Klima: null Debatte, keine Lösung

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ZE!TPUNKT

für friedliche Umwälzung

Klima: null Debatte, keine Lösung

In dieser Ausgabe:

Christoph Pfluger Plötzlich gilt es ernst

Nicole Maron Hier geht der Klimawandel ans Lebendige

Mark Keenan Es gibt keinen CO2-Klimanotstand

Dmitry Orlov Planetare Erwärmung

Christian Kreiß Die grosse Bereinigung

Yanis Varoufakis Eine neue internationale Wirtschaftsordnung

Christa Dregger «Anschlussfähig»

Samia Guemei Bekenntnisse einer Unmutigen und vieles mehr

173 !
Mai. –Juli 23 Fr./€ 15.–

Warum es ohne Debatten keine Lösungen geben kann

Liebe Leserinnen und Leser

Woraus besteht eigentlich die Lösung eines Problems? Dass das Problem dann verschwindet, mögen einige denken. Nicht falsch, aber auch nicht richtig! Viele Lösungen verursachen nämlich neue Probleme. Und wenn man genauer hineinschaut in unsere Zivilisation, dann bestehen eigentlich fast alle neuen Probleme aus den Lösungen der alten.

Die nicht ganz wasserdichte Antwort auf diese Schwierigkeit besteht darin, eine vorgeschlagene Lösung gründlich zu diskutieren, anzupassen und schliesslich in einem demokratischen Entscheid umzusetzen. So werden die unerwünschten Nebenwirkungen und Folgen minimiert.

Funktioniert nicht immer, aber deutlich besser als an Orten mit eingeschränkter demokratischer Mitsprache. Sonst wäre die Schweiz mit ihren steilen Bergen und mageren Wiesen das Armenhaus Europas geblieben.

Man kann also sagen: Ohne Debatten gibt es keine Lösungen, sondern eher die Verhinderung von solchen. Im Autoverkehr löst man Probleme durch Strassenbau – statt die Menschen davon zu befreien, ständig woanders sein zu müssen.

«Die Debatte ist abgeschlossen», behauptete der globale Klimapolitiker Al Gore 2006 zu den Ursachen des Klimawandels. Nein, sie hat gar nie wirklich stattgefun-

Wenn alles gesagt ist, beginnt das Gespräch.

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© Dirk Wächter
Fast alle neuen Probleme sind Lösungen der alten.
Editorial

den. Die CO2-Politik wurde in den 1990er Jahren entwickelt, durch den Fleischwolf wissenschaftlicher und undemokratischer internationaler Gremien getrieben und als super-simplifizierte Botschaft in die Massengehirne getrommelt: CO2 ist die Ursache und hier sind die finanziellen und technischen Instrumente, das verteufelte Gas – das gleichzeitig der Nährstoff Nummer eins der Erde ist – loszuwerden.

Welche Lücken die Hypothese hat und wo die wirklichen Ursachen des Klimawandels liegen, sind nicht die Fragen dieses Editorials. Das Thema ist vielmehr: Die CO2-Politik ist allein deshalb verfehlt, weil keine Debatte stattgefunden hat. Wir wurden eingenebelt, verführt und gezwungen, die Lösung derjenigen zu akzeptieren, die das Problem verursacht hatten. Es waren die wachstumssüchtigen Geld- und Wirtschaftskräfte, die sich die Welt untertan machten und dabei die Regelkreise der Biosphäre kappten.

Und jetzt versprechen sie, uns von ihrem Unheil zu befreien. Sie sind wie Hacker, die dir ein Virus in den Rechner schicken und dich dann für gutes Geld von ihm befreien – im Grunde Erpressung.

Wäre das durch eine Debatte zu verhindern gewesen? Vielleicht. Auf jeden Fall wäre es Gelegenheit gewesen, die Theorie seriös zu prüfen, die Hintermänner auszuleuchten und die Massnahmen auf Nebenwirkungen abzuklopfen.

Wie können Debatten in einer gespaltenen, von neuen Mythen geprägten Gesellschaft wieder in Gang gebracht werden? Man wird dabei wohl oder übel bei sich selber beginnen müssen, wieder lernen, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen, auch wenn die vielleicht keine grosse Lust dazu haben. Ein erster Schritt zum Lebenskünstler?

Wir sollten aber auch bei uns im skeptischen Sektor der Gesellschaft ansetzen. Hier hat in den letzten drei Jahren eine Art Lautsprecherei eingesetzt. Der Lauteste hat am rechtesten. Aufeinander zugehen, liebe Freunde!

mit herzlichen Grüssen

Christoph Pfluger, Herausgeber

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Sie versprechen, uns vom Unheil zu befreien, das sie selber erzeugt haben.

Das finden Sie im Zeitpunkt 173:

4 Plötzlich gilt es ernst Christoph Pfluger

8 Hier geht der Klimawandel ans Leben Nicole Maron

14 Es gibt keinen CO2-Klimanotstand Mark Keenan

24 Versiegelte Flächen: die Klimakiller Christa Dregger

28 Nicht die Meere, der Boden braucht Wasser Christa Dregger

30 Erwärmung im ganzen Sonnensystem Dmitry Orlov

36 Corona, Krieg und Klima Mathias Bröckers

46 Klima – wie weiter? Leserzuschriften

50 Die grosse Bereinigung Christian Kreiß

60 Eine neue internationale Wirtschaftsordnung Yanis Varoufakis

64 Die «Rettung» war Diebstahl Christoph Pfluger

70 Die deutschen Grünen am Ziel Mathias Rude

74 «Anschlussfähig» Christa Dregger

78 Die Sehnsucht nach Frieden wächst Interview mit Peter Brandt

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82 Der Kopf des Leuchtturms Jimmy Gerum
84 Übersterblichkeit: Es war die Impfung! Christoph Pfluger
Christa
Begegnung in der Kopfhörerwelt Nicolas Lindt
Kann wenigstens der Paartherapeut der Gesellschaft helfen? Gespräch mit
Heer
Bekenntnisse einer Unmutigen Samia Guemei
Himmel, Hügel, freie Herzen Christoph Pfluger
87 Ungewöhnlich: die Aufarbeitungsinitiative Christoph Pfluger 92 Der Meister vergänglicher Baukunst
Dregger 97 Die Goldene Tonne Nicole Maron 100
102
Klaus
108
113
Kosha
116 Stecken wir in einem kollektiven Trauma?
Joubert
Christa
118 Peace Pilgrim: 28 Jahre für Frieden wandern
Dregger
122 Die Glaubalisierung des Wissens Michael Birkenmeier

Plötzlich gilt es ernst

Wir haben die Klimadebatte verpasst – was tun?

Die Umweltbewegung rudert im Boot der Finanzelite, aber gesteuert wird in den Hinterzimmern der Wallstreet und von Davos. Das war schon vor zwanzig Jahren mein Fazit der CO2-Kampagne zwecks Umbau der weltweiten Wirtschaftsordnung und der Energieströme. Aber unternommem habe ich nichts, wie viele andere auch.

Es war auch bestens eingefädelt. Ende der 1980er Jahre setzte die CO2-Forschung unter Margareth Thatcher ein, die zusätzliche propagandistische Waffen gegen die aufmüpfigen Kohlearbeiter brauchte, die ihren Big Bang gefährdete. In den 1990er Jahren begannen die grossen Finanzkräfte, koordiniert vom Bankenmann Maurice Strong, die globalen Umweltorganisationen unter ihre Fittiche zu nehmen, deren Mut wir vorher bewunderten und deren Käuflichkeit wir lange nicht erkannten.

Dann wurden in der UNO und anderen globalen Institutionen wissenschaftliche Kommissionen eingerichtet, die voluminöse, alarmistische Berichte publizierten und CO2-Programme entwarfen. Eine seriöse Debatte über die tatsächlichen Ursachen? Fehlanzeige. Die kritischen Wissenschaftler wurden ausgebootet, und selbst

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die informierte Basis konnte in dieser hochkomplexen Materie nicht mithalten. Da war die Virologie für Staatsbürger zu Pandemiezeiten vergleichsweise simpel.

So entwickelte sich jenseits des demokratischen Prozesses eine programmatische Wucht, die so ziemlich alles aus den Angeln hebt, was bisher galt: Versorgungssicherheit, Markt, Kosten, Geopolitik, Finanzflüsse, die demokratischen Grundlagen an sich.

Nicht, dass alle diese Bereiche in bester Ordnung wären, keineswegs! Aber ein Totalumbau der Welt kann nicht von Bankern, ein paar Wissenschaftlern, Lobbyisten und Klimarebellen initiiert und durchgesetzt werden.

Wenn die unterkühlten Wachstumsfetischisten das von ihnen verursachte Problem – die Zerstörung der Naturkreisläufe – selber lösen, wird das Ergebnis katstrophal. Seit Einstein wir wissen wir, dass Probleme niemals mit derselben Denkweise zu lösen sind, durch die sie entstanden sind.

Wolken, das potenteste Klimagas und ein paradoxes Wunder: Sie schützen vor Hitze und halten uns warm. (Bild: Tom Barret / unsplash)

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Ein Totalumbau der Welt kann nicht von Bankern, ein paar Wissenschaftlern, Lobbyisten und Klimarebellen initiiert und durchgesetzt werden.

Unsere Untätigkeit mag plausible Gründe gehabt haben. Aber jetzt stehen wir vor dem Scherbenhaufen. Die EU verbietet Autos mit Verbrennermotoren, die stabile Elektrizitätversorgung wird heruntergefahren und durch Flatterstrom ersetzt, in Deutschland müssen die Häuser mit riesigem Kostenaufwand nachisoliert werden, Naturflächen weichen Solarpanels – gesetzliche Vorschriften ohne wirkliche Debatte – und ohne Einspruchsmöglichkeit.

Über die Ursachen haben wir noch gar nicht gesprochen. Das CO2 mit einem Anteil von 0,04 Prozent der Atmosphäre ist bestimmt ein bisschen klimawirksam. Aber der grosse Elefant im Klimadiskurs ist der Wasserdampf, das mit Abstand am meisten verbreitete Klimagas.

Ohne Wasserdampf wäre es auf der Erde 20 Grad kälter; sie wäre unbewohnbar. Der Wasserdampf speichert aber nicht nur die Wärme, er schützt uns in Form der Wolken auch vor Hitze. Was für ein paradoxes Wunder: Was uns vor Sonnenhitze schützt, hält uns gleichzeitig warm. Das soll mal einer digitalisieren!

Wasserdampf hat eine enorme Temperaturspeicherfähigkeit und wird durch die Winde nicht gerade gerecht, aber nachhaltig auf dem Planeten Erde verteilt. Im Kyoto-Protokoll kommt er nicht einmal vor. Der wichtigste Klimafaktor ist in der Politik faktisch inexistent. Viel mehr Blindheit ist fast nicht denkbar. Dafür verbreiten die Konzerne und ihre Politiker dann Floskeln von Ganzheitlichkeit. Dabei haben sie nur eines: Interessen!

Das Zusammenspiel zwischen Wasserdampf und der Erde ist durch eine Reihe von Massnahmen hochgradig gestört:

■ Abholzung und Vergiftung der Böden reduzieren ihre Wasseraufnahmefähigkeit und stören das Mikroklima

■ Wasserbau bezweckt schnelle Ableitung anstatt langsame Versickerung

■ Verbauung der Küsten behindert den Zug der Regenwolken vom Meer landeinwärts

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Der Wasserdampf speichert nicht nur die Wärme, er schützt uns in Form der Wolken auch vor Hitze –ein hochkomplexes Wunder.

Anstatt sich mit diesen zivilisatorischen Erbsünden zu befassen, stürzt sich die üppig finanzierte und propagandistisch abgeschirmte Klimapolitik auf das CO2 , gewissermassen den Borkenkäfer des Klimawandels.

All diese Feststellungen helfen uns natürlich nicht viel, die Kehrtwende aus der Sackgasse noch zu schaffen. Es gibt allerdings zwei Hoffnungsgründe, das bereits beschlossene Unheil zu mindern:

■ Der Glaube an das CO2 nimmt ab und wo Menschen demokratisch entscheiden können, wird netto Null abgelehnt, zuletzt in Berlin und Mitte Juni hoffentlich auch in der Schweiz.

■ Die Kraft der freien Meinung: Die dezidierte, aber freundlich formulierte Distanz zur CO2-Propaganda gehört, wenn es passt, auch in persönliche Beziehungen und zeigt: Es gibt Menschen, die sich vom Borkenkäferdenken und der Strassenkleberideologie befreit haben. Dazu wollen wir mit dieser Ausgabe anregen.

Die Blase braucht jetzt einen Stich

Wie senkelt man unfaire Propagandisten? Diese Frage beschäftigt mich seit der Vollgeld-Initiative, als sich ein Professor mit unsäglichem Schwachsinn über diese Geldreform hermachte. Als ich ihn zu einem öffentlichen Streitgespräch nach vereinbarten Regeln einlud, wollte er drei Monate keine Stunde Zeit haben. Aber er verstummte.

Ähnliches geschah in der Pandemie. Mit etwas wissenschaftlichem Grundwissen waren die Tricks und Begriffsverwirrungen oft (aber nicht immer) leicht zu erkennen. Der Herr Professor hat meine Herausforderung nicht angenommen. Er hat auch nicht geschwiegen. Aber er hielt sich zurück (so will ich es wenigstens wahrgenommen haben).

Beim CO2 traue ich mir eine

öffentliche Disputation mit einer Klima-Koryphäe nicht zu. Der Planet Erde ist noch ein Stück komplexer als die Menschen, die auf ihm leben. Ich weiss da nicht genug.

Aber: Die akademischen Propagandisten müssten zur Rede gestellt werden, in einem fairen, transparenten Debattenformat: Die beiden Kontrahenten stellen sich vorbereitete Fragen. Es gibt eine Antwort, eine Replik und eine Duplik mit Zeitbegrenzung. Schiedsrichter schauen auf die Einhaltung der Regeln. Das Ganze wird live hinaus ins Internet gesendet, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann.

Die Propagandisten können nur in ihrer Blase überleben. Es ist Zeit, sie anzustechen. CP

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Hier geht der Klimawandel ans Leben

Beispiel Peru: Hier bedrohen die extremen Auswirkungen das Leben der Menschen. Dabei interessiert es erstmal nicht, ob es sich um eine natürliche Klimaschwankung handelt oder ob der Mensch dafür verantwortlich ist. Von Nicole Maron

Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob der Klimawandel tatsächlich «existiere». Ob er natürlich ist oder auf die menschlichen Aktivitäten seit der Industriellen Revolution zurückgeführt werden könne. Und ob das Wort «Klimawandel» die Sachlage nicht verharmlose und man deshalb eher von «Klimakrise» oder «Klimakatastrophe» sprechen sollte. Weitere Debatten drehen sich um die Fragen, wie sinnvoll die Klimakonferenzen und die dort beschlossenen Ziele sind, und ob die Fokussierung auf die CO2-Reduktion die Aufmerksamkeit nicht von anderen wichtigen Faktoren ablenkt.

Es wird argumentiert, verhandelt, gestritten, protestiert und gestreikt – doch die Büros, Parlamentsgebäude und Konferenzsäle befinden sich in der Regel tausende von Kilometern weit von den wirklichen Brennpunkten der Klimakrise entfernt. Die Länder, die am meisten davon betroffen sind, befinden sich im Globalen Süden. In der Regel sind es diejenigen, die am nachhaltigsten leben und die am wenigsten darauf vorbereitet sind, mit den Folgen der Klimaveränderungen umzugehen.

Landwirtschaft im peruanischen Hochland ist immer Handarbeit und wetterabhängig. Es gibt keine Maschinen oder Bewässerungssysteme.

(Foto: Nicole Maron)

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Es gibt keinen allein durch CO2 verursachten Klimanotstand

Die Erklärung «Es gibt keinen Klimanotstand» provoziert und polarisiert. Sehen wir nicht in all den Dürren, Überschwemmungen, Hitzerekorde und dem dramatischen Rückgang an Fruchtbarkeit die Anzeichen einer kommenden Klimakatastrophe? Aber: Inwieweit wurde unser Blick gelenkt durch einen Filter einseitiger Informationen? Die folgenden Auszüge eines Textes von Mark Keenan geben in einigen Punkten nicht die Meinung der Redaktion wieder – aber wenn wir die richtigen Konsequenzen ziehen wollen, sollten wir anderslautende wissenschaftliche Meinungen nicht zu schnell als «Klima-Leugnung» zur Seite zu legen. (Die Nummerierung folgt dem Original.)

Viele Menschen auf der ganzen Welt glauben an den Klimanotstand. Seit Jahrzehnten wird uns von den Vereinten Nationen gesagt, dass die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen eine Klimakatastrophe verursachen werden. Doch inzwischen bezweifeln zahlreiche Wissenschaftler die Theorie, dass der Klimawandel allein durch Menschen verursacht werde. Ich möchte einige Informationen beisteuern.

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Von Mark Keenan

1. 1500 Klimawissenschaftler und andere Fachleute aus über 30 Ländern haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie den Behauptungen der UNO in Bezug auf den Klimawandel widersprechen. («Es gibt keinen Klimanotstand» der Stiftung Climate Intelligence – CLINTEL)

Auch ich habe diese Erklärung unterzeichnet. Als ehemaliger Wissenschaftler im Ministerium für Energie und Klimawandel der britischen Regierung und ehemaliger Mitarbeiter der Umweltabteilung der Vereinten Nationen war ich verantwortlich für das Protokoll über die Freisetzung und Übertragung von Schadstoffen (Pollution Release and Transfer Register Protocol) in Boden, Luft und Wasser weltweit.

Dessen Fazit war: Ja, es gibt eine Umweltverschmutzung. Aber CO2 ist nicht das zentrale Problem. Die industrielle Globalisierung hat viele Stoffe hervorgebracht, die als Schadstoffe registriert sind, darunter Tausende neuer, vom Menschen hergestellter chemischer Verbindungen, Gifte, Nanopartikel und genetisch veränderte Organismen (GMO). …

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Versiegelte Flächen sind die wichtigsten Klimakiller

Globale Erwärmung, Anstieg der Meeresspiegel und Dürrekatastrophen haben eine Ursache: die Blockierung der Regenkreisläufe in Küstengebieten. Von Christa Dregger

Der neuste UN-Klimabericht zeichnet neue Szenarien einer CO2-gesteuerten Klimakatastrophe. Sämtliche Aktionspläne drehen sich um die Reduktion des Kohlendioxid. Doch bisher hatten alle Bemühungen um CO2-Einsparungen wenig Effekte. Vielleicht, so mutmassen die ersten Experten, gibt es einen anderen, mächtigeren Faktor des Klimawandels: das Wasser. Immerhin ist Wasserdampf das wirksamste und am weitesten verbreitete Treibhausgas. Aber seine Kreisläufe werden massiv behindert.

Allein die gestörten Wasserkreisläufe durch falschen Umgang mit den Böden in küstennahen Schlüsselregionen können, so beweist der spanische Meteorologe Dr. Millán Millán, den Anstieg der Meeresspiegel, den Verlust an Bodenfruchtbarkeit und die globale Erwärmung erklären. Ein wachsender Kreis von Experten sagt sogar: Regenerierte Wasserkreisläufe könnten global schnell und effizient eine Lösung für alle Aspekte der Umweltkatastrophe bewirken.

März 2023: Knochenharte Ackerböden, ausgetrocknete Flussläufe, leere Staubecken, verzweifelte Bauern. Die Dürre hält an. In weiten Teilen Südeuropas ist es derzeit so trocken wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Die Pegel der Stauseen Spaniens sind so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Das vergangene Jahr war für die iberische Halbinsel das wärmste und eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Schon in diesem Frühjahr gab es Temperaturen von 30 Grad sowie starke Waldbrände. Seit zwei Jahre regnet es in Katalonien im Nordosten kaum noch. Ähnlich sieht es in Italien und Frankreich aus, man spricht von Winterdürre. «Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer unbeständiger,» zitiert die Tagesschau einen Wasserbeauftragten der spanischen Regierung.

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Was in Südeuropa geschieht, kann Dr. Millàn Millàn aber ganz ohne CO2-Ausstoss erklären. Der Meteorologe aus Valencia hat 30 Jahre lang Wetterphänomene gemessen, Regendaten analysiert, gedeutet und verglichen. Er wollte wissen: Warum bleiben die Sommerstürme aus, die früher mehrmals im Jahr das Land erfrischten? Und was sind die Folgen?

Seine Erkenntnis: Die Regen bleiben aus, weil an den Küsten rund ums Mittelmeer Wälder gerodet, Felder drainagiert und Flächen versiegelt werden und weil die Natur den Tourismushochburgen und Gewächshausflächen weichen musste. Denn die küstennahen Gegenden sind Schlüsselregionen für die Regenmuster bis nach Mitteleuropa und sogar England. Werden sie versiegelt, bebaut und asphaltiert, bilden sich über ihnen heisse Luftströme. Die Thermik verhindert, dass Wolken dort abregnen können. Stattdessen treiben sie zurück aufs Meer. Der Regen, den das Land so dringend benötigt, fällt jetzt über dem Meer ab. Damit aber kann sich der Regenwasserkreislauf, der nicht nur

Küstengebiete sind Schlüsselregionen für die Regenmuster bis nach Mitteleuropa und sogar England.

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Versiegelte Flächen, wie hier die Gewächshäuser von Almeria erzeugen Hitzebarrieren und treiben die Regenwolken zurück aufs Meer.

Nicht die Meere, der Boden braucht das Wasser

Ein globaler Wasserplan für das Klima

Der Wasserbauingenieur Michal Kravcik aus der Slowakei sammelt seit Jahrzehnten Datenmaterial und praktische Erfahrungen. Das Ergebnis: Die Ableitung von Regenwasser weltweit vernichtet nicht nur Boden. Sie ist auch für den Anstieg des Meeresspiegels und die globale Erwärmung verantwortlich. Sein Vorschlag ist so einfach wie bestechend: Würde jeder Mensch auf der Erde einmalig 100 m3 Regenwasser in den Erdboden einsickern lassen, könnten wir den Klimawandel aufhalten. Das ist der Kern seines vorgeschlagenen Global Action Plans.

Welche Beobachtungen liegen seinem Vorschlag zugrunde? Zunächst in der Slowakei sah er, wie durch Flächenversiegelung und Drainagierung infolge industrieller Landwirtschaft mehr Regenwasser vom Land floss als zuvor. Mit seinem Team sammelte und analysierte er die Daten, rechnete sie auf globale Verhältnisse hoch und verglich sie mit weltweit gemessenen Daten. Das Ergebnis ist deutlich: Der jährliche Verlust von 127 000 Quadratkilometern Wald und die zusätzlich 55 000

Quadratmeter Flächenversiegelung pro Jahr reduzieren das Wasser, das in kleinen Regenwasser-Kreislaufen zirkulieren kann.

Im letzten Jahrhundert, so schätzt er, gingen diesen für das Klima so wichtigen Kreisläufen weltweit 37 000 Kubikkilometer Wasser verloren: tausendmal so viel wie der Lago Maggiore. Rechnet man das Volumen auf alle Ozeane um, kommt man auf ungefähr 10 cm Anstieg. Noch eine andere Rechnung macht Kravcik: Regenwasser und Luftfeuchtigkeit gehören zum Kühlungssystem der Atmosphäre. Ein Kubikmeter Wasser verbraucht bei der Verdunstung 680 Kilowattstunden Solarenergie. Der Verlust von signifikanten Wassermengen und die Austrocknung von Böden und Luft produzieren umgekehrt potentielle Wärme, und zwar – wie Kravcik errechnete – über 25 Millionen Tera-Wattstunden. Und damit über 1.600 mal mehr als die jährliche Produktion aller Kraftwerke der Erde zusammengenommen. Dies ist eine stichhaltige alternative Erklärung für die globale Erwärmung.

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Die Ableitung von Regenwasser vernichtet nicht nur Boden. Sie ist auch für den Anstieg des Meeresspiegels und die globale Erwärmung verantwortlich.

Kravcik: «Wir brauchen mehr Wasser in der Natur. Mehr Wasser in der Natur schafft nicht nur mehr ökologische Stabilität, sondern auch mehr soziale, wirtschaftliche und kulturelle Stabilität. Regenwasser ist ein Schlüsselelement für das Klima auf dem Planeten Erde.»

Nach seiner Erfahrung ist es relativ einfach zu schaffen, dass Regenwasser den Boden wieder auffüllt. In der Slowakei konnte er den Bau neuer Staudämme verhindern, indem er mit dem «Water and People»-Programm eine Alternative testete. In einer grossen Bürgerinitiative beteiligten sich

Bürgergruppen bauten in der Slowakei hunderte von kleinen Dämmen aus Steinen und Holz, um das Abfliessen des Wassers zu verlangsamen und das Einsickern in den Boden zu fördern. (Foto: Michal Kravcik)

Tausende von Menschen an vielen Orten daran, kleine «Checkdams» aus Steinen und Holz zu bauen und genau das Gegenteil von dem zu tun, was normalerweise mit Wasser gemacht wird: Sie verlangsamten den Abfluss des Regenwassers und gaben ihm somit Zeit, in den Erdkörper einzudringen. Die Aktion war ein grosser Erfolg. Nicht nur Hunderte von Arbeitsplätzen wurden geschaffen, es wurden auch Dörfer revitalisiert und das Land fruchtbar gemacht. Eine Fortsetzung des Programms auf nationaler Ebene wurde allerdings von der neuen Regierung der Slowakei im Jahre 2007 verhindert. Christa Dregger

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37 000 Quadratkilometer Wasser – so viel ging den natürlichen Kreisläufen durch sinnlosen Wasserbau verloren, hat der slowakische Wasserbauingenieur Michal Kravcik errechnet. (Bild: zVg)

Planetare Erwärmung –

nicht nur auf der Erde, sondern im ganzen Sonnensystem

Alle Planeten im Sonnensystem erwärmen sich. Die Beweise sind da. Niemand kennt mit Sicherheit die Ursache. Aber die Wirkung ist definitiv messbar und signifikant. Von Dmitry Orlov

Das Klima auf der Erde verändert sich ziemlich schnell, und viele Menschen haben sich davon überzeugen lassen, dass dies auf die so genannte «anthropogene globale Erwärmung» zurückzuführen ist und dass der Schuldige die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, der Landwirtschaft, der Landrodung und anderen menschlichen Aktivitäten sind. Dabei handelt es sich weniger um eine Theorie als um eine Hypothese – eine unbewiesene. Sie stützt sich auf Computermodelle, und das Problem mit diesen Modellen ist, dass sie im Allgemeinen das zeigen, was die Auftraggeber der Forschung wollen; wenn nicht, bezahlen sie jemand anderen, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten.

Problem mit den Klimamodellen ist, dass sie im Allgemeinen das zeigen, was die Auftraggeber der Forschung wollen.

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Und der Grund, warum diese speziellen Ergebnisse erwünscht waren, war, dass sie dazu verwendet werden konnten, riesige Geldmacherei zu rechtfertigen, wie z. B. die Besteuerung von Kohlenstoffemittenten, den Handel mit Kohlenstoffgutschriften und natürlich den Ausbau von Wind- und Solarkraftwerken, die teuer, unregelmässig, unzuverlässig und kurzlebig sind und die Integrität der Stromnetze gefährden. Die Verkündung dieser Hypothese als gottgegebene Wahrheit ermöglichte es auch, viele Menschen mit Schuldgefühlen zu belasten und sie dazu zu bringen, ihren Energieverbrauch freiwillig einzuschränken, was wiederum dazu führt, dass die Reichen immer reicher werden, selbst wenn die Verfügbarkeit von Energie in den ehemals reichen Ländern abnimmt. Al Gore, Clintons Vizepräsident und grosser Klimaalarmist, ist durch die Ausnutzung der Klimahysterie obszön reich geworden. Zuletzt wurde er auf der Konferenz in Davos gesehen, wo er noch mehr von seinem Klimaalarmismus verbreitete; zum Glück hören ihm nur noch wenige Menschen auf der Welt zu.

Doch jetzt kommt eine wichtige Nachricht, die die Hypothese des anthropogenen Klimawandels in den Wind schlägt: Nicht nur unser Globus erwärmt sich, sondern auch alle anderen Globen im Sonnensystem.

Der Mensch muss sich über die Erde erheben – bis zum Gipfel der Atmosphäre und darüber hinaus –, denn nur so kann er die Welt, in der er lebt, vollständig verstehen.

Sokrates

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Bild: Daniel Roberts / pixabay

Corona, Krieg und Klima –

Wer Debatten verhindert, profitiert von falschen Lösungen

«There is freedom of speech, but I cannot guarantee freedom after speech» – hatte der ugandische Diktator Idi Amin 1972 verkündet und damit – vorausschauend – einen Situationsbericht zur Lage der «liberalen Demokratien» im «freien Westen» 50 Jahre später geliefert. Mit Corona und dem Ukrainekrieg wurde die Redefreiheit zwar nicht abgeschafft, in seinem Garten oder den eigenen vier Wänden konnte jeder frei reden – solange es die Nachbarn nicht hörten – mit öffentlicher Rede vor allem in den Medien sah es aber anders aus: Der Meinungskorridor des Erlaubten wurde desinfiziert und gekärchert wie nie zuvor. Widerspruch und Kritik wurden schonungslos ausgeblendet, ein rationaler Austausch von Argumenten unmöglich gemacht und wer dagegen Einspruch erhob als Unperson diskreditiert und diffamiert. Wer sich die Freiheit der Rede herausnahm, brauchte danach das sprichwörtliche schnelle Pferd. Als berühmt-berüchtigter  9/11-Sünder war ich persönlich weniger überrascht von dieser Prozedur, als von ihrem Ausmass und der Rigidität, mit der das öffentlich Sagbare limitiert und die Grenzen des Erlaubten immer enger gezogen wurden.

Schon mit der blossen Erwähnung, dass es sich bei der Covid-«Pandemie» um eine Grippewelle handelt, be-

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Mit Corona und dem Ukrainekrieg wurde die Redefreiheit zwar nicht abgeschafft; in seinem Garten oder den eigenen vier Wänden konnte jeder frei reden – solange es die Nachbarn nicht hörten.

fand man sich auf einer Ebene mit gemeingefährlicher, staatsfeindlicher Hetze. Und so wie die Panikorchester der Grossmedien erfolgreich die Angst vor dem «Killervirus» geschürt hatten, wurde dann nahtlos auf Panik vor dem «Killerrussen» umgeschaltet – wo zuvor, etwa für «Die Zeit» die «Diskriminierung von Ungeimpften ethisch gerechtfertigt», wurden nun friedensbewegte Kriegsgegner als «selbstbesoffene Lumpenpazifisten» («Spiegel») verunglimpft und jeder diskreditiert, der für Verhandlungen statt für Waffenlieferungen eintrat. Keine Spur von freier Diskussion, offenem Austausch von Argumenten, und wer dennoch den Kopf herausstreckte, wurde niedergemäht.

So gelang eine nie dagewesene Formatierung der Massen, die ein kollektives Stockholmsyndrom erzeugten. «Freiheit» musste nicht mehr garantiert werden, weil die Opfer mit denen sympathisierten, die ihnen die elementare Freiheit (Habeas Corpus) nahmen – und auf diejenigen mit dem Finger zeigten, die dagegen protestierten.

Es ist besser, eine Frage zu diskutieren, ohne sie zu lösen, als eine Frage zu lösen, ohne sie zu diskutieren.

Schriftsteller, 1754 bis 1824

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Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.

Die grosse

Umverteilung, Überschuldung, Überbewertung der Aktien- und Immobilienmärkte – der Korrekturbedarf liegt im Rahmen der Depression der 1930er Jahre Von Christian Kreiß

Angesichts der derzeitigen Aktien- und Bankenturbulenzen muss man die Frage stellen, ob ausser den Anleiehenmärkten auch die Aktien- und Immobilienmärkte überbewertet sind und eine Bereinigung an den Kapitalmärkten ansteht. Der Fokus wird auf Entwicklungen in den USA gelegt, da dort die grössten, weltweit tonangebenden Kapitalmärkte existieren.

Der US-Aktienmarkt

Es soll im Folgenden auf den S&P 500 eingegangen werden, den wohl weltweit wichtigsten Aktienindex. Allein die beiden im Index Standard&Poor‘s 500 gelisteten Unternehmen Apple (2457 Milliarden US-Dollar) oder Microsoft (2043 Milliarden Dollar)[1] kosteten Mitte März jeweils mehr als alle 40 Unternehmen des deutschen DAX zusammen (gemeinsame Marktkapitalisierung von etwa 1500 Milliarden Euro).[2] Aus USSicht handelt es sich beim DAX also eher um «Peanuts».

Wenn der Aktienkurs von aApple um 10 Prozent steigt, entspricht das ungefähr einer Wertsteigerung des DAX um 16 Prozent. Kurz: Allein Apple oder Microsoft sind von der Börsenkapitalisierung her wichtiger als alle DAX-Unternehmen zusammen. Das zeigt recht anschaulich die realen Markt- und Kapitalmachtverhältnisse zwischen den beiden Ländern – und auf der Welt.

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Bereinigung

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Eine neue internationale Wirtschaftsordnung ist machbar

Im Januar stellte Yanis Varoufakis, der ehemalige Finanzminister Griechenlands, eine neue Internationale Wirtschaftsordnung und eine neue blockfreie Bewegung vor. Ein Auszug seiner Rede. Von Yanis Varoufakis

Der neue, dreiste Imperialismus wurde geboren, als Bretton Woods 1971 starb und der US-Dollar nicht mehr in US-Gold konvertierbar war. Als das US-Handelsdefizit in die Höhe schoss, wurde die Welt mit Dollars überschwemmt. Die Zentralbanken ausserhalb der USA hatten keine andere Wahl, als sie (anstelle von Gold) als Reserven zu verwenden, um den Wert ihrer Währung zu sichern. Der Dollar wurde so zu einem Schuldschein. So wurde das globale Finanzsystem durch Schuldscheine des US-Hegemons gestützt, der entscheiden konnte, was die ausländischen Inhaber mit ihrem Dollar-Guthaben tun konnten – und was nicht.

Die USA waren nun ein Defizitland. Aber im Gegensatz zu anderen Defizitländern mussten die USA keine Dollars leihen, um ihre Währung zu stützen. Kapitalisten in Überschussländern wie Japan, Deutschland und später China sahen das US-Handelsdefizit als Rettung an – als einen riesigen Staubsauger, der ihre Nettoexporte in die Vereinigten Staaten saugte. Und was taten die japanischen, deutschen und später chinesischen Kapitalisten mit ihren Dollars? Sie schickten sie zurück in die Vereinigten Staaten, um Eigentum zu kaufen, das ihnen Rendite einbrachte: Immobilien, US-Staatsanleihen und die wenigen Unternehmen, die Washington ihnen erlaubte zu besitzen.

Washington hatte die Zauberformel gefunden, von der alle früheren Imperien nur geträumt hatten: Wie man wohlhabende Ausländer sowie jede ausländische Zentralbank dazu bringt, freiwillig die Regierung des Imperiums und seine Importe zu finanzieren! …

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Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Hegemonie der USA mit einem Knopfdruck beenden. Wer würde Sie daran hindern? Neben den USBehörden, dem US-Militär, der Wall Street, den amerikanischen Kapitalisten usw. würde sich eine Schar von Nicht-Amerikanern auf Sie stürzen: Deutsche Industrielle, saudische Scheichs, europäische Bankiers und chinesische Kapitalisten.

Denn ohne die globale Vorherrschaft des Dollars wären chinesische, japanische, koreanische oder deutsche Kapitalisten nicht in der Lage, aus ihren Arbeitern den kolossalen Mehrwert zu pressen. Und argentinische, griechische, russische, ukrainische und indische Oligarchen wären nicht in der Lage, den öffentlichen Kapitalstock ihrer Länder zu plündern und die Beute ins Ausland zu bringen, um sie in irgendwelchen Fonds in Delaware oder auf den Cayman-Inseln zu bunkern.

Die Lektion für uns ist einfach: Wir müssen uns nicht nur vor den Funktionären in Washington, London oder Brüssel in Acht nehmen, die unermüdlich daran arbeiten, dass sich nichts ändert. Sondern auch vor Regierungsbeamten im globalen Süden, einschliesslich China – sie nutzen das Handelsdefizit der USA, um ihr Land auszubeuten und den abgezweigten Mehrwert in der Wall Street und der City of London zu verstecken.

Heute wird dieselbe Globalisierung durch einen Neuen Kalten Krieg zwischen den USA und China ersetzt. Was steckt hinter diesem Neuen Kalten Krieg? Chinas rasende Industrialisierung war für Washington kein Problem, solange das «dunkle Geschäft» funktionierte – solange die chinesischen Kapitalisten den Dollar brauchten.

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Foto: Chatham House / Flickr

Die «Rettung» war Diebstahl

Die Sanierung der Credit Suisse enthält alle Komponenten eines perfekten Verbrechens: Gesetzesbrüche, Transaktion gegen Willen und Recht der Eigentümer, Motiv, Täterschaft – alles versteckt hinter angeblicher Alternativlosigkeit und komplizierten Begriffen.

Ein grosses Rätselraten geht nach dem grossen Credit-Suisse-Schock durch das Land. Jeder muss seine Version erzählen, bis sich schliesslich eine gemeinsame Wahrnehmung bildet. Und dürfte nur lauten: Es war Diebstahl.

Zu einem Diebstahl gehört ein Gesetz, das gebrochen wird und eine Vermögensübertragung, die gegen den Willen der Besitzer vollzogen wird. Beide Bedingungen werden mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und die Garantien der Eidgenossenschaft und der Schweiz. Nationalbank erfüllt.

Zum perfekten Verbrechen gehört natürlich, dass es legal erscheint, die Täter nicht verdächtigt werden –weil sie nicht Nutzniesser sind – und die Auftraggeber, die von der Tat profitieren, im Dunkeln bleiben.

Aus Gefälligkeit werden weit mehr zu Schurken als aus schlechten Grundsätzen.

Alle diese Bedingungen werden im Fall der Credit Suisse erfüllt und zwar so perfekt, dass mindestens an ein oder zwei Stellen von langfristiger Planung ausgegangen werden muss. Einen Bundesrat kann man dann leichter überrumpeln oder zum Komplizen machen.

Zuerst zu den gesetzlichen Grundlagen: Die Credit Suisse ist eine systemrelevante Bank, mit der gemäss

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der too-big-to-fail-Gesetzgebung umgegangen werden müsste: Sicherstellung des Schweizer Geschäfts und der Konten der KMUs und der Einzelpersonen, Liquidierung des Auslandgeschäfts. Diese Gesetzesvorschrift hat der Bundesrat notrechtlich ausser Kraft gesetzt.

Stattdessen hat der Bundesrat im Verein mit der UBSSpitze die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS durchgesetzt und dabei das Aktienrecht doppelt ausser Kraft gesetzt. Geschädigt sind die Aktionäre der Credit Suisse, darunter nicht zuletzt die saudische Nationalbank und Investoren aus Katar. (Vielleicht nicht unwichtig: Die Beziehungen der beiden Länder zu den USA befinden sich derzeit in einem Prozess der Abkühlung.)

Widerrechtlich ins Risiko gezogen werden aber auch die Aktionäre der UBS, die eine marode Bank mit unbekannten Verpflichtungen übernehmen müssen und sich damit möglicherweise selber grössere Schwierigkeiten einbrocken. Auch sie wurden entgegen dem Aktienrecht von der Entscheidung ausgeschlossen.

Der Tatbestand ist also eindeutig: Übertragung von Vermögenswerten unter mehrfacher Verletzung gesetzlicher Vorschriften und ohne Zustimmung der alten und neuen Besitzer.

Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.

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«Anschlussfähig»

Wie Linksalternative auf Staatskosten als rechts-extrem diffamiert werden Von Christa Dregger

Im Bundesland Hessen verfolgt und verleumdet ein staatlich finanziertes Beratungsnetzwerk Initiativen aller Art, Friedensaktivisten und Kandidaten der Basis-Partei als «rechts-extrem» – mit erheblicher Rufschädigung für die Betroffenen.

Corona-kritische Einzelpersonen und Initiativen erleben in Deutschland massive und existenzielle Rufschädigung. In Hessen trug dazu eine 32-seitige Hochglanzbroschüre des MBT (Mobiles Beratungsteams gegen Rassismus und Rechtsextremismus – für demokratische Kultur in Hessen) bei. Sie erschien zuerst im Februar 2022, wurde vom Land Hessen mitfinanziert und heisst: «Erscheinungsformen der extremen Rechten zwischen Ökologie & Esoterik. Ein Einblick in ländliche Räume Nordhessens».

Schon die Gestaltung assoziiert Zusammenhänge zwischen Nazis mit Kampfanzügen, Waldromantik und Rübchen von der Solawi. Denn auch Solidarische Landwirtschaften werden darin als rechtsextrem geoutet.

Mit Rechtsextremismus wurden bisher Nationalismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit gekennzeichnet. Doch die eigentliche Gefahr, so führt die Broschüre aus, beginne bei Links-Alternativen und deren heimlicher Neigung zu Verschwörungsmythen, Antisemitismus und Antifeminismus. Damit böten sie – vor allem seit den Corona-Protesten und der Querdenker-Bewegung – «Anschlussfähigkeit» zur extremen Rechten.

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«Anschlussfähig» bedeutet Offenheit oder Gemeinsamkeiten mit Nazis. Merkmale für Anschlussfähigkeit sind weit gefasst: Naturverbundenheit mache anschlussfähig zur faschistischen Heimatideologie. Spirituelle oder bio-vegane Lebensweise, Alternativmedizin, Impfkritik – all das sei anschlussfähig. Und damit mache man sich mitverantwortlich für rechte Gewalt. Zum Beispiel am Mord an einem jungen Tankwart: Er wurde erschossen, nachdem er seine Kunden zum Maskentragen auffordert hatte.

Kurz gesagt: Wer Kritik an staatlichen Massnahmen übt oder einem anderen Lebensentwurf folgt als Karriere, sei Demokratiefeind.

Aus der Broschüre: «Zahlreiche Akteur*innen fallen jedoch auf den ersten Blick nicht als solche auf. Sie verschleiern bzw. verharmlosen ihren ideologischen Hintergrund, um einerseits negative Reaktionen und Sanktionen zu vermeiden, aber vor allem, um sich möglichst viele Handlungsspielräume zu erhalten.»

Die Broschüre benennt unter der Überschrift «Antiemanzipatorisches Gedankengut & Ökospiritualität» Vereine und Gruppen namentlich und diffamiert sie als rechtsextrem.

Gandalf Lipinski ist Mitgründer des genannten Vereins «Gesellschaft in Balance e.V.». Er ist seit Jahrzehnten in der politischen Erwachsenenbildung aktiv. Als Linker war er gewohnt, die staatlichen Positionen zu hinterfragen, so auch die Corona-Strategie. Seit einigen Jahren wird er dafür massiv angegriffen: früher von rechten Gruppen, dann von sich links nennenden Positionen, inzwischen von offiziellen Stellen. «Ich bin bisher davon ausgegangen, dass kritisch denkende Bürger letztlich ihr Recht erstreiten werden. Doch jetzt erlebe ich zum ersten Mal Angst.»

Nicht grundlos: Er wird seit zwei Jahren von öffentlichen Aufträgen und Subventionen ausgeschlossen und hat de facto Berufsverbot.

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Wer Kritik an staatlichen Massnahmen übt oder einem anderen Lebensentwurf folgt als Karriere, sei Demokratiefeind.

Die Sehnsucht nach Frieden wächst

Ein sozialdemokratischer Friedensappell unter Federführung von Peter Brandt erweitert den Kreis der Friedenskräfte. Der Zeitpunkt im Gespräch mit dem Initianten

Der Historiker Prof. em. Peter Brandt (SPD), Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt veröffentlichte zusammen mit weiteren Initiatoren am 1. April 2023 den Friedensappell «Frieden schaffen!», der von vielen prominenten Sozialdemokraten und Gewerkschaftsfunktionäre wurde. Die Kontroversen im Mainstream blieben allerdings nicht aus.

Zeitpunkt: Wie kamen Sie dazu, den  Friedensappell zu veröffentlichen?

Dr. Peter Brandt: Eine grosse Gruppe von politisch aktiven Menschen aus dem gewerkschaftlichen und sozialdemokratischen Spektrum fand sich in den öffentlichen Stellungnahmen zum Ukrainekrieg einfach nicht wieder. Unser Ziel ist es, die Position dieser Gruppierung an die Öffentlichkeit zu bringen. Der veröffentlichte Text ist das Ergebnis eines dynamischen internen Abstimmungsprozesses eines Teils der Unterzeichner.

Wie waren die Reaktionen auf Ihren Aufruf?

Der Vorsitzende der SPD, Rolf Mützenich, unterstützte unseren Aufruf, was uns sehr freute. Er meinte, der Aufruf käme zur rechten Zeit. Und schrieb unter anderem: «Wir dürfen dem Krieg nach einem Jahr weder achselzuckend begegnen, noch die Diplomatie zur Seite legen. Wenn der Aufruf in den kommenden Wochen zu einer sachlichen Diskussion beitragen würde, dann wäre nach Monaten einseitiger, polternder Debatten schon viel erreicht.»

Der heutige Vize-Aussenminister der Ukraine Andrij Melnyk hingegen sprach abwertend von einer «senilen Idee» und riet uns, wir sollten uns zum Teufel scheren. Sicher, viele in der Unterzeichnergruppe sind schon älter, aber genau das ermöglicht einen bestimmten Zugang. Wir

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haben als Nachkriegsgeneration die Folgen des Zweiten Weltkriegs noch beobachtet und in ständigem Kontakt mit Kriegsopfern und Kriegsteilnehmern gestanden. Wir können von daher realistisch einschätzen, welche verheerenden Auswirkungen militärische Konflikte haben. Bei den Unterzeichnern handelt es sich grossenteils um die damaligen Unterstützer und Träger der klassischen Entspannungspolitik, wie sie von der sozial-liberalen Regierung Brandt/Scheel erfolgreich verwirklicht wurde.

Die Reaktionen auf unseren Friedensappell waren, wie nicht anders zu erwarten, geteilt, doch scheint unser Appell im sozialdemokratischgewerkschaftlichen Spektrum einen Nerv getroffen zu haben.

Gab es spezielle Kritik am Text?

Unser Aufruf wurde teilweise missverstanden. Es handelt sich nicht um einen offenen Brief. Auch wollten wir den Bundeskanzler nicht zu etwas auffordern oder gar der Ukraine zur Kapitulation raten. Es geht uns vor allem um eine öffentliche Stellungnahme, die andere Personen aus dem politischen Feld und aus der Bevölkerung ermutigen soll, sich ebenfalls für den Frieden und für Verhandlungen einzusetzen.

Wie stellen Sie sich eine Deeskalation des Ukraine-Konflikts vor?

In erster Linie geht es darum, die beiderseitige Interessenlage nüchtern einzubeziehen und nicht immer nur starr in eine Richtung zu bli-

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Es ist abwegig von den Menschen, die sich für den Frieden einsetzen, zu verlangen, dass sie fertige und machbare Lösungskonzepte anbieten.

Übersterblichkeit: Es war die Impfung!

Der Zusammenhang ist nicht zu widerlegen

Vor drei Jahren wurde in der Schweiz der Lockdown ausgerufen – Zeit für eine Zwischenbilanz: 16 400 Menschen über 65 Jahren sind seit 2020 mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Die meisten starben an den Nebenwirkungen der Impfung.

Normalerweise sterben in der Schweiz zwischen 57 000 und 59 000 Menschen im Alter von über 65 Jahren. 2020 waren es 65 700, rund 12 Prozent mehr, als zu erwarten gewesen wäre. 2021 gab es 4 Prozent mehr Todesfälle und 2022 wiederum 12,4 Prozent, jeweils gemäss Angaben des Bundesamtes für Statistik.

Die kumulierte Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen in den vergangenen drei Jahren liegt bei 16 400 Todesopfern. Das Bundesamt für Statistik hat noch keine Erklärung dafür, will aber bis Ende dieses Jahres eine Analyse vorlegen.

Inzwischen wird in den Mainstream-Medien spekuliert, vor allem über die markante Übersterblichkeit 2022, die ja mit der Impfung gar nicht hätte vorkommen dürfen. SRF News zitiert Fachleute mit Erklärungen von der Überbelegung der Spitäler, über Spätfolgen von Co-

Überbelegung, Spätfolgen, heisser Sommer – alles Spekulationen ohne Datengrundlage.

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vid-19 oder hohen Infektionsraten bis zum heissen Sommer – alles Spekulationen ohne Datengrundlage.

Beat Süess, Mitarbeiter der alternativen Ärzte- und Wissenschaftlervereinigung Aletheia hat auf seinem Blog Coronagate die Statistik der Übersterblichkeit mit den einzelnen Massnahmen kombiniert. Sofort wird ersichtlich, woran die Menschen starben: an den Massnahmen, insbesondere der Impfung.

Die Kurve zeigt die Anzahl Todesopfer im Vergleich zu den Todesfällen, die gemäss Bundesamt für Statistik normalerweise zu erwarten gewesen wären.

Als der komplette Lockdown am 19. März 2020 durchgesetzt wurde, gingen Ansteckung und Sterblichkeit bekanntlich bereits zurück. Die Grippewelle aufgrund des Sars-CoV-2-Virus war am Abflauen.

Sie wäre vermutlich wie in anderen Jahren weiter gesunken, wenn nicht schockartige Massnahmen ergriffen worden wären, die die psychische und die physische Gesundheit negativ beeinflussten – Isolation der gesamten Bevölkerung und wenig später Masken. Zudem wurde die Durchseuchung verhindert. Die Übersterblichkeit des Jahres 2020 dürfte auf eine Kombination eines etwas gefährlicheren Virus mit falschen Massnahmen zurückzuführen sein – ein wasserdichtes Datenbild fehlt allerdings.

Richtig steil angestiegen ist die Übersterblichkeit mit der Impfung Mitte 2021 und dann mit dem Booster 2022.

Da gibt es nichts zu deuteln: Die Übersterblichkeit stieg mit den Massnahmen und vor allem mit den Impfungen.

(Grafik: Beat Süess)

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Der Meister vergänglicher Baukunst

Seine schwingenden Schattendächer, Lehmhäuser, Ateliers und Open Air -Einrichtungen sind Orte der Verbindung –mit Menschen und mit der Natur. Ich ziehe den Hut vor dem Architekten Martin Pietsch und seiner schamlosen Begeisterung. Von Christa Dregger

«Letztes Jahr wollte ich sterben», sagt er. «Was? Wieso?» «Ich hatte Corona, es ging mir sauschlecht, ich hatte keine Lust mehr auf diese Dimension.» Er wollte, so fährt er fort, im Jenseits weiterlernen. Ausserdem habe hier keiner mehr Interesse an seiner Arbeit. Dachte er.

Doch dann kam sein «grosser Bruder», wie er seinen alten Freund und Weggenossen Dieter Duhm nennt. «Er setzte sich an mein Krankenbett, nahm mich in den Arm und sagte mir zwei Dinge, die mich umdenken liessen. Nämlich: Du wirst noch gebraucht! Und: Wie kannst du jetzt sterben wollen, du weisst doch noch gar nicht, wer du bist.»

Martin Pietsch erhob sich vom Krankenlager und arbeitete wieder unermüdlich. Er tanzt, konstruiert, kocht, flirtet und redet mit Gästen und versucht herauszufinden, wer er ist. Und all das mit der ihm eigenen überschäumenden Lebensfreude.

Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids – und ein Quell unendlichen Trostes.

Ich traf den «Baukünstler» erstmals vor vielen Jahren im Südschwarzwald: Über einer Feuerstelle hatte er eine Konstruktion aus spitzen Zeltstoff-Dreiecken gespannt. Sie war von eigentümlicher Schönheit – erinnerte an einen Vogel, an Aufbruch, an Zukunft – und das bei aller Schlichtheit des Materials. Darunter waren die Menschen beieinander, in der Natur – und trotzdem geschützt. Es war das erste seiner vielen Baukunstwerke. Stets getragen von wilder Inspiration, stets pragmatisch

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umgesetzt, mit dem Geld und dem Material, das gerade zur Verfügung stand – seien es Verpackungssäcke, Strohballen oder Segeltuch.

Martin: «Wir brauchten damals eine Überdachung, um bei jeder Wetterlage am Feuer sitzen zu können. Wir wollten einen Raum schaffen, um mit Wind, Sonne und Regen in Kontakt und gleichzeitig geschützt zu sein.»

So begann seine Mehr-Zonen-und-Zyklen-Architektur. «Mir geht es darum, uns unabhängig von der Wettersituation in einem Baukörper so aufzuhalten, dass wir die Naturkräfte direkt erleben können. Und gleichzeitig vor ihnen geschützt zu sein, weil wir nicht frieren, nass werden oder schwitzen wollen.»

Martin Pietsch, geboren 1945 in Berlin in eine von Kriegstraumata verstörten Familie, suchte zunächst Heimat in seinem Engagement für die Kirche, studierte Design und war im Messebau tätig. Doch seine Liebe galt der Baukunst und dem Tanz. In der Bauhütten-Gemeinschaft fand er – viel mehr als auf der Hochschule – einen Weg, das zu verbinden.

«Mein künstlerischer Weg ist die Suche nach der Verbindung von Architektur und Kommunikation», er-

Martin Pietschs zentrale Frage: «Wie kann Baukunst die kommunikativen Prozesse in der Gemeinschaft allen Lebens unterstützen?» (Foto: Simon du Vinage)

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Kann wenigstens der Paartherapeut der Gesellschaft helfen?

Die Beziehungen in der Gesellschaft sind seit drei Jahren schwer gestört. Über wichtige Themen kann gar nicht debattiert werden, und viele Menschen reden nicht einmal mehr miteinander. Wir haben den Paartherapeuten Klaus Heer nach Lösungen gefragt.

Der Berner Paartherapeut Klaus Heer erregte bereits in den 1970er Jahren mit provokanten Radiosendungen über Beziehungsthemen schweizweit Aufsehen. Er brachte Dinge zur Sprache, die man sich vorher an einem Staatssender nicht vorstellen konnte.

Wir haben das Gespräch mit Klaus Heer gesucht, weil die nun seit drei Jahren laufende Krisenkaskade viele Beziehungen auf allen Ebenen durcheinander gebracht hat: die Beziehung zu uns selber (was ist eigentlich wahr?), die Beziehung zu unseren Nächsten (warum fürchten sie sich vor etwas, das nicht wirklich greifbar ist? Oder umgekehrt: Warum sind sie so sorglos angesichts grosser Gefahren?) und die Beziehungen in der Gesellschaft (mit denen darf man gar nicht reden!). Wir versuchen, im Gespräch mit Klaus Heer die Gemeinsamkeiten dieser Beziehungsprobleme herauszufinden und mögliche Lösungen zu erkunden.

Zeitpunkt: Mit Ihren 80 Jahren und einer beindruckenden Liste von Veröffentlichungen und Radiosendungen sind Sie so etwas wie der Doyen der Beziehungstherapeuten in der Schweiz. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Problemen in einer Partnerschaft und den gesellschaftlichen Konflikten?

Klaus Heer: Das weiss ich eigentlich nicht. Ich bin ja kein psychologischer oder soziologischer Forscher. Eher ein altgedienter Handwerker

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auf dem Feld der Zweierbeziehungen. Aber ich gebe zu, oft habe ich den laienhaften Eindruck, am Küchentisch herrsche ungefähr dasselbe Gezerre wie draussen vor der Tür.

Während unüberbrückbare Divergenzen in einer Partnerschaft mit einer Scheidung gelöst werden, ist dies in der Gesellschaft nicht möglich. Wir können nicht plötzlich in zwei verschiedenen Versionen der Schweiz oder auf zwei Erden leben.

Sie haben recht: Die Scheidung ist ein Glücksfall für die Ehe. Sie, die Ehe,

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Foto: Ruben Ung

Bekenntnisse einer Unmutigen

Viele, eigentlich alle, erzählen, wie viele Freunde sie im «Widerstand» gefunden haben. Und dass sie so über den Verlust von letztlich-doch-nicht-so-guten-Freunden hinweggekommen sind. Ich gehöre nicht dazu. Ich bekenne: Ich habe keine neuen Freunde im Widerstand gefunden. Höchstens einen neuen Bekannten. Er ist aber genauso wie ich eher am Rande des Geschehens. Wie ich ist er misstrauisch und wissenschaftlich anspruchsvoll.

Ich frage mich, woran es liegt, dass ich mich ganz und gar dem «Widerstand» gegen die Coronamassnahmen zugehörig fühle – aber nur in der Theorie, in der Praxis nicht. Liegt es an meiner Unfähigkeit, Widersprüche in vereinsähnlichen Gebilden auszuhalten? Oder ist mein Abseitsstehen in fehlendem Mut begründet?

Unter den Bewegten habe ich immer wieder Menschen angetroffen, deren Weltbilder weit von meinen entfernt sind. Aussagen, dass der Mensch seit Tausenden von Jahren in Sünde lebt und nun durch drakonische Coronamassnahmen das reinigende Fegefeuer gekommen ist, lassen mich erstarren.

Andere gebieten, weniger über die Masken, den Lockdown, die Impfpflicht oder den Ukrainekonflikt zu sprechen, um ihre Energien rein zuhalten. Denn nur mit reiner Energie würde der Totalitarismus weichen.

Am sperrigsten finde ich die Prepper. Sie machen sich nicht nur mit Funktelefonen, Generatoren und Permakultur von der Gesellschaft

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Woran liegt es, dass ich mich dem «Widerstand» gegen die Coronamassnahmen zugehörig fühle –aber nur in der Theorie, in der Praxis nicht.
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Foto: Nick Fancher /deathtostock

täten und Fachhochschulen hat mich persönlich fast umgehauen. Das Recht auf Bildung so mit Füssen getreten zu sehen. Die Universitäten, die ich für den hehren Hort des Wissens hielt, so klein beigeben zu sehen. Nichts dagegen unternommen zu haben. Dafür schäme ich mich noch heute.

Und ist es nicht wohlfeil, mich jetzt öffentlich zu äussern? Jetzt, da viele merken, was gespielt wurde? Jetzt, da die Propaganda für den Impfstoff aufgehört hat? Wieso wage ich mich jetzt hervor? Ich glaube, mein Wertesystem hat sich gewandelt. Lehrerin zu sein, ist mir nicht mehr so wichtig. Das Schreiben, das ich fast 20 Jahre vom Platz gewiesen hatte, bricht sich nun wieder Bahn. Und mit ihm meine Wahrheit.

Ich spreche allerdings nur zu bereits Aufgeklärten. Auch bei den eigenen Freunden kann ich weder mit Statistiken noch mit Hinweisen auf die massive Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäusserung etwas bewirken.

Ich selbst bin ja erst beim Thema Corona aufgewacht. Lud man mich noch vor ein paar Jahren dazu ein, z. B. Daniele Ganser zu hören, winkte ich ab. Ich hielt ihn für einen Verschwörungstheoretiker.

Die Erkenntnis, die viele, die ans Narrativ glauben, verdrängen, ist: Rechtschaffenheit schützt nicht vor Staatswillkür. Erst wer den Glauben an den guten Staat aufgibt, öffnet den Raum der Erkenntnis. Es ist ein schmerzhafter Vorgang. Der Mainstream versteht sich immer noch als PR-Büro des Staates.

Wir Erwachten stehen auf einer dünnen Decke. Ich sehe meine Aufgabe darin, an dieser Decke weiter zu weben. Und kann nur von dem schreiben, was ich mit Zahlen oder Methoden der anerkannten Wissenschaften belegen kann. Das allein ist erschreckend genug.

«Hört auf, uns zuzuhören, macht endlich etwas.» Dieser Aufruf von Kayvan Soufi Siavash löste bei der Lehrerin Samia Guemei einige Veränderungen aus. Sie wandte sich wieder ihrem langjährigen Beruf als Journalistin zu. Und so können wir sie auf der Zeitpunkt-Redaktion willkommen heissen.

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Die Erkenntnis, die viele, die ans Narrativ glauben, verdrängen, ist: Rechtschaffenheit schützt nicht vor Staatswillkür.

Himmel, Hügel, freie Herzen

Zwanzig Jahre «Herzroute», das vermutlich schönste Velowandernetz der Welt Von Christoph Pfluger

Ich erinnere mich noch gut an den Moment vor bald dreissig Jahren, als Paul Hasler mein Jungverlegerbüro verliess und ich in stille Dankbarkeit über die wunderbaren Beziehungen versank, die mir mein Beruf bescherte.

Es geht hier nicht um die vielen Ideen, die in Pauls «Büro für Utopien» reiften. Es geht hier um ein Werk, das Paul in seiner scheinbar unerschöpflichen freien Zeit als Lebenskünstler während Jahrzehnten entwickelte, bis es endlich den öffentlichen Segen erhielt und heute von Hunderttausenden begeistert, aber ohne Kenntnis seines Urhebers, genutzt wird: die Herzroute.

In der Anfangszeit des Velotourismus waren die Radwanderer noch die Helden der Landstrasse. Als sie zu deren Opfer wurden, mussten sie sicherere – und schönere – Wege finden – ein Fall für Paul. Die Idee der

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Paul Hasler, Erfinder und Initiant des schönsten Velovergnügens der Welt, hier natürlich auf Erkundungsfahrt für eine neue Herzschlaufe.

Nur was wirklich autofrei ist, kann ein Veloweg sein. Die Herzroute taucht tief und hoch in die Landschaft ein und meidet die braven Radstreifen neben den Autopisten. Rechts ein Ausschnitt aus der «Herzschlaufe Napf». (allle Fotos: Herzroute)

«Herzroute» entstand, eines Velowegs, der sich nicht nach A und B orientierte, sondern nach Abwechslung, Genuss und Entdeckung.

Ein erstes Konzept wurde 1989 von Schweiz Tourismus abgelehnt. Es bestehe kein Bedarf nach beschilderten Strecken, zudem sei die Schweiz überall schön. Als ob es damals noch keine Zersiedelung und keine Autos gegeben hätte. Radwanderwege – forget it.

In den 1990er Jahren arbeitete auch das Velobüro Olten an einem Gesamtkonzept. Als «Veloland Schweiz» wurde es als Geburtstagsgeschenk zum 150-jährigen Jubiläum der modernen Eidgenossenschaft 1998 der Bevölkerung übergeben.

Aber ausgerechnet dort, wo die Schweiz nach Ansicht des St. Gallers Paul Hasler am schönsten ist, im Emmental (wo er auch wohnt), klaffte ein Loch. Sämtliche nationalen Routen schlugen einen Bogen um die grüne Hügellandschaft zwischen Jura und Alpen.

Paul liess sich nicht beirren, erkundete unter beträchtlichem Muskeleinsatz die aussichtsreichsten Wege und packte 2003 die Gelegenheit beim Schopf: 250 Jahre Bauernkrieg. Das musste mit einem versöhnenden Veloweg zwischen den Landstädten Burgdorf und Willisau gefeiert werden, der ersten «Herzroute». Die Beschilderung war behelfsmässig, die aufgemalten Markierung mussten später auf Befehl der Behörden wieder entfernt werden. Aber das Feuer der Velofreunde war entfacht und liess sich nicht mehr löschen.

Von entscheidender Hilfe war die junge Burgdorfer eBike-Herstellerin Biketec AG, deren Flyer gerade zum führenden Modell aufstieg

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und das Elektrovelo populär machte. Geschäftsführer Kurt Schär organisierte die Velovermietung und die Akku-Wechselstationen, und die Herzroute entwickelte sich zum Geheimtipp der Massenmedien. 2006 gab es endlich eine reguläre, bewilligte Beschilderung.

In den folgenden Jahren wurden Etappen nach Westen eröffnet und ab 2015 nach Osten bis an den Bodensee, sodass man heute die Schweiz, wo sie sonst noch am schönsten ist, auf 13 Tagesrouten durchqueren kann,. Inzwischen sind noch zehn «Herzschlaufen» durch besonders attraktive Regionen dazu gekommen, in diesem Frühling die «Herzschlaufe Langnau» mit 1800 Höhenmetern und die «Herzschlaufe Gotthelf» entlang den Wirkungsstätten des berühmten Dichters.

Wer heute diesen wunderbaren Wegen entlang radelt, ahnt nicht, wie viel Herzblut in diesen Routen steckt, die zum touristischen Tafelsilber unseres Landes gezählt werden müssen. Ich durfte mit Paul neue Strecken erkunden und erfahren, mit welcher Ausdauer er die besten Wege suchte und mit Grundeigentümern um Durchfahrtsrechte feilschte. Besonders hartnäckig: der Kanton Zug, Schweizer Meister der Privatstrassen und allgemeinen Fahrverbote.

Ich bin die Herzroute von Lausanne bis nach Rapperswil noch im Entwicklungsstadium geradelt. Die unvergesslichen Bilder und Erlebnisse besuchen mich immer wieder und rufen: Fass dir wieder einmal eine Herzroute.

Weitere Infos und Planungshilfen zu Routen, Mietmöglichkeiten und Unterbringung unterwegs: herzroute.ch und huegu-himu.ch

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Peace Pilgrim: 28 Jahre wandern –für den Frieden und für Gott

Frei von Besitz, von Angst, von Bindungen und Abhängigkeit wanderte Peace Pilgrim fast durch Nordamerika. Ein Portrait. Von Christa Dregger

Ihr Buch (Peace Pilgrim: Her Life and Work in Her Own Words) ist eine Quelle pragmatischer, spiritueller Weisheiten. Ihr Leben ein ungeheures Beispiel. Aber erst wer alte Videos von ihren Interviews anschaut, bekommt eine Ahnung von ihrer Kraft und Ausstrahlung. Energisch, überaus freundlich, direkt … kein Zweifel: Diese Frau ist frei. Wichtigtuerei, Unwahrheiten, Schuldzuweisungen und Ängste, all das, was den menschlich Umgang vergiftet – hat bei ihr keine Chance.

Ohne Geld, ohne Handy und Kreditkarte, ohne Rucksack – einzig mit Zahnbürste und einem Kugelschreiber – durchwanderte sie mehrfach die USA. Ihren bürgerlichen Namen hatte sie abgelegt. Einen Wohnsitz besass sie nicht mehr.

«Ich gehe, bis mich jemand einlädt. Ich faste, bis mir Essen gegeben wird. Ich frage nicht danach — man gibt es mir ungefragt. Denn die Menschen sind gut! Ein Funken Güte ist in jedem, egal wie tief er vergraben sein mag. Er wartet darauf, unser Leben zu regieren. Ich nenne ihn die Gott-zentrierte Natur.»

Peace Pilgrim legte in den ersten zehn Jahren 40 000 km zu Fuss zurück, dann hörte sie auf zu zählen. 1981 starb sie bei einem Autounfall. Es gibt zahllose Zeugnisse davon, wie tief sie Menschen inspiriert hat. Als sei da 28 Jahre lang ein weiblicher Bodhisatva unterwegs gewesen – bescheiden, überaus pragmatisch und im Körper einer alten Dame.

Wer war Peace Pilgrim?

Mildred Lisette Norman wurde am 18. Juli 1908 auf einer Hühnerfarm in New Jersey geboren. Sie war Klassenbeste, hielt sich viel in der

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«Ich gehe, bis mich jemand einlädt. Ich faste, bis mir Essen gegeben wird. Ich frage nicht danach — man gibt es mir ungefragt. Denn die Menschen sind gut! Ein Funken

Güte ist in jedem, egal wie tief er vergraben sein mag. Er wartet darauf, unser Leben zu regieren. Ich nenne ihn die Gott­zentrierte

Natur.»

Natur auf und schwamm wie ein Fisch. Sie folgte von klein auf dem Motto: First things first – das Wichtigste hat Priorität. Wenn sie einen Fehler erkannte, legte sie ihn ab – warum noch lange darüber nachdenken! Eine religiöse Erziehung erhielt sie nicht. Erst im letzten Schuljahr fragte sie nach Gott. Die Antworten befriedigten sie nicht.

Nach der Schule arbeitete sie als Sekretärin. Sie ging gerne tanzen, und als sie 25 war, heiratete sie heimlich. Die Ehe war nicht glücklich. Etwas liess ihr keine Ruhe.

Sie schreibt: «Der Wendepunkt kam, als ich — verzweifelt und auf der Suche nach einem sinnvollen Leben — eine ganze Nacht lang durch die Wälder lief. Ich kam zu einer mondbeschienenen Waldwiese und betete. Ich fühlte meine vollkommene Bereitschaft, ohne irgendwelche Vorbehalte mein Leben dem Dienen zu widmen. ‹Bitte lass mich dein Werkzeug sein›, betete ich zu Gott. Und ein grosser Friede überkam mich. Das war ein Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Danach begann meine zweite Lebensphase. Ich begann zu leben, um zu geben, statt zu leben, um zu nehmen. Mein Leben bekam Sinn.»

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Die Glaubalisierung des Wissens

Die «moderne Wissenschaft» ist auf dem Stand der allmächtigen Kirche von damals Von Michael Birkenmeier

Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen.

Albert Einstein

Prozent des gesamten Reichtums weltweit sind in den Händen von 5 Prozent Reichen .... 95 Prozent von mir werden in der Schule gar nicht gebraucht.

Ärmliche 5 Prozent von mir durchlaufen eine Ausbildung und erhalten dann den Zugang zur Arbeitswelt ausschliesslich durch ein wissenschaftlich abgesegnetes Zertifikat.

Und bei der Wissenschaft – Sie werden staunen – ist es genau dasselbe: Die Wissenschaft weiss allerhöchstens magere 5 Prozent über den Menschen, und 5 Prozent über die Welt. Sie nimmt sich aber den offiziellen AlleinAnspruch auf 100 Prozent Wissen! Und … wir müssen das einfach glauben

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Wir müssen heute wieder glauben, glauben, glauben, – das ist die Glaubalisierung. Die Orden der Zasterzienser und der Effizienser haben sich zusammengeschlossen. Und was wir glauben sollen, das erklärt uns … die vom Staat legitimierte Wissenschaft, der heilige Erklerus. Und nichts ist offiziell zugelassen, oder erlaubt, ausser ER hat es abgesegnet.

Wir sind wieder in der Renaissance. Damals war die Kirche allmächtig, allein-seelig-machend und massgebend für alle und alles im Leben. Die Wissenschaft war

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Was wir glauben sollen, das erklärt uns … die vom Staat legitimierte Wissenschaft, der heilige Erklerus.

Verlagsmitteilung:

Wir begrüssen Samia Guemei als Teilzeit-Mitglied der Redaktion. Die Zürcher Lehrerin hat 20 Jahre im Journalismus gearbeitet; sie kehrt beim Zeitpunkt gewissermassen zu ihrer Leidenschaft zurück.

Leserbriefe: Wir stellen fest, dass in Zeiten der omnipräsenten Kommentarmöglichkeiten im Internet deutllich weniger Leserbriefe geschrieben werden. Betrachten Sie unsere Leserbriefe nicht als Hin und Her, sondern als Ort des kollektiven Nachdenkens und verschenken Sie Ihre Wahrnehmung. So entsteht gemeinsame Wirklichkeit. Das kann nicht nur Aufgabe einer Redaktion bleiben.

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ZEITPUNKT 173

MAI – JULI 2023

Erscheint vierteljährlich

32. Jahrgang

REDAKTION & VERLAG

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CH08 0900 0000 4500 1006 5

DE67 6001 0070 0342 0347 06

ISSN 1424-6171

REDAKTION

Christa Dregger, Nicole Maron, Christoph Pfluger

HERAUSGEBER

Christoph Pfluger

AUTORINNEN UND AUTOREN

DIESER AUSGABE

Michael Birkenmeier, Christine

Born, Mathias Bröckers, Christa Dregger, Samia Guemei, Jimmy Gerum, Christian Kreiß, Mark Keenan, Nicolas Lindt, Nicole Maron, Dmitry Orlov, Mathias

Rude, Yanis Varoufakis

Korrektorat: Manu Gehriger

TITELBILD shuttterstock

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