeningsprechstunde in der Frühversorgung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen noch weiter zu steigern vermag (EV.09).
Neue Erkenntnisse zur JAK-Inhibition Im Bereich „Experimentelle und Translationale Rheumatologie“ wurde ein ePoster von Natalie Frede, Freiburg, und Kollegen zu einer Untersuchung ausgezeichnet, die sich mit spezifischen Effekten von fünf verschiedenen Januskinase (JAK)-Inhibitoren auf die Modulation der B-Zell-Aktivierung und -Reifung befasste und Unterschiede zwischen dem Pan-JAK-Hemmer Tofacitinib und JAK-1/2- bzw. präferentiellen JAK-1-Inhibitoren aufzeigte (ET.17). In der Kategorie „Osteologie und Rheuma-Orthopädie“ prämiert wurde eine Arbeit von Arnd Kleyer, Erlangen, und Kollegen, die sich gleichfalls mit der JAK-Inhibition beschäftigte. Präklinische Untersuchungen zeigen, dass JAK-Inhibitoren wie Baricitinib zur Steigerung der Osteoblastenfunktion und Knochenbildung beitragen könnten, wie eine aktuelle Publikation der Arbeitsgruppe (Sci Transl Med 2020; 12(530): eaay4447) belegt. Die jetzt mithilfe der hochauflösenden CT (HR-pQCT) generierten Daten bei drei mit Baricitinib behandelten Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) unterstreichen den potenziellen Nutzen von JAK-Inhibitoren auf die sekundäre, periphere Osteoporose bei RA-Patienten (OS-RO-01).
Rheumatoide Arthritis und Spondyloarthritiden Ausgezeichnet in der Kategorie „Rheumatoide Arthritis” wurden Supriya Murthy, Leipzig, und Kollegen, die auf Basis ihrer