SPORTFISI@ 2021
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NUTRITION Frauen im Sport: Geschlechtsspezifische Aspekte in der Sporternährung Dr. sc. nat. Joëlle Flück 1, 2, Dr. med. Sabrina Baumgartner 3, Simone Reber 2, 4, Prof. Dr. med. Petra Stute 5 1 Sportmedizin Nottwil, Schweizer ParaplegikerZentrum, Nottwil, Schweiz
2 Swiss Sports Nutrition Society, Affoltern am Albis, Schweiz
3 Frauenklinik, Universitätsspital Zürich, Zürich, Schweiz
4 Swiss Olympic Medical Center Vidysport, Lausanne, Schweiz
5 Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Frauenklinik, Inselspital Bern, Schweiz
EINLEITUNG Das Internationale Olympische Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, die Frauenbeteiligung an den Olympischen Spielen in Tokyo 2021 von fast 50% zu erreichen und spricht von den ersten «gender-balanced Olympic Games in history» 1. Doch, was wissen wir in den Sport- und Ernährungswissenschaften in den Bereichen Training, Zyklus und Ernährung im Frauensport? Nur ein kleiner Anteil der wissenschaftlichen Studien wurde mit weiblichen Studienteilnehmern durchgeführt 2. Gründe dafür sind vielschichtig: Zyklusabhängige Faktoren, geringere Leistungsdichte, weniger Studienteilnehmerinnen 2, 3. So ist es aktuell in den wenigsten Fachbereichen möglich, evidenzbasierte Empfehlungen zu formulieren. Häufig dienen Empfehlungen aus Studien, welche mit Männern durchgeführt wurden, als Grundlage für beide Geschlechter. Ziel dieser Zusammenfassung ist, aufzuzeigen, inwiefern sich Athletinnen von Athleten in Bezug auf die Ernährung unterscheiden und in welchen Bereichen weiter geforscht werden muss, um klare Trainings- und Ernährungsempfehlungen für Athletinnen formulieren zu können.