baustoffPARTNER September 2021

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MOCOPINUS

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Ein ideenreiches architektonisches Konzept: Das markante Erscheinungsbild der modernen Fassade prägen rauchschwarze Profile, zudem steht der vierstöckige Holzbau auf Stelzen.

Visionäre Holzbauweise mit karbonisierter Fassade MOCOPINUS Mitten in der Innenstadt von Regensburg ist jetzt ein neues Wohngebäude zu finden: ein moderner vierstöckiger Holzbau, der auf Stelzen steht. Zudem prägen rauchschwarze Fassadenprofile das markante Erscheinungsbild. Dazu hat Mocopinus in intensiver Forschungsarbeit die alte japanische Methode »Yakisugi« weiterentwickelt. Dabei werden die Oberflächen der Vollholzprofile kontrolliert verbrannt. Durch diese Karbonisierung erhält das Holz nach Herstellerangaben eine natürliche Witterungsbeständigkeit. Ein Ziel des außergewöhnlichen Bauprojekts auf dem ehemaligen Parkplatz der Unternehmenszentrale der Bayerischen Staatsforsten war es, durch eine besonders nachhaltige und klimafreundliche Architektur neue Maßstäbe für Gebäude in Holzbauweise zu setzen. 500 t CO2 konnten hier nach Angaben des Bauherren durch die Verwendung von rund 700 m3 Holz eingespart werden. Darüber hinaus wurde durch die Überbauung des vorhandenen Parkplatzgeländes das Nutzungspotenzial der Fläche gesteigert. Mit einem ideenreichen architektonischen Konzept war es möglich, Parken und Wohnen für eine innerstädtische Nachverdichtung zu vereinen und den Flächenverbrauch für benötigten Wohnraum zu reduzieren. Der Leitgedanke bei dem Projekt war ganzheitliche Nachhaltigkeit. Beim Wachs-

Eine witterungsbeständige Holzfassade durch Karbonisierung – zusätzliche chemische Schutzmittel sind dabei nicht erforderlich.

tumsprozess des natürlichen Rohstoffes wird der Atmosphäre CO2 entzogen und im Holz langfristig gespeichert, so der projektverantwortliche Architekt Thomas Feigl bei den Bayerischen Staatsforsten. »Auch verbraucht der Einsatz von Holz im Vergleich zu konventionell erstellten Gebäuden weniger Primärenergie. Vor diesem Hintergrund nimmt der nachwachsende Rohstoff in allen Bereichen des Bauens zunehmend einen hohen Stellenwert ein. Das zeigt auch das Leuchtturmprojekt der Bayerischen Staatsforsten. Wir haben zur Unterbringung von kleinen Wohnungen und Appartements mit rund 900 m2 Wohnfläche einen hölzernen Baukörper entworfen, der wie auf Stelzen über dem Boden schwebt. Dadurch konnten die Parkplätze zu ebener Erde weitestgehend erhalten bleiben«, erklärt Thomas Feigl weiter.

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Eines der Ziele des ganzheitlichen ressourcenschonenden Baukonzeptes ist es, ein Stück Natur in das stark versiegelte urbane Umfeld der Stadt zurückzuholen. Auf dem Flachdach des vierstöckigen Gebäudes ist die Anlage eines Gartens mit Bäumen, Sträuchern und verschiedenen Pflanzbeeten zum »Urban Gardening« geplant. Dieser Freizeitbereich über den Dächern von Regensburg soll den Bewohnern als gemeinschaftlich genutzte Grünfläche und zentraler Treffpunkt dienen. »Es wird in Zeiten stets höher werdender Temperaturen immer wichtiger, mit begrünten Dächern einen Beitrag zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas zu leisten«, so Thomas Feigl.

Holz-Hybridbauweise, neue Perspektive im Holzbau Die Holz-Hybridbauweise vereint unterschiedliche Materialeigenschaften, sodass

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