Strandgut 1/2022

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-22-01 • Januar 2022 www.strandgut.de

für Frankfu und Rhein- rt Main

das Kulturmagazin

Wanda, ein Wunder

ab 13.1. im Kino

>> Tanz

Promise

im Staatstheater Mainz

>> Theater

Young Frankenstein

im English Theatre

>> Kunst

Hurzlmeier Malerei

im Caricatura Museum

>> Literatur

Stephen Crane

Eine Wiederentdeckung

Frankfurt und der NS

Beflaggung in der Frankfurter Bendergasse am 1. Mai 1933, Fotografie von Leonhard Kleemann, © HMF

>> Film

3 Ausstellungen —— bis September 2022


Foto: Adobestock


Inhalt

Alle Kinos im Überblick

9 Tragisch oder komisch

Cinema Rossmarkt 7 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/21 99 78 55

»Wanda, mein Wunder« von Bettina Oberli

Cinestar Mainzer Landstraße 681 www.cinestar.de

Cinestar Metropolis Eschenheimer Anlage 40 www.cinestar.de

Film

MUSIK

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28 Musiktermine

»Eine Nacht in Helsinki« von Mika Kaurismäki

5 abgedreht

museen

6

32 Caricatura Museum: »Hurzlmeier Malerei«

»Lunana – Das Glück liegt am Himalaya« von Pawo Choyning Dorji

7 Stuhlpatenschaften im CasaBlanca Kino 9

»Gloria Mundi« von Robert Guédiguian

9

»Wander, mein Wunder« von Bettina Oberli

Deutsches Filmmuseum Schaumainkai 41 www.dff.film Tel.: 069/96 12 20 220

Eldorado Schäfergasse 29 www.arthouse-kinos.de

33 Museum für Kommunikation: »On Air« 100 Jahre Radio

E-Kinos

34 Frauenmuseum Wiesbaden: »Contre l‘Oubli – Gegen das Vergessen«

Hauptwache/Zeil 125 www.ekinos-frankfurt.de Tel.: 069/28 52 05

35 Historisches Museum Frankfurt: Stadtlabor zur NS-Vergangenheit Frankfurts

Filmforum Höchst

36 MMK Zollamt: »Museumscircle«

literatur

Emmerich-Josef-Straße 46a www.filmforum-höchst.com Tel.: 069/212 45 664

Klassik

37 Christina Moor: »Female Sounds and Words«

Harmonie

14 Klassikhighlights

38 Krimikolumne Blutige Ernte

10 Neu im Kino

TANZ 16 Gallus Theater: »Rotational Distance« Mousonturm: »Gootopia« Staatstheater Mainz: »Sphynx« 17 Staatstheater Mainz: »Promise«

40 Zweimal Stephen Crane

45 Theaterhaus: »Wir so!« und »Soweit oben«

23 Fritz Rémond Theater: »Wir sind keine Engel« 24 Staatstheater Mainz: »Für immer die Alten« 25 Stalburg Theater: »Stammgäste« Schauspiel Frankfurt: »Liberté oh no no no«

Orfeos Erben

Familie

18 Staatstheater Darmstadt: »Königin Lear« 19 Theater Willy Praml: »Schwarz/Weiß: Die Verlobung von Santo Domingo«

22 English Theatre: »Young Frankenstein«

Adlerflychtstraße 6 www.malsehnkino.de Tel.: 069/597 08 45

43 Georg von Wallwitz: »Die große Inflation« Nachruf auf Günther Rühle

44 »Winterlichter« im Palmengarten

21 Landungsbrücken: »Zeit des Lebens«

Mal Seh’n

41 Katja Kleiber: »Das Kind mit der Knarre« Ingmar Bergman: »Ich schreibe Filme«

Theater

20 Staatstheater Wiesbaden: »Bunberry«

Dreieichstraße 54 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/66 37 18 36

Hamburger Allee 45 www.orfeos.de Tel.: 069/70 76 91 00

Pupille

Esskultur

Mertonstraße 26–28 www.pupille.org

46 Der Offenbacher Wochenmarkt

Hafen 2

Service

Nordring 129, Offenbach www.hafen2.net Tel.: 069/26 01 22 23

47 Kleinanzeigen

Kinopolis

47 Impressum

Main-Taunus-Zentrum www.kinopolis.de Tel.: 069/31 40 314

e gen und Termin n, Ankündigun e t.d gu Weitere Kritike nd r www.stra finden Sie unte

CasaBlanca Zum Quellenpark 2 Bad Soden www.casablanca-badsoden.de

27 Staatstheater Mainz: Theaterklassiker

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Film

Fotos: © Arsenal Filmverleih

Nachdem die Kamera die drei Protagonisten auf ihren Gängen durch die menschenleere Innenstadt von Helsinki begleitet hat, konzentriert sich der Film auf den Gastraum eines Restaurants: »Eine Nacht in Helsinki« ist ein Kammerspiel. Große Theatralik ist nicht zu erwarten, schließlich handelt es sich bei den drei Männern um introvertierte Finnen, die einander ganz allmählich und in aller Ruhe ihre Probleme anvertrauen. Da ist zuerst der Wirt Heikki (Pertti Sveholm), der einen Kanister Benzin ins Lager gestellt hat, was Anlass zu leisen Befürchtungen gibt. Zögerlich schließt er einem alten Freund, dem Krankenhauspfleger Risto (Kari Heiskanen), die Türe auf. Er habe zwar wegen der Pandemie geschlossen, aber Risto benötigt dringend etwas zu trinken, und so bekommt Heikki Gesellschaft bei seinem Abendessen.

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In aller Ruhe »Eine Nacht in Helsinki« von Mika Kaurismäki Nach zwei Jahren Corona-Pandemie gibt es eine Stelle, an der die massive Veränderung unseres Alltags so gut wie gar nicht stattgefunden hat: Ich meine die Kinoleinwände in Deutschland. Und das ist schon deswegen bemerkenswert, weil diese sich an Orten befinden, die von Shut- und Lockdowns besonders betroffen waren und noch sind. Mika Kaurismäki bereitet nun diesem Zustand mit seinem neuen Werk ein Ende. Beide leeren ein Flasche Rotwein (den sehr guten), und wie sie so beisammen sitzen, kommt der nächste Gast herein, der sein Handy aufladen will. Juhani (Timo Torikka) erwartet den Anruf seiner Tochter, die gerade damit beschäftigt ist, ihr erstes Kind zur Welt zu bringen. Weil er hartnäckig bleibt und sich nicht abwimmeln lässt, komplettiert er schließlich die Dreier-Runde.

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Jeder hat sein Problem. Corona hat Heikki in den finanziellen Ruin getrieben, Ristos Ehe steht kurz vor dem Ende, und Juhani scheint etwas zu verbergen, das mit dem gewaltsamen Tod eines Mannes zu tun hat – der Vorfall wird gerade in den Nachrichten gemeldet. Später kommt noch eine kleine Gruppe angetrunkener junger Leute herein, nach einigem Hin und Her werden sie mit ein paar Flaschen Corona-Bier, die aufs Haus gehen, wieder hinauskomplimentiert. Vermutlich sind sie auf dem Heimweg von einer Privatfeier zum 1. Mai, an dem in Finnland der Beginn des Sommers gefeiert wird. Dass Heikki die Eingangstür hinter Risto nicht wieder abgeschlossen hatte, ist mit seinem unbewussten Wunsch nach Gesellschaft zu erklären. Am Ende ist es Ristos Ehefrau Eeva (Anu Sinisalo), die hinzukommt und ihren Mann zu einer Aussprache zwingt. Mit ihrem Gefühlsausbruch löst sie die Blockierungen der Männer, und auch die beiden, die nicht an dem Ehedrama beteiligt sind, zeigen am Ende Anteilnahme am Schicksal des anderen.

»Eine Nacht in Helsinki« ist ein typischer Mika-Kaurismäki-Film geworden, weil er aktuelle Themen aufnimmt, um aus ihnen mit viel Empathie zu seinen Protagonisten eine Geschichte zu entwickeln. Anstatt eines ausgearbeiteten Drehbuchs hat er die Geschichte vorgegeben und seine Schauspieler improvisieren lassen. Sie mussten wie in einem realen Gespräch auf ihren Partner reagieren. Mit dieser Methode wollte er möglichst viel Wirklichkeit ins fiktionale Geschehen bringen. Man braucht schon viel Erfahrung, wenn ein solches Verfahren einen sympathisch unspektakulären Film ergibt. Claus Wecker

EINE NACHT IN HELSINKI (Yö armahtaa / Gracious Night) von Mika Kaurismäki, FIN 2020, 90 Min. mit Timo Torikka, Pertti Sveholm, Kari Heiskanen, Anu Sinisalo, Maria Kaurismäki Drama Start: 20.01.2022


Film

abgedreht Kinohighlights 2021

Wie jeden Januar und Februar bietet der Jahreswechsel eine willkommene Gelegenheit, auf das Kinojahr 2021 zurückzublicken. Das Kino des DFF lädt dazu ein, Highlights aus den vergangenen zwölf Monaten neu oder wieder zu entdecken. Angekündigt sind Wes Andersons »The French Dispatch«, »Bergman Island« von Mia Hansen-Løve, der mehrfach prämierte Dokumentarfilm »Herr Bachmann und seine Klasse« von Maria Speth, Dominik Grafs Kästner-Verfilmung »Fabian oder Der Gang vor die Hunde« und »Le Prince« von Lisa Bierwirth. Die Reihe wird im Februar fortgesetzt. www.dff.film

Friedrich Dürrenmatt zum 101. Geburtstag

Am 5. Januar wäre der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt 101 Jahre alt geworden. Dürrenmatt selbst war ein Liebhaber des Kinos, auch wenn er mit den Verfilmungen seiner Werke nur selten zufrieden war. Eine Filmreihe zeigt im Kino des DFF verschiedene dieser Adaptionen – von der ersten Dürrenmatt-Verfilmung »Es geschah am hellichten Tag« (1958) mit Gert Fröbe und Heinz Rühmann über Hans W. Geissendörfers »Justiz« (1993) mit Maximilian Schell bis hin zu internationalen Bearbeitungen wie Ettore Scolas »Die schönste Soiree meines Lebens – La più bella serata della mia vita« (1972) oder »Hyänen – Hyènes« (1992) von Djibril Diop Mambéty. www.dff.film

Retrospektive Federico Fellini

Der 1920 in Rimini geborene und 1993 in Rom verstorbene Federico Fellini ist einer der am meisten bewunderten Regisseure des italienischen Kinos und der Filmgeschichte weltweit. Die Mitte November begonnene umfangreiche Retrospektive im Kino des DFF, die alle Kino-Spielfilme von Fellini sowie eine Auswahl von Episoden-, Fernseh- und Dokumentarfilmen präsentiert, findet im Januar ihren Abschluss. www.dff.film

Austrian Mavericks Eine andere österreichische Filmgeschichte

Vom 13. bis 16. Januar 2022 im Festsaal des Studierendenhauses und im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (am 14.1.) Eine alternative Filmgeschichte von der Essenz des österreichischen Wesens und Kinos. Schwarzer Humor und existenzielle Larmoyanz, Experimentierfreudigkeit und Gemütlichkeit, Nostalgie und Anarchismus, quer durch alle Genres und Formen – vom Spielfilm zum Experiment, vom klassischen Komödianten Hans Moser zu Einzelgängerinnen wie Mara Mattuschka, Kurt Kren und Peter Kern. Zwölf Dekaden Österreichischer Filmgeschichte in zehn Programmen, von der Stummfilmzeit bis zu »2550.01« nach Chaplins »The Kid«, dem neuen Film des österreichischen Avantgardisten Norbert Pfaffenbichler.

Das Glück liegt im Himalaya

Ein Film von Pawo Choyning Dorji

im Mal seh’n

www.filmkollektiv.de

ab 13. Januar 2022

Plötzlich aufs Land

In der Reihe Kinderwagenkino läuft am Di., 25.1., in der Harmonie die französische Komödie um eine Pariser Labormedizinerin, die in der Provinz die Tierarztpraxis ihres Onkels übernehmen soll. Ab 10.30 Uhr ist das Café geöffnet, die Vorstellung beginnt um 11.30 Uhr.

EX NIHILO - AGAT FILMS & CIE PRÉSENTENT

ARIANE ASCARIDE JEAN-PIERRE DARROUSSIN GÉRARD MEYLAN

www.frankfurt-mit-kids.de oder www.arthouse-kinos.de .

Filmerbe – Digital

Mit einem Film Preservation Weekend am 28. bis 30. Januar gibt das Filmarchiv des DFF, das sich seit 2013 der Digitalisierung und Restaurierung analoger Filme aller Genres und Filmformate widmet, einen umfangreichen Einblick in die digitalisierten Schätze aus dem Archiv des DFF. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts präsentieren u.a. Nunzio Malasommas »Mister Radio« (1924), »Der Richter und sein Henker« (1975) von Maximilian Schell oder Peter Fleischmanns »Der 3. Grad« (1974/75). www.dff.film

BESTE SCHAUSPIELERIN

RÜCKKEHR NACH MARSEILLE

GLORIA MUNDI ein Film von ROBERT GUÉDIGUIAN

AB 13. JANUAR IM KINO www.strandgut.de | Strandgut 01/2022

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Film Film Fotos: © Kairos Film

Auf dem Dach der Welt »Lunana – Das Glück liegt am Himalaya« von Pawo Choyning Dorji Der Zeitpunkt für den deutschen Kinostart dieses Films scheint gut gewählt. Denn zu dem allgemeinen Frust über Pandemie und angebliches oder tatsächliches Politikerversagen hierzulande liefert dieser Film aus dem fernen Bhutan ein Kontrastprogramm. Denn er zeigt eine Welt, die heil zu nennen sich am Ende geradezu aufdrängt.

Lunana, Filmtitel und Handlungsort, ist nicht ein Ort auf dem Mond, sondern ein kleines Dorf im Himalaya, wo Bhutan, das Land mit den angeblich glücklichsten Menschen, an Tibet grenzt. Es ist zu Lande nur durch einen achttägigen Marsch bergauf erreichbar. Über mehrere Bergpässe geht der Weg auf über 4000 Meter Höhe. Dort soll der junge Lehrer Ugyen an der entlegensten Schule des Landes sein Praktikum beenden. Zu seinem großen Missvergnügen, träumt er doch von einer Karriere als Sänger in Australien. Doch die Regierungsbeamtin lässt keine Ausreden gelten. Schließlich hat ihm das Königreich seine Ausbildung nicht zur exotischen Bereicherung der australischen Unterhaltungsindustrie ermöglicht. Hier, im eigenen Land gibt es Kinder, die darauf warten, unterrichtet zu werden, und so macht sich Ugyen unwillig auf den Weg. Und ist erstaunt, mit welch zurückhaltender Herzlichkeit er nach seinem anstrengenden Marsch empfangen wird. Die dankbaren Dorfbewohner sind ihm schon ein Stück entgegen gekommen und begleiten ihn den restlichen Weg. Was alles haben sich die Menschen von dem neuen Lehrer erhofft! Ihre Kinder sollen Englisch und Mathe-

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matik lernen und einmal viel wissen über die Welt jenseits der Berge, die sie umgeben. Es soll ihnen besser gehen als ihren Eltern. Doch Ugyen ist erschöpft von dem Aufstieg und schockiert über den erbärmlichen Zustand des Schulgebäudes und die primitiven Bedingungen seiner Unterkunft. Seine erste Reaktion ist: Sofort wieder zurück in die Hauptstadt! Doch der Dorfvorsteher gibt zu Bedenken, dass die Maultiere, die das Gepäck getragen haben, sich erst ein paar Tage lang erholen müssen. In der Zwischenzeit packt den jungen Mann der Ehrgeiz, er beginnt mit dem Unterricht und sieht lernbereite Kinder vor sich sitzen, dass es eine Freude ist. Auch die Erwachsenen tun alles, um ihm die Umstellung zu erleichtern. Als sich die Maultiere wieder erholt haben, hat sich auch Ugyen von seinem Schock erholt und verkündet, dass er bleiben will. Sehr zur Freude des ganzen Dorfes. Er, der wie ein westlicher Tourist mit Kopfhörern seinen singenden Begleitern beim Aufstieg gefolgt ist, hat verschmerzt, dass sein iPod nicht genügend Elektrizität zum Aufladen bekommt. Und als mit einem Paket Schulmaterial auch seine Gitarre angeliefert wird, gehört gemeinsames Musizieren zum Un-

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terricht, der auch nicht von einem kälteempfindlichen Yak im Klassenzimmer gestört wird (darauf spielt der englische Titel an). »Lunana« ist ein außergewöhnlicher Film in vielerlei Hinsicht: als erste Regiearbeit von Pawo Choyning Dorji, einem Schriftsteller und Fotografen, der zuvor als Assistent und Produzent Filmerfahrungen gesammelt hat. Hauptdarsteller Sherab Dorji hat die Schule für eine Musikerkarriere abgebrochen und auch die Auswanderung nach Australien erwogen. Michen, sein Ansprechpartner im Dorf, wird von Ugyen Norbu Lhendup, einem arbeitslosen Bauingenieur dargestellt und die Dorfschöne Saldon von der Studentin Kelden Lhamo Gurung. Die neunjährige Ram Zam ist tatsächlich ein Kind aus Lunana mit gleichem Namen. Sie ist gewissermaßen die Seele dieses Films, der, an Ort und Stelle mit den

Bewohnern gedreht, als ein Dokumentarfilm mit einer erfundenen Handlung gelten kann. Mit seiner Lebendigkeit und der offenen Frage nach Ugyens Entscheidung für seine Zukunft zieht »Lunana« die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Bann. Ob der Lehrer seinen Wunsch, in Australien Sänger zu werden, verwirklichen wird oder dem verhaltenen Charme der Menschen in Lunana erliegt, soll hier nicht verraten werden. Nur so viel: am Ende sind wir alle ein wenig zu Bhutanern geworden. Claus Wecker LUNANA – DAS GLÜCK LIEGT AM HIMALAYA (Lunana: A Yak in the Classroom) von Pawo Choyning Dorji, BHT/CHN 2019, 109 Min., mit Sherab Dorji, Ugyen Norbu Lhendup, Kelden Lhamo Gurung, Pem Zam, Sangay Lham, Chimi Dem Drama Start: 13.01.2022


Film

Startschuss für StuhlPatenschaften Das CasaBlanca in Bad Soden leuchtet bald samtrot

Eine Bilanz in Corona-Zeiten hat bei Kinos derzeit Seltenheitswert. Am 1. Juli 2021 (neu) eröffnet, jammert das Bad Sodener »CasaBlanca Art House« nicht über Besucherzahlen – die sind in der Tat stabil – sondern investiert aus eigener Kraft in die Zukunft. Nämlich in neue Kinosessel. Die Bestuhlung im »CasaBlanca« (früher KULT Kinobar und davor KurTheater) ist über 40 Jahre alt, nicht wenige Sessel sind mittlerweile arg zerschlissen. Die bei den Kinogästen beliebten Zweiersitze (Modell Pop Club vom französischen Hersteller Quinette Gallay) gibt es nicht mehr am Markt. Das Kinoteam hat einige Zeit damit verbracht, Angebote und fachmännischen Rat ein-

zuholen. Bis zu einem möglichen Fördertermin dauert es aber noch. So lange aber wollten Javier Lozano, Irene Bräuninger und Alf Mayer nicht mehr warten. Deshalb gab es vor Weihnachten den Startschuss für Stuhl-Patenschaften – mitten in der Pandemie. Die alten Sessel werden neu aufgepolstert und dann im Samt-Rot der »Lichtburg« in Essen bezogen, Deutschlands schönstem Kino. Mehr als 50 Stuhlpaten à 350 Euro sind bereits gefunden – wer noch dabei sein will, am besten schnell eine Mail an: info@casablanca-badsoden.de www.casablanca-badsoden.de

für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

Verlosung

303 Als der Spielfilm von Hans Weingartner im Sommer 2018 in die Kinos kam, stand im STRANDGUT eine begeisterte Kritik. »Was für ein Film!« hieß es da. »145 Minuten sind eine lange Zeit im Kino. Doch hier, in diesem Film, gibt es keine überflüssige Minute.« Die Geschichte von den zwei jungen Menschen, die sich auf einer Fahrt in den Süden kennenlernen, ist so fszinierend, dass aus dem überlangen Film eine Miniserie von 215 Minuten entstanden ist.

Wir verlosen in Zusammenarbeit mit ALAMODE 3 Exemplare der DVD-Box, die die Serie mit diversen Extras enthält und bereits im Handel ist. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse und dem Kennwort »303« an verlosungen@strandgut.de. Einsendeschluss ist am 13.1.2022.

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Film Film Fotos: © Ex Nihilo 2019

Überlebenskampf in Marseille »Gloria Mundi« von Robert Guédiguian Das nennt man wohl einen Teufelskreis. Ein Kind wird geboren, in einer Familie in Marseille, genauer im prekären Post-Arbeiterviertel von Estaque, dessen Mitglieder sich im beständigen Kampf ums Überleben befinden, als Busfahrer, Reinigungskraft für die Kreuzfahrtschiffe, die hier Station machen, als Uber-Kurier, Verkäuferin oder mit einem Laden, in dem die Ärmsten noch den Rest ihrer spärlichen Habe zu Geld machen. »Toutcash« heißt dieser Laden, und das ist ein ebenso treffender wie furchtbarer Name. In dieser Welt kann jede Störung zur Katastrophe werden. Ein Streik gegen die sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen, erboste Taxifahrer, die ihrem unliebsamen Konkurrenten den Arm brechen, ein Ladendiebstahl, eine Polizeistreife, die den Wagenlenker beim Telefonieren erwischt. Und natürlich die Geburt eines Kindes, das den schönen Namen Gloria erhält. Und schwerlich vom Hervorscheinen einer besseren Welt erfasst werden kann. Denn rauskommen aus dieser Welt, in der man im individuellen Lebenskampf nicht mehr die Kraft zur Solidarität findet, scheint unmöglich. Die Arbeiterklasse und ihre Organisationen gibt es hier nicht mehr, das neue Prekariat besteht nur noch aus isolierten und schutzlosen Individuen, denen die wenigen Gewinner immer wieder das höhnische »Selber schuld« entgegen halten, am Ende aber ist selbst die Familie, letzter Zufluchtsort und letzte Form des sozialen Zusammenhalts, nicht mehr in der Lage, die Katastrophe aufzufangen: Die Gewalt, die sich nach innen entlädt. Denn raus aus diesen Verhältnissen

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kommt nur, wer es auf Kosten anderer tut. In diese Welt kehrt Daniel zurück, nach zwanzig Jahren im Gefängnis, weit weg im kalten Norden, wegen eines »dummen« Aktes der Freundschaft, in die Welt seiner ExFrau und ihres neuen Ehemannes, der Töchter und Schwiegersöhne, und am Ende wird er ins Gefängnis zurückkehren. Seit »Marius et Jeannette« (1997), wo Guédiguian das gleiche Milieu und mit Ariane Ascaride das gleiche weibliche Zentrum der Geschehnisse noch mit einer ironischen Heiterkeit beschreiben konnte, ist das Zerstörungswerk

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und der totale Sieg des Kapitalismus vorangeschritten. An die Stelle von Ansätzen des solidarischen Miteinander ist der gnadenlose Kampf jedes gegen jeden getreten, an die Stelle von Widerstand das Opfer. Mit dem Schließen dieses Kreises durch das letzte Mittel, das einem Menschen in der Hölle des Neoliberalismus bleibt, erfüllt sich, was ebenso als bittere Farce hätte erzählt werden können, als Tragödie. In ihr erhalten die Menschen die Würde, die ihnen ihre Gesellschaft schon abgesprochen hat.

»Gloria Mundi« ist eine starke, dringliche und genaue Erzählung aus der Unterschicht von Marseille, die ganz für sich stehen kann und voller Beobachtungen am Rand ist, jede ein weiterer Beweis für die Unmenschlichkeit, an die wir uns bereits gewöhnt haben. Aber es ist zugleich auch Teil eines ›work in progress‹, eine Chronik von Zerfall und Verzweiflung, die gleich hinter den Glasfassaden der Konzernbauten und den Shopping Malls beginnen. Aneinander gereiht ergeben die Filme eine direkte und persönliche Geschichte vom Verschwinden der Hoffnung. Aber Gloria ist geboren, und ob sie eine Zukunft hat, entscheidet nicht das Kino, sondern das richtige Leben. Robert Guédiguian ist nicht nur Autor und Regisseur dieses Filmes, sondern auch Zentrum eines ungemein produktiven künstlerischen Kollektivs, das sich immer wieder mit den verheerenden Auswirkungen des Neoliberalismus auf die Menschen in aller Welt auseinandersetzt. Der nächste Film, »Mali Twist« ist bereits fertig, eine afrikanische Ergänzung und Fortsetzung von »Gloria Mundi«, wo wir einmal an einer illegalen Zeltsiedlung Geflüchteter vorbei kommen, wie eine Erinnerung daran, dass es Menschen gibt, die noch brutaler behandelt werden als die billigen Arbeitskräfte, die jederzeit ersetzt werden können. Einmal bekennt Daniel, dass er aus dem Gefängnis komme, toll, sagt ein Nordafrikaner, du als Franzose kommst wenigstens mal wieder raus. Rassismus und Faschismus gehören in »Gloria« zur Randwahrnehmung. Noch. Weitere Produktionen (nicht immer unter seiner Regie) sind von Guédiguians Kollektiv in Arbeit und Vorbereitung. Es wäre an der Zeit, diesem Filmemacher und seinen Mitstreitern eine umfassende Retrospektive zu widmen. Georg Seeßlen GLORIA MUNDI von Robert Guédiguian, F/I 2019, 107 Min. mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Anaïs Demoustier, Robinson Stévenin, Lola Naymark Drama Start: 13.01.2022


Film für Fr und Rh ankfurt ein-Main

© Zodiac + Pic

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AGAZIN

Verlosung

© Tobis Film

Ammonite

Tragisch oder komisch »Wanda, mein Wunder« von Bettina Oberli Die Geschichte von der polnischen Pflegekraft, die einer wohlhabenden Familie in Deutschland oder anderen westeuropäischen Ländern zu Diensten ist, wird häufig erzählt. Immer ist das Machtverhältnis klar: hier diejenigen, die Geld haben und jederzeit die Arbeitskraft aus dem Osten durch eine neue ersetzen können, dort Frauen, auf deren Verdienst zumeist eine ganze Familie angewiesen ist. So beginnt auch diese schweizerische Variation des Themas – um alsbald die ausgetretenen Pfade weit hinter sich zu lassen. Einen ersten kleinen Hinweis, dass sie sich nicht alles so einfach gefallen lässt, liefert die selbstbewusste Wanda (Agnieszka Grochowska) kurz nach ihrer Ankunft in der Schweiz. Die sie erwartende Industriellen-Familie Wegmeister-Gloor und besonders der zu pflegende Patriarch Josef (André Jung) sind sichtlich erfreut. Man kennt sich, vertraut einander und hat mit anderem Personal schlechte Erfahrungen gemacht. Das hält Wanda aber nicht davon ab, mit Hausherrin Elsa (Marthe Keller) einen höheren Zusatzlohn für die Arbeit auszuhandeln, die sie von der gekündigten Haushälterin übernehmen soll. Der zweite, deutlichere folgt, als wir Wanda nach dem üblichen Waschen, Umkleiden, In-den RollstuhlSetzen und ähnlichem auch dabei beobachten können, wie sie mitten in der Nacht gegen ein paar Franken den Hormonhaushalt des Patienten in Ordnung bringt. Das wird Folgen haben. Denn als Wanda das nächste Mal in die Schweiz kommt, ist sie von Josef schwanger. Das ist nun eine

Nachricht die Elsa und ihre Tochter Sophie (Birgit Minichmayr), die Wanda schon immer mit Argusaugen beobachtet hat, in helle Aufregung versetzt. Erst gebärden sie sich wie wilde Furien, später geben sie sich dem ungezügelten Alkoholgenuss hin. Für die Frauen ist klar, dass die Polin eine Erbschleicherin ist und es nur auf das Geld der Familie abgesehen hat. Dafür hat sie Josef um den Finger gewickelt. Der verlässt mit einem Mal seinen Rollstuhl , um eigenständig zu stehen und zu laufen. Er erlebt seine dritten oder vierten Frühling und besteht darauf, der Vater zu sein, und redet ständig von »meinem Kind«. Die anderen Männer der Familie scheiden als beruhigende Persönlichkeiten, die dringend benötigt würden, erst einmal aus. Sohn Gregor (Jacob Matschenz) ist der Rolle des Juniorchefs in der familieneigenen Firma nicht gewachsen. Das verhätschelte Muttersöhnchen sammelt ausgestopfte Vögel. Und Sophies Ehemann, der Notar Manfred (Anatole Taubman) macht sich fernab seiner anstrengenden Frau in gutes Leben: Er muss erst herbeigerufen werden, hat allerdings später einen vermeintlich glänzenden Lösungsvorschlag.

Im Grunde geht es in »Wanda, mein Wunder« um Beziehungen, geschäftliche, die zu familiären, und um familiäre, die zu geschäftlichen werden. Anders ausgedrückt: um Beziehungen, die wie Waren zur Disposition stehen. Es ist also kein Wunder, dass mit ihnen ganze Familienkonstruktionen ins Wanken geraten. Und es spricht für den Film, dass nach all dem Wirrwarr ein positives Ende gefunden wird. Mit der Distanz des beobachtenden Zuschauers ist Bettina Oberlis Film sehr unterhaltsam. Der Regisseurin, die schon mit ihren »Herbstzeitlosen« aufgefallen ist, sind Szenen gelungen, die man je nach Betrachtungsweise tragisch oder schwarzhumorig komisch nennen kann. Nicht nur deshalb ist ihr eine intelligente Tragikomödie gelungen. Claus Wecker WANDA, MEIN WUNDER von Bettina Oberli, CH 2020, 110 Min. mit Agnieszka Grochowska, Marthe Keller, André Jung, Birgit Minichmayr, Jacob Matschenz, Anatole Taubman Komödie Start: 13.01.2022

Die einst gefeierte Paläontologin Mary (Kate Winslet) hat sich an die Küste im Südwesten Englands zurückgezogen. Sie hat genug von der zu Mitte des 19. Jahrhunderts männlich-dominierten Wissenschaftswelt in London. Fossilien an Touristen verkaufend, hält sie sich mit ihrer schwerkranken Mutter (Gemma Jones) mühsam über Wasser. Das lukrative Angebot eines wohlhabenden Kunden, der ihr seine schwermütige junge Ehefrau Charlotte (Saoirse Ronan) zur Erholung in Obhut geben will, bringt eine unerwartete Wendung in ihr Leben… Der Film basiert auf der real existierenden Mary Anning, einer der ersten weiblichen Paläontologen überhaupt.

DVD- und Blu-ray-Editionen erscheinen am 7. Januar im Handel. Wir verlosen in Zusammenarbeit mit TOBIS 5 DVDs an STRANDGUT-Leser. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse sowie dem Kennwort »Ammonite« an verlosungen@strandgut.de . Einsendeschluss ist am 10. Januar.

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Neu im Kino © 2020 20th Century Studios

>> 30.12.2021 DIE KÖNIGIN DES NORDENS (Margrete den første) von Charlotte Sieling, DK/S/N/CZ 2021, 120 Min. mit Trine Dyrholm, Søren Malling, Morten Hee Andersen, Jakob Oftebro, Bjørn Floberg, Magnus Krepper Historiendrama Im Jahr 1402 hat Margrete (Trine Dyrholm) erreicht, was noch niemand geschafft hat. Sie hat Dänemark, Norwegen und Schweden zu einer friedlichen Union vereint, die sie mit ihrem jungen Adoptivsohn Erik allein regiert. Doch von Feinden bedroht, plant Margrete eine Heirat zwischen Erik und einer englischen Prinzessin. Ein Bündnis mit England soll den Status der Union als aufstrebende europäische Macht sichern. Durch eine Verschwörung könnte alles auseinanderbrechen. https://koenigin-des-nordens.de

THE KING‘S MAN: THE BEGINNING ab 6.1.2022 im Kino

MOLEKÜLE DER ERINNERUNG – VENEDIG, WIE ES NIEMAND KENNT (Molecole) von Andrea Segre, I 2020, 68 Min. Dokumentarfilm Zwischen Februar und April 2020 sitzt Filmemacher und Regisseur Andrea Segre, der seit mehreren Jahren in Rom lebt, während des Corona Lockdowns in Venedig fest: Venedig ist die Heimatstadt seines Vaters. Vor dem Lockdown arbeitete er an zwei Theater- und Filmprojekten über die Wunden der Stadt: den Tourismus und das Hochwasser. Das Virus entleerte die Straßen und gab ihr Gesicht ohne Touristen preis, das stille Venedig und für Segre die Erinnerung an seinen stillen Vater. www.filmkinotext.de

SCHWESTERN – EINE FAMILIENGESCHICHTE (Sœurs) von Yamina Benguigui, F 2019, 99 Min. mit Isabelle Adjani, Rachida Brakni, Maïwenn, Hafsia Herzi, Faïza Guene, Rachid Djaïdjani Drama Seit dreißig Jahren leben die französisch-algerischen Schwestern Zorah, Nohra und Djamila in der Hoffnung, ihren kleinen Bruder zu finden. Er wurde vom Vater ins gerade entkolonialisierte Algerien entführt. Die älteste der Schwestern beschließt, ein Theaterstück aufzuführen, das auf den traumatischen Ereignissen ihrer Kindheit beruht, und belastet damit die Beziehung zu ihren Schwestern und ihrer Mutter. Doch als die Familie erfährt, dass ihr Vater im Sterben liegt, beschließen die drei Schwestern, nach Algerien zu reisen, um ihren Bruder vielleicht doch noch zu finden. www.studiocanal.de

>> 6.1.2022 THE 355

von Simon Kinberg, CHN/USA 2021, 124 Min. mit Jessica Chastain, Penélope Cruz, Diane Kruger, Lupita Nyong‘o, Bingbing Fan, Sebastian Stan Actionfilm Eine global operierende Organisation könnte in den Besitz einer Waffe gelangen, welche die Welt in ein großes Chaos stürzen würde. Um die Gefahr zu bannen, muss sich CIA-Agentin Mason Browne (Jessica Chastain) mit ihren größten Konkurrentinnen verbünden. Ihre hochriskante Mission führt die fünf Frauen um die ganze Welt – von den Pariser Cafés, über die marokkanischen Souks bis in das glamouröse Shanghai. Wenn sie es schaffen, ihre Rivalitäten zu überwinden und ihre Fähigkeiten zu vereinen, können sie ihren mächtigen Gegner besiegen. Gemeinsam bilden sie die neue Agenteneinheit 355. www.leoninedistribution.com

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BAD TALES – ES WAR EINMAL EIN TRAUM (Favolacce)

von Damiano D‘Innocenzo & Fabio D‘Innocenzo, I/CH 2020, 98 Min., mit Elio Germano, Barbara Chichiarelli, Lino Musella, Gabriel Montesi, Max Malatesta Drama Sommer in einer Reihenhaussiedlung in einem Vorort von Rom. Aus der Ferne betrachtet wohnen hier ganz normale Familien, die ein ruhiges Leben in ihren Häusern und Gärten führen. Aber die sommerliche Idylle ist trügerisch. Die verständnislosen Erwachsenen verfolgen hartnäckig ihre Illusion eines bürgerlichen Lebens, und die Kinder spielen anscheinend den ihnen zugedachten Part. Doch Neid, Missgunst und Entfremdung vergiften die Menschen, und schließlich werden die Kinder den Ort in seinen Grundfesten erschüttern … https://filmperlen.com

THE KING‘S MAN: THE BEGINNING

von Matthew Vaughn, GB/USA 2020, 131 Min. mit Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Rhys Ifans, Matthew Goode, Tom Hollander, Daniel Brühl, Alexandra Maria Lara Abenteuerkomödie Die schlimmsten Tyrannen und kriminellen Masterminds der Menschheitsgeschichte schmieden den Plan, mit einem Krieg Millionen Menschen weltweit auszulöschen. Nur ein Mann kann sie in einem Wettlauf gegen die Zeit besiegen. Die Agenten des allerersten unabhängigen Geheimdienstes sind smart, stilvoll und beherrschen jeden noch so ausgefallenen Trick. https://disney.de

LAMB

von Valdimar Jóhannsson, S/S/PL 2021, 106 Min. mit Noomi Rapace, Hilmir Snær Guðnason, Björn Hlynur Haraldsson, ngvar Sigurdsson, Ester Bibi, Arnþruður Dögg Sigurðardóttir Horrordrama In der überwältigend schönen isländischen Landschaft züchten Maria und Ingvar Schafe. Sie führen ein einfaches, der Natur verbundenes Leben. Bis eines Nachts etwas Seltsames in ihrem Stall passiert: Ein Schaf gebärt ein mysteriöses Wesen, das die beiden wie ein eigenes Kind aufziehen. Das mit inniger Freude begrüßte Familienglück wird jedoch schon bald auf die Probe gestellt – denn Mutter Natur steckt voller Überraschungen … www.kochmedia-film.de/kino

Strandgut 01/2022 | www.strandgut.de

PLÖTZLICH AUFS LAND – EINE TIERÄRZTIN IM BURGUND (Les Vétos) von Julie Manoukian, F 2019, 92 Min. mit Clovis Cornillac, Noémie Schmidt, Carole Franck, Matthieu Sampeur, Juliane Lepoureau, Lilou Fogli Komödie Als Onkel Michel (Michel Jonasz) seine Nichte Alex (Noémie Schmidt) mit einem Trick zurück in ihre Heimat mitten in der abgelegenen französischen Provinz lockt, ist diese mittlerweile zur waschechten Pariserin geworden. Doch Michel will endlich in Rente gehen, und die Labormedizinerin Alex soll ohne praktische Erfahrung seine Nachfolgerin in der Tierarztpraxis werden, die er zusammen mit Nico (Clovis Cornillac) betreibt … https://happy-entertainment.de

WANDA, MEIN WUNDER

von Bettina Oberli, CH 2020, 110 Min. mit Agnieszka Grochowska, Marthe Keller, André Jung, Birgit Minichmayr, Jacob Matschenz, Anatole Taubman Tragikomödie Die Polin Wanda pflegt den wohlhabenden Josef in dessen Villa am See. Rund um die Uhr ist sie für ihn da und hilft nebenher seiner Frau Elsa mit dem Haushalt. Sohn Gregi lebt noch mit unter dem elterlichen Dach. Alle mögen die freundliche, junge Frau, die ihre Eltern und ihre beiden Söhne in Polen unterstützt. Wanda bekommt einen sehr intimen Einblick in das Familienleben. So intim, dass sie unerwartet schwanger wird … www.x-verleih.de Siehe Kritik

>> 13.1.2022 BIS WIR TOT SIND ODER FREI

von Oliver Rihs, CH/D 2020, 118 Min. mit Marie Leuenberger, Joel Basman, Jella Haase, Bibiana Beglau, Anatole Taubman, Pascal Ulli Drama Die kämpferische Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) vertritt rebellische Linksautonome wie das Punkmädchen Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als Bühne, um auf die Missstände eines rückständigen Strafrechts aufmerksam zu machen. Eines Tages sucht der egoistische Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat. Basiert auf wahren Begebenheiten. http://port-prince.de

ÉGALITÉ

von Kida Khodr Ramadan, D 2021, 80Min. mit Burak Yigit, Susana AbdulMajid, Dunya Ramadan, Momo Mohamad Ramadan, Emma Drogunova, Kida Khodr Ramadan Drama Nach einer scheinbar ungefährlichen Mandeloperation wacht die vierzehnjährige Leila blind auf. Keiner der Ärzte kann sich erklären, wie dies möglich ist. Leilas Vater Attila ist verzweifelt. Mit seinem Glauben an ein Ärzteversagen entfremdet er sich zusehends von seiner Familie. Schließlich trifft er eine folgenschwere Entscheidung, um die Wahrheit zu erfahren. www.alphacentauristudios.com

GLORIA MUNDI

von Robert Guédiguian, F/I 2019, 107 Min. mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Anaïs Demoustier, Robinson Stévenin, Lola Naymark Drama In Marseille versammelt sich eine Familie nach der Geburt der kleinen Gloria. Die Freude der jungen Eltern über ihr erstes Kind wird durch die wirtschaftlich harten Zeiten getrübt. Denn um über die Runden zu kommen, brauchen sie auch die Hilfe von Glorias Großvater, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden ist. In seinem neuen Film zeichnet Robert Guédiguian eine gewinnorientierte Welt, in der bürgerliche Existenzen bedroht sind, wie Kartenhäuser zusammzubrechen. www.filmkinotext.de Filmtip Siehe Kritik

IN LIEBE LASSEN (De son vivant) von Emmanuelle Bercot, F/B 2021, 122 Min. mit Catherine Deneuve, Benoît Magimel, Gabriel A. Sara, Cécile de France, Oscar Morgan, Lou Lampros Drama Benjamin (Benoit Magimel) ist erst 40 Jahre alt und schwer an Krebs erkannt. Nach der medizinischen Prognose bleibt ihm noch ein gutes Jahr, bevor er sterben wird. Seine Mutter Crystal (Catherine Deneuve) leidet schwer unter dem Schicksal ihres Sohnes. Dr. Eddé (Gabriel Sara) und die Krankenschwester Eugénie (Cécile de France) begleiten Mutter und Sohn einfühlsam auf ihrem Weg, das Unausweichliche zu akzeptieren. www.studiocanal.de


Neu im Kino DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM JANUAR 2022 RETROSPEKIVE FEDERICO FELLINI

01 02 04 05 06 07 09 11 13 15 16 19 20 21 23 25 27

SA 17:30

LA CITTÀ DELLE DONNE IT/FR 1980 Federico Fellini OmU

SO 17:30

GIULIETTA DEGLI SPIRITI IT/FR 1965 Federico Fellini OmU

DI 20:30

SATYRICON IT/FR 1969 Federico Fellini OmU

MI 18:00

FEDERICO FELLINI - MIT DEN AUGEN DER ANDEREN DE 2003 Eckhart Schmidt ital. OmeU

DO 20:30

GIULIETTA DEGLI SPIRITI IT/FR 1965 Federico Fellini OmU

FR 18:00

I VITELLONI IT/FR 1953 Federico Fellini OmU

SO 20:30

L‘AMORE IN CITTÀ IT 1953 Michelangelo Antonioni, Federico Fellini u.a. OmU

DI 20:30

GINGER E FRED IT/FR/BRD 1986 Federico Fellini OmU (mit Vorfilm)

DO 18:00

FELLINI: A DIRECTOR’S NOTEBOOK US 1969 Federico Fellini engl. OF

SA 20:30

I VITELLONI IT/FR 1953 Federico Fellini OmU

SO 20:30

AMARCORD IT/FR 1973 Federico Fellini OmU

MI 18:00

IL BIDONE IT/FR 1955 Federico Fellini OmeU

DO 18:00

PROVA D’ORCHESTRA IT/BRD 1979 Federico Fellini OmeU

FR 20:00 AMARCORD IT/FR 1973 Federico Fellini OmU SO 16:45 DI 19:30 DO 18:00

BOCCACCIO ‚70 IT/FR 1962 Mario Monicelli, Federico Fellini u.a. OmeU IL CASANOVA DI FEDERICO FELLINI IT 1976 Federico Fellini OmeU LE NOTTI DI CABIRIA IT/FR 1957 Federico Fellini OmeU

FILMERBE - DIGITAL. FILM PRESERVATION WEEKEND

28 28 28 29 29 29 29 29 30 30 30 30

FR 18:00

MISTER RADIO DE 1924 Nunzio Malasomma (mit Einführung)

FR 20:30

DER RICHTER UND SEIN HENKER BRD/IT 1975 Maximilian Schell (mit Einführung)

FR 22:30

DIE MÜCKE BRD 1954 Walter Reisch

SA 13:00

DAS GROSSE LICHT DE 1919/1920 Hanna Henning (mit Einführung)

SA 15:30

KURZFILME VON FRANZ SCHÖMBS BRD 1946-1962 (mit Einführung)

SA 13:00

TOXI BRD 1952 Robert A. Stemmle (mit Einführung)

SA 20:15

ZUFLUCHT DE 1928 Carl Froelich (mit Einführung)

SA 22:30

DER LETZTE FUSSGÄNGER BRD 1960 Wilhelm Thiele (mit Einführung)

SO 11:00

DER KÖNIG DES MONT BLANC DE 1933/1934 Arnold Fanck (mit Einführung)

SO 13:00

NATUR IN GEFAHR! BRD 1951/52 Eugen Schumacher (mit Einführung)

SO 18:00

ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA BRD 1955 Kurt Hoffmann (mit Einführung)

SO 20:30

DER 3. GRAD BRD/FR/IT 1975 Peter Fleischmann (mit Einführung)

KINOHIGHLIGHTS 2022 KLASSIKER & RARITÄTEN: FRIEDRICH DÜRRENMATT ZUM 101 GEBURTSTAG STREAMINGANGEBOT AUF DER NEUEN PLATTFORM DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM

www.strandgut.de | Strandgut 01/2022

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Neu im Kino © FILMWELT Weydemann BrosMax Preiss

in 4K | 2K | 2x 35mm | 16mm Mo 10. Januar 2022

20:15 Uhr

NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN ab 20.1.2022 im Kino

First Cow (eng OmU)

R: Kelly Reichardt, US 2019, 122 min, DCP Remake On Location | In Kooperation mit Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

Mi 12. Januar 2022

20:15 Uhr

Titane (fra OmU)

R: Julia Ducournau, FR/BE 2021, DCP + Vorfilm

Mo 17. Januar 2022

20:15 Uhr

Thirza-Cuthand-Programm

R: Thirza Jean Cuthand, CA 1999-2019, 83 min, OV+OmU, DCP Remake On Location | In Kooperation mit Remake. Frankfurter Frauen Film Tage und QUEERTACTICS. QUEER_FEMINISTISCHES FILMFESTIVAL WIEN

Mi 19. Januar 2022

20:15 Uhr

La Negociación (spa OmeU)

R: Margarita Martínez, CO 2018, 89 min, digital + Vorfilm

Mo 24. Januar 2022

20:15 Uhr

Monos (eng OmU)

R: Alejandro Landes, CO/UY 2019, 103 min, DCP + Vorfilm

Mi 26. Januar 2022

20:15 Uhr

Bent (eng OmU)

SCREAM

R: Sean Mathias, GB/JP 1997, 102 min, DCP

Mo 31. Januar 2022

20:15 Uhr

Kurzfilmabend Cheryl Dunye (OV) R: Cheryl Dunye, US 1990-1996, 76 min, DCP

Eintritt: 2,50 Euro Pupille e.V. – Kino in der Uni Studierendenhaus Campus Bockenheim Ffm Mertonstraße 26-28, 60325 Frankfurt

www.pupille.org

LUNANA – DAS GLÜCK LIEGT AM HIMALAYA (Lunana: A Yak in the Classroom) von Pawo Choyning Dorji, BHT/CHN 2019, 110 Min. mit Sherab Dorji, Ugyen Norbu Lhendup, Kelden Lhamo Gurung, Pem Zam, Sangay Lham, Chimi Dem Drama Der junge Ugyen lebt in Thimphu, der Hauptstadt Bhutans. Er träumt davon, im Ausland als Musiker Karriere zu machen. Doch er wird dazu verpflichtet, sein letztes Ausbildungsjahr als Lehrer im Lunana-Tal an den Hängen des Himalaya zu verbringen. Dort steht im Dorf Lhedi in 4.000 Meter Höhe eine der abgelegensten Schulen. Das Dutzend Kinder, das wartet, wäre der Traum eines jeden Lehrers, aber nicht der von Ugyen. www.kairosfilm.de Siehe Kritik

PLEASURE

von Ninja Thyberg, S/NL/F 2021, 109 Min. mit Sofia Kappel, Evelyn Claire, Dana DeArmond, Revika Anne Reustle, Chris Cock Drama Die 19-jährige Linnéa verlässt ihre schwedische Kleinstadt und zieht nach Los Angeles, um als »Bella Cherry« der nächste große Pornostar zu werden. Doch der Weg dahin ist steiniger als erwartet. Zwar erhält sie schnell erste Aufträge, aber das Business ist gnadenlos. Bella erkennt, dass sie nur eine Chance hat, wenn sie ausnahmslos alles tut, was von ihr verlangt wird - selbst wenn dies Erniedrigung und Schmerz bedeutet. Doch wie weit wird sie gehen? www.weltkino.de(filme

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von Matt Bettinelli-Olpin u. Tyler Gillett, USA 2022, 114 Min., mit lelissa Barrera, Kyle Gallner, Mason Gooding, Mikey Madison, Jenna Ortega, Neve Campbell Horrorfilm Ghostface ist das morbide Bindeglied zwischen allen, die ihm begegnen und das Glück haben, das Aufeinandertreffen zu überleben. Sidney, Dewey und Gale werden 25 Jahre nach dem ersten »Scream« durch die neuen Morde in Woodsboro durch Ghostface an dem Ort der ersten Heimsuchung wieder zusammengeführt. Woodsboro ist und bleibt Ghostfaces Territorium. Alte wie neue Opfer bekommen es wieder mit dem legendären Maskenmörder zu tun www.scream-film.de

TIEFE WASSER (Deep Water) von Adrian Lyne, USA/AUS 2022, 153 Min. mit Ben Affleck, Ana de Armas, Tracy Letts, Rachel Blanchard, Lil Rel Howery, Finn Wittrock Thriller Von Liebe ist beim Ehepaar Victor Van Allen (Ben Affleck) und Melinda (Ana de Armas) keine Rede mehr. Um ihrer Ehe dennoch eine Chance zu geben, einigen sie sich darauf, dass Sex-Abenteuer und Affären außerhalb ihrer Ehe erlaubt sind. Das gegenseitige Einverständnis wandelt sich schnell in ein fieses Psychospiel, in dem sich Vic und Melinda nicht nur selbst schaden, sondern auch ihr Umfeld in Gefahr bringen. Als Melindas Liebhaber tot aufgefunden wird, konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei auf Victor … https://disney.de

>> 20.1.2022 CHARLATAN

von Agnieszka Holland, CZ/IRL/SK 2020, 118 Min. mit Ivan Trojan, Joachim Paul Assböck, Josef Trojan, Jana Kvantiková, Juraj Loj, Claudia Vaseková Drama Die wahre Geschichte vom Leben des tschechischen Heilers Jan Mikolášek, der Hunderte von Menschen mit pflanzlichen Medikamenten heilte. Schon als junger Mann hat er sich für alternative Medizin interessiert. Seine Behandlung von Prominenten des Nationalsozialismus und des Kommunismus bringt ihm Ruhm und Reichtum ein. Durch die Liebe zu seinem Assistenten František und durch ehemalige Gönner, die sich gegen ihn wenden, wird er auf eine harte Probe gestellt … https://cinemien.de/film/charlatan

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EFFIGIE – DAS GIFT UND DIE STADT

NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN

Im Jahr 1828 tritt Cato Böhmer (Elisa Thiemann) in Bremen ihre neue Stelle als Protokollantin für Untersuchungsrichter Senator Droste (Christoph Gottschalch) an. Sie will gerne Juristin werden, doch sie lebt in einer Zeit, in der das für Frauen nicht möglich ist. Nach einem mutmaßlichen Giftanschlag trifft Cato bei den Verhören auf Gesche Gottfried (Suzan Anbeh), eine hilfsbereite und attraktive Witwe, die ebenfalls in Gefahr zu schweben scheint … www.filmdisposition-kino.de

Es ist Hochsommer in dem Dorf Schattin im Norden von Mecklenburg-Vorprommern. Die 24-jährige Christin (Saskia Rosendahl) lebt hier mit ihrem ein Jahr älteren Freund Jan (Rick Okon) auf dem Milchviehhof seines Vaters. Hier gibt es fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und jede Menge Felder. Von der Aufbruchstimmung der Nachwendejahre spüren beide schon seit langer Zeit nichts mehr. Auch ihre Liebe zueinander ist erloschen. Als eines Tages der 46-jährige Windkraftingenieur Klaus (Godehard Giese) aus Hamburg auftaucht, wird Christins Leben auf den Kopf gestellt … www.filmweltverleih.de

von Udo Flohr, D/USA 2019, 85 Min. mit Suzan Anbeh, Elisa Thiemann, Christoph Gottschalch, Roland Jankowsky, Uwe Bohm, Marc Ottiker Historie, Krimi

AN IMPOSSIBLE PROJECT von Jens Meurer, D/A 2020, 99 Min. mit Florian Kaps, Oskar Smolokowski Dokumentarfilm

Der Hype um die fast vollständige Digitalisierung unseres Lebens weicht einer Sehnsucht nach dem Echtem und Greifbarem. Regisseur Jens Meurer gelingt ein spannender, humorvoller Blick auf einen Gegentrend, die Rückkehr des Analogen, und begleitet seinen sympathischen Anti-Helden Florian »Doc« Kaps, der 2008 sein gesamtes Vermögen riskierte, um mit einer kleinen Gruppe Idealisten die letzte Polaroid-Fabrik der Welt vor dem Aus zu retten. www.weltkino.de/filme/an-impossibleproject

EINE NACHT IN HELSINKI (Yö armahtaa / Gracious Night) von Mika Kaurismäki, FIN 2020, 90 Min. mit Timo Torikka, Pertti Sveholm, Kari Heiskanen, Anu Sinisalo, Maria Kaurismäki Drama Obwohl die Bar von Wirt Heikki während des Corona-Lockdowns geschlossen ist, öffnet er für seinen Freund Risto die Tür, um ihm wegen seiner gescheiterten Ehe beim Leeren von ein paar Flaschen Rotwein Trost zu spenden. Das Duo wird schlagartig zu einem Trio, als ein unerwarteter Gast zu den beiden Männern stößt und sich weigert, wieder zu gehen. Aus der Bar in Helsinki wird spontan eine Psychotherapiepraxis und die drei Männer bekommen eine dringend benötigte Therapiesitzung. www.arsenalfilm.de Siehe Kritik

von Sabrina Sarabi, D 2021, 116 Min. mit Saskia Rosendahl, Rick Okon, Godehard Giese, Elisa Schlott, Andreas Döhler, Anne Weinknecht Drama

SING – DIE SHOW DEINES LEBENS (Sing 2)

von Garth Jennings, F/J/USA 2021, 112 Min. mit den Stimmen von Bastian Pastewka, Wotan Wilke Möhring, Katharina Thalbach, Stefanie Kloß, Alexandra Maria Lara, Peter Maffay Animations-Musical Die Macher von »Ich – Einfach unverbesserlich«, »Minions« und »Pets«“ präsentieren eine mit Spannung erwartete Fortsetzung des Publikumserfolgs »Sing«. Diesmal will Koala Buster Moon die extravaganteste Bühnenshow präsentieren, die es je zu sehen gab. Große Träume und spektakuläre Hits verlangen aber auch nach einer größeren Bühne als die des Moon Theater. Das Crystal Tower Theater in der glamourösen Großstadt wäre perfekt – aber es gibt ein kleines Problem. Eigentlich drei … https://upig.de

>> 27.1.2022 ARE YOU LONESOME TONIGHT? (Re dai wang shi) von Shipei Wen, CHN 2021, 95 Min. mit Eddie Peng, Sylvia Chang, Yanhui Wang, Peiyao Jiang, Yu Zhang, Yongzhong Chen Thriller Ein junger Mann, der glaubt, einen tödlichen Unfall verursacht zu haben, entwickelt eine zweideutige Beziehung zur Witwe des Toten, während ein Polizist versucht, die Ermittlungen zu einem Erfolg zu führen, die sein Leben für immer verändern werden. https://rapideyemovies.de


Neu im Kino © 2021 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc.

LICORIZE PIZZA ab 27.1.2022 im Kino

LICORICE PIZZA

NIGHTMARE ALLEY

Der Film spielt im San Fernando Valley der 1970er Jahre und erzählt ie Geschichte von Alana Kane und Gary Valentine, die im San Fernando Valley im Jahr 1973 aufwachsen, herumlaufen und die Tücken der ersten Liebe durchleben. https://upig.de

Als der charismatische, aber vom Pech verfolgte Stanton Carlisle (Bradley Cooper) auf einem Jahrmarkt die Hellseherin Zeena (Toni Collette) und ihren Mann, den Mentalisten Pete (David Strathairn), kennenlernt, wird er deren eifriger Schüler. Mit dem erworbenen Wissen will er die wohlhabende New Yorker Elite der 40er Jahre ausnehmen. Doch die Psychiaterin Lilith Ritter (Cate Blanchett) ist noch gefährlicher als er … Das Remake von »Der Scharlatan« aus dem Jahre 1947 basiert auf William Lindsay Greshams gleichnamigen Roman. https://disney.de

von Paul Thomas Anderson, USA 2021, 133 Min. mit Alana Haim, Cooper Hoffman, Sean Penn, Tom Waits, Bradley Cooper, Isabelle Kusman Komödie

MONOBLOC

von Hauke Wendler, D 2021, 90 Min. Dokumentarfilm Der Monobloc ist das meistverkaufte Möbelstück aller Zeiten. Weltweit soll es eine Milliarde Exemplare des stapelbaren, in Deutschland oft weißen Plastikstuhls geben. Für die einen bedroht er den guten Geschmack und gefährdet die Umwelt, für die anderen ist er der einzig erschwingliche Stuhl überhaupt. www.salzgeber.de

MORBIUS

von Daniel Espinosa, USA 2022, ca140 Min. mit Jared Leto, Matt Smith, Adria Arjona, Jared Harris, Al Madrigal, Tyrese Gibson Actionfilm Die Grenze zwischen Held und Bösewicht verschwindet … Morbius ist eine von Marvels fesselndsten und ambivalentesten Figuren. Jared Leto erweckt die geheimnisvolle Marvel-Legende nun erstmalig auf der großen Leinwand zum Leben. Dr. Morbius, der an einer gefährlichen Blutkrankheit leidet, wagt ein verzweifeltes Unterfangen, um sich und den Menschen zu helfen, die sein Schicksal teilen. Was anfangs als fundamentaler Erfolg erscheint, entfesselt schon bald einen dunklen Abgrund in Morbius … www.sonypictures.de

von Guillermo del Toro, USA/MEX/CD 2021, 150 Min. mit Bradley Cooper, Cate Blanchett, Toni Collette, Willem Dafoe, Richard Jenkins, Rooney Mara Thriller

SCHATTENSTUNDE

von Benjamin Martins, D 2021, 78 Min. mit Christoph Kaiser, Beate Krist, Sarah Palarczyk, Dirk Waanders, Klaus Rodewald, Boris Becker Biopic Jochen Klepper lebte als christlicher Schriftsteller, Journalist und Dichter mit seiner jüdischen Frau Johanna und seiner ebenfalls jüdischen Stieftochter Renate in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Seine Werke prägen bis heute die deutsche Literaturlandschaft. Ende 1942 scheiterte die Ausreise von Frau und Stieftochter, und deren Deportation stand kurz bevor. Vor die Alternative gestellt, Beruf oder Ehe, traf Jochen Klepper eine unerhörte Entscheidung, die mit ihm tausende Deutsche in »Mischehe« getroffen haben. So leise, dass selbst heute nur wenige davon gehört haben www.missingfilms.de

SPENCER

von Pablo Larrain, GB/D/USA 2021, 117 Min. mit Kristen Stewart, Timothy Spall, Sally Hawkins, Sean Harris, Jack Nielen, Freddie Spry Biopic Dezember 1991: In der Ehe zwischen dem Prinzen und der Prinzessin von Wales herrscht seit langem Eiszeit. Trotz der wilden Gerüchte über Affären und eine Scheidung wird für die Weihnachtsfeierlichkeiten auf dem königlichen Landsitz Sandringham ein Frieden verhängt. Es wird gegessen und getrunken, geschossen und gejagt. Diana kennt das Spiel. Dieses Jahr wird es eine ganz andere Wendung nehmen. https://dcmstories.com/de/news/kinostartspencer

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Klassik Vikingur Vikingur © Ari Magg

MeWe – Biennale für aktuelle Musik Für den Beginn des neuen Jahres haben sich die Programmgestalter*innen des hrSinfonieorchesters, des Ensemble Modern und der hr-Bigband wahrhaft viel vorgenommen, »auch wenn die Zeiten denkbar schlecht sind«, wie hr-Musikchef Michael Traub konstatiert. »cresc…«: die Biennale ist zum sechsten Mal Plattform für, wie es heute heißt, »aktuelle« Musik. Eine wahrhafte Herkulesaufgabe steckt hinter acht Erst- und Uraufführungen, die von unterschiedlichsten Ensembles und Solisten getragen werden. Der isländische Pianist und jetzige Artist in Residence des hr-Sinfonieorchesters, Víkingur Òlafsson, hat sich im Oktober bereits mit dem Klavierkonzert »In Seven Days« des englischen Neutöners Thomas Adés fulminant vorgestellt. Im Februar 22 wird sich Òlafsson an eben dieser Biennale maßgeblich beteiligen, wenn sich eine musikalische Begegnung zwischen Island und Westafrika anbahnt. Vom 11. und 13. Februar werden mit »Waves of Island« große Bögen gespannt: zwei isländische Komponist*innen machen ihre nordische Klangwelt zwischen Gletschern, Vulkanen, Meer und Sagas hörbar. Víkingur Òlafsson wird ein Klavierkonzert seines Landsmannes Daniel Bjarnasson aus der Taufe heben, Chefdirigent Alain Altinoglu führt mit den Sinfonikern in die Traumwelt Edvard Griegs bzw. dessen Schauspielmusik zum berühmten Gedicht Hendrik Ibsens vom tragikomischen Weltenbummler »Peer Gynt«. Altinoglu beleuchtet und präsentiert im »Spotlight« am Vorabend des Konzertes (10. Februar) auf unkonventionelle Art als Gesprächskonzert Teile des »Peer Gynt«. Die berühmten Charakterstücke »Morgenstimmung« oder »Solveigs Lied« gewissermaßen als After-Work-Entspannung.

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Die eigentliche Biennale »cresc…« beginnt am 25. Februar in der sog. Goldhalle des hr-Sendesaals mit »Earth Dances for Orchestra« des Harrison Birtwistle. Das hrSinfonieorchester und des Ensemble Modern erproben sich in der musikalischen Begehung von Klangeruptionen, sechsfach überlagert, tektonischen Verwerfungen ähnlich. Neu ist dieses Werk nun als begehbare Klang- und Lichtinstallation vor oder nach der Aufführung – ein gewissermaßen in das Werk Hineinlaufen, es spürbar zu erleben. Zur »freitagsküche« wird im Anschluss geladen, welche sich das Publikum mit Köchen zusammen erstellen wird. Mehr wird nicht verraten. Mit »Fire & Ice« am Folgetag (26. Februar) erwarten die Zuhörer*innen ausnahmslos Erstund Uraufführungen isländischer Komponist*innen mit einem der weltbesten (und nahezu omnipräsenten) Schlagzeuger, Martin Grubinger. Am folgenden Wochenende gehen die Akteure auf Wanderschaft: am 27. Februar ist im Capitol Offenbach eine »Nightshift« geplant, ein work in progress der australischen (Kreativ-) Komponistin Catherine Milliken. Das Gründungsmitglied des Ensemble Modern wird zusammen mit Publikum, ihrem Ensemble Modern, Chor und Solisten ein in Grundzügen festgelegtes Projekt live realisieren, das sich am Gesamtmotto des Festivals »MeWe« orientieren soll: Beziehungen schaffen zwischen dem Ich und dem Wir. Ganz im Sinne einer Fortsetzung des 1975 »Give us a

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poem«-Zuruf Studierender an den berühmten Boxer und Menschenrechtsaktivisten Muhammad Ali, der als Antwort das wohl kürzeste »Gedicht« der Welt erfand: »Me We«. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Dakar bereitet sich das »Liberation Orchestra of Inverted Traditions« des Senegal dort auf ein Projekt vor, das am 4. März in der Centralstation Darmstadt aufgeführt wird. Zusammen mit dem Schweizer Komponisten und Schlagzeuger Jessie Cox stehen Improvisation und Symbiose aus Free Jazz mit Musiktraditionen der SubSahara im Fokus. Später am Abend werden die hr-Bigband mit dem Arrangeur Samúel Jón Samúelsson mit Sci-Fi-Funk & Afro-Beat unter dem Motto »Black to the future« einen riesigen Bogen von Afrika zurück zum hohen Norden schlagen, nach Island. Die Abschlusskonzerte am 5. März (Künstlerhaus Mousonturm, 16 Uhr und Frankfurt LAB, 19 Uhr) sind der jungen Generation zugedacht, wiederum mit neuen Werken von Elena Rykova aus Russland, Pablo Garretón Izquierdo aus Chile und Marko Nikodijevic aus Serbien, der sich mit dem Stück »music box« ein Selbstporträt mit Ligeti und Strawinsky ausgedacht hat – »und Messiaen ist auch dabei«. Am Ende des Konzerts wird es mit der Komposition »Workers Union« eine Verbeugung vor dem kürzlich verstorbenen Komponisten Louis Andriessen geben, einem Gründer der niederländischen Avantgarde. Im Frankfurt LAB wird es die Rück-

kehr zum »Me We« geben mit Kompositionen zum erwähnten »Give us a poem«. Das Ensemble Modern, die Leiterin der Biennale von Venedig als »Coach Komposition« und der kompositorische Nachwuchs geben sich mit nicht weniger als fünf neuen Werken die Hand. Und die »freitagsküche« bereitet sich auf ein MeWeMeal vor – im Do-itYourself-Agit-Pop-up-Restaurant, sozusagen eine essbare Komposition. Der Vorverkauf (auch für andere Konzerte) der Frühjahrs- und Sommerprojekte hat bereits begonnen. Vorbildlich seit Beginn der Pandemie in 2020 sind die Saalpläne großzügig im Schachbrettmuster angelegt, Zutritt zu den Veranstaltungen nur mit 2G plus. Die Resonanz der ersten hr-Konzerte der Saison 21/22 ließen spüren, dass sowohl Publikum, als auch die Akteure geradezu einem Rausch verfallen sind, wieder leibhaftig lebendige Musik erleben zu dürfen. Es ist zu hoffen, dass die relevanten Behörden sich darauf besinnen, diese Art der Kultur nicht in einen Topf zu werfen mit etwa Fußballszenarien, in denen (mehr oder weniger unkontrolliert) der Virus weiterhin muntere Urständ feiern darf. Und noch ein Hinweis auf das wieder geplante, beliebte Format des Music Discovery Project: nach der 2020 pandemiebedingten Absage bzw. nur als Livestream verfügbaren Konzert soll es am 25. und 26. März 2022 wieder in der Jahrhunderthalle stattfinden. Als »Heimspiel« wird die Frankfurter Popsängerin Alice Merton (No Roots; Why so serious?) ihre Songs zu klassischen Orchesterwerken beitragen, die ebenfalls in besonderer Weise zu Frankfurt stehen. Bernd Havenstein www.cresc-biennale.de www.hr-ticketcenter.de


KLassik

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TANZ Fotos: © Maciej Rusinek

© Alexi Pelekanos

© Andreas Etter

Pandemische Erfahrungen

Gleitzeit und Rutschpartie

Mit Ödipus an die Grenzen

Gallus Theater: Richard Oberscheven präsentiert »Rotational Distance«

Mousonturm zeigt Doris Uhlichs schleimige Performance »Gootopia«

Tanzmainz präsentiert Rafaele Giovanolas Choreografie »Sphynx«

Es geht um die Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Verhalten in der neuen Arbeit des Tänzers, Choreografen und Musikmachers Richard Oberscheven. Entwickelt mit Amelia Eisen während einer künstlerischen Residenz am Staatstheater Darmstadt im vergangenen Herbst, folgt »Rotational Distance« dem Anliegen des Künstlers, seine Beobachtungen in der pandemisch geprägten Zeit der physischen und sozialen Distanzierung aus der tänzerischen Perspektive zu begreifen, anzusprechen und zu thematisieren. »Rotational Distance» ist eine Tanzperformance mit den drei Tänzerinnen Julie Carrère, Amelia Eisen und Selina Shida Hack, von Oberscheven geleitet und choreografiert auf der Basis neu erarbeiteter raumzeitlicher Gefüge der zwischenkörperlichen Distanz. Grundlage sind die in Anlehnung an ein Konzept von Edward T. Halls entwickelten »öffentlichen Distanzzonen«. Die neuen aus dem Zustand des »physical-/ social distancing« entwickelten Ideen zeigen zugleich einen Weg auf, mit den Einschränkungen und Auflagen der Pandemie umzugehen und beispielsweise die Abstandsregeln als Teil der Choreografie zu verstehen. Dem Publikum aber werden, so die Absicht, mit der Darbietung Raum, Zeit, Körper, Präsenz und Vergänglichkeit erfahrbar gemacht.

Alles im Eimer, dessen die Performance »Gootopia« bedarf: Schleim, im Englischen »Goo«, steht auf offener Bühne sicher auch im Mousonturm kübelweise bereit für Doris Uhlichs wie gewohnt nackte Protagonisten. Demonstrieren will die österreichische Konzeptkünstlerin zusammen mit diesen – zwei Frauen, drei Männer – nicht nur, was man mit Schleim alles zu machen im Stande ist, sondern das grundsätzlich Fluide der menschlichen Existenz. »Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht ›sauber‹ auf die Welt.«, kündigt der Mousonturm diesen glibberigen Abend an. Und weiter: »Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction (…) steht (er) für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet; und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.« »Gootopia« ist als installative Performance angesagt, die das Publikum einlädt, eine vielschichtige und erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren, die skulpturale, landschaftliche und halt auch installative Qualitäten umfasst. Schleim ekelt viele an, aber kann durchaus auch zu wohligen frühkindlichen Erfahrungen wach rufen. Schon deshalb steht es jedem Besucher frei, den für sich geeigneten Platz und Position zu finden. »Es flutscht«, resümiert eine Wiener Kritik das etwa anderthalbstündige pausenlose Event. Doris Uhlich setzt sich seit über zehn Jahren vom kritischen Blick auf das klassische Ballett geleitet mit Schönheitsidealen und Körperidealen auseinander.

Choreografische Handschriften lernen ist das A & O für tanzmainz, das über keinen festen Choreografen verfügt. Im Januar zeigt das Ensemble in der Arbeit »Sphynx«, was ihm Rafaele Giovanola beigebracht hat. Die Choreografin war mit ihrem eigenen Projekt »Cocoon Dance« schon mehrfach am Staatstheater Darmstadt, aber auch beim Tanzfestival in Mainz zu Gast, wo sie ihre mehrfach ausgezeichnete Choreografie »Vis Motrix« (siehe Strandgut April/2019) präsentierte, einer buchstäblich auf den Rücken von drei Tänzerinnen ausgetragenen Partie. Erst im Dezember (nach Redaktionsschluss) gastierte Cocoon Dance wieder in Darmstadt mit »Body Shots«. Grundlage der Arbeiten Giovanolas ist die künstlerische Auseinandersetzung mit den Grenzen des Menschseins. »Was macht uns eigentlich aus?«, fragt sich die Choreografin, um mit ihrem Personal zu spektakulären Antworten zu finden. Ihre neue Produktion in Mainz geht von dem berühmten Rätsel der Sphinx aus der Ödipus-Sage (»Was ist der Name dieses Wesens, es erscheint am Morgen auf vier, am Mittag auf zwei und am Abend auf drei Beinen?« ) aus und gelangt in künstlerischer Befragung der dort angesprochenen Fortbewegungsweisen zu überraschenden beweglichen Einsichten. Schließlich haben Gehen, Laufen, Staksen oder Taumeln auf den ersten Blick wenig mit unserer Vorstellung von der ästhetisch-harmonischen Kunstform Tanz zu tun. Dabei waren die Prototypen der Fortbewegung schon in den 60er Jahren Ausgangsmaterial für Theater- und Tanzschaffende wie Samuel Beckett, Steve Paxton oder Trisha Brown. Giovanola führt diese Linie mit dem gesamten Ensemble von tanzmainz fort und verspricht ungewöhnliche Perspektiven und hohe Intensität.

gt Termine: 13., 14., 15. Januar jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de

gt 21., Januar 20 Uhr; 22. Januar 16+20 Uhr www.mousonturm.de

gt 30. Januar, 20 Uhr www.staatstheater-mainz.com

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TANZ Fotos: © Andreas Etter

Die nächste Ekstase Tanzmainz mit »Promise« von Sharon Eyal im Mainzer Staatstheater Ein tiefes Eintauchen in eine andere Welt, eine Faszination, die vorhält, und eine Spannung, die keinen ablenkenden Gedanken zulässt, – das wünscht sich wohl jeder im Theater. Die israelische Choreografin Sharon Eyal hat dafür eine ganz eigene, fesselnde Sprache gefunden. Mit dieser hypnotisiert sie ihr Publikum. Das war schon bei „Soul Chain“ so, mit dem das Ensemble von tanzmainz mittlerweile auf internationalen Bühnen reüssiert. Und das ist auch bei der mittlerweile dritten Zusammenarbeit der Bewegungsschöpferin mit der Kompagnie nicht anders. »Promise«, so der Titel, dauert gerade mal 45 Minuten. Von diesen gilt es keine Sekunde zu missen. Denn die Masse der sieben Tänzerinnen und Tänzer, die wie in einem einzigen energetischen Rausch mal zusammenklumpt, mal auseinanderdriftet, ändert sich stetig und immer wieder überraschend. Mal schaut ein Kopf auf Hüfthöhe heraus, mal wächst ein Arm nach oben. Mehrere davon bilden Herzen, umfangen einen Einzelnen, schaffen

Verbindung, ohne zu berühren. Unter den einfachen, eng anliegenden himmelblauen Trikots und den gleichfarbigen Kniestrümpfen zeichnet sich die Arbeit der Muskeln ab. In wadenbeißendem Ballenstand (Halbspitze), typisch für Eyal, wird die meiste Zeit über wie in Trance marschiert. Ein Paar löst sich heraus, Cornelius Mickel und Matti Tauru geben einen beeindruckend zackigen und doch erotischen Mambo zum Besten. Die perfekte Synchronität, die die Mienen nicht außen vor lässt, prägt auch andere Momente, in denen die Performer sich voneinander entfernen und durch die entstehenden Linien doch zusammengeschweißt bleiben. Emotionale Bezüge zur CoronaPandemie, die die Entstehung des Stückes beeinflusste, drängen sich auf. Die Hände streicheln und liebkosen, aber nur den eigenen Körper. Symbol dafür, Teil eines großen Ganzen zu sein, voller Zuneigung an die anderen geschmiegt und doch einsam. Ori Lichtik, kongenialer musikalischer Partner der kreativen Kraft,

hat eine Collage unter anderem aus Techno- und aus Streicherklängen Béla Bartóks zusammengefügt, in der die Kompositionen genauso scheinbar mühe- und schwellenlos ineinander gleiten wie die Bewegungen. Der pulsierende Rhythmus treibt die Tänzer an, lässt ihre Körper ekstatisch beben, die Luft im Saal des Kleinen Hauses vibrieren. Gelbliche Lichter leuchten wie Glühwürmchen am schwarzen Bühnenhimmel. »Rollin‘, Rollin‘, Rollin« kristallisiert sich aus dem Soundteppich

heraus, Frankie Laines Titelsong der Westernserie »Rawhide«, dem die „Blues Brothers“ Anfang der 1980er-Jahre im Kino zu neuerlicher Berühmtheit verhalfen. Die Atmosphäre lockert sich unmerklich, wie bei einem rücksichtsvollen Erwecken aus einem intensiven Traum. Als der Vorhang sich senkt, ist das Publikum bereits hellwach und spendet zu Recht tosenden Applaus. Katja Sturm Termine: 5., 11. Januar 19.30 Uhr www.staatsthesater-mainz.de

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Theater Fotos: © Thorsten Wulff

Im Wirrwarr der Gefühle Staatstheater Darmstadt präsentiert Tom Lanoyes »Königin Lear«

Als ein einziges Glück hat es die Schauspielerin Josefin Platt vor fünf Jahren empfunden, die Titelfigur der deutschsprachigen Erstaufführung von Tom Lanoyes »Königin Lear« unter der Regie von Kay Voges am Frankfurter Schauspiel spielen zu dürfen. Viele Chancen, derart im Rampenlicht ihr Können zu zeigen, haben gereifte Schauspielerinnen nicht. Man darf sicher sein, dass es auch Platts Darmstädter Kollegin Katrin Klein so geht, die auf 25 Spielzeiten am dortigen Staatstheater zurückblickt. Auch für sie wird die Figur der Konzernchefin Elisabeth Lear zu einer Glanzrolle, wenn sie im Wirrwarr-Wahnwitz ihrer Gefühle eine Haut nach der anderen abstreift. Wir erleben sie als kalt und rücksichtslos analysierende Strategin, liebende, leidende, strafende Mutter, als wütende Furie, als gedemütigte Bittstellerin und als halluzinierende gestrauchelte Existenz, die mit dem Verstand jeden Halt verliert – immer aber auch erleben wir sie als Frau. Selbst den etwas sehr kitschigen Regieeinfall, sie das gute alte »As Tears Go By« singen zu lassen, meistert Klein mit zu Tränen rührender Bravour. Aber erstmal zum Stück, einer recht freien Überschreibung des großen Shakespeare-Werks, die aus dem abdankenden alten König Lear, der

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sein Reich seinen Töchtern vermachen will, eine noch straighte, doch angeschlagene Konzernchefin macht, die ihr global aufgestelltes Firmengeflecht beizeiten ihren Söhnen abzutreten gedenkt. Die gendertechnische Umpolung bringt indes neue Konfliktfelder ins Bühnenspiel. So ist ihr psychischmentaler Absturz auch der Preis, den »Queen Elizabeth« als Frau und Mutter dafür zahlt, in den Strukturen einer puren Männerdomäne funktionieren zu können. Hinzu kommt, dass ihre durch die Bank schwachen und unselbstständigen Söhne neben der Übermutter auch noch der früh verstorbene Vater als Gewissensalp quält. Wie in der klassischen Vorlage kommt die Geschichte durch eine sehr verquere Verquickung von Ökonomie und Emotion ins Rollen, weil die Firmenherrin ihr Vermächtnis in einem ersten Anflug von Realitätsverlust – oder Schwäche – an ein Liebesbekenntnis bindet. Dass ausgerechnet ihr Jüngster, Cornald, sich der peinlichen Prozedur verweigert, verkraftet sie nicht. Sie verstößt ihn. Seine opportunistischen Brüder Gregory und Hendryk aber tun alles, von ehrgeizigen Gattinnen angestachelt, zunächst die Mutter und dann einander auszubooten. Bis das Imperium in einem apokalyptischen Crash aus

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Missgunst, Gier und Unvermögen zugrunde geht. Die Lehmann-Pleite von 2008 brachte Lanoye auf die Idee. Regisseur Gustav Rueb setzt das Spektakel auf einer mehrteiligen Bühne mit LiveCam, Video und Dauerbegleitung durch den allseits präsenten Percussionisten Elija Kaufhold um. Die kahle mittlere Bühne wird zum schnellbestuhlten Ort der Begegnungen, ihre hinteren und seitlichen Wände werden mit überdimensionalen Gesichtern von der Live-Kamera oder mit Großprojektionen aus der Frankfurter Hochhauswelt tapeziert. Zur Apokalypse öffnet sich ein seitliches Tor in Freie (Tipp: warm anziehen!). Von dort kommt auch das Autowrack, das wir nach der Pause samt obdachlosem Bewohner auf einer drecküberladenen Spielfläche vorfinden. Großartig agiert neben Klein auch der sich zu ihrem eigentlichen Counterpart (der Vernunft) entwickelnde Horst Schlemmer als SeniorConsulter, Ex-Lover und heimlicher Vater Kent. Zur kongenialen Bühnenpartnerin Karin Kleins aber wird Mona Kloos, die als Pflegerin Olga den shakespeareschen Narren ersetzt, zugleich aber als Gebärdendolmetscherin über den Service für hörgeschädigte Menschen hinaus mit ihrer Handsprache und Mimik eine von der Sprachgewalt der Dia-

loge gelöste Dimension der Wahrnehmung vermittelt. Dieser Art von »Mindfuck« mag sich im Übrigen schon gar nicht Hans-Christian Hegewalds verwahrloster Penner (Peepin‘) Tom aussetzen, den Lear in der Gosse zum Freund nimmt. Thorsten Loeb spielt als Gregory bruchlos den Macho fort, den er zuletzt hier in »Wo ist Emilia G.?« (Strandgut 12/2021) gegeben hat. Sein Spiel leidet wie das von Béla Milan Uhrlau (Bruder Hendryk), Edda Wiersch (Gregorys Frau Connie), Anabel Möbius (Hendriks Frau Alma) und auch Marielle Layher, die ihren blauäugig-naiv untergehenden Cornald dennoch zum Leuchten bringt, ganz wesentlich daran, dass man den ganzen ökonomischen Showdown nicht nachzuempfinden vermag. Obwohl Cornald, die ökologische Zukunft, vom Hochhaus gestürzt wird, fehlt es Lanoyes Personal an Fallhöhe. Das große Drama der Königin aber überstrahlt alles Geschehen und endet ganz wie das Original göttlich mit einer Pieta. Tosender Applaus. Winnie Geipert Termine: 15., 21. Januar, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de


Theater

JANUAR 2022 © Seweryn Zelazny

Johannes-Nandu Kriesche

Do

6.1. 19 00 »Schattenzeiten« Malerei

Küsse, Schüsse – das reimt sich

Fr Sa

7.1. 20 00 »Der Mensch + die Frau« 8.1. 20 00 Satire-Comedy-Projekt

Das Theater Willy Praml zeigt »Schwarz/Weiß: Die Verlobung von Santo Domingo

So

9.1. 15 00 »Peter und der Wolf«

So

9.1. 19 00 »Auf ein Neues!«

Jetzt endlich, hoffentlich, muss man wohl einschränken, erblickt Heinrich von Kleists »Die Verlobung von Santo Domingo« das Licht der Praml’schen Theaterwelt. Die von Michael Weber erstellte Bühnenadaption der berühmten Novelle stand schon vor Jahresfrist fertig geprobt zur Premiere. Sie sollte die neue Ära der Theatergruppe einleiten, bevor alles anders kam als gedacht. »Die Verlobung von Santo Domingo« erschien 1811 und ist die letzte Erzählung des noch im selben Jahr durch Suizid endenden Autors. Ungewöhnlich aktuell rekurriert sie auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte durch die Französische Revolution und auf den vom »schwarzen Robespierre« Toussaint Louverture angeführten erfolgreichen Aufstand in Haiti, der nach dessen Tod im Jahr 1804 zur Unabhängigkeit führte. Kleist entwickelt seine Geschichte mit fiktiven Figuren um das Leben des ehemaligen Sklaven und »fürchterlichen Negers« Congo Huanco, der trotz eines relativ glücklichen eigenen Schicksals in grenzenlosem Hass auf die weißen Herrscher seinen wohlmeinenden Herrn umbringt. »Es ist die Zeit, da die Schwarzen die Weißen erschlagen«, leitet Heinrich von Kleist seinen Text ein. Und das Theater Willy Praml setzt, sinnbildlicher als wir es vermögen, folgendermaßen fort:

»Die Erzählung fängt an mit einem Schuss, den Congo Hoango seinem guten Herrn in den Kopf jagt, und endet mit der weißen Hirnmasse, die sich ein junger Schweizer aus dem Kopf schießt und die an die Wand der Behausung der schwarzen Babekan spritzt. Alles ist unversöhnlich bei Kleist. In der Zeit des Aufstandes erfindet Kleist zudem eine Liebesgeschichte, eine unglückselige natürlich, in der ein schwarzes Mädchen, die Mestizin Toni, darum betet, weiß zu werden, um dem jungen Schweizer (Gustav) zu gefallen. Und der Schweizer träumt davon, das geliebte schwarze Mädchen, möge sich in seine verstorbene weiße Geliebte verwandeln«, heißt es weiter. Aber auch für die Liebe hat es keinen Platz. Aber wenigstens für ein Denkmal. »Keine heile Welt am Ende, aber eine heilende« verkündet das Theater Willy Praml mit dem Auftrag »Heal The World«. Hannah Bröder, Jakob Gail, Muawia Harb und Birgit Heuser spielen unter der Regie von Michael Weber in Kostümen von Paula Kern. Insgesamt 15 Vorstellungen stehen auf dem bis zum 2. März terminierten Plan.

teAtrum7

Premiere

Theater con Cuore

ab 4 Jahre

Ensemble Die Blaue Blume musikalisch-literarische Soirée zum neuen Jahr

Richard Oberscheven

Do 13.1. 20 00 »ROTATIONAL DISTANCE« Fr 14.1. 20 00 Tanzperformance Sa 15.1. 20 00

Premiere

Doris Friedmann

So

16.1. 15 00 »Frau Holle«

Fr Sa

21.1. 20 00 »Shelter« 22.1. 20 00 Ballettabend von Stéphen Delattre & Filipe Portugal

ab 4 Jahre

Delattre Dance Company

JokkMokk

So 23.1. 15 00 »Wo ist Feenland?« Mo 24.1. 10 00 Bewegungstheater für Kinder

ab 2 Jahre

Theater Prozess

Do 27.1. 19 00 »Prozess Auschwitz Erinnern« Film und Diskussion

Tanzabteilung der HfMDK Mannheim

Fr

28.1. 20 00 »Ballettabend«

Sa

29.1. 15 00 »Klassik für Kids«

Sa

29.1. 20 00 »Opernkäs’ mit Musik«

So

30.1. 17 00 »Happy Together«

gt Termine: 28., 29. Januar 20 Uhr, 30. Januar 18 Uhr, weitere zwölf Termine bis 2. März. www.theaterwillypraml.de

Ausstellung

Frankfurt Premiere

Dahlhoff & Klohmann Konzert ab 3 Jahre

Konduettina

Kabarett

Der Chor Frankfurt Premiere / Jubiläum

Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de www.strandgut.de | Strandgut 01/2022 | 19


Theater

Mit Krawall und Klamauk Staatstheater Wiesbaden zeigt Oscar Wildes »Bunbury« Fotos: © Forster

Frankfurter Autoren THEATER

Bachmannstr. 2-4 - 60488 Frankfurt am Main www.fat-web.de - Karten Telefon 0171 47 27 809

JANUAR

WER BIST DU*?

Tanztheaterstück für Kinder von 4-9 Jahren Regie: Sandra Baumeister

Sa 15 - 15:00 Uhr So 16 - 15:00 Uhr Sa 22 - 15:00 Uhr

OVATION HACKS von Thomas Kurze Gewinner AutorenTheaterMarkt 2020

Fr 21 - 20:00 Uhr

Spiel & Regie: M. Conrad/M. Koschwitz/beatnik

DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab

Sa 22 - 20:00 Uhr So 23 - 18:00 Uhr

Spiel: Ingeburg Amode/Anja Becker/Hedda Saggau Regie: beatnik

DIE FRAU IM KOFFERRAUM Gastspiel

Regie: Kai Chris�ansen Lindenau/Pliquet

Fr 28 - 20:00 Uhr Sa 29 - 20:00 Uhr So 30 - 18:00 Uhr EINZIGARTIG IN FRANKFURT:

Im Anschluß an jede Vorstellung gibt es Brot & Wein

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Um Schein und Sein geht es in Oscar Wildes berühmter Komödie »Bunbury« oder, im Original, »The Importance of Being Earnest«. Die Inszenierung von Regisseur Johannes Lepper im Kleinen Haus des Wiesbadener Staatstheaters macht von Anfang an keinen Hehl daraus. Bunte Schmetterlinge, die flatterhaften Meister der Verpuppung, schmücken die dunklen Tapeten im von Robert Schweer gestalteten Bühnenraum. Christoph Kohlbacher schlendert als Algernon Moncrieff noch hüllenlos, aber mit Zigarettenspitze und Sektglas Eleganz ausstrahlend, herum. Seine Rolle in der Gesellschaft muss der betont tuntige Dandy, der auch mit seinen sanften Föhnwellen an den Schöpfer seiner Figur erinnert, mit den aus Vorhangstoffen bestehenden Kleidern (Kostüme: Anne Buffetrille) noch anlegen. So aufwendig wie bei Glenn Close in Stephen Frears Filmdrama »Gefährliche Liebschaften« wird das nicht, doch man fühlt sich durchaus daran erinnert. Trauen, das stellt sich schnell heraus, darf das Publikum diesem ruhigen Beginn nicht. Der Wortwitz Wildes, der auch mehr als 125 Jahre nach der Uraufführung des Lustspiels 1895 in London noch nicht an Esprit und Originalität verloren hat, wird an diesem zweistündigen Abend ohne Pause nicht im Vordergrund stehen. Krawallig geht es zu,

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sobald Moncrieff und sein Freund John Worthing (Matze Vogel) aufeinandertreffen. Beide haben sich, um ihren Verpflichtungen zeitweise zu entkommen, Geschichten ausgedacht: der eine einen kranken Freund, der andere einen verlotterten Bruder. Obwohl der Hang zu Lug und Trug die beiden oberflächlichen Schönlinge demnach verbindet, geraten sie aneinander. Bei der Prügelei sticht der eine dem anderen offenbar ein Auge aus und verspeist es. Oder eben auch nicht. Wahrheit und Fantasie lassen sich schwer auseinanderhalten. Sportlich bleibt’s auf jeden Fall. Zwischen Butterbrot, Gurkensandwichs und überzuckertem Tee probt Butler Lane (Dino Niethammer) beeindruckende BreakdanceElemente, Christina Tzatzaraki turnt als Worthings resolutes Mündel Cecily sinnlos auf einer Leiter herum, Christian Klischat steigt als Pfarrer Chasuble aufs Klavier, Lina Habicht legt als dauerschreiende Tochter der dominanten, geldgierigen Lady Bracknell – Evelyn M. Faber als Double von »Vogue«-Chefin Anna Wintour – beim aggressiven Liebesspiel ihren Lover aufs Kreuz, und schließlich wird, inmitten von Nebel, noch zu »Time of My Life« eine berühmte Szene aus »Dirty Dancing« nachgestellt und mit Lichtschwertern ein Duell wie bei den Jedi-Rittern ausgetragen.

Bereichernd wirkt dieser Klamauk nicht, lenkt eher ab von der beißenden Ironie und Scharfsinnigkeit des Textes, die allein noch immer ausreichen würden, um sich prächtig zu amüsieren. Ein bisschen Gendern darf heutzutage nicht fehlen. Die diversen Paarkombinationen werden in allen möglichen Varianten durchgespielt, bis, begleitet von ein wenig Erleichterung angesichts all des Trubels, die ganze durchsichtige Blase zusammen mit einem Luftballon platzt. Katja Sturm Termine: 25. Dezember, 19.35 (!); 7. Januar, 19.30 Uhr; 30. Januar, 16 Uhr, www.staatstheater-wiesbaden.de


Theater vorgeführt Fotos: © Christian Schuller

>> Nicht nur große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Zur künstlerischen Einstimmung auf die Winterwerft, die kleine Fechenheimer Schwester des großen Sommerfestivals am Main, veranstaltet die Protagon eV. vom 24. Januar an ein Kollaboratorium für alle teilnehmenden Künstler. Vom 3. bis 13. Februar steht dann die 6. Ausgabe der Winterwerft an: An zwei langen Wochenenden von Donnerstag bis Sonntag finden auf dem Kulturgelände im Osten Frankfurts Darbietungen aus Theater, Performance und Musik unter dem Motto »Entangled« statt, die sich unkonventionell und kreativ mit Fragen der Zeit auseinandersetzen. >> Babylon-Fieber in Frankfurt: Vom 4. bis 8. Januar taucht die Revue »Berlin, Berlin« in der Alten Oper Frankfurt mit ihren Besuchern in die Goldenen Zwanziger Jahre: Dazu führen inklusive der Revuegirls mehr als 30 Akteure Musik von Marlene Dietrich über Josephine Baker und Kurt Weill bis zu den Comedian Harmonists auf. www.alteoper.de

Im freien Fall Theater Landungsbrücken zeigt »Zeit des Lebens« von Evelyne de la Chenelière Willkommen im Dschungel. Es braucht nicht lang, um festzustellen, dass die Suche nach einem Handlungsstrang in dem Stück »Zeit des Lebens« der Kanadierin Evelyne de la Chenelière vergeblich sein muss. Und dass es wohler tut, sich dem Lauf ihrer ungemein bilderreichen und geschmeidigen Sprache zu überlassen. Wir sehen ein Krankenhausbett im kahlen, leeren Raum auf der Parkettbühne. Und eine Figur, die sich in diesem Bett aufrichtet und als Jeanne vorstellt. Dass sie im Sterben liegt, lässt sich aus ihren Gedanken schließen, die sich in immer neuen Anläufen um Gott und den Glauben, um das Jenseits und um den Sinn des Lebens drehen. Und um das kaum lösbare Problem, die treffenden Worte für diese Gedanken zu finden. So einfach wie Der Liebe Gott in Bob Dylans »In The Beginning«, macht es sich das Alter Ego der Autorin nicht, die deren Rolle bei der Uraufführung des Originals »La vie utile« tatsächlich selbst übernahm. Jeannes immerwährend schürfenden Gedanken tauchen in die früheste Kindheit ein, bringen ihre Mutter ins Spiel, auch ihren jüngeren Männern verfallenen bisexuellen Vater, dem sie den Namen zu verdanken hat. Dieser hatte natürlich die große Heilige aus Domrémy im Sinne: wahrscheinlich, weil sie auf den Bildern wie ein Junge aussieht, meint die Tochter: »Ich hasse

sie dafür, dass sie meinem Vater gefiel, aber nicht ihrem eigenen«. Es gibt keinen Satz, der hier nicht zu verstehen wäre, sieht man von den Passagen auf Griechisch und Spanisch ab, die den Unkundigen als wohlintonierte Klanggemälde begegnen. Immer wieder aber geht es um den Sinn der hinter den vielen Worten steckt, die uns die Welt und das Leben erklären wollen Auch der Tod klopft bei Jeanne an, von dem sie sich aber noch etwas Zeit ausbedingt und erhält, um weiter nachzudenken und vielleicht doch noch herauszufinden, ob, warum und weshalb es ihrer bedurfte. Allmählich enthüllt sich, dass die Sterbende vom Pferd gestürzt ist und im Koma liegt. Dass der nicht endende Fall von einer in die andere und die nächste Welt, den sie uns schon schilderte, sich in diesem Fall widerspiegelt. Mit vier jungen, bestechend klar sprechenden Darstellern setzt Regisseur Kornelius Eich diese irrlichternde Wanderung durch ein Menschenleben in Szene. Marlene-Sophie Haagen gibt die bettlägerige Jeanne, AlexanderChico Bonet im offenen Hemd den Tod als Schönling, Jonathan Lutz erleben wir unter anderem als Vater, den Jeannes Sturz eher zu faszinieren als zu ergreifen scheint, während die groß aufspielende Antigone Akgün dieses Mal als Mutter imponiert. Wie diese pragmatischfürsorgliche Mama der Tochter die Vorzüge des Fensters im Kranken-

zimmer ausmalt, ist nachgerade zum Niederknien. Man muss nicht schlau werden, aus dem knapp 80-minütigen Abend, um sich gleichsam beschenkt zu fühlen. Dass sich Sprache und Spiel derart glücklich zusammenfügen, macht ihn zu einem Erlebnis, zu dem man auch den Landungsbrücken nur gratulieren kann. Es ist die deutschsprachige Erstaufführung des Werks einer hier noch kaum entdeckten Autorin. Auf einer Bühne, die immer wichtiger für Frankfurt wird. gt Termine: 29., 30. Januar, jeweils 20 Uhr www.landungsbruecken.org

DIE SCHMIERE

Satire & Kabarett seit 1950

Ein Strauß voller Narzissten Kabarett-Szenen 14. & 15. Januar 21. & 22. Januar

>> Back on the Map: Im September (1.–11.9.2022) feiert die Wiesbaden Biennale ihre Wiederkehr. Von Manfred Beilharz als Europa-Biennale schon in Bonn gegründet und 2004 nach Wiesbaden transferiert, mutierte das einstige Stelldichein der europäischen Dramatik zum postdramatischen Festival. Die neue Ausgabe bringt unter anderem das französische Kollektiv »SVPLMC« um den Regisseur Julien Gosselin mit seiner Arbeit »Le Passé« in die Landeshauptstadt. >> Rosas Rückkehr: Erst im Sommerbau, jetzt wieder im Bockenheimer Titania ist das faszinierende Doku-Stück »Ich werde sein« des Freien Schauspiel Ensembles zu sehen. Michaela Conrad, Naja Marie Domsel und Bettina Kaminski gehen unter der Regie von Reinhard Hinzpeter in einem aus Briefen, Essays und Reden entwickelten Stück der widersprüchlichen, schillernden, lebenshungrigen Persönlichkeit Rosa Luxemburgs nach. www.freiesschauspiel.de >> Tyll erobert Bagdad die Inszenierung »Tyll« des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden in der Regie von Tilo Nest nach dem Roman von Daniel Kehlmann hat beim 2. Bagdad International Theatre Festival (20.–26.11.2021) den Gesamtpreis für die beste Aufführung (Integrated Theatrical Perfomance Award) gewonnen. Die Auszeichnung beinhaltet die Preise für die jeweils Besten in Regie (Tilo Nest), Schauspieler (Rainer Kühn), Schauspielerin (Lina Habicht) und Nachwuchsschauspieler (Paul Simon).

jew. um 20 Uhr

Tickets und evtl. weitere Termine auf unserer Website

die-schmiere.de

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Theater © Kaufhold

Und ist es auch Wahnsinn English Theatre zelebriert Mel Brooks Musical »Young Frankenstein«

Das Musical »Young Frankenstein« im English Theatre kommt zur rechten Zeit: gut 200 Jahre nach Mary Shelleys Roman »Frankenstein« (1818), nicht ganz 100 Jahre nach dessen Verfilmung mit Boris Karloff (1931), beinahe 50 Jahre nach Mel Brooks filmischer Parodie (1974) und exakt 14 Jahre nach deren Musical-Fassung am Broadway (2007), für die der zusammen mit Tom Meehan verantwortliche Autor Brooks sogar die Musik komponierte. Nur der große Hit der Show, »Puttin‘ On the Ritz«, geht auf Irvin Berlin (1929). Erzählt wird, wie der als Neurobiologe dozierende Enkel und Erbe des verstorbenen Victor Frankenstein nach Transsylvanien reist, um die ihm peinliche Verbindung zum verrückten Großvater ein für alle Mal zu beenden. Und doch sind es dessen Bücher und Notizen, die den Enkel verleiten, Opas Idee von der Schaffung neuen Lebens endlich erfolgreich zu Ende zu bringen. Auf einer sich durch seitliche Schiebewände und Lichttechnik ständig wandelnden Bühne startet Derek Andersons Inszenierung mit Werbespots aus den frühen 60ern. Die Flintstones rauchen Winston, die Hausfrau freut sich über weißestes White. Der kleine Vorfilm könnte uns zeigen wollen, dass der Mensch der Moderne noch immer ein Män-

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Ein verschusselter Prof, eine New Yorker Exzentrikerin mit versextem Sinn, ein zünftiges (deutsch-)stämmiges Landmädel: Klischee, Klischee. Nichts so Klischee, wie Mel Brooks irre Typen. Und nichts geeigneter in dieser komischen Zeit, den CoronaKoller zu vertreiben . gelexemplar ist, das eines neuen Prometheus bedarf. Will er aber gar nicht, sondern wirklich nur Vorfilm sein für die originale Vorlage. 20th Century Fox presents, der Vorhang fällt, und schon ist aus dem Kino ein Hörsaal geworden und aus dem Publikum ein studentisches Auditorium. Der Frankfurter Frankenstein-Erbe tritt uns als eine mehr als nur angedeutete Variante von Charlie Chaplin entgegen, mit dünnem Oberlippenbärtchen, wuselig aufgedrehtem Schopf und im steten grimassierenden Kampf mit den Widrigkeiten seiner etwas schusseligen Existenz. Aber keineswegs als Kopie! Dass Keith Ramsay auf der Insel auch im komischen Fach zuhause ist, kommt seiner Rolle mehr als zupass: Er tanzt, er singt, er steppt und ist immer in Bewegung – selbst auf der Fahrt mit der transsylvanisch-germanisch jodelnden Inga im Heuwagen, die denn auch prompt seine Assistentin wird. Ramsay glänzt in einem toll besetz-

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ten Ensemble, das ihm eine ganze Reihe von Mitspielern auf Augenhöhe beschert. Angefangen beim buckligen Igor von Shaun Chander, der gar nicht erst versucht, den Marty-Feldmann-Gnom zu geben, sondern als eine Art Buddy mit starker Stimme und Präsenz begeistert. Zur echten Überraschung aber wird Leanne Pinders gebrechliche, vom Tremor geschüttelte Haushüterin Frau Blücher, die selbst ihr Rollator nicht hindern kann in den Spagat zu fallen. Als Geliebter des alten Vic Frankenstein (»He was my boyfriend«) blieb ihr nichts Menschliches fremd, und schon gar nichts Unmenschliches. Zum Hype wird der drastische deutsche Akzent, den Brooks hier den Siebenbürgern unterlegt. Bei Frau Blücher sind es die vielen »Jas« und »Herr Docktors«, während ihre in jedem Sinne offenherzige heidiblonde Landsmännin Inga (Leah Barbara West) sich mit einem deutschen Silbensalat einführt und vieles einfach »schtupid« findet.

Schön zu sehen, wie aus dem Filmgag um Fredericks keimfreien Abschied von seiner Fiancé Elizabeth (Corrine Priest) hier mit dem Song »Don’t Touch Me« ein MusicalHighlight wird, auch wenn der TitsVers gestrichen scheint. Ihren Roar lässt die Darstellerin bei der ultimativen Entdeckung des Monsters spüren: wäre ihre Elizabeth keine Amerikanerin, nennten wir sie eine femme fatal. Womit wir endlich bei Nic Cain wären, der tatsächlich so groß ist, wie er scheint und womöglich auch so einnehmend, wie er das Monster gibt. Der Benjamin im Ensemble ist nicht nur der Größte in Feet & Inches, er legt auch eine phantastische Stepp-Performance auf das Parkett, wenn das Musical zu seinem umtosten Höhepunkt kommt. Das mit dem kompletten Ensemble bestrittene und von der Mal Halls sechsköpfiger Live-Band im Background kraftvoll angetriebene »Puttin‘ On the Ritz« raubt auch den Sitzenden den Atem und lässt die Augen (Choreografie: Lee Crowley) übergehen. Und ist es auch Wahnsinn, so hat er doch Methode. Politically völlig inkorrekt. Auf keinen Fall versäumen! Winnie Geipert Bis 6. März: Di.–Sa., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de


Theater

© Helmut Seuffert

SCHWARZES THEATER

PINOCCHIO

Velvets-Bühnenfassung nach Carlo Collodi

Wohltuend nostalgisch Fritz Rémond Theater zeigt den Klassiker »Wir sind keine Engel« Es heißt, alle Gute komme von oben. Doch die drei Männer, die wenige Stunden vor der Heiligen Nacht auf dem Dach der Familie Ducotel im tropischen Cayenne gelandet sind, dürften diese These kaum belegen. Ihre Kleidung weist sie als Sträflinge von der nahe gelegenen Teufelsinsel aus, ihre Biografien enthalten Hochkriminelles. Dass sie nicht nur da sind, um etwas am Haus zu reparieren, fällt den Bewohnern nicht ein. Dazu ist vor allem Vater Felix zu naiv. Es ist das erste Weihnachtsfest, das er mit seiner Frau und seiner Tochter in Französisch-Guayana verbringt. Quasi strafversetzt von seinem reichen Vetter Juste. Das eigene Geschäft in Le Havre hatte der Mildtätige verspielt, nun führt er im Exil den Laden des arroganten Verwandten. Als dieser seinen Besuch ankündigt, spitzt sich die sowieso schon schwierige Lage zu, denn der Shop schreibt nur Verluste. Als Film unter dem Titel »Wir sind keine Engel« zählt die Komödie »La Cuisine des anges (Die Küche der Engel)« des Franzosen Albert Husson zu den Weihnachtsklassikern. Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray spielten darin 1955 unter der Regie von Michael Curtiz das verbrecherische Trio, das die Hilfsbereitschaft seiner anfangs unfreiwilligen Gastgeber mit unorthodoxen Mitteln zurückzahlt. Im Fritz Rémond Theater geben Gabriel Spagna, Francesco Russo und David Imper die höflichen Mörder und Betrüger. Spielleiter Frank Lorenz Engel belässt die Geschichte in der fernen Vergangenheit. Tom

Grasshof hat dafür das rustikale Innere eines Holzhauses entworfen, Ulla Röhrs die an die Mode des 19. Jahrhundert angelehnten Kostüme. Diese Nostalgie tut gut in diesen unschönen Krisenzeiten. Passend zum Sanftmut der Eltern der sprunghaften Isabelle (Marlene Zimmer), dem leicht trotteligen Oberhaupt (Joachim H. Luger) und seiner verständnisvollen Frau Amélie (Barbara Bach), bleibt die Inszenierung zurückhaltend. Selbst als die Ankunft der beiden wirklich bösen Charaktere, des polternden Bonzen Juste (Wolff von Lindenau) und seines Neffen Paul (Jakob Wenig), für Unruhe sorgt und radikale Lösungen gefunden werden müssen. Die Witze sitzen. Schwarzer Humor und trockene Kommentare prägen das Geschehen, in dem auch noch die sehr bissige und giftige Schlange Adolf eine entscheidende Rolle spielt und die nie bezahlende, aber mächtig meckernde Kundin Madame Parole (Michaela Klarwein) noch ein paar Akzente setzt. Selbst wenn durch regelmäßige TV-Wiederholungen zur Adventszeit die Erinnerungen an den berühmten Vorgänger bei vielen sicher noch sehr präsent sind: Die mehr als zwei Stunden Spieldauer rund um die als Himmelsboten überraschenden Gauner und Ganoven vergehen wie im Flug und hinterlassen wohlige Gedanken an bessere Zeiten. Katja Sturm Bis 16. Januar: Di. – Sa, 20 Uhr, So. 18 Uhr www.fritzremond.de

★★★ VORSTELLUNGEN AM SO ⎜23.01. ⎜16 UHR PREMIERE (!) ★ SO ⎜30.01. ⎜16 UHR SO ⎜13.02. ⎜16 UHR ★ SA ⎜19.02. ⎜17 UHR ★ S0 ⎜20.02. ⎜16 UHR ★★★ REVUE THEATER

HEISSE ZEITEN REVUE

DIE WECHSELJAHRE-REVUE - Mit legendären Pop- und Rocksongs der 70er bis 90er Jahre, mit neuen deutschen Liedtexten Komödiantisch-musikalisches Feuerwerk der Extraklasse zum Tabuthema Wechseljahre. Für alle direkt und indirekt Betroffenen, für alle Ehemaligen, Zukünftigen und deren Angehörige.

VORSTELLUNGEN AM FR ⎜28.01. ⎜20 UHR ★ SA ⎜29.01. ⎜20 UHR FR ⎜04.02. ⎜20 UHR ★ DO ⎜24.02. ⎜20 UHR GESAMT PROGRAMM UND KARTEN SERVICE WWW.VELVETS-THEATER.DE TICKET HOTLINE 0180 60 50 40

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www.strandgut.de | Strandgut 01/2022 23 VELVETS THEATER Schwarzenbergstr. 3 65189 Wiesbaden


Theater

Premieren im Januar

© Ilja Mess

Frankfurt n n n Theater

Dschabber

von Marcus Youssef Klassenzimmerstück ab 12 Jahren Regie: Angel Krastev. Mit John Sander, Nina Plagens, Sabah Zora Box im Schauspielhaus, 24.1.2021 www.schauspielfrankfurt.de n n n Theater

Kleists: Schwarz-Weiss. Die Verlobung in St. Domingo

Regie: Michael Weber. Mit Hannah Bröder, Jakob Gail, Muawia Harb, Birgit Heuser

Theater Willy Praml, 28.(Premiere)+29.1.2022, 20 Uhr; 30.1.2022, 18 Uhr www.theaterwillypraml.de n n n Theater

Liberté oh no no no

von Anja Hilling Regie: Sebastian Schug. Mit Lotte Schubert, Angelika Bartsch, Mark Tumba, Uwe Zerwer Kammerspiele, 14.(Premiere)+21.1.2022, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

Mit Hilti in die Elite

n n n Theater

RIP Refrain

U17 im Staatstheater Mainz zeigt »Für immer die Alpen«

eine Fabel in G-Moll von Labande Dordur Regie: Lucie Dordoigne, Anaïs Durand-Mauptit Landungsbrücken, 21.(Premiere), 22.+23.1.2022, 20 Uhr www.landungsbruecken.org n n n Tanz

Rotational Distance

Künstlerische Leitung, Konzept, Sound Design, Choreografie: Richard Oberscheven Gallus Theater, 13.(Premiere), 14.+15.1.2022, 20 Uhr www.gallustheater.de n n n Theater

See you.

Inklusives Jugendtheaterprojekt. Für Jugendliche ab 14 Jahren Regie und Konzept: Martina Droste Kammerspiele, 28.1.2022, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de n n n Theater

Das Spiel von Liebe und Zufall von Pierre Carlet de Marivaux Regie: Heinz Kreidl. Mit Carolin Freund, Katarina Schmidt, Pascal Simon Grote u.a.

Fritz Rémond Theater, 20.1.2021(Premiere)-27.2.2022, Di.-Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de

Mainz n n n Tanz

Sphynx

Choreografie: Rafaële Giovanola Dramaturgie: Rainald Endrass

Staatstheater, 30.1.2022, 18 Uhr www.staatstheater-mainz.com

Wiesbaden n n n Theater

The Minutes

Von Tracy Letts Inszenierung / Bühne: Daniela Kerck. Mit Lukas Schrenk, Michael Birnbaum, Lena Hilsdorf u.a.

Staatstheater, 21.(Premiere), 28.+29.1.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

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Es ist nicht ungewöhnlich im Theater, Figuren aus Romanadaptionen mehreren Darstellern anzuvertrauen. Man kann es als geeignete Form betrachten, frei nach »Wer bin ich und wenn ja wie viele?« die vielschichtige Identität, die Tiefe oder die Gespaltenheit einer Person zu vermitteln. Oder ihre Austauschbarkeit. Auf alle Fälle unterhält es, den Protagonisten in unterschiedlichen Erscheinungsformen zu begegnen, wie es ja auch umgekehrt Spaß macht, seine Bühnenlieblinge in den verschiedensten Rollen zu erleben. Letzteres löst auf das Vergnüglichste Friederike Hellers Inszenierung von »Für immer die Alpen« ein, die das Staatstheater Mainz nun in einer Kooperation mit dem Liechtensteiner Theater am Kirchplatz zeigt. Carlotta Hein, die sowas wie die Entdeckung dieses Abends ist, und ihr nicht minder aufgedreht spielendes Kollegiat aus Andrea Quirbach, Thomas Beck und Julian von Hansemann, wechseln einander in der Hauptrolle ab, während das jeweils verbleibende Trio sich mit fliegenden Kostüm- und Perückenwechseln alle weiteren Rollen einverleibt, ohne dass auf den Zuschauerbänken jemand den Anschluss verliert. So weit, so prächtig auf der aus wenig mehr als ein paar Stellwänden für Bildprojektionen gebauten Kellerbühne U17.

Strandgut 01/2022 | www.strandgut.de

Der von dem Liechtensteiner Autor Benjamin Quaderer verfasste Roman gleichen Titels geht der weitgehend wahren Geschichte des noch immer untergetauchten Whistleblowers Heinrich Kieber nach, der 2008 mit dem Verkauf von Bankdaten an den deutschen Geheimdienst BND für die spektakuläre Verhaftung des Postchefs Klaus Zumwinkel sorgte und viele andere Nutznießer des Liechtensteiner Treuhandsystems von Hannelore Kohl bis Pablo Escobar und Robert Mugabe auffliegen ließ. Weil er damit den Status Liechtensteins als sichere Waschanlage für schmutzige Gelder ruinierte, gilt er dort noch immer als der Staatsfeind Nummer 1. Der von der Regisseurin verfasste Buchextrakt erzählt uns aus der Ich-Perspektive des Helden, der hier Johann Kaiser heißt, die mit der ersten Begegnung seiner Eltern anhebende Geschichte eines von der geliebten spanischen Mutter verlassenen und von einem trinkenden liechtensteinischen Vater in ein Heim abgeschobenen Kindes, das sich über einige prägende Erlebnisse hinweg zu einem abenteuerlustigen narzisstischen Aufschneider entwickelt. Unter dem schönen BohrmaschinenNamen Hilti gelingt ihm in einem spanischen Urlaubsdorado, sich bei wohlbetuchten Zeitgenossen einzuschmeicheln und ein kleines Vermögen zu erschleichen.

Auf der Bühne gestaltet sich das in einem Felix-Krull-haften Verkleidungsspaß, der in der Regel und manchmal recht schlicht auf Kosten der jeweils Vorgeführten geht, zu denen unter anderen auch der Regent des autokratisch regierten 38.000 Einwohner-Zwergstaates gehört. Rund 90 Minuten dauert die kurvenreiche Hinführung zum eigentlichen Kern des Skandals, dem in der knappen Stunde nach der Pause nun keineswegs eine kritische Einsicht des Protadonisten in die Verhältnisse folgt, sondern wohl eher der erneute Versuch, aus glücklichen Umständen möglichst viel Geld zu machen. Dass es dem zwischenzeitlich auch mal betrogenen Betrüger um Gerechtigkeit gegangen sein will, das lassen wir mal so stehen. »Für immer die Alpen« stellt uns die illustre Biografie eines nicht eben gewöhnlichen, doch keineswegs außergewöhnlichen Mannes vor, der auf wirren Wegen eine noch immer gängige empörende Praxis des Steuerbetrugs offenlegte. Dies wachzurufen und bewusst zu halten ist der Verdienst dieser kleinen Produktion, auch wenn das Vergnügen, das sie bereitet, mehr aus dem Spiel der Akteure resultiert. In Liechtenstein ist das sicherlich anders. Winnie Geipert Termine: 4., 5., 13., 14. Januar, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com


© Niko Neuwirth

Theater

So 2. Januar 11:00 Uhr und 15:00 Uhr Sa 8. Januar 15:00 Uhr So 9. Januar 11:00 Uhr · So 9. Januar 15:00 Uhr Sa 15. Januar 15:00 Uhr So 16. Januar 11:00 Uhr und 15:00 Uhr Bernhardttheater und Kellertheater Ko-Produktion: Momo von Michael Ende · Regie: Vera Bernhardt Fr 7. Januar 20:30 Uhr · Sa 8. Januar 20:30 Uhr Fr 14. Januar 20:30 Uhr · Sa 15. Januar 20:30 Uhr Kellertheater Ko-Produktion: Reporter – Der Mann, der beim BLITZ Heinz Messer war · Gesellschaftskritischer Monolog von Hauke Brost · Regie: Vera Bernhardt

Die im Wirtshaus stranden Stalburg Theater bringt »Stammgäste« in die Kneipe Warum eigentlich nicht, es sind ja nicht mehr als zehn Meter, und mitten im Leben ist man hier auch: Das Stalburg Theater Michael Herls macht die benachbarte Gaststätte »Zur Stalburg« zur Bühne. Was freilich handfeste Gründe hat. Denn das neue Stück des Prinzipals »Stammgäste« handelt von nichts anderem als einer Begegnung in einer echten Apfelweingaststätte. Eine solche eben, wie die renommierte alte Stalburg eine ist, vielleicht sogar, die Wege der Musen sind unergründbar, von dieser inspiriert. Unter der Regie von Rainer Ewerrien präsentiert das Theater seine »kleine theatrale Frankfurtensie« (O-Ton) mit Isabel Berghout und Ulrike Kinbach – und außerdem mit Michael Herl (!), der sich ins eigene

Stück selbst reingeschrieben hat. Die Rolle sei so klein und unbedeutend, dass man sie keinem professionellen Schauspieler zumuten möchte, beschwichtigt Herl in mutmaßlich falscher Bescheidenheit. Erzählt wird übrigens die Begegnung einer Schoppenpetzerin mit einer Frau, die selbiges bei Solei und Handkäs mit Musik auch zwangsläufig wird. Noch etwas Ungewöhnliches: Das Stück geht nachmittags über die Bühne, schließlich würde es abends bei gewohnt vollem Betrieb eher stören. gt Termine: 28., 29. Dezember jeweils 12 Uhr und 15 Uhr, weitere Termine bald im Internet www.stalburg.de

So 16. Januar 19:00 Uhr · Gastspiel noctenytor: Nie wieder Friede – Komödie von Ernst Toller Regie/Gesamtleitung: Anna-Sophie Sattler Fr 21. Januar 20:30 Uhr · Sa 22. Januar 20:30 Uhr Kellertheater-Produktion: Gretchen 89 ff. – Theaterkomödie von Lutz Hübner Produktionsleitung: Daniela Vollhardt Fr 28. Januar 20:30 Uhr · Sa 29. Januar 20:30 Uhr Kellertheater-Produktion: Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt Regie: Vera Bernhardt So 30. Januar 18:00 Uhr · Klassik im Keller: Der Mohnblumenwald oder Columbines Reise nach Glück

Kellertheater Frankfurt Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de

PROGRAMM JANUAR 2022 2017 30. JAN // 04./05./06. FEB

VOLKSFEINDIN nach Henrik Ibsen

Irisierend im Kammerspiel Schauspiel Frankfurt: »Liberté oh no no no« steht zur Premiere Eine Tochter aus gutem Hause, ausgestattet mit allen Freiheiten für ein gelungenes Leben, steht, so das Schauspiel Frankfurt in seiner Ansage, am Ausgangspunkt eines Theaterstücks von Anja Hilling. Aber folgt sie wirklich eigenen Ideen? Inspiriert von Rimbauds »Illuminationen« entwickele die Dramatikerin ein »irisierendes Stationendrama«: Schlaglichter der Kindheit wechseln sich ab mit Szenen einer jungen Berufstätigen, Großstadtbilder knallen auf Momente absoluter Einsamkeit. Splitter unserer Gegenwart verdichtet Anja Hilling zu einer rasenden Suchbewegung nach – Glück? Schmerz? Liebe? Gott? Freiheit? Oh no no no …«

11./12./13./14. JAN Sebastian Schug © Sofia Gafaar

FAUST I+II

von J. W. von Goethe

15./16. JAN

ICH WERDE SEIN

Das Drama Rosa Luxemburg

22./23. JAN

Angelika Bartsch, Lotte Schubert, Mark Tumba und Uwe Zerwer spielen, Sebastian Schug führt Regie im Kammerspiel des Hauses. Termine: 14., 21. Januar , jeweils 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

ICH MÖCHTE LIEBER NICHT nach Herman Melvilles „Bartleby, der Schreiber“

TITANIA / Basaltstr. 23, Frankfurt www.freiesschauspiel.de

FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE

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Theater

Fotos: © Andreas Etter

»Glaube Liebe Hoffnung«

»Kabale und Liebe«

»Der Widerspenstigen Zähmung«

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Theater

Stabil mit Shakespeare und Schiller auf allen Vieren Das Staatstheater Mainz bringt die Klassiker auf Abwegen zu neuen Zielen Dem klassischen Theaterfreund wie der Freundin von Theaterklassikern musste zu Beginn der Spielzeit 21/22 das Staatstheater Mainz als Insel der Seligen erscheinen. Friedrich Schiller, William Shakespeare, Ödön von Horvath standen dort gewissermaßen en bloc mit »Kabale und Liebe«, »Der Widerspenstigen Zähmung« und »Glaube Liebe Hoffnung« zur Premiere. Wer sich daraufhin ganz auf anspruchsvolle gutbürgerliche Unterhaltung eingerichtet haben mag, hat seine Rechnung ohne die Regie gemacht – könnte aber trotzdem auf seine Kosten kommen. Am ehesten, dies vorweg, ausgerechnet bei Ödön von Horvaths kleinem Totenztanz, den der Regisseur Jan Neumann mit Live-CamEffekten und Gruselkostümen ins Expressionistische transformierte und mit einem herrlichen Schlagerpotpourri aus 70ern anreicherte. Was uns denn auch mit und noch mehr dank Maike Elena Schmidt in der Rolle des Stehaufmädchens Elisabeth ganz prima gefiel (s. Verena Rutkowskis Besprechung im Strandgut 11/21). Bitch-Revue ins Misogyne Mit den anderen Inszenierungen aber tun wir uns schwerer – was nicht gegen sie spricht, aber auch nicht an zu hohen Ansprüchen liegt. Shakespeares zotige Komödie aus dem Jahr 1564 hat Regisseurin Stephanie von Batum laut Programmheft von vornherein und auch mit guten Gründen als unterirdisch und unbespielbar empfunden. Schließlich handelt der Meister darin ab, wie einer jungen selbstbewussten Frau zum Vergnügen aller Männer vom Übelsten seines Geschlechts mit roher wie auch psychischer Gewalt – Zwangsehe inklusive – das stolze Ego ausgetrieben, gebrochen wird. Jausa, was haben sie gelacht, die alten Briten! Und was lachen sie, so hat die Regisseurin schnell festgestellt, weltweit noch heute. So mega-anders geht es weder auf den Straßen, noch in den Kanälen und Strömen der Sozialen Medien nicht zu. Von Batums Entschluss, den alten weißen Shakespeare zum Tanzen zu bringen, indem sie ihm die eigene Melodie vorspielt, hat sie mit der (tollen) Darstellerin Gesa Geue umgesetzt, die Shakespeares Zoten in den Netz-Jargon und prollige Bro-Culture übersetzt. Was als rotzfreche Bitch-Revue mit Lisa Eder on stage, Geue als opportunistischem It-Girl und einer riesigen als pinkfarbener Vorhang getarnten vagina dentata (Bühne Bettina Kirmair) beginnt, mündet

schon bald in misogynen MachoBahnen mit Klaus Köhler als abgewichstem Superproll Petrucchio. Dass er und seine Kumpanen sich mit »stabihhhl, stabihhhl« anfeuern, hielt der Schreiber für eine witzige Idee bis ein kürzlicher Stopp an der Frankfurter Fachhochschule ihn ein solches Grußritual live unter Brüdern erleben ließ. Es ist nicht alles schlüssig, was wir auf der Bühne sehen, und in entscheidender Hinsicht weit weniger lustig, als es im freudig mitgehenden Publikum empfunden wird. Ein wahrhaft toxisches Finale nach Weiberart setzt den implantierten Schluss einer Inszenierung, die durchaus auch zum Update in Sachen Youth-Culture für fortgeschrittene Lebensalter empfohlen werden kann. Da werden Weiber zu Waranen Endlich klassisch, historisch, auf der großen Bühne hebt Schillers »bürgerliches Trauerspiel« um die junge Luise Millerin und ihren Fürstensohn Ferdinand an, die zu Opfern politischer Willkür und Machtgier werden. Regisseur Alexander Nerlich inszeniert »Kabale und Liebe« wesentlich als Generationenkonflikt, in dem sich die jungen Protagonisten zu Rebellen in einem autokratischen, übermächtigen Überwachungsstaat mausern. Während Schiller seiner Luise die egalistische Sehnsucht anvertraut, in einer nahen Zukunft »nichts als Mensch« sein zu dürfen, lässt Nerlich sie im Gespräch mit Mama davon faseln, dass Mann und Frau nur die »beiden Seiten des großen radikalen Holismus« seien, um sich dann Tête-à-Tête mit ihrem Lover darin zu versteigen, die Regierungsmaschine (dessen Vaters) »mit dem eigenen Leben als Gegengewicht« zu stoppen. Das stammt zwar von Henry David Thoreau («Pflicht zum Ungehorsam«) und wird auch in der Klimaschutzbewegung gerne aufgegriffen, klingt aber zumindest zu Schiller auch ziemlich querge-

dacht. Weshalb sich Luise in einer Fantasy Sub-Szene auf allen Vieren zu einem sich häutenden Waran erklärt, bleibt auch nach dem Griff zu Brehms Tierleben ein Rätsel. Was sie von diesem wackelpeter-haft vorgetragenen Ferdinand will, allerdings auch. Ohnehin spitzt Nerlich das Stück durch gezielte Überzeichnungen und symbolgeladene Choreografien, die alle Beteiligten in Bewegung halten, zu. Der egomanische Fürst weidet den dekorativ im Palast gehängten Rehbock martialisch aus und vergnügt sich in putinesken Posen damit, seinen Adjutanten Wurm mit Gewehrsalven einzuschüchtern. Lady Milford, eigentlich eine sehr sensibel zu handhabende Position im Stückgeschehen, wird hier zur Stangentänzerin herabgewürdigt, Hofmarschall Kalb zum drogensüchtigen Lüstling. Selbst Ferdinand stickt der übergewaltige Vater sozialisationstechnisch noch in den dünnen Knochen Auch wenn am Ende wenigstens die Limonade giftig bleibt und Luises Eltern im Hochbett-Heim unabgehoben real, überwiegt doch der Eindruck, dass von allem weniger für alle mehr gewesen wäre. Wahrscheinlich sogar ein richtiger Schiller. An den Schauspielern läge es nicht. Winnie Geipert Termine Glaube, Liebe, Hoffnung: 28. Dezember 19.30 Uhr, 9. Januar 18 Uhr Termine Kabale und Liebe: 28. Dezember 19.30 Uhr, 9. Januar, 18 Uhr Termine Der Widerspenstigen Zähmung: 4., 31. Januar jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.de

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Musik Montag

03.

Darmstadt

Dienstag

04.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra

Niels Frevert – Schlachthof Wiesbaden

Mittwoch

05.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars SUMPF 21.00 h Jamsession

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h The Rhino SUMPF 21.00 h Michael Sanderson

Frankfurt

Frankfurt

DAS BETT 20.00 h Checkmate

BATSCHKAPP 19.00 h Montreal DAS BETT 20.30 h Zweite Jugend & Akalotz NACHTLEBEN 19.00 h Cr7z

Freitag

07.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Heiner Herchenröder

Dreieich

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Delta Danny

JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20.00 h Holger Henning Quartett

NEUE STADTHALLE LANGEN 11.00 h Bigband Jazzclub Limburg

Rodgau OPENSTAGE 15.00 h EK-Lounge

Dienstag

11.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Rödermark

Frankfurt

KELTERSCHEUNE 20.00 h Volosi

DIE FABRIK 20.00 h Jig Jam

Weiterstadt

Mainz

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Jukebox 22

KUZ MAINZ 20.00 h Selig

Sonntag

09.

Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20.00 h Jam Session

Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Rainald Grebe Solo

mp

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08.

Darmstadt

Darmstadt

Mi., 12.1., 20 Uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, Tel.: 0611/97445-124 www.schlachthof-wiesbaden.de

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06.

Langen

© Arno Lam

Niels Frevert ist nicht gerade ein Musiker, der seine Fans mit Alben überschüttet. Seit dem Ende seiner Band Nationalgalerie 1996 hat der Hamburger nur sechs Werke veröffentlicht. Eines davon trug den poetischen Titel »Seltsam Öffne Mich« und ist 2003 bei »Tapete Records« erschienen – dem besonderen Hamburger Label mit Faible für besondere Typen wie Frevert. Anfang der Nullerjahre wurde Frevert mit seinem Poesie-Gitarrenpop hanseatischer Prägung bekannt. Dann dauerte es wieder eine Weile, bis man Neues von Frevert hörte. 2008 folgte das Album »Du kannst mich an der Ecke rauslassen«, 2011 »Zettel auf dem Boden« und 2014 dann »Paradies der gefälschten Dinge«. Allesamt Werke, die irgendwie nicht gemacht waren für den ganz großen Erfolg. Das lag vor allem daran, dass Freverts Texte sich stets davor hüten, Pop-Phrasen zu wiederholen. Pop-Plappereien über Liebe und Schmerz, die mag er nicht so sehr – und darauf zu verzichten, das sei »so leicht wie eine Feder«, wie er im Gespräch bekennt. Als »Popmusik für Erwachsene« wurden diese Lieder einmal bezeichnet, die von Krisen der eigenen Generation berichten, von Unglücken, zu dem dennoch die Streicher jubilieren. Erwachsene Popmusik? Das bedeutet für Frevert, »dass es auch beim vierten und fünften Mal Hören noch etwas zu entdecken gibt – und der Trick nicht längst durchschaut ist«. Das kann man auch auf dem aktuellen Album »Putzlicht« hören. Das Putzlicht, das ist das Licht, das angeht, wenn in den Clubs und Bars aufgeräumt wird. In dem man nicht mehr gut aussieht – in dem es kein Verstecken gibt. Und so zeigt sich Frevert nun unverstellt, doch auch ganz neu: »Nach den letzten drei rein akustisch instrumentierten Alben sollte das neue kraftvoll klingen und strahlen. Deshalb kaum Streicher und stattdessen E-Gitarren. Es hätte sonst vielleicht leidend geraten können – das wollte ich auf jeden Fall vermeiden«, so Frevert. Stattdessen präsentiert er sich mit Stücken wie »Immer noch die Musik« jetzt als Autor leichtgängiger, treibender Pop-Stücke. Das bereits mehrmals durch Corona verschobene Konzert soll nun am 12. Januar stattfinden. Hoffentlich klappt es diesmal!

Samstag

Strandgut 01/2022 | www.strandgut.de

Dhafer Youssef – hr-Sendesaal Frankfurt Schon im Jahr 2013 arbeitete die hr-Bigband mit dem französisch-libanesischen Trompeter Ibrahim Maalouf an der freien Grenze zwischen Jazz und arabischer Musik. Nun ist es der tunesische Oud-Spieler Dhafer Youssef, mit dem die hr-Jazzer musizieren. Der seit 2002 in Paris lebende Musiker tut sich immer wieder mit anderen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Hat mit Größen des Jazz, der Weltmusik und der Elektronik gespielt. Mit Bill Laswell, Nils Petter Molvær, Herbie Hancock, Dave Holland, Bugge Wesseltoft, Nguyên Lê oder Markus Stockhausen. Wie stark das tunesische Erbe noch heute zu hören ist, die Musik der Koranschule und die islamischen Gesangsstile, die sein Spiel auf der arabischen Laute prägten, das ist eine spannende Frage, die dieser Abend im Sendesaal des hr stellt. Die andere ist: Was macht die Musik des Weltenbummlers so einzigartig? Sein Ziel indes hat er einmal ganz klar formuliert: »Ich will Schönheit erzeugen.« mp

Do., 13.1. und Fr., 14.1., 20 Uhr, hr-Sendesaal, Bertramstr. 8, 60320 Frankfurt, Tel.: 069/155-2000 www.hr-bigband.de

© Presse

© Benedikt Schnemann

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Harry Seyberth

Donnerstag

Nimbus – Kreativfabrik Wiesbaden Nimbus gibt es seit 2015. Die Anfangsidee war ziemlich eigenartig: Man könnte mit dem Quartett vielleicht nur auf der Bühne herumlungern, dachte man sich. Vielleicht ein wenig umher schreiten – und einfach mal den »Nimbus« auf das Publikum wirken lassen. Aber ein bisschen mehr geht an diesem Abend wohl schon. Und so reisen Christof Thewes, Olaf Rupp, Martin Schmidt und Jörg Fischer aus Saarbrücken und Berlin an, um frei improvisierte, sich keiner Regel unterwerfende Musik zu spielen – eine leidenschaftliche Musik, die Inspiration aus Free Jazz und experimentellem Rock eint und sich ganz der Poesie und Spannung des Augenblicks hingibt. Präsentiert wird das Ganze von der enorm umtriebigen Kooperative new jazz e.V. Wiesbaden. mp

Sa., 15.1., 19.30 Uhr, Kreativfabrik, Murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden, 0611-72397877 www.kreativfabrik-wiesbaden.de


Musik für Fr und Rh ankfurt ein-Main

Mittwoch

COLOS-SAAL 20.00 h ABtown Houzeband - feat.: Viola Tamm + special guest

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Behind the lions KNABENSCHULE 20.00 h dazz 2022: Jünemann/Cetto/Partheil-Trio feat. Angela Frontera THEATER IM PäDAGOG 20.00 h dazz 2022: Junodori Combo

Bad Vilbel

Dreieich

12.

Aschaffenburg

ALTE MüHLE 20.00 h Joscho Stephan Trio

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Pennello

Frankfurt ALTE NIKOLAIKIRCHE 17.00 h Meditation Christof Lauer BATSCHKAPP 19.30 h Christian Steiffen JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h The Best of Ennio Morricone NACHTLEBEN 20.00 h 50 Jahre Ton Steine Scherben ZOOM 21.00 h Goldroger

Weiterstadt

JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20.00 h Jam Session - After Hours

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Ozzy Osbourne Tribute Show HR-SENDESAAL 20.00 h Dhafer Youssef + hr-Bigband

Mainz M8-CLUB 21.00 h Battle Against The Empire, Futur Sonic SCHON SCHöN 20.00 h Tristan Brusch

Mühlheim SCHANZ 20.00 h Session am Freitag

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Session / Open Stage als Gäste Pool X

Rüsselsheim

Wiesbaden

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20.00 h Niels Frevert/Johanna Amelie

SCHLACHTHOF 20.00 h Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen/Rockformation Discokugel

Donnerstag

13.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Café del Mundo

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Feuerschwanz + Warkings DIE FABRIK 20.00 h Peter Finger HR-SENDESAAL 20.00 h Dhafer Youssef + hr-Bigband JAZZKELLER 21.00 h Jesse Davis Quartet ZOOM 21.00 h Ayo

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Cypecore

Freitag

14.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Brothers In Arms

Darmstadt ACHTECKIGES HAUS 20.30 h dazz 2022: Quartertone

DAS RIND 20.00 h The Humps - Celebrating CAMEL

DAS KULT URM

Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Snow White Blood & Oversense

Wiesbaden KREATIVFABRIK 19.30 h Nimbus SCHLACHTHOF 20.00 h Chefdenker/Oiro/ Front

Sonntag

16.

Darmstadt AGORA 20.00 h dazz 2022: Sudden Orchestra CENTRALSTATION 15.00 h dazz 2022: Zonzo Compagnie - Thelonious KNABENSCHULE 20.00 h dazz 2022: Ramón Valle Trio

Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 19.30 h East West Street: A Song of Good & Evil - Performative Lesung/Konzert BATSCHKAPP 20.00 h Dardan SüDBAHNHOF 12.00 h Spirit of Soul

15.

ACHTECKIGES HAUS 20.30 h dazz 2022: The JSound-Project AGORA 20.00 h dazz 2022: ER UND ER HALBNEUN THEATER 20.30 h An Cat Dubh JAZZINSTITUT 20.30 h dazz 2022: Bauhauskapellentraum OETINGER VILLA 21.00 h dazz 2022: KRAUTJAZZEXPERIENCE w/ Karaba + Triorität + DJ Jazzmadass

Frankfurt NACHTLEBEN 21.00 h Stammheim ROMANFABRIK 20.00 h Christoph Ullrich & Eric Schaefer ZOOM 20.00 h Lance Butters

Idstein SCHEUER 20.00 h Mallet

Mühlheim SCHANZ 20.30 h Cuba Vista

Neu-Isenburg HUGENOTTENHALLE 20.00 h Simon & Garfunkel Revival Band

Cavalluna: Celebration! Über viele Jahre hinweg hat »Cavalluna« hunderttausende Zuschauer begeistert. Nach der Zwangspause durch die weltweite Pandemie soll die Rückkehr auf ganz besondere Weise begangen werden: Die Shows aus der Feder des mit einer Emmy-Nominierung aufwartenden Kreativdirektors Klaus Hillebrecht verzauberten in den letzten Jahren Groß und Klein. Deshalb wird eine Zusammenstellung der szenischen und reiterlichen Highlights der vergangenen Programme erneut zum Leben erweckt, ein »Best of« gewissermaßen. Mit der Show »Celebration!« bekommen die Zuschauer die Möglichkeit, die beliebtesten Equipen und Reitweisen wieder hautnah zu erleben und zu bewundern. »Bedingt durch Corona ist unser Showbetrieb zum ersten Mal in seinem fast 20-jährigen Bestehen gut anderthalb Jahre zum Stillstand gekommen – eine schwere Zeit, sowohl für unser Unternehmen, unsere Darsteller und natürlich auch unser Publikum. Um den Neubeginn und das Ende dieser düsteren Zeit angemessen zu feiern, werden wir von Oktober 2021 bis März 2022 eine noch nie dagewesene Show zeigen«, erklärt Geschäftsführer Johannes Mock-O’Hara.

Mainz UNTERHAUS 19.00 h Pasquale Aleardi & die Phonauten

Montag

Wir verlosen 3 x 2 Tickets für die Vorstellung am 20. Februar um 18.30 Uhr in der Festhalle Messe Frankfurt. Wenn Sie dabei sein wollen, schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und dem Kennwort »Cavalluna« an verlosungen@strandgut.de . Einsendeschluss ist am 28. Januar.

17.

Samstag Darmstadt

AGAZIN

Verlosung

Frankfurt NACHTLEBEN 20.00 h Rhino Bucket

Dienstag

18.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Billow Wood

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra

Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Andreas Feith Surviving Flower Quartet

Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Eau Rouge + Yes I‘m Very Tired Now

Mittwoch

19.

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Estikay DIE FABRIK 20.00 h Marina & The Kats HR-SENDESAAL 20.00 h Joy Denalane + hr-Bigband

www.strandgut.de | Strandgut 01/2022

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Musik Freitag

Donnerstag

21.

20.

Neu-Isenburg

Eschborn

ZEPPELINTHEATER 20.00 h Cobario

ESCHBORN K 20.15 h Saturday’s Playground: Chet Baker

Nidderau

Aschaffenburg

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20.00 h April Art

COLOS-SAAL 20.00 h Feel Collins

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Herr Müller

Darmstadt

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars SUMPF 21.00 h Jamsession

ACHTECKIGES HAUS 20.30 h dazz 2022: Christoph Schöpsdau Trio GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Compadre HOFF-ART THEATER 20.00 h dazz 2022: Holger Henning Quartett JAZZINSTITUT 19.30 h dazz 2022: Ronny Graupe & Nicole Schneider Duo-Log

Offenbach

Frankfurt JAZZKELLER 21.00 h Kenny Washington NACHTLEBEN 20.00 h WellBad

Mühlheim SCHANZ 19.00 h Modern Metal Night m. Chaosbay / Red Veil / Postmodern Fantasy

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session - Opener: Acoustic Inside

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Pfund NACHTLEBEN 19.30 h Der Moderne Man

Idstein SCHEUER 20.00 h Subbersach

Mühlheim SCHANZ 20.30 h Minetallica - Special Guest Mika

JAN 22

STADTHALLE OFFENBACH 19.30 h Eskimo Callboy

Wiesbaden SHERRY & PORT 20.30 h Table for two

Samstag

22.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Metakilla

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Rolling Stonehead HALBNEUN THEATER 20.30 h Volkmar Staub & das Badische Sympathie Orchester KNABENSCHULE 20.00 h dazz 2022: Tango Transit SUMPF 21.00 h The Swamo-O-Matics THEATER IM PäDAGOG 20.30 h dazz 2022: Bees Denäwe und Johnny Jazz

OPENSTAGE 19.30 h Logan Place unplugged

Rüsselsheim

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h The Ukulele Orchestra of Great Britain DENKBAR 20.00 h Klemens Althapp NEUES THEATER HöCHST 20.00 h Ass-Dur

Idstein SCHEUER 20.00 h Achtung Baby

DAS RIND 20.30 h Makia

Weiterstadt KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20.00 h Class X

Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.15 h Rising Anger/Watch Me Rise/Cold War Everyday

Sonntag

Langen ALTE ÖLMüHLE 20.30 h Stephanie Lottermoser

23.

Darmstadt HOFF-ART THEATER 20.00 h Breitschuh singt Brel

Mühlheim SCHANZ 20.30 h X-It

Frankfurt

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h The Deaf Crowes

Offenbach Bieber WIENER HOF 20.30 h Foolhouse Bluesband

Rodgau MAXIMAL 20.00 h Bernd-Michael Land: Sound & Vision

BATSCHKAPP 20.00 h The Baseballs INTERNATIONALES THEATER 18.00 h Coskun Karademir MOUSONTURM 19.30 h Gregor Praml/Gabrielle Kancachian NEUES THEATER HöCHST 19.00 h Ass-Dur ZOOM 20.00 h Little Simz

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Jesus Piece feat. Mourning

Montag

24.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Baby Kreuzberg

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Metallica Symphonic Tribute BROTFABRIK 20.00 h Chouk Bwa & The Angstromers

Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h The Bronx

Dienstag

25.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt ZOOM 20.00 h Madeline Juno

So. 9.1.2022, 11 Uhr DAS HEXENLIED Theater für Kinder ab 6

Do. 13.1.2022, 20 Uhr SCHLACHTPLATTE Die Jahresendabrechnug

Sa. 15.1.2022, 20 Uhr JENS WAWRCZECK LIEST „DIE VÖGEL“ Mi. 19.1.2022, 20 Uhr WIENER BLUT Do. 27.1.2022, 20 Uhr IN AUSCHWITZ GAB ES KEINE VÖGEL KonzertLesung mit Gregor Praml und Monika Held

Fr. 28.1.2022, 10 und 16 Uhr ANGSTHASEN Theater für Kinder ab 4

Sa. 29.1.2022, 20 Uhr NEUJAHRSJAZZ mit den ZUCCHINI SISTAZ Infos & Tickets: 06103 - 6000 0 Weitere Veranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de

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© Sven Sindt

Pfund – Das Bett Frankfurt

The Baseballs – Batschkapp Frankfurt

Es ist lange her, dass Pfund in Frankfurt einen Indoor-Gig vor Publikum gespielt haben. Endlich könnte es klappen. »Die bringen keinen Schlaftrunk, sondern eine gehörige Portion Rock’n’Roll von den Red Hot Chili Peppers und den Foo Fighters über Green Day bis hin zu Metallica und Rage Against The Machine«, freuen sich die Veranstalter auf die Band aus Südhessen. Vier Kumpels, die sich trauen, die ganz Großen der Rockgeschichte zu covern. Schlagzeug, Gitarre, Bass und Gesang. »Der etwas andere Mainstream eben«, so definiert die Band ihr erdig-rockiges Schaffen.

Tolle Tollen: Mit ihrem Album »Strike!« haben sie Rockabilly ins 21. Jahrhundert katapultiert – und jetzt legen die im Jahr 2007 gegründeten Baseballs nach. Ihr Erfolg liegt in der einfachen und guten Idee: Drei nette Jungs singen mehrstimmig Chart-Nummern als Rock‘ n‘ Roll. Nicht mehr, nicht weniger. Aber es ist wirklich überraschend zu hören, was man etwa aus dem Backstreet Boys-Stück »Quit Playing Games«, aus Rihannas »Umbrella« oder aus Britney Spears‘ »Baby One More Time« machen kann! Jetzt sind Sam, Basti und Digger mit ihrem neuen Album »Hot Shots« im Nachtleben zu Gast.

mp

Fr., 21.1., 20 Uhr, Das Bett, Schmidtstraße 12, 60326 Frankfurt, 069-75089973 www.bett-club.de

mp

So., 23.1., 20 Uhr, Nachtleben, Kurt-Schumacher-Str. 45, 60388 Frankfurt, Tel.: 069/95218410 www.batschkapp.de


Musik

KUNSTHAUS 20.00 h improvisohrium

Mittwoch

26.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Gramm Art Project

Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h In Auschwitz gab es keine Vögel - Konzert-Lesung

Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Sjöblom THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Lui Hill

Wiesbaden THALHAUS E. V. 20.00 h Schöne Mannheims

Donnerstag

27.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Bernard Allison & Band

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars KNABENSCHULE 20.00 h Sofia Talvik

Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Jive Mother Mary

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h West Side Story: Nils Landgren + hr-Bigband DIE FABRIK 20.00 h Tiefenrausch Klangkombinat INTERNATIONALES THEATER 20.00 h Frankfurter Klezmer Band JAZZKELLER 21.00 h Harry Allen Quartet NACHTLEBEN 19.30 h Hell Boulevard + Support: The Fright

Freitag

28.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Purple Rising

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Miserablen Husos HOFF-ART THEATER 20.00 h Kai & Funky von »Ton Steine Scherben« mit Gymmick

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h Helge Schneider BATSCHKAPP 19.00 h Katatonia & Solstafir DENKBAR 20.00 h Marco Pleil GETHSEMANEKIRCHE 20.00 h Franzi Aller Peter Klohmann Duo JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Stahlzeit JAZZKELLER 21.00 h Tony Lakatos New Organ Trio MOUSONTURM 20.00 h Hannes Seidl/Anselm Neft NEUES THEATER HöCHST 20.00 h Füenf

Idstein SCHEUER 20.00 h Hamburg Blues Band

Mühlheim SCHANZ 20.30 h The Chain

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h ASTrein

Offenbach HAFEN2 20.00 h Millie Manders And The Shutup

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Whiskeydenker, Das Rock‘n‘Roll Quartett

Samstag

29.

Nidderau

Aschaffenburg

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session - Opener: No Shelter

COLOS-SAAL 20.00 h Quadro Nuevo

Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h The Ocean, pg.lost, Hypno5e, Psychonaut

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Duo O.&.M HALBNEUN THEATER 20.30 h AB/CD SUMPF 21.00 h Dead Taste + Kant

DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1

Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20.00 h Zucchini Sistaz

Eschborn ESCHBORN K 20.15 h SongSlam

Frankfurt GALLUS THEATER 20.00 h Konduettina MOUSONTURM 20.00 h Hannes Seidl/Anselm Neft NEUES THEATER HöCHST 20.00 h Füenf ZOOM 20.00 h Razz + Supp.: Leepa

Idstein SCHEUER 20.00 h Brothers in Arms

Mainz ATELIER CHRISTIANE SCHAUDER 20.00 h Latin Jazz mit Floreciendo

Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20.00 h Ü30 Jazz Trio

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h PJ Fairley Band

Rodgau MAXIMAL 20.00 h Thea Florea Collective

Sonntag

30.

Eschborn ESCHBORN K 19.30 h LIVE&JAM: Trio Habernal / Shabashev / Sattler

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Dave Hause And The Mermaid & Special Guests: Mercy Union GALLUS THEATER 17.00 h Der Chor Frankfurt SüDBAHNHOF 12.00 h The Queen Kings

Jive Mother Mary – Wunderbar Weite Welt Eppstein Der Band Jive Mother Mary ist harte Arbeit nicht fremd. Sie sind die Art von Band, die aus langen Freundschaften, 500-Meilen-Fahrten und 15 Jahren Erfahrung in verrauchten Bars entstehen kann. 2005 von Mason Keck und Seth Aldridge in Burlington, North Carolina, gegründet, spielt die Band bis heute klassischen Southern Rock und Blues. Sagen wir mal so: Es klingt, als sei die Zeit 1972 stehengeblieben. Fans von Free, Eagles, Allman Brothers oder Lynyrd Skynyrd sollten sich das ansehen. Soul ’n’ Roll from the heart of North Carolina! Wahrscheinlich das einzige Konzert im Januar in Eppstein – unbedingt kommen und die Wunderbar Weite Welt in harten Zeiten unterstützen! mp

Do., 27.1., 20 Uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 Eppstein/Ts., Tel.: 06198/585506 www.wunderbar-weitewelt.de

JETZT UMSO MEHR! AUGEN AUF FÜR DIE KULTUR!

Montag

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Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Bernard G. Muller

Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h WIRTZ - unplugged DIE FABRIK 20.00 h The Horst Session #54 feat. Paul Walke Trio

Anonyme Telefonberatung für: Betroffene • Angehörige • Freunde • Partner Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr

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MUSEEN

Sonnenaufgang in Tirol © Rudi Hurzlmeier

Return of the Unicorn © Rudi Hurzlmeier

Viel Haut und noch mehr Fliegen

Caricatura Museum widmet Rudi Hurzlmeiers Titanic-Schaffen eine Werkschau Könnte es analog zur Funktion des Claqueurs auch eine des Rireurs geben? Jemanden, der zum Lachen bestellt ist? Im Vorfeld des Pressetermins zur Ausstellung »Hurzlmeier Malerei« im Caricatura Museum machte das gut vernehmbare Kichern eines jungen Mannes nicht wenig Eindruck. »Ja, das ist gut«, prustete der mit Blick auf den aufgeschlagenen Ausstellungkatalog. Und prompt – wie ebenfalls bestellt und davon nichts mitgekriegt habend tuend – traten Rudi Hurzlmeier, der Maler und Cartoonist, Achim Frenz, der Hausherr, und Lea Willimann, die Kuratorin in den Raum. Was für ein Timing! Dabei ist heiter immer, wenn Frenz seine Gäste im schönsten Museum der Welt begrüßt, zumal wenn sie über jeden Lachzweifel so erhaben sind, wie der Münchner Künstler, der seine ersten öffentlich beachteten Arbeiten für das legendäre Münchner Stadtblatt »Das Blatt« machte, das, dies am Rande, noch vor dem Strandgut und Pflasterstrand erschien – aber auch Pleite ging. Wie dem auch war: Im Caricatura wird mit 100 Exponaten ausschließlich das Schaffen Hurzlmeiers für die Titanic beleuchtet, was indes ein breites Spektrum seines Werkes und immerhin 36 Jahre seines Wirkens umfasst. Im Zentrum steht dabei die komische Malerei, ein Genre, das Hurzlmeier mehr oder minder mitgegründet hat und damit dem Cartoonismus im

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Ganzen größte Ehre erwies. Dank und seit dem Einsatz von Leinwand, Pinsel und Farbe gilt das Komische insgesamt auch als Kunst. Wie groß Hurzlmeier dabei zu denken pflegt, machen die ehrfurchtheischenden Namen seiner Werkgruppen deutlich, die »Große Pferdebilder«, »Moderne Hochgebirgsmalerei« oder »Seestücke« heißen, aber auch »Schwarzmalerei«. Tatsächlich bildete sich der Münchner für diese in der Kunst der großen Meister aus. Er habe die van Goghs, Monets, Rembrandts & Co. weniger kopiert, als intensiv studiert, um dann genauso zu malen. Der Blick aufs Detail aber macht sie

Strandgut 01/2022 | www.strandgut.de

zu echten Hurzlmeiers. Da gibt es nichts, auf dem nicht eine Fliege, ein Frosch oder auch eine Schnecke Platz finden könnten, letztere im Stillleben »Französische Woche« dekorativ auf der Wurst. Ohnehin ist viel Haut zu sehen, was der Künstler damit erklärt, dass er aus anatomischem Interesse heraus seine Figuren ohnehin zuerst nackt male, sie dann, wo nötig, erst ankleide. Als Hurzelmeier’sche Ikone darf man wohl die Spitzweg-Idylle »Verlobungsbild« aus dem Zyklus Aktmalerei bezeichnen, die den Schamhaarspitzbart als das dritte Gemeine eines Paares fokussiert. Auch mit seinen lakonischen Titeln

trifft der Malermeister sicher ins Mark: »The Return of the Unicorn« aus den Pferdebildern liest sich vor dem impressionistischen Hintergrund einer von blauen Schmetterlingen umflorten Wiesenbegattung eines Nilpferdes durch einen prächtigen Schimmel jedenfalls zielführend. »Der Lenz ist da« aus der Gruppe Eskapismus zeigt malkastenbunt einen von allerlei Gefieder und Gefleuch beäugten gedeckten Tisch in der Natur, auf dem auf weißer Tischdecke eine Fingerkuppe mit rotem Fingernagel kredenzt wird. Die Hängung im Parterre des Hauses ist eher nach Themen geordnet, auch ein Schrank mit Skulpturen Hurzlmeiers findet sich hier, sowie ein Video, das die Geschichte eines über Jahre immer wieder übermalten Bildes zeigt, auf dem durch kontinuierliche Eingriffe ein fliegendes Pferd über die Zeit zur Gänsemagd mutiert. »The goose girl at the well« nennt sich das. Im ersten Stock geht es viel kleinteiliger, aber noch viel, viel witziger voran. In diesem Bereich verfolgen wir Hurzlmeiers notorisch sturzblöde stichelnden Strich chronologisch. Ja, das ist gut – kein Witz! Lorenz Gatt Bis 18. April 2022: Di.–So., 11–18 Uhr www.caricatura-museum.de

Verlobungsbild © Rudi Hurzlmeier


MUSEEN

Reichlich auf die Ohren

Museum für Kommunikation feiert mit »On Air« 100 Jahre Radio Ach, wenn der alte Brecht das noch erlebt hätte! Er stand der Erfindung des Radios vor gut hundert Jahren zunächst skeptisch gegenüber: »eine vorsintflutliche Erfindung« (1928), äußerte dann aber den Wunsch, diese Bourgeoisie möge doch eine weitere Erfindung machen, die »es ermöglicht, das durch Radio Mitteilbare … für alle Zeiten zu fixieren«, um zu beweisen, dass sie nichts zu sagen habe, begrüßt jedoch etwas später die Möglichkeit, aus »dem Rundfunk einen Kommunikationsapparat öffentlichen Lebens zu machen …,im Interesse der Allgemeinheit« (1928/1932). Leider, leider, ohne explizit auf Bertolt Brecht Bezug zu nehmen, zeigt die Ausstellung »On Air. 100 Jahre

Radio« im Museum für Kommunikation (!) mit einem Rundgang durch zirka 100 Jahre Radiogeschichte in Deutschland etwa 250 Objekte, die von den technischen Grundlagen und den Anfängen des Rundfunks über dessen Rolle in der NS-Zeit – die Nazis wussten das Medium zu nutzen!! – bis zur Nachkriegsneuordnung in Ost und West erzählen. War das Hören von »Feindsendern« wie BBC im Nationalsozialismus lebensgefährlich, so wurde auch in der DDR das Empfangen westlicher Sender durchaus sanktioniert. (Nicht erwähnt werden die alternativen Radiosender der Antiatomkraftbewegung wie zum Beispiel Radio Dreyeckland.) Und tatsächlich, so erfahren wir, gründet auch die Organisation

eines »öffentlich-rechtlichen Rundfunks« in dem Bestreben, die revolutionären Sendungen der Arbeiterund Soldatenräte der Zwanzigerjahre staatlich zu kontrollieren. Ein politischer Aspekt, der hier eher am Rande behandelt wird. Denn zunächst geht es vor allem um Technik. Wie kommt der Ton ins Radio und dann zu uns (da sitzt ja doch keiner drin, wie ich als Kind mal dachte…)? Was heißt eigentlich Radio? …ein Strahl, der sich ausbreiten und empfangen werden kann. Wir sehen die Schallwellen nicht, auch nicht, wie eine Antenne sie auffängt und wieder in den Ton verwandelt, den wir im Radio oder mit einem anderen Empfangsgerät dann hören. Hier, im MfK, wird uns diese elektromagische …, pardon

elektromagnetische Welle erklärt und vorgeführt. Waren ursprünglich noch große Empfänger nötig – die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die hier zu sehenden Riesenapparate mit dem Grünen Auge im Wohnzimmer, die dann vom Fernsehgerät abgelöst wurden – so machen jetzt kleine bunte Kunststoffgehäuse – oder auch nur noch Ohrstöpsel – das Hören ebenso bunter Programme möglich, gesellig oder ganz isolierend.. In der Ausstellung kann dies alles ausprobiert werden: Mit einem kleinen Gerät ausgestattet, kann man im Vorübergehen die Frequenzen durchstöbern und Hörstücke empfangen. Wir können auch selbst auf Sendung gehen – und merken, es ist gar nicht so leicht, unbefangen zu sprechen, wenn wir nicht sehen, mit wem. Welche Rolle spielen die Städte Auen und Königs-Wusterhausen? Auch darüber werden wir aufgeklärt. Das Hörspiel (oder auch »Sendespiel« genannt) hatte 1924 in Frankfurt Premiere. Und am 22. Dezember 1920 wurde das erste Weihnachtskonzert in einem öffentlichen Rundfunkprogramm in Deutschland ausgesendet. Auf welchem Sender werden Sie es dieses Jahr gehört haben? Reichlich Gelegenheit, die interessante und unterhaltsame Ausstellung und ihr umfangreiches Begleitprogramm – auch für Kinder und Jugendliche zu besuchen im 1. Stock des Museum für Kommunikation, früher Postmuseum. Katrin Swoboda (passionierte Radiohörerin) Bis 22. August 2022: Di.–Fr., 11–18 Uhr; Sa., So., 11–19 Uhr www.mfk-frankfurt.de

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Ohne Titel © Kara Walker

Fotos: © Norbert Miguletz


MUSEEN

Wie groß hätte sie werden können Frauenmuseum Wiesbaden entdeckt die jüdische Malerin Edith Auerbach Eine Frau sitzt im Café und zeichnet. Skizzenhaft erfasst sie die Züge der Porträtierten, verdichtet deren Physiognomie, prüft die Perspektive. Vermutlich ist sie eine unter vielen, die im Jahr 1926 in einem Pariser Künstlercafé sitzen und zeichnen, schließlich war Paris damals das vibrierende Mekka der Kunst und der Bohème, und wer etwas lernen, gelten, erreichen, ins Gespräch kommen wollte, ging nach Paris. Sie hat Glück. Zufällig wird ein ganz besonderer Mann auf sie aufmerksam: Henri Matisse. Der eine wurde weltberühmt, die andere wurde es nicht, aber! Eine Ausstellung im Frauenmuseum Wiesbaden entreißt gerade eine jüdisches Künstlerin dem Vergessen. Die Jüdin Edith Auerbach (1899-1994) wird dort sehr engagiert vorgestellt, mit zahlreichen Bleistift- und Kohlezeichnungen und auch mit neun Gemälden. Dass sie hier präsentiert wird, verdankt sich einem unglaublichen Zufall: Die Arbeiten von Judith Auerbach sowie biografische Zeugnisse wurden unabhängig voneinander auf einem Pariser Flohmarkt und bei Bouquinisten ertrödelt – die Bilder vom niederländischen Kunsthändler Guus Maris, die Lebenszeugnisse von dem jungen Kunsthistoriker Bruno Chenique. Und so setzt sich Stück für Stück puzzlehaft die Biografie einer Frau zusammen, der Henri Matisse eine glänzende Zukunft voraussah, die aber nach Kriegsende keine Mittel mehr fand, malen zu wollen, malen zu können, ganz in der Logik Theodor W. Adornos: Nach Ausschwitz ein Gedicht zu schreiben, sei barbarisch. Akribisch hat das Frauenmuseum Wiesbaden rekonstruiert: Hineingeboren in eine angesehene jüdische Familie, die ihren Emanzipations- und Freiheitswünschen keinerlei Schranken setzte, probierte sich die junge Edith Auerbach zunächst als Studentin der Philosophie und Kunstgeschichte aus, bevor sie in München bei Karl Caspar und Hans Hofmann Malunterricht nahm und sich anschließend in Paris niederließ. Schnell fand sie Freunde in den Cafés und Künstlerkreisen, lebte im »Hôtel des Terrasses«, in dem auch Henry Miller, der Fotograf Brassaï und André Kertesz wohnten, porträtierte unter anderem Kiki de Montparnasse und den

Architekten Erno Goldfinger, der das Vorbild des James Bond Bösewichts gewesen sein soll. (Diese Zeichnung ist in Wiesbaden zu sehen) Von ihren Zeichnungen im expressionistischen Stil und ihren journalistischen Arbeiten konnte sie gut leben. Edith Auerbach genoss in Paris einigen Ruhm, ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt, von Galerien vertreten. Über den Verbleib ihrer Gemälde weiß man nicht viel, doch aus Korrespondenzen lässt sich herauslesen, dass sie Stillleben und Landschaften in Palästina, Marokko, Griechenland und Spanien gemalt hatte. Im Jahr 1940 dann wurde sie zusammen mit Hanna Arendt und der Fotografin Maria Eisner im Pariser Velodrome d’Hiver interniert, kam anschließend ins Camp de Gurs. Sie schaffte es, unterzutauchen und sich unter dem Namen Irène Delamare eine Existenz im Untergrund aufzubauen. Ihre künstlerische Biografie endet in den frühen 1950er Jahren. Sieben Gemälde, die nach dem Krieg entstanden, sind im ersten Stockwerk des Museums ausgestellt. Es sind, wie sollte es anders sein, verstörende Werke, kopflose amorphe Wesen, die im Gleichschritt auf eine untergehende Sonne marschieren, Stacheldraht, nackte Vögel ohne Federkleid, Blutströme, Gemarterte, stumpfe, braune, graue Farbtöne.

© Edith Auerbach

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Strandgut 01/2022 | www.strandgut.de

Selbstportrait © Edith Auerbach

Und so sucht der Blick unwillkürlich wieder die Skizzen, ihre CaféhausGeschichten, die witzigen Frauengesichter oder die müden, die hingetupften oder die mit grobem Strich Porträtierten. Oder die schönen Selbstporträts. Das schönste ist ein Gemälde im expressionistischen Stil, in kräftigen Rot-und Grüntönen, mit geschlossenen

Augen. Und man stellt sich unweigerlich die Frage: Wie groß hätte sie werden können, diese Edith Auerbach? Susanne Asal Frauenmuseum Wiesbaden, bis 30.1.2022, Mi., Do., Sa., So., 12–17 Uhr gut recherchiertes Begleitheft www.frauenmuseum-wiesbaden.de


MUSEEN ansichtssachen >> Wieder verschoben: Das im ZweiJahres-Rhythmus konzipierte Skulpturenfestival Blickachsen wird erst im Sommer 2023 fortgesetzt. Eigentlich sollte die bereits verschobene 13. Ausgabe in diesem Jahr stattfinden. Grund für die erneute Verschiebung ist die mangelnde Planungssicherheit. >> Erstmal geschlossen: Der Nassauische Kunstverein in Wiesbaden wird renoviert und erst am 14. Juli wieder mit der Jubiläumsausstellung »Fluxus Sex Ties – Hier spielt die Musik« zum 60. Festival der »Fluxus – Internationale Festspiel Neuester Musik« eröffnet. Zwei Tage danach steigt ein zweites Fest: das feiert der Nassauische Kunstverein Wiesbaden seinen 175. Geburtstag. Bis 11. September 2022: Di., Do., Fr. 10–18 Uhr; Mi., 10–21 Uhr; Sa., So., 11–19 Uhr www.historisches-museum-frankfurt.de

Bis zum heutigen Tage

Stadtlabor im HMF: 25 Stationen zu Spuren der NS-Vergangenheit Frankfurts Drei Koffer liegen neben der Couch eines Nierentischarrangements lose übereinander. Aus dem obersten hören wir eine Stimme. Sie kommt aus einem Kassettenrekorder und gehört einer Frau, die von Hildesheim erzählt. Einer Türkin, die in den 70er Jahren nach Hildesheim zu Blaupunkt kam. Die Firma hatte junge türkische Frauen mit besserem Schulabschluss gesucht. Zu nichts anderem, wie sich herausstellte, als Fließbandarbeit. Wir sind im Historischen Museum Frankfurt (HMF), im Stadtlabor, das als Bürgerprojekt seit 2010 aus subjektiver Perspektive Themen mit aktuellem Bezug verfolgt, »auf Spurensuche im Heute« geht. Seit der Neueröffnung des HMF verfügt das Stadtlabor über 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche (»Frankfurt Jetzt!«) im dritten Stock des neuen Gebäudes, die sich durch wechselnde Themen und Beteiligte ständig verändern. Zuletzt hat das Stadtlabor vor allem Großthemen des Hauses begleitet. Das passiert auch jetzt für »Eine Stadt macht mit. Frankfurt und der NS«, die wir schon im DezemberStrandgut angekündigt haben. An der Spurensuche des Stadtlabors haben sich 38 Frankfurter*innen verschiedensten Alters und unterschiedlicher Herkunft seit gut einem Jahr beteiligt. Etwa mit der Frage, welche Orte und Situationen in der Stadt sie persönlich an den Nationalsozialismus erinnern. Oder in welchen Einstellungen und Ge-

fühlen sie die deutsche Vergangenheit noch immer spüren, obwohl sich alles sehr verändert hat. Das Ergebnis ist ein Ausstellungsparcours von 25 höchst unterschiedlichen Stationen. Die eingangs erzählte kleine Geschichte schildert die erste Begegnung einer Türkin mit einem Denken, das sehr stark von Rassismus und Chauvinismus geprägt ist. Es ist nur ein Ausschnitt einer viel längeren Geschichte, und es ist nicht die einzige hier. Nebenan auf einem Monitor blicken Deutsche auf die Erziehungspraktiken, aber auch über Lehrinhalte der Schulen der jungen Bunderepublik bis in die 70er hinein. Auch Schüler von heute kommen zur Sprache. Sie erleben Rassismus, der oft als Scherz deklariert wird, »nicht so gemeint«, sobald man das zur Sprache bringt, aber täglich. Zahlreiche prägende Orte und Gebäude der NS-Zeit werden gezeigt und besprochen: wie die Adlerwerke mit dem Vernichtungslager Katzbach, die Gedenkstätte der JVA Preungesheim, die Kaserne des berüchtigten Polizeibataillon 306 im Gutleut und viele mehr. Eine andere Station stellt 17 Häuser in Fechenheim vor, darunter bekannte Alt-Fechenheimer Gaststätten, in deren Räumen Zwangsarbeiter zusammengepfercht wurden. Wie Ugo Mallauri aus Reggio Emilia, dessen Verurteilung wegen »Arbeitsbummelei« festgehalten ist. Hängende Schilder (Wortwolken)

gehen gängigen Begriffen nach, die im Nationalsozialismus geschmiedet wurden: wie Lügenpresse, Gleichschaltung, Sonderbehandlung, aber auch Kulturschaffende und Eintopf. Ergänzt werden die Wortwolken von einer aufgezeichneten Schauspiel-Lesung zu Viktor Klemperers Lingua Tertii Imperii und einer Persiflage zum TV-ZitateSpiel: Wer hat’s gesagt? Höcke oder Hitler? fragt hier Tocotronic-Sänger Dirk von Lotzow. Unter zwei Dutzend von der Decke baumelnder Eintracht-FrankfurtSchals geht es um die Geschichte und um Spieler des einst beschimpften »Judenvereins«. Die Station lässt aber auch den lange vorwiegenden Rassismus im Waldstadion nicht aus, dem noch gar nicht sooo lange in der Fan-Kultur entgegengewirkt wird. Ein feuilletonistischer Filmbeitrag weitet das Thema der Hauptausstellung aus – ganz in deren Sinn: »Eine Stadt macht mit – und lügt sich frei« weist auf die »Schlussstrichgesellschaft«, die an Volkstrauertagen lieber der Gefallenen von Stalingrad als der Opfer von Auschwitz gedenkt. Soweit eine erste flüchtige Impression aus dem Stadtlabor, das noch eine viele weitere Positionen behandelt und selbst nur Teil einer grandiosen wichtigen Ausstellung ist, die wir im Strandgut solange sie läuft (zum Teil bis April 2023) weiterbehandeln wollen.

>> Achtung – läuft aus: Nur noch bis zum 16 Januar – Stand Weihnachten – sind die Arbeiten von Kara Walker in der Kunsthalle Schirn zu sehen. Für ihre Ausstellung »A Black Hole is Everything a Star longs to be« mit rund 650 Objekten gibt es mittwochs (20 Uhr), donnerstags (19 Uhr) und samstags (16 Uhr) Überblicksführungen. www.schirn.de >> In den Winterferien bietet die Schirn vom 4. bis 7. Januar ein Ferienprogramm für Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren sowie von 9 bis 12 Jahren an. In Zweitagesprojekten schauen sich die Teilnehmenden gemeinsam mit einer Kunstvermittlerin Paula Modersohn-Beckers Porträts und Selbstbildnisse in der Ausstellung an. Im Anschluss können sie selbst malen, zeichnen oder fotografieren. >> Ganz auf Draht: Das Kunsthaus Wiesbaden stellt bis zum 26. Februar Arbeiten der 1980 in Südkorea geborenen Künstlerin Ankabuta aus. Die in Wiesbaden lebende Kreative ist in den Medien Malerei Zeichnung, Objektkunst Installation und Performance zu Hause, beherrscht das Metier der bizarren Miniatur ebenso wie raumgreifende Installationen. Gezeigt werden DrahtgeflechtArbeiten, die bekannte Bauwerke nachbilden sowie Porträts ihres kleinen Sohns Roah. Di.-So. 11-17 Uhr, Do. 11-19 Uhr. www.wiesbaden.de/kunsthaus >> Jetzt bewerben: Für die offenen 12. Wiesbadener Fototage in diesem Sommer gibt es jetzt einen Open Call. Seit deren Gründung im Jahr 2002 bieten die Fototage Künstlern und Fotografen die Möglichkeit, sich mit Fotoserien zu einem jeweils gestellten Thema . Gesucht werden Fotoserien aus sechs bis zwölf Einzelmotiven, die sich inhaltlich mit dem diesjährigen Festivalthema »Unruhige Zeiten« auseinandersetzen und eine eigenständige konzeptionelle Umsetzung erkennen lassen. Bis zu zwei Serien können eingereicht werden. Die Teilnahme ist offen. Die Frist läuft bis 15. März.. www.wifo2022. de/opencall/

Lorenz Gatt

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MUSEEN

Aus dem Eintracht-Museum: Niko Kovac‘ Anzug vom Pokalfinale 2018 © Axel Schneider

Ausstellungsansicht © Axel Schneider

Was für ein Zufall, Sie hier zu sehen! Museumcircle im MMK Zollamt

Der Komponist John Cage, Meister der unhierarchisierten Klangwelten und experimenteller Tonfolgen, der Radiergummis und Nägel an Klaviersaiten montierte und Küchenutensilien als Instrumente einsetzte, hatte im Jahr 1991 eine ziemlich amüsante Idee: Nehmen wir einfach aus jedem Museum einer Stadt Exponate und Objekte und versammeln sie in nur einem Museumsraum, auf dass sie dann etwas über die Stadt, die Welt, den Globus erzählen mögen, und da es hierfür sowieso keine Deutungshoheit gibt, überlassen wir die Deutungshoheit dem Zufallsprinzip, dem anarchischsten aller Prinzipien. Da mag dann das scheinbar Banale neben dem weltbekannten Gemälde hängen und die antike Statue neben dem Dreschflegel stehen. Oder wie hier in diesem Fall des Zollamts: die Apfelweinpresse neben der Haarlocke von Goethe und ein gemalter Brief von Hindemith unter dem schwarzen Anzug von Niko Kovac, den er beim Pokalfinalsieg von Eintracht Frankfurt gegen Bayern München in Berlin im Jahr 2018 trug. Alles Zufall. Als weltweit erst drittes Museum folgt das MMK dieser Idee einer der einflussreichsten und wichtigsten Komponisten der Neuen Musik. Es ist schon erstaunlich, dass bisher noch kaum eine Stadt sich auf dieses doch ziemlich verschmitzte – und auch politische – Experiment einließ. Hat es etwas damit zu tun, dass sich Museen überall auf der Welt natürlich ganz furchtbar viele Gedanken darüber machen, wie sie etwas wo und wann präsentieren,

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welche Wandfarbe zu den Gemälden passt, welche Vitrinen auszuwählen sind und welche Podeste, aus Holz, aus Stein? Wie das Licht gewählt sein sollte und natürlich auch die Reihenfolge, in der die Objekte präsentiert werden? Damit entsteht der gelenkte Blick, damit entsteht eine geplante Ordnung, werden Zusammenhänge erzeugt, Exponate kontextualisiert. Diese Gedankenarbeit jetzt einfach einem Zufallsroboter zu überlassen wie bei einer Fernsehshow mit Publikum, das sprengt so ein bisschen die Überzeugung der Kunstwelt, dass es natürlich Kuratoren im Museum braucht und Dramaturgen am Theater. Für die 40 in Frankfurt beteiligten Museen könnte es aber auch ein Vergnügen gewesen sein, an diesem mild anarchistischen Experiment teilzunehmen: sie erstellten Listen mit jeweils zehn Exponaten, die es vertreten sollten, und aus dieser bestimmte dann das Los das Objekt. Auch wie die Exponate im Raum präsentiert werden, entschied die Lostrommel – alles völlig enthierarchisiert. Weder Epochen noch Stil noch Material spielen eine wertende Rolle, erhebt sich das eine über dem anderen. Dadurch entsteht eine verspielte Leichtigkeit oder ein »ästhetischer Eigensinn« wie Kurator Mario Kramer sagt. Erklärende Beschriftungsschilder wird man vergeblich suchen. Der Kurator hat den Bezug zu Frankfurt schnell bei der Hand. 1991 wurde das Museum für Moderne Kunst eingeweiht, und so könnte John Cages »Museumcircle« im Jahr

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2021, dessen Oper »Europeras« an der Frankfurter Oper uraufgeführt wurden und der also in enger Beziehung zur Stadt stand, eine Art kleine Jubiläumsverbeugung zum 30. Geburtstag sein? Zumal die Struktur von »Europeras« an diese nun zu sehende Ausstellung erinnert. Wenn man jetzt einmal so denkt wie John Cage, was kommt dabei heraus? Ergeben die Objekte weniger Sinn, wenn sie ihrer Umgebung beraubt wurden? Wenn der Kopf eines jungen Athleten nicht im Liebieghaus steht und der Höchster Tafelaufsatz nicht im Porzellanmuseum? Die Wirkung zumindest im Zollamt ist die gegenteilige: diese Vorgehensweise verstärkt die Einzigartigkeit des jeweiligen Exponats. Das eine fürchtet nicht die Konkurrenz des anderen, und dieses Element der Überraschung, das Unterlaufen der Erwartungen des Betrachters erweckt mühelos eine höhere Aufmerksamkeit für das Einzelne. Das Filmmuseum steuert ein Zigarettenetui bei, das Charlie Chaplin Lilian Harvey schenkte, im Filmmuseum geht dieser filigrane Gegenstand fast unbemerkt unter. Und dies alles mit einem amüsanten wie bereichernden Nebeneffekt: wer weiß schon, dass es in Frankfurt das Heimatmuseum Zeilsheim gibt oder das Feuerwehrmuseum? Das Deutsche Orthopädische Geschichts-und Forschungsmuseum? Die Kriminaltechnische Lehrmittelsammlung? Der wir Charly verdanken, die ausgestopfte Brieftaube, die im damals noch lebenden Zustand half, dem so genannten »Thomy«-Erpresser

Erpresser auf die Spur zu kommen? All diese Geschichten, die zu jedem einzelnen Exponat mitgeliefert werden, erzählen Frankfurter und auch Weltgeschichten wie beispielsweise die Falkeisenbibel aus dem 17. Jahrhundert, die von der Frankfurter Druckerei Christoph Balthasar Wust hergestellt wurde. Und so streift man durch das wohnlich ausgestattete Zollamt (die Pflanzeninseln und der kleine Handapparat gehören zu den Vorgaben für den mit Shakerstühlen und -tischen ausgestatteten Museumsraum, die John Cage damals verfügte) und entdeckt wieder oder sieht zum ersten Mal. Dieses Zufallsprinzip steht dann aber doch auf durchaus durchkomponierten Füßen: Ausgehend vom I Ging, dem altchinesischen Buch der Wandlungen, entwickelte John Cage zusammen mit dem Komponisten Andrew Culver im Jahr 1971 den Random Generator, den Zufallsgenerator. Auch Anarchie will eben gut bedacht sein. Susanne Asal MMK Zollamt, Di., Do.–So., 10–18 Uhr; Mi., 10–20 Uhr, bis 20.3.2022 www.mmk.art


Literatur

Bass für Fortgeschrittene (Waggong) 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Thema des Workshops ist der Austausch über v schiedene Fragen des Bassspiels, z. B. wie kann Kurs: SprachKörperTheater (Waggong) mein Üben optimieren, timing und groove verb Unser neues ProgrammheftBeginn bis Mai 2022 ist online. Es kann18.00 auchbis in gedruckter Form kostenlos bestellt 2. Mai, Termin i. d. R. montags 20.00 wie läuft das Zusammenspiel in der Rhythmus werden. Weitere Infos gibtUhr, es unter www.waggong.de 2., 9., 16., 23., 30. Mai, 6., 20., 27. Juni; zusätzlich pe, wie baue ich interessante walking-lines etc 25. Juni 13-17 Uhr Außerdem werden Arrangements erarbeitet, d Einführungskurs fürFür Jazzpiano Vocalpercussion Beatboxing Fortgeschrittene und Semiprofis. Gegenstand sind und Interesse auch zur Aufführung gebracht werde 08. Januar von 14 bis 17 Uhr (4 weitere Termine 16. Januar von 12 bis 18 Uhr sinnlich-textorientierte Methoden zum Erarbeiten nen. Teilnehmen können Kontra- und E-Bassist nach Absprache) Dersind Workshop an alle Schlag-Leitung: Susanne Peusq bzw. Erspielen einer Rolle. Inhalte u. a. Schau- richtet sich mit Notenkenntnissen. Ein Kurs für Leute, die aufspieltechniken dem Klaviernach etwaMichael vier Tschechow, zeuger*innen, Bassist*innen und HarmonieinstruElemente der Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro „Method“ nach Lee Strasberg, Funktionale Stimmbis fünf Jahre Unterricht hatten, schon immer Jazz mente. Als Mitglieder*innen der Rhythmusgruppe Bluesharp Aufbau-Workshop (Waggong Vertiefung stimmlich-, und Mai, 12.00 bis 18.00 spielen wollten, aber keinenbildung, richtigen Zugangvon dazu (und sprachlichsomit rhythmische und14. harmonische Basis inUhr körperlich-spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Für SpielerInnen, die tiefer in das Thema Bluesh fanden. Die Inhalte der Unterrichtseinheiten sind: einer Band) ist es für sie besonders wichtig, perfekt Untersuchung des Zusammenhangs von Atem möchten und bereits Grundtechnike 1.) Akkordfamilien & Basic Voicings; 2.) Blues Piano; miteinander zuund kooperiereneinsteigen und zu harmonieren. Stimme, Körperspannung und Bewegung, Aktion und wie das klare Einzeltonspiel 3.) Spielen von Jazz-Standards im Solopiano-Stil; Im Workshop wird mit gezielten Übungen zur Auf- und das Bending e Reaktion, stimmlicher Flexibilität und emotionaler haben. Anhand des Blues-Schemas beschäftig 4.) Improvisation mit Pentatonik, Rhythmus beim merksamkeit und Koordination und den individuHaltung mit dem Text. Die erarbeiteten Rollen können uns mit der rhythmischen Lied-Begleitung sow Begleiten; 5.) Zusammenfassung, Übeanleitungen, ellen Erfahrungen der einzelnen Teilnehmer*innen am Ende des Kurses nach Absprache öffentlich vorgeGestaltung einfach aufgebauter Soli. Leitung: L Buchempfehlungen, Tippsstellt & Tricks & Leitung: Licks. Wer an diesem Thema gearbeitet und die Möglichkeiten45 Euro, ermäßigt 35 werden. Lil von Essen; Teilnahmegebühr: Krieg; Teilnahmegebühr: nicht den ganzen Kurs buchen, sondern sich aufgezeigt. 220 Euro, ermäßigt 180geEuro zur Optimierung des Zusammenspiels Jazz- und Latin-Standard Ensemblewor zielt zu den oben genannten Themen informieren Auch (Waggong): komplette Rhythmusgruppen von bestehenKONZERTREIHE KLANGRÄUME (Waggong) möchte, kann die TermineMariano auch einzeln belegen. den Bands sind willkommen.Leitung: Christian Diaz & Valentin Garvie 14./15. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Samstag, 7. Mai, 20.30 6 EuroTeilnahmegebühr:Ein Leitung: Philip Wibbing; Teilnahmegebühr: 190 Uhr; e, Eintritt Lunscken, 65Workshop e, ermäßigt 50InstrumentalistInnen, e für alle die Zwei45e, exzellente Musiker argentinischer Herkunft tun schon mit Standard-Spielen und Improvisation ermäßigt 170 e, Einzeltermin: ermäßigt 40 e. Fit für’s „Ukulele Jazz Ensemble“ sich für dieses Konzert zusammen: der in Madrid lehaben. Ohne Noten spielen und sich freier in d Aufbaukurs Jazzpiano 22. Januar von 13 bis 17 Uhrmonien bewegen: eine Mischung aus Praxis un bende Pianist Mariano Diaz (www.marianodiaz.com) 09. Januar von 14 bis 17 Uhr (4 weitere Du spielst Ukulele und hast Lust auf Jazz und und der TrompeterTermine Valentin Garvie, in Frankfurt vielen rie, Übe-Tipps undSwing Harmonielehre. Leitung: Ste bekannt als Mitglied des Ensemble Modern. Seine festen Ensemble? nach Absprache) und Blues in einem Dann probier 85 Euro, ermäßigt 7 Wagner; Teilnahmegebühr: Beteiligung diversen Jazz- (u. a. mit Bobdas Degen, Uli Warm-Up (Waggong) Dieser Kurs vertieft die Inhalte aus an dem Einfühdoch mal Waggong Jazz’Ukulele Ensemble unter der Schiffelholz) und Tango-Projekten (z. B. “Sudestada” 15. Mai, 12.00 Iso! bis 18.00 rungskurs und thematisiert weitere Aspekte des Leitung des alten Jazz-Ukulele-Hasen DasUhr mit Daniel Adoue) belegt die Vielseitigkeit dieses Nun Swing, spielst duJazz schon eine Weile ’Ukulele und e Jazzklaviers. Bei speziell ausgerichteten Interessen »Jazz Ukulele Ensemble« spielt Stanvon der Piccolotrompete bis zurund Posaune nichtJazz. so richtig weiter? Dann los! Das ’Ukulele sind auch hier die TermineMusikers, einzelnder belegbar. Das dards, Blues New Orleans In amtlichen zahlreiche Blasinstrumente virtuos beherrscht. Diaz Up ist ein Workshop, der Kennen der Inhalte des Einführungskurs ist Voraus- Arrangements und auf ambitioniertem, fortge-dich mit ordentlich ’U und Garvie spielen Eigenkompositionen sowie Stücke Futter versorgen wird: Ideen zum Anschlag, zu setzung. Die Themen der Unterrichtseinheiten: 1. schrittenem Niveau. Mit viel Raum für Solospiel von Thelonious Monk. wahl von Akkorden und mit witzigen Arrangem Erweiterte Voicings: II-V-Verbindungen, Nonen, – ob nun »Chord Solos« oder freivielen improvisierte Die Funktion des Pianos in der Jazzcombo Mit Songs vonSoli. ganz entspannt bis gar-n alterierte Akkorde,Tritonus-Substitutionen; 2. SoulWenn du jetzt nicht sicher bist, ob duAußerdem das hinkriegst (Waggong) einfach. viele Tricks, Kniffe, Übunge jazz/Improvisation mit Pentatonik, Blues-Skala, mit! Wir ziehen 7. Mai, 12.00 bis 18.00 doUhr – hej: mach bei diesem Workshop vor allem: ’ne Menge Spaß mit der ’Ukulele. Fü rischer Skala, 3. Improvisation mit Bebop-Skala, 4. Stilistik deinedes Basics für zünftigen Blues und Swing Der Inhalt des Kurses ist die Jazzpianos Workshop sollte auf mander schon eine Weile Ukulele ab der zweiten Hälfte der Jahreglatt bis inund die versenkenoder Basic Walking Bass für Piano; 5. Improvisation aufvierziger Ukulele die Zähne in ein paar am EinsteigerInnen-Workshop teilgenom Gegenwart. Themen sind: Harmonie (Voicings, des Jazz Ensembles. haben. Leitung: Händschke; Teilnahmegeb der Basis von Arpeggien. Leitung: Philip Wibbing; Arrangements Egal wieJan „gut“ etc.); Melodik Scales, oder Lines,„schlecht“ etc.); Rhythmik Euro, ermäßigt 35 Euro Teilnahmegebühr: 190 e, ermäßigt 170(Be-Bop e, Einzeldu bist – das wird sicherlich ein und Solo-Spiel); Aufbau (Blues, Rhythm Und esKonzert: Raketenhund termin: 45 e, ermäßigt 40 (Begleitung e. lustiger Nachmittag. wird bestimmt eine Trio (Waggong) Changes, AABA, etc.) Für TeilnehmerInnen mit zuminMai,wenn 20.30 Uhr; Eintritt 5 Euro Menge für dich dabei sein –18. auch du nicht dest soliden Grundkenntnissen im Bereich Jazzpiano. Taiko für Einsteiger*innen Die neu gegründete Berliner Jazz Band „Raket im Ukulele Jazz Ensemble mitspielen möchtest. in Englisch; Leitung: Mariano Diaz; TeilnahTrio“ bewegt sich zwischen Jazzklassikern und 09. Januar von 10 bis 12 Unterricht Uhr (weitere Termine: Leitung: Ian Hänschke; Teilnahmegebühr: 50 e, Eigenkompositionen, ohne dabei auf das spon 06.02., 06.03., 08.05.22) megebühr: 55 Euro, ermäßigt 45 Euro ermäßgt 40 e Jazz Piano Master Class (Waggong) Experimentieren zu verzichten. Das Resultat is Ein Kurs für Anfänger*innen ohne Vorkenntnisse, 8. Mai, Uhrzeiten nach Vereinbarung thentisches und abwechslungsreiches Program Rhythmik leicht gemacht die die japanische Trommelkunst kennenlernen Mariano Diaz, argentinischer Pianist, ist am Conserwollen. Grundlegende Techniken, Körperhaltung 22. Januar von 12 bis 18 Uhrdazu einlädt, die Ohren zu spitzen und sich im vatorio del Liceo in Barcelona leitender Professor im des Post und Hard Bop und des European Jazz und Bewegungsabläufe werden trainiert. Begriffe Groove? Rhythmik leicht gemacht! Sie denken, Bereich Jazzpiano für die fortgeschrittenen Semeslieren. Alma Neumann (double bass), Felix Mar Sie hätten kein Rhythmusgefühl sich(drums); als Gastmusi wie Miya-Daiko, Shime-Daiko, Odaiko, Bachi werter. 2005 wurde er für den Grammy nominiert. Wir (piano)oder und fühlen Daniel Klein rhythmisch nicht sicher? Wir bringen Grooden dann vertraut sein. Einebieten TaikoEinzelunterricht kann gegen eine oder Kleingruppenunterricht dabei ist Sie der zum Gitarrist Max Clouth, der sich inte ven! Sie lernen ein verblüffend Gebühr von 25 Euro geliehen werden. Weitere nach In- Vereinbarung (Unterricht in Englisch) an, bitte dereinfaches klassischenKonzept, indischen Musik sowie deren E um069/46 rhythmische zu verstehen formationen: www.kurinoki.de. Der Kurs findet imhalten, telefonische Rücksprache 62 02 Zusammenhänge auf die europäische und amerikanische Musikk Klezmer für Klarinetten-Ensemble, und anzuwenden, so dass Sie am Ende Saalbau Haus Nidda (Frankfurt-Bonames) statt. und direktBass auseinandersetzt. Schellentrommel 30 e, (Waggong) improvisieren unterschiedlichste RhythmenBluesgitarre: sowohl nachAuthentisch Gehör Leitung: Johannes Ruppel;Teilnahmegebühr: 7./8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr als auch nach Noten erkennen, undklatschen solieren (Waggong) und auf ermäßigt 20 e. An diesem Wochenende werden wir eine dreiteilige 21. Mai, bis 18.00 Uhr Ihrem Instrument spielen können. Für12.00 alle MusikinTango-Ensemble-Workshop Klezmersuite erarbeiten. Wir werden einige Merkmale Am Beispiel der elektrischen Bluesgitarre werd teressierten und Musizierenden, Anfänger*innen dieser 15. und 16. Januar von 12 bis 18Musik Uhr (Bordunprinzip, Konfliktrhythmen, Hand von Vorlagen die Strukturen des Solospie bis Fortgeschrittene. Falls Sie ein Instrument spieOrnamentik) kennenlernen, uns mit klezmertypischen großen Meister nachvollziehbar. Dabei geht es Der Tango ist eine Mischung aus europäischen, len, egal welches, bringen Sieum esAuswendiglernen, mit!Leitung: Andi Harmonien beschäftigen, sondern um das Erkenne kreolischen und afrikanischen Einflüssen und ent-Tonleitern spielen und uns Saitenhieb; Teilnahmegebühr: 65e, ermäßigt 50 eund das Umsetzen mit ersten Klezmerimprovisationen versuchen. Leitung: Elemente und Stilmittel stand vor mehr als hundertanJahren in den ElendsEricund Sons; Teilnahmegebühr: Euro, ermäßigt 70 Euro eigenen Möglichkeiten. Ziel: Die Verbesserung Einstieg quartieren von Buenos Aires Montevideo. Bis 90Odd-Time-Playing SprachKörperTheater: Workshop eigenen 18 UhrImprovisationsfähigkeit. Ein Worksho heute ist das Interesse für diese authentische und 29. und 30. Januar von 12 bis Rollenstudium (Waggong) Fortgeschrittene. Leitung: Manfred Häder; Teiln faszinierende Musik ungebrochen. Ein Workshop Spielen und Improvisieren über ungerade und 7. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr gebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro; anschließe zusammengesetzte Ungerade für alle, die sich mit der tangotypischen Spielweise Ein Workshop für Theatermenschen, die ihr InstrumentMetren/Rhythmen unabhängig davon möglich: Gruppen- oder Ein Rhythmen haben gerade in den letzten Jahren der einzelnen Instrumente vertraut machen durch regen Einsatzwollen. schon besser kennen gelernt terricht; Termine nach im Vereinbarung. zeitgenössischen Jazz und in der Popularmusik Anhand von Tonbeispielenhaben von und Horacio Salman, eine Vertiefung ihrer stimmlich-, sprachlich»Odd-time playing« für Drums & Percus stark an Bedeutung gewonnen. Dieser Workshop Anibal Troilo u.a. werden ausgewählte Passagen Ausdrucksmöglichkeiten und körperlich-spielerischen (Waggong) suchen. Ganz speziell soll u. a.soll das Verhältnis vonzu den ungeraden den Zugang ermöggemeinsam eingeübt. Leitung: Daniel Adoué; 21./22. Metren Mai, 12.00 bis 17.00 Uhr Atem, Körperspannung und -Haltung, stimmlicher stehtUngerade haben gerade in den letz lichen. und Im Vordergrund dabei zuRhythmen lernen, die Teilnahmegebühr: 120 e (ermäßigt 90 e) für die als Ausdruck einer emotionalen Haltung imRhythmen Jahren Jazz und stark an Bede Schwerpunkte dieser zu in spüren undPopularmusik sich Teilnahme an beiden Tagen,Flexibilität 65 e (ermäßigt 50 e) werden. gewonnen. In diesem Workshop für Schlagzeu so untersucht mit der Zeit freier in ungeraden Metren „befür die Teilnahme an einemZuge Tag.der Erarbeitung einer Rolle Bitte einen kurzen (Rollen-)Text, möglichst nen und PerkussionistInnen wegen“ zumonokönnen. Als häufigster „ungerader“ werden solche Rh logisch, sicher parat haben. Leitung: Lil von Essen; Die Rhythmusgruppe im Ensemble mit Percussion-Instrumenten era Rhythmus kann hier der 3/4Takt herangezogen Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Hierbei steht das gemeinsame Spielen und sich 16. Januar von 12 bis 18 Uhr werden. Das Gelernte kannindann auf Jazz-StanBluesan ist… mehr (Waggong) ungeraden Rhythmen »bewegen« können, a Der Workshop richtet sich alle Schlagdie Takte dann 7./8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr dards übertragen werden, indem Improvisieren, im Vordergrund, nicht die Spielt zeuger*innen, Bassist*innen und Harmonieinstruoder „verlängert“ ist mehr als nur „Jazz mit„verkürzt“ weniger Akkorden“, derwerden. einzelnenAußerdem Instrumente. Am zweiten Tag kan mente.Als Mitglieder*innenBlues der Rhythmusgruppe können Themen wie „Metrische Modulation“ mehr als ein 12-taktiges Harmonie-Schema, mehr als das Gelernte vertieft und weitergeführt, sowie (und somit rhythmische und harmonische Basis in mit eingeflochten Workshop die Blues-Scale, mehr als ein einfacher Einstieg ins werden. Ein Übertragung auffür dasalle eigene Instrument probie einer Band) ist es für sie besonders wichtig, perfekt Schnitt-Stelle unterImprovisieren, sondern oft dieInstrumente; vorausgesetztwerden. werdenAußerdem gute Fertigkönnen Themen wie »Metr miteinander zu kooperieren und zu harmonieren. schiedlicher Stilistiken (Crossover). Voraussetzungen: eingeflochten werden. Auf Anfra keiten auf dem Instrument Modulation« und fortgeschrittene Im Workshop wird mit gezielten Übungen am zurInstrument AufGrundkenntnisse und im Notenlesen. könnenJens auchBiehl; andereTeilInstrumentalistInnen teiln rhythmische Kenntnisse. Leitung: merksamkeit und Koordination und den individuLeitung: Christian Schröder; Teilnahmegebühr: men.90 Leitung: nahmegebühr:90 120 e, ermäßigt e Jens Biehl; Teilnahmegebühr: 90 ellen Erfahrungen der einzelnen Teilnehmer*innen Euro, ermäßigt 70 Euro ermäßigt 70 Euro an diesem Thema gearbeitetBongo-Schnuppertag und die Möglichkeiten(Waggong) Improvisationstheater-Workshop (Wag 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr 21. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr; Für EinsteigerInn zur Optimierung des Zusammenspiels aufgezeigt. Die Bongovon ist eine Trommel mit vielen Tönen und Mut zur eigenen Spontaneität! – auch im Allta Auch komplette Rhythmusgruppen bestehenSounds. Um sie zuSusanne erzeugen, werden verschiedene diesem Workshop möchte Ihnen Steffen Hertle den Bands sind willkommen. Leitung: Anmeldung beim Spieltechniken benötigt. Diese sowie die verschiededer Improvisationstheatergruppe „Falscher Ha Peusquens;Teilnahmegebühr: 65 e, ermäßigt 50 e jeweiligen Veranstalter: nen Grundrhythmen/Marchas werden an diesem Tag zeigen, wie Sie die Techniken des Improvisation gezeigt. Leitung: Florian Dreßler, Teilnahmegebühr 45 Büro ters Frauen Musik 069/49 60 84 im Alltag nutzen und so Ihrer eigenen Spon Euro, ermäßigt 35 Euro ität noch mehr vertrauen können. Trainiert wird Waggong 069/46 62 02 Sie spannende und unterhaltsame Charaktere Germaniastraße 89, 60389 Frankfurt

germaniastrasse

© Privat

Woo Hoo!!! »Female Sounds & Words« von Christina Mohr Die japanische Girlband The 5.6.7.8’s sorgt für die musikalische Begleitung von Uma Thurmans Blutrausch in einem Tokioter Restaurant und erfreut sich seitdem unverhoffter und verdienter Popularität: »Woo Hoo« ist längst nicht mehr nur bei Tarantino-Fans ein Hit. Die Band existiert schon seit 15 Jahren … Bei uns kommt die wilde Mischung aus Surf, Trash, Rock’n’Roll und Girlgroup-Gesang sehr gut. Gerade haben die 5.6.7.8’s eine erfolgreiche Kurztournee durch sechs deutsche Städte absolviert; mein Versuch, das Konzert im Wiesbadener Schlachthof zu besuchen, wurde durch das Schild am Eingang »Konzert ist ausverkauft – KEINE KARTEN AN DER ABENDKASSE« jäh gestoppt … also kann ich leider nicht berichten, wie es auf einem Konzert der Girls zugeht, aber wenn man den ersten Song der Compilation so laut wie möglich aufdreht, bekommt man vielleicht eine Vorstellung davon. »Bomb the Twist« ist ein wilder, durchgedrehter, rasender Ritt durch tausend Jahre Rock’n’Roll in der freien Interpretation wilder, durchgedrehter, rasender Japanerinnen. Wowww!! – – – So klingt Christina Mohr, wenn sie über »Riot Grrrls und Discodiven« schreibt, so der Untertitel ihrer endlich zu einem Buch versammelten »Female Sounds & Words« – Kolumnen aus an die 20 Jahren in Spex, Melodiva, konkret, Musikexpress, dem Missy Magazine oder bei CulturMag. Christina Mohr wird niemals alt und versteinert werden, ihre Popbesessenheit hat nie nachgelassen.

Ist mehr denn je Teil von ihr. Sie ist interessiert, sie ist begeistert. Sie will tanzen. Und gleichzeitig will sie wissen, wer den Sound gebaut hat und wie. Bei der Musik will sie nicht das Gefühl von vorgestern zurück, sondern das von heute spüren. Dem Zeitgeist begegnet sie eher in den Tracks von Jlin und Helena Hauff als in einem Cicero-Artikel. Und sie fragt sich, warum Frauen sich so auffallend zurückhalten, wenn es um die Beurteilung oder auch nur das Gutfinden von Popmusik geht. Da macht sie nicht mit. Da ist sie ihre eigene Frau. Und dabei verdammt gut lesbar. Was für eine Fülle an Anregungen, die einem dieses schlanke Bändchen gibt. Bravo! Alf Mayer

Christina Mohr: Female Sounds & Words. Von Riot Grrrls und Discodiven. Verlag Andreas Reiffer, Meine 2021. Klappenbroschur, 150 Seiten, 10,50 €.

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LIteratur

Kolumne: Alf Mayers Blutige Ernte

»Ich lebe quasi in der Geschichte« Die Schweizer Autorin Petra Ivanov, befragt Die Stadt Dübendorf im Kanton Zürich führt ein goldenes Einhorn im Wappen. Auch Petra Ivanov, die dort eine ganze Weile gewohnt hat, ehe sie nach Zürich zog, gehört zu einer selten Spezies. Sie ist die erfolgreichste Kriminalautorin der Schweiz, schreibt beständig ebenso spannende wie solide und vielschichtige Bücher. Ihre Geschichten wurzeln im Hier und Jetzt unserer modernen Welt, sie verhandeln aktuelle Konflikte, reiben sich an der Gegenwart. Unterhaltung also mit Tiefgang und mit vielen Zwischentönen. Auch über das Verhältnis von Männern und Frauen gibt es viel zu erfahren. Petra Ivanovs Charaktere sind komplex, sie berühren und irritieren – und ziehen an. »Stumme Schreie« ist der neunte Fall von Regina Flint und Bruno Cavalli. 2009 wurde Petra Ivanov mit dem Zürcher Krimipreis ausgezeichnet, 2020 erhielt »Entführung«, der vierte Fall für Jasmin Meyer und Pal Palushi, die »Silberne Lupe« des Crime Cologne Award. In ihren Kriminalromanen geht es immer um mehr als nur ein Rätsel oder wer der Täter war. Es geht um Hintergrund, sei es Balkan, Kaukasus, Ausländerpolitik, Rassismus, Migration, Flucht, Integration, Gewalt, Drogen, häusliche Gewalt. Sie haben einmal gesagt: »Ich möchte denjenigen eine Stimme geben, die keine haben.« Warum dieses Engagement?

© Chris-Marogg

Frage: Ihre Hauptfiguren sind Paarkonstellationen. Wie ist es dazu gekommen? Petra Ivanov: Ursprünglich wollte ich nur eine Staatsanwältin im Mittelpunkt haben. Aber als Regina Flint dann am Tatort stand, das war damals 2005 in »Fremde Hände«, war dort bereits der Polizist Bruno Cavalli und der ließ sich nicht in eine Nebenrolle drängen. Und so war es auch mit Pal Palushi. Wie ist es überhaupt mit Ihnen und Ihren Figuren? Die sind ständig da mit neuen Fragen, Problemen und Gefühlen. Sie sind lebendig. Wenn ich nicht niederschreibe, was mit ihnen ist, verliere ich den Kontakt zu ihnen. Deshalb ist es wichtig, dass ich kontinuierlich schreibe. Das ist befreiend.

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Und wie sehr haben Sie ihre Figuren »im Griff«? Die Figuren machen längst nicht immer das, was ich tun würde. Sie haben einen eigenen Charakter, den aber habe ich ihnen tatsächlich allerdings eben irgendwann verpasst. Und nur weil es einfacher für die Geschichte wäre, kann ich später nicht willkürlich über ihr Handeln entscheiden. Also schreibe ich Satz um Satz. Wie sich die Geschichte entwickelt, weiß ich nicht von Anfang an. Das ergibt sich. Und dass Ihnen der Stoff ausgeht, haben Sie diese Sorge? Nein gar nicht. Ich bin neugierig auf die Welt. Das ist mein Zugang. Es gibt so viel, was wir davon wissen und erfahren sollten – und es gibt auch viel Ungerechtigkeit.

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Das war bei mir schon immer so. Intoleranz, Ungerechtigkeit, Fake News und Pauschalisierungen habe ich noch nie ertragen können. Schreiben ist für mich auch Mittel zum Zweck, um auf Themen aufmerksam zu machen, die Zeitungen nicht publizieren wollen. Oder bei den heutigen Textumfängen nicht differenziert darstellen können. Bücher sind hier das viel bessere Medium. Warum ist es Ihnen so wichtig, dass alle Details stimmen? Ich schreibe so, wie ich gerne lese. Ich mag es, wenn Abläufe, Hintergründe und Schauplätze korrekt beschrieben werden. Das erfordert eine genaue Recherche. Für »Leere Gräber« habe ich vier Monate in Paraguay und Argentinien recherchiert, für »Stille Lügen« in Georgien. Das ist aufwendig, aber es macht einen Text auch vielschichtig. Erst mit genauen Details beginnt er zu leben. Ich fühle mich um eine Erfahrung betrogen, wenn getrickst wird. Viele moderne Ermittlerinnen haben eine Macke, sie sind versehrt oder traumatisiert. Lisbeth Salander zum Beispiel ist schwer missbraucht worden, Saga Norén leidet unter dem Asperger Syndrom, Carrie Mathison unter einer bipolaren Störung. Warum, denken Sie, muss das so sein?

Weil eine Romanfigur Hürden überwinden muss. Je höher die sind, je mehr Schwierigkeiten es gibt, desto spannender die Entwicklung, die eine Figur durchmacht. Bei weiblichen Romanfiguren trifft das vielleicht noch stärker zu als bei männlichen. Sie gehen hier aber einen anderen Weg. Ihre Hauptfigur, die Staatsanwältin Regina Flint, ist genau deshalb interessant, weil sie so normal ist. Das haben gerade am Anfang nicht alle so gesehen. Das erste Manuskript habe ich damals an einen feministischen Verlag geschickt, es wurde abgelehnt mit der Begründung, Regina sei zu wenig emanzipiert, zu wenig hart. Sie habe zu viele Unsicherheiten, sie sei zu sehr Durchschnittsfrau. Dabei bewegte sie sich damals, 2005, als Staatsanwältin in einer Welt, die vorwiegend von Männern dominiert wurde. Und sie härter zu machen, das wollten Sie nicht? Nein, nie. Frauen in einer Männerdomäne haben zwei Möglichkeiten: Sie passen sich an, werden hart und machen auf Mann. Oder sie bleiben sogenannt »normal«, was dazu führt, dass gewisse weibliche Eigenschaften als Schwäche statt als Stärke wahrgenommen werden und die Frauen Gefahr laufen, weniger respektiert zu werden.


Literatur Regina Flint scheint das egal zu sein. Sie behauptet sich mit ihren eigenen Mitteln. Ja, sie bleibt einfach sie selbst, mit ihren Schwächen und mit ihrem Mitgefühl. Ihre Stärke besteht genau darin, sich nicht hinter einem Panzer zu verstecken. Sie schlägt sich durch, sie kämpft, aber auf Machtspiele hat sie keine Lust. Sie möchte einfach einen guten Job machen. Es geht ihr um den Inhalt. Trotzdem macht sie anscheinend weniger Eindruck auf die Leserschaft als ihr Partner Cavalli. Wie kommen Sie darauf? Ich werde häufig gefragt: Wann kommt der neue Cavalli? Kaum jemand fragt: Wann kommt der neue Flint? Anscheinend ziehen Männerfiguren einfach mehr. Oder Regina Flint ist eben doch zu normal. Mir selbst geht es ja als Autorin auch ein wenig so.

Und wie recherchieren Sie? Nun ja, wenn, dann richtig. Für die Recherchen meiner Geschichten lese ich Fachliteratur, schaue mir Schauplätze an, stelle Fragen, besuche Weiterbildungen, nehme an Einvernahmen und Gerichtsverhandlungen teil und schaue Fachkräften über die Schulter. Häufig erfahre ich Spannendes, wenn ich einfach beobachte. Zum Beispiel durfte ich einmal eine ganze Woche in der Rechtsmedizin verbringen. Wie eine Obduktion abläuft, konnte ich im Vorfeld nachlesen. Nicht aber, was die Ärztinnen und Ärzte dabei diskutieren, welche Gedanken sie sich machen, wie ein Mageninhalt unter einem Mikroskop aussieht oder was er über die letzten Stunden vor dem Tod aussagt. Ihre Bücher werden für ihre Detailtreue gerühmt. Sie haben auch Leser bei der Polizei? Ja, habe ich. (Lächelt.)

Sie sind zu normal? Und deswegen nicht so präsent in den Medien? Die Medien mögen schillernde Figuren. Dafür bin ich wohl tatsächlich zu normal. Mit Verlaub, das halte ich für eine ziemliche Untertreibung. Sie sind in den USA aufgewachsen, Ihnen ist das Englische eigentlich lieber als das Deutsche, Sie waren in Moskau verheiratet, Sie gehen in Gefängnissen ein und aus … Nun ja, in Strafanstalten war ich tatsächlich schon, das gehört für mich zur Recherche. Ich spreche mit den Gefangenen über ihr Leben, über ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse und Hoffnungen. Ich stelle aber keine direkten Fragen zu ihren Verbrechen. Direkte Fragen ergeben selten gute Antworten. Auch in meinen Büchern werte ich nicht die Tat, sondern ich beschreibe, was dahintersteckt. Die Frage ist nicht, ob jemand ein Mörder ist oder nicht. Böses tragen nicht nur Mörder in sich. Die Grenzen zwischen einem Mörder und der Gesellschaft sind hauchdünn. Kein Mensch sollte nur auf ein Verbrechen reduziert werden. Ich jedenfalls möchte alle Schattierungen meiner Figuren beleuchten und versuche, sie für sich sprechen zu lassen.

Was würden Sie als Ihr wichtigstes Rezept nennen? Wichtig ist, dass man sich in Menschen hineinversetzen kann. Das ist mir immer schon ein Anliegen gewesen. Fürs Schreiben ist es unerlässlich, weil man dabei die Perspektive anderer einnehmen muss. Wenn ich schreibe, beginne ich zum Beispiel, wie eine Polizistin oder wie eine Staatsanwältin zu denken. Ich überlege mir: Was sehen sie an einem Tatort? Wen befragen sie? Wie? Und was hören sie bei einem Verhör?

Als anglophile Personen kennen Sie sicher auch diese hiesige Unterscheidung … … Sie meinen von Unterhaltung und Kunst? Ja, das ist bei uns typisch. Krimis werden wegen ihrer Beliebtheit oft nicht als richtige Literatur angesehen, im Sinne von: Was viele gut finden, kann ja nicht gut sein. Ich bin da viel eher bei den Angelsachsen, bei ihnen gilt es als Kunst, andere zu unterhalten. Warum sollte Kunst nicht unterhaltend sein? Wie sieht der Alltag einer Krimiautorin aus? Ich bin es gewohnt, in jeder Lage zu schreiben. Ich verdiene mein Einkommen hauptsächlich mit Lesungen an Schulen, in Bibliotheken und Buchhandlungen, nicht mit dem Verkauf von Büchern. Weil ich selbstständig bin, kommen die Administration, die Website, die Buchhaltung, die sozialen Medien, die Anfragen von Schülerinnen und Schülern und vieles mehr hinzu. Das alles bestimmt meinen Tagesablauf. Wann schreiben Sie denn? Dazwischen. Manchmal von morgens zwischen fünf und sieben Uhr, dann fahre ich zu einer Lesung, schreibe noch ein bisschen während der Zehn-Uhr-Pause, manchmal bekomme ich auch ein leeres Schulzimmer zur Verfügung gestellt. Sie können einfach so in einer Pause weiterschreiben? Ja, ohne Probleme. Ich lebe quasi in der Geschichte.

Lesungen Adele Neuhauser & Edi Nulz Trio liest aus Stephen Fry‘s »Mythos. Was uns die Götter heute sagen«

Kurtheater Bad Homburg, 21.1.2022, 20 Uhr www.kurtheater-bad-homburg.de

Bauer in love

Stand up-Literatur mit Ralf Bauer & Live-Musik von Pat Fritz

Kurtheater Bad Homburg, 12.1.2022, 20 Uhr www.kurtheater-bad-homburg.de

Christoph Dallach und Andreas Dorau Future Sounds

Kulturclub schon schön, 21.1.2022, 20 Uhr www.schon-schoen.de

Mirna Funk

Zwischen Du und Ich

frauen museum wiesbaden, 30.1.2022, 15 Uhr www.frauenmuseum-wiesbaden.de

Nassir Djafari Eine Woche, ein Leben

Die Fabrik, 12.1.2022, 20 Uhr www.die-fabrik-frankfurt.de

Norbert Gstrein Der zweite Jakob

Romanfabrik, 18.1.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Robert Seethaler Der letzte Satz

Schauspiel, 14.1.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

Tomer Gardi Eine runde Sache

Haus am Dom, 9.1.2022, 11 Uhr www.hausamdom-frankfurt.de

Valérie Terrien Autorenlesung

Literaturhaus Villa Clementine, 26.1.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus

Wladimir Kaminer

»Der verlorene Sommer« & »Die Wellenreiter« Batschkapp, 3.1.2022, 19.30 Uhr www.batschkapp.de

Wolf Wondratschek Dante, Homer und die Köchin

Romanfabrik, 25.1.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Wolfgang Niess

Der 9. November - die Deutschen und ihr Schicksalstag Deutsche Nationalbibliothek, 20.1.2022, 19.30 Uhr www.dnb.de

Petra Ivanov: Stumme Schreie. Unionsverlag, Zürich 2021. 352 Seiten, gebunden, 26 € Die anderen Bücher der Flint-und-Cavalli-Reihe: Fremde Hände/ Tote Träume/ Kalte Schüsse/ Stille Lügen/ Tiefe Narben/ Leere Gräber/ Heisse Eisen/ Erster Funke/ Alte Feinde. Die Meyer und Palushi-Reihe: Tatverdacht/ Hafturlaub/ Täuschung/ Entführung.

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© Literaturmuseum Badenweiler

LIteratur

Wieder entdeckt und mehr als ein Klassiker Stephen Cranes »Geschichten« und der Roman »Die rote Tapferkeitsmedaille« Mit achtundzwanzig Jahren war er bereits tot. Gestorben, wie sein Kollege Tschechow wenige Jahre später, in Badenweiler am Rande des Schwarzwalds, ebenfalls an Tuberkulose. Geboren wurde Stephen Crane 1871 in Newark, New Jersey. Er war das vierzehnte Kind einer Methodistenfamilie. Sein Vater ein Prediger. Als er anfing zu studieren, starben seine Eltern. Er brach das Studium ab und schlug sich schreibend als Journalist und Erzähler durch. Mit zwanzig Jahren veröffentlichte er den Roman »Maggie. A Girl of the Streets«. Der Realismus befremdete seine Zeitgenossen. Hingegen wurde vier Jahre später »The Red Badge of Courage« ein Erfolg, ja sogar ein »Dauerbrenner«. 2020 im Bielefelder Pendragon Verlag endlich unter dem richtigen Titel »Die rote Tapferkeitsmedaille« wieder erschienen. 2021 sind jetzt auch Cranes »Geschichten« unter dem Titel »Die tristen Tage von Coney Island« herausgekommen.

Sie liegen im Wald und warten. Warten und warten. Tag für Tag, Tag und Nacht. Hin und wieder fällt ein Schuss. Hin und wieder lässt sich auf der anderen Seite des Flusses ein Späher erkennen. Aber nichts passiert. Die Stimmung der Truppe ist gereizt. Der »Junge«, der sein Studium abgebrochen hat, um zu kämpfen, um sich als Mann zu bewähren, schwankt zwischen Maulheldentum und Langeweile. Dann geht es los. Die Schlacht hat begonnen, rechts und links von ihm werden seine Kameraden getroffen, manche sind gleich tot, andere krepieren, erbärmlich jammernd, fürchterlich langsam. Vor ihm, hinter ihm, neben ihm Tote. Kanonenschüsse lassen die Erde erbeben. Der Junge wirft sein Gewehr in die Büsche und haut ab. Nur wohin? Als er sich an einen flüchtenden Soldaten klammert, schlägt der ihm mit dem Gewehrkolben eine klaffende Wunde an den Kopf. Die Lage beruhigt sich. Er trifft einen Kameraden, der ihn zur Truppe zurückbringt. Er hat Angst, man könnte seine Flucht bemerkt haben. Das ist aber nicht der Fall. Die Kämpfe flammen wieder auf. Und er tut sich als Held hervor. Mit diesem Ruhm kehrt er nach Hause zurück. Es ist ein faszinierender Anti-Kriegs-Roman. Helden sind Feiglinge. Feiglinge werden Helden. Der ganze Krieg ist ein einziges sinnloses Gemetzel. Aber hervorragend geschrieben. Und lesenswert ist dieses Buch auch deshalb, weil die angehängte

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kurze Erzählung »Der Veteran« die weitere Lebensgeschichte des »Jungen« erzählt, der jetzt als alter Kriegsheld, Mr. Flemming, verehrt wird. Und, vor allem, das Buch enthält noch ein kurzes, interessantes Nachwort und ein höchst lesenswertes Porträt Stephen Cranes von Rüdiger Barth. Wenn man diese »rote Tapferkeitsmedaille« liest, dann erscheint unvorstellbar, dass Erich Maria Remarque sein (Anti-)Kriegs-Epos »Im Westen nichts Neues« ohne Kenntnis von Stephen Crane geschrieben haben könnte. Das Buch machte Crane weltweit bekannt. Selbst Joseph Conrad, der Crane in dessen letztem Lebensjahr in Sussex, England, noch kennen gelernt hatte, bekannte gewissermaßen neidlos, wie »schrecklich neidisch« er auf ihn sei. Auch H.G. Wells und ebenso Hemingway waren voller Bewunderung für ihren so früh gestorbenen Kollegen. Hemingway stellte ihn in eine Reihe mit Mark Twain und Henry James und pries speziell die beiden Geschichten »Das offene Boot« und »Das blaue Hotel«, die beide in der jetzt ebenfalls bei Pendragon, erschienenen Sammlung »Die tristen Tage von Coney Island« enthalten sind. Die kurze Geschichte »Gefesselt« zeigt Kleist’sche Qualitäten. Der erste Akt spielt auf einem Bauernhof. Echte Pferde, die richtiges Wasser tranken und schließlich einen richtigen Karren von der Bühne zogen. Das Publikum war begeistert. Im zweiten Akt wird

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der Held, der grausam misshandelt worden war, in seiner »Gefängniskluft«, an Händen und Füßen gefesselt, von seinen Häschern vorgeführt, die sich an der Hilflosigkeit ihres Opfers ergötzen. Da schrie es plötzlich »vom Parkett – aber auch aus den Logen« her »Feuer! Feuer! Feuer!« Und das Ganze geht nicht gut aus. In einer anderen Geschichte erzählt Crane, offenbar nach einer wahren Begebenheit, von einigen Männern, die sich nach einem Schiffbruch auf ein kleines Boot gerettet haben und rudernd versuchen an das rettende Ufer zu gelangen.

»Eine Nacht im offenen Boot auf hoher See ist eine lange Nacht.« Stephen Crane weiß, aus eigener Erfahrung, wie sich solche Erlebnisse, die glücklicherweise nicht jedem »vergönnt« sind, im Gedächtnis der Betroffenen ablagern. Er ist, trotz seines frühen Todes, auf der Welt herumgekommen, als Reporter, als Kriegsberichterstatter, als Schriftsteller. Er hat uns ein schmales, aber bedeutendes Werk hinterlassen. Und den Hinweis: Kaufen! Lesen! Weitergeben!

Stephen Crane: »Die tristen Tage von Coney Island«. Geschichten. Übersetzt von Bernd Gockel. 272 S., 24 €

Stephen Crane: »Die rote Tapferkeitsmedaille«. Roman. Übersetzt von Bernd Gockel. 320 S., 24 € Beide im Pendragon Verlag, Bielefeld, 2020, 2021

Sigrid Lüdke-Haertel


Literatur

Fast alles wird gut

Muschel und Perle

Der neue Frankfurter Kriminalroman von Katja Kleiber »Das Kind mit der Knarre« – zu reizvoll schien der Frankfurter Autorin Katja Kleiber wohl dieser alliterierende Titel für ihren vierten Kriminalroman um die Frankfurter Privatermittlerin Sandy Hardenberg, als dass sie aus inhaltlichen Gründen darauf hätte verzichten mögen. Denn wer hier zur Waffe greift, ist längst kein Kind mehr, sondern ein junger Mann. Auch wenn sein genaues Geburtsdatum nicht bekannt ist, dürfte Wahid, der es zusammen mit seinem kleinen Bruder von Afghanistan bis in eine Frankfurter Flüchtlingsunterkunft geschafft hat, mindestens siebzehn Jahre alt sein. Aber sei’s drum. Als Flüchtling in einem fremden Land nimmt man vielleicht automatisch eine kindliche Perspektive ein. Und diese authentisch zu vermitteln, gelingt Katja Kleiber ziemlich gut. Wahid stößt übrigens erst ziemlich spät durch Zufall auf die Knarre, aber sie kommt ihm sehr gelegen, denn er will seinen Bruder, der bei einem neonazistischen Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim ums Leben gekommen ist, rächen. Ein früherer Versuch, sich auf dem Schwarzmarkt eine Waffe zu besorgen, ist gescheitert. Aber nun ist er ausgerüstet und entschlossen, während Sandy, die eher zufällig in die Sache geraten ist, ihn aufzuhalten versucht. Das klappt nicht ganz, steht aber dem eher märchenhaften Schluss dieses flott erzählten Romans nicht entgegen. Die Autorin versteht es nämlich, gesell-

schaftliche Wirklichkeit, von der Situation minderjähriger Flüchtlinge bis zur Entdeckung rechtsradikaler Netzwerke bei der Polizei, und genrespezifische Fiktion auf unterhaltsame Weise zu kombinieren. Also wundern wir uns nicht zu sehr über eine in der linksautonomen Szene verwurzelte junge Privatschnüfflerin mit Punkvergangenheit, die mit dem Chef der Mordkommission liiert ist, was sie aber nicht davon abhält, ihre erotischen Interessen auch im eigenen Milieu zu verfolgen. Gemeinsam mit der linken Anwältin Freya von Buckow und dem Hamburger Punk Wombel bildet sie ein schlagkräftiges, aber nicht immer zielsicheres Team, das den dumpfen Naziskins aus dem Kampfsportstudio natürlich überlegen ist. Also wird fast alles gut. Und das lesen wir, angesichts der oft so wenig erfreulichen Realität, ja auch nicht ungern. Joachim Feldmann Katja Kleiber: Das Kind mit der Knarre. Ein Krimi aus Frankfurt. Neopubli, Frankfurt am Main 2021. 295 Seiten, 12 Euro.

Ingmar Bergmans »Ich schreibe Filme. Arbeitstagebücher« Was macht man, wenn man ein Hirn hat wie meines?, notiert Ingmar Bergman am 15.6.1938, kurz vor seinem 20. Geburtstag. »Ja doch, man dreht in der kleinen Küche zu Hause den Gashahn auf und alles fliegt davon. Boff!!« Er tut es dann doch nicht, in seiner närrischen kleinen Seele hegt er nämlich einen kleinen hochmütigen Gedanken: »Vielleicht wird sich einmal – irgendwann einmal – etwas Helles und Schönes aus all dem Elend schürfen. Wie eine kleine, kleine, kleine Perle aus einer großen schwarzen, vertrackten Muschelschale.« Diese Muschelschale hält man nun mit »Ich schreibe Filme. Arbeitstagebücher. 1955–2001« in der Hand, 448 Seiten dick, schwarzer Umschlag, gute Haptik, dies ist schließlich ein Buch aus dem Hause Berenberg. Die kundige Herausgeberin Renate Bleibtreu hat 2002 bereits das 886 Seiten starke Ingmar Bergman-Werk-Porträt »Im Bleistift-Ton« (Rogner und Bernhard bei Zweitausendeins) vorgelegt und dafür größtenteils unveröffentlichte Materialien – Erzählungen, Tagebucheinträge und vor allem Drehbücher und Szenarien – zusammengetragen. Schon damals wurde gemäkelt, ob es sinnvoll sei, »einen Regisseur von der Seite des Schreibens her kennenzulernen«. (Antwort: Nein, für Leute, die keine Bücher lesen, nicht.)

Vierzig Regalmeter umfasste der Nachlass, den Bergman dem Schwedischen Filminstitut vermachte. Die Arbeitsbücher darin, wie er sie nannte, sechzig Spiralblocks, blieben unzugänglich, weil Experten erst die Schrift entziffern mussten. 2008 erschienen dann im Verlag Norstedts zwei Bände mit mehr als tausend Seiten. Sie sind die Quelle dieser Ausgabe. »Der Spiegel ist zerschlagen, und was spiegeln die Scherben?«, fragt ein Eintrag. Kunst war für Bergman »Bewusstmachung des Unbewussten, Ausspruch des sozial Unausgesprochenen«. In diesen Journalen ringt er darum. Rasend spannend für Leute, die Bücher lesen und Filme schauen. Alf Mayer Ingmar Bergman: Ich schreibe Filme. Arbeitstagebücher. 1955–2001 (Arbetsboken 1955–1974 / 1955–2001; 2008 erschienen). In einer Auswahl übersetzt, kommentiert, herausgegeben, aus dem Schwedischen übersetzt und mit einem Nachwort von Renate Bleibtreu. Berenberg Verlag, Berlin 2021. 448 Seiten, Halbleinen, fadengeheftet, 28 Euro.

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Leibnizstraße 5 60316 Frankfurt am Main Tel.: 069-94 43 69-0 www.altenhilfe-kontakt.de


Literatur

Nachruf auf einen der Großen des Theaters Günther Rühle mit 97 in Bad Soden gestorben

Mehr als spannend »Die große Inflation. Als Deutschland wirklich pleite war.« von Georg von Wallwitz Ein Buch mit unverhofft verschärfter Aktualität, noch geschrieben, als die aktuelle Wasserstandsmarke die zwei Prozent kaum zu überschreiten versprach, das ist »Die große Inflation. Als Deutschland wirklich pleite war«. Autor Georg von Wallwitz arbeitet im Brotberuf als Fondsmanager und ist Mitinhaber einer Vermögensverwaltung, hat bereits einige populärwissenschaftliche Bücher geschrieben, darunter eine »fröhliche Einführung« in die Geschichte der Finanzmärkte und eines über die Dogmengeschichte der Ökonomie. Sein Stil ist geschmeidig, er kann wirtschaftshistorische Zusammenhänge verständlich machen. Das finanzielle Gedächtnis eines Landes begreift er als Teil des kulturellen, das Geld als Ordnungsfunktion. Zerfällt und zersetzt es sich, wirkt das wie ein Krebsgeschwür in die Gesellschaft. Denn »Inflation bedeutet das Ende aller Planung und Hoffnung, sie reduziert den Zeithorizont auf dem täglichen Überlebenskampf … Der Verlust der Ersparnisse ist ein existentielles Erlebnis. Diese Erfahrung lässt sich nicht wieder abschütteln. Generationenlang.« Den Deutschen steckt das immer noch in den Knochen. Jede Familie hat ihr eigenes finanzielles Gedächtnis, kollektiv bleibt der enorme Vertrauensverlust in Staat und Banken. Wallwitz seziert die Mythen, Tatsachen und Falschheiten, die hier seit nun hundert Jahren wirken, zieht Schlüsse für die Gegenwart. Das Buch ist kenntnisreich und anschaulich, eine mehr als spannende Lektüre. Und es hat – Gestaltung Antje Haack, Satz Beate Zimmermanns, Bindung Beltz/ Bad Langensalza – eine überaus angenehme Haptik, liegt schön in der Hand. Beim Verlag Berenberg weiß man, wie man Bücher macht. Alf Mayer Georg von Wallwitz: Die große Inflation. Als Deutschland wirklich pleite war. Berenberg Verlag, Berlin 2021. 320 Seiten, Halbleinen, fadengeheftet, 25 €.

Aus dem Interview, das ich mit ihm zu seinem letzten Buch machen wollte, ist nun nichts mehr geworden. Jetzt muss es ein Nachruf sein. Günther Rühle, der seinen Alterswohnsitz in Bad Soden am Taunus hatte und, was das deutsche Geistesleben angeht, dort einer der prominentesten Bürger war, ist am 10. Dezember im Alter von 97 Jahren verstorben. Im September war noch im Alexander Verlag, Berlin, sein letztes Buch erschienen. Der Titel gibt den Inhalt prägnant wieder: »Ein alter Mann wird älter. Ein merkwürdiges Tagebuch«, herausgegeben von Gerhard Ahrens. Es ist ein schlankes Buch, gut lesbar. Schonungslos. Tröstlich. Ein wichtiges Werk über das hohe Alter, das nur Manchen zu erreichen vergönnt ist. (Mein Vater ist 101.) Der Publizist Günther Rühle, Jahrgang 1924 und in Gießen geboren, leitete von 1974 bis 1985 das Feuilleton der »FAZ«, dann wagte er als Kritiker einen großen und unüblichen Schritt: Er wurde Theaterintendant des Schauspiels Frankfurt, dies in bewegten Zeiten. In seine Anfangszeit fiel der Skandal um Rainer Werner Fassbinders Stück »Der Müll, die Stadt und der Tod«, dessen Aufführung 1985 von Demonstranten verhindert wurde. Auch der von ihm geförderte Regisseur Einar Schleef stand oft im Mittelpunkt der Kritik. Rühle ließ sich davon nicht beirren, er ging als Theaterdirektor nie auf Nummer sicher. Für seine Eröffnungspremiere etwa besetzte er kurzfristig den Hamlet mit einem Anfänger und entdeckte einen der besten Schauspieler seiner Generation: Martin Wuttke. 1990 ging Rühle nach Berlin, wo er Feuilletonchef des »Tagesspiegel« wurde. Er gilt als Wiederentdecker von Alfred Kerr, edierte dessen Briefe und Schriften, gab das Werk von Marieluise Fleißer heraus, wurde vielfach auszeichnet, etwa 2010 mit dem Binding-Kulturpreis. Sein zweibändiges Buch »Theater in Deutschland«, 2.800 Seiten stark, gilt als Standardwerk. Einen dritten Band, der die Jahre 1966 bis 1995 betrachten sollte, konnte er wegen fortschreitender Erblindung nicht mehr vollenden. Das Schreiben »mit überalterten Augen, denen die Wirklichkeit zerschwimmt« wurde ihm zunehmend unmöglich. Stattdessen verlegte er sich auf ein Tagebuch, wieder etwas völlig Neues für ihn, wie das Öffnen eines Tresors, einer Verschlusssache. Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, das wäre ihm früher frivol erschienen. »Als ich diese Tagebuchnotizen begann, wollte ich wissen, wer ich bin. Ich treffe immer öfter auf einen Unbekannten, der doch Ich war.« Er schreibt »ins Blinde«. Lesen kann er seine Zeilen nicht mehr. In seinen siebzig Arbeitsjahren hat er zigtausend Sätze von mindestens 900 Kilometer Länge hingetippt, rechnet er aus. Jetzt trifft er die Tasten nicht mehr, »jeder Buchstabe hat mindestens zwei, meist vier Nachbarn. Ich werde ein Hersteller von Wortsalat«. Seit er nicht mehr lesen kann, haben die Tage mindestens 47 Stunden, schreibt er. »Man wird zum Selbstunterhalter und damit eine Art Alterskünstler.«

Älter werden als alt, das hat für ihn viele Facetten. Er erforscht sie, kämpft mit Mikrowelle, Spülmaschine, dem Computer, dem eingeschränkten Bewegungsradius. Im Januar 2021 zählt er die Anzüge, die er noch hat. Jahrelang war er ein Anzugsmensch, ein Dutzend hat er noch, alle lange schon nicht mehr getragen. Eigentlich, findet er, reicht so eine Zahl für drei Leben. Im Schwarzen, den er zuletzt getragen hat, für Oper und Beerdigungen, findet er noch Tickets: am 29.11.2015 »Der fliegende Holländer«, am 8.10.2017 »Peter Grimes« von Britten. »Belegte Daten, vergessene Aufführungen«, notiert er. »Es ist alles vorbei.« Oft denkt er an seinen Abgang aus dieser Welt: »Man stirbt in seinen Gedanken länger als in seinem Körper. Der Tag beginnt mit dem täglichen Wunder, dass man überhaupt lebt.« In seinen Gedanken und Notizen durchwandert er sein Leben. Fürs Protokoll bezeugt er seinem Tagebuch »hier schon mal seinen Lebensdank«. Es wird der letzte Eintrag. Alf Mayer

Günther Rühle: Ein alter Mann wird älter. Ein merkwürdiges Tagebuch. Alexander Verlag, Berlin 2021. Gebunden, 232 Seiten, 22,90 €.

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Familie Kindertermine Angsthasen

Hennermanns Horde Eine Performance mit Tanz, Musik und Sound für alle ab 4 Jahren

Bürgerhaus Dreieich, 28.1.2022, 10+16 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de

Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond Theater 3 D - ab 5 Jahren

Theater Moller Haus, 19.+20.1.2022, 9+11 Uhr www.theatermollerhaus.de

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Musical nach Motiven des gleichnamigen Märchens von Bozena Nemcová. Ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 1., 2., 9., 22., 23.+30.1.22,16 Uhr www.papageno-theater.de

Frau Holle

Eines der (empfundenen) Ur-Märchen ist die »Frau Holle«, mit der Gestalt der Ur- Mutter als zentrale Figur. - ab 4 Jahren Kinder- und Jugendtheater, 22., 23., 29.+30.1.2022, 16 Uhr; 28.1.2022, 10 Uhr www.kiju-theater.de

Ein Geschenk für Lizzy theater die stromer - ab 3 Jahren

Theater Moller Haus, 16.1.2022, 11+15 Uhr; 17.+18.1.2022, 9+11 Uhr www.theatermollerhaus.de

Der gestiefelte Kater Ein musikalisches Märchen für Kinder ab 6 Jahren

Alte Oper, 23.1.2022, 16 Uhr www.alteoper.de

Die groSSe Tierwanderung Puppentheater ab 4 Jahren

Winterlichter

Die Fabrik, 30.1.2022, 16 Uhr www.die-fabrik-frankfurt.de

Krümel und Stelze

Im Palmengarten Frankfurt leuchtet es noch bis 9. Januar

von Carla Mazzini Krümel Theater - ab 2 Jahren

Mainzer Kammerspiele, 23.1.2022, 11+15 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de

Peter und der Wolf

ein musikalisches Märchen nach Prokofjew ab 4 Jahren Theater con Cuore Gallus Theater, 9.1.2022, 15 Uhr www.gallustheater.de

Runter auf Null

Von Kristofer Grønskag - ab 13 Jahren Regie: Rob Vriens Theaterhaus Ensemble

Theaterhaus, 26.+27.1.2022, 10 Uhr; 28.1.2022, 10+19 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

so weit oben – mit E-Gitarre nach dem Bilderbuch von Susanne Straßer Figurentheater Eigentlich - ab 2 Jahren Theaterhaus, 12.1.2022, 10 Uhr; 16.1.2022, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Wir so!

Musik - Theater für Kinder ab 4 Jahren Hirsch & Co.

Theaterhaus, 19., 20., 21.1.22, 10 Uhr; 23.1.22, 15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Nachdem im letzten Winter pandemiebedingt keine Winterlichter stattfinden konnten, ist die Palmengarten-Direktorin Katja Heubach sehr froh, dass es die Winterlichter dieses Jahr wieder gibt, natürlich mit einem entsprechenden Hygieniekonzept. Der Palmengarten verwandelt sich täglich noch bis 9. Januar mit Einbruch der Dunkelheit in eine leuchtende Gartenlandschaft. Jedes Jahr gibt es was Neues bei den Winterlichtern zu entdecken. Der Park und seine Gebäude wirken durch die Beleuchtungen ganz anders. Hunderte von Lichtern illuminieren den Garten und schaffen eine besondere und fast feierliche Atmosphäre. In diesem Jahr, dem Jubiläumsjahr, wird dessen Leitthema »Blütenund Bestäuberökologie« auch bei den Winterlichtern aufgegriffen. An der Villa Leonhardi treffen Besucher*innen auf einen leuchtenden und summenden Bienenschwarm.

Lichtobjekte, Klang- und Videoinstallationen machen den Spaziergang durch den Park zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Im winterlichen Grau sind die vielen Farben eine Wohltat.

Täglich von 16 bis 21 Uhr, letzter Einlass um 20 Uhr. Im Palmengarten gilt 2 G. www.palmengarten.de

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Fotos: © Palmengarten der Stadt Frankfurt am Main, Tom Wolf

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Familie

Fotos © Katrin Schander

Ran an die Kirsche, raus aus der Schublade Theaterhaus Frankfurt: Mit »Wir so!« und »So weit oben« ins neue Jahr Endlich, endlich kommt auch die sechste und letzte Arbeit aus der Lockdown-Serie »Sechs neue Stücke für Frankfurt« öffentlich an die Reihe im Theaterhaus. »Wir so!«, bisher nur im kleinen ohne Zuschauer gezeigt, ist ein musikalisches Theaterstück, das sich spielerisch der Vielfältigkeit von Menschen annähert und sie feiert. Es befragt unser Denken mit Mitteln sprachlicher Bilder, Klängen, Bewegungsformen und Musik auf die Schubladen in uns und nimmt sich mit Humor der Einzigartigkeit jedes Menschen. Schubladen in uns? Ja, Schubladen in uns! Deutlich gemacht wird das nämlich am Beispiel eines sperrigen breiten Buchstabens X, der viel zu breit, viel zu sperrig ist, um in den Rahmen einer störrischen steifen Schublade zu passen – bis das X zusammen mit dem Ypsilon nach vielen Versuchen auf ganz andere Gedanken kommt. Entwickelt wurde das Stück von Anka Hirsch mit Ole Bechtold und Hannah Schassner nach einer Idee aus dem tollen Kinderbuch »Ich so du so. Alles super normal« von der Labor Arbeitsgemeinschaft. Hannah führt Regie, die andern beiden, Anka und Ole, treten spielend und musizierend auf, um sich mit ihren jungen Gästen (ab 4 Jahren) darüber zu wundern, wie verschieden wir alle sind – und wie gut wir trotzdem zueinander passen, weil es viel mehr Gemeinsames gibt. »Ein Mitdenkbuch« hat ein kluger Kopf die Vorlage genannt, die hier zum »Mitdenkstück« wird und bequem in jedes Klassenzimmer passt.

Ein paar Tage bevor Hirsch & Co. nach den Weihnachtsferien im Theaterhaus auftreten, bringt das Figurentheater Eigentlich für Kinder ab zwei Jahren sein Stück »So weit oben«, das nach dem wunderbaren Buch von Susanne Straßer entstand. Da gibt es einen gaaanz hungrigen Bär und ein hohes, hohes Haus mit vielen BauklötzchenStockwerken, in dessen oberstem Fenster – viel zu weit weg – ein leckerer Kuchen mit lecker Kirsche drauf steht. Was tun? Aber es gibt auch ein Schwein, einen Hund, ein Huhn und einen Frosch, die alle auch gerne was vom Kuchen hätten. Und so nach und nach auf die Idee kommen, wie man das zusammen erreichen könnte. Dumm nur, dass der Junge, der da oben wohnt, just als sie es zu schaffen scheinen, das Fenster schließt. Wie sie es dann trotzdem schaffen und sogar jedes Besucherkind sein Stück vom Kuchen kriegt, das verraten wir nicht. Nur so viel, dass Birte Hebold sich mit den einfachsten Mitteln in die Tiere versetzt. Ein wollener Bettvorleger macht sie zum Bär, eine Ohrenmütze mit Waschlappenschnauze zum Hund und – ganz phantastisch – ein knallgrünes Handtuch mit rosarotem Sauglappen zum Frosch. Und auch noch, dass an Hebolds Seite der großartige Musiker Martin Lejeune die kleine Erzählung von Hoffnungen, Enttäuschungen und unerwarteten Wendungen mit seinem jazzig virtuosen Spiel auf seiner auch perkussiv genutzten E-Gitarre verwebt.

Termine »So weit oben«: 12., 13., 14. Januar, 10 Uhr; 16. Januar 11 Uhr Termine »Wir so!«: 19., 20 , 21. Januar, 10 Uhr; 23. Januar, 15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

TH E FÜ RATE R GA D I E FAM N Z E I LI E

Das blaue Haus Foto: Katrin Schander

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Winnie Geipert

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Esskultur Der Offenbacher Wochenmarkt ist der schönste der Region. Er spiegelt die Atmosphäre dieser Stadt und die sprichwörtliche Offenbacher Gelassenheit. Ein Bummel entlang der vielen Stände, mit einem großen, abwechslungsreichen FrischeAngebot und dem speziellen Ambiente unter ausladenden Kastanienbäumen, lohnt sich allemal. An Samstagen ist der Offenbacher Markt für viele ein sozialer Treffpunkt bei einem Espresso, Bier oder Wein in einem der zahlreichen Bistros und Lokale in Gründerzeithäusern ringsum den Wochenmarkt. Ob auf der Terrasse des Markthäuschens, mitten im prallen Marktleben – Offenbacher verbreiten ein südländisches Flair, trotz Pandemie. Bereits 1703 fanden die ersten Wochenmärkte auf dem Marktplatz statt. In der Offenbach Post aus dem Jahr 1983 beschrieb eine AltOffenbacherin, wie sie den Markt früher erlebt hatte. »Zu den Markttagen kamen die ›Owweräder Gärtnersleut‹ und breiteten ihr Gemüse auf großen Sacktüchern auf den Boden aus. Auf einem Hocker sitzend warteten sie auf Kundschaft.« Die Marktleute benutzten damals statt Waagen kleine Körbe, etwa 20 Zentimeter groß. Schon um 1900 fanden die Markttage am Dienstag, Freitag und Samstag statt.

Der Offenbacher Wochenmarkt

Preise (inkl. 19% MwSt) � Grundpreis: 8,00 € für 6 Zeilen � je zus. Zeile: 1,50 € Aufpreis � gewerblich: 7,00 € Aufpreis � Rechnung: 1,50 € Aufpreis � Chiffre: 4,00 € Aufpreis Rubriken � Aktivitäten � An- + Verkauf � Computer � Dienstleistungen � Esoterik � Essen & Trinken � Gemischtes � Jobs � Kontakte � Er sucht Sie � Er sucht Ihn � Sie sucht Ihn � Sie sucht Sie � Körper & Seele � Musik � Reisen � Seminare � Sprachen � Tanzen � Therapie � Unterricht � Räume

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Käsekuchen, Kultstatus und sozialer Treffpunkt Der Offenbacher Wochenmarkt ist der Obst- und Gemüsegarten der Stadt. Obst, Gemüse oder Salate kommen überwiegend direkt vom Erzeuger (z.B. den Oberräder Gärten). Im Frühjahr und Sommer verwandeln die leuchtenden Farben der Schnitt-, Topf- und Trockenblumen den Markt in ein Blütenmeer. Der Wochenmarkt ist auch ein südländischer Feinkostladen.

Griechische Käsespezialitäten, makrobiotisches Brot, hausgemachte Nudeln, Fisch oder Ziegenfleisch. Der Wochenmarkt pflegt das Multikulturelle. Über 30 Prozent Ausländer leben in Offenbach. An vielen Ständen, betrieben von türkischen, spanischen oder italienischen Händlern, kann der Besucher die Köstlichkeiten eines mediterranen Urlaubs genießen.

KLEINANZEIGEN Bitte ankreuzen

Trotz der der aktuellen Neugestaltung des Marktplatzes bleiben der Wilhelmsplatz, der Wochenmarkt unmittelbar erreichbar mit ÖPNV, Fahrrad und Auto. »Die Busse halten am Marktplatz, von dem es nur wenige Gehminuten zum Wilhelmsplatz sind. Auch die nächstgelegenen Parkhäuser sind weiterhin geöffnet. »Autofahrer werden über die gelben Umleitungsschilder zum Wilhelmsplatz und zu den Parkmöglichkeiten geführt.« 3 x Wochenmarkt Auf über 3.600 m² finden sich wöchentlich mehr als 70 Anbieter aus der Region auf dem Wilhelmsplatz ein. Unter freiem Himmel, zentral gelegen und mit Kultstatus.

Ausschneiden/Kopieren und per Post an Strandgut - Kleinanzeigen Postfach 900 709 60447 Frankfurt per Fax: 069-7075125 per E-Mail: info@strandgut.de Zahlungsart � Scheck liegt bei � Bankeinzug (Kontoverb. nebenstehend)

Der Wochenmarkt findet wöchentlich an folgenden Tagen statt: Dienstag: 7.30 bis 14.00 Uhr Freitag: 7.30 bis 14.00 Uhr Samstag: 7.30 bis 14.00 Uhr In der Winterzeit beginnt der Wochenmarkt erst um 8.00 Uhr. Mehrmals im Jahr finden auf dem Wilhelmsplatz »Künstlermärkte« sowie das »Kulturfest der Nationen« statt. Anfahrt & Kontakt wp3x3.wochenmarkt-offenbach.de/ www.google.com/maps/ – »Wilhelmspl. 15, 63065 Offenbach am Main« eingeben

chluß: Einsendes jeder 12 .

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Herausgeber Strandgut Verlags GmbH Postfach 90 07 09 60447 Frankfurt Tel.: 0 69/97 91 03 - 0 Fax: 0 69/97 91 03 - 20 Ederstr. 10 Internet www.strandgut.de E-Mail Adressen info@strandgut.de leserbriefe@strandgut.de musik@strandgut.de verlosungen@strandgut.de theater@strandgut.de Anzeigenvertretung regional: Tel. 0 69/97 91 03 - 0 Redaktion Claus Wecker (cw, Film) Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Brault (bb) Jochen Vielhauer (jovi) Friedhelm Spiecker (sp) Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll) Grafik/Layout Birgit Siegel Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Brault (bb) Vertrieb Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Groß­raum Frankfurt. Abobedingungen 12 Hefte kosten 27 € Bestellt wird durch Einzahlung auf DE45 5005 0201 0000 88 43 59 Frankfurter Sparkasse 1822 Aboende: automatisch nach 12 Monaten. Sie werden mit Versand des letzten Heftes angeschrieben und befragt, ob Sie verlängern möchten.

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Das blaue Haus Foto: Katrin Schander


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