WISSENSCHAF T
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DIMENSIONS 1 2021 | WISSENSCHAFT
Fallbericht:
Periimplantitis in der ästhetischen Zone
Dr. med. dent Ueli Grunder
Vorgeschichte Die Gesamtsanierung eines Patienten mit multiplen Nichtanlagen (Abb.1 & 2) beinhaltete auch den Ersatz des fehlenden lateralen Schneidezahnes im Oberkiefer Rechts (Abb. 3 & 4). Bedingt durch die Diastema-Situation waren Alternativen nicht indiziert. Diese Behandlung wurde bei diesem männlichen Patienten bereits im Alter von 19 Jahren durchgeführt, da die Invalidenversicherung, welche für die Finanzierung solcher Behandlungen zuständig ist, nur bis zum Erreichen des 20. Altersjahr bezahlt. Erschwerend war sowohl für die Behandlung als auch für die unterstützende Therapie, dass der Patient eine geistige Behinderung hat. Nach Beendigung der aktiven zahnärztlichen Behandlung konnte aus verschiedenen Gründen
Abb. 1
Abb. 3
nur alle 6 Monate eine Recall-Sitzung bei der Dentalhygienikerin vereinbart werden. Bei jedem Recall wurde erneut auch eine intensive Mundhygienetechnik-Instruktion durchgeführt. Leider kam es dann zu einem längeren Unterbruch der notwendigen Recall-Sitzungen. Befund 14 Jahre nach der primären Behandlung Bei einer Recall-Sitzung 14 Jahre nach Abschluss der primären Behandlung musste leider eine ausgeprägte Periimplantitis in Regio 12 diagnostiziert werden. Der Befund beinhaltet massives BOP, ein radiologisch sichtbarer massiver Knochenverlust verbunden mit Sondierungstiefen zirkulär bis 8mm (Abb. 5 & 6). Es wurde entschieden, eine chirurgische Periimplantitis-Therapie durchzuführen.
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 2
Abb. 4
Abb. 7