Theaterzeitung 01|02 2023

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Theaterzeitung

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Junges Theater

FA M ILIENZEI T I M T HEAT ER

Acht Vorstellungen aus allen Sparten sind im Januar und Februar als „Familienvorstellung“ gekennzeichnet. Das heißt, alle Menschen bis zum 18. Geburtstag zahlen in Begleitung von Eltern, Tanten, Großeltern, Onkeln, Patinnen usw. nur 10 Euro pro Ticket. Zusätzlich zu MONSTA und PINGUINE KÖNNEN KEINEN KÄSEKUCHEN BACKEN betritt am 29. Januar mit BABBEL das dritte Stück für Kinder ab dem Kita-Alter die Bühne. Für alle ab 8 Jahren hat am 5. März DER ZINNSOLDAT UND DIE PAPIERTÄNZERIN Premiere. Eine speziell auf die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und ihren erwachsenen Begleitungen ausgerichtete „Theaterführung für Familien“ findet am 22. Januar und 26. Februar statt. Es gibt also allerhand generationenübergreifende Erlebnisse.

VOLLER SC H WUNG

Theater rechnen in Spielzeiten, nicht in Kalenderjahren. Daher liegt für uns der Jahreswechsel mitten in der Spielzeit. Und er ist für ein Theater immer eine sehr aktive Zeit: Familienstücke zur Weihnachtszeit, Familienoper und -konzerte, Silvesterspecials und das große Neujahrskonzert. Voller Schwung und kreativer Lebendigkeit rauschen wir ins neue Jahr 2023. Und auch hier bleiben wir am Spielzeitmotto WAHRHEITEN lustvoll und humorvoll dran, etwa mit FRÄULEIN AGNES , Rebekka Kricheldorfs wunderbar bitterböser Überschreibung der Molière-Komödie EIN MENSCHENFEIND

Ein weiterer Klassiker im neuen Gewand steht ab Januar mit Verdis MACBETH auf dem Programm, inszeniert von Angela Denoke. Lassen Sie sich also herzlich einladen, das neue Jahr mit uns gemeinsam zu beschreiten!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Theater Regensburg einen freudvollen, gesunden Start ins neue Jahr und uns viele gemeinsame Begegnungen.

TERMINE UND KARTEN www.theaterregensburg.de/spielplan Vorstellungsfilter FAMILIENVORSTELLUNG oder JUNGES THEATER

FA M ILIENOPER – SPRUNGBRE T T UND GRO ẞ ES VERGNÜGEN

Während man in Deutschland bei „Familienoper“ meist nur an die Märchenoper HÄNSEL UND GRETEL von Engelbert Humperdinck denkt, boomen etwa in der Schweiz Opern für die ganze Familie. Denn genau das verbirgt sich dahinter: Musiktheater, das auch von jungen Zuhörer*innen gerne gehört und „verstanden“ wird. Das liegt an den Geschichten: Heldenopus, Gruselgeschichte und romantisches Märchen – die Hauptthemen moderner Familienopern – sind ein Vergnügen für die ganze Familie. Und die Musik tut ihr Übriges. Jenseits der klassischen Arien bringt die Familienoper gesungene Dialoge und Lieder in modernerem Sound auf die Bühne. Jonathan Dove, Komponist von PINOCCHIOS ABENTEUER , betonte bei seinem Besuch in Regensburg, wie wichtig Familienopern sind, um gerade die jüngere Generation an das kompositorisch anspruchsvolle Musiktheater heranzuführen und zu zeigen, wieviel Spaß Oper machen kann. Warum das auch in Deutschland wichtig ist? Es gibt hier über 80 Opernhäuser. Um den Reichtum des Musiktheaters zu erhalten, braucht es Zuhörer*innen. Wie begeistert Kinder Oper genießen, kann man regelmäßig bei PINOCCHIOS ABENTEUER und auch bei den Autogrammstunden nach den Sonntagnachmittags-Vorstellungen erleben. Am 12. Februar zeigen wir unseren PINOCCHIO übrigens zum letzten Mal.

SEBASTIAN RITSCHEL Intendant

Zwei Handflächen reiben vorsichtig aneinander, ein Geräusch entsteht. Klingt das nicht wie der Wind, der in das Schilfgras fährt und es zum Rascheln bringt? Zwei Handflächen streichen in rhythmischen Bewegungen über festen Jeansstoff – und plötzlich hören wir in der Ferne leises Meeresrauschen. Zwei Handflächen klatschen gegeneinander und schon entsteht ein Ziegelstein. Es braucht nicht viel, um eine ganze Klangwelt zu eröffnen. Mit den einfachsten Mitteln können wir Geräusche erzeugen und nicht nur das: Wir können darüber kommunizieren, ohne die gleiche Sprache sprechen zu müssen. Eine zirpende Grille, einen rauschenden Fluss oder das lautmalerische Quaken von Fröschen erkennen wir intuitiv und schon entsteht die Welt von BABBEL

BABBEL

Am Fluss al-Furat (wir nennen ihn Euphrat) leben Tiere und Menschen im Einklang. Nur die ehrgeizigen Pläne des sternen-verliebten Königs bringen Unruhe in dieses friedliche Miteinander: Er will einen hohen – wenn nicht gar den höchsten – Turm bauen und verschließt seine Ohren vor den Warnungen von Schildkröte und Teichhuhn. Es kommt, wie es kommen muss: Gott wird wütend über den Turm, der ihn in den Allerwertesten piekst und bringt in seinem Zorn ein Sprachenwirrwarr sondergleichen.

Die Komponistin Paula Fünfeck hat mit BABBEL ein Musiktheater für Kinder und Familien geschaffen, das die verbindende Kraft von Musik greif- und hörbar macht und zum Mitmachen einlädt.

Musiktheater zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene | Musik und Libretto von Paula Fünfeck | Fassung für Bariton, Posaune und Schlagwerk (Erstaufführung) | INSZENIERUNG Oda Zuschneid | AUSSTATTUNG Kristopher Kempf | DRAMATURGIE & VERMITTLUNG

Hannah Spielvogel | Gefördert durch die Theaterfreunde Regensburg e.V.

Junges Theater | Regensburger Erstaufführung | Premiere 29.1.23 | 8 Euro | ermäßigt 5 Euro

ÖP = Ö ffentliche Probe

P = Premiere

Geräusche und Musik Herzlich willkommen!

Die Theater-Community entwickelt sich weiter: Mittlerweile forschen zwei Gruppen miteinander zum Motto der Spielzeit WAHRHEITEN . Regelmäßig treffen sie sich, geben Feedback, zeigen Probenstände. Möglichst unterschiedliche Menschen bekommen die Möglichkeit, sich künstlerisch auf und hinter der Bühne auszuprobieren, Erfahrungen zu teilen, von sich zu erzählen. Das ist für alle eine bereichernde Erfahrung, gerade wegen der vielen unterschiedlichen Perspektiven. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!

REGELMÄSSIGER TREFF freitags, 16 Uhr.

Anmeldung unter community@theaterregensburg.de

Twyla Zuschneid, Hannah Spielvogel

Mit freundlicher Unterstützung von

Singer-Benke &Gradl PartmbB
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6 (Haidplatz) 93047 Regensburg Tel. (0941) 5 73 70 Durchgehend warme Küche von 9.30 – 23.00 Uhr
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Krebsgasse
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M MUNI T
Theater
Uraufführung
10.6.23 23 Jun 10 P 11 16 17 18 19.30 15.00 19.30 19.30 15.00 Informationen unter community@theaterregensburg.de
Historischer Gasthof aus dem 14. Jht. mit mediterranem Hofgarten vor und hinter dem Lokal
Theaterfreunde
CO
Y T H EAT ER Spielclubs, Kollektive, Formate | LEITUNG Oda Zuschneid,
Junges
|
| Premiere
23 Jan Feb Mär 27 ÖP 29 31 1 2 3 5 11 14 15 22 23 24 26 19.00 11.00 10.00 10.00 10.00 10.00 15.00 15.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 15.00 P 5+

Menschliche Abgründe

REGISSEURIN ANGELA DENOKE (AD) IM GESPRÄCH MIT MUSIKDRAMATURGIN PIA VORNHOLT (PV).

PV Die große romantische Oper um den schottischen König Macbeth zählt zu den dunkelsten und psychologisch tiefgründigsten Opern Giuseppe Verdis. Was interessiert dich an diesem Werk?

AD Bertolt Brecht hat einmal über die Inszenierung von MACBETH gesagt, dass der Stoff dem zeitgenössischen Theater nicht standhalte, weil die „Unlogik der Vorgänge, jener immer wieder gestörte Ablauf der Geschehnisse“ nicht dem Theater, sondern „nur dem Leben eigen“ sei. Diese Beschreibung trifft es gut. Als Regisseurin reizt es mich, die Psychologie und menschlichen Abgründe auszuloten. MACBETH hält uns allen den Spiegel vor, wie Gedanken unser Tun beeinflussen.

PV Verdi ist es gelungen, den Shakespeare-Stoff so zu verarbeiten, dass Musik und Handlung eine enge Bindung eingehen. Inwiefern hat dich die Musik für die szenische Umsetzung inspiriert?

AD Verdis Musik impliziert die Szene. Es ist schwer, sich von der wirklich unglaublichen Partitur zu lösen, wie man es sich hin und wieder wünscht. Auf der anderen Seite ist der emotionale Gehalt der Musik so unmittelbar, dass sie die Szene trägt und fliegen lässt.

PV Auch die Handlung strebt stetig vorwärts, gleichzeitig gibt es viele Ortswechsel ...

AD Die sehr unterschiedlichen Szenen fordern schnelle Veränderungen im Bühnenbild. Hierfür haben wir, Timo Dentler, Okarina Peter (Bühne/Kostüm) und ich, uns an der „Shakespeare Bühne“ orientiert, die eine archaische Einfachheit mit sich bringt und gleichzeitig tiefe psychologische Vorgänge hervorheben kann.

M ACBE TH

Oper in vier Akten | Musik von Giuseppe Verdi | Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei | Nach THE TRAGEDY OF MACBETH von William Shakespeare | Neufassung von 1865 | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln | MUSIKALISCHE LEITUNG

Tom Woods | INSZENIERUNG Angela Denoke | AUSSTATTUNG Okarina Peter & Timo Dentler | CHOREINSTUDIERUNG Alistair Lilley |

GES T ÖRTER ABLAUF DER GESC H E H NISSE
DRAMATURGIE Pia-Rabea Vornholt Bismarckplatz | Premiere 21.1.23 | 8–52 Euro 23 Jan Feb Mär Apr Mai Jun 9 ÖP 15 M 21 25 3 5 11 28 5 10 25 2 8 20 19 17 19.00 11.00 19.30 19.30 19.30 15.00 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.30 P F U30 ÖP = Ö ffentliche Probe | M = Matinee | P = Premiere | F = Familienvorstellung | U30 = U30-Vorstellung
Bühnenbildmodell von Okarina Peter & Timo Dentler
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Figurinen von Okarina Peter & Timo Dentler

PV Außergewöhnlich an MACBETH als romantische Oper ist das Fehlen einer Liebesgeschichte. Gleichzeitig werden Lady Macbeth und Macbeth durch ihre Verbindung zum Katalysator zerstörerischer Kräfte. Wie siehst du dieses Paar?

AD Die Verbindung zwischen Lady Macbeth und Macbeth steht im Mittelpunkt dieser Oper. Für mich sind sie zwei Seiten einer Persönlichkeit, in der mal der eine, mal der andere Stärke oder Schwäche offenbart. Einer ist vom anderen abhängig, fast süchtig, und ohne ihn verloren. Insofern ist es doch eine große, wenn auch durch ihren Machthunger vergiftete Liebe. Eine Liebe, die aus ihrem gemeinsamen Schicksal erwachsen ist und sie auch gemeinsam in den Abgrund führt.

Vom Spucken, Zischeln und Danken

Der Theaterwunsch „toi, toi, toi“, mit dem man sich vor den Premieren Glück wünscht, hat es längst in die Alltagssprache geschafft. Wichtig ist, dass man das Toi, toi, toi über die linke Schulter des Gegenübers und mit angedeutetem Spucken spricht. Und man darf nicht mit „Danke“ antworten, sondern sollte „wird schon werden“ (oder Ähnliches) sagen, sonst bringt das Unglück. Übrigens sollte man Darsteller*innen erst im Kostüm mit einem Toi, toi, toi bedenken, nicht vorher! Ein anderer merkwürdiger Aberglaube besagt, dass man „Macbeth“ nicht auf der Bühne aussprechen darf, sondern stets „Das schottische Stück“ sagen soll. Das hat aber weniger mit Shakespeare‘scher Düsterkeit zu tun, als vielmehr mit dem in der deutschen Sprache un-

T OI TOI T OI

gewöhnlichen, zischelnden „th“. Das klingt angeblich wie austretendes Gas und somit brandgefährlich. Denn bevor es ausgefeilte Brandschutzmaßnahmen, ein ausgeklügeltes Feuerlöschsystem und schwer entflammbare Stoffe gab, war ein sich im geschlossenen Raum schnell verbreitendes Feuer die größte Gefahr für das Theater und seine Besucher*innen. Und Gas, das ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1910 für Licht an den Theatern sorgte, galt als besonders katastrophenbehaftet. In der Furcht konnte ein zur Unzeit gezischtes „Macbeth“ mit betontem „th“ schon mal für eine leckende Gasleitung gehalten werden und Panik auf der Bühne auslösen.

© Pawel Sosnowski ANGELA DENOKE Regisseurin © Christian Boldt
5 MUSIKTHEATER
ABERGLAUBE AM THEATER UND DIE FREUDE AM FIRLEFANZ

Rückbesinnung auf das Wesentliche?

Seit über 20 Jahren ist Dennis Kelly einer der meistgespielten britischen Dramatiker. Kurz vor der Corona-Pandemie schreibt er im Auftrag des Berliner Ensembles sein Stück

DER WEG ZURÜCK , welches seitdem auf den deutschen Bühnen nicht nur die Theatermacher*innen zum Nachdenken anregt, sondern auch das Publikum. Denn er wirft hochaktuelle Fragen auf: Wohin könnte ein Nichtvertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft führen? Wie lassen sich Gesellschaftskrisen gewaltfrei überwinden? Wäre es sinnvoll, angesichts der Klimakrise Fortschritt rückgängig zu machen? DER WEG ZURÜCK ist dabei aber nicht nur ein erschreckend reales Gedankenexperiment, sondern auch eine Geschichte über Familie, Liebe und Schmerz.

FA M ILIE LIEBE SC HM ERZ

Alles beginnt mit dem persönlichen Schicksal eines Mannes, der seine Frau bei der Geburt der gemeinsamen Tochter verloren hat. Gestorben ist sie an den Nebenwirkungen eines Verfahrens, welches im Rahmen einer künstlichen Befruchtung angewendet wurde. Der traumatisierte Witwer sucht die Schuld im Fortschritt und gründet in Folge die wissenschaftskritische Bewegung „Die Regression“. Zeitsprung: Seine Tochter Dawn, mittlerweile erwachsen, entwickelt die Gedanken des Vaters zu einer gewaltbereiten Ter-

rorzelle weiter. Schnell brennen Forschungslabore und Universitäten, aus Zweifeln und Skepsis wird radikale Ablehnung. Knapp zwanzig Jahre später herrscht bereits eine Art Diktatur, angeführt durch Dawns Kinder, die Zwillinge. Sie propagieren die zehn Regeln der Regression. Nicht nur alles Elektronische soll abgeschafft und die medizinische Versorgung heruntergefahren werden, auch die Sprache muss vereinfacht werden, denn komplexe Sprache fördert komplexe Gedanken – und diese will man nicht. Der Weg für eine vorzivilisatorische Welt wird geebnet, in der Selbstjustiz, Wut und Barbarei die Herrschaft übernehmen. Mittendrin der Sohn der Zwillingsschwester. Die beklemmende Dystopie über fünf Generationen endet im Jahr 2100 mit Dawn der Zweiten. Die Sprache besteht mittlerweile nur noch aus einsilbigen Worten, von Gleichstellung zwischen Mann und Frau ist keine Rede mehr. Doch die junge Dawn steht auch für Hoffnung und zeigt, dass der menschliche Drang nach Erkundung und Erkenntnis nie komplett unterdrückt werden kann.

DER WEG ZURÜCK

DER WEG ZURÜCK – KONFRONTATION MIT AKTUELLEN FRAGEN
Bühnenbildmodell von Florian Barth
Haidplatz | Regensburger Erstaufführung | Premiere 4.2.23 | 20 Euro 23 Jan Feb Jun 28 ÖP 29 M 4 P 7 9 18 19 21 22 23 25 6 9 10 11.00 14.00 19.30 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 F U30 ÖP = Ö ffentliche Probe | M = Matinee | P = Premiere | F = Familienvorstellung | U30 = U30-Vorstellung 6 SCHAUSPIEL
Gedankenexperiment von Dennis Kelly | Aus dem Englischen von John Birke | INSZENIERUNG Philipp Becker | AUSSTATTUNG Florian Barth |
DRAMATURGIE Maxi Ratzkowski

Wahrheit als Pflicht?

FRÄULEIN AGNES – KOMÖDIE NACH MOLIÈRES KLASSIKER ÜBER UNBEDINGTE EHRLICHKEIT

Ist die Wahrheit den Menschen zumutbar?

Wenn ja, wie viel Wahrheit halten wir aus?

Gibt es gar eine moralische Pflicht, anderen die Wahrheit zu sagen? Was sollte unser Handeln beeinflussen: Radikale Ehrlichkeit oder rücksichtsvolle Korrektheit?

Rebekka Kricheldorfs 2017 uraufgeführte Komödie FRÄULEIN AGNES stellt diese Fragen in den Mittelpunkt der Geschichte. Ihre Bearbeitung von Molières Klassiker DER MENSCHENFEIND macht, anders als die französische Vorlage, eine Mitvierzigerin zur Hauptfigur: Agnes, arrivierte Kulturbloggerin ohne finanzielle Sorgen und angesehener sowie gefürchteter Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens, residiert, umgeben von den ihr Nahestehenden, in einer großen Altbauwohnung und hält sich sowohl beruflich als auch privat an Ingeborg Bachmanns Aussage: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ Selbst vor ihrem

Sohn und den besten Freund*innen macht sie nicht Halt. Alle bekommen ihr Fett weg und die bittere Wahrheit direkt ins Gesicht gesagt. Denn für Agnes, mit ihrem Hang zur absoluten Ehrlichkeit, steht die Wahrheit im Zentrum; Notlügen, die die Freundschaft erhalten, sind ihr ein Graus.

FRÄULEIN AGNES

ALLE BEKO M MEN

Für die Zuschauer*innen, die in sicherem Abstand Agnes Rundumschlägen beiwohnen dürfen, ist das verdammt lustig, denn Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und, ganz ehrlich, wer von uns würde nicht gerne einmal ganz geradlinig sein und der besten Freundin, dem lieben Onkel oder der Schwiegermutter so richtig die Leviten lesen? Bühne frei für einen heiteren und bissigen Theaterabend, in dem sich Fräulein Agnes so lange moralisch überlegen fühlen kann, bis die bittere Wahrheit schmerzvoll retour kommt.

Telefon: 0941 53108

Öffnungszeiten: und Termine außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung

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I H R FE T T WEG
Komödie nach Molières DER MENSCHENFEIND von Rebekka Kricheldorf | INSZENIERUNG Andreas Merz-Raykov | AUSSTATTUNG Veronika Bleffert | DRAMATURGIE Daniel Grünauer Antoniushaus | Regensburger Erstaufführung | Premiere 28.1.23 | 19–41 Euro 23 Jan Feb 21 ÖP 22 M 28 P 31 2 3 5 7 8 18 19 21 11.00 11.00 19.30 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 Feb Mär 22 24 25 26 21 24 25 28 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.30 U30 U30 ÖP = Ö ffentliche Probe | M = Matinee | P = Premiere | U30 = U30-Vorstellung 7 SCHAUSPIEL

So 29 18.00

„SPARKS & VISIONS“

Di 31 19.30–22.00

CANDIDE

Januar 2023

19.30

FRÄULEIN AGNES

Premieren

Karten online www.theaterregensburg.de

Theaterkasse am Bismarckplatz | Kartentelefon Bismarckplatz 7, 93047 Regensburg

+49 (941) 507 24 24 | karten@theaterregensburg.de

Mo, Di, Do, Fr 10–18 Uhr, Mi 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr, Faschingsdienstag, 21.2. 10–14 Uhr

11.00

JANUAR 21. MACBET Oper von Giuseppe Bismarckplatz 28. FRÄULEIN Komödie von Rebekka Kricheldorf Antoniushaus 29. Musiktheater Mitmachen Paula Fünfeck Junges Theater FEBRUAR 4. DER WEG Gedankenexperiment von Dennis Haidplatz 25. MARÍA DE BUENOS Tango-Operita Astor Piazzolla Bismarckplatz SC H ULVORS T ELLUNGEN INSIDEOU 10., 11., 12.1.2023 DER SATANARC LÜGENIALKO SC H E WUNSCHPUNSCH 10., 11.1.202 31.1. 1., 2., 3., 14., PINGUINE KEINEN KÄSEKUC BACKEN 7., 8., 9.2.2023 DER REVISOR 13.2.2023 MONS T A 17.2.2023 BISMARCKPLATZ ANTONIUSHAUS HAIDPLATZ JUNGES THEATER WEITERE ORTE So 01 17.00 Neuhaussaal R H Y T HM IS I T NEUJAHRSKONZERT Mo 02 19.30 Neuhaussaal R H Y T HM IS I T Di 03 15.00–15.45 MONS TA 19.30 Neuhaussaal R H Y T HM IS I T Mi 04 15.00–15.45 MONS TA 19.30 Neuhaussaal R H Y T HM IS I T Do 05 19.30–21.20 DIE KINDER Fr 06 15.00–16.05 DER WUNSC H PUNSC H 19.30–21.20 DIE KINDER 11.00–11.45 & 15.00–15.45 PINGUINE ... 19.30 Neuhaussaal R H Y T HM IS I T Sa 07 19.30–22.00 CANDIDE 19.30–21.20 DIE KINDER 15.00–15.45 & 17.00–17.45 PINGUINE ... So 08 15.00–17.45 PINOCCHIOS ABENTEUER 15.00–16.05 DER WUNSC H PUNSC H 18.00–19.50 DIE KINDER 11.00–11.45 & 15.00–15.45 PINGUINE ... Mo 09 19.00 ÖP MACBETH Di 10 19.30–21.15 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) Mi 11 21.30 Balkon BALKONSINGEN Do 12 19.30–21.15 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) Fr 13 19.30–22.00 ZUKUNF T S M USIK (UA) 21.00 Foyer Velodrom OPEN M IC NIG H T Sa 14 19.30–21.35 PUTTING IT TOGET H ER (DSE) 19.30–22.00 ZUKUNF T S M USIK (UA) 19.30–21.10 DON QUIJOT E So 15 15.00–17.45 PINOCCHIOS ABENTEUER 18.00–20.30 ZUKUNF T S M USIK (UA) 15.00–16.40 DON QUIJOTE 11.00 Neuhaussaal M ACBE T H MATINEE 19.00 Foyer NHS GRAN DUO 2. SONATENABEND Di 17 19.30–21.10 DON QUIJOTE Fr 20 19.30–20.30 I PLAY D(E)AD Sa 21 19.30 MACBETH 11.00–12.15 ÖP FRÄULEIN AGNES 19.30–20.30 I PLAY D(E)AD So 22 18.00–20.05 PUTTING IT TOGETHER (DSE) 11.00–12.15 MATINEE FRÄULEIN AGNES 18.00–19.00 I PLAY D(E)AD 11.00 Bismarckplatz THEAT ERFÜHRUNG 15.00 Bismarckplatz FÜHRUNG FÜR FA M ILIEN Mo
19.00–20.00 ÖP
PUTTING
(DSE)
M ACBE
23
Di 24 19.30–21.35
IT TOGETHER
Mi 25 19.30
TH
CANDIDE
INTERN.
„SPARKS
KOOPERATION
19.00 „SPARKS
VISIONS“ 19.30 FRÄULEIN AGNES 11.00–12.15 ÖP DER WEG
Do 26 19.30–22.00
Fr 27 19.00
JAZZFESTIVAL
& VISIONS“
Sa 28
&
ZURÜCK 14.00–15.15 MATINEE DER WEG ZURÜCK 19.00 Neuhaussaal FAN TASIA 4. KAMMERKONZERT
4+ 4+ 6+ 5+ 5+ F 6+ 5+ F F ZLM F U30 U30 U30 P 5+ U30 P P 5+ U30 U30
KAR T EN

Premieren

H von Giuseppe Verdi

Bismarckplatz

FRÄULEIN AGNES

nach Molière Rebekka Kricheldorf

Antoniushaus

Musiktheater zum

Mitmachen von Fünfeck Theater

FEBRUAR

WEG ZURÜCK

Gedankenexperiment

Dennis Kelly

Haidplatz DE

AIRES

Tango-Operita von Piazzolla

12.1.2023

SATANARC H ÄO LÜGENIALKO H ÖLLI WUNSCHPUNSCH 11.1.2023

15.2.2023

P = Premiere

F = Familienvorstellung (10 € für alle unter 18)

U30 = U30-Vorstellung (10 € für alle unter 30)

ZLM = Zum letzten Mal (in dieser Spielzeit)

ÖP = Öffentliche Probe

5.

BIS M ARCKPLATZ ANTONIUSHAUS HAIDPLATZ JUNGES THEATER WEITERE ORTE Mi 01 19.30–21.35 PU T TING I T TOGET H ER (DSE) Do 02 19.30 FRÄULEIN AGNES 19.30 Neuhaussaal A M OR & PSYC H E 4. PHILHARM. KONZERT Fr 03 19.30 MACBETH 19.30 FRÄULEIN AGNES 22.00 Foyer Velodrom VELO SPEZIAL Sa 04 19 30 GISELA SCHNEEBERGER LIEST KINDH EI T SGESCHIC H TEN GR. NAMEN – GR. TEXTE 19.30 DER WEG ZURÜCK So 05 15.00 MACBETH 18.00 FRÄULEIN AGNES 15.00 Mo 06 19.30 Neuhaussaal A M OR & PSYC H E Di 07 19.30 FRÄULEIN AGNES 19.30 DER WEG ZURÜCK Mi 08 21.30 Balkon BALKONSINGEN 19.30 FRÄULEIN AGNES Do 09 19.30 DER WEG ZURÜCK Fr 10 19.30–21.35 PU T TING I T TOGET H ER (DSE) 19.30–21.45 DER REVISOR Sa 11 19.30 M ACBE TH 19.30–21.45 DER REVISOR 19.30–21.15 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) 15.00 So 12 15.00–17.45 PINOCCHIOS ABENTEUER 18.00–20.15 DER REVISOR 18.00–19.45 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) 11.00 Bismarckplatz THEAT ERFÜHRUNG Mo 13 19.00–20.30 ÖP MARÍA DE BUENOS AIRES Mi 15 19.30–21.15 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) 21.00 Theatercafé ABGESC HM INK T LATE-NIGHT-TALK Do 16 19.30–21.15 GEN T RIFIZIER DIC H! (UA) Fr 17 Sa 18 19.30–21.35 PU T TING I T TOGET H ER (DSE) 19.30 FRÄULEIN AGNES 19.30 DER WEG ZURÜCK 11.00–11.45 MONSTA ca. 22.00 Neuhaussaal AF T ER S HOW PAR T Y So 19 11.00 MATINEE MARÍA DE BUENOS AIRES 18.00 FRÄULEIN AGNES 18.00 DER WEG ZURÜCK Mo 20 Di 21 19.30 FRÄULEIN AGNES 19.30 DER WEG ZURÜCK Mi 22 19.30 FRÄULEIN AGNES 19.30 DER WEG ZURÜCK Do 23 19.30 DER WEG ZURÜCK Fr 24 19.30 ARIENABEND
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DES
UDIOS DER
Mo 27
ÖP
ZINNSOLDAT UND DIE PAPIER TÄNZERIN Di 28 19.30 M ACBE TH U30 P F 5+ 5+ F ZLM F U30 4+ F U30 P U30 U30 8+
KAMMERKONZERT
19.00–20.00
DER
Februar 2023
Bismarckplatz ULVORELLUNGEN INSIDEOU T
13.2.2023 17.2.2023
14.,
PINGUINE KÖNNEN KÄSEKUC H EN 9.2.2023 REVISOR
ZLM

Metaphorische Bildwelten

OFFENSIC HT LIC H ES UND VERBORGENES

SOMMER ULRICKSON (SU), REGISSEURIN UND CHOREOGRAFIN DER TANGO-OPERITA MARÍA DE BUENOS AIRES, IM GESPRÄCH MIT TANZDRAMATURGIN ESTHER VON DER FUHR (EVDF).

EVDF Was war dein erster Gedanke, als die Inszenierung MARÍA DE BUENOS AIRES an dich herangetragen wurde?

SU Ich habe mich über die Anfrage sehr gefreut, da ich die Musik Astor Piazzollas liebe. Während meines Studiums hatte ich die Aufgabe, eine Choreografie zu Musik von Piazzolla zu entwickeln. Zumeist assoziiert man mit Tango das Bild des Paartanzes, aber ich sollte ausdrücklich kein Duett, sondern ein Solo choreografieren. Insofern ist meine Vorstellung von Tango nicht gleich verhaftet mit den üblichen Bildern und Klischees, sondern sehr offen, ich glaube, das begünstigt einen kreativen Umgang mit dem Thema.

EVDF Die Herausforderung besteht also auch im Umgang mit den Erwartungen, die an einen Tango-Abend geknüpft sind?

SU Tango Argentino ist sehr komplex: um diesen professionell auf die Bühne zu bringen, benötigt man langjährige Erfahrung oder zumindest jemanden, der den kulturellen Hintergrund oder ein fundiertes Wissen der Materie besitzt. Das Ensemble der Produktion setzt sich aus Sänger*innen, Musicaldarsteller*innen, zeitgenössischen Tänzer*innen und einem Schauspieler zusammen. Ich fände es komisch, eine Authentizität vorzugeben, die nicht existiert. Insofern müssen wir mit den Gegebenheiten und unserer „Wahrheit“ umgehen und einen für uns passenden Umgang mit dem Thema finden.

In meiner Inszenierung durchmischen sich die Sparten, da letztendlich alle, die wir auf der Bühne sehen, María oder einen Aspekt von ihr, verkörpern. Sie alle erfahren und durchleben diese Geschichte.

EVDF Die eigentliche Probenphase beginnt Mitte Januar, aber bereits im November gab es eine Vorprobenwoche, in der wir erste Ideen und Herangehensweisen ausprobieren konnten. Dazu gehörte auch ein TangoArgentino-Workshop.

SU Ich fand diesen Workshop wichtig als Einstieg in das Stück, um zu verstehen, mit welchen Strukturen und Kommunikationsformen der Tango arbeitet. Die Kenntnis von Form und Technik der Grundschritte dient uns als Basis und Inspiration sowohl bei der Entwicklung des Bewegungsmaterials, als auch für die inhaltliche Stückentwicklung und Konzeption. Tango ist gleichermaßen Inbegriff von Dualität und Einheit und setzt sich unter anderem mit Machtfragen auseinander: Führen-Folgen, Entscheiden-Zuhören, Männlich-Weiblich, Vertrauen-Misstrauen, Abhängigkeit-Unabhängigkeit, Zusammengehörigkeit-Alleinsein sind nur einige Beispiele für Polaritäten, die Tango mit sich bringt. Da es sich um einen lebendigen und innerhalb der Struktur improvisierten Dialog handelt, ist jede Bewegung eine Frage, die eine Antwort sucht. Dieser Ansatz ist extrem spannend für die inhaltliche Auseinandersetzung und die Entwicklung der Choreografie.

EVDF Wie sieht deine Herangehensweise aus, wie näherst du dich der Geschichte? SU Wenn ich ein Libretto erstmals lese, achte ich darauf, welche Themen und Bilder mir in Erinnerung bleiben. Gibt es Szenen, die mich berühren oder Sätze, die hängen bleiben? Bei MARÍA DE BUENOS AIRES ist es die schicksalhafte Situation Marías, die ihren Ausdruck findet in einer sehr poetischen Form und Sprache. Über allem steht die Musik Piazzollas. Wenn man sich auf ihre Emotionalität einlässt und darüber hinaus noch einige prägnante Sätze heraushört,

SIE ALLE ERFA H REN UND DURC H LEBEN DIESE GESC H ICH T E
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SOMMER ULRICKSON Regisseurin © Heidi Scherm

reicht das um zu begreifen, was auf der Bühne verhandelt wird. Man kann und muss textlich nicht alles verstehen – wichtiger sind die Charaktere und die Bilder, weil sie eine andere Ebene erzählen. Mich interessieren die Machtverhältnisse und die sozialen Strukturen, die in der Geschichte gegeben sind. Vor diesem Hintergrund entsteht eine andere Lesart, die dem Publikum Spielraum lässt für eigene Bilder und Assoziationen.

EVDF Wie dürfen wir uns den Bühnenraum vorstellen?

DAS SPIEL VON

SU Mireia Vila Soriano und Alexander Polzin haben ein Bühnenbild entworfen, das mit der Idee von Innen und Außen, Sichtbarem und Verborgenem spielt. Mittels einer Drehbühne entstehen immer wieder neue Räume und Situationen – ein Mechanismus, der eine eigene Dynamik besitzt und Einfluss nimmt auf das Bühnengeschehen, und somit das Spiel von Machtverhältnissen auf einer weiteren Ebene aufgreift. Darüber hinaus hat das Bühnenbild auch etwas von einem Labyrinth, welches wiederum die verschiedenen Schichten der Geschichte widerspiegelt.

EVDF Das Libretto der Tango-Operita stammt von dem Lyriker Horacio Ferrer. Inwiefern setzt du die Texte in deiner Inszenierung um?

SU Indem ich versuche, für die metaphorischen Bildwelten eine theatralische Variante und Übersetzung zu finden. Horacio Ferrer spielt in seinem Text mit eigenen Wortschöpfungen, zahlreichen Metaphern und Doppeldeutigkeiten, die wir, da wir den kulturellen Hintergrund nicht besitzen, weder verstehen noch zuordnen können. Darüber hinaus ist der Text teilweise im Argot der Bewohner von Buenos Aires verfasst, einer Sprache, die nur innerhalb einer bestimmten Gruppe von Menschen verstanden wird. Und hier ist wieder die Parallele zum Tango: Es gibt bestimmte Codes und Regeln, die Grundlage der Kommunikation der Tanzenden sind … für den Außenstehenden sind diese kaum erkennbar – aber vielleicht gerade deshalb umso faszinierender.

Probenfoto MARÍA DE BUENOS AIRES

Thiele

M ARÍA DE BUENOS AIRES

Tango-Operita

MAC H TVER H ÄLTNISSEN
© Angelika
MUSIKALISCHE LEITUNG Andreas Kowalewitz | INSZENIERUNG & CHOREOGRAFIE Sommer Ulrickson | AUSSTATTUNG Mireia Vila Soriano & Alexander Polzin | DRAMATURGIE Esther von der Fuhr Bismarckplatz | Regensburger Erstaufführung | Premiere 25.2.23 | 8–47 Euro 23 Feb Mär Apr Jun Jul 13 ÖP 19 M 25 P 2 12 19 24 1 9 30 23 14 18 19.00 11.00 19.30 19.30 15.00 18.00 19.30 19.30 18.00 15.00 19.30 19.30 19.30 F F U30 ÖP = Ö ffentliche Probe | M = Matinee | P = Premiere | F = Familienvorstellung | U30 = U30-Vorstellung
in 16 Bildern | Musik von Astor Piazzolla | Libretto von Horacio Ferrer | In deutscher und spanischer Sprache mit Übertiteln
11 TANZ

Amor & Psyche

4. PHILHARMONISCHES KONZERT

Philosophischen und musikalischen Wahrheiten rund um die Liebe, widmet sich das 4. Philharmonische Konzert AMOR UND PSYCHE des Philharmonischen Orchester Regensburg. In seinem berühmten SYMPOSIUM („Das Gastmahl”) ließ der große Philosoph Platon verschiedene Charaktere das Wesen des sogenannten “Eros” erläutern. Der amerikanische Komponist Leonard Bernstein, Komponist der WEST SIDE STORY , nahm sich dieses Meisterwerk als Inspirationsgrundlage für seine dialogisch gestaltete Serenade, in der er Platons Figuren musikalisch effektvoll gegeneinander antreten lässt. Ebenfalls in den regen Dialog treten die beiden mythischen Wesen Amor und Psyche in der kurzweiligen Ballett-Ouvertüre Paul Hindemiths. Einen sehr persönlichen Zugang zum Thema Sehnsucht und Liebesleid fand Richard Wagner in den abschließenden Werken des Konzerts. Seine unerfüllte Liebe zu der verheirateten Mathilde Wesendonck mündeten in der Vertonung fünf ihrer Gedichte. Das musikalisch farbenreiche Frühwerk wurde später zur Inspiration für sein Opern-Meisterwerk

TRISTAN UND ISOLDE . Mit dem Vorspiel und dem berühmte Liebestod Isoldes erklingt seit langer Zeit wieder sinfonischer Wagner im Neuhaussaal. Ein lohnendes Konzert, das den Zuschauer das „schönste aller Gefühle” in all seinem emotionalen und musikalischen Facettenreichtum erleben lässt.

Große Stimmen Kammer konzerte

ARIENABEND DES OPERNSTUDIOS DER BAYERISCHEN STAATSOPER

Ein einmaliger Abend für Liebhaber*innen weltbekannter Opern: Opernstars von morgen präsentieren beliebte Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Georges Bizet, Jacques Offenbach und Gaetano Donizetti.

Mit freundlicher Unterstützung der Camilla-Insinger-Stiftung

6–33 Euro

24.2.23, 19.30 Uhr Bismarckplatz

Raritäten der Kammermusik von Franz Schubert (1797–1828), Camille Saint-Saëns (1835–1921) und Rainer Stegmann (*1957) bringt das FANTASIA überschriebene

4. Kammerkonzert am 29. Januar um 19 Uhr im Neuhaussaal zu Gehör. Wie auch die vorangegangenen Kammerkonzerte ist der Abend zeitübergreifend und verspricht mit Klavier, Violine und Gitarre abwechslungsreichen Hörgenuss.

BEGRÜNDER DES TANGO NUEVO

Ganz im Zeichen des Komponisten und BandneonSpielers steht das PIAZZOLLA! überschriebene 5. Kammerkonzert am Sonntag, 26. Februar um 19 Uhr im Neuhaussaal. Astor Piazzolla gilt als Begründer des „Tango Nuevo“. Wer mehr Piazzolla auf der Bühne erleben möchte, hat in der TangoOperita MARÍA DE BUENOS AIRES ab dem 25. Februar Gelegenheit dazu.

Karten für alle Kammerkonzerte kosten 16 Euro.

ANNA MARIA STAŚKIEWICZ Violine © Anita Wąsik-Płocińska
16–38 Euro 2. & 6.2.23, 19.30 Uhr Neuhaussaal
12 KONZERT

Noch mehr Theater!

EXTRAS, SPECIALS UND SCHÖNE SONDERFORMATE BALKONSINGEN

Eintritt frei

11.1. & 8.2.23

jeweils 21.30 Uhr

Bismarckplatz

Eintritt 8 Euro

ermäßigt 5 Euro

13.1.23, 21 Uhr

Unteres Foyer

Velodrom

Fast schon zur Tradition ist unser BALKONSINGEN geworden, das einmal im Monat den Bismarckplatz musikalisch in eine Piazza mit besonderem Flair verwandelt. Um 21.30 Uhr bringen Ensemblemitglieder 30 Minuten lang ihre Arien, Songs und Lieder zu Gehör – umsonst und draußen und bei jedem (!) Wetter.

OPEN M IC NIG H T

Wir geben die Bühne frei! Am 13. Januar um 21 Uhr präsentieren sich im Foyer des Velodroms versteckte Talente der Region in unserer ersten OPEN MIC NIGHT dem Regensburger Publikum. Zu erwarten ist ein vielfältiges Programm, bei dem der Kreativität der Künstler*innen keine Grenzen gesetzt sind. Denn erlaubt ist alles: Ganz egal ob Gesang, selbstverfasster Text, Tanz, Poetry Slam, ein Zaubertrick, ein Instrumentalstück oder einfach nur eine Tierimitation.

DER KREAT IVITÄT KEINE GRENZEN SE T ZEN

Eintritt 8 Euro

ermäßigt 5 Euro

15.2.23, 21 Uhr

Theatercafé

Mit Theaterticket des Abends Eintritt frei, sonst 5 Euro

18.2.23, 22 Uhr

Neuhaussaal

ABGESC HM INKT

Der Late-Night-Talk mit Live-Musik, Lebensweisheiten, Humor und pointierten Fragen bringt, moderiert von Dramaturg Daniel Grünauer, Menschen aus Stadtgesellschaft und Theater zusammen und mit dem Publikum ins Gespräch – für mehr Kurzweil und leichtfüßigen Austausch mit charmantem Tiefgang.

AF T ER S HOW PAR T Y

Beschwingt aus dem Musical-Revue-Abend PUTTING IT TOGETHER und noch mit dem Party-Bühnenbild vor Augen kann man sich am 18. Februar direkt in die After Show Party im Neuhaussaal werfen. Ab 22 Uhr wird der ehrwürdige Konzertsaal zum groovenden Dancefloor mit DJ, Bar und Tanz bis (fast) in den Morgen. Eintritt frei mit dem Ticket des Abends, andere Gäste bezahlen 5 Euro.

VELO SPEZIAL

Die sehr spezielle Open Stage: Freies Spiel für alle Theater-Mitarbeiter*innen. Hier experimentieren Beschäftigte aus allen Bereichen des Hauses, führen vor und blödeln herum, singen schön und schräg und lassen sich auch sonstwie in die Karten und hinter die Visiere gucken.

IC H MÖC H TE DER KNOPF AN DEINER BLUSE SEIN

Tickets 8 Euro

ermäßigt 5 Euro

3.2.23, 22 Uhr

Unteres Foyer

Velodrom

Den Anfang machen Gerhard Hermann, Thomas Mehlhorn, Sophie Juliana Pollack, Maxi Ratzkowski, Ronny Scholz, Franziska Sörensen und Antje Thoms mit einer lustvollen Vereinnahmung des deutschen Schlagerrepertoires: Welche Untiefen stecken in den Strophen von Songs, deren Refrains wir alle im Schlaf mitsingen können? Was bleibt von Ohrwürmern übrig, wenn man die Musik abzieht? Wir nehmen bekanntes und weniger bekanntes Liedgut unter die Lupe und entdecken die Abgründe von Songs wie „Ich möchte der Knopf an Deiner Bluse sein“.

13 SPECIALS

Auf einen Espresso mit …

SHOKOFEH BÖRTECENE

AH Was machen Sie am Theater Regensburg?

SB Ich bin seit vier Jahren beim Einlass- und Garderobenservice. Hier habe ich viel Kontakt mit dem Publikum. Gerade bin ich häufig im Antoniushaus beim WUNSCHPUNSCH . Ich war schon vorher als Besucherin oft hier und Theater interessiert mich insgesamt sehr.

AH Sie sind persische Schauspielerin, es gibt sogar einen Dokumentarfilm über Sie. Wie sind Sie nach Regensburg gekommen?

SB Ich habe nach dem Abitur in Teheran eine Schauspielausbildung begonnen, konnte diese aber wegen der politischen Verhältnisse im Iran – und die waren und sind für eine Frau noch viel schwerer – die Ausbildung nicht beenden. 1986 bin ich erst in die Türkei und dann nach Deutschland geflohen. In Regensburg lebe ich seit 27 Jahren. Meine Tochter Pia hat in der Schule ihre Seminararbeit über mich geschrieben. Daraus entstand dann einige Zeit später, mit Hilfe meiner guten Freundin Christine Kelm, ein Dokumentarfilm.

AH Wie schauen Sie gerade auf den Iran und die Bewegung „Frau – Leben – Freiheit“?

SB Ich schaue mit viel Freude und ebenso viel Trauer auf die Menschen im Iran. Wir hören hier in den Medien ja gar nicht alles, was dort Schreckliches und Mutiges passiert. Die jungen Leute kämpfen für ihre Freiheit. Es geht nicht nur um den Schleier und die Unterdrückung der Frau durch das Mullah-Regime. Der Schleier ist nur ein Symbol. Es geht um Freiheit und gegen eine Diktatur, gegen Armut, gegen schlimme Verhältnisse. Aber ich habe viel Hoffnung.

Jazzfestival Sparks & Visions

Jazz hat im Theater Regensburg Tradition und zum Jahresanfang gibt es gleich ein ganzes winterliches Jazz-Festival zu erleben. Vom 27. bis 29. Januar geben sich Jazz-Größen im Rahmen des internationalen Jazzfestivals SPARKS & VISIONS ein Stelldichein im Bismarckplatz. Neun hochkarätige Bands mit Musiker*innen aus 13 Ländern zeigen eine großartige Fülle von Klangfarben und Stilistiken auf. An drei Abenden kann man sich auf eine Entdeckungsreise durch den zeitgenössischen Jazz in all seinen Facetten begeben. Den Auftakt macht am Freitag Jazzpreisträgerin

Julia Hülsmann mit „Heaven Steps To Seven“ und den Abschluss bildet am Sonntag „A Novel Of Anomaly“ um den

Schweizer Vokalist Andreas Schaerer. Dazwischen liegen Begegnungen mit Nu Jazz und musikalischem Kosmopolitismus, Jazzviolinistinnen und Tasteninstrumentalisten und renommierten Bands. Ausführliche Informationen auf sparks-and-visions.com

Einzeltickets 63,50 Euro je Abend Festivalpass 157,50 Euro für alle drei Abende 27.1., 28.1.23, 19 Uhr 29.1.23, 18 Uhr

Bismarckplatz

H EI T UND GEGEN EINE DIK TATUR
ES GE H T U M FREI
Den Espresso mit Shokofeh Börtecene trank Andrea Hoffmann
14 EXTRA

Theater freunde Kindheits geschichten

Liebe Mitglieder der Theaterfreunde Regensburg, sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind freudig überrascht und glücklich, Neues am Theater erleben zu dürfen. Stücke, die uns unbekannt waren und junge Talente, die uns begeistern. Künstler*innen, die dankbar sind uns kennenzulernen. Ein gutes niveauvolles Miteinander ist entstanden. Theater braucht Freunde – diese Freunde sind wir. Sie sind uns herzlich als Mitglied willkommen. Kontaktieren Sie unsere Geschäftsstelle. Besuchen Sie unsere Homepage.

Im Namen der Theaterfreunde und seines Vorstandes wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und gesundes neues Jahr sowie viele gemeinsame schöne Stunden im Theater.

Ihre Ursula Michalke, Vorsitzende mit dem Vorstand der Theaterfreunde

Die mit dem Grimme- und Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Schauspielerin Gisela Schneeberger hatte im Berliner Schillertheater und in den Münchner Kammerspielen in jungen Jahren ihr „Zuhause“, bis sie in verschiedensten Serien und zahlreichen Filmen auf sich aufmerksam machte. Gerne wird das Komische mit ihr in Verbindung gebracht, doch verinnerlicht sie Vieles mehr.

In ihrer berührenden Lesung, bestehend aus Kindheitsgeschichten verschiedener Autor*innen, lässt sie ihre Zuhörer wieder aus der Sicht eines Kindes empfinden.

6–38 Euro

4.2.23, 19.30 Uhr

Bismarckplatz

I M PRESSU M

Eine Sonderbeilage der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg

HERAUSGEBER Theater Regensburg, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bismarckplatz 7, 93047 Regensburg | Intendant Sebastian Ritschel, Kaufmännischer Direktor Dr. Matthias Schloderer | GRAFISCHE GESTALTUNG klein,laut | REDAKTION Andrea Hoffmann, Dramaturgie, Intendanz, Marketing, KBB | FOTOS Christian Boldt, Marie Liebig, Tom Neumaier, Heidi Scherm, Pawel Sosnowski, Angelika Thiele, Anita Wąsik-Płocińska | ANZEIGENVERKAUF Mittelbayerische Werbegesellschaft mbH, Kontakt Frank Stratemann, Tel: (0941) 207-388, Fax 207-833; frank.stratemann@ mittelbayerische.de, Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: F.-X. Scheuerer | HERSTELLUNG Mittelbayerisches Druckzentrum GmbH, www.mittelbayerisches-druckzentrum.de | Das Theater Regensburg wird durch die Stadt Regensburg und den Freistaat Bayern gefördert | Spielzeit 22/23

GRO E NAMEN – GRO E TEXTE: GISELA SCHNEEBERGER LIEST KINDHEITSGESCHICHTEN GISELA SCHNEEBERGER Schauspielerin © privat
15 EXTRA
Intendant Sebastian Ritschel mit dem Vorstand der Theaterfreunde Regensburg e.V. © Presse Staudinger

4 5 E u r o s i n d I h n e n s i c h e r !

W i r ch e cke n I h re Ve r s i ch e r u n g e n W i r m e i n e n , d a s s S i e b e i e i n e m We c h s e l v o n m i n d e s t e n s d r e i

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9 3 0 7 3 N e u t r a u b l i n g

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