BRUCKNER 9
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19./20. APR. 23
19.30 UHR
PROGRAMM-MAGAZIN NR. 8
SAISON 22/23
Sinfonieorchester Basel
Lawrence Power, Viola
Domingo Hindoyan, Leitung
19./20. APR. 23
19.30 UHR
PROGRAMM-MAGAZIN NR. 8
SAISON 22/23
Sinfonieorchester Basel
Lawrence Power, Viola
Domingo Hindoyan, Leitung
Fast drei Jahre liegt es zurück, dass Bruckners Neunte unseren Zyklus mit allen Sinfonien des Komponisten im Basler Münster krönen sollte. Zugleich war dies als festlicher Abschluss unserer Zeit der Wanderjahre gedacht, kurz vor Wiedereröffnung des Stadtcasinos Basel. Doch die Pandemie machte uns einen Strich durch die Rechnung. Obwohl das Münster wieder für Konzerte zugänglich war, verhinderten die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände den Auf bau einer Bühne für ein grosses Sinfonieorchester. Das Konzert fand trotzdem statt, mit einer faszinierenden Bearbeitung von Bruckners 7. Sinfonie für eine reduzierte Besetzung. Unvergessen wird uns dieser Abend dennoch bleiben, weil es das erste Konzert in Basel überhaupt war, bei dem wir Sie, unser Konzertpublikum, wieder empfangen durften. Nun ist es endlich so weit, dass Bruckners 9. Sinfonie zur Au ff ührung kommt und den Zyklus im Stadtcasino Basel verspätet vollendet. Wir freuen uns dabei sehr auf das Basler Debüt des jungen venezolanischen Dirigenten Domingo Hindoyan, der seit dieser Spielzeit Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ist.
Ausserdem im Programm: die Schweizer Erstaufführung eines Bratschenkonzerts von unserem ‹Composer in Residence›
Anders Hillborg mit Lawrence Power als Solisten. Noch viel mehr über dieses Konzert und unsere weiteren Aktivitäten erfahren Sie auf den nachfolgenden Seiten. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünschen Ihnen
Hans-Georg Hofmann Ivor Bolton Künstlerischer Direktor ChefdirigentLawrence Power, Solist in Anders Hillborgs Konzert für Viola und Orchester
VORVERKAUF
Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel
Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel
+41 (0)61 206 99 96
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Billettkasse Stadtcasino Basel
Steinenberg 14 / Tourist Info 4051 Basel
+41 (0)61 226 36 30
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Sinfonieorchester Basel
+41 (0)61 272 25 25
ticket@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch
ZUGÄNGLICHKEIT
Das Stadtcasino Basel ist rollstuhlgängig und mit einer Induktionsschleife versehen. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.
PREISE
CHF 105/85/70/55/35
ERMÄSSIGUNGEN
• Junge Menschen in Ausbildung: 50 %
• AHV/IV: CHF 5
• KulturLegi: 50 %
• Mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5
• Bei Menschen, die für den Konzertbesuch eine Begleitung beanspruchen, ist der Eintritt für die Begleitperson frei. Die Anmeldung erfolgt über das Orchesterbüro.
Das Sinfonieorchester Basel verwendet ge schlechtsspezifische Formulierungen und weist Autor*innen bei der Vergabe von Textaufträgen im Vorfeld darauf hin. Es steht den Autor*innen in ihren Texten jedoch frei, ihre Texte individuell zu gestalten.
M i, 19. April 2023, 19.30 Uhr
Do, 20. April 2023, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Anders Hillborg (*1954):
Konzert für Viola und Orchester (2021, Schweizer Erstaufführung)
I. Rage
II. Fade
III. Still
IV. Cadenza
V. Odobenus Lachrymae
VI. Ascension
VII. Rage PAUSE
Anton Bruckner (1824–1896):
Sinfonie Nr. 9 d-Moll, WAB 109 (1896)
I. Feierlich, misterioso
II. Scherzo. Bewegt, lebhaft – Trio. Schnell
III. Adagio. Langsam, feierlich
Sinfonieorchester Basel
Lawrence Power, Viola
Domingo Hindoyan, Leitung
18.30 Uhr: Konzerteinführung mit Benjamin Herzog am Mittwoch und Donnerstag im Musiksaal
ca. 20’
ca. 63’
Konzertende: ca. 21.35 Uhr
VON GEORG RUDIGER
Der britische Bratschist
Lawrence Power (geboren
1977) ist Professor an der Zürcher Hochschule der Künste. Ein Gespräch über seine Begeisterung für Neue Musik, den besonderen Charakter der Viola und darüber, was er seinen Student*innen gerne mitgeben möchte.
GR Sie haben eine grosse Leidenschaft für zeitgenössische Musik. Bei Ihrem Auftritt mit dem Sinfonieorchester Basel spielen Sie das Konzert für Viola und Orchester des schwedischen Komponisten Anders Hillborg, das 2021 für Sie geschrieben wurde, in einer Schweizer Erstaufführung. Woher kommt bei Ihnen diese Liebe zur Neuen Musik?
LP Ich liebe die Zusammenarbeit mit Komponist*innen. Ich habe eine tiefe Zuneigung zu Menschen, die etwas aus dem Nichts erschaffen können. Mir gefällt auch bei zeitgenössischer Musik, dass die Tradition keine Rolle spielt. Alles ist neu. Diese Reinheit, diese Unvoreingenommenheit fasziniert mich.
GR Ist es nicht mühsam, immer wieder neue Partituren zu entdecken und zu dechiffrieren?
LP Einerseits natürlich schon, andererseits gehört das einfach zu meinem Beruf. Es ist unsere Aufgabe, neue Musik in die Welt zu schicken. Das hält auch frisch.
GR Welcher Art ist das Violakonzert von Anders Hillborg?
LP Das Konzert trägt viele unterschiedliche Einflüsse in sich. Der Beginn mit einem unerbittlichen Tremolo der Viola ist eine Hommage an Luciano Berios Zyklus
«Ich habe eine tiefe Zuneigung zu Menschen, die etwas aus dem Nichts erschaffen können.»
Sequenze . Dann wird der Raum geöffnet für wunderschöne melodische Linien zwischen Viola und Orchester. Das pulsierende Herz des Werks ist ein Zitat aus einem Beatles-Song. Das Violakonzert wurde in Liverpool uraufgeführt – deshalb die Hommage an die Beatles. Das Werk hält wirklich viele Überraschungen bereit.
GR Das Hillborg-Konzert ist Teil des ‹Viola Commissioning Circle›. Mit diesem Projekt möchten Sie insgesamt zehn neue Violakonzerte in Auftrag geben – jedes Jahr eines. Funktioniert dieses ambitionierte Projekt gut?
LP Ich bin sehr zufrieden. Für mich ist es wichtig, neues Repertoire für mein Instrument entstehen zu lassen. Dabei habe ich mich von grossen Persönlichkeiten wie dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch und dem weltbekannten Basler Musikmäzen Paul Sacher inspirieren lassen. Ohne diese grossartigen Förderer wären viele spannende Kompositionen gar nicht entstanden.
GR Sie sind Professor für Viola an der Hochschule der Künste Zürich. Was möchten Sie Ihren Student*innen mitgeben?
LP Die ganze Musiklandschaft verändert sich gerade. Natürlich sollen meine Schüler*innen ihr Instrument ausgezeichnet spielen können. Ich hoffe, ich kann ihnen aber auch Neugier, Offenheit und Flexibilität vermitteln. Das ist für mich das Entscheidende in der klassischen Musik.
GR Sie spielen auch Violine, aber Viola ist Ihr Hauptinstrument. Was mögen Sie an der Viola?
LP Grundsätzlich mag ich alle Streichinstrumente. Mit dem Violaspiel habe ich im Alter von acht Jahren angefangen. Die Viola ist meine Muttersprache. Violine spiele ich erst seit ungefähr sieben Jahren. Die Viola ist innerhalb der Streicherfamilie eine ganz besondere Stimme, die auf Ausgleich bedacht ist. Sie ist keine perfekte Stimme wie die Violine oder das Violoncello. In gewisser Weise ist die Viola ein Kompromiss – zwischen Höhe und Tiefe, zwischen Vordergrund und Hintergrund. Ich liebe ihren Charakter und ihr Pathos.
GR Als Gründer und künstlerischer Leiter des West Wycombe Chamber Music Festival in England stellen Sie spezielle Konzertprogramme zusammen. Im Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel wird nach dem HillborgKonzert die 9. Sinfonie von Anton Bruckner gespielt. Gibt es für Sie einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Werken?
LP Die Sinfonie von Bruckner kenne ich nicht besonders gut. Grundsätzlich finde ich es interessant, alte und neue Werke in einem Konzertprogramm zu vereinen.
GR Domingo Hindoyan wird das Sinfonieorchester Basel an diesem Abend dirigieren. Wie wichtig ist ein Dirigent für einen Interpreten?
LP (lacht) Das ist eine grosse Frage. Manch mal ist es sehr wichtig, einen Dirigenten zu haben – manchmal zerstört er mehr als zu unterstützen. Bei Bruckner ist der Dirigent alles. Ohne einen Dirigenten ist es unmöglich, dieses riesige Orchesterschiff durch alle Klippen der Partitur zu steuern. Aber für eine Mozart-Sinfonie braucht man ihn eigentlich nicht. Bei dem Violakonzert von Hillborg dagegen ist ein Dirigent sehr hilfreich. Die Rolle des Dirigenten ist also immer eine andere.
GR Die deutsche Geigerin Julia Fischer spielt manchmal im zweiten Teil eines Konzerts im Orchester im Tutti mit, nachdem sie im ersten ein Solokonzert gespielt hat. Was machen Sie im zweiten Teil Ihres Basler Konzerts?
LP Wahrscheinlich werde ich die Gelegenheit nutzen, die Bruckner-Sinfonie im Publikum anzuhören.
GR Also kein Bier nach dem Auftritt?
LP Vielleicht ist es auch möglich, beides zu machen. (lacht) Ein Bier trinken und danach die Sinfonie hören. Ich bin mir sicher, das würde auch Anton Bruckner gefallen.
Lesen Sie mit bazonline.ch
Basel liest
VON CORINA KOLBE
Ungestüm beginnt Anders
Hillborgs Bratschenkonzert, das jetzt in Basel seine
Schweizer Erstaufführung erlebt. Der ‹Composer in Residence› des Sinfonieorchesters Basel zeigt
aufregende Facetten eines häufig verkannten Instruments – und lädt die Zuhörer*innen zu einem kleinen Ratespiel ein.
Witze über Bratschist*innen sind nicht totzukriegen. Im Alphabet steht ihr Name kurz vor «Bratwurst». Seit Ewigkeiten müssen diese Musiker*innen so viel Spott erdulden wie in der Schweiz die Bewohner*innen des jeweiligen Nachbarkantons. Dabei kommt der Bratsche als Mittelstimme eine wichtige Funktion im Orchester zu. Sie dient als Brücke zwischen den Violinen und den Bassinstrumenten und bezaubert die Zuhörer*innen mit ihrem diskreten, warmen Klang. Tritt sie solistisch in Erscheinung, tönt sie zumeist melancholisch.
Mit einem gewissen Augenzwinkern erweist der schwedische Komponist Anders Hillborg dem oftmals unterschätzten Instrument eine originelle Hommage. Bei ihm darf die Viola auch ihren wilden Charakter zeigen, der ansonsten eher verborgen bleibt. Unter Leitung von Domingo Hindoyan führt das Sinfonieorchester Basel das Bratschenkonzert zum ersten Mal in der Schweiz auf. Wie bereits bei der Weltpremiere im Oktober 2021 in Liverpool übernimmt Lawrence Power den Solopart. Der bekannte britische Bratschist hatte das Konzert über seinen ‹Viola Commissioning Circle› bei Hillborg in Auftrag gegeben. Es ist eines von zehn neuen Werken aus der Feder unterschiedlicher Komponisten, die in einem Zeitraum von zehn Jahren aus der Taufe gehoben werden sollen.
Hillborg schrieb sein Stück während der Corona-Pandemie, die ihn, wie andere Künstler auch, jäh zum Umdenken zwang. «Ich hatte immer viel für grosse Orchester komponiert. Das Violakonzert und das Cellokonzert, das letztes Jahr in Basel aufgeführt wurde, sind dagegen für kleinere Besetzungen konzipiert. Wegen Corona durfte vorübergehend ja nur eine begrenzte Anzahl von Musikern auf die Bühne kommen», sagt er. «Diese schwierige Zeit hatte für mich auch etwas Positives. Denn ich konnte mich stärker auf Kammerorchester fokussieren, die immer flexibel einsetzbar sind.»
Die Vorstellung, der Klang der Bratsche sei von tiefer Schwermut geprägt, hält sich hartnäckig. «Ihre hohen Töne schillern durch ihren traurig-leidenschaftlichen Ausdruck», meinte einst schon Hector Berlioz. Hillborg wollte mit solchen Klischees aufräumen. In dem italienischen AvantgardeKomponisten Luciano Berio fand er einen Verbündeten. Dessen Sequenze -Zyklus hat ihn bei der Arbeit an dem Konzert unüberhörbar beeinflusst. Der erste Teil mit der Bezeichnung Rage (Wut) beginnt mit einem aufwühlenden Tremolo der Violen. «Rasend, ständig zornig», heisst es in den Spielanweisungen. «So geht es eine ganze Weile weiter, bevor die Musik sanfter und melodischer wird», erklärt Hillborg. «Die Viola darf dann auch wieder klagende Töne anstimmen.»
Mit Power stand er während der Komposition die ganze Zeit über in Kontakt, der Solist brachte auch eigene Vorschläge ein. «Manche Musiker*innen wollen das Stück erst sehen, wenn es fertig ist. Andere kommen während der Arbeitsphase häufig mit Anregungen auf mich zu. Beides ist in Ordnung.» Wenn er für ein Instrument schreibe, das er selbst nicht spiele (wie die Bratsche), kämen ihm plötzlich ganz neue Ideen, meint er. «Ähnlich erging es ja Igor Strawinsky mit seinem Violinkonzert in D-Dur. Hätte er selbst Geige gespielt, wären ihm bestimmte Dinge wohl nie eingefallen. Zu viel Wissen kann die Kreativität blockieren.»
Seit der Uraufführung durch das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Leitung von Andrew Manze hat Hillborg das Bratschenkonzert mehrmals überarbeitet. «Keines meiner Stücke ist bei der Uraufführung endgültig fertig. Mir wird dann immer klar, dass ich noch etliches verbessern kann.» Hillborgs Verlag Faber Music hat inzwischen die dritte Version des Violakonzerts veröffentlicht, die bei den Aufführungen 2023 zu hören sein wird. Ohne einen Gruss an die Beatles wäre eine Uraufführung in Liverpool für Hillborg kaum denkbar gewesen. «Mit den Beatles hat für mich ja alles angefangen. Als Teenager spielte ich erst Keyboard in einer Popband, bevor ich mich mit anderen Musikstilen beschäftigt habe.» In das Violakonzert hat Hillborg ein paar Takte eines Beatles-Songs eingearbeitet. «Den Titel
möchte ich nicht verraten. Ich bin gespannt, ob das Publikum in Basel von selbst darauf kommt», schmunzelt er. Ein Wink mit dem Zaunpfahl: Die betreffende Passage trägt – nicht ohne Ironie – den lateinischen Titel Odobenus Lachrymae .
Konzert für Viola und Orchester
BESETZUNG
Viola solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, Sopransaxofon, 2 Hörner, 2 Trompeten, Klavier, Streicher
ENTSTEHUNG 2021
URAUFFÜHRUNG
21. Oktober 2021 in Liverpool mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Andrew Manze mit Lawrence Power als Solist
DAUER ca. 20 Minuten
In Liverpool hat man ihn gleich ins Herz geschlossen. Und das, obwohl Domingo Hindoyan beim letzten Champions-League-Finale ganz offen für Real Madrid war – und die Engländer 0:1 verloren. Aber Leidenschaft zurückhalten? Das geht gar nicht. Genau deshalb ist der 43-Jährige ein idealer Vermittler. Wobei man das mit der Leidenschaft nicht im klassischen Sinne verstehen darf.
Hindoyan ist keiner, der wie wahnsinnig mit dem Taktstock fuchtelt. Viel wichtiger seien die Augen, sagt er. Und das funktioniert längst nicht nur beim Liverpool
Philharmonic, dessen Chef-
dirigent der Venezolaner ist. Wie Gustavo Dudamel und Rafael Payare kommt
Hindoyan aus dem Talentpool des Orquesta Sinfónica Simón Bolívar. Ein
Gespräch über das Geheimnis von El Sistema, seine erstaunlich frühe Liebe zu Bruckner und dessen unerhörte Spätphase.
CS Domingo Hindoyan, was ist das Besondere an der letzten Sinfonie Bruck ners, die ja angeblich dem «lieben Gott» gewidmet ist?
DH Anton Bruckner wirft mit allen seinen Sinfonien einen sehr persönlichen Blick auf die Welt, und ich meine, dass ihn sein tiefer Glaube an Gott beim Komponieren inspiriert hat. In die Partituren fliesst seine umfassende, ehrliche Spiritualität. Er war immer auf der Suche nach etwas Transzendentem, nach dem Dahinter. Das steigert sich im Laufe der Jahre, und in der Neunten scheint er es endlich gefunden oder zumindest berührt zu haben. Die Widmung an Gott zeigt, dass Bruckner das gespürt haben muss. Nur konnte er die Sinfonie nicht vollenden, weil er leider schon zu krank war.
CS Dabei hat er fast zehn Jahre an der Neunten geschrieben. Denken Sie als Dirigent über die Vollendung nach?
DH Eher frage ich mich, wie es überhaupt weitergegangen wäre, wenn Bruckner noch zehn Jahre gelebt hätte. Das betrifft genauso Schubert, Beethoven, Mahler und alle Grossen. Im Fall von Bruckner wäre das besonders spannend, weil er uns in der 9. Sinfonie überrascht und seine eigene Tradition der alles bestimmenden Ordnung verlässt. Gut, er hat seine Werke immer wieder überarbeitet, sei es aus Unsicherheit oder um sie weiterzuentwickeln. Mit seinen Ansprüchen hat er sich selbst extrem gefordert. Dieses Mal blieb ihm keine Zeit mehr, doch er hätte ganz sicher einiges verändert.
CS In der Neunten gibt es neue harmonische Spannungen, Dissonanzen, aber auch diese unfassbaren Steigerungen, die dann in gewisser Weise zerfallen. Demontiert Bruckner sich selbst?
DH Er baut eine grosse Struktur auf, die immer auch an Beethoven erinnert und in der er sich seinem mächtigen Vorbild annähert. Er demontiert sich selbst, da stimme ich zu, aber trotzdem bleibt es bei der Verbindung zum Allerhöchsten. Bei Bruckner gibt es eine immense Spannweite zwischen den tiefsten Tiefen der Erde und dem Himmel. Das können wir spüren, auch in musikalisch-technischer Hinsicht. Ganz am Anfang haben wir dieses berühmte Tremolo der Violinen, überhaupt diese riesige Einleitung über unzählige Takte – das ist einmalig!
CS Obwohl man für Bruckner heute keine Lanze mehr brechen muss, gilt seine Musik immer noch als überbordend, mächtig und undurchdringlich. Wie sehen Sie das?
DH Ich kann diese Frage kaum beantworten, weil ich Bruckner schon immer gemocht habe. Und das seit meiner Kindheit, was durchaus seltsam klingt. Aber seine Harmonien berühren einfach das Herz. Manche Leute haben vielleicht ein bisschen Angst vor der Länge der Sinfonien, für mich sind sie nicht lang genug!
CS Wie kommt es, dass Sie schon so früh Bruckner gehört haben?
DH Mein Vater war Geiger im Orquesta Sinfónica de Venezuela in Caracas. In jungen Jahren wurde er ausgewählt, um im World Philharmonic Orchestra in Stockholm zu spielen. Carlo Maria Giulini dirigierte damals Bruckners Achte . Von dieser Aufführung gab es ein Video, das ich wieder und wieder angeschaut habe, so kam ich in einen regelrechten Bruckner-Swing. Und was soll ich sagen, diese Musik hat mir vom ersten Moment an gefallen! So ging das los, und dann kam immer mehr von Bruckner dazu. Klar, als Teenager habe ich das dann mit höchster Lautstärke in meinem Zimmer gehört. Ja, ich bin schon lange ein grosser Bruckner-Fan! Mit Giulini begann übrigens auch meine Bewunderung fürs Dirigieren.
«Bruckner war immer auf der Suche nach etwas Transzendentem, nach dem Dahinter.»
«Bei Bruckner gibt es eine immense Spannweite zwischen den tiefsten Tiefen der Erde und dem Himmel.»
CS Im Gegensatz zu Anton Bruckner haben Sie früh Karriere gemacht.
DH Nicht wirklich, ich habe erst mit achtundzwanzig oder neunundzwanzig mit dem Dirigieren begonnen. Heute sehe ich Kollegen, die mit Anfang zwanzig überall auf der Welt am Pult stehen. Ich dagegen wusste mit zwanzig gar nichts.
CS Sie untertreiben.
DH Ich habe Tonleitern auf der Geige geübt. Okay, Violinkonzerte.
CS Sie haben in Venezuela eine sehr fundierte Musikausbildung erhalten. Was ist das Besondere an El Sistema?
DH Jeder hat zu jeder Zeit Zugang. Es interessiert nicht, wie viel Geld die Eltern besitzen, denn weder das Instrument noch der Unterricht kostet etwas. In fast jeder Stadt des Landes gibt es ein Sistema-Zentrum. Und die zweite Sache ist fast noch wichtiger: Die Kinder werden sofort mit grosser Musik konfrontiert. Sie spielen mit den anderen zusammen und verlieben sich unwillkürlich in diese Musik. Ich sehe das an meinem Sohn. Er ist fröhlich, wenn er zum Fussball geht. Die Klavierstunde gefällt ihm schon auch, aber nicht so sehr wie Fussball. Warum? Weil Fussball eine kollektive Sache ist und man die Gefühle mit den anderen teilt. Spielt man Geige, Klavier oder Cello, fühlt man sich anfangs allein im Raum. Eine gewisse Befriedigung zu finden, ist da viel schwieriger. Bei El Sistema ist man Teil eines Ozeans von Musiker*innen und lässt sich von den anderen anstecken, von der Lehrerin, vom Lehrer – und vom Ziel, in einem Monat beim Kon zert mitzuspielen. Das ist eines der Geheimnisse von El Sistema.
CS Haben Sie nicht auch Ihre Frau Sonya Yoncheva am Konservatorium in Genf kennengelernt?
DH Ich habe sogar bei ihrer Diplomprüfung dirigiert.
CS Was für ein dramatischer Auftakt!
DH Es hat aber noch eine Weile gedauert, bis wir uns wieder trafen und dann in Berlin zusammen ausgegangen sind.
CS Das ist die klassische Kombination: Sängerin und Dirigent.
DH Ja, wie Torero und Flamencosängerin, toll!
CS Die Schweiz spielt eine besondere Rol le in Ihrem Leben.
DH Ja, ich habe in Genf Dirigieren studiert. Dann bin ich am Konservatorium Assistenzlehrer geworden. Die Schweiz ist meine zweite Heimat, ich bin sozusagen angepasster Schweizer und lebe hier nach wie vor mit meiner Familie.
«Die Schweiz ist meine zweite Heimat.»
VON THOMAS GERLICH
Die Sinfonien von Anton Bruckner (1824–1896) sind nichts für schwache Nerven – sie gehen nämlich aufs Ganze. «Grosse» Sinfonien, die stark besetzt, lang und von emotionaler Tiefe sind, hat es schon früher gegeben, mindestens seit Beethoven und Schubert.
Bei Anton Bruckner aber ist aus der grossen die monumentale Sinfonie geworden. Er hat damit, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Opern Richard Wagners, im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eine Spielart dieser Gattung entwickelt, die gleichermassen eigen wie umstritten war.
Alle musikalisch-technischen und ‹inhaltlichen› Aspekte sind bei Bruckner ins Extrem gesteigert. Die klassischen Formen dehnen sich ins Riesenhafte aus. Das Orchester wächst immens, besonders die Blechbläser-Gruppe, der Klang wird oft massiv und räumlich. Prägend für den formalen Verlauf ist, dass Bruckner die ganze Sinfonie mit einem dichten Netz von dynamischen Steigerungen und klanglichen Kulminationen überzieht, sodass das Publikum fast permanent unter Höchstspannung gesetzt wird. Diese Musik will nicht unterhalten, sondern überwältigen. Sie strömt und wuchert und prunkt. Und auch bei dem, worüber Musik wortlos spricht, hat Bruckner versucht, sinfonisch in neue Dimensionen vorzudringen: hin zu stärkeren Affekten, existenzielleren Fragen, grandioseren Klangbildern. Ob er sich mit alledem nicht künstlerisch übernommen hat, wurde von Anfang an diskutiert. Die Kritiker an seiner letzten Wirkungsstätte Wien, die auf der Seite seines Widersachers Johannes Brahms standen, warfen ihm genau das vor: «Übermächtiges Wollen», «masslose Exaltation», «fieberhafte Überreizung», lauteten ihre Urteile über seine Musik. Bruckner hat sich davon zum Glück nicht beirren lassen. Bester Beweis dafür ist sein letztes Werk, die 9. Sinfonie in d-Moll. Von 1887 an arbeitete er neun Jahre an der Partitur. Mehrfach wurde das Pro-
jekt zugunsten der Revision älterer Werke unterbrochen, und bis zu seinem Tod im November 1896 konnte Bruckner nur die ersten drei Sätze vollenden. Trotz ihrer fragmentarischen Gestalt kann die Neunte als Summe seiner Sinfonik gelten, ein radikales Spätwerk, das sich stellenweise kühn der musikalischen Moderne nähert. Und seinen «Willen zur Monumentalität» (Wolfram Steinbeck) hat sich Bruckner bis zuletzt bewahrt.
So ist etwa im 1. Satz das betörend sehnsüchtige Seitenthema der Streicher gewiss der emotionale Attraktionspunkt des Ganzen. Doch dominiert wird dieser Satz von den martialischen Motiven des Hauptthemas, herrischen Klanggesten, die am Anfang, in der Mitte und am Ende im geballten Tutti fortefortissimo zum Ausbruch kommen. Im anschliessenden Scherzo verwandelt Bruckner das komplette Orchester in eine mal grimmig stampfende, mal überdrehte Rhythmus-Maschine. Der eingeschobene Trio -Teil mit seinen witzig-unberechenbaren Flöten-Einwürfen ist dann prak tisch
der einzige Moment von Unbeschwertheit im ganzen Stück. Denn was nun folgt, ist einer der kolossals ten und schwerblütigsten Adagio -Sätze der gesamten Sinfoniegeschichte. Bruckner hielt ihn für «das Schönste», das er je geschrieben habe, und selbst einer seiner schärfsten Kritiker musste nach der Urauf führung 1903 zugeben: «Dieser das Zeitliche mit dem Ewigen verknüpfende Satz enthält die schönsten und innigsten Stellen, Melodien, geschwellt von unerfüllbarer Sehnsucht, und Klänge, die ahnungsvoll aus einer höheren Welt der Geister herabwehen.» Auch das Adagio hat sein Ziel wieder in einer gross angelegten Steigerung gegen Ende, und hier nimmt dieser ausserordentliche Satz seine letzte überraschende Wendung: Bruckner lässt ihn spektakulär in einem hochgradig dissonanten Akkord kulminieren. Erst in der Coda findet die 25-minütige Tour de Force zu einem Schluss in verklärendem Dur inklusive Glockengeläut in den Geigen. Mit diesen letztlich durchaus befriedigenden Takten endet die Aufführung der
Neunten im Musiksaal des Stadtcasinos Basel. Dieses Ende entspricht nun allerdings ganz und gar nicht dem eigentlichen Konzept einer Bruckner-Sinfonie. Zu diesem gehört nämlich zwingend ein krönendes Finale, in dem – neben vielem anderen – mit Themen-Zitaten an die zurückliegenden Sätze erinnert und mit einer letzten, maximalen Klangkulmination das ganze Werk ins Gloriose und Erlösende gewendet wird. Bruckner hat ein solches Finale für die Neunte nicht fertigstellen können. Wie soll man mit diesem Problem umgehen?
Eine grosse Zahl von weitreichenden Entwürfen zu dem Satz hat sich glücklicherweise erhalten. Doch hat in den letzten sechzig Jahren keiner der Ver suche, dieses Material zu einer aufführbaren Version zu ergänzen, ein Resultat ergeben, das kompositorisch wirklich auf Augenhöhe mit einem ‹echten› Bruckner ist. Bruckner selbst schlug sein eigenes Te Deum von 1884 als «besten Notschluss» vor, falls das Finale Fragment bleiben sollte. Damit bekäme das Werk immerhin einen Schluss von Komponistenhand, der im Ausdrucksgehalt den formalen Erfordernissen einigermassen entspricht. Im Wissen allerdings, wie ‹massgeschneidert› ein richtiges Bruckner’sches Finale auf die jeweils ganze Sinfonie bezogen ist, wird auch das Te Deum stets wie ein Fremdkörper in der Neunten erscheinen.
Und so ist unter allen imperfekten Lösungen das Schliessen mit dem 3. Satz – wie an diesem Konzertabend – vielleicht doch die beste. Wer mag, kann darin eine Spiegelung des Lebens in der Kunst sehen: So unvollendet das eine am Ende immer sein wird, so unvollendet muss auch das andere wider Willen zuweilen bleiben.
BESETZUNG
3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte, 8 Hörner (davon 4 Wagnertuben), 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Streicher
ENTSTEHUNG
1887 bis 1896
URAUFFÜHRUNG
11. Februar 1903 in Wien mit dem Wiener Concertvereinsorchester unter der Leitung von Ferdinand Löwe
DAUER
ca. 63 Minuten
VON SIGFRIED SCHIBLI
Suchmaschinen wie Google speichern das weltweite
Wissen. Könnte man jedenfalls meinen. Wenn man
‹Liverpool› dort eingibt, erscheinen zuerst Mitteilungen über den FC Liverpool, seinen Trainer Jürgen Klopp, seine Stars wie Mohamed Salah, seine vielen Erfolge und wenigen Misserfolge auf dem grünen Rasen. In der Häufigkeit an zweiter Stelle ploppen Informationen und Bilder über die Beatles auf, die einst in der ‹Hauptstadt des Pop› gross geworden sind und von dort ihren Siegeszug durch die Musikwelt angetreten haben. Paul
McCartney ehrte die Beatles-
Stadt, indem er zu Beginn der 90er-Jahre das Liverpool Oratorio schrieb, das aus
Anlass eines Orchester jubiläums in der Kathe drale von Liverpool uraufgeführt wurde.
Dass Fussball und Gesang eine enge Verbindung eingehen können, zeigt sich vor allem im Lied You’ll Never Walk Alone, das jeweils von den Fans des FC Liverpool angestimmt wird und zu den bekanntesten Fussballhymnen der Gegenwart geworden ist. Es stammt allerdings nicht aus der Grossstadt im Nordwesten Englands, sondern aus einem amerikanischen Broadway-Musical, aus Carousel von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein. Die etwas sentimentale, in ruhigem Puls schreitende choralartige Melodie hat sich als vielseitig verwendbar erwiesen. Nicht selten wird sie zu Beerdigungen angestimmt. So war es etwa, nachdem der deutsche Nationaltorhüter Robert Enke 2009 seinem Leben ein Ende gesetzt hatte. Die erste Songzeile wurde noch im letzten Jahr vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz häufig zitiert, sei es im Zusammenhang mit dem Krieg in der
Ukraine, sei es mit gravierenden sozialen Problemen in Deutschland. Es ist schon erstaunlich, dass ein und dieselbe Melodie bald ein Fussballteam anspornen und bald einer trauernden Gemeinde Trost spenden kann!
Seit 2015 trägt Liverpool den von der UNESCO verliehenen Titel ‹City of Music›. Doch seine Musiktradition reicht viel weiter zurück. 1840 wurde das damalige Liverpool Philharmonic Orchestra gegründet. Sein erster Dirigent war der aus Zürich stammende Geiger und Orchesterleiter Jakob Zeugheer; ihm folgten mehrere deutsche Dirigenten wie Julius Benedict, Max Bruch und Charles Hallé. Auch der Österreicher Walter Weller, der frühere künstlerische Leiter der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel und faktisch Chefdirigent des damaligen Basler Sinfonie-Orchesters, ist mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra verbunden; er leitete es von 1977 bis 1980. Heute ist Domingo Hindoyan als Nachfolger von Vasily Petrenko Chefdirigent. Dem Orchester angegliedert ist
ein professioneller Chor, zu dessen beliebtesten Repertoirewerken – wenig überraschend – Händels Oratorium Messiah zählt. Rund hundert Jahre nach seiner Gründung erhielt das Orchester mit dem Konzertsaal ‹Liverpool Philharmonic Hall› eine neue feste Heimstätte. Deren Bau war notwendig geworden, nachdem die alte Philharmonic Hall durch einen Grossbrand zerstört worden war. Der neue, 1939 eröffnete Saal verbindet architektonische Elemente von Jugendstil und Bauhaus. Hier finden seither die grossen Orchesterkonzerte von Liverpool statt, aber auch ausgewählte Pop-Events und grosse Shows. Und hier war vor anderthalb Jahren die Uraufführung des Bratschenkonzerts von Anders Hillborg zu hören, das von mehreren Orchestern – unter ihnen das Sinfonieorchester Basel – sowie dem ‹Viola Commissioning Circle› in Auftrag gegeben worden war und nun zum ersten Mal in der Schweiz erklingt.
Gespräch VORGESTELLT
Maruša Grošelj erhielt mit acht Jahren ihren ersten
Querflötenunterricht in Slowenien und setzte ihre musikalische Ausbildung in Ljubljana am Konservatorium für Musik und Ballett und an der Musikhochschule bei Matej Zupan fort. Für ihr Masterstudium zog sie nach Freiburg im Breisgau, wo sie 2016 ihren Abschluss machte. Ab 2013 war sie als regelmässige Aushilfe beim Philharmonischen Orchester Freiburg tätig und in der Saison 2015/16 als Praktikantin im SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg angestellt. Seit der Saison 2017/18 hat Maruša Grošelj die Position der Solo-
Piccolistin und 2. Flötistin beim Sinfonierochester Basel inne. Ein Gespräch über hohe Töne, interkontinentale Opern und ätherische Musik.
LV Maruša Grošelj, Du bist Solo-Piccolistin in Basel – eine Stadt, in der dieses Instrument durch die Basler Fasnacht einen hohen Stellenwert hat. MG Ja, das Piccolo spielt hier wirklich eine grosse Rolle! Ich war zwar noch nie an der Basler Fasnacht, habe aber natürlich schon einiges davon gehört. Speziell war für mich insbesondere das Vermittlungskonzert ‹Vo Bärg und Tal› in der letzten Saison, bei dem wir unter anderem das Baslerlied Z’Basel an mym Rhy spielten. Die Basler Piccoli sind ein bisschen anders gebaut und werden anders gespielt als die Orchesterinstrumente, es ist aber schön zu wissen, dass das Publikum mein Instrument bereits so gut kennt.
LV Das Piccolo wird mit dem Klischee verbunden, besonders hoch und laut zu klingen. Musst Du auf Dein Gehör achten, wenn Du Piccolo übst?
MG Beim Spielen nimmt man den Klang und die Lautstärke eines Instruments natürlich immer anders wahr als beim Zuhören. Das Piccolo erreicht aber wirklich hohe Frequenzen, und ich muss zugeben, dass ich meinen Gehörschutz viel zu selten trage. Bei lauten Tutti-Stellen im Orchester oder wenn ich zu Hause nur technische Stellen übe, setze ich ihn ein – bei Soli und der Arbeit mit Klangfarben nicht, da ich mich dann gut hören muss. Grundsätzlich möchte ich dem vorgefassten Bild, das Piccolo sei laut und quietsche, entgegenwirken und zeigen, wie wunderschön dieses Instrument klingen kann.
LV Aus welcher Musikepoche gibt es für Dein Instrument die meiste Literatur?
MG Für die Flöte gibt es in jeder Musikepoche ein grosses Repertoire. Bereits im Barock wurden Konzerte für die Traversflöte geschrieben und auch in der Klassik gibt es viele Solowerke. Die meisten Flötenkonzerte stammen aber aus der Romantik. Für das Piccolo werden erfreulicherweise fortlaufen neue Stücke geschrieben.
LV Auf dem Programm des aktuellen Konzerts steht ein romantisches und ein zeitgenössisches Werk. Was verbindest Du mit Bruckner und Hillborg?
MG Bruckner und Basel sind für mich eng verbunden – mein erstes Projekt mit dem Sinfonieorchester Basel war die Aufführung von Bruckners 3. Sinfonie im Basler Münster! Die Neunte habe ich selbst noch nie gespielt und bin deshalb besonders gespannt auf das Werk. Bruckners Musik ist wunderbar, und es ist beeindruckend, wie er es schafft, so viele komplexe Stimmen in allen Registern zusammenzuführen, sodass stets neue Melodien entstehen. Die einzelnen Stimmen an sich sind oft nicht wirklich spannend; Soli werden schnell unterbrochen, und es gibt viele lange Töne. Bei Bruckner ergibt sich die Musik erst im grossen Ganzen, indem Melodien zwischen den Instrumenten weitergegeben und Harmonien geschaffen werden. Hillborgs Musik auf der anderen Seite ist eine sehr ätherische Musik, die mit Klangwolken arbeitet. Ich freue mich auf das Bratschenkonzert, das ja erst vor Kur zem
«Ich möchte zeigen, wie wunderschön dieses Instrument klingen kann.»
«Bei Bruckner ergibt sich die Musik erst im grossen Ganzen, indem Melodien zwischen den Instrumenten weitergegeben und Harmonien geschaffen werden.»
uraufgeführt wurde, und bin gespannt, ob es ähnlich klingt wie die anderen Werke des schwedischen Komponisten, die wir in dieser Saison bereits kennen lernen durften.
LV Du stammst aus Slowenien, wo Du auch Dein Bachelorstudium absolviert hast, bist für Dein Masterstudium dann aber nach Deutschland gekommen. Was hat Dich nach Freiburg im Breisgau geführt?
MG Bevor ich nach Deutschland kam, besuchte ich bei der Soloflötistin des TonhalleOrchesters Zürich, Sabine Poyé Morel, einen Meisterkurs in der Schweiz. Ihr Unterricht und ihr Spiel gefielen mir so gut, dass ich innerhalb von zwei Tagen alle notwendigen For mulare ausfüllte, um bereits mein letztes Bachelorsemester als Austauschsemester an der Hochschule für Musik in Freiburg zu machen, wo sie als Vertretung für einige Semester engagiert war. Für mein Bachelorkonzert kehrte ich noch kurz nach Slowenien zurück – führte mein Masterstudium dann aber gleich wieder in Freiburg weiter.
LV Nach Deinem Studium warst Du an Projekten in Japan und Nigeria beteiligt. Was konntest Du von diesen Erlebnissen mitnehmen?
MG Die Reisen nach Japan und Nigeria waren sehr lehrreich, und ich genoss es, andere Kulturen kennenzulernen. Der Unterschied zwischen Slowenien und Deutschland war für mich bereits gross gewesen – Slowenien ist ein Land mit einem reichen kulturellen Erbe, die einzige Musikhochschule befindet sich aber in der Hauptstadt Ljubliana, während man in Deutschland in jeder Kleinstadt schnell im Zentrum des musikalischen Geschehens ist. In Japan war ich Teil des ‹Schubertiade›-Festivals und durfte in Kindergärten, Tempeln und Konzertsälen mein Instrument präsentieren und Konzerte spielen. In Nigeria veranstaltete ein befreundeter Cellist aus Freiburg eine halbszenische Produktion der Zauberflöte mit einem Chor aus Abuja, Solisten und unserer kammermusikalischen Orchesterbesetzung. Der Zugang zu Konzerten und Opern ist in Nigeria nicht selbstverständlich, und es war schön, dem Publikum eine Freude zu machen.
LV Seit Februar 2018 bist Du beim Sinfonieorchester Basel. Wie bist Du nach Basel gekommen?
MG Es war Zufall, dass ich zu diesem Orchester kam! Nach meinem Studium bewarb ich mich wie die meisten Musiker*innen auf so viele Probespiele wie möglich. Auf das Sinfonieorchester Basel kam ich schliesslich durch Julia Morgan, die Soloflötistin des Orchesters. Bei einem gemeinsamen Projekt mit einem anderen Orchester erzählte sie mir von der freien Stelle, auf die ich mich daraufhin erfolgreich bewarb.
LV Begleitet Dich die Musik auch in Deiner Freizeit?
MG Gemeinsam mit meinem Freund, einem Akkordeonisten, mache ich oft Kammermusik. Ansonsten bin ich aber froh, wenn sich in Gesprächen ausserhalb der Arbeit nicht alles um die Musik dreht und ich ein wenig Ablenkung habe. Ich backe und koche deshalb auch sehr gerne oder tanke Kraft in der Natur.
LV Maruša Grošelj, herzlichen Dank für das Gespräch!
VON BENJAMIN HERZOG
Zwei Musiker*innen gehen an einer Bar vorbei ... Das ist ein Witz. Humor blüht in vielen Berufssparten. In keiner jedoch ist er ausgeprägter als bei Orchestermusiker*innen. Hier noch einer: Erste Probe nach der Sommerpause. Der Bratschist öffnet seinen Instrumentenkasten, schaut hinein und sagt verärgert: «Schon wieder verschimmelt!» Dazu muss man wissen, dass Bratschist*innen lange Zeit als gescheiterte Geiger*innen angesehen wurden (und einige es wohl auch waren). Das ist heute anders. Und doch gibt es den Bratschenwitz nach wie vor. Auch wer Kontrabass spielt oder Tuba bekommt immer wieder sein Fett ab. Wegen der angeblichen Schwerfälligkeit dieser Instrumente und, gleichgesetzt mit ihnen, ihrer Spieler. Aus einer Perspektive, die das Orchester von oben her betrachtet, von den ersten Geigen, vom gottgleichen Konzertmeister, stehen die Tubist*innen und Kontrabassspieler*innen sprichwörtlich unten. Es hilft bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. Trotz der nach wie vor hierarchischen Regeln im Orchesterbetrieb, trotz der Diskrepanz zwischen freier Kunst und der im Orchester nötigen Einordnung in ein übergeordnetes Ganzes, an dessen Spitze der Dirigent steht und öfters auch eine Dirigentin. Apropos: Intensive Orchesterprobe, der Dirigent (oder die Dirigentin) ist hoch konzentriert. Da schlägt
der Paukist in die Generalpause. Dirigent irritiert: «Wer war das?»
Aber jetzt, aufgepasst. Würden Sie auch lachen, wenn Ihr Kind aus der Schule kommt und das Alphabet plötzlich so aufsagt: A, H, C, D, E, F ...? Ein ‹Alpha-Het›?! Nun, Musiker*innen hierzulande arbeiten täglich damit. Es gibt sogar ganz wunderbare Musik in H-Dur (Brahms, Klaviertrio op. 8) und in h-Moll (Dvořák, Cellokonzert). Dass sich dieses H so frech zwischen A und C eingeklemmt hat, hängt mit der mittelalterlichen Musiktheorie zusammen, die statt in ganzen Oktaven in Hexachorden rechnete, also in Gruppen von nur sechs Tönen. Man käme hier vom Hundertsten ins Tausendste, versuchte man das im Ganzen zu erklären. Soviel nur: Es gab vom Ton B, je nach Hexachord, zwei Varianten. Das tiefere B rotundum, also das runde B. Und die höhere Variante: das B quadratum, geschrieben wie ein H. Dieses H ist heute der Standardton. Das B die um einen Halbton tiefere Variante. Allerdings nur im deutschen Sprachgebrauch. Englischsprachige Musiker*innen gebrauchen für unser H den Tonnamen B und für die tiefere Variante B flat. Im lateinischen Sprachraum ist die auf den Benediktinermönch Guido von Arezzo zurückgehende Bezeichnung si für das H gebräuchlich. Eine Konsequente Lösung haben die Niederländer gefunden: Sie sagen B und Bes!
Der Tonname H ist aber doch eine praktische Erfindung. Johann Sebastian Bach spielte mit ihm (B-A-C-H-Motiv) und auch Dmitri Schostakowitsch. Die Signatur seines Namens, D-Es-C-H, taucht in vielen seiner Werke auf. Auch Alban Berg, verliebt in eine gewisse Hanna Fuchs, gestand ihr diese Liebe nicht mit Rosen, sondern gleich mit einer ganzen Komposition, einem wahren Theater der Töne: der hochexpressiven Lyrischen Suite . Der Komponist Alban Berg und Hanna Fuchs, beziehungsweise ihre Kürzel in Tonnamen, A-B und H-F, umschlingen einander hier vielfach. Dass das Intervall H-F ein Tritonus ist, der scharf klingende ‹diabolus in musica›, sei hier am Rande aber doch erwähnt.
Blättern wir ein weiteres Mal um, so entdecken wir neben dem befreienden Lachen im Orchestergraben eigentliche humoristische Seiten in der sonst ja gern als ernst bezeichneten Kunstmusik. Im Mittelalter verschaffte sich das Volk in sogenannten Eselsmessen «iah» schreiend Luft. Heinrich Ignaz Franz Biber liess in einer Geigensonate Frösche hüpfen. Und in Joseph Haydns 60. Sinfonie ‹vergessen› die Musiker*innen ihr Publikum und stimmen im Finalsatz kurzerhand ihre Instrumente neu. Der Name der Sinfonie: Il distratto, der Verwirrte. Apropos Haydn: Mit ihm begann sich das Scherzo als spielerisch scherzhafter Satz gegenüber dem betulicheren Menuett
zu behaupten. In Streichquartetten, sowie ab Beethoven dann auch in der Sinfonik. Über das in sich selbst verbissene Scherzo der 7. Sinfonie Beethovens schrieb Robert Schumann, man höre im abrupten Schluss den Komponisten förmlich «die Feder wegwerfen».
Er musste es wissen. Schumann hat im Fahrwasser des Schriftstellers Jean Paul den Begriff der Humoreske in die Musik eingeführt. Gemäss Jean Paul ist Humor das Gefühl einer Entzweiung von Ich und Welt, dem am besten mit einem Lachen zu begegnen ist, «worin noch ein Schmerz und eine Grösse ist». Weltmeister wohl im Ausdrücken dieses Entfremdungsgefühls ist Gustav Mahler, der sowohl seine Wunderhorn -Lieder wie auch die 4. Sinfonie ursprünglich als Humoresken bezeichnen wollte. Das Lachen im Sinne dieses ‹trotzdem› ist, wie oben erwähnt, in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Und wer im Orchester täglich Dienste leistet, dem dürfte dieses Entfremdungsgefühl durch die Musik öfters gleich doppelt erscheinen. Darum an dieser Stelle noch ein letzter Witz: Welches Instrument spielt Gott? Die Tuba. Heisst es doch im wichtigsten Gebet der Christenheit: «Vater unser, der tu-bist im Himmel ...»
→ Das nächste Mal: I wie Improvisation
Bruckner’s 9th Symphony represents the end of an era. It is not only the deferred last concert of SOB’s Bruckner cycle (postponed due to Covid) but also, more importantly, it was the composer’s last work, on which he worked up until his deathbed. Unfortunately, he wasn’t able to finish it. The fourth and last movement remained incomplete. There have been numerous musicians, conductors and scientists who have made efforts to finalize the symphony, but it is Leopold Nowak’s version that will be performed this month.
While Bruckner was in the process of composing, he may have instinctively felt his time was running out. After having dedicated his 7th Symphony to King Ludwig II of Bavaria and his Eighth to Emperor Franz Joseph I of Austria, he decided to dedicate his last work to the good Lord, the Majesty of Majesties himself. Superstitiously afraid his 9th Symphony would incur his death (Beethoven looming large), its genesis stretched out for almost a decade. The symphony’s third movement in particular is full of references to Bruckner’s impending demise. The melody in the tubas, for instance, two to three minutes into the movement, is meant as a farewell to life.
As always, also on his Ninth, Bruckner worked in a cyclical way. There are, for example, three versions of the trio, the second part of the second movement. In two of them, the viola has a solo, creating a useful crossover to Anders Hillborg’s brand new Viola Concerto (a co-commission of the SOB) on this month’s program.
Hillborg, this season’s composer in residence, collaborated intensively with the violist Lawrence Power, the soloist in and the dedicatee of the concerto. Power, also a teacher in Zurich, says that the piece is a firework exploding with surprises. It
sprouts from Berio’s Sequenze, and embraces several different styles, including pop music. In the middle of the piece, for instance, Hillborg quotes a famous song by the Beatles – a nod to the fact that the concerto was premiered (by Power) in Liverpool by the Liverpool Philharmonic Orchestra, the principal commissioner. After the strength and anger of the concerto’s opening, beautiful harmonies follow, which sometimes slide up and down like a synthesizer.
One of Power’s requests to Hillborg (born in Sweden in 1954) was to write a concerto that can be performed for the next twenty years, a modest way of asking for a piece that lasts for eternity. Not an easy task. But based on the audience’s response so far, the composer succeeded gloriously. One of Hillborg’s trademarks is – in Power’s words – that his music has a universal attraction, and is direct and accessible creating a broad appeal. Some may criticize this, but for Power (and for the audience) it has great, and hopefully persisting allure. As Power explained, the viola is an instrument of compromise that developed its personality in the twentieth century. It has a human voice with the potential of a soprano as well as a bass and it is a historic anomaly. Being in between a violin and a cello, it should ‘mathematically’ be bigger, which would make it unfeasible to hold underneath the chin. As a result, the instrument doesn’t have fixed measurements, as the violin has. Power plays a slightly bigger than average Amati viola, which subsequently has a somewhat deeper sound. But as Power says, it depends on the player how the instrument sounds. We can rest assured that the combination of Hillborg, Power and Amati will be a recipe for musical success.
Der Freundeskreis ist eine engagierte Gemeinschaft, die Freude an klassischer Musik sowie eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Sinfonieorchester Basel verbindet.
Wir unterstützen die Arbeit der Musiker*innen des Sinfonieorchesters Basel mit konkreten Projekten und finanziellen Beiträgen. Darüber hinaus tragen wir dazu bei, in der Stadt und der Region Basel eine positive Atmosphäre und Grundgestimmtheit für das Sinfonieorchester Basel und das kulturelle Leben zu schaffen. Unser Verein bietet seinen Mitgliedern ein reichhaltiges Programm an exklusiven Anlässen mit dem Sinfonieorchester Basel sowie über ausgewählte Veranstaltungsformate exklusive Möglich keiten des direkten Kontakts zu Musiker*innen. Wir fördern das gemeinschaftliche musikalische Erleben sowie den Austausch unter unseren Mitgliedern.
Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf: freundeskreis@sinfonieorchesterbasel.ch oder besuchen Sie unsere Website www.sinfonieorchesterbasel.ch/freundeskreis
Freitag, 28. April 2023, 19.30 Uhr, KKL Luzern, Konzertsaal
nikolai rimski-korsakow
von tobias melle
stanislav kochanovsky DIRIGENT | tobias melle FOTOGRAFIE UND LIVE-PROJEKTION
Erster Konzertteil ohne Projektion
Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung (orch. M. Ravel)
Zweiter Konzertteil mit Projektion
Nikolai Rimski-Korsakow Scheherazade op. 35
Der Musiker und Fotograf Tobias Melle macht sinfonische Werke «sichtbar», das Sinfonieorchester Basel unter der Leitung von Stanislav Kochanovsky macht sie hörbar. Gemeinsam präsentieren sie am 28. April 2023 die «Scheherazade in 1001 Bildern» im KKL Luzern. Rimski-Korsakows sinfonische Dichtung «Scheherazade» bietet mit ihrer vielfältigen Orientalistik und farbig schillernden Instrumentation einen prächtigen Klang zu der ebenso bunten Diversität und visuellen Intensität der Fotografien von Tobias Melle. Durch die Bilder auf Grossleinwand über dem Orchester wird die Musik spürbarer, inniger hörbar. Durch die live gespielte Musik, die sie durchdringt, werden die Bilder fühlbarer und intensiver.
Exklusiver Vorverkauf mit 20 % Rabatt
Als SOB-Konzertbesucher erhalten Sie Tickets für die SINFONIE IN BILDERN 2023 mit 20 % Rabatt. Pro Abo maximal 4 vergünstigte Tickets. Buchen Sie rund um die Uhr und platzgenau im Internet auf dem Ticketingsystem unter obrassoconcerts.ch. Mit dem Promotionscode SOBKKL können Sie den Rabatt geltend machen.
19. April –
17. Mai 2023
Tomatito | Duquende | Yumi Ito
Colin Vallon Trio | Júlio Resende
Vincent Peirani | Paolo Fresu
Ferenc Snétberger | Rabih Abou-Khalil
Sona Jobarteh | Stacey Kent Quintet
Stefano Bollani | Alfredo Rodriguez Trio
… and many others
VORVERKAUF
o beat-concert.ch
seetickets.ch
Kulturhaus Bider & Tanner
Mo, 15. Mai 2023, 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal
Stefano Bollani ist nicht nur ein begnadeter Jazzpianist, sondern auch ein Megastar in Italien. Im Rahmen des ‹offbeat› Jazzfestivals mit dem Themenschwerpunkt «Jazz Italy» trifft er auf das Sinfonieorchester Basel und den jungen italienischen Dirigenten Leonardo Sini.
Modernen Jazz spielt Bollani genauso erstklassig wie Werke von George Gershwin und Maurice Ravel, interpretiert aber auch Igor Strawinsky oder Frank Zappa. Der Ausnahmepianist präsentiert in Basel seine Sinfonie El Chakracanta als schweizerische Erstaufführung.
Werke von Bollani u.a.
Sinfonieorchester Basel
Stefano Bollani, Klavier
Leonardo Sini, Leitung
PREISE
CHF 85/70/55/40/30
VORVERKAUF
Kulturhaus Bider & Tanner, Billettkasse Stadtcasino Basel am Steinenberg, www.sinfonieorchesterbasel.ch
Fr, 28. April 2023, 19.30 Uhr
KKL Luzern
Sinfonieorchester Basel, Tobias Melle, Stanisław Kochanowski
WEITERES KONZERT KONZERTGESELLSCHAFTSKONZERT
Mi, 10. Mai 2023, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Sinfonieorchester Basel, Axel Schacher, David Delacroix, Dmitri Maslejew, Ariane Matiakh
WEITERES KONZERT
Do, 11. Mai 2023, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
VOLKSSINFONIEKONZERT
Sinfonieorchester Basel, Axel Schacher, David Delacroix, Dmitri Maslejew, Ariane Matiakh
WEITERES KONZERT
Mo, 15. Mai 2023, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
JAZZ OFFBEAT
Sinfonieorchester Basel, Stefano Bollani, Leonardo Sini
SINFONIEKONZERT BOLÉRO
Mi, 24. Mai 2023, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Sinfonieorchester Basel, Behzod Abduraimov, Pierre Bleuse
VORVERKAUF (falls nicht anders angegeben):
Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel
Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel
+41 (0)61 206 99 96
ticket@biderundtanner.ch
www.biderundtanner.ch
IMPRESSUM
Sinfonieorchester Basel
Picassoplatz 2
4052 Basel
+41 (0)61 205 00 95
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Steinenberg 14 / Tourist Info
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tickets@stadtcasino-basel.ch
Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat
Künstlerischer Direktor: Hans-Georg Hofmann
Redaktion Programm-Magazin: Lea Vaterlaus
Korrektorat: Ulrich Hechtfischer
Gestaltung: Atelier Nord, Basel
Druck: Steudler Press AG
Auflage: 1500 Exemplare