Familienunternehmen mit langer Tradition AVOLA 1836 herrschten in Deutschland noch mehrere Könige und Fürsten, weite Wege werden mit Pferdegespannen zurückgelegt und die Kohle ist das Nonplusultra der Energieerzeugung. Der Hunger nach dem schwarzen Gold ist in dieser Hochphase der ersten industriellen Revolution groß. Unweit der kohlereichen Ruhrregion gründet in jenem Jahr der 29-jährige Arnold Volkenborn Avola.
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olkenborn verdient anfangs sein Geld noch mit Geigenspiel. Die Lust am Vergnügen ist in den wachsenden Städten des Rheinlands groß und ein „ernsthafter“ Brotberuf scheinbar nicht nötig. Ein religiöses Erweckungserlebnis brachte Volkenborn aber dazu, die Violine an den Nagel zu hängen. Aus dem „Musicus“ wurde ein „Mechanicus“, wie er in den eigenen Lebenserinnerungen schrieb. Verdiente er in den Anfangsjahren als Schreiner 20 Silbergroschen, führte er am Ende ein Maschinenbau-Unternehmen mit 30 Mitarbeitern – seinen Erinnerungen zufolge das Zehnfache an Beschäftigten, als bei der Firmengründung erwartet. Familiengeführt in fünfter Generation Was Arnold Volkenborn ebenso wenig ahnen konnte: Das von ihm gegründete Unternehmen ist auch noch über 185 Jahre später erfolgreich. Avola wird in fünfter Generation familiengeführt. Auf seinen gleichnamigen Sohn Arnold folgte Enkel Herrmann, später dessen
Sohn Kurt Volkenborn. Derzeit lenkt die Ururenkelin des Firmengründers, Barbara Volkenborn-Gehrmann, die Geschicke der Firma. Qualität und Sicherheit für den Bau Belieferte der Gründer 1836 die seinerzeit expandierende Textilindustrie und Landwirte mit seinen Maschinenprodukten, konzentriert sich Avola mit unfallsicheren Sägen seit den 1950er-Jahren ganz auf die Bauwirtschaft. Die Unternehmensphilosophie korreliert mit der Familientradition: Werte wie Qualitat, Zuverlässigkeit und Innovationskraft treiben die Produktentwicklung voran. Das gilt für damals wie für heute: So hat Avola auf der letzten bauma eine Neuheit vorgestellt: eine Elektronik, die verhindert, dass die schon 2007 entwickelte und mit dem Euro-Test-Preis ausgezeichnete Sicherheitsschutzhaube manipuliert werden kann. Damit wird die Anwendersicherheit der Säge noch einmal verbessert. Den Euro-Test-Preis gab es für Avola auch 2019. Diese Auszeichnung galt dem elektro-
nischen Retter des sogenannten „StOp-Schalters“. Bauunternehmen, die durch die Anschaffung die Sicherheit ihrer Beschäftigten erhöhen, erhalten eine 150-Euro-Pramie von der BG Bau. Der „StOp-Schalter“ ist so konstruiert, dass sich auch ältere Avola-Baukreissägen damit sicherheitstechnisch optimieren lassen. Made in Germany – seit über 185 Jahren Das mittelständische Unternehmen fertigt nach wie vor ausschließlich in Deutschland. Der Hauptsitz hat sich in den vergangenen 185 Jahren geografisch nur geringfügig verlagert – von Arnold Volkenborns Geburtsort Langenberg, heute ein Stadtteil von Velbert, ins elf Kilometer entfernte Hattingen/Ruhr. Da sich das Unternehmen eine eigene Konstruktion leistet, kann es auf die Anforderungen des Marktes schnell, flexibel und kundenorientiert reagieren. Sonderanfertigungen gehören damit zu den unverrückbaren Angeboten für die immer weiter wachsende Kundschaft.
Innovationen prägen die Unternehmensgeschichte. 2019 erhielt Avola den Euro-Test-Preis für den „StOp-Schalter“, der Manipulationen an der Sicherheitsschutzhaube verhindert. Quelle: Avola
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