the doggy telegraph 01/2020

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T I T E LT H E M A

» G RETA S« AU F VI E R PF TE N

„Der Hund ist der sechste Sinn des Menschen“, sagte einst der Lyriker ­C hristian Friedrich Hebbel. Was er damit ausdrücken wollte, ist auch h­ eute noch für jeden Hundebesitzer eine gelebte Wahrheit. Unsere Hunde sind nämlich nicht einfach nur Freunde auf vier Pfoten, sie sind unsere Wegweiser durchs Leben. Sie erinnern uns daran, was bedingungslose Liebe bedeutet. Sie laden uns ein, Abenteuer mit ihnen zu erleben und Neues zu entdecken, und f­ ühren uns auf vielen verschiedenen Wegen zurück in die Natur. Hunde machen u ­ nsere Welt dadurch jeden Tag ein kleines bisschen besser.

Wie Hunde uns zurück in die Natur führen

Sonntagmorgen.

TEXT: HANNA STEPHAN FOTO: GEORGE ROTAN

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Es ist noch halbdunkel, leichter Nieselregen und

gang durch den Wald, ein Lauf über eine Wie-

ge Aufgabe für den Umweltschutz übernehmen

stürmischer Wind. Kein Wetter, um das gemütli-

se oder der Blick aufs Wasser können Stress

sogenannte Scat Detection Dogs (Losungssuch-

che Bett zu verlassen und nach draußen zu ge-

lindern, helfen beim Durchatmen und bringen

hunde). Diese trainierten Spürnasen werden für

hen. Doch mein Hund ist gnadenlos – er möchte,

neue Energie zurück. Wer einen Hund als Le-

die Suche von schwer auffindbaren und vom Aus-

er will, er MUSS ganz einfach raus. Also heißt es,

bensfreund hat, hat eine ständige Erinnerung

sterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein-

dick einmummeln, Gummistiefel an und raus in

an die Natur an seiner Seite und kann sie mit

gesetzt. Eine dieser bedrohten Arten ist der Eu-

den kalten Morgen. Ist der innere Schweinehund

ihm gemeinsam erkunden und erleben. In Zei-

rasische Fischotter (Lutra lutra). Diese bedrohte

erstmal überwunden und ich bin draußen an

ten von Klimaschutzdebatten, der Suche nach

Tierart lebt im Verborgenen, ist vor allem nachts

der frischen Luft, gibt es fast nichts Schöneres.

erneuerbaren Energien und einem Umdenken im

aktiv und kaum zu beobachten. Um seinen Le-

Denn wenn der Regen langsam nachlässt und die

Umweltschutz nimmt der Hund deswegen einen

bensraum identifizieren zu können, orientieren

Sonne aufgeht, bin ich der glücklichste Mensch

neuen Stellenwert ein. Er ist nicht nur Familien-

sich die Forschergruppen an seinem Kotabsatz.

der Welt. Der Morgen draußen in der Natur, der

mitglied und Lieblingsfreund, er wird auch zum

Dieser wird verschwenderisch abgesetzt, da sich

gehört nämlich mir und meinem Hund ganz allei-

Umweltbeauftragten, der daran erinnert, wie

die Spezies untereinander ebenfalls über diesen

ne. Zusammen mit ihm habe ich die schönsten

sorgsam wir mit Umwelt und Tieren umzugehen

verständigt. Da sich Fischotter-Kot haptisch und

Sonnenaufgänge, die besten Morgenspaziergän-

haben.

visuell kaum von den Ausscheidungen nah ver-

ge und die wundervollsten Naturschauspiele er-

Neben seiner Stellung als Botschafter für

wandter Arten unterscheidet, sind die Fischot-

lebt. Ohne meinen Hund wäre ich sicher nie auf

die Natur wird der Hund sogar immer häufiger

ter-Forscher auf die feinen Spürnasen speziell

die Idee gekommen, um 7 Uhr morgens aufzu-

ganz aktiv für den Umweltschutz eingesetzt. Wie

ausgebildeter Naturschutz-Hunde angewiesen.

stehen, um mir die Morgenstimmung bei einem

etwa drei ganz besondere Hunde in Chile: Ausge-

Diese können die richtigen Kotproben ausma-

Spaziergang zu Gemüte zu führen. Dank meinem

stattet mit speziellen Rucksäcken helfen sie das

chen und damit den Fischotter-Lebensraum

unternehmungslustigen Vierbeiner erlebe ich

nach schweren Bränden brachliegende Land wie-

sehr genau eingrenzen. Diese Nasenarbeit der

dies nun regelmäßig – und an vielen wunderba-

der neu aufzuforsten. Hierzu laufen die Border

Hunde wurde sogar in einer Studie untersucht,

ren Orten. Mein Hund begleitet mich nicht nur

Collies „Das“, „Summer“ und „Olivia“ durch be-

um herauszufinden, ob sie auch Kotproben sehr

durchs Leben, sondern auch draußen in der Na-

stimmte Gebiete und verteilen dabei die Baum-

ähnlicher Spezies mit exakt gleicher Diät unter-

tur. Er zieht mich vom Sofa, holt mich weg vom

samen, die aus ihren Spezialrucksäcken fallen.

scheiden können. Ebenso wurde die Erfolgsquo-

Bildschirm und zwingt mich, mein Handy in die

te der Hunde der der zweibeinigen Naturschützer

Jackentasche zu stecken. Mein Hund führt mich

mission in erster Linie ein großer Spaß, denn sie

gegenübergestellt.

zurück ins Hier und Jetzt. Er öffnet mir die Au-

dürfen kilometerlange Landabschnitte spiele-

Um bedrohte Lebensräume und Tiere zu

gen für das Schöne und das Naheliegende. Für

risch erkunden. Immer mit dabei ist Hundebe-

schützen, ist diese Unterstützung durch Hun-

die Natur und den Augenblick.

sitzerin Francisca Torres, die das Projekt bereits

de eine sehr wertvolle Arbeitsweise, weshalb in

Für die drei lebhaften Hunde ist ihre Umwelt-

Viele Menschen haben den Bezug zur Natur

seit 2017 vorantreibt. Durch ihr Geschick, die

Zukunft vermehrt Vierbeiner hierfür ausgebildet

verloren. Zwischen Büro und Wohnung ist das

Ausdauer und Trittfestigkeit kommen die klu-

werden sollen und die Arbeit mit ihnen durch

einzige Grüne im Alltag eines Stadtmenschen

gen Hunde in nahezu alle Ecken der verbrann-

Studien weiterhin gefördert wird.

häufig ausschließlich die Gemüseabteilung des

ten Landabstriche. Und ihr Einsatz trägt bereits

Supermarkts. Sehr schade, denn die Natur kann

Früchte, denn Flora und Fauna kehren langsam,

Freunde, sondern helfen auch Umwelt, Natur

uns Menschen, genau wie ein Hund, hervorra-

aber sicher in die zerstörten Gebiete zurück.

und Tiere zu schützen. Und dafür lieben wir sie

gend zu uns selbst zurückführen. Ein Spazier-

einfach noch ein bisschen mehr.

Eine ganz andere Form, aber ebenso wichti5

Somit sind Hunde nicht nur unsere besten


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