GESUNDHEIT
N A C H H A LT I G K E I T
weiteres wichtiges Argument, diese Kohlenhydra-
☛ STRESS
te nur im geringen Umfang zu füttern. Während
Burnout, Schlafstörungen, Migräne – „un-
sich in der Ernährungsforschung der Zweibeiner
ter Stress“ zu sein, ist heute fast normal. Früher
die Naturvölker als Vorbild genommen werden,
oder später kapituliert der Körper und reagiert
so orientiert sich eine artgerechte Ernährung des
☛ ADIPOSITAS
„Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen.“
Übergewicht beim Hund ist keine Selten-
(ROBERT LEMBKE)
Hundes am natürlichen Speiseplan des Wolfes. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Naturbelassenheit und ein geringer Anteil von Getreide in der Nahrung. Dieser Grundsatz wird bei Terra Canis bereits seit über zehn Jahren in allen Menüs umgesetzt.
auf permanenten Stress jedoch mit ernsthaften Erkrankungen. Der Vierbeiner macht dabei keine Ausnahme. So können Angst, Last und Strapazen nicht nur uns, sondern auch unsere Freunde auf vier Pfoten krank machen.
Stresskrankheiten sind ernst zu nehmende und
nachweisbare Erkrankungen. Unter Druck werden
Terra Canis goes green TEXT: HANNA STEPHAN
die sogenannten Stresshormone Adrenalin und
heit, denn „niedlicher Speck“ oder „Reserven
ihm bei einer Bedrohung eigentlich zur schnellen
für schlechte Zeiten“ werden vom Hundebesitzer
Flucht verhelfen soll. So werden Blutdruck, Puls
uns deutlich vor Augen: Es ist kurz vor 12 im
häufig verharmlost und nicht als das angesehen,
und Atemfrequenz erhöht, während Organe wie
Klimaschutz! Um einer drohenden Klimakata-
was es ist: ein krankhafter und ungesunder Zu-
Haut, Magen und Darm vermindert durchblutet
strophe zu entgehen, hat sich die Weltgemein-
stand für den Hund. In den Industrieländern sind
werden. Dieser Zustand ist kurzfristig kein Prob-
schaft 2015 mit dem Pariser Abkommen darauf
fast 40 % aller Hunde von Übergewicht betrof-
lem, führt bei längerem Anhalten jedoch zu psychi-
geeinigt, die globale Erderhitzung auf 1,5 bis
fen. Damit steht Adipositas schon seit einiger Zeit
schen und körperlichen Beschwerden. Die auslö-
2 Grad Celsius zu begrenzen. Der Treibhausef-
senden Strapazen sind genau wie beim Menschen
fekt auf unserer Erde lässt sich jedoch nicht so
auf Platz eins der häufigsten Krankheiten in den
☛ DIABETES
Cortison vom Körper ausgeschüttet. Sie versetzen den Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft, die
Wochenlange Brände, aussterbende Tierarten
und vom Untergehen bedrohte Paradiese führen
deutschen Kleintierpraxen. Erreicht das „Zuviel
Diabetes beim Hund unterscheidet sich in
ganz vielseitig und sind hundeindividuell. Be-
einfach auf Knopfdruck abschalten, denn der
an Gewicht“ 20 % oder mehr des Normalgewich-
Diagnose und Entstehung nicht wesentlich von
stimmte Gerüche, Geräusche oder ein veränderter
hausgemachte Klimawandel hat sich in vielen
tes, spricht der Fachmann von Adipositas. Die
der gleichnamigen Erkrankung beim Menschen.
Tagesrhythmus können schon zu einer klassischen
Bereichen schon verselbstständigt. Hinzu kommt
Rippen des Tieres sind in diesem Zustand nicht
Anfang, Ende und Ursache dieser Erkrankung ist
Stresssituation für den Hund werden. Aber auch
die fehlende Bereitschaft mancher Menschen,
mehr eindeutig fühlbar und die Flanke zeigt kei-
das in der Bauchspeicheldrüse produzierte In-
ein Konkurrenzkampf zu anderen Vierbeinern, tur-
etwas aktiv für unsere Erde zu tun. Denn wäh-
ne typische Einziehung mehr. Verursacht wird die
sulin. Wird dieses nicht im ausreichenden Maße
bulente Feiertage oder der Umzug in ein neues Zu-
rend die Kids von heute freitags auf die Straßen
Fettsucht durch ein übermäßiges Futterangebot
zur Verfügung gestellt, kommt es zur mangelhaf-
hause sowie ein plötzlicher Futterwechsel können
gehen, um für mehr Klimaschutz zu protestieren,
bei gleichzeitig zu wenig Bewegung. Weiterhin
ten Aufnahme von Zucker in die Zellen. Dieser
zu Strapazen führen. Ebenso bedeutet ein zu hek-
werden im Amazonas weiterhin Teile des Regen-
fördert eine nicht artgerechte Futterzusammen-
Mangel an Insulin wird als primäre Diabetesform
tischer Alltag mit dauerhaftem Lärm purer Stress
waldes großzügig abgeholzt. Ein konsequentes
setzung mit viel Getreide, Stärke und Zucker die
(Diabetes Typ 1) bezeichnet und betrifft vor al-
für viele Vierbeiner. Dem Hund sollten deswegen
Umdenken und Handeln ALLER ist jedoch jetzt
Entstehung von Übergewicht.
lem erwachsene Hunde. Er entsteht durch eine
immer wieder Ruhephasen und Ausflüge in ruhi-
gefragt, denn einzigartige Naturschauplätze wie
Ein dauerhaftes Übergewicht birgt gesund-
Überbeanspruchung, Zerstörung oder Infektion
ge Naturzonen ermöglicht werden. Denn das beste
die Galapagosinseln oder der Amazonas-Regen-
heitliche Risiken. Es schadet dem gesamten Be-
der insulinproduzierenden ß-Zellen des Pankreas.
Mittel gegen Stress ist es, den Hund einfach Hund
wald können ansonsten wohl schon zu Lebzeiten
wegungsapparat des Tieres. Bänder, Sehnen und
Eine Überbeanspruchung entsteht beispielsweise
sein zu lassen.
unserer Kinder der Vergangenheit angehören.
Gelenke werden übermäßig beansprucht, was
durch eine dauerhaft zu fette und kohlenhydrat-
chronische Schäden, wie zum Beispiel Arthrose,
haltige Fütterung mit viel Getreide und Stärke.
verursachen kann. Weiterhin steigt das Risiko
Eine Zerstörung der insulinbildenden Zellen wird
für Bluthochdruck und Organerkrankungen sowie
hingegen häufig durch sogenannte Autoimmunre-
diverse Stoffwechselstörungen Der überschüssi-
aktionen ausgelöst, bei denen sich das Immun-
ge Speck verursacht durch die vermehrte Fett-
system des Hundes gegen die körpereigenen Zel-
ansammlung auch unschöne Schäden an Haut
len richtet.
und Fell. Dicke Hautschwielen und stumpfes Fell
ohne jeglichen Glanz sind klassische Merkmale
bezeichnet man diejenige Form, bei der weniger
bei einem zu dicken Vierbeiner. Neben den medi-
ein Insulinmangel als vielmehr eine Insulinresis-
zinischen Aspekten kommt die reduzierte Lebens-
tenz vorliegt. Diese Form des Diabetes tritt vor
qualität des Tieres hinzu.
allem bei Adipositas sowie bei Seniorenhunden auf, was ihr den Spitznamen Altersdiabetes eingebracht hat. Übergewicht steht nach aktuellen Studien jedoch unangefochten auf Platz eins als Ursache für Diabetes.
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© miriam-doerr / gettyimages
Als sekundäre Diabetesform (Diabetes Typ 2)
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