ERKER 02 2022

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Erker

Jahrgang 34 - Februar 2022

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Stumme Zeugen Politik I Wogen im Bezirksrat geglättet Kultur I Museum für Südtirol-Geschichte Sport I Unsicherer Fußball-Rückrundenstart


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STERZING NEUSTADT 20A


Editorial

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Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St., Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr 14.00 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH

eine Überwachungskamera innerhalb oder außerhalb der eigenen vier Wände hat viele Vorteile: Sie kann einen bestimmten Ort rund um die Uhr kontrollieren und zeichnet alles auf, was sich dort abspielt. Das erhöht ein Stück weit die gefühlte Sicherheit. Wohl die meisten Kriminellen, Randalierer und Halbstarken meiden sichtbare Sicherheitstechnik und überlegen es sich (hoffentlich) zwei- oder dreimal, ob sie wirklich diesen Platz verwüsten oder in dieses Haus einbrechen wollen. Wo Kameras Wache stehen, scheinen sich die Leute „ordentlicher“ aufzuführen. Passiert doch mal eine Straftat, können Kameras den Ordnungshütern dabei helfen, Beweise zu sichern, Täter zu identifizieren, Fluchtfahrzeuge ausfindig zu machen und den Tathergang zu rekonstruieren. Wird ein Täter oder eine Täterin dank Überwachungungskamera geschnappt und zur Verantwortung gezogen, kann dies eine große Genugtuung sein, vor allem, wenn man ihnen selbst zum Opfer gefallen ist. Auch bei einem Unfall kann eine Kamera die wichtigste Zeugin sein und allen Beteiligten wertvolle Hinweise liefern. Die Kehrseite von Überwachungssystemen: Es gibt vieles, zu dem sie trotz ausgeklügelter, kostspieliger und intelligenter Sicherheitstechnik nicht imstande sind: Sie können nicht verhindern, dass Straftaten passieren oder „milder“ verlaufen. Sie greifen nicht sofort ein, wenn es zu einer Straftat kommt, sondern bleiben passiv und beobachten vom Anfang bis zum Ende das, was vor ihrem Auge geschieht. Sie verfolgen auch keine Straftäter, wenn sie sich in ein unbewachtes Eck zurückziehen. Kameraaugen unterscheiden generell nicht nach Tätern, Opfern oder Unbeteiligten. Sie erfassen uns alle, jeden einzelnen, der in ihr Sichtfeld gelangt, egal ob es notwendig ist oder nicht. Greifen Kameras damit in das Grundrecht der Menschen ein, sich im öffentlichen Raum frei und selbstbestimmt bewegen zu dürfen? Gute Frage. Sofort spinnt die eigene Phantasie diesen Gedanken weiter und landet irgendwann bei George Orwells dystopischem Roman „1984“, der über den Albtraum einer Gesellschaft unter einer unterdrückenden, totalitären Regierung erzählt und wie ein Mann still, verzweifelt und vergeblich gegen den „Großen Bruder“ ankämpft. Eine erfundene Geschichte, die hoffentlich auch in Zukunft nicht mehr als Science-Fiction bleibt. Trotzdem tauchen jetzt beim Gedanken an Überwachungskameras Fragen auf, die ich mir vorher gar nie gestellt habe: Ab wann gelte ich in einer Aufzeichnung eigentlich als verdächtig? Wenn ich im Zug dreimal hintereinander aufs Klo gehe, immer zur selben Uhrzeit meinen Nachbarn besuche, um Mitternacht oder vor der Morgendämmerung den Müll entsorge oder ein Fahrzeug im Ausland kaufe? Kameras liefern keine Interpretation der Aufzeichnung mit. Das obliegt denen, die sie auswerten – für viele der Hauptgrund, Überwachungssysteme abzulehnen: Es gibt zwar strenge Zugangsregeln und Schutzmechanismen, um die Privacy der aufgezeichneten Personen zu gewährleisten. Trotzdem können Kameras keinen hundertprozentigen Schutz vor Hackern, Datendiebstahl und Missbrauch garantieren. Die Titelgeschichte „Stumme Zeugen“ soll zum Nachdenken anregen, wie viel Überwachung wir im öffentlichen und im privaten Leben eigentlich als vertretbar empfinden. Handy, Internet (Mister Google & Co.) und den digitalen Fingerabdruck scheinen wir schon als „Kontrollmittel“ akzeptiert zu haben. Was machen da ein paar Kameras mehr oder weniger schon aus? Und: Haben wir überhaupt eine Wahl oder eine Alternative? Im Wipptal wird derzeit über die Installation von Kameras nachgedacht. Sind alle Gemeinden dafür, könnte ein bezirksweites Konzept ausgearbeitet werden. Ansonsten überlegt jede Gemeinde für sich, ob und wo Bedarf an Kameras besteht. Eine Entscheidung zu treffen, wird sicher nicht leicht fallen, zumal beide Seiten ihre Berechtigung haben: auf Kameras setzen, um Kleinkriminalität zu bekämpfen und den Bürgern mehr Sicherheit zu ermöglichen. Oder bewusst darauf zu verzichten, damit die Privatsphäre eines jeden Bürgers unangetastet bleibt.

Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Barbara Fontana barbara.fontana@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Harald Kofler, Luis Palla, Thomas Schwitzer, Karl-Heinz Sparber, Klaus Steckholzer, Astrid Tötsch, Bruno Maggio (bm), Caterina Fantoni (cf). Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Redakteurin Renate Breitenberger Erker 02/22

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Inhalt

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Politik

Pagine italiane

Rubriken

14 Titelgeschichte: Stille Zeugen 20 Bezirksrat: Haushaltsvoranschlag genehmigt 22 Senioren: Ruth Achammer bleibt Präsidentin

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Wirtschaft

Sport

8 Verkehr: Mobilitätsprojekte vorgestellt 12 Arbeitslose: Entspannung in Sicht 26 Fiskus: Steuerliche Neuerungen 2022

68 Jubiläum: 30 Jahre Olympia-Gold für Josef Polig 74 Fußball: Geht es bei den Amateuren wieder los? 75 Buchtipp: „Dopo il traguardo“ von Alex Schwazer

3 5 8 12 20 42 44 49 70 72 95 96 101 102 104 104 106 108 111 111

Gesellschaft 10 Wipptal: Die Bevölkerung wächst 34 Pflege: „Wir haben unsere Berufswahl nie bereut“ 40 Porträt: Franz Markio aus Gasteig

Kultur 46 Franzensfeste: Museum für Südtirol-Geschichte 50 Wipptal: Meilensteine der Technik wahren 56 Pflersch: Verschwundene Fahne gesucht

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Erker 02/22

La popolazione dell’Alta Val d’Isarco Il mercato del lavoro in ripresa La torre campanaria della Parrocchia Piccolo comprensorio con un grande cuore

Erker-Extra 76 Einrichten & Wohnen 88 Wipptaler Wonneproppen

Impressum Leserbriefe Laut § Angeklopft bei ... Aufgeblättert ... Kinderseite Jugendseite Whats Upp?! Foto des Monats Sportpsychologie Tourentipp des Monats Gemeinden Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit Unterhaltung Leute Rezept Veranstaltungen Kleinanzeiger Sumserin Vor 100 Jahren

Redaktionsschluss: 15.02.22


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i r eb n Ihrem L b n R Diamo pazlo alla Vostra vi a.

Leserbriefe

Odyssee mit Corona Vor meiner Rückkehr von Ungarn in meine Heimat Sterzing nicht alles getan zu haben, um die Infektion zu vermeiden, belastet mich gegenüber anderen. Nach einem naturnahen Leben mit wenig Kontakt zu einer Wohndichte denkt man nicht an eine Odyssee mit Corona. Dieses Phänomen, keiner hat‘s ja gesehen, gerochen oder gespürt. Du merkst es nicht, bis das unheimliche Geflecht überallhin den Weg findet, um dich zu schwächen, dir die Luft zu nehmen. Du verlierst das Gleichgewicht, kannst dich nicht mehr konzentrieren und wirst vergesslich. Du angelst dich vom Stuhl zum Tisch, vielleicht fällst du dorthin, wo der Boden nicht gar so weit unten ist. Aber du fällst und erhältst nachher die Diagnose: „ein Riss in der Lunge“. Der Wunsch, das Bett zu erreichen, du musst es schaffen. Meine Vorfahren in Ehren, aber ihnen in ihrem letzten Weg im Geleit zu folgen wird dem Virus nicht gelingen. Es kam anders: Dank des Drängens meiner Angehörigen kam ich in

TED ERGEBNIS JÄNNER Sind Sie für eine Null-Promille-Grenze beim Skifahren? DIE FEBRUAR-FRAGE Sind Sie für eine verstärkte Videoüberwachung im Bezirk?

die Aufnahme für Covid-Patienten ins Krankenhaus Sterzing. In der völlig isolierten Station begann gleich die Behandlung und die Operation. Man spürt bereits nach Stunden eine leichte Besserung. Der Patient möchte gern dableiben, wo er gut aufgehoben und in gewohnter Umgebung wieder gesund werden kann. Das war auch mein Wunsch, der sich durch die Verlegung in die Klinik St. Anna in Meran nicht erfüllen konnte. Die Aufnahme am frühen Abend war für mich eine neue Erfahrung. Ich musste mich nach Jahren erneut mit der italienischen Sprache anfreunden, um bei den Schwestern gleich ein bisschen Sympathie zu gewinnen. Nach 50 Jahren Ausland hat sich die Heimat und die Gesellschaft verändert. Die zwei Sprachen haben Anteil gewonnen am gegenseitigen Verstehen. Der nun schon über sechs Wochen andauernde Krankenhaus- und Klinikaufenthalt mit einer optimalen medizinischen Betreuung und menschlichen Zuwendung haben mich von dem Virus befreit. Am Ende meiner Wahrnehmungen eine Episode aus der Klinik, die bezeichnend ist im Leben man-

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JÄNNER 2021 Stange

PKW von der Straße abgekommen

Am 2. Jänner kommt in Stange ein PKW, der Richtung Sterzing unterwegs ist, von der Straße ab, überschlägt sich und rutscht auf den Rädern über die Straßenböschung. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hat sich die Fahrerin mit ihrem Kleinkind bereits selbst aus dem Wagen befreit. Beide bleiben glücklicherweise © FF Ratschings unverletzt, werden aber zur Beobachtung vom Weißen Kreuz ins Krankenhaus Sterzing gebracht.

Brenner

Hehler verhaftet Am 4. Jänner wird am Brenner ein 28-jähriger Mann aus Padua verhaftet. Er hat sich bei einer Polizeikontrolle im Eurocity von München nach Bologna schlafend gestellt, trotzdem wird er von den Beamten kontrolliert. Dabei stellt sich heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft von Brindisi vorliegt. Wegen Hehlerei muss er eine viermonatige Haftstrafe verbüßen. Er wird verhaftet und in das Gefängnis nach Bozen gebracht.

Pflersch

Unfall auf schneebedeckter Fahrbahn Am 5. Jänner kommt es in Pflersch auf schneebedeckter Straße zu einem Autounfall. Glücklicherweise wird bei dem Unfall niemand verletzt. Die beiden Fahrzeuginsassen werden trotzdem zur Kontrolle ins Krankenhuas Sterzing gebracht.

St. Jakob

Frostige Temperaturen Die Nacht vom 6. auf den 7. Jänner ist frostig kalt, die Temperaturen sinken steil nach unten. Landesweit am kältesten ist es in St. Jakob in Pfitsch mit -20 °C, die kälteste Temperatur seit Winterbeginn. Verantwortlich dafür sind polare Luftmassen, eine sternenklare Nacht und nachlassender Wind.

Mauls

Ausbrecherkönig Max Leitner wird von seinem Hausarrest in Mauls wieder ins Gefängnis gesteckt. Der 63-Jährige aus Elvas war gemeinsam mit einem 59-jährigen Österreicher am 17. September 2021 wegen illegalen Waffenbesitzes und Widerstands gegen die Staatsgewalt verhaftet worden. Sie sollen mit einer Pistole auf das Auto einer Prostituierten geschossen haben. In ihrem Wagen wurden später ein Gewehr, eine Pistole und ein Schalldämpfer sichergestellt. Nun wird Leitner Erpressung zur Last gelegt.

Wiesen

Wildwestszene in Franzensfeste Am 8. Jänner bedroht ein Unbekannter einen pakistanischen Staatsbürger in einem Regionalzug mit einer Pistole. Ein Zugschaffner bemerkt den Zwischenfall und versucht den Mann zu beruhigen. Alle anderen Passagiere flüchten aus dem Abteil.

Zwei PKW zusammengestoßen

© FF Wiesen

Schmuders

Fahrzeug gerät ins Rutschen

© FF Wiesen

© Gerd Eder

Wieder im Gefängnis

Am 16. Jänner kommt in Schmuders auf der Straße zur Prantneralm ein Fahrzeug ins Rutschen und blockiert die Straße. Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen sichert die beteiligten Fahrzeuge und macht die Straße mit Salz und Schotter wieder verkehrstauglich.

In der Zone „Am Moosfeld“ in Wiesen kommt am 1. Jänner gegen 6.40 Uhr ein PKW auf die linke Fahrspur und prallt gegen einen entgegenkommenden PKW. Die beiden Fahrer werden glücklicherweise nicht verletzt, an den Autos entsteht beträchtlicher Sachschaden.

© FF Pflersch

WIPPTAL-CHRONIK


cher Familien in diesen Tagen: Die alte Oma sitzt vornübergebeugt am Ende des Ganges im Rollstuhl. Ihr Besuch an der Türschwelle zur Terrasse, aufrecht stehend, vermutlich ihre Tochter und das kleine Mädchen, das Enkelkind, welches vor dem Rollstuhl steht und von der Oma gehalten wird. Im Vorbeigehen konnte ich aus dem Mund der vermeintlichen Tochter folgenden Monolog hören: „Du konnsch gearn zu uns kemmen, du sollst net muan, dass mir di net mögn, ‚madoia‘, obr du wearsch dahoam nur umanonder kugln.“ Alfred Messner, Sterzing

Danke! Danke, dass die Bänke neben der Kastellacke auf dem Roßkopf heuer freigemacht wurden. Ich hatte immer wieder vergeblich darum gebeten. Viele Erwachsene können so rasten, auch Touristen sind froh darüber. Eine Bitte: Bänke zwischen der Kastellacke und dem Fernsehturm aufstellen! Finanziell

lohnt es sich, auch an nicht mehr junge Leute zu denken. Sie lassen am Berg viel mehr Geld zurück als Kinder. Evelyn Aster, Sterzing

A Vipiteno manca una rivendita di giornali in stazione Approfitto della vostra preziosa rubrica per segnalare, a mio avviso, una mancanza un po‘ fastidiosa: intorno alla stazione ferroviaria non ci sono rivendite di giornali. Non sempre si ha tempo infatti di arrivare in Città Nuova (tantomeno in Sadobre) e, aggiungo, la domenica, quando la tabaccheria Thaler è chiusa, diventa quasi impossibile acquistare un giornale. Chissà se un giorno non si possa rimediare... Angelo D’Errico, Colle Isarco

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Aktuell

STEFAN GRIESSER, Rechtsanwaltsanwärter Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

Feststellung der Mutter- und Vaterschaft Während die Ermittlung der Mutterschaft in der Regel keine Schwierigkeiten bereitet, da laut Gesetz als Mutter jene Frau gilt, die das Kind gebärt, was von den Geburtshelfern durch die Geburtsmeldung bestätigt wird, können sich bei der Feststellung der Vaterschaft, also der tatsächlichen Zeugung, sehr wohl Divergenzen ergeben. Der Gesetzgeber hat diese Schwierigkeit durch die sogenannte Vaterschaftsvermutung überwunden. Gemäß Art. 231 ZGB wird demnach als Vater stets jener Mann vermutet, welcher der Ehemann der Mutter eines während der Ehe empfangenen Kindes ist. Als während der Ehe empfangen gilt das Kind, wenn es nach dem 180. Tag nach Eheschließung bzw. innerhalb des 300. Tages ab Trennung der Ehepartner geboren wurde. Das Kind erwirbt somit den Status eines ehelichen Kindes. Für Kinder, die innerhalb von 180 Tagen ab Eheschließung geboren werden, gilt ebenfalls die Vaterschaftsvermutung, jedoch sieht das Gesetz ausdrücklich die Möglichkeit der Bestreitung der Vaterschaft vor. Wer die Vaterschaft bestreitet, muss beweisen, dass der Ehemann nicht der leibliche Vater des Kindes ist. Wird das Kind dagegen nach Ablauf der Frist von 300 Tagen ab der Trennung geboren, greift die Vaterschaftsvermutung nicht, womit das Kind den Status eines nicht ehelichen Kindes erwirbt. Die Anerkennung des nichtehelichen Kindes ist für die Eltern nicht verpflichtend, sodass es den Eltern grundsätzlich freisteht, ihr Kind anzuerkennen. Eine Anerkennung kann bei der Geburtsmeldung, in der vor dem Standesbeamten abgegebenen Erklärung sowie in einer öffentlichen Urkunde als auch im Testament durchgeführt werden. Die Anerkennung ist aufgrund der Bedürfnisse der Gewissheit in Statusfragen unwiderruflich. Zur Anerkennung berechtigt sind grundsätzlich der leibliche Vater sowie die Mutter. Sie kann getrennt oder mit einer gemeinsamen Erklärung beider Elternteile erfolgen. Für die anerkennenden Eltern begründet die Anerkennung alle Rechte und Pflichten, die sie auch gegenüber einem ehelichen Kind hätten. Das anerkannte nichteheliche Kind ist somit dem ehelichen Kind vollkommen gleichgestellt. Erkennen die leiblichen Eltern ihr Kind nicht freiwillig an, kann das Kind, im Falle der Minderjährigkeit desselben der Elternteil oder Vormund, die Mutter- bzw. Vaterschaft gerichtlich feststellen lassen. Der Beweis hierfür kann mit jedem Mittel erbracht werden, wobei diese in der Praxis mit einem Vaterschaftstest erbbiologisch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden kann. Verweigert der Beklagte ungerechtfertigterweise medizinische Untersuchungen, kann das Gericht aus diesem Verhalten die Vater- bzw. Mutterschaft ableiten. Der Klageanspruch des Kindes ist dabei unverjährbar und kann somit auch im fortgeschrittenen Alter eingebracht werden. Die Wirkung der Feststellungsklage entspricht jener der Anerkennung, womit das Feststellungsurteil auf die Geburt zurückwirkt, aus dem sich rückwirkend Unterhaltsnachzahlungen ergeben könnten.

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Wipptal

Infrastruktur- und Mobilitätsprojekte vorgestellt Unter dem Titel „Herausforderungen für den Bezirk Wipptal“ sprach Landesrat Daniel Alfreider vor kurzem bei einer Videokonferenz über Infrastruktur- und Mobilitätsprojekte im Wipptal und über Maßnahmen, um die Verkehrsbelastung am Brenner-Korridor zu verringern. Geladen hatten die SVP-Wirtschaft und der SVP-Bezirk Wipptal.

Der Neubau der Hofer-Brücke wurde im Zuge der Realisierung des Hochwasserschutzes von Sterzing notwendig.

„Die Verkehrsbelastung im Wipptal wird von der Bevölkerung zunehmend kritischer gesehen, wobei es alles andere als einfach ist, rasche Lösungen umzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass nun einige sehr wichtige Projekte auf den Weg gebracht werden konnten. Für andere Themen, die noch konkret angegangen werden müssen, wie etwa der Bahnhof Wiesen-Pfitsch oder die re-

gionale Anbindung an den BBT, wird man sich weiter mit ganzer Kraft einsetzen“, hielt Bezirksobmann Stefan Gufler fest. Landesrat Daniel Alfreider informierte bei der Videokonferenz zu den wichtigsten für das Wipptal vorgesehenen Maßnahmen. „Es ist notwendig, die Infrastrukturen zu digitalisieren. Nur so kann eine bessere Steuerung des Verkehrs er-

Verkehrsarmer Dezember Die Verkehrsbelastung auf der Brennerautobahn ist über die Weihnachtsfeiertage deutlich zurückgegangen. Die Autobahngesellschaft zählte zwischen Weihnachten und Neujahr um bis zu zwei Drittel weniger Fahrzeuge. Im Dezember verzeichnete die A22 um ein Fünftel weniger Verkehr. Dafür verantwortlich sind u. a. die Corona-Maßnahmen und Einschränkungen in mehreren europäischen Ländern.


sicher hochwertig garantiert reicht werden“, betonte Alfreider. Hierfür schaffe das Land derzeit die Voraussetzungen. „Um den reinen Transitverkehr auf den Landes- und Staatsstraßen zu reduzieren, wäre eine Gesetzesänderung auf Staatsebene wichtig.“ Zudem unterstrich Alfreider: „Der Straßenbau allein verringert nicht den Verkehr – und ist auch nicht die Lösung für das Verkehrsproblem.“ Umfahrungen, wie etwa jene in Mauls, schafften aber verkehrsberuhigte Ortskerne: „Dies kommt der Sicherheit vor Ort zugute – und selbstverständlich auch der Lebensqualität.“ Der Landesrat ging auch auf die Radmobilität und den öffentlichen Personenverkehr ein; darüber hinaus informierte er über das Asphaltierungsprogramm. Thematisiert wurde auch die Umfahrung von Gossensaß, einem vom Durchzugsverkehr sehr stark belasteten Dorf: „Wir sind uns dieser Priorität absolut bewusst“, betonte Alfreider. „Derzeit hängt alles noch an der A22-Konzes-

sionsvergabe; diese ist Voraussetzung, um die Finanzierung zu sichern.“ Gut unterwegs sei man hingegen bei der Finanzierung der Radwegprojekte, da über den Recovery Fund auf staatlicher Ebene entsprechende Gelder ausgeschüttet werden. „Der Ausbau des Radwegenetzes hat große Bedeutung für das Wipptal. Wir danken dem Landesrat dafür, dass er die entsprechenden Projekte unterstützt und somit ein wichtiges Zeichen in Richtung nachhaltige Mobilität in unserem Bezirk gesetzt wird“, betonte Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler. „Die Themen Infrastrukturen, Verkehr und Mobilität sind eng miteinander verbunden und lediglich mit einem gesamtheitlichen Ansatz dazu ist es möglich, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu garantieren und eine Verringerung der Belastung für die Bevölkerung zu erreichen“, so der Vorsitzende des SVP-Bezirkswirtschaftsausschusses Josef Tschöll.

zuhause

Billiger Umweg über den Brenner Nach wie vor ist der Brenner der billigste Alpenübergang für den Transitverkehr. Dafür nimmt ein Drittel der LKW, die über den Brenner fahren, lange Umwege in Kauf. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie gekommen, welche die schwarz-grüne Regierung im Bundesland Tirol in Auftrag gegeben hat. Die Studie hat ergeben, dass im Jahr 2019 nicht weniger als 33 Prozent der Transit-LKW über den Brenner einen Umweg von 60 km und mehr in Kauf genommen haben, um so günstig wie möglich die Alpen zu überqueren. Mehr als 880.000 LKW hätten also eine kürzere, aber teurere Alternative zum Brenner gehabt; etwa ein Fünftel hätte sogar mehr als 120 km eingespart. Demnach war die Brennerroute lediglich für 40 Prozent des transitierenden Schwerverkehrs auch die kürzeste Strecke. Am vergleichsweise teuren Gotthardpass in der Schweiz beläuft sich dieser Anteil hingegen auf fast 97 Prozent.

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Aktuell Wipptal

Bevölkerung wächst Positiver Wanderungssaldo / Mehr Geburten und wieder weniger Todesfälle / Erstmals über 2.000 Ausländer

© Martin Schaller

Ivon Ludwig Grasl

Auch im zweiten von der Corona-Pandemie arg gebeutelten Jahr wächst die Wipptaler Bevölkerung weiter an: Zu Beginn dieses Jahres leben in den sechs Wipptaler Gemeinden 20.827 Personen. Der Ausländeranteil liegt nun bei 9,9 Prozent. Es gibt weiterhin deutlich mehr Zu- als Abwanderungen im Bezirk. Deutlich gestiegen sind 2021 die Geburten, die Todesfälle sind nach einem deutlichen Ausschlag im Jahr 2020 wieder weniger geworden. 20.827 Einwohner Seit vielen Jahren verzeichnet das Wipptal einen konstanten Bevölkerungszuwachs. Am 31. Dezember 2021 leben im Bezirk 20.827 Personen – 146 mehr als im Vor-

jahr. 10.235 Frauen (+74) und 10.592 (+72) und damit weiterhin mehr Männer. Besonders hoch ist der Männerüberschuss in den Gemeinden Brenner, Freienfeld und Ratschings, ausgewogen das Verhältnis in Sterzing und Pfitsch,

WIPPTALER BEVÖLKERUNG

Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

Männer 1.222 547 1.394 1.549 2.353 3.527 10.592

+20 Frauen +22 1.108 +29 524 +7 1.297 +4 1.552 +20 2.233 -10 3.521 +72 10.235

+20 Einwohner 2021 +20 +14 2.330 +36 +22 1.071 +51 -10 2.691 -3 -2 3.101 +2 +23 4.586 +43 +27 7.048 +17 +74 20.827 +146

Wanderungssaldo 2021 Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

Abwanderungen 114 47 86 110 97 321 775

Zuwanderungen 138 91 83 123 122 327 884

Wanderungssaldo +24 +44 -3 +13 +25 +6 +109

Ausländer 2021

20.500

Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

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Wipptaler Bevölkerung (Stand 31.12.2021)

EU-Bürger Nicht-EU-Bürger 97 303 56 253 74 78 64 145 89 109 234 553 614 1.441

wo drei Frauen mehr als Männer gezählt werden. Allein seit der Jahrtausendwen-

gesamt 400 309 152 209 198 787 2.055

% 17,2 28,8 5,6 6,7 4,3 11,2 9,9

+2020 +10 +34 -2 -4 +18 +44 +100

de ist die Einwohnerzahl in den Wipptaler Gemeinden um 3.000 Personen angestiegen.


Einzige Gemeinde mit Geburtenrückgang

Bevölkerung zweites Jahr in Folge stark gestiegen

Am wenigsten Einwohner zählt die Kleingemeinde Franzensfeste mit 1.071 Einwohnern, 7.048 Personen leben in Sterzing. Den stärksten Anstieg vermeldet durch eine ungebrochen starke Zuwanderung ausländischer Bürger die Gemeinde Franzensfeste. Hier liegt der Ausländeranteil jetzt bei knapp 29 Prozent. Deutlich zugenommen hat die Bevölkerung ein weiteres Jahr in Folge in der Gemeinde Brenner und auch wieder in Ratschings, während sie in Pfitsch stagnierte und in Freienfeld sogar leicht rückläufig war. Geschuldet ist das Bevölkerungswachstum zum einen dem weiterhin positiven Wanderungssaldo, einem erneut deutlichen Geburtenüberschuss und dem gegenüber 2020 wieder stark gestiegenen Zuzug ausländischer Mitbürger. Die Sterberate ist hingegen wieder gesunken. Mehr Geburten Nach einem Rückgang im Jahr 2020 in fünf der sechs Wipptaler Gemeinden – nur in Franzensfeste haben sie auch 2020 zugenommen – registrieren die Meldeämter im vergangenen Jahr wieder deutlich (+43) mehr Geburten: 248 Kinder erblicken das Licht der Welt, 105 Mädchen und 143 Buben. Rückläufig sind die Geburten allein in Pfitsch, in Freienfeld kommen mit 32 gleich viele Erdenbürger wie im Vorjahr auf die Welt, 80 (+20) und damit wieder deutlich mehr sind es in Sterzing, genauso wie mit 58 (+15) in Ratschings. Bevorzugte Namen sind Anna,

Wieder mehr Geburten Einzige Gemeinde mit negativem Wanderungssaldo

Deutlich weniger Todesfälle

Anhaltend starker Zuzug ausländischer Bürger

Emma, Theresa, Noah, Leon, Lukas, Luca, Jakob, Moritz, Liam und Elia. Weniger Todesfälle Nach einem deutlichen Anstieg der Todesfälle im ersten Pandemiejahr (+45) gibt es im vergangenen Jahr mit 177 wieder etwas weniger Verstorbene (-27) zu beklagen. Die durchschnittliche Sterberate liegt im Wipptal in den vergangenen Jahren stets bei rund 150 Personen. Besonders stark angestiegen sind die Todesfälle 2020 in Sterzing, wo im vergangenen Jahr wieder deutlich weniger Menschen (-26) verstorben sind. Der neuerliche Rückgang der Todesfälle und ein doch wesentlicher Anstieg an Geburten führt bezirksweit wieder zu einem deutlichen Geburtenüberschuss (+71). Positiver Wanderungssaldo Einmal mehr gibt es im vergangenen Jahr im Bezirk auch deutlich mehr Zu- als Abwanderungen (+109). Mit 884 sind die Zuwanderungen gegenüber 2020 zwar etwas rückläufig. Zeitgleich gibt es aber auch mit 775 etwas weniger Abwanderungen. Einzig in der Gemeinde Freienfeld

zählt man mehr Ab- als Zuwanderungen. Den höchsten Wanderungssaldo verzeichnet mit Franzensfeste jene Gemeinde, in der auch der Anteil ausländischer Mitbürger nach einer Stagnation im Jahr 2020 prozentuell wieder am stärksten zugenommen hat. Erstmals über 2.000 Ausländer Die Anzahl ausländischer Mitbürger liegt im vergangenen Jahr erstmals über 2.000 und hat gegenüber 2020 um 100 Personen zugenommen. Mittlerweile hat im Wipptal jeder zehnte Bürger einen Migrationshintergrund. Den auf Gemeindeebene landesweit höchsten Ausländeranteil verzeichnet mit nunmehr 28,8 Prozent (+1,9) Franzensfeste. Bereits seit Jahren hoch ist dieser Anteil mit 17,2 Prozent auch in der Gemeinde Brenner. In Sterzing liegt er nun bei 11,2 Prozent. 91 Hochzeiten 2021 schließen im Wipptal 91 Paare den Bund der Ehe, zehn mehr als im Vorjahr. 69 Brautpaare (+3) geben sich das Ja-Wort vor

Eheschließungen 2021

Geburten 2021

Gemeinde standesamtlich kirchlich gesamt +2020 Brenner 9 3 12 +5 Franzensfeste 2 2 -3 Freienfeld 7 1 8 -3 +0 Pfitsch 3 2 5 Ratschings 21 9 30 +6 Sterzing 27 7 34 +5 Wipptal 69 22 91 +10

Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

dem Standesbeamten, 22 Paare (+7) treten vor den Traualtar. 100 Jahre Stefania Zeidlhofer ist die derzeit älteste Wipptalerin. Am 9. November 2021 feierte sie ihren 100. Geburtstag. Josef Gschließer aus Sterzing ist mit 99 Jahren der älteste Mann im Bezirk.

Älteste Gemeindebürger (Stand 31.12.2021) BRENNER Notburga Mader (26.10.1927) Josef Volgger (18.3.1925) FRANZENSFESTE Herta Meister (11.8.1922) Wilhelm Klapfer (4.12.1924) FREIENFELD Waldtrudis Dabringer (9.3.1923) Wilhelm Wieser (9.5.1926) PFITSCH Rosa Rainer (11.7.1924) Annunziato Poto (25.3.1925) RATSCHINGS Maria Gschnitzer (17.8.1923) Max Hofer (9.1.1927) STERZING Stefania Zeidlhofer (9.11.1921) Josef Gschließer (27.1.1923)

Todesfälle 2021

Mädchen 7 7 14 12 29 36

Buben 19 10 18 23 29 44

gesamt 26 17 32 35 58 80

+2020 +8 +2 +0 -2 +15 +20

105

143

248

+43

Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

+2020 2020 14 7 18 30 40 68 177

-8 +1 -2 +3 +5 -26 -27

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Aktuell

geklopft bei...

An

... Josef Knapp, ehemaliger Dekan von Sterzing (2006 – 2018) und Leiter der Seelsorgeeinheit Wipptal

Wipptal

Entspannung in Sicht

(2010 – 2018)

Erker: Herr Knapp, wie geht es Ihnen? Josef Knapp: Sehr gut, danke. Ihre Stimme klingt voller Energie. An Energie fehlt es mir Gott sei Dank nicht. Die Arbeit in der Seelsorge ist vielfältig und spannend. Seit dem 1. September 2021 bin ich Dekan und Pfarrer in Bruneck und Pfarrseelsorger von Reischach und Stegen. Von 2018 bis 2021 waren Sie Assistent des Generalvikars, Beauftragter für Berufungspastoral am Bischöflichen Ordinariat, Kanonikus an der Kathedrale in Brixen sowie Spiritual am Priesterseminar und am Vinzentinum. Gefiel Ihnen diese Herausforderung? Ja, sehr. Diese Aufgaben waren sehr herausfordernd, aber auch sehr kreativ. Ich war viel in Südtirol unterwegs, um Menschen vor Ort auf ihrem Weg zum Priestertum zu begleiten und zu bestärken. Auch die Arbeit mit Jugendlichen empfand ich als großes Privileg. Da der Bedarf an Pfarrern vor Ort groß ist, wurde ich gebeten, die Aufgabe als Dekan und Pfarrer zu übernehmen. Denken Sie oft an Sterzing zurück? Das ist für mich selbstverständlich, denn es waren zwölf Jahre, die mich geprägt haben. Immer wieder sehe ich Parallelen zum jetzigen Arbeitsplatz, etwa bei der Bildung der Seelsorgeeinheit. In Erinnerung habe ich die lieben Menschen und Freundschaften, alle, die sich im Aufbau von Kirche engagieren. Auch beim Blick auf die Todesanzeigen verbinde ich mich im Gebet. Besuchen Sie manchmal das Wipptal? Leider ist es mir nur selten möglich. An freien Tagen besuche ich vorwiegend meine Familie in Taufers. Aber die Verbundenheit mit dem Wipptal wird bleiben – und die Dankbarkeit. Interview: rb

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Nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie im März 2020 sind auch im Wipptal die Arbeitslosenzahlen wegen zahlreicher Restriktionen und Beschneidungen des wirtschaftlichen Lebens stark angestiegen. Auch im vergangenen Jahr gab es im Bezirk monatlich noch durchschnittlich 620 arbeitslos gemeldete Personen. Und damit nur unwesentlich weniger als 2020, weiterhin aber rund ein Drittel mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders hoch waren die Arbeitslosenzahlen in den ersten Monaten des Jahres 2021, in denen zahlreiche Personen in Kurzarbeit überstellt waren, während sich seit dem Frühsommer die wirtschaftliche Situation deutlich entspannt hat. Weiterhin gab es im Bezirk wesentlich mehr arbeitslos gemeldete Frauen (387) als Männer (232). Die letzthin stark boomende Wirtschaftslage hat vieler-

orts nun aber sogar zu einem Arbeitskräftemangel geführt und sollte deshalb in diesem Jahr zu einem Abflauen der angespannten Lage führen. ARBEITSLOSE NACH GEMEINDEN Die weitaus meisten 2019 2020 2021 Arbeitslosen vermelBrenner 51 83 70 dete weiterhin die Franzensfeste 30 41 43 Tourismusbranche. Freienfeld 45 72 70 Zurückzuführen ist Pfitsch 49 76 72 das auf die noch Ratschings 97 180 171 weitgehend anhalSterzing 129 201 194 tenden BeschneidunWipptal 401 653 620 gen in der ersten Jah-

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* Quelle: Landesabteilung Arbeit - Arbeitsservice

reshälfte 2021. Im Gastgewerbe haben sich die Erwerbslosenzahlen seit dem März 2020 mehr als verdoppelt und sind von 159 Personen im Jahr 2019 auf 321 im vergangenen Jahr angestiegen. Auch hier kam es aber letzthin wieder zu einer deutlichen Entspannung. lg

ARBEITSLOSE IM WIPPTAL 700

653

620

2020

2021

600 500 400

331

353

375

401

2017

2018

2019

300 200 100

2016

Quelle: Landesabteilung Arbeit - Arbeitsservice


Prognose per Bluttest

© Peitz Charite

Ein Forschungsteam in Deutschland und Österreich hat eine Methode entwickelt, die schon in einem relativ frühen Stadium erkennen kann, welche Patienten schwer an Covid erkranken und daran sterben werden. Maß-

geblich an der Studie beteiligt ist auch Markus Ralser aus Mauls. Markus Ralser ist Direktor des Institutes für Biochemie an der Universitätsklinik Charité in Berlin und arbeitet auch am Francis Crick Insitute in London. In Zusammenarbeit u. a. mit der Universitätsklinik Innsbruck hat sein Team ein Verfahren entwickelt, das bei fast 90 Prozent der schwerkranken Patienten vorhersagen konnte, ob sie den Krankheitsverlauf überleben werden. Gemessen wird bei der Methode

nicht das Virus selbst, sondern die Immunantwort, die der Organismus gegen das Virus hat. Immunsystem und zelleigenes Abwehrsystem springen unterschiedlich stark an, je nachdem wie stark das Virus ist. Identifiziert und analysiert werden vor allem bestimmte Eiweiße, die Covid-Kranke bilden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Auswertung der Blutprobe, die mit Einsatz von künstlicher Intelligenz durchgeführt wird, noch sehr aufwendig, kompliziert und teuer. Trotzdem macht die Studie Hoffnung, schwer erkrankte Patienten heilen zu können, wenn möglichst früh die richtige Therapie angewandt wird. Wichtige Erkenntnisse kann die Studie auch bei der Überprüfung von neuen Therapien und Arzneimitteln liefern, nicht nur zur Behandlung von Covid-19, sondern auch von weiteren Infektionskrankheiten. Die Studie wurde am 18. Jänner im Fachblatt „PLOS Digital Health“ veröffentlicht.

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95 Personen betreut In der Familienberatungsstelle Sterzing wurden im vergangenen Jahr 95 Personen betreut und damit pandemiebedingt etwas weniger als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte der Beratungsgespräche von Einzelpersonen betrafen Trennung, Ängste und Phobien. Diese Themenbereiche haben während des gesundheitlichen Notstands stark zugenommen.

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Titelgeschichte

Stumme Zeugen Videoüberwachung ist seit Jahren ein Dauerbrenner in Südtirol, auch unter Bezirkspräsidenten, Gemeinden und Vertretern des Landes. Im Wipptal gibt es derzeit Überlegungen, an Ein- und Ausfahrten von Ortschaften bezirksweit Videokameras zu installieren. Beschlossen ist noch nichts. Aber es wird darüber gesprochen.

I Von Renate Breitenberger

Ins Rollen kamen die Gespräche nach einem Beschlussantrag, den Gemeinderat Erwin Astenwald für die Bürgerliste Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch im November 2021 in den Gemeinderat eingebracht hat. An der Unterführung in der Bahnhofstraße, „einem strategisch günstigen Ort“, soll eine Überwachungskamera installiert werden, die alle Kenntafeln von ein- und ausfahrenden Fahrzeugen erfassen und den Ordnungshütern bei Einbrüchen oder Diebstählen im Gemeindegebiet die Suche nach den Tätern erleichtern sollen. Der Gemeinderat beschloss, zunächst eine Bezirkslösung anzustreben, sich aber in jedem Fall um eine gemeindeinterne Lösung zu bemühen, sollten

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die anderen Gemeinden kein Interesse zeigen. Eine Erker-Nachfrage im Dezember ergab, dass die Gemeinden einem Überwachungskonzept nicht abgeneigt sind. „Es würde die Sicherheit der Bürger erhöhen“, so Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste. Die Gemeinde Brenner hat nach einigen Einbrüchen im Sommer 2021 daran gedacht, vor allem an neuralgischen Punkten im Pflerschtal Kameras anzubringen. Auch in Freienfeld wurde vor einigen Jahren darüber diskutiert. „Da der Bezirk damals die Überlegung anstrebte, an Standorten wie Autobahnausfahrt und Pässen Kameras anzubringen, wurde vereinbart, zunächst damit zu starten“, so Verena Überegger, Bürgermeis-

terin von Freienfeld. In Sterzing empfand man die Anbringung von Videokameras bisher als ziemlich schwierig, weil es doch einige Zufahrten gibt. Auch seien laut Bürgermeister Peter Volgger im Vorfeld grundsätzliche Fragen abzuklären wie Privacy und der technische, kostenmäßige, zeitliche und personelle Aufwand, das Material auszuwerten. Stark auseinander gehen die Meinungen in der Gemeinde Ratschings. „Eine klare Mehrheit für die eine oder andere Position wurde bisher nicht gefunden“, so Bürgermeister Sebastian Helfer. Nachdem die Carabinieri ihn des Öfteren darauf angesprochen und ihm die Vorteile einer Videoüberwachung erklärt haben, will er das Thema demnächst in

den Gemeinderat bringen. Bei der Bürgermeisterkonferenz Anfang Dezember zeigte sich jedenfalls, dass vor allem die Gemeinden Brenner, Freienfeld, Franzensfeste und Pfitsch an einem Überwachungskonzept interessiert sind. Pilotprojekt im Bezirk Überetsch-Unterland Das Wipptal ist nicht der einzige Bezirk, der an eine Videoüberwachung denkt. Vor über vier Jahren hat die Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland mit finanzieller Unterstützung des Landes ein territoriendeckendes Pilotprojekt – das bisher einzige italienweit – gestartet. Als erster Bezirk Südtirols wurden in den


18 Gemeinden insgesamt 100 Kameras installiert, um die Kleinkriminalität einzudämmen und die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen. 75 Kameras dienen der Kennzeichenlesung, um u. a. verdächtige Fahrzeuge zu erfassen. Weitere 25 Videokameras sollen dazu beitragen, Straftaten wie Wohnungseinbrüche oder Autodiebstähle aufzuklären. „Das Projekt ist Wegbereiter für das restliche Land“, so Hansjörg Zelger, Bürgermeister von Terlan und Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland (siehe eigenes Interview). Die anderen Bezirksgemeinschaften brauchen ihr Projekt nicht mehr autonom umsetzen, sondern können es in Zusammenarbeit mit dem Land durchführen, „da man gesehen hat, dass es doch einige Schwierigkeiten gibt, ein solches Projekt auf die Füße zu stellen“. 250 neue Kameras für Südtirols Straßen Dabei hatten Bezirksgemeinschaften wie der Vinschgau bereits Konzepte nach dem Beispiel Überetsch-Unterland fertig ausgearbeitet, Beschlüsse in den Gemeinden eingeholt und sich mit dem Regierungskommissariat abgestimmt. „Wir standen kurz vor der Ausschreibung. Nach dem Regierungswechsel stellte das

Land aber fest, dass ihm Echtzeitinformationen zum Thema Verkehrsmanagement fehlen. So hat es uns gebeten abzuwarten, da es ein landesweites Monitoring erarbeiten möchte, um dann beide Projekte zu fusionieren und Synergien zu nutzen“, so Dieter Pinggera, Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Der Plan des Landes ist folgender: Innerhalb 2025 wird der Straßendienst auf mehreren Staats- und Landesstraßen in Südtirol insgesamt rund 250 Kameras zur Kennzeichenerfassung installieren. Die ersten stehen bereits seit einigen Jahren auf den Dolomitenpässen rund um den Sellastock, auf dem Stilfser Joch und in Prags. Dieses Jahr haben die Hauptachsen – die Nord-Süd-Verbindung Brenner-Salurn sowie die Ost-West-Verbindung Burggrafenamt-Vinschgau-Pustertal – Priorität. Innerhalb Frühjahr sollen laut Abteilungsdirektor Philipp Sicher am Brennerkorridor rund 20 Kameras montiert sein: immer vor und nach den Ortschaften, u. a. in Brenner und Sterzing sowie im Bereich von Brixen, Klausen und Bozen. Jedes vorbeifahrende Autokennzeichen wird von diesen Kameras erfasst und verschlüsselt in einer Datenbank gespeichert. Ziel ist es, durch die Kennzeichenerfassung landesweit den Verkehrsfluss sowie den Ziel- und

Innerhalb Frühjahr werden an der Brennerroute (Staats- und Landesstraße) 20 Kameras zur Autokenntafelerfassung installiert, u. a. in Sterzing und Brenner. An der Autobahn bei Sterzing entsteht eine fixe Kontrollstelle, die LKW u. a. auf Überlastungen und den Zustand von Reifen, Licht- und Bremsanlage und weiterer Fahrzeugbestandteile überprüft. In Planung ist auch eine LKW-Kenntafelerfassung. Quellverkehr zu erheben, zudem sollen die Daten statistisch ausgewertet und kategorisiert werden. So lässt sich u. a. nachvollziehen, aus welchem Land oder aus welcher Provinz ein Fahrzeug stammt und welchen Weg es durch Südtirol genommen hat. Fährt ein Fahrzeug montags bis freitags

von Gossensaß nach Sterzing an der Kamera vorbei, kann man davon ausgehen, dass der Autolenker ein Pendler ist. Wird ein Autokennzeichen aus Deutschland fünf Tage lang in Sterzing registriert und dann ein Jahr lang nicht mehr, könnte es sich um einen Touristen handeln. Das

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1 „Mehr Vorteile als Nachteile“ Erker: Herr Zelger, vor vier Jahren ist in Überetsch-Unterland das Pilotprojekt gestartet. Welche Erfahrungen konnten bisher gesammelt werden? Hansjörg Zelger: Alle Kameras sind installiert. Ursprünglich war vorgesehen, die Daten, zu denen die Ordnungskräfte Zugang haben, in der Bezirksgemeinschaft zu sammeln und auszuwerten. Da sich die Normen geändert haben, müssen die Daten nun einer zertifizierten Serverzentrale des Landes (SIAG – Südtiroler Informatik AG) weitergeleitet werden, welche die Daten verarbeiten kann. Wir gehen davon aus, dass dies im März möglich sein wird. Die Kameras sind also noch nicht in Betrieb? Derzeit speichern die Kameras für drei Tage die Aufnahmen, aber sie können noch nicht an den Server weitergeleitet und ausgewertet werden. Noch ist es ein Testlauf. Parallel zum Pilotprojekt haben Sie im Ortszentrum ein gemeindeeigenes Projekt umgesetzt. Wir haben im Ortszentrum mehrere Videokameras montiert, um die wichtigsten Infrastrukturen zu überwachen. Für die Ordnungskräfte ist eine Kamera wie ein drittes Auge, das 24 Stunden am Tag im Einsatz ist. Schon öfter war es notwendig, auf die Daten zuzugreifen, um Vorfälle nachzuzeichnen und aufklären zu können. Im landes- bzw. staatsweiten „Überwachungssystem“ erfasst zu sein, ist nicht jedem Bürger recht. Der Sinn hinter der Kennzeichenerfassung ist ein völlig anderer als der, Gemeindebürger auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Jedes Auto, das in den Orten

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erfasst wird, wird in ein System eingespeist. Autos, die nicht in der Provinz Bozen zugelassen sind, fallen sofort auf. So kann zum Beispiel herausgefiltert werden, ob es sich bei den Fahrzeugen um Arbeits- oder LKW-Bewegungen handelt. Kann man ein großes Territorium abdecken und Unregelmäßigkeiten herausfiltern, steigt die Chance, abschreckend zu wirken und/oder illegale Aktivitäten von der Gemeinde fernzuhalten. Das funktioniert aber nur, wenn sich alle an diesem Projekt beteiligen. Viele befürchten durch die Installation von Kameras einen Eingriff in ihre Privatsphäre. Im Alltagsleben werden wir schon seit Jahren aufgezeichnet: Vor jeder Bank und in fast jedem Geschäft steht eine Kamera. Wird jemand Opfer eines Überfalls oder Unfalls, ist die erste Frage: Hier wird wohl irgendwo eine Kamera sein? In solchen Situationen soll eine verfügbar sein, ansonsten sollte sie aber möglichst wegschauen ... Eine Kamera bringt weit mehr Vorteile als Nachteile mit sich. Außerdem werte nicht ich als Bürgermeister die Aufzeichnungen aus, sondern die Ordnungskräfte. Warum haben Sie sich damals für dieses Pilotprojekt entschieden? Im Bezirk haben wir eine ungute Zeit erlebt. Es gab viele Einbrüche und wir wussten uns nicht recht zu helfen. Wir waren froh über diese Möglichkeit und haben uns als Gemeinderat mit der öffentlichen Meinung im Hintergrund für dieses Projekt entschieden. Mittlerweile hat sich die Einbruchsituation verbessert. Es gibt zwar einzelne Episoden, es sind aber nicht mehr so viele wie vor einigen Jahren. Natürlich gibt es Leute, die skeptisch und nicht glücklich über unsere Entscheidung sind. Wenn wir ihnen aber erklären, weshalb wir den Beschluss damals gefasst haben, ist der Einwand meistens schnell geklärt. Interview: rb

Bezirkspräsident und Bürgermeister Hansjörg Zelger: „Noch ist es ein Testlauf.“

© BZG Überetsch-Unterland

Nachgefragt bei Hansjörg Zelger, Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland und Bürgermeister der Gemeinde Terlan

System kann auch für die Verkehrsplanung in und außerhalb von Ortschaften sowie für Gemeinden nützlich sein, die ihrerseits Mobilitätspläne erstellen. Es gibt bereits Anfragen von Südtiroler Gemeinden, die auf ihren Straßen zusätzliche Kameras installieren möchten. Diese können dann in das System des Landes einfließen. Land und Gemeinde können so gegenseitig Daten austauschen. Durch die Verkehrsflussanalyse kann auch erhoben werden, wie viele Autos die Brennerautobahn meiden und stattdessen auf die Staatsstraße ausweichen, was den Verkehr und den Stau in die Städte und Dörfer des Landes verlagert und Anrainer noch stärker mit Abgasen und Lärm belastet. „Durch ein systematisches Monitoring der Verkehrsflüsse entlang aller Hauptachsen in Südtirol werden wir effektiv beweisen können, wie viel Transitverkehr und – vor allem wichtig für das Wipp- und Eisacktal – wie viel Ausweichverkehr auf der Staatsstraße existiert. Mit diesen Daten können wir – sofern sie die ‚gefühlte Einschätzung‘ bestätigen – in Rom Druck machen, um eine gesetzliche Änderung zu erreichen“, so Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Im Bedarfsfall kann das System der Autokennzeichenerfassung auch von Ordnungshütern genutzt werden, die auch auf die Eigentümer der Fahrzeuge rückschließen können. Der „Garante della privacy“ legt al-


100 Kameras sind in den 18 Gemeinden des Bezirks Überetsch-Unterland installiert, um die Kleinkriminalität einzudämmen und die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen. Im Bild (l.) die Kamera in Andrian und die Kamera am Bahnhof von Margreid (u.).

lieber heute als morgen installiert haben, andere sind sehr skeptisch oder lehnen sie ganz ab. Insbesondere nach Einbruchserien oder gesprengten Bankomatschaltern ist die Forderung nach mehr Überwachung am lautesten – und flacht dann wieder ab, wenn es wieder ruhiger zugeht. Diskutiert wird oft darüber, welche Art von Kameras angebracht werden sollen. Soll an Ortseinfahrten und -ausfahrten jedes einzelne Autokennzeichen erfasst und mit dem gesamtstaatlichen Register abgeglichen werden? Oder reichen die gezielt platzierten Videokameras der Gemeinden auf öffentlichen Plätzen aus, etwa um Vandalenakte, illegale Müllablagerungen und andere Vergehen zu vermeiden bzw. aufzuklären? lerdings genau fest, wie mit den erfassten Daten umzugehen ist, damit das Recht auf Privacy eines jeden Fahrzeuglenkers garantiert ist. Jede Behörde benötigt einen eigenen Zugang. Jedes Einloggen in das System ist aktenkundig und muss gut begründet sein. Schwierige Entscheidung in Gemeinden und Bezirk Frei steht es jeder Gemeinde, in Absprache mit dem Regierungskommissariat auf ihrem Gebiet ein eigenes Überwachungssystem umzusetzen. Für viele ist diese Idee Neuland. Andere, darunter Brixen, verfolgen diesen Weg schon seit einiger Zeit. Derzeit überwachen 21 Videokameras die Stadt. Weitere 20 Überwachungsapparate werden in den kommenden beiden Jahren montiert, um vor allem in sensiblen Zonen wie Bahnhof, Schulzonen oder Parks Delikten vorzubeugen. Im Dezember 2021 hat der Stadtrat ein Projekt in Höhe von 3,13 Millionen Euro genehmigt. Dieses sieht ein Monitoring der Einfahrten in die Altstadt, Kameras, u. a.

„Die Frage ist, was gesellschaftlich vertretbar ist“, so Baumgartner. Vieles spreche für eine Zentralisierung, vieles aber auch dafür, es nicht zu tun. „Manche Situationen löst man nicht, indem man sich an das landes- und staatsweite Datensystem hängt“, findet er. Jede Gemeinde sei verschieden und habe andere Bedürfnisse. Er findet generell ein gemeindeeigenes Überwachungssystem vertretbarer als eines, das mit anderen nationalen Datenbanken in Italien abgeglichen wird, zumal auch die Kriminalitätsrate in den Gemeinden sehr niedrig sei. „Beschädigen Jugendliche in ihrem Leichtsinn auf einem Spielplatz eine Lampe, sucht die Gemeinde zunächst das Gespräch mit ihnen und hängt ihnen nicht sofort ein Strafverfahren

in Albeins und St. Andrä, sowie Überwachungssysteme an den Stadteingängen vor. Diese können Kenntafeln der Fahrzeuge erfassen und auch kontrollieren, ob das Fahrzeug gestohlen ist, mit Delikten in Verbindung steht, versichert ist und die Revision durchlaufen hat. Am Sitz der Ortspolizei wird ein eigener Raum mit Monitoren eingerichtet, welche die Bilder aller Kameras zeigen. Schwierige Diskussion in Bezirksgemeinschaften Ein ausgeklügeltes Überwachungskonzept auf die Beine zu stellen, das der gesamte Bezirk mitträgt, ist eine Herausforderung. Auch die Bezirksgemeinschaft Eisacktal wollte schon einmal ein bezirksweites Projekt starten, fand aber bisher keinen eindeutigen Rückhalt; „also haben wir es liegen, halb fallen lassen“, so Bezirkspräsident Walter Baumgartner. Schon oft wurde das Thema durchdiskutiert, mehrmals, „jedes Mal mit sehr unterschiedlichen Ansichten“. Einige Gemeinden wollen die Kameras

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Titelgeschichte

an“, so Baumgartner. Ein schwieriger Diskurs, der in diesem Zusammenhang oft emotional geführt wird, ist das Thema Privacy. „Viele fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt. Den Polizeikräften und dem Staat unsere Bewegungsprofile zu geben, ist für den einen oder anderen nicht nur autonomiepolitisch ein Problem.“ So seien schon oft Argumente gefallen wie „Wir bauen uns selber unser Überwachungssystem auf“ und „Was würden unsere Vorfahren wohl dazu sagen?“. Beginnen solche Diskussionen, lasse sich nur sehr schwer sachlich weiterdiskutieren. Andererseits: Wenn sich ein Bürger korrekt verhält, was hat er dann zu befürchten? „Das ist eine Prinzipien-Frage“, so Baumgartner. „Viele wollen grundsätzlich nicht, dass sie von lokalen Behörden oder sogar vom Staat kontrolliert werden. Zu Missbrauch oder Fehlern könnte es immer kommen. Es gibt zwar Schutzmechanismen, hohe Sicherheitsauflagen und nur bestimmte Leute haben Zugriff auf die Datenbanken, aber Missbrauch kann nie ausgeschlossen werden.“ Was die Erfassung der Autokennzeichen betrifft, hat Amtsdirektor Philipp Sicher eine klare Meinung: „Eine Videoüberwachung in Gemeinden, wo jeder jeden kennt, ist privacymäßig viel bedenklicher als eine anonyme Kennzeichenerfassung von Fahrzeugen.“ Wo beginnt Privacy, wo endet sie? Unweigerlich stellt sich in diesem Diskurs die grundsätzliche Frage: Wo beginnt Privacy und wo hört sie auf? Und: Sind wir nicht schon längst gläserne Bürger? Unser Handy weiß, wann wir mit wem worüber telefonieren, ob wir rauchen oder zittern, wann wir schlafen, ob wir erhöhte Temperatur haben oder wo wir gerade Urlaub machen. Da jeder jederzeit sein Handy griffbereit hat, kann uns auch jeder, der es darauf anlegt,

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Die Gemeinde Pfitsch will an der Bahnunterführung in Wiesen eine Kamera montieren, welche die Kenntafeln aller ein- und ausfahrenden Fahrzeuge aufzeichnet. unbemerkt zuhören, Gespräche aufzeichnen und uns filmen. Wir wissen auch, dass wir Spuren hinterlassen, wenn wir uns ins weltweite Netz begeben. Google weiß, welche Videos, Musik und Bücher wir mögen, woran wir arbeiten, wer unsere Freunde sind, welche Webseiten wir lesen und welche wir meiden. Selten lesen wir die Nutzungsbedingungen bis zum Ende durch und erlauben Anbietern den Zugriff auf unsere persönlichsten Daten – Geheimnisse, die vielleicht nicht einmal unser bester Freund kennt. Weil aber die Vorteile überwiegen und uns das gesellschaftliche Leben schier dazu zwingt, uns im Netz sichtbar zu machen, nehmen wir es in Kauf, einen Teil unserer Privatsphäre aus der Hand zu geben. Auch die vielen Kameras, die im Alltag auf uns gerichtet sind, sind uns kaum bewusst. Wir werden beobachtet, wenn wir am Bankomatschalter Geld beheben, auf der Autobahn nach Innsbruck fahren, im Einkaufszentrum shoppen, in der Tiefgarage parken, im Zug sitzen oder mit dem Nachbarn vor seiner Garage plaudern. Zahlreiche Private haben mittlerweile selbst eine Kamera an und in ihren Häusern installiert. Auch hier ist die Hand-

habung vom Gesetz her genau geregelt. Nur der eigene private Bereich darf aufgezeichnet werden, nicht aber der öffentliche Weg wie eine Straße oder ein Gehsteig. Aus dem Alltag der Polizei Für die Ordnungskräfte sind Überwachungssysteme natürlich wie eine zusätzliche Polizeistaffel, die rund um die Uhr im Einsatz ist. Egon Bernabè, seit zwei Jahren Kommandant der Stadtpolizei Sterzing, hat viele Jahre lang in Brixen gearbeitet. „Die Videoüberwachung hat gezeigt, dass sie abschreckend wirken kann, weil jeder weiß, dass er aufgezeichnet wird.“ Der Vorteil: Das Gebiet ist täglich 24 Stunden unter Kontrolle und nicht nur in dem Augenblick, in dem die Streife vorbeifährt. Dank Videoüberwachung konnten in Sterzing in den vergangenen Monaten innerhalb kurzer Zeit drei Vergehen aufgeklärt werden, was ohne Kameras wohl nur schwer möglich gewesen wäre, darunter zwei Diebstähle von Sonnenfängern in der Innenstadt (Sommer 2021) und ein Unfall am Untertorplatz (Jänner 2022). „Auch die Kenntafelerfassung macht für die öffentliche Sicherheit Sinn“,

so Bernabè. Die Brennerachse ist eine internationale Route für legale, aber auch illegale Waren und Geschäfte. Die Kenntafelerfassung erleichtert den Ordnungskräften die Verfolgung von Drogenkurieren, Menschenhändlern, Bankräubern, Sexualstraftätern, Schmugglern, Mördern und anderen Straftätern sehr. Wird in einem europäischen Land das Autokennzeichen eines Straftäters in die sogenannte „Blacklist“ eingegeben, wird die Polizei auf all ihren Portalen gewarnt, sobald das verdächtige Fahrzeug in ihrem Gebiet erfasst wird. Aber auch Kameras haben ihre Grenzen. Für die Ordnungskräfte sind Überwachungssysteme wie diese zwar ein wertvolles Hilfsmittel, aber kein Allheilmittel. Das weiß Bernabè aus eigener Erfahrung. „Videokameras können nicht jedes Problem und jeden Fall lösen.“ Mal sind auf den Aufzeichnungen nicht alle Personen klar erkennbar oder sichtbar. Stammt der Täter nicht aus dem Ort, ist es schwierig herauszufinden, um wen es sich handelt. Sind Täter minderjährig, dürfen ihre Fotos nicht in den Medien veröffentlicht werden. Und, so Bernabè, will man wirklich Jugend-


liche öffentlich an den Pranger stellen? Oft fragt die Polizei im Meldeamt nach, wo jeder Gemeindebürger bei der Erstellung bzw. Verlängerung des Identitätsausweises registriert wird. Auch die Auswertung von Videoaufzeichnungen ist oft zeitaufwendig und dauert Stunden, wenn nicht feststeht, zu welcher Tageszeit die Straftat begangen worden ist. Die Zugangs- und Sicherheitsbestimmungen, die bei der Nutzung der Datenbanken gelten, seien durchaus im Sinne der Privacy und der Bürger gemacht, so Bernabè. Dass manche Gemeinden zögern, ihr Überwachungssystem weiter auszubauen, kann er trotzdem nachvollziehen. „Die Bürger werden überwacht, das ist nicht abzustreiten.“ Eine 100-prozentige Überwachung sei auch nicht im Sinne der Stadtpolizei. Vor einigen

Jahren hat eine Firma vorgeschlagen, an der Kreuzungsampel in Sterzing ein 40.000 Euro teures Kamerasystem anzubringen, das jeden Autofahrer blitzt, sobald er bei Rot über die Ampel fährt. Die Stadtpolizei überzeugte das System nicht. „Wir sind nicht nur Strafen-Kassierer, sondern in erster Linie Vermittler zwischen Behörde und Bürger“, so Bernabè, der Fahrzeuglenker bei Verkehrskontrollen öfters darauf aufmerksam macht, welchen Gefahren sie sich und anderen aussetzen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. „Ein erzieherischer Faktor, der bei Überwachungssystemen oft wegfällt“, so Bernabè. Ein Jugendlicher, der im Sommer einen Sonnenfänger entwendet hat, hat sich nach einem Gespräch mit ihm beim Tourismusverein entschuldigt, den Sonnenfänger

zurückgegeben und als Wiedergutmachung einige Stunden Sozialarbeit geleistet. „Das ist viel mehr wert als ein unpersönlicher Strafzettel in einem Einschreibebrief mit Rückantwort.“ Wie geht es nun im Wipptal weiter? In den nächsten Wochen ist ein Lokalaugenschein im Bezirk Überetsch-Unterland geplant. Die Bürgermeister der Wipptaler Gemeinden wollen sich das Pilotprojekt vor Ort ansehen. Danach wird es wohl an jeder einzelnen Gemeinde selbst liegen, ob sie Kameras montieren und – falls ja – wie viele und vor allem mit welchen Mitteln sie diese finanzieren wird. Vom Land ist aus heutiger Sicht nämlich nicht mit einer Geldspritze zu rechnen. Auf die Frage, welche

Voraussetzungen eine Bezirksgemeinschaft bzw. Gemeinde erfüllen muss, um eine Finanzierung des Landes zu erhalten, heißt es aus dem Ressort von Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Zurzeit gibt es keine offene Finanzierungsschiene in diesem Bereich, es war nur ein einmaliges Pilotprojekt der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland. Dieses wurde anhand eines Gesuches der Bezirksgemeinschaft mittels Vereinbarung über die Gemeindenfinanzierung bezuschusst.“ Gut tut es allemal, über Überwachungssysteme zu sprechen. Auch um sich klar zu werden, wie viel Kontrolle sich die Bürger bzw. ihre Vertreter in Zukunft wünschen. Ob Überwachung mehr Vorteile bringt oder Nachteile. Und welchen Preis sie bereit sind, für ihre Entscheidung zu bezahlen. ■

~ AudioVita

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geblättert ... vor 30 Jahren im Erker

Auf

02/1992 In seiner Titelgeschichte widmet sich der Erker den Frauen in der Politik. Zu Beginn der 90er Jahre noch keine Selbstverständlichkeit. Fazit: Frauen spielen in öffentlichen Gremien bestenfalls eine Nebenrolle. Elsa Ralser aus Mauls: „Frauen müssen im öffentlichen Leben mehr leisten als Männer, damit sie anerkannt werden und Erfolg haben.“ ––––––

Nonsens am Pfitscher Joch SVP-Landtagsabgeordneter Karl Oberhauser richtet eine Anfrage an den Südtiroler Landtag: Wozu bedarf es am Übergang in das Zillertal des Baues einer Finanzkaserne, wo doch zeitgleich die EU-Binnengrenzen fallen? ––––––

Wipptal

Bezirksrat genehmigt Haushaltsvoranschlag Einstimmig genehmigt hat der Bezirksrat auf seiner jüngsten Sitzung Ende Dezember den Haushaltsvoranschlag der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Der Haushalt der Bezirksgemeinschaft Wipptal umfasst im Jahr 2022 rund 51 Millionen Euro und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Davon entfallen rund 13,8 Millionen Euro (+1,5 Millionen Euro) auf die Sozialdienste, 26,6 Millionen Euro

se die meiste Zeit in Anspruch. Deshalb entsteht vielleicht das Gefühl, dass nichts weitergeht, obwohl im Hintergrund die Arbeiten auf Hochtouren laufen“, so Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler auf Nachfrage des Erker. „Sollte alles reibungslos verlaufen, ist die Inbetriebnahme Ende 2023 geplant.“ Weitere Investitionen genehmigt der Bezirksrat wie bereits in den vergangenen Jahren erst, sobald die Finanzierung gesichert ist.

Renaissance des Wiesner Lifts 1967 errichtet, wird der Skilift in Wiesen 1988 stillgelegt. Nun soll er wieder in Betrieb genommen werden. Voraussetzung: die Umstellung von Dieseltreibstoff auf Strom und eine Beschneiungsanlage. ––––––

„Hansdampf in allen Gassen“ Unter diesem Titel bringt der Erker ein Interview mit der Sterzinger Sportmanagerin Brigitte Fink, Rennsportleiterin für Italiens Nationalmannschaft der Kunstbahnrodler und Vizepräsidentin des internationalen Rodelverbandes. ––––––

• Ungewisse Zukunft des Sterzinger Bezirksgerichts • Finanzierung für Kläranlage gesichert • Standort für Mülldeponie unklar • Neue Straße nach Stilfes • Sterzing – eine Südtiroler Hochburg des Kick-Boxing –––––– In Sterzing gibt es Unmut über den Lärm durch die neue City-Cat, eine Kehrmaschine. Peter Corradini macht in einem Leserbrief seinem Ärger Luft: „... wie sehen die europagerechten Ohren aus, welche die Sterzinger anscheinend nicht haben?“

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Auf dem Radweg müssen einige Abschnitte verbessert werden. (+21,8 Millionen Euro) auf das Seniorenwohnheim „Wipptal“, 3,1 Millionen Euro (-0,1 Millionen Euro) auf den Umweltbereich und 3,5 Millionen Euro (+1,1 Millionen Euro) auf die Verwaltung. Der größte Brocken im Haushalt der Bezirksgemeinschaft entfällt mit rund 24 Millionen auf laufende Ausgaben; allein die Personalkosten nehmen rund 8,3 Millionen Euro ein. Für Investitionen stehen 22,8 Millionen Euro bereit; sie fließen vor allem in den Neubau des Seniorenwohnheimes „Wipptal“, für den mittlerweile Kosten in Höhe von rund 22 Millionen Euro vorgesehen sind. Die Ausschreibung für die modulare Struktur wurde im Dezember 2021 veröffentlicht. Derzeit läuft die Prüfung der Voraussetzungen und die Verhandlungen mit den Firmen. Diese Phase sollte bis Sommer abgeschlossen sein. Erst dann wird das Projekt definitiv vergeben und es geht in die Produktion und Montage. „Bei dieser Modulbauweise nimmt also die Planungs- und Vorbereitungspha-

Der Haushaltsvoranschlag wurde von den sieben Bezirksräten ohne Gegenstimme gutgeheißen. „Wogen geglättet“ Auf ihr erstes Amtsjahr konnte Bezirkspräsidentin Reinthaler Ende Dezember zurückblicken. Einen holprigen, ja sogar noch nie dagewesenen umstrittenen Start hatte der Bezirksrat bekanntlich bei seiner konstituierenden Sitzung vor einem Jahr hingelegt. Bürgermeister Sebastian Helfer sprach von einer „einzigen Enttäuschung“, da eine Entscheidung der SVP-Bürgermeisterkonferenz übergangen worden war (siehe Erker 01/2021); Martin Alber, der für den Präsidentensessel vorgesehen war, sah nach diesem „Ränkespiel im Hintergrund“ eine künftige Zusammenarbeit sogar äußerst problematisch. „Die Wogen haben sich in der Zwischenzeit absolut geglättet“, betont Reinthaler auf Nachfrage des Erker. „Die Zusam-


© BZG Wipptal

Der Bezirksausschuss mit (v. l.) Vize-Präsident Benno Egger, Präsidentin Monika Reinthaler Trenkwalder und Referent Franz Kompatscher menarbeit im Bezirksrat ist nach gewissen Startschwierigkeiten mittlerweile gut. Wir haben alle eine Aufgabe angenommen und einen Auftrag zu erfüllen und dementsprechend ist die Kooperation sachlich und konstruktiv.“ Das Jahr sei für sie als Quereinsteigerin sehr intensiv gewesen. Erschwerend seien die Problematik rund um Corona, der Pflegenotstand, die Impfpflicht für das Pflegepersonal und die damit verbundenen Suspendierungen hinzugekommen, auch die Situation im Seniorenwohnheim „Schloss Moos“ sei nicht einfach gewesen.

„Ich habe aber gesehen, dass vieles möglich ist, wenn man sich an einen Tisch setzt und gemeinsam nach Lösungen sucht“, so Reinthaler, die sich vor allem bei den Ausschussmitgliedern Egger und Kompatscher sowie bei den Mitarbeitern in der Bezirksgemeinschaft und Generalsekretärin Laura Lastri für die Unterstützung bedankt. Gearbeitet wird derzeit neben dem Neubau des Seniorenwohnheimes an einer Reihe von Projekten. So entsprechen einige Strukturen der Bezirksgemeinschaft nicht mehr den vorgeschriebenen Akkreditierungsrichtlinien, dazu gehört die

KLO TER ABBAZIA DI

WG für psychisch Kranke in Trens und die Reha-Werkstatt in Freienfeld. Auch der Wohnbereich für Menschen mit Beeinträchtigung wird langfristig zu klein werden. „Was die Betreuung der Senioren betrifft, reicht es natürlich nicht, wenn wir eine schöne, neue Struktur bauen und dafür kein Pflegepersonal haben. Auch da gilt es, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um diesem Pflegenotstand aktiv entgegenzuwirken“, betont die Bezirkspräsidentin. Auf dem Radweg gibt es einige Abschnitte, die verbessert werden müssen, etwa die Gefahrenstelle in Franzensfeste und die Teilstrecke Ried. „Und dann ist da noch die ganze Problematik rund um den Klimawandel, wo wir auch unsere Hausaufgaben machen müssen – und zwar dringend“, so Reinthaler. „An Arbeit und Herausforderungen wird es uns in nächster Zeit also nicht mangeln.“ bar

Direktion der Sozialdienste vakant Christine Engl, Nachfolgerin der langjährigen Direktorin Christina Tinkhauser, hat nach rund drei Jahren den Sozialdienst Wipptal wieder verlassen. Nachdem sie mit 1. November 2021 aus privaten Gründen ihren Arbeitsplatz gewechselt hat, ist sie nun als Direktorin im Amt für Verwaltungsaufgaben des Sprengels im Südtiroler Sanitätsbetrieb in Brixen tätig. Die vakante Stelle ist bereits neu ausgeschrieben worden, demnächst wird der Wettbewerb durchgeführt. Bis zur Neubesetzung – voraussichtlich im März – wird der Sozialdienst von Laura Lastri, Generalsekretärin der Bezirksgemeinschaft Wipptal, geleitet.

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Aktuell

Sterzing

Zu Ehren des Stadtpatrons Die Stadt Sterzing hat am 20. Jänner ihren Stadtpatron, den hl. Sebastian, gefeiert. Die traditionelle Prozession nahm bei der Heiliggeist-Kirche am Stadtplatz ihren Ausgang und führte durch die Fußgängerzone bis zur Pfarrkirche, wo Dekan Christoph Schweigl einen Gottesdienst feierte. Der hl. Sebastian wird in der katholischen Kirche © Martin Schaller als Patron u. a. der Sterbenden, der Bogen- und ArmbrustSchützen, der Schützengilden, Soldaten und Kriegsinvaliden, der Büchsenmacher und Steinmetze, der Gärtner und Waldarbeiter verehrt; zudem wird er gegen Pest und Seuchen angerufen, sodass sein Ehrentag gerade in der derzeitigen Pandemie-Zeit einen besonderen Stellenwert hat.

Sterzing

Neue Ampelanlage aktiv Eine neue Ampelanlage ist in Sterzing an der Kreuzung Brennerstraße SS12/Bahnhofstraße aktiv. Es handelt sich dabei um eine „intelligente“ Ampel mit stromsparenden bzw. wartungsarmen LED-Lampen. Neu ist, dass die Fußgängerampel nur dann auf grünes Licht schaltet, wenn die Fußgängerruftaste gedrückt wird. Wenn nicht, bleibt die Fußgängerampel auf Rot und es fahren wieder die Autos auf der SS12, um Phasen im Leerlauf zu vermeiden. Neu ist auch, dass die Fußgänger aus Sicherheitsgründen nun eine eigene Grünphase besitzen und diese nicht mehr mit der Seitenstraße teilen müssen. „Das bedeutet, dass die Fußgänger sich nicht mehr mit den herausbiegenden Autos kreuzen, sie können in Sicherheit überqueren, was vor allem für Kinder sehr wichtig ist“, betont Egon Bernabé, Kommandant der Stadtpolizei Sterzing.

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Sterzing

Ruth Achammer bleibt Präsidentin Im November 2021 wurde der Seniorengemeinderat von Sterzing neu gewählt. Ihm gehören nun Ruth Achammer (217 Stimmen), Rosario Coppola (171), Renate Staudacher (99), Loredana Gazzini Marazzo (92), Ulrich Gruber (84), Helmuth Erspamer (72), Franca Kaswalder (71), Leopold Nestl (60), Karl-Heinz Überegger (43), Helga Pedri Überegger (41) und Elisabeth Larcher (27) an. Larcher war an die Stelle von Maria Antonietta Todeschini (35) gerückt, um das Sprachgruppenverhältnis und die Vertretung der Fraktionen zu gewährleisten. Elisabeth Larcher und Leopold Nestl vertreten die Fraktionen. Christine Eisendle Recla und Valeria Casazza, Stadtund Gemeinderätinnen für Seniorenpolitik, sind Mitglieder ohne Stimmrecht. Bei der konstituierenden Sitzung im Jänner im Vigil-Raber-Saal von Sterzing wurde Ruth Achammer als Präsidentin bestätigt. Stellver-

treter ist Rosario Coppola, drittes Ausschussmitglied ist Helga Pedri Überegger. Die Funktion des Schriftführers wird in einem zweiten Moment festgelegt.

Der Seniorengemeinderatsausschuss ist Ansprechpartner für die Senioren der Gemeinde Sterzing und vertritt deren Anliegen gegenüber der Gemeinde und anderen Institutionen und Vereinen. Der Rat hält regelmäßig Sitzungen ab und bearbeitet die Anliegen der Senioren.

Sterzing

Tauben füttern verboten! Wie in anderen Städten wird auch in Sterzing ein Problem zunehmend größer: die zunehmende Taubenpopulation. Nun hat Bürgermeister Peter Volgger ein Fütterungsverbot erlassen. Bei Missachtung drohen Verwaltungsstrafen. Der Hauptgrund für die zunehmende Taubenpopulation ist, dass die Vögel durch unvorsichtiges Füttern ein Überangebot an Nahrung finden und gut in offenen Dachböden, auf Mauervorsprüngen und ähnlichem nisten können. Außerdem fehlt es den Vögeln im Stadtgebiet an natürlichen Gegnern wie Habichten und Falken. Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern und Ladenbesitzern, die von den Behörden eine Lösung des Problems erwarten. Tauben sind Teil des Stadtbildes. Die Kritik an der zu hohen Anszahl ist jedoch berechtigt. Anstatt sich von Körnern, Samen, Schnecken, Insekten oder Würmern zu ernähren, führt das Fressen von altem Brot oder ähnlichem zu Mangelernährung und macht die Tauben an-

fällig für Krankheiten. Eine Taube produziert 10 bis 12 kg Nasskot pro Jahr. Dies führt zu Verschmutzungen, die nicht nur ein ästhetisches oder hygienisches Problem darstellen. Die darin enthaltene Säure schädigt Fassaden und Dächer so stark, dass ständige und teure Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. Außerdem ziehen Essensreste auch Ratten an, die sich dann ebenfalls stärker vermehren. Aus diesem Grund hat Bürgermeister Peter Volgger eine Verordnung erlassen, die ab sofort die Fütterung von Tauben untersagt. Bei Verstoß gegen diese Bestimmung wird eine Verwaltungsstrafe von 25 bis 250 Euro verhängt.


Achtung, elektronische Geschwindigkeitskontrolle! Eine knappe Stunde lang diskutierten die Gemeinderäte im Dezember über einen Beschlussantrag von Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch), der dringend Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und -beruhigung fordert.

Vor allem auf der Landesstraße missachten Geschwindigkeitskontrolle“ aufzustellen. Der meinderat die Anbringung der Tafeln beschlieAutofahrer Geschwindigkeitsbegrenzungs- Bürgermeister und zuständige Referent Stefan ßen soll, wenn noch nicht feststeht, ob sie schilder, was beweist, dass die bisherigen Gufler soll bei der nächsten Sitzung berichten, überhaupt angebracht werden können, da nur Maßnahmen nicht abschreckend genug sind. wann diese Maßnahme umgesetzt wird und sporadische Kontrollen durchgeführt werden. Auch auf Nebenstraßen wie in der Hinteren ob bzw. wann die Speed-Check-Boxen aufge- Auch ist unklar, wie viel Zeit die Kontrollen beanspruchen werden Gasse sind Autolenker, darunter LKW-Fahrer, schneller unterwegs Zeit, die in anderen Bereials erlaubt und weichen mitunter chen fehlen wird. Zudem ohne Bremsen auf Gehsteige aus. braucht es bei Landesstra„Ein Wunder, dass dabei noch ßen das Einverständnis kein Kind ums Leben gekommen der Provinz. Uneins war ist“, so Bussola. Bereits vor zehn man sich auch, inwieweit Jahren hatten Hunderte Einwohder Gemeinderat Bener mit einer Unterschriftenaktischlüsse fassen soll, wenn on auf eine langfristige und endsich bereits ein eigenes gültige Lösung gepocht. Nach Gremium mit dem Thema einem Beschlussantrag, 2016 Verkehr und Sicherheit von der Bürgerliste eingebracht, befasse. Am Ende einigbeschloss der Gemeinderat, die te man sich darauf, dass bestehenden Anzeigetafeln – sich Bürgermeister Stefan sofern rechtlich möglich – um Gufler beim PolizeikomSofern rechtlich möglich, werden bis Mitte Februar Tafeln mit der Aufschrift „Elektronische solche mit der Aufschrift „Elekmandanten erkundigt, Geschwindigkeitskontrolle“ installiert. tronische Geschwindigkeitskonob bei den bestehenden trolle“ zu ergänzen. In den verGeschwindigkeitsbegrengangenen fünf Jahren habe man jedoch keine stellt werden können. Wie die anschließende zungstafeln eine Installation von Tafeln mit der konkreten Schritte unternommen, bemängelt Diskussion ergab, ist man im Gemeinderat wie Aufschrift „Elektronische GeschwindigkeitsBussola, obwohl mittlerweile die Vorausset- im parteiübergreifenden Verkehrstisch noch kontrolle“ möglich ist. Falls ja, sollen sie bis zungen gegeben seien. Dank einer Konventi- uneins, inwieweit Speed-Check-Boxen Auto- Mitte Februar angebracht sein. on mit Sterzing verfügt Pfitsch seit April über fahrer dazu bringen, auf das Bremspedal zu Das Gespräch zwischen Bürgermeister und Poeine Ortspolizei. Als erste dringende Maßnah- drücken. Bis zur Installation von Boxen sollten lizeikommandant ist bereits erfolgt. Eine Anme fordert Bussola, neben den bestehenden andere Maßnahmen ergriffen werden wie Po- frage wurde vorbereitet und dem StraßenbeGeschwindigkeitsbegrenzungstafeln Anzei- lizeikontrollen und Aufklärungsarbeit vor Ort. schilderungsdienst zur Genehmigung weitergetafeln mit der Aufschrift „Elektronische Diskutiert wurde auch darüber, ob der Ge- geleitet. rb

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Aktuell

Gossensaß

Quarantänestation erweitert 85 Einzelzimmer mit Bad umfasste die Quarantänestation in Gossensaß, als sie am 7. März 2020 eröffnet wurde. Nach knapp zwei Jahren musste die Kapazität der Struktur nun erhöht werden. Mehrmals war die Quarantänestation in Gossensaß, die im Militärferienheim „Soggiorno Montano“ untergebracht ist und vom Zivilschutz des Weißen Kreuzes geführt wird, in den vergangenen zwei Jahren völlig überfüllt. Bereits wenige Monate nach ihrer Eröffnung war das Land auf der Suche nach einer weiteren Struktur, die schließlich in Sarns gefunden wurde. Nach gut einem Jahr – im August 2021 – war die Zahl der Personen in Quarantäne stark rückläufig, die Tore in Sarns wurden wieder geschlossen. Nun platzt Gossensaß wieder aus allen Nähten. Mit den Infektionszahlen ist auch die Zahl der Menschen in Quarantäne gestiegen. 85 Zimmer standen bislang zur Verfügung, die je nach Bedarf als Einzel-, Doppel- oder Familienzimmer genutzt werden können. Der Großteil der Betreuten sind Einzelpersonen, hin und wieder sind aber auch Familien dabei. „Hauptgäste der Quarantänestation sind Flüchtlinge, Migranten und Obdachlose, die dort ihre Quarantäne bzw. ihre Isolation verbringen, da sie anderweitig nicht isoliert werden können“, so Günther Walcher, Direktor des Amtes für Zivilschutz, auf Anfrage des Erker. Im Jänner wurde nun die Kapazität der Station auf 130 erhöht. Voraussetzung dafür war eine Anpassung der Verträge in Bezug auf die Finanzierung: Positiv getestete Personen in Quarantäne gehen zu Lasten des Sanitätsbetriebes, Personen in präventiver Quarantäne werden vom Staat finanziert. Zudem war zusätzliches Personal notwendig. Aufgrund neuer Bestimmungen wurden die Quarantänemaßnahmen gerade in den vergangenen Wochen stark gelockert, die Aufenthaltsdauer verkürzt sich zunehmend. Doch die Infektionszahlen sind anhaltend hoch, derzeit (Stand 25. Jänner) befinden sich mehr als 36.600 Südtiroler in Quarantäne. bar

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Pflersch

Kein Schotterabbau in der Loche Wie mehrfach berichtet, gab es im vergangenen Jahr Bestrebungen, die Schottergrube „Loche“ in Pflersch wieder zu aktivieren und Schotter abzubauen. Das Unternehmen Wipptaler Bau AG hatte 2020 ein entsprechendes Projekt eingereicht. Dazu kommt es aber nicht. Die Wogen in der Gemeinde Brenner gingen damals hoch, als die Abbaupläne bekannt

wurden, die Anrainer der Weiler Anichen, Raut und Nopenau fühlten sich übergangen. Die Dienststellenkonferenz für den Umweltbereich hat nach einem Lokalaugenschein im Mai am 7. Juli 2021 schließlich ein negatives Gutachten ausgestellt.

die Entnahme und Rückgabe von Wasser und für Umweltverbesserungen erforderlich sind. In den Schutzstreifen entlang der Fließgewässer sei das Öffnen von Gruben verboten. Auwälder, wie sie im unteren Bereich der Grube vorkommen, seien unter Schutz gestellt; der Objektschutzwald im oberen Bereich habe hingegen eine relevante Schutzwirkung auf darunterliegende Infrastrukturen. „Die Verbindungsstraße über den Graben, um auf die

orografisch rechte Seite zu gelangen, ist kaum realisierbar bzw. nur sehr kostspielig und unter Einsatz von hangstabilisierenden Maßnahmen (z. B. Spritzbeton oder ähnliches)“, hieß es im Gutachten weiter. Zudem wirke sich der Abbau negativ auf das Landschaftsbild und die weitere touristische Entwicklung des Tales aus.

Negatives Gutachten Seltener Schmetterling Gründe für die Ablehnung wurden gleich mehrere angeführt. Das Abbaugebiet umfasse sowohl die Uferbereiche als auch die Schutzstreifen der betroffenen Gewässer, die jedoch – wie ihre Vegetation – unter Schutz gestellt seien. In den Bereichen von Fließgewässern und deren Ufern seien ausschließlich Tätigkeiten und Maßnahmen erlaubt, die für die hydraulische Sicherheit des Fließgewässers, für

Ein weiterer Grund für das negative Gutachten ist das Vorkommen von Arten und Lebensräumen, die durch die FFH-Richtlinie geschützt sind. Eine dieser geschützten Arten ist der Schwarzfleckige Ameisenbläuling (Maculinea arion), eine Schmetterlingsart, die wie einige andere seltene Schmetterlinge den Hang der Schottergrube bewohnen. „Die Aufnahme


der Abbautätigkeit wäre in diesem Fall gesetzeswidrig“, so auch Johanna Propstmeier vom Umweltbüro Cerny in Innsbruck, das in Pflersch unabhängige Erhebungen durchgeführt hat und im Juni auf den Schwarzfleckigen Ameisenbläuling gestoßen ist – gut möglich, dass dort auch weitere geschützte Arten, wie etwa der Apollofalter (Parnassius apollo), vorkommen, wozu eingehendere Untersuchungen der Projektfläche notwendig wären. Die Schottergrube liegt auf einer Fläche von 7,5 ha im Weiler Anichen offen im Hang. Nach den Plänen der Wipptaler Bau AG sollte im Verlauf von zehn Jahren, vom oberen Rand der Grube ausgehend, in Streifen abgebaut werden, die jeweils nach einem Jahr renaturiert werden sollten. Insgesamt wären auf einer Länge von rund 300 m und auf 100 Höhenmetern bis hinauf zum Bergfuß 280.000 Kubikmeter Schotter abgebaut worden, die mit LKW nach Gasteig zur Weiterverarbeitung transportiert werden sollten. Nach zehn Jahren sollte die Grube endgültig geschlossen werden. Das Unternehmen „Wipptaler Bau AG“ hat im Vorjahr ein entsprechendes Projekt eingereicht. Auch die Waldinteressentschaft Pflersch hat sich als Grundbesitzerin für eine Reaktivierung der Schottergrube ausgesprochen und sich dabei auf einen Vollversammlungsbeschluss aus dem Jahr 2015 gestützt. Entscheidung ist gefallen Wie Christian Egartner von der Wipptaler Bau AG dem Erker gegenüber erklärt, hat das Unternehmen die Entscheidung der Dienststellenkonferenz akzeptiert und auf einen Rekurs verzichtet. „Damit ist die Sache entschieden“, so Paul Gänsbacher, Direktor im Amt für Umweltprüfungen, auf Nachfrage der Redaktion. „Die Schottergrube Loche wird nicht aktiviert. Sollte weiterhin Interesse bestehen, müsste ein neues Projekt mit neuen Begründungen eingereicht werden.“ bar

Franzensfeste

Bau nach Plan Die BBT-Zulaufstrecke wird nun doch errichtet, wie sie vor drei Jahren genehmigt worden ist. Den Variantenvorschlag hat die Gemeinde Franzensfeste abgelehnt. Im Herbst hat die Baufirma eine Variante vorgeschlagen, um die Bauzeit um sechs Monate zu verkürzen. Laut diesem soll vom Bahnhof Franzensfeste aus ein Tunnel Richtung Vahrn gegraben werden. 120 LKW täglich sollen das Aushubmaterial vom Bahnhof über eine neue Zufahrt nach Süden abtransportieren. Für die Zufahrt müsste ein Teil des Fahrradweges und damit einer der wenigen Spazierwege im Süden des Dorfes weichen. Den Vorschlag hat die Gemeinde Franzensfeste vor kurzem bei einem Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher abgelehnt, und zwar aus mehreren Gründen: Seit fast zehn Jahren leben die Bürger bereits mit der größten Baustelle Südtirols, die Fertigstellung des BBT samt Zulaufstrecken ist von 2026 auf mittlerweile 2032 verschoben worden. Neben dem Wohngebiet gibt es noch zwei weitere Baustellen: der neue Riol-Tunnel sowie ein Teil des Nordportals der Zulaufstrecke. Zum Unmut der Bürger werden auf den bestehenden Baustellen viele Auflagen nicht eingehalten: So sollten die beiden Schutthalden am Bahnhof bereits entfernt sein. Da die Zufahrtsstraßen zur Baustelle in Franzensfeste nur spora-

disch bewässert werden, wird immens viel Staub aufgewirbelt. Immer wieder nutzen LKW der Baustelle der Eisackunterquerung statt der eigens errichteten Autobahnein-

fahrt und -ausfahrt den Weg durch die Ortschaften, ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Auch bei den Instandhaltungsarbeiten der RFI fuhren tagsüber LKW und luden abends Schotter und Schienen um, was einen schlafraubenden Lärm verursacht hat. Die BBT-Zulaufstrecke wird nun gebaut, wie sie ursprünglich geplant war: Vom Fensterstollen „Forch“ in Vahrn aus wird ein Tunnel bis zum Bahnhof Franzensfeste gegraben. Das Aushubmaterial wird im Berg von Norden nach Süden abtransportiert. Baubeginn ist in den ersten Monaten dieses Jahres. rb

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Aktuell

Fiskus

Steuerliche Neuerungen 2022

Von Klaus Steckholzer Wirtschaftsprüfer & Steuerberater, Kanzlei RST Die italienische Regierung hat zu Jahresende das Haushaltsgesetz 2022 verabschiedet. Es ist ein Gesetz mit 22 Artikeln, wobei der Artikel 1 aus 1.013 Absätzen und aus vielen unstrukturiert aufeinanderfolgenden Bestimmungen besteht. Nachfolgend ein Überblick über die wesentlichen steuerlichen Neuerungen, die im Haushaltsgesetz 2022 sowie einigen anderen Bestimmungen enthalten sind. Neue IRPEF-Steuersätze Die Steuersätze der Einkommensteuer für natürliche Personen („IRPEF“) werden ab dem Jahr 2022 von fünf auf vier reduziert:

23 % für Einkommen bis 15.000 Euro;

25 % für Einkommen über 15.000 Euro und bis 28.000 Euro;

35 % für Einkommen über 28.000 Euro und bis 50.000 Euro;

43 % für Einkommen über 50.000 Euro. Steuerfreibeträge und regionale Zusatzsteuer Neu geregelt werden auch die Steuerfreibeträge für Einkommen aus abhängiger Arbeit und aus

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Pensionen sowie für Freiberufler. Die Fristen, innerhalb der die einzelnen Regionen den regionalen IRPEF-Zuschlag veröffentlichen müssen, wird auf den 31. März (13. Mai für die autonomen Provinzen Trient und Bozen) aufgeschoben.

und Bodenertrages für Direkterzeuger und Landwirte („IAP“) wird auch für das Jahr 2022 bestätigt.

Wertschöpfungssteuer IRAP Ab 2022 sind Einzelunternehmen und Freiberufler von der regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP befreit. Zucker- und Plastiksteuer Die Zucker- und Plastiksteuer wird um ein weiteres Jahr auf 2023 aufgeschoben. Hygieneartikel Der Mehrwertsteuersatz für weibliche, nicht ökologisch abbaubare oder nicht waschbare Hygieneartikel (Tampons, Windeln) wird von 22 % auf 10 % reduziert. Für dieselben Artikel, die kompostieroder waschbar sind, wurde der Mehrwertsteuersatz bereits vor zwei Jahren auf 5 % reduziert. Befreiung Stempelsteuer Die Befreiung von der Stempelsteuer für digitale meldeamtliche Bescheinigungen wird für das Jahr 2022 bestätigt. Steuerbefreiung Landwirte Die IRPEF-Befreiung des Besitz-

Superbonus 110 % Für den Steuerabzug in Höhe von 110% für energetische Sanierungen („Superbonus“) gibt es eine Reihe von Änderungen: • Für Baumaßnahmen, die von Kondominien, von Privatpersonen auf Mehrfamilienhäusern bestehend aus 2 bis 4 Wohneinheiten, unabhängig davon, ob im Eigentum einer oder mehrerer Personen, einschließlich der durchgeführten Maßnahmen von Privatpersonen auf einzelnen Einheiten innerhalb des Kondominiums oder des Gebäudes oder von gemeinnützigen Einrichtungen durchgeführt werden, gelten folgende Steuerabzüge: 110 % der

angefallenen Kosten bis zum 31.12.2023; 70 % der angefallenen Kosten im Jahr 2024; 65 % der angefallenen Kosten im Jahr 2025. • Für die von Privatpersonen an Einfamilienhäusern durchgeführten Baumaßnahmen wird der Steuerabzug in Höhe von 110 % bis zum 31.12.2022 verlängert, sofern innerhalb 30.06.2022 mindestens 30 % der Arbeiten durchgeführt werden. • Für die von Wohnbauinstituten und ähnlichen Einrichtungen durchgeführten Baumaßnahmen wird der Steuerabzug bis zum 31.12.2023 verlängert, sofern bis zum 30.06.2023 mindestens 60 % der Arbeiten durchgeführt werden. Die Verlängerung des Superbonus bezieht sich jeweils auch auf die sekundären Baumaßnahmen, die gleichzeitig mit den primären Baumaßnahmen durchgeführt werden. Der Steuerabzug für Baumaßnahmen ab dem 01.01.2022 kann in der Steuererklärung in vier gleichen Jahresraten geltend gemacht werden; der Bestätigungsvermerk eines befugten Steuerberaters über die Vollständigkeit der Unterlagen und die vorhandenen Voraussetzungen für den Steuerabzug ist nun auch dann notwendig, wenn das Steu-


erguthaben direkt in der Steuererklärung verrechnet wird.

higen Kosten des Steuerabzuges berücksichtigt werden.

Abtretung Steuerguthaben und Option Preisnachlass Die Möglichkeit, bei baulichen Maßnahmen für einen Preisnachlass in der Rechnung des Lieferanten zu optieren oder das Steuerguthaben an Dritte abzutreten, wird bis zum Jahr 2024 für die „ordentlichen“ Baumaßnahmen und bis zum Jahr 2025 für die Maßnahmen des „Superbonus“ verlängert. Die Erstellung des Bestätigungsvermerkes sowie des technischen Gutachtens über die Angemessenheit der Kosten wird im Falle der Option für einen Preisnachlass in der Rechnung oder der Abtretung des Steuerguthabens an Dritte auch für alle ordentlichen Baumaßnahmen verpflichtend. Ausgenommen davon sind lediglich freie Baumaßnahmen sowie Maßnahmen mit einem Gesamtbetrag unter 10.000 Euro, die an einzelnen Wohneinheiten oder Gemeinschaftsanteilen durchgeführt werden. Für Arbeiten im Rahmen des Fassadenbonus sind der Bestätigungsvermerk sowie das technische Gutachten über die Angemessenheit der Kosten unabhängig vom Betrag oder Eingriff jedoch immer zwingend vorgesehen. Die Kosten für die vom Gesetz vorgesehenen Bestätigungen können unter den abzugsfä-

Energetische Sanierung Der Steuerabsetzbetrag für Maßnahmen zur Energieeinsparung bzw. für energetische Sanierungen in Höhe von 65 % sowie der erhöhte Steuerabsetzbetrag für Wiedergewinnungsarbeiten bei Wohngebäuden von derzeit 50 % für Ausgaben von höchstens 96.000 Euro (inklusive eventueller Notarkosten) wurde bis zum 31.12.2024 verlängert. Möbel, Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände Der Absetzbetrag in Höhe von 50 % für Möbel, Haushaltsgroßgeräte und Einrichtungsgegenstände bis zu maximal 10.000 Euro in Zusammenhang mit Wiedergewinnungsarbeiten wird bis zum 31.12.2022 verlängert. Für die Jahre 2023 und 2024 wird der Betrag von 10.000 Euro auf 5.000 Euro reduziert. Steuerbonus Begrünung Der mit dem Finanzgesetz 2018 eingeführte Steuerbonus in Höhe von 36 % für die Realisierung von Dachgärten, Begrünungen, Brunnen und Bewässerungsanlagen sowie für die damit verbundene Pflege von Gärten und Grünanlagen bei bereits bestehenden Gebäuden und Gebäudeteilen,

die zu Wohnzwecken dienen (anwendbar auch auf gemeinschaftlich genutzte Flächen von Kondominien), wird bis zum 31.12.2024 verlängert. Der Bonus kann bis zu einem Maximalbetrag von 5.000 Euro pro Wohneinheit in Anspruch genommen werden. Fassadenbonus Der für die ordentliche Instandhaltung und Sanierung von Gebäudefassaden vorgesehene Bonus wird für Ausgaben im Jahr 2022 verlängert. Der Steuerbonus von ursprünglich 90 % wird jedoch auf 60 % reduziert. Das Gebäude, an dem die Arbeiten vorgenommen werden, muss sich in historischen Ortskernen bzw. den Zonen A und B befinden. Es ist kein Höchstbetrag für diese Ausgaben vorgesehen. Architektonische Barrieren In Höhe von 75 % für die im Jahr 2022 getragenen Kosten für Maßnahmen zur Beseitigung von architektonischen Barrieren in bestehenden Gebäuden wird ein neuer Steuerabzug eingeführt. Der Absetzbetrag kann höchstens 37.500 Euro betragen und in fünf gleichen Jahresraten abgezogen werden. Alternativ kann auch für einen Preisnachlass in der Rechnung des Lieferanten optiert oder das Steuerguthaben an Dritte abgetreten werden.

Pensionsreform „Quote 102“ Es tritt die sogenannte „Quote 102“ in Kraft – eine Möglichkeit, frühzeitig in Pension zu gehen. Mit dieser Regelung wird es ermöglicht, in Pension zu gehen, wenn Lebensalter und Beitragsjahre die Summe von 102 ergeben. Das Alter muss mindestens 64 Jahre, die Beitragsjahre müssen mindestens 38 Jahre betragen.

Ankauf Erstwohnung Bis zum 31.12.2022 verlängert werden auch die Steuerbegünstigungen für den Ankauf der Erstwohnung für natürliche Personen, die im Jahr des Erwerbs das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und ein ISEE-Einkommen von nicht mehr als Euro 40.000 aufweisen. Die Begünstigung besteht in der Befreiung von den Register-, Hypothekar- und Katastergebühren oder in Form eines Steuerguthabens, falls der Ankauf der Mehrwertsteuer unterliegt. Steuerguthaben Miete Jungen Menschen zwischen 20 und 31 Jahren mit einem Gesamteinkommen von weniger als 15.493,71 Euro, die einen Mietvertrag im Sinne des Gesetzes Nr. 431/1998 für eine Immobilie oder Erker 02/22

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Aktuell

eines Teils einer Immobilie abschließen, die als Hauptwohnung dient, steht für die ersten vier Jahre ein Steuerabzug in Höhe von 991,60 Euro zu, oder, falls höher, ein Abzug in Höhe von 20 % der Miete bis zu einem Gesamtabzugsbetrag von 2.000 Euro. Entwicklung des Sports Gewinne, die vom CONI anerkannte nationale Sportverbände durch die Ausübung von gewerblichen Tätigkeiten in den Jahren 2022 bis 2024 erzielen, werden von der Einkommensteuer IRES und der regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP befreit. Voraussetzung ist, dass mindestens 20 % dieser Gewinne für die Entwicklung der Sportstätten, des Jugendsports oder des Behindertensports bestimmt sind. Sportbonus Der Steuerabzug bei Unternehmereinkünften für Spenden zur Instandhaltung, Sanierung oder Errichtung neuer öffentlicher Sportstätten wird für das Jahr 2022 verlängert. Aufwertung Dörfer Für Kaufleute und Handwerker, die ihre Tätigkeit in Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern beginnen, weiterführen oder ausweiten, ist für die Jahre 2022 und 2023 ein IMU/GIS-Beitrag für jene Immobilien vorgesehen, in denen sie ihre Tätigkeit ausüben. Kulturbonus Der Kulturbonus für Jugendliche, die im Bezugszeitraum volljährig werden, wird ab dem Jahr 2022 als stetige Regelung eingeführt. Bonus TV 5G Die Begünstigung für den Ankauf von neuen DVB-T2-fähigen Fernsehgeräten und Decodern im Höchstausmaß von 50 Euro wird für das Jahr 2022 verlängert und kommt bei Familien mit einem

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ISEE-Einkommen bis zu 20.000 Euro zur Anwendung. Ratenzahlung Licht- und Gasrechnungen Es wird die Möglichkeit der Ratenzahlung der Licht- und Gasrechnungen eingeführt, die bis zum 30.04.2022 ausgestellt werden. Die Zahlung kann in zehn monatlichen Raten erfolgen. Strom und Gas Die Gemeinkosten der Strom- und Gaserzeugung sollen reduziert werden. Der Mehrwertsteuersatz für Gas wird auf 5 % reduziert.

01.01.2024 aufgeschoben. Bonus Wasserfiltersysteme Das für den Ankauf von Filterungssystemen, Mineralisierung, Kühlung und Aufbereitung von CO2 zur Verbesserung der Wasserqualität vorgesehene Steuerguthaben von 50 % in Höhe von maximal 1.000 Euro pro Immobilieneinheit wird bis zum 31.12.2023 verlängert. Menschen mit Beeinträchtigungen Für das Jahr 2022 wird Personen mit chronischen Krankheiten oder Beeinträchtigungen ein Steuerguthaben für die Ausgaben, die diese für angepasste physische Aktivitäten leisten, zuerkannt. Reduzierung IMU/GIS Für Rentner mit Wohnsitz im Ausland wird die IMU/GIS für die einzige Immobilieneinheit auf 37,5 % reduziert, sofern diese nicht vermietet oder verliehen wird.

Junglandwirte Junglandwirte, die nicht älter als 40 Jahre sind und im Jahr 2022 mit der landwirtschaftlichen Tätigkeit beginnen, erhalten für zwei Jahre eine 100-prozentige Reduzierung der Rentenbeitragszahlungen. Kassenbon-Lotterie und „cash-back“ Die Kassenbon-Lotterie, welche die Rückerstattung eines Geldbetrages im Falle von bargeldlosen Zahlungen vorsieht, wird mit 31.12.2021 vorzeitig beendet. Bereits im Sommer 2021 wurde die Aussetzung für das zweite Halbjahr 2021 beschlossen. Mehrwertsteuer für Vereine Die für Körperschaften des „Dritten Sektors“ eingeführten Neuerungen im Bereich der Mehrwertsteuer werden auf den

Steuerbegünstigungen für Heimkehrer Die Bestimmungen in Zusammenhang mit Heimkehrern (rientro dei cervelli) werden nun auch auf jene Forscher, Wissenschaftler und Dozenten ausgeweitet, die vor dem Jahr 2020 den Wohnsitz nach Italien verlegt haben und zum 31.12.2019 bestimmte Steuerbegünstigungen beanspruchen. Diese Steuerpflichtigen können durch Ausübung einer Option und mittels Einzahlung eines Betrages in Höhe von 10 % bzw. 5 % des begünstigten Einkommens (abhängig von der Anzahl der Kinder und dem Besitz einer Wohnung) die Anwendung der Steuerbegünstigung für weitere fünf Jahre beantragen. IMU/GIS Erstwohnung Die Begünstigung für die Erstwohnung steht nur für eine Immobilie zu, auch wenn die Familienange-

hörigen, beispielsweise Ehegatte und Ehegattin, ihren Hauptwohnsitz in verschiedenen Immobilien haben. Verpackungsmaterialien Ab 2022 besteht für Verpackungsmaterialien die Pflicht zur Angabe der Art der Materialien sowie der Angabe zur korrekten Entsorgung derselben durch die Konsumenten. ECO-Steuer Die 2019 eingeführte ECO-Steuer auf den Ankauf bzw. die Immatrikulation von neuen Kraftfahrzeugen mit CO2-Ausstoß von mehr als 190 g/km wird abgeschafft. Kraftfahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoß Die bereits im Finanzgesetz 2019 vorgesehenen Beiträge für umweltfreundliche PKW mit einem Marktwert von höchstens 25.000 Euro und mit geringem CO2-Ausstoß (EURO 6 Klasse) gibt es 2022 im Ausmaß von maximal 2.000 Euro. Verwendung von Bargeld Die Schwelle für Bargeldzahlungen wird mit 2022 von 2.000 Euro auf 1.000 Euro herabgesetzt. Gesetzlicher Zinssatz Der gesetzliche Zinssatz von derzeit 0,01 % wird auf 1,25 % erhöht. Wichtig ist diese Änderung u. a. für die Berechnung der Zinsen bei den freiwilligen Berichtigungen bei falschen Steuerzahlungen sowie bei der Berechnung des Fruchtgenusses.

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Erker

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Aktuell

© Website Interreg-Projekt GLISTT

Schwindende Gletscher

Im Rahmen des interregionalen Gletschermonitoring-Projektes wurden fünf neue Webcams zur Beobachtung hochalpiner Gebiete aufgestellt, sie ermöglichen Blicke u. a. auf den Übeltalferner im Ridnauntal.

Wie stark schwinden die Gletscher? Mit dieser Frage befasst sich das Gletschermonitoring-Konzept für Südtirol und Tirol GLISTT. Der mittlere Flächenverlust, den die Gletscher in etwas weniger als eineinhalb Jahrzehnten erfahren haben, liegt bei fast 20 Prozent. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass gegen Ende des 21. Jahrhunderts nur mehr weniger als ein Zehntel der aktuellen Wasserspende aus Gletscherschmelze zur Verfügung stehen wird. Vier Jahre lang haben Forscher mit traditionellen Gletschermessverfahren und modernsten Fernerkundungstechnologien die Gletscher in Südtirol und Tirol untersucht. Im Dezember wurde das Interreg-Projekt Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT via Videokonferenz präsentiert.

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„Die Beobachtung der Veränderungen der Kryosphäre und der Morphologie des Hochgebirges ist von grundlegender Bedeutung“, betonte der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für

Bevölkerungsschutz Roberto Dinale. Gemeinsam mit Rudolf Sailer von der Universität Innsbruck und Claudia Notarnicola von Eurac Research war er federführend am innovativen Konzept zum grenzübergreifenden Gletscher-

monitoring unter besonderer Berücksichtigung der Anwenderorganisationen in den Bereichen Hydrologie, Naturgefahren, Wasser- und E-Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus beteiligt. „Der Rückzug der Gletscher“,

Ein melancholischer Blick auf die Gletscher Die fortschreitende Entgletscherung unseres Planeten ist der unmittelbarste und eindeutigste Beweis für die globale Erwärmung. Die Aufmerksamkeit auf die Veränderungen in der Kryosphäre und in der Morphologie der Hochgebirge zu lenken, ist daher unerlässlich, um korrekte Informationen zu vermitteln und das Bewusstsein für die Notwendigkeit globaler Maßnahmen zu schärfen, die den neuen Generationen die Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft geben. Die Fotoausstellung „Goodbye Glaciers“, die auf einer Reihe von Vergleichsfotos basiert, zeigte die Unterschiede zwischen dem Zustand der Gletscher auf dem Höhepunkt ihrer jüngsten Ausdehnung vor nur 100-150 Jahren und der heutigen Situation auf, berührte das Bewusstsein der Besucher und regte sie an, aktiv zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen. Ziel ist es, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen (nach dem jüngsten IPCC-Bericht 1,5 °C), damit zumindest ein Teil der Gletscher in den Alpen bis zum Ende des Jahrhunderts überdauern kann. Um die Auswirkungen der Maßnahmen zu messen, wurden repräsentative Gletscher im Untersuchungsgebiet unter die Lupe genommen. Diese Webcams sind ein Instrument, um die Ziele der globalen Klimaagenda im Auge zu behalten, zu denen jeder beitragen kann.


Festhalten, was festzuhalten ist Der im Zeitraum von gut einem Jahrzehnt durchschnittliche mit modernsten Methoden gemessene Flächenverlust der Gletscher im Untersuchungsgebiet hat im Mittel mit fast 20 Prozent ein überdurchschnittlich hohes Niveau erreicht. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass gegen Ende des 21. Jahrhunderts nur mehr weniger als ein Zehntel der aktuellen Wasserspende aus Gletscherschmelze zur Verfügung stehen wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der intensiven Veränderung durch die Gletscherschmelze vermehrt geomorphologische Instabilitäten in den Gletschervorfeldern der Untersuchungsregion auftreten. Nach Phasen partieller Destabilisierung kann es durch eine Stabilisierung des Untergrundes zu einer Verbesserung der Situation kommen. Diese mögliche Stabilisierung wird zeitlich und räumlich differenziert erfolgen. Ein Konzept zum regionalen Gletschermonitoring wurde bereits entwickelt. Kernpunkt ist die Koppelung traditioneller Gletschermessverfahren mit modernsten Fernerkundungstechnologien. In der ersten Phase (1 – 5 Jahre) sollen die modernsten Monitoring-Methoden angewandt und verifiziert werden, um den zukünftigen operativen Einsatz des Konzeptes gewährleisten zu können. so der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger bei der Eröffnung der Abschlusskonferenz, „hat gravierende Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Fließgewässer. Deshalb gilt es, die zentrale Bedeutung für ihren Schutz noch stärker in das gesellschaftli-

Kaltes Wipptal

Laut Landesmeteorologen Dieter Peterlin war das vergangene Jahr in Südtirol das kühlste seit elf Jahren. Am 14. Februar 2021 wurde an der Messstation St. Jakob im Pfitschtal auf 1.440 m Höhe mit -27,6 °C die tiefste in einem Südtiroler Tal gemessene Temperatur registriert. Zieht man die Messstationen am Berg zu Rate, war es mit beinahe -35 °C

am Wilden Freiger am 13. Februar 2021 am kältesten. Der niederschlagsreichste Ort Südtirols war im vergangenen Jahr mit 1.291 Litern Niederschlag pro Quadratmeter das Ridnauntal. In Sterzing wurde sogar der regenreichste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1920 verzeichnet.

che Bewusstsein zu heben.“ Der Rektor der Universität Innsbruck Tilmann Märk verwies auf die gute und konstruktive Zusammenarbeit der Projektpartner und hob hervor, dass dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Gletscherund Klimawandels in den Alpen

Erforschen, was erforscht werden kann Die technologische Entwicklung im Bereich der Erdbeobachtung aus dem Weltraum hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Auch im Bereich der Gletscherüberwachung ist es daher sehr wichtig, neue Techniken zu entwickeln, um diese neuen Daten optimal nutzen zu können. Insbesondere sind Satellitendaten das einzige Instrument, das in der Lage ist, homogene Informationen über die Erdoberfläche über große Gebiete mit zeitlicher Regelmäßigkeit zu liefern. Für die regionale Gletscherüberwachung sind diese Daten daher von grundlegender Bedeutung. Im GLISTT-Projekt wurden neue Techniken entwickelt, die durch die Nutzung von Multispektral- und Radarsatellitendaten eine jährliche Aktualisierung des Zustands der Gletscher auf regionaler Ebene zulassen. Insbesondere sind dadurch sowohl flächenmäßige Veränderungen von Gletschern, einschließlich des von Schutt bedeckten Teils des Eises, als auch die jahreszeitliche Entwicklung der Schneedecke möglich. Erker 02/22

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Aktuell

„Direkte Folgen auch im Wipptal zu spüren“ Nachgefragt bei Roberto Dinale, Amtsdirektor am Landesamt für Hydrologie, Hydrographie, Stauanlagen und Glaziologie Erker: Herr Dinale, der mittlere Flächenverlust der Gletscher beträgt in Südtirol wie in Tirol etwa 20 Prozent. In den Stubaier Alpen fällt er mit 13 Prozent etwas geringer aus. Worauf ist dieser geringere Verlust zurückzuführen? Roberto Dinale: Die Stubaier Alpen sind vom mächtigen Übeltalferner dominiert, welcher der größte Gletscher Südtirols ist und eine entsprechende Eisdicke aufweist. Vor allem aus diesem Grund tendieren größere Gletscher zu niedrigeren relativen Flächenverlusten. Dies ist auch beim Übeltalferner der Fall. Beim Dickenverlust ist es genau umgekehrt; hier weist dieses Gebiet einen sehr hohen Wert auf. Bei kleinen Kargletschern mit geringer Eismächtigkeit, wie etwa beim benachbarten Hangenden Ferner, bedeutet ein gleicher Verlust der Eisdicke einen vergleichsweise größeren Flächenrückgang. Zudem sind solche Gletscher oft schon in mehrere Einzelteile zerfallen, was sich in einer geringen individuellen Größe der Teilflächen niederschlägt. Ich muss allerdings dazusagen, dass im Gegensatz zu den Auswertungen in den östlichen Landesteilen die im Westen verwendeten Datengrundlagen vom Sommer 2016 stammen. Somit sind hier die sehr starken Veränderungen durch den besonders ungünstigen Sommer 2017 nicht erfasst. Der Übeltalferner erstreckte sich 2015 über 7,36 km2, 2017 waren es nur mehr 6,62 km2 mit einem Flächenverlust von 0,74 km2 bzw. 10,1 Prozent. Die mittlere Höhenänderung betrug in diesen zwölf Jahren 13,57 m. Somit sind 99,9 Millionen Kubikmeter Eis geschmolzen. Die Fläche vom Hangenden Ferner ist in derselben Periode vergleichsweise von 0,98 auf 0,78 km2 geschrumpft, d. h. um 20,2 Prozent, bei einer Höhenänderung von 16,39 m und einer Volumenänderung von 16,0 Millionen Kubikmetern Eis. Wann wird der Übeltalferner zur Gänze verschwunden sein? Mithilfe von Gletscher- und Klimamodellen wurden im Rahmen des Projekts GLISTT Vergletscherungsprojektionen und die Abflussentwicklung von heute bis ins Jahr 2100 für die gesamte Region Tirol und Südtirol berechnet. Alle Szenarien deuten auf einen anhaltenden Flächen- und Massenverlust der Gletscher im Untersuchungsgebiet hin, was wiederum zu einer massiven Einschränkung des Gletscherbeitrages

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am hydrologischen Kreislauf nach sich zieht. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass gegen Ende des 21. Jahrhunderts maximal ein Viertel der aktuellen Gletscherfläche übrigbleiben und nur mehr weniger als ein Zehntel der aktuellen Wasserspende aus Gletscherschmelze zur Verfügung stehen wird. Dafür ist es aber notwendig, die globale Erwärmung seit vorindustrieller Zeit auf 1,5 °C zu begrenzen. Am 8. und 9. Mai 2009 sind am Übeltalferner Radar-Eisdickenmessungen erfolgt. Mit den insgesamt 155 Messungen der Eisdicke wurde der Übeltalferner sehr gut erfasst. Die Punktmessungen der Eisdicke wurden räumlich interpoliert, um das Eisvolumen zu berechnen. Die maximale gemessene Eisdicke betrug 214 m, die mittlere Eisdicke 68 m. Bei einer Fläche von 6,39 km2 des Hauptgletscherteils entsprach damals das Eisvolumen 434 Millionen Kubikmetern. Diese Daten zeigen, dass der Übeltalferner eine recht große Trägheit bietet. Somit wird dieser Gletscher noch mehrere Jahrzehnte lang den Talschluss von Ridnaun prägen. Welche unmittelbaren Folgen wird das Wipptal mit dem Verlust der Gletscher zu spüren bekommen? Direkte Folgen des Gletscherschwundes werden auch im Wipptal zu spüren sein, und zwar vor allem in der Wasserwirtschaft und überall dort, wo Wasserkraftanlagen Gletscherbäche ableiten. Im Wipptal gibt es bekanntlich mehrere betroffene E-Werke, u. a. in Ridnaun, Pflersch und Pfitsch. Vor allem sind Gletscher aber Klimaindikatoren. Parallel zu den Gletschern werden sich auch Schnee, Grundwasser, Starkniederschläge und viele andere natürliche Faktoren ändern. In mittleren Lagen wurde in Südtirol bereits eine Abnahme der Schneebedeckung festgestellt. Als direkte Auswirkung steigender Temperaturen werden die Niederschläge im Winter verstärkt als Regen fallen. Zudem setzen die Schneefälle im Winter später ein, die Schneeschmelze beginnt früher, sodass die Schneebedeckungsdauer weiter zurückgehen wird. Das Wintertourismus wird in den nächsten Jahren immer mehr damit konfrontiert werden.

Die kürzere Schneebedeckung des Bodens, gemeinsam mit dem Temperaturanstieg, erhöhen die Evaporation und die Transpiration bereits um bis zu 25 Prozent. Dadurch werden die Grundwasservorkommen in geringerem Maß nachgefüllt und es erhöht sich der Wasserbedarf für Bewässerung. Szenarien, die einen Rückgang der Sommerniederschläge vorhersagen, zeigen eine signifikante Reduktion der Bodenfeuchte während der Vegetationsperiode. An nach Südosten ausgerichteten Hängen unter 1.500 m wird die Landwirtschaft, die auch im Wipptal bereits jetzt zum Teil auf Bewässerung angewiesen ist, unter mehr Trockentagen zu leiden haben. Prognosen sprechen von einer erhöhten Hochwassergefahr. Trotz der allgemeinen Tendenz zu immer trockeneren Sommern werden in den Alpen Hochwasser in Zukunft wahrscheinlich häufiger werden. Das liegt daran, dass Regenfälle auch in höher gelegenen Gebieten zunehmen werden, wo es bisher fast nur geschneit hat. Eine Intensivierung der Starkniederschläge wurde in Südtirol bereits nachgewiesen, vor allem für eine kürzere Niederschlagsdauer. Die Folge ist eine erhöhte Gefahr durch Murgänge bei Gewittern vor allem dort, wo große Mengen an Lockersedimenten vorhanden sind, wie etwa beim Unwetter in Pflersch am 16. August 2021. In höheren Lagen werden diese oft durch das Abschmelzen von Permafrostböden freigelegt. Wie wirken sich schneereiche Winter, wie etwa im Vorjahr, auf die Gletscher aus? Südtirol ist ein inneralpines Land und somit eine ziemlich trockene Region. Aus diesem Grund spielt hier die Temperatur die wichtigste Rolle für den Gletscher-Massenhaushalt. Die Tendenz der letzten Jahrzehnte zeigt eindeutig, dass einzelne schneereiche Winter, wie 2013/14 oder 2020/21, heute nur für kurze Verschnaufpausen sorgen. Im ersten Fall war am Übeltalferner sogar eine minimal positive Massenbilanz zu verzeichnen, wobei 2014 auch der Sommer feucht und kühl ausfiel. Dennoch hat der Übeltalferner in den letzten beiden Jahrzenten im Mittel 1 m Eis pro Jahr verloren. Interview: Barbara Felizetti Sorg


Lediglich in drei Regionen Südtirols und einer Region Tirols wird dieser Wert unterschritten. Die geringste Veränderung der Gletscherfläche erfolgte im Südtiroler Teil der Stubaier Alpen mit 13 Prozent. Am größten ist der Flächenverlust in den Zillertaler Alpen mit 20 Prozent auf Südtiroler und 30 Prozent auf Nordtiroler Seite. Beobachtung mit innovativen Satelliten

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Im Rahmen des GLISTT-Projektes wurden neue Methoden für die Verarbeitung von Satellitendaten entwickelt. Dank einer speziellen Datenverarbeitung, das heißt durch Interferometrie, können die Sentinel-1-Radardaten Oberflächenbewegungen erkennen. Diese Eigenschaft wird für die Kartierung von schuttbedeckten Gletschern genutzt, die auf den uns vertrauten optischen Bildern nur schwer zu erkennen sind. Mit Schutt bedeckte Gletscher bewegen sich in der Regel ebenfalls hangabwärts und sind daher auf Sentinel-1-Radarbildern leicht zu erkennen.

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Übeltalferner, Hangender Ferner und Grüblferner in Ridnaun im Jahr 1930 (Aufnahme von Richard Jöchler, Archiv Gianluigi Franchi) …

Überwachung der Gletschergebiete

… und im Jahr 2018 (Aufnahme von Christoph Oberschmied, Archiv Agentur für Bevölkerungsschutz)

leiste. „Für die vor uns stehenden Aufgaben zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels bilden diese wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse eine wichtige Grundlage.“ Die Gletscher als „die augenscheinlichen Indikatoren des Klimawandels werden damit zu Vorboten seiner zu erwartenden

schwerwiegenden Folgen“, unterstrich auch der Präsident von Eurac Research Roland Psenner. 20 Prozent Flächenverlust Die Gletscheränderungen in Fläche, Volumen und Masse wurden im Verlauf dieses Projektes mit

modernsten Verfahren auf Basis von Laserscanaufnahmen, Orthophotos und Satellitenbildern erfasst, quantifiziert und inventarisiert. In Tirol wie in Südtirol beträgt der mittlere Flächenverlust, den die Gletscher in etwas weniger als eineinhalb Jahrzehnten erfahren haben, fast 20 Prozent.

Um die Gletscher im grenzüberschreitenden Projektgebiet kontinuierlich und in Echtzeit beobachten zu können, wurden im Rahmen von GLISTT fünf Webcams installiert, um die Gletschergebiete zu überwachen. Bilder in Echtzeit können über www.uibk.ac.at/geographie/projects/glistt/ abgerufen werden. Leadpartner des Projektes GLISTT – Interregionales Gletschermonitoringkonzept für die Region Südtirol-Tirol Interreg V-A Italien-Österreich 2014 – 2020 sind das Institut für Atmosphärenund Kryosphärenwissenschaften und das Institut für Geographie an der Universität Innsbruck, Partner sind Eurac Research und die Agentur für Bevölkerungsschutz in Bozen. I Erker 02/22

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Aktuell

„Wir haben unsere Berufswahl nie bereut!“ In jeder Berufssparte werden derzeit händeringend Fachkräfte gesucht. Auch der Pflegebereich – ein Beruf, dessen Bedeutung uns erst während der Corona-Pandemie so richtig bewusst geworden ist – wird von Nachwuchssorgen geplagt. Der Erker hat sich mit Harald Frena, Pflegedienstleiter am Krankenhaus Sterzing, und fünf weiteren Pflege-Koordinatoren der verschiedenen Abteilungen am Krankenhaus und im Sprengel getroffen und mit ihnen über die hohen Anforderungen, aber auch die schönen Seiten dieses Berufs gesprochen.

„Die Menschen brauchen Vertrauen!“ Daniela Baldessari, Pflegekoordinatorin des psychiatrischen Wohnheimes in Sterzing Die Geschichte des psychiatrischen Wohnheims in Sterzing beginnt im Jahr 1977, als in dieser neuen Struktur vor allem Patienten untergebracht wurden, die vorher in Pergine, Innsbruck und Hall in Tirol behandelt worden waren. Derzeit verfügt das Wohnheim, das im Laufe des Jahres saniert werden soll, über zehn Plätze. Im Rahmen des Umbaues wird auf zwölf Betten aufgestockt. „Die Situation hat sich im Vergleich zu früher sehr verändert“, so Daniela Baldessari. Vor allem werden die Patienten immer jünger und weisen komplexere und vielschichtigere Problematiken auf. Im Wohnheim werden Menschen mit chronisch psychischen Problemen behandelt. Die Aufenthaltsdauer kann von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Während dieser Zeit bauen die Pflegekräfte eine teils sehr enge Beziehung zu den Patienten auf. „Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass eine Besserung eintritt“, ist Baldessari überzeugt, „denn die Menschen brauchen Vertrauen.“ Die Patienten werden von Krankenpflegern und Pflegehelfern betreut, wobei die Haupttätigkeit darin besteht, sie zu begleiten und die Medikamenteneinnahme zu überwachen. Verloren gegangene Fähigkeiten sollen wiedererlernt und die Patienten darin gestärkt werden, diese auszubauen. Dabei kann es um etwas Selbstverständliches wie einkaufen, kochen, aufräumen oder waschen gehen. „Viele, vor allem junge Leute haben diese Fähigkeiten zuhause nie erlernt, andere wiederum haben jedwede Motivation dafür verloren“, erklärt die Pflegekoordinatorin. Manchmal fehle sogar die Kraft aufzustehen. „Die Betroffenen wissen, dass es in Sterzing einen Ort gibt, an den man sich in einer Krisensituation wenden kann“, so Baldessari. Psychische Erkrankungen – bis vor kurzem noch stark tabuisiert – seien inzwischen zu einer regelrechten Volkskrankheit geworden. Mit den richtigen Medikamenten könne man sie aber gut in den Griff bekommen. Man müsse sich auch nicht schämen, um Hilfe zu bitten, denn vielfach gebe es organische Ursachen für psychische Erkrankungen – und diese müssten abgeklärt werden. Auf die Frage, was man als Krankenpfleger im Umgang mit psychisch Kranken mitbringen müsse, erklärt Baldessari: „Kein Mitleid – aber die Fähigkeit, sich einfühlen zu können. Pflege im psychiatrischen Bereich ist eine der herausforderndsten Aufgaben, denn jeder Tag ist anders und man weiß nie, was er bringt. Man benötigt sehr viel Erfahrung, damit man weiß, wie man in einer bestimmten Situation reagieren muss.“

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„Ich will nichts beschönigen. Wir erleben wegen der Corona-Pandemie gerade eine sehr intensive Zeit“, stellt Pflegedienstleiter Harald Frena gleich zu Beginn der Gesprächsrunde klar. Die Herausforderungen, die der Wechsel zwischen Covid-Patienten, Unfallopfern und anderen Krankenhauspatienten an die Pflegekräfte stellt, ist extrem hoch. Aber auch das

Positive an diesem Beruf – besser gesagt an dieser Berufung – dürfe man nicht übersehen. Übereinstimmend erzählen Harald Frena, Daniela Baldessari, Karin Hofer, Manuel Rigger, Helene Oberprantacher und Margareth Staudacher, wie erfüllend ihre Tätigkeit für sie ist und wie wohl und aufgehoben sie sich in ihrem Team fühlen. Keiner hat die Berufswahl bis heute bereut. Insbesondere der Teamarbeit kommt dabei ein besondere Bedeutung zu. Mitunter kann der Zusammenhalt in einem Team auch darüber entscheiden, ob man bleibt, geht oder sogar wieder zurückkommt.

Darüber hinaus ist der Pflegeberuf ein vielfältiges und abwechslungsreiches Berufsfeld. Wer sich verändern möchte, kann in eine andere Abteilung wechseln. „Wir besitzen einen Luxus, den etwa spezialisierte Mediziner nicht haben. Durch diese Flexibilität haben wir einerseits die Möglichkeit, uns für jene Fachgebiete zu entscheiden, die uns am meisten interessieren, andererseits bieten sich auch vielfältige Karrieremöglichkeiten“, so Frena. Auf die Pflegekräfte, die sich für eine Ausübung ihres Berufs in Nordtirol entschieden haben, angesprochen, erklärt Frena, dass das Wipptal sehr gute Berufsmöglichkeiten biete und für jedes Interessensgebiet den richtigen Job. „Es ist höchst an der Zeit, dass die Wipptaler Verantwortung für ihr eigenes Haus übernehmen“, so der Pflegedienstleiter, dem es ein Anliegen ist, diese Fachkräfte an das Krankenhaus Sterzing zurückzuholen. Auch er selbst habe einige Jahre an der Innsbrucker Klinik gearbeitet und ist dann nach Südtirol zurückgekehrt. Einerseits habe ihn die Anonymität, die in großen Krankenhäusern üblich ist, gestört, andererseits sei er eines Tages vor der Frage gestanden, wo er seinen Lebensmittelpunkt einrichten möchte und ob pendeln auf Dauer eine Lösung sei. Natürlich seien auch das Gehalt, die Zweisprachigkeit sowie die Möglichkeit, Spezialgebiete kennenzulernen, ausschlaggebend für eine Stellenwahl. „Andererseits ist Südtirol, was die Entfaltungsmöglichkeiten betrifft, Österreich um einiges voraus“, ist Frena überzeugt. „Die Schwierigkeit wird in Zukunft nicht darin bestehen, Häuser oder Strukturen zu bauen, sondern Menschen wie Daniela, Manuel, Karin, Helene und Margareth zu finden.“ IAstrid Tötsch

Berufsmöglichkeiten im Wipptal Am 14. März findet um 17.00 Uhr im Krankenhaus Sterzing (5. Stock) ein Runder Tisch statt, zu dem das derzeit in Innsbruck tätige Krankenpflegepersonal eingeladen ist. Im Rahmen des Gesprächs, das auf Initiative von Bezirksdirektorin Christine Zelger, Dr. Alexander Kugler, koordinierender Pflegedienstleiter des Gesundheitsbezirks Brixen/Bruneck, und Dr. Harald Frena, Pflegedienstleiter am Krankenhaus, organisiert wird, soll gemeinsam über Arbeitsangebote, Möglichkeiten und Handlungsfelder gesprochen werden.

„Sprengel ist spannend!“ Karin Hofer, Pflegekoordinatorin der Hauskrankenpflege im Wipptal Wie wichtig die territoriale Grundversorgung und die Betreuung vorort sind, zeigt sich im Gespräch mit Karin Hofer, Pflegekoordinatorin der Hauskrankenpflege im Wipptal. „Wir sind das Bindeglied zwischen Krankenhaus und Wohnort“, betont Hofer. Der Hauskrankenpflegedienst tritt bereits im Moment der stationären Aufnahme in Aktion und wird in die Planung für die Entlassung miteinbezogen. Konkret heißt das, dass sich die Hauskrankenpflege einerseits um verschiedene Hilfsmittel wie Pflegebett, Gehhilfen oder Rollstuhl kümmert und andererseits den Familienmitgliedern und Badantinnen Schulungen anbietet, indem sie ihnen u. a. den Umgang mit Kathetern und Infusionen beibringt. Weiters spielt auch die Palliativbetreuung – die Betreuung von Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen – eine zentrale Rolle. Im Betreuungsspektrum sind alle Altersgruppen vertreten, angefangen bei den Kindern bis hin zu den Senioren. Derzeit versorgen zehn Mitarbeiter – zwei davon in Vollzeit, die übrigen Mitarbeiter sind in verschiedenen Teilzeitmodellen beschäftigt – das gesamte Territorium von Brenner bis nach Franzensfeste. Auf die Frage, wie man so etwas schafft, antwortet die Pflegekoordinatorin lachend: „Durch schnelles Autofahren!“ An die Krankenpfleger im Territorium werden hohe Anforderungen gestellt: Selbstbewusstsein, ein hohes Wissensspektrum und die Fähigkeit, Sicherheit zu vermitteln. Zögerliche oder schüchterne Krankenpfleger sind fehl am Platz oder, wie Hofer es ausdrückt: „Ein frisch gebackener Diplom-Krankenpfleger würde draußen aufgefressen.“ Ein Krankenpfleger muss nicht nur bis zu zehn Patienten am Tag betreuen, er muss sich auch jedes Mal auf eine völlig neue Situation einstellen: Auf die Betreuung eines Kindes folgt ein Alkoholiker oder ein Palliativpatient. Um zwischen diesen Erfahrungen umschalten bzw. um sie ausblenden zu können, brauche es viel Erfahrung. Zudem müsse man sich als „Gast“ in einem fremden Haus sehr viel mehr auf die Eigenheiten und Bedürfnisse der Patienten einstellen. Es nütze einem nichts, wenn die Tür vor der Nase zugeschlagen wird. Zum Glück, so Hofer, könne sie auf sehr gute Mitarbeiter zurückgreifen, die über eine langjährige Berufserfahrung verfügen. Gleichzeitig brauche es noch zusätzliche Mitarbeiter, um den Dienst im Territorium noch weiter auszubauen. Krankenpflege sollte zu einer „Gesundheitspflege“ werden, um durch Prävention und Information zu verhindern, dass Krankheiten überhaupt erst entstehen. „Hier wartet noch sehr viel Arbeit auf uns“, so Hofer. Erker 02/22

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Aktuell

„Riesige organisatorische Schwierigeiten“ Die Impfpflicht für das Sanitäts- und Pflegepersonal sowie erste Suspendierungen stellen das Wipptal vor eine schier unüberwindbare Herausforderung. Was bedeutet diese Entwicklung für den Bezirk? Nachgefragt bei Monika Reinthaler, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Erker: Frau Reinthaler, auf wie viel Sanitäs- und Pflegepersonal muss das Wipptal derzeit verzichten? Monika Reinthaler: Bisher (Stand 10. Jänner) wurden im Seniorenwohnheim acht Mitarbeiter suspendiert, im Sozialzentrum „Fugger“ war es eine Mitarbeiterin, in der Hauspflege drei Mitarbeiter. Ist in den kommenden Wochen mit weiteren Suspendie-

rungen und Kündigungen zu Mitarbeiter natürlich eine enorme rechnen? Herausforderung und Belastung. Das ist schwer vorauszusagen und Fast alle von ihnen haben unzähhängt auch von den Entscheidungen der Regierung ab. Im Verwaltungsbereich sind einige Mitarbeiter beschäftigt, die nicht geimpft sind, sondern sich regelmäßig testen lassen. Wird die 2G-Pflicht auch für diese Mitarbeiter eingeführt, wird sich zeigen, ob weitere Suspendierungen notwendig sind. Was bedeutet der Pflegenotstand für das weiterarbeitende Personal, die Heimbewohner im SenioBezirkspräsidentin Monika Reinthaler: „Prekäre renwohnheim, die PatienSituation ist auch eine Chance“ ten im Krankenhaus und die Menschen, die in den Tageseinrichtungen unterge- lige Überstunden geleistet, damit bracht sind? die Dienste und die Versorgung Der derzeitige Pflegenotstand der Betreuten gewährleistet werbedeutet für die verbleibenden den konnten. Diese Überstunden

auszugleichen, ist beim momentanen Personalstand sehr schwer möglich. Auch der wohlverdiente Urlaub, der jedem Mitarbeiter zusteht, muss gewährleistet werden. Hinzu kommt, dass immer wieder jemand krankheitsbedingt ausfällt und ersetzt werden muss. Eine Planung ist somit sehr schwer möglich. Einerseits wollen wir möglichst alle Dienste aufrechterhalten. Andererseits dürfen wir unsere Mitarbeiter nicht ausbrennen, sonst droht Gefahr, dass wir auch diese noch verlieren, weil sie es psychisch wie physisch einfach nicht mehr schaffen. Aufgrund der fehlenden Pflegekräfte mussten im Krankenhaus Betten reduziert werden. Die Wartezeiten für geplante Operationen und Visiten werden noch länger

„Man gibt viel und bekommt viel zurück!“ Helene Oberprantacher, Pflegekoordinatorin in der interdisziplinären Endoskopie In einem sehr technisch geprägten Bereich ist Pflegekoordinatorin Helene Oberprantacher tätig. Endoskopische Untersuchungen wie Magen-, Dickdarm- oder Atemwegsspiegelungen werden am Krankenhaus Sterzing im Unterschied zu vielen anderen Krankenhäusern interdisziplinär angeboten, die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie greifen hier unmittelbar ineinander. Das habe viele Vorteile, so Oberprantacher, die auch einige Zeit an einer österreichischen Klinik gearbeitet hat, wo dies nicht der Fall war. Aufgrund der Tatsache, dass die verschiedenen Bereiche nicht so stark spezialisiert sind – es gibt beispielsweise keine eigene Lungen- oder Herzabteilung, sondern alle diese Patienten werden auf die Medizin verlegt –, haben die Pfleger die Möglichkeit, viel mehr zu lernen und zu sehen. Das sei auch einer der Hauptgründe gewesen, wieder nach Südtirol zurückzukehren und eine Stelle am Krankenhaus Sterzing anzunehmen, betont Oberprantacher; sie ist davon überzeugt, dass viele, die derzeit nach Österreich pendeln, die Realität hier nicht kennen. Der Bereich Endoskopie habe sie bereits während ihres Praktikums fasziniert, so die Pflegekoordinatorin. Der Umgang mit den Spezialgeräten, deren Preis bei rund 80.000 Euro liegt, ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. In diese Verantwortung wachse man jedoch hinein und genau das sei auch der Reiz. Neben der Vorbereitung der Gerätschaften und dem Assistieren des Arztes bei Untersuchungen und Biopsien zählt auch das Bedienen der Instrumente wie Zange, Schlinge oder Nadel zu ihren Aufgaben. „Jeder Arzt hat seine eigene Technik, was für die Krankenpfleger eine sehr spannende Angelegenheit ist. Auch bei fünf Koloskopien oder Gastroskopien wird es nie langweilig, denn jeder Magen und jeder Darm ist anders und jeder Patient wie ein Überraschungsei“, so Oberprantacher. Auch in der Vorbereitung des Patienten sei jede Situation anders. Einige wissen bereits, wie es läuft, andere wiederum nicht. Seit kurzem gibt es in Sterzing auch die Möglichkeit, Untersuchungen unter Narkose durchzuführen. „Viele sind dafür dankbar, einige wiederum möchten genau wissen, was passiert.“ Die Patienten wüssten auch die Vorteile des Krankenhauses Sterzing zu schätzen, wie etwa die Ruhe, die dort herrscht; weiters sind die Wartezeiten kürzer als in Bozen, weshalb viele zur Behandlung in das kleine Krankenhaus kommen. Trotz des technischen Aspekts dieses Bereichs habe der Umgang mit den Patienten einen sehr hohen Stellenwert. „Man gibt viel, bekommt aber auch viel zurück!“, so Oberprantacher. Natürlich gebe es auch schwierige Situationen, wenn etwa eine Untersuchung mit einer Krebsdiagnose endet. „Aber wenn es die Menschen zulassen, dann kann man sie auffangen und ein wenig Trost schenken.“

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DENTOPLUS und die Krankenhausaufenthalte müssen verkürzt werden. Dies führt oft zu riesigen organisatorischen Schwierigkeiten in den Familien. Früher war es in den Großfamilien selbstverständlich, dass Eltern und Großeltern zu Hause gepflegt werden. Diese Großfamilien gibt es heute nicht mehr. Jeder von uns geht einer Arbeit nach und ist somit zeitlich sehr eingeschränkt. Mussten wegen des Personalmangels bereits erste Abteilungen oder andere Einrichtungen schließen? Ja, das Tagespflegeheim musste ab November vorübergehend geschlossen werden. Wie blicken Sie der Zukunft entgegen? Wird sich die Lage in den nächsten Monaten entspannen oder ist eher das Gegenteil der Fall? Eine Prognose ist sehr schwierig. Sicher ist, dass der Pflegenotstand neben dem Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Generation ist. Wir haben einfach zu wenig junge Menschen im Vergleich zur älteren Generation. Sicher muss einiges getan werden, damit sich die Situation entspannen kann. Unser Ziel muss sein, mehr junge Menschen in den pflegenden Berufen auszubilden, sie für diesen tollen Beruf zu begeistern und sie als Arbeitskräfte zu gewinnen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es notwendig ist, die Ausbildung wieder peripher anzubieten. Der Ausbildungsort muss näher zu den Auszubildenden gebracht werden. Parallel dazu muss der Pflegeberuf auch finanziell aufgewertet werden. Ich sehe diese prekäre Situation aber auch als Chance. Jeder hat verstanden, wie wichtig die Arbeit der Pflegefachkräfte ist und dass sich in diesem Bereich etwas ändern muss, sonst bricht unser System zusammen.

„Es geht nicht allein!“

ZAl-tNARZTl"MxiS • ST~DIODENTISTICO

Manuel Rigger, Pflegekoordinator an der Neuroreha Sterzing Auf der Neuroreha werden die Patienten durchschnittlich zwischen drei und fünf Monate, mitunter sogar bis zu einem Jahr behandelt. Es sind vor allem Menschen, die durch einen Unfall oder eine zerebrale Blutung mitten aus dem Leben gerissen werden. „Manche können zu Beginn der Behandlung gar nichts und am Ende verlassen sie zu Fuß die Station“, so Rigger, der solche Wendungen als sehr besondere und erfüllende Momente beschreibt. Jeder, der auf dieser Station arbeitet, tut sein Möglichstes, damit der Patient seinen vormaligen Gesundheitszustand wiedererlangt oder zumindest zu einer gewissen Selbstständigkeit zurückfindet. Während dieser relativ langen gemeinsamen Zeit entwickelt sich auch ein besonderes Verhältnis zu den Patienten. Nach der tagtäglichen harten Arbeit sei es eine große Genugtuung, sich gemeinsam über die Erfolge zu freuen, auch wenn es am Anfang nur kleine Schritte sind. Es könne aber auch belastend sein, wenn Erfolge sich nicht schnell genug einstellen. Dies treffe auch auf die Angehörigen und Verwandten zu, die ebenfalls Zeit brauchen, um mit dieser Situation umzugehen – insbesondere dann, wenn sich herausstellt, dass keine Besserung zu erwarten ist. „Wir sind ein Team, das aus 25 bis 30 Personen besteht, deshalb ist eine gute Zusammenarbeit ungeheuer wichtig“, betont Rigger. Die Arbeit auf dieser Abteilung sei nicht nur etwas sehr Spezifisches, sondern auch mit keiner anderen Abteilung vergleichbar. Ein sehr großes interdisziplinäres Team, bestehend aus Neurologen, Psychiatern, Neuropsychologen, Krankenpflegern, Pflegehelfern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden, müsse an einem Strang ziehen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: „Es geht nicht allein. Wir müssen gemeinsam versuchen, die Patienten so gut wie möglich zu betreuen.“ Die Arbeit ist sowohl physisch als auch psychisch sehr fordernd, habe aber viel mehr positive als negative Seiten. „Wenn man sich gegenseitig hilft, dann geht sehr, sehr viel“, ist Rigger überzeugt. Leider mangle es heutzutage an der Wertschätzung für diesen Beruf. Auch die Karriere-Möglichkeiten würden vielfach zu wenig gesehen. Man könne genauso wie in vielen anderen Berufen in eine Führungsposition gelangen oder sich zu einem Fach-Experten ausbilden lassen. Der Beruf des Krankenpflegers sei ein ständiges Lernen und eine persönliche Weiterentwicklung, denn die Wissenschaft bleibt nicht stehen. Das Erfüllendste und die größte Genugtuung seien jedoch, dass man tagtäglich mit Menschen zu tun habe und sie in ihrer Entwicklung unterstützen und begleiten könne, so Rigger.

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Interview: rb Erker 02/22

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„Wichtige Stütze für Patienten und Angehörige“ Margareth Staudacher, Pflegekoordinatorin an der orthopädischen und chirurgischen Abteilung

Wie im endoskopischen Bereich und auf der Neuroreha werden auch an der chirurgisch-orthopädischen Abteilung Patienten fachbereichsübergreifend betreut: Chirurgische, orthopädische, gynäkologische, pädiatrische und Covid-Patienten, die im Isolierbereich behandelt werden, finden Aufnahme auf dieser Station. Das breit gefächerte Spektrum an Patienten stellt auch die Pflegekräfte vor eine große Herausforderung. Nicht nur eine hohe Belastbarkeit, absolute Genauigkeit und geistige Fitness sind Voraussetzung, sondern auch körperliche Belastbarkeit. Unzählige Kilometer werden auf dieser Station heruntergespult. Und obwohl auch hier das Menschliche an erster Stelle steht, bleibt oft nicht die Zeit, die Patienten näher kennenzulernen. Im Unterschied zur Neuroreha bleiben sie in der Regel nur wenige Tage. Zu den vielfältigen Tätigkeiten von Margareth Staudacher gehören technische und bürokratische Aufgaben sowie das Ausführen der ärztlichen Anweisungen, Therapieverabreichung, postoperative Überwachung, Aufnahme, das Planen und Organisieren von Entlassungen, Blutabnahme, Verbandswechsel, die Erstellung des Pflegeplans und verschiedene Dokumentationen. Trotz der hohen Anforderung habe sie, die seit 29 Jahren als Krankenpflegerin tätig ist, ihre Berufswahl nie bereut. „Das Schöne daran ist, dass man jeden Tag aufs Neue Menschen begegnet, aus allen Altersklassen mit bewegenden Geschichten.“ Kein Tag sei wie der andere, immer neue Herausforderungen müssen bewältigt werden. Die Dankbarkeit der Patienten und deren Angehörigen sei jedoch Genugtuung und Motivation zugleich. „Vor allem in schwierigen Situationen können wir eine wichtige Stütze für Patienten und Angehörige sein“, so Staudacher, die ihre Arbeit als unglaublich wichtig und erfüllend beschreibt. Natürlich gebe es auch traurige und schwierige Momente. „Das Schlimmste war, als uns mitgeteilt wurde, dass das Corona-Virus auch Südtirol erreicht hat und wir im Krankenhaus vieles umstrukturieren, einen ungeheuren Druck aushalten sowie ein immenses Arbeitspensum schaffen mussten. Das Virus hat einfach Angst gemacht.“ Wie in den anderen Abteilungen ist auch hier Teamarbeit von zentraler Bedeutung. Man unterstützt sich gegenseitig im Team, wodurch Stress reduziert und Probleme besser gelöst werden können. „Man ist nie allein und mit den Jahren fällt es auch leichter, mit der großen Verantwortung umzugehen“, so Staudacher, die auch auf die Zukunftschancen in diesem Beruf verweist. Auch die verschiedenen Optionen in Bezug auf Arbeitszeitmodelle oder Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Abteilungen seien ein absoluter Pluspunkt. „Hinzu kommt die Nähe zum Arbeitsplatz“, so Staudacher. „Gerade nach Nachtdiensten oder langen Schichten ein Luxus. Und auch das ist mit ein Grund, sich für das Krankenhaus Sterzing zu entscheiden.“

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Sterzing

Frauenfreundliches Krankenhaus Die Stiftung „Onda“ (Osservatorio nazionale sulla salute della donna e di genere), die italienweit analysiert, welche Dienste besonders für Frauen in den Krankenhäusern angeboten werden, hat Anfang Dezember in Rom u. a. das Krankenhaus Sterzing ausgezeichnet. Es erhielt zwei von drei möglichen Punkten. Die Auszeichnung wird durch sogenannte „bollini rosa“, also rosa Punkte, angezeigt. Die Kriterien für eine besonders frauenfreundliche Betreuung sind streng: Dabei werden nicht nur klinische Angebote für Frauen abgefragt (wie Brustkrebsbetreuung, Geburtsstandards ...), sondern auch die Anzahl der weiblichen Führungskräfte, die Möglichkeit, Online-Visiten in Anspruch zu nehmen, oder die Rücksicht auf

kulturelle Besonderheiten; es wird zudem erhoben, welche familienfreundlichen Angebote der Betrieb

seinen Angestellten bietet. Die Auszeichnung gilt für zwei Jahre. Für das Biennium 2021 – 2023 haben in ganz Italien insgesamt 354 Krankenhäuser die rosa Punkte erhalten, neben dem Krankenhaus Sterzing auch alle anderen sechs Krankenhäuser Südtirols.

Sterzing

Für Facharztausbildung akkreditiert Jedes Jahr finanziert das Land Südtirol Ausbildungsplätze für angehende Fachärzte an italienischen Universitäten sowie an zahlreichen Kliniken und Einrichtungen in Österreich und Deutschland. Jungärzte, die einen solchen Ausbildungsplatz beanspruchen, absolvieren vier Monate pro Jahr in Einrichtungen des Südtiroler Sanitätsbetriebes und verpflichten sich dazu, nach ihrer Facharztausbildung für mindestens vier Jahre im Sanitätsbetrieb zu arbeiten. Damit soll dem Fachärztemangel entgegengewirkt

werden. An der Universität Verona absolvieren derzeit 58 Ärzte ihre Facharztausbildung. Mit Beschluss der Landesregierung wurde im November das Ausbildungsnetz der Universität erweitert. Der Liste neu hinzugefügt wurden u. a. auch die Abteilungen Innere Medizin und Rheumatologie am Krankenhaus Sterzing. Südtirolweit sind nun 32 Abteilungen, 71 Einrichtungen und neun ergänzende Einrichtungen über die Universität Verona akkreditiert oder teilakkreditiert.


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Gesundheit

Impfungen Impfungen gelten als eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin und haben Millionen Menschenleben gerettet. Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass die uralte Angst vor schweren oder gar tödlichen Infektionskrankheiten in unserer Gesellschaft weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Dennoch macht sich trotz der nachgewiesenen Erfolge des Impfwesens gerade in den Industrieländern ein wachsendes Misstrauen gegenüber Impfstoffen und Impfungen bemerkbar. Die WHO versteht unter Impfskepsis eine verzögerte Akzeptanz von Impfprogrammen. Der Erfolg von Impfungen gefährdet paradoxerweise deren Akzeptanz. Der Grundgedanke der Schutzimpfung resultiert aus jahrtausendealten Beobachtungen, dass bestimmte Infektionskrankheiten einen Schutz gegen spätere gleichartige Erkrankungen bedingen können. 1796 zeigte der Arzt Jenner die Schutzwirkung von gering krankhaften „Kuhpocken-Viren“ gegenüber echten Pocken. Anschließend setzte sich das Prin-

zip der Vakzination (lat. vacca, „Kuh“) schnell in Europa durch. Nach der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser sind Impfungen aus gesundheitlicher Sicht die wirksamste, kostengünstigste und bedeutsamste Präventionsstrategie in der Menschheitsgeschichte. Das Immunsystem (Abwehrsystem) des Menschen ist ein komplexes Organnetzwerk zur Abwehr von Fremdmolekülen, Krankheitserregern und Tumorzellen. Es wird durch Proteine (z. B. Antikörper), Immunzellen und Immunorgane gebildet. Das humorale Immunsystem basiert auf Plasmaproteinen wie Antikörpern, Komplementfaktoren und Botenstoffen. Zum zellulären Immunsystem gehören spezialisierte Immunzellen, die frei beweglich oder ortsständig in den Geweben vorkommen (Leukozyten, Makrophagen, T- und B-Lymphozyten). Die angeborene Immunantwort dient der schnellen Differenzierung von pathogenen (krankhaften) bzw.

Impfungen im europäischen Ausland Besonders in den Grenzgebieten Südtirols hat sich das Problem ergeben, dass einige Personen noch keinen Green Pass besitzen, weil sie im Ausland geimpft worden sind. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb weist darauf hin, dass auch im europäischen Ausland durchgeführte Impfungen zum Erhalt des Green Pass in Italien berechtigen, sofern die Impfstoffe in Italien anerkannt sind. Dazu genügt es, die Impfunterlagen und den Ausweis – beides in digitaler Form – an die E-Mail-Adresse greenpass@sabes.it zu schicken. Sobald die Impfung für Personen mit italienischer Steuernummer richtig eingetragen worden ist, kann der Green Pass heruntergeladen werden.

körperfremden und nicht pathogenen bzw. körpereigenen Strukturen. Das erworbene Immunsystem agiert dagegen zeitverzögert,

aber pathogenspezifisch und nachhaltig („Immungedächtnis“). Impfungen zielen vorwiegend auf diesen Teil des Immunsystems ab. Zentrale Zellen sind dabei die T- und B-Lymphozyten. Beim Kontakt mit dem echten Pathogen erfolgt eine schnelle und effektive Sekundärreaktion, welche die Krankheit verhindert oder zumindest abschwächt. Impfprinzipien: Bei der aktiven Immunisierung wird das Immunsystem gezielt mit Erregerantigenen (Antikörper erzeugend) in Kontakt gebracht, um eine schützende Immunantwort zu induzieren. Je nach Infektionskrankheit und Impfstoff ist für eine ausreichende Wirksamkeit die ein- oder mehrmalige Gabe des Impfstoffes erforderlich (Grundimmunisierung). Stimuliert man nach einiger Zeit mittels Impfstoffgabe die erregerspezifische Immunantwort erneut, spricht man von einer Booster-Impfung. Eine passive Immunisierung verfolgt das Ziel, den Schutz vor der Infektionskrankheit zwar nur vorübergehend, aber

dafür ganz unmittelbar- durch direkte Gabe von wirksamen Immunstoffen zu erreichen. Impfstoffe: Aktive Impfstoffe lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Lebendimpfstoffe (vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Erreger: Masern, Mumps, Röteln, Schafblattern, Gelbfieber, Cholera, Typhus), Totimpfstoffe (nicht vermehrungsfähiges Material: Poliovirus/Kinderlähmung, Hepatitis A, Tollwut), Toxoidimpfstoffe (inaktive Bestandteile der Erregertoxine als Antigen: Tetanus, Diphtherie), Rekombinante Impfstoffe (gentechnisch hergestellte Antigene: Hepatitis B, Gürtelrose), Vektorimpfstoffe: SARS-CoV-2, Ebolavirus, mRNA-Impfstoffe: SARSCoV-2. Die Impfempfehlungen basieren auf einer medizinisch-epidemiologischen Nutzen-Risiko-Bewertung auf Basis der besten verfügbaren Evidenz auf Bevölkerungsbasis. Ärztliche Pflichten und Impforganisation: Aufklärung mittels Aufklärungsgespräch, Überprüfen des Impfstatus, Dokumentation, Impfmanagement, Beurteilung der Impffähigkeit, Impftechnik, übliche Impfreaktionen, Impfkomplikationen, Impfschäden. Zum Impfen ist jeder approbierte Arzt berechtigt. Die Impfung verhindert nicht die Infektion, aber die Erkrankung!

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing Erker 02/22

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Gesellschaft

Franz Markio, ein tüchtiger und fortschrittlicher Gasteiger Während der unseligen Optionszeit übersiedelte das Ehepaar Franz Markio aus Altrei und Anna Tribus aus Tisens in die damalige Tschechoslowakei, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das sollte sich später aber als ein „aus dem Regen in die Traufe“ erweisen. Im Bräuhaus des Fürsten Metternich in Marienbad, heute Lazne Kynzvart, bekam das Ehepaar aus Südtirol am 28. August 1940 ihr erstes Kind, Sohn Franz. Es folgten später die Kinder Engelbert und Anna Maria. Vater Franz musste dann zum Kriegsdienst und machte in Stalingrad den erbitterten Kampf um diese Stadt an der Wolga mit. Umzingelt von den russischen Streitkräften, musste sich General Paulus mit seiner Armee Anfang 1943 ergeben. Für die zahlreichen deutschen Gefangenen begann nun ein ganz schlimmer Leidensweg zu den Arbeitslagern in Sibirien, wo die meisten infolge schlechter Behandlung starben. Franz Markio hatte das Glück, als italienischer Staatsbürger bei einem Gefangenenaustausch zwischen Stalin und Tito in jugoslawische Gefangenschaft zu kommen, die für ihn nach entbehrungsreichen Jahren erst 1949 endete. Gleich nach dem Krieg begann die gnadenlose Vertreibung aller Deutschen aus der Tschechslowakei, also auch für die wenigen dort seit der Option wohnhaften Südtiroler. Der aufgestaute Hass gegen die Deutschen, erzeugt durch die brutale Naziherrschaft während des Krieges, entlud sich jetzt mit unglaublicher Härte, besonders gegen Millionen von Sudetendeutschen, die einen re-

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gelrechten Todesmarsch antreten mussten. Ihre unmenschliche Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat bildet ein dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte.

Markio mehr tot als lebendig den Waggon. Kurz nach dieser Horrorfahrt starb Anna Maria, vor allem wegen des erlittenen Hungers. Für die nunmehr dreiköpfige Familie

Anna Tribus Markio musste sich mit ihren drei Kindern am 5. Juli 1945 ohne Habseligkeiten zum Bahnhof begeben. Dort mussten sie mit ansehen, wie eine Reihe von Menschen, die trotz Verbotes Uhren und Wertsachen mitnehmen wollten, rücksichtslos erschossen wurden. In einem Viehwaggon verstaut, ging es unter unmenschlichen Umständen zehn Tage lang Richtung Bayern. In Bad Reichenhall verließ die Familie

folgten sehr harte Nachkriegsjahre mit einer unangenehmen Behausung in einem Heustadel und kargem, meist erbetteltem Essen – sie mussten sich als unwillkommene Zuwanderer fühlen. Heute herrscht zwischen Deutschen und Tschechen ein entspanntes und freundschaftliches Verhältnis, man versucht, in versöhnlichem Geist die schrecklichen Ereignisse von damals aufzuarbeiten. Nach der Entlassung von Franz

Markio aus der jugoslawischen Gefangenschaft war die Familie 1949 endlich wieder beisammen. Nach Südtirol konnte der Altreier mit seiner Familie erst 1951 zurückkehren, nachdem sein Bruder Willi bei der Gemeinde Altrei Bürgschaft geleistet hatte, dass die Rückkehrerfamilie selbst für Essen und Wohnung sorgen werde. Die Volksschule besuchten die zwei Markio-Söhne ein paar Jahre in Bad Reichenhall und nach der Rücksiedlung in Altrei. Die beiden Buben kamen als Gehilfen zu Bauern, um zwei Esser weniger füttern zu müssen, wobei Franz keinen guten Platz erwischte, denn bei kargem Essen gab es oft wegen Kleinigkeiten Schläge. Der tägliche Umgang mit italienischsprachigen Nachbarn erleichterte die Erlernung ihrer Sprache. Die verantwortungsvollen Eltern suchten für ihre beiden Buben eine Lehrstelle, weil sie wussten, dass mit einer gediegenen Ausbildung das Leben leichter zu meistern ist. So kam Franz zu einem Mechaniker und Engelbert begann seine Lehre bei einem Malermeister. Als Mechanikerlehrling in einer Werkstatt in Auer zeigte Franz junior seine Begabung für technische Sachen. Mit 19 Jahren erlitt er ohne eigenes Verschulden einen schweren Autounfall. Er brauchte ein Jahr, um wieder ganz fit zu sein. In Naturns arbeitete er dann sieben Jahre in einer eigenen Werkstatt. Eine Familie gründete er 1966 mit Brigitta Scartezzini aus Kurtatsch. Dieser glücklichen Verbindung entstammen drei Kinder: Margot (1968), Helmut


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Ein Platzl zum Sein Die Post ist (wieder) da

(1970) und Erika (1971). Freude und angenehme Abwechslung bereiten heute sechs Enkelkinder. Später zog die Familie nach Sterzing, wo die Innsbrucker Firma Interba, die Kunststoff zur Skiherstellung produzierte, eine Niederlassung gründete und einen Betriebsleiter brauchte. Franz Markio eignete sich dazu und bewährte sich auch als Werksmeister. Selbstständige Arbeit führte er dann als Spezialmaschinenbauer mehrere Jahre in der Sterzinger Delueg-Halle aus. 1977 baute er sich in Gasteig, heute Handwerkerzone Ost, einen eigenen Betrieb mit der Bezeichnung Markplast zur Herstellung von Kunststoff für Ski und Orthopädie auf, daneben entstand ein geräumiges Wohngebäude. 24 tüchtige Mitarbeiter beschäftigte die Firma. Sie belieferte ganz Europa mit ihren Erzeugnissen, aber auch in Nordafrika, Amerika und sogar im fernen Südkorea wurden die Gasteiger Produkte verkauft. Als einträgliches Geschäft erwies sich die Übernahme der Vertretung für Italien von Produkten der Chemie Linz und der Aluminiumwerke Ranshofen mit der Transportfirma Marktrans. 1997 erkrankte der fortschrittliche Unternehmer an Magenkrebs. Nach schwerer Operation besiegte er die Krankheit. Nun übergab er den Betrieb seinem Sohn Helmut, der mehrere Jahre lang weiterproduzierte. Heute betreibt er einen erfolgreichen Handel mit Produkten aus Österreich und Deutschland, die er mit seiner Transportfirma in Innsbruck abholt. Franz Markio besitzt ein sieben Hektar umfassendes Landgut, nahe bei Casciana Terme am

Arno südöstlich von Pisa gelegen. Die anfallenden Arbeiten im Olivenhain bezeichnet er als seine Lieblingsbeschäftigung. Speisen mit seinem selbst gepressten Olivenöl zählen zu seinen Spezialitäten, aber auch von seiner Frau schmackhaft zubereitete Gerichte aus der Tiroler Küche mag er gerne. Auf seinem Landgut ließ er auch ein Gebäude errichten mit dem Namen „Toskanahaus Brigitta“. Arbeitsschürzen gehören zu seinen liebsten Kleidungsstücken. Im Fernsehen bevorzugt er geschichtliche Filme und die Nachrichten über das Weltgeschehen, denn er fühlt sich als politisch interessierter Mensch. Mit der Benennung eines Lieblingsortes tut er sich als überzeugter Weltbürger schwer. Mit berechtigtem Stolz erzählt er, als Zweiter in Südtirol ein Mobiltelefon erhalten zu haben. Sein größter Wunsch für die Zukunft besteht darin, gesund zu bleiben und noch gebraucht zu werden. Seine Behauptung dürfte wohl stimmen, dass seine zahlreichen Erlebnisse ein Buch füllen würden, worin Zorn oder gar Hass gegen die Menschen, die ihm zeitlebens viel Ungemach und Leiden zugefügt haben, keinen Platz finden würden. So setzt er den Vorsatz im Vaterunser „Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ in die Tat um. Immer wieder dankt er dem Schöpfer für die geschenkten Talente. Möge der unternehmungsfreudige, begabte und arbeitsame Gasteiger noch oft auf sein Landgut in die Toskana fahren können und er noch viel gute Zeit erleben! I Luis Palla

Ein Ort zum Einkehren, zum Rasten, ein Platzl zum Sein. Heute wie damals ist das Gasthaus Post in Maria Trens ein Ort der ungezwungenen Gastlichkeit, der Erholung, des Genießens. Nach einem Umbau des Restaurant- und Bar-Bereichs eröffnete „die Post“ im Dezember 2021 wieder ihre Tore. Die Gäste finden sich nun in modernerem Ambiente wieder: gemütliche Sitzmöbel, ansprechendes Lichtkonzept, frische Farben. Der Genuss steht aber nach wie vor im Mittelpunkt des Geschehens: Südtiroler Gasthauskuchl nach Großmutters Rezepten genauso wie Lieblingsgerichte neu interpretiert. Die Natur gibt dabei den Weg vor und den Ton an. Und auch für kurze Genussmomente, einen Kaffee zum Austausch der letzten Neuigkeiten oder einen Aperitif in geselliger Freundesrunde ist die Post ein feiner Ort – ein Platzl zum Sein. Karin, Helene und Astrid Salzburger freuen sich auf Ihr Kommen.

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Schneeflocken und Eisblumen selber basteln ScherenschnittFlocken Benötigtes Material: weiße Papierbögen, Schere Anleitung: Falte ein Blatt Papier mehrmals, bis ein Dreieck entsteht; folge dem vorgegebenen Schnittmuster oder erfinde dein eigenes; falte das Blatt auseinander und bestaune die entstandene Schneeflocke.

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WINTERZAUBER AUS DER HEXENKÜCHE Tee (mit Zitrone, Orange und Anis)

Eisblumen aus Klopapierrolle ANLEITUNG Benötigtes Material: Klopapierrollen, Schere, Heißklebepistole/Klebstoff Anleitung: Drücke die Klopapierrolle zunächst vorsichtig platt und schneide sie in Ringe. Forme daraus „Blütenblätter“; füge die einzelnen Teile zu einer großen Eisblume zusammen.

Tipp: Verwende Silberspray, Glitter und Perlen, um die Flocken und Blumen noch schöner zu gestalten!

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Nach einem Tag auf der Piste wärmt dich dieser Tee (ca. 4 Tassen): 1. Erhitze 1 l Wasser im Wasserkocher oder in einer Teekanne. 2. Gib zwei Teebeutel oder offenen Tee deiner Wahl (z. B. Winterzauber, Bratapfel-Zimt …) ins heiße Wasser und lasse den Tee einige Minuten ziehen. 3. Nun gib den Saft einer halben Zitrone und/oder einer halben Orange dazu. 4. Wer mag, kann den Tee süßen (hierfür nimm Rohrzucker, Honig oder Ahornsirup). 5. Dekoriere deine duftende Tasse Tee noch mit einem Anisstern und einer getrockneten Orangenscheibe. 6. Für einen besonders würzigen Tee kannst du auch noch Nelken oder Zimt verwenden.


Gesellschaft

Segensfeier für werdende Mütter und Väter Die Zeit der Schwangerschaft ist eine Zeit des Staunens über das Wunder

der Entstehung und des Heranwachsens menschlichen Lebens. Es ist auch eine Zeit des Wartens, Hoffens und Bangens, das die ganze Familie und den Freundeskreis erfüllt. Es gibt nur wenige Situationen in unserem Leben, in denen wir darauf verwiesen werden, dass nicht alles machbar ist und sich manches unserer bewussten Steuerung entzieht.

Schwangerschaft und Geburt sind solche Situationen – sie sind Phasen in unserem modernen Leben, in denen der Körper der Mutter umsorgt wird, ihre Seele aber oft unversorgt bleibt. Daher ist das Ziel dieser Segensfeier, dem heranwachsenden Kind Gutes zu tun, ihm und den Müttern bzw. Eltern segensreiche Worte, Gedanken und Gesten für die bevorstehende Zeit mit auf den Weg zu geben und die Zuversicht zu schenken, dass ein jedes Kind ein Segen ist. Die Katholische Frauenbewegung des Dekanats Sterzing und Dekan Christoph Schweigl laden alle werdenden Mütter und Väter, Großeltern und Freunde zur Segensfeier am 19. Februar um 16.00 Uhr in die Kapuzinerkirche von Sterzing ein.

Sterzing

Gelungener Skitag am Roßkopf Nach fast zwei Jahren, in denen aufgrund der Pandemie nur wenige unterrichtsbegleitende Aktivitäten möglich waren, durften die Grund-

und Mittelschüler des Schulsprengels Sterzing 1 in der Woche vor den Weihnachtsferien einen Skitag am Roßkopf erleben. Auf Vermittlung von Schulratspräsident Hans Pardeller stellte die Neue Rosskopf GmbH in Zusammenarbeit mit der Skischule Sterzing für die gut 400 teilnehmenden Schüler und die

begleitenden Lehrpersonen kostenlose Tageskarten bereit und organisierte an die jeweiligen Vorkenntnisse der Schüler angepasste Skikurse. So konnten auch Ski-Neulinge – darunter etliche, die noch nie auf dem Roßkopf oder gar auf einem Berg gewesen waren – unter fachkundiger Leitung erste Erfahrungen machen. Für die nötige „virologische“ Sicherheit wurden zusätzlich zu den geltenden Sicherheitsauflagen alle Schüler vor dem Start mittels Nasenflügeltest überprüft. „Auch im Namen der Familien geht ein herzlicher Dank an alle Helfer und Unterstützer der rundum gelungenen Aktion“, so Direktor Armin Haller.

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Mareit

Gewinner der Leseaktion ermittelt Dass das Lesen von Büchern auch in der Corona-Zeit nicht seinen Reiz verloren hat, zeigte die rege Teilnahme an der Leseaktion, welche die Bibliothek Mareit von Juni bis September unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen durchgeführt hat. Dabei waren es vor allem die Kleinsten, welche die Nase ganz vorne hatten und motiviert in die Bibliothek kamen, um fleißig ihre acht Tierbilder zu sammeln. So gelang es letztendlich 28 kleinen und großen Besuchern, bis zum Schluss durchzuhalten und sich somit ihre Teilnahme an der Abschlussverlosung zu sichern. Die Verlosung, die sich coronabedingt etwas verzögerte, fand schließlich im Dezember unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gemeindereferentin Alexandra Wild beaufsichtigte die Ziehung und spielte gleichzeitig Glücksfee. Dank der Spenden von kleinen Sachpreisen durch einige Betriebe konnte das Bibliotheksteam

auch heuer jedem Teilnehmer einen Preis überreichen.

Der 3-jährige Hauptpreisgewinner Tobias Siller in den Armen von Papi Günther, mit Schwester Selina und Bibliotheksleiterin Verena Siller

Den Hauptpreis, einen Einkaufsgutschein in der Stadt Sterzing im Wert von 50 Euro, nahm Tobias Siller, einer der jüngsten Teilnehmer, aus den Händen von Bibliotheksleiterin Verena Siller entgegen.

Pflegefamilien für Waisenkinder gesucht Der im Jahr 1999 gegründete Pusterer Verein „Kinder in Not“ von Elsa Wolfsgruber führt in Rumänien mehrere Projekte zur Unterbringung und Betreuung von Waisenkindern und bietet vor Ort Hilfe für bedürftige Familien. Jedes Jahr wurde vielen Waisenkindern eine „Sommerfrische“ in Südtirol ermöglicht, wo sie ihr Umfeld für zwei Monate hinter sich lassen und in einer Pflegefamilie eine ganz andere Wirklichkeit erleben durften.

Zu spüren, was es heißt, Eltern zu haben, die sich um einen bemühen, ist für diese Kinder

etwas ganz Besonderes. Der Verein ist auf der Suche nach Pflegefamilien für den Sommer. Nähere Informationen unter www.kinderinnot.it. Erker 02/22

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JUGENDSEITE

Whats Upp?! im Wipptol Von Tobias Pfeifhofer

Wir haben im Jänner einige Jugendliche gefragt, wie für sie das Jahr 2021 war, welche guten und auch schlechten Erlebnisse es gab, was sie am meisten vermisst haben und was sie sich vom neuen Jahr 2022 erwarten. Hier ein paar Antworten:

Mirja

10 Dinge, die du im Februar machen solltest: 1. Valentinstag feiern 2.

(oder auch nicht)

Egal ob ihr Fans vom Valentinstag seid oder nicht: Seid diesen Monat doch mal ganz besonders lieb zu Euren Mitmenschen

3. (Zu viele) Faschingskrapfen 4.

essen

Fotos in einer Foto-Kabine machen

5. Urlaubspläne schmieden 6. Gemeinsam mit Familie

oder Freunden brunchen oder frühstücken

7.

Wie wär‘s mal mit Kunst im Schnee? Mit Naturmaterialien wie Steinen, Ästen ... falls ihr noch eine kleine Fläche mit Schnee finden könnt :) P.S. Vergesst euer Handy nicht für Fotos!

8. Eislaufen gehen mit Freunden oder Familie

9. Am 24. Februar den Unsinnigen Donnerstag feiern

10.

Und Achtung! Verpasst nicht DAS Datum des Jahres: 22.02.2022, 2.22 Uhr (oder 22.22 Uhr)

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Im vergangenen Jahr habe ich viele neue Freunde gefunden, vor allem auch durch den Jugenddienst. Natürlich war Covid bei vielen Sachen eine Schwierigkeit, aber irgendwie hatte man immer wieder Spaß. Ich erhoffe mir, dass ich trotz Covid wieder so viele schöne Tage erleben darf. Und natürlich auch, dass die Covid-Lage besser wird. Am meisten vermisst habe ich wahrscheinlich, die Gesichter nur teilweise sehen zu können. Aber auch das „normale“ Alltagsleben.

Martin

Das vergangene Jahr war nicht gerade gut, aber auch nicht schlecht. Gut war, dass vorwiegend Präsenzunterricht stattfand und niemand aus meiner Familie an Covid erkrankte. Schlecht fand ich die Corona-Lage. Vom neuen Jahr erhoffe ich mir, dass wir großteils zum alten Leben zurückkehren können. Am meisten vermisst habe, ohne Maske auf die Straße gehen zu können.

Raphael Das vergangene Jahr war nicht gut, aber auch nicht schlecht. Am meisten vermisst habe ich, dass ich mich nicht so gut mit Freunden treffen konnte. Was ich mir vom neuen Jahr erhoffe, ist, dass Corona mit den ganzen Einschränkungen aufhört.

Philomena Das letzte Jahr war eines der schönsten Jahre, trotz Corona. Ich habe im letzten Jahr die Events und Feiern vermisst und fand es auch schade, dass viele davon

ohne Zuschauer ausgetragen wurden. Es war ein bisschen blöd, da man eingeschränkt war, aber ich habe das Beste daraus gemacht. Ich hoffe, dass dieses Jahr die Corona-Zahlen sinken und man nicht mehr so eingeschränkt wird.

Magdalena I hon is letschte Johr eigentlich gonz guat gfundn, weil man zur Schualzeit derhoam wor (wos zwor af die Dauer bled wor, ober decht irgendwie a fein) und in die Summerferien hot man decht ingaling wieder gekennt a pissi ohne Corona epps tian. Im neuen Jahr erhoff i mir eigentlich lei, dass es vielleicht mit Corona besser wert. Dass die Kinos zua woren :( und wenn i meine Freunde nimmer segen gekennt hon, wor schlimm.

Annalena Für mich war das Jahr 2021 ein Jahr mit vielen Ups und Downs. Es hat mir trotz Corona gut gefallen. Im Sommer durfte ich über JAWA beim Weltladen arbeiten, das war sehr toll. Ich erhoffe mir, dass es mir im neuen Jahr wieder gut geht und dass ich gesund bleibe. Ich möchte heuer zur Weiß-Kreuz-Jugend gehen und hoffe, dass die Treffen stattfinden können. Ich freue mich darauf, wieder neue Leute kennenlernen zu dürfen. Am meisten habe ich das Volleyballtraining und den Kontakt mit meinen Freunden vermisst. Auch die Familienfeiern mit meinen Verwandten waren nicht immer möglich. Das war schade!


Sterzing

Glücksbringer in der Innenstadt Trens

Neue Ministranten aufgenommen Am 4. Adventsonntag war es soweit. Nach intensiven Proben mit den Ministrantenbetreuern Karline und Katja Hochrainer, Ulrich Rainer sowie drei weiteren großen Ministranten hatten fünf neue Ministrantinnen ihren großen Auftritt beim Sonntagsgottesdienst in Maria Trens. Nach einer kurzen Einführung durch Karline, in der sie die Neuen herzlich in der Ministrantengemeinschaft willkommen hieß, stellten sich die Ministrantinnen der Pfarrgemeinde vor. Pfarrseelsorger Karl Oberprantacher dankte ihnen im Namen der Pfarrgemeinde für ihren Dienst, segnete sie und wünschte ihnen viel Freude bei ihren Aufgaben. „Sie verleihen der Kirche ein jugendliches Gesicht und bringen

viel Freude und Schwung in die liturgiefeiernde Gemeinschaft des Volkes Gottes,“ so der Zelebrant. Detail am Rande: Die neuen Ministranten sind allesamt Mädchen. „Es scheint, dass gerade Mädchen der Dienst am Altar gut gefällt. Vor nicht langer Zeit war ihnen der Dienst am Altar vom Vatikan noch ausdrücklich verwehrt“, so Pastoralassistent Martin Ellemunt. „Und nun: Hätten wir die Mädchen nicht … Ist das nicht ein Zeichen der Zeit, wenn wir an den Priestermangel denken? Ich bin überzeugt, dass wir in nicht ferner Zukunft an die Zehner- und Zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts mit Kopfschütteln zurückdenken und bemerken: Hätten wir die Frauen nicht …“

Auch in diesem Jahr hat die traditionelle VKE-Aktion zum Jahreswechsel stattgefunden. In der Sterzinger Innenstadt waren kleine Kaminkehrer als Glücksboten unterwegs und haben an Passanten und vor allem an Kinder Schokomünzen und die besten Wünsche für das neue Jahr überbracht.

Ridnaun

Mädchen überbringen Neujahrswünsche

Im Herzen ganz nah Die zur Tradition gewordene jährliche Adventfeier für die Heimbewohner von „Schloss Moos“ am Goldenen Sonntag, organisiert vom KVW Bezirksausschuss, konnte auch in diesem Jahr wieder abgehalten werden. Die Bewohner

des Seniorenheims wurden von den Pflegern zu den Fenstern begleitet und konnten von dort aus der Feier beiwohnen. In seinen Grußworten sprach Dekan Christoph Schweigl vom Respekt für die Heimbewohner, die unser Land so wunderbar aufgebaut haben. „Sagt es leise weiter: Sagt allen, die sich fürch-

ten – Gott ist da“, lautete seine Weihnachtsbotschaft. Anschließend segnete er das Haus sowie die Bewohner und Mitarbeiter. Der Kirchenchor Wiesen sang Weihnachtslieder, eine Bläsergruppe aus Mauls gestaltete die Feier mit weihnachtlichen Weisen. Ein kleines Feuer erzeugte eine besondere Atmosphäre vor dem Seniorenheim in Sterzing. Die Bürgermeister Peter Volgger (Sterzing) und Stefan Gufler (Pfitsch) sowie Stadträtin Christine Recla sprachen Dankesworte an die Heimleitung und alle Beteiligten. Helga Mutschlechner übergab allen Bewohnern ein kleines Geschenk verbunden mit Weihnachtswünschen. Diese freuten sich, dass sie auch in diesem schwierigen Jahr nicht vergessen wurden. Bezirksvorsitzender Karl Kerer dankte Heimleiterin Renate für die warmen Getränke sowie allen Teilnehmern für die eindrucksvolle Feier.

Am 1. Jänner haben fünf Mädchen aus Ridnaun den südtirol1-Hörern Neujahrswünsche überbracht. Lea und Miriam (10 Jahre) sowie Nina, Lara und Lilly (7 und 5 Jahre, im Bild v. l.) haben für

die Radiohörer ein Gedicht mit Glückwünschen aufgesagt und den Brauch des „Nuijohrogewingens“ vorgestellt. Die Aufregung, einmal im Radio zu sein, war schnell verflogen und sie haben ihre Sache richtig toll gemacht.

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Kultur

Franzensfeste

Museum für Südtirol-Geschichte in der Festung Die Landesregierung hat vor kurzem das Grobkonzept zur Errichtung eines Museums für die jüngere Geschichte Südtirols in der Festung Franzensfeste genehmigt, an dem Historiker, Kuratoren, Architekten und Denkmalpfleger mitgearbeitet haben. Damit kann nun die Detailplanung beginnen. „Die Franzensfeste soll zum musealen Zentrum für die jüngere Geschichte Südtirols werden“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Dieser Zeitraum entspreche dem Alter der Franzensfeste, die in den 1830er Jahren erbaut worden ist. Der Fokus werde auf dem 20. Jahrhundert liegen und die wichtigsten historischen Ereignisse berücksichtigen, die sich auf die Entwicklung Südtirols ausgewirkt haben. Der Bezugsrahmen werde regional sein, da es Südtirol in der heutigen Form erst seit 1919 gibt. Man wolle, so der Landeshauptmann, eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Zudem soll ein Vermittlungslabor das Zentrum zu einem außerschulischen Lernort machen. Schließlich solle über ein Dokumentationszentrum für Forschende und Lehrende eine Vernetzung mit bestehenden Institutionen, Fachstellen und Ausstellungsorten hergestellt werden. Die neue Dauerausstellung wird 18 Räume und über 1.000 m2 im Ober- und Untergeschoss zweier Gebäude in Anspruch nehmen. Gegliedert wird sie in vier thematische Schwerpunkte, die chronologisch verortet werden, und zwar die Sprache, die Verbindung, die Grenze(n) und die Region.

© www.franzensfeste.info

Im Gespräch mit Landesmuseen-Direktorin Angelika Fleckinger

Sicherung der transalpinen Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner erbaut.

Seit 2013 in Landesbesitz

Brennergrenze im Jahr 1927

Die Franzensfeste in der gleichnamigen Gemeinde wurde in der Zeit von 1833 bis 1838 zur

Sie gilt als Beispiel habsburgischer Befestigungsarchitektur, wurde aber nie Schauplatz kriegerischer

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Ereignisse. Die 65.000 m2 umfassende Festung befindet sich seit 2013 im Eigentum des Landes.

Bereits Ende 2007 hatte das Land Südtirol über ein Vertragsabkommen Verantwortung für die Fes-

tung übernommen und in der Folge die Baulichkeiten gesichert und öffentlich zugänglich gemacht. So war die Festung ab Juli 2008 einer von mehreren Schauplätzen der europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta7. Von Mai bis Oktober 2009 fand in der Festung die Landesausstellung 2009 mit dem Titel „Labyrinth :: Freiheit“ statt. Seit 2017 ist die Franzensfeste das zehnte Landesmuseum. Derzeit sind in der Franzensfeste die beiden Dauerausstellungen „Die Kathedrale in der Wüste“ zu Geschichte, Bau und Architektur der Festung sowie die Ausstellung des BBT-Infopoints zum Projekt Brenner Basistunnel zu sehen. Im Frühjahr 2022 wird die permanente Ausstellung zum Thema Bunker eröffnet.


„Fokus liegt auf dem 20. Jahrhundert“ Erker: Frau Fleckinger, in der Festung Franzensfeste soll ein Museum für die jüngere Südtirol-Geschichte eingerichtet werden. An welchen Zeitrahmen ist gedacht? Angelika Fleckinger: Das Landesmuseum Festung Franzens-

Festung, erbaut von 1833 bis 1838. Nach welchen Kriterien möchte man bei der Umsetzung vorgehen? Der Ausstellungsparcours sieht eine thematische und chronologische Herangehensweise vor. Der Bezugsrahmen wird regional

Angelika Fleckinger stammt aus Stilfes, ist seit 2005 Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums und seit 2020 auch geschäftsführende Leiterin des Betriebs Landesmuseen. feste wird das museale Zentrum für die jüngere Geschichte Südtirols sein, mit Blick auf die letzten 200 Jahre bis in die Gegenwart. Unser Anspruch wird der sein, dass man dieses Museum ansteuern muss/möchte, um einen umfassenden, aber auch kurzweiligen Überblick zu den wichtigsten Etappen und Themen der Zeitgeschichte Südtirols zu erhalten. Welche thematischen Schwerpunkte darf sich der Besucher erwarten? Der Fokus liegt auf dem 20. Jahrhundert mit den wichtigsten historischen Ereignissen, die sich auf die Entwicklung Südtirols ausgewirkt haben, unter Berücksichtigung des Ortes selbst – der

sein, denn Südtirol gibt es in der heutigen Form erst seit 1919. Neben den Inhalten soll die gestalterische Umsetzung selbstverständlich eine zeitgenössische sein und den internationalen Standards entsprechen. Gibt es bereits methdischdidaktische Überlegungen, um den Besucher an die wechselvolle Südtirol-Geschichte heranzuführen? Wir werden eine multiperspektivische Herangehensweise in der Methodik und der Erzählung wählen. Die Ausstellung und Erzählweise sollen sich an die breite Öffentlichkeit richten – wobei es nicht nur um das Ausstellen und Präsentieren gehen soll, sondern auch um das Vermitteln. Die

Franzensfeste soll ein außerschulischer Lernort werden mit spezifischen didaktischen Angeboten für Schüler und Studierende. „Das Museum soll einen umfassenden, aber auch kurzweiligen Überblick zur Zeitgeschichte Südtirols vermitteln.“ Darüber hinaus soll ein Dokumentationszentrum für Forschende, Lehrende und besonders Interessierte entstehen, das vor allem Egodokumente, wie etwa Briefe, Tagebücher und Nachlässe, sammelt und erforscht. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, sich mit anderen Ausstellungsorten zu verlinken, wie etwa dem Autonomieparcours auf dem Silvius-Magnago-Platz in Bozen und anderen Instituten, die zur Zeitgeschichte forschen, um ergänzende Themenschwerpunkte und Angebote zu entwickeln. Wer wird das konkrete Konzept ausarbeiten, gibt es da ein eigenes Kuratorium? Es wird eine Expertengruppe geben, die sich aus Historikern und Ausstellungsgestaltern zusammensetzen wird. Die Arbeitsgruppe wird zeitnah eingesetzt werden. Wann darf mit der Eröffnung der Ausstellung zur Südtirol-Geschichte gerechnet werden? Das Landesmuseum Festung Franzensfeste ist ein bereits seit Jahren bespielter und belebter Ausstellungsort mit zahlreichen Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Im Frühjahr 2022 eröffnen wir die Dauerausstellung „Bunker“ als erstes Element der permanenten Ausstellung. Die Dauerausstellung zur jüngeren Geschichte Südtirols wird dann 2025 eröffnet werden.

Interview: lg

Märchen-Kamishibai Am 19. Februar startet in der Stadtbibliothek Sterzing um 14.30 Uhr der zweisprachige Märchentreff für Kinder von drei bis sechs Jahren. Die Vorleserinnen Maria Nunzia und Margit präsentieren das beliebte Wintermärchen „Frau Holle“ der Gebrüder Grimm als Kamishibai-Bildtheater und laden im Anschluss alle Kinder zu einer winterlichen Bastelei ein. Die zweisprachigen Märchentreffs sind als monatliches Angebot geplant und finden auch am 19. März, 9. April und 21. Mai in der Stadtbibliothek statt. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit ARCI Ragazzi organisiert. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt; eine Anmeldung (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu) ist erforderlich. Personen ab zwölf Jahren müssen eine 2G-Bescheinigung vorweisen und eine FFP2-Maske tragen. Bibis

Bücher für die Allerkleinsten Am 21. Februar (10.00 Uhr) findet in der Stadtbibliothek Sterzing wieder der Büchertreff „Bibis – Bücher für die Allerkleinsten“ statt. Bär Brummi und Vorleserin Agata begrüßen in gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre null- bis dreijährige Bücherfans mit ihren Begleitpersonen. Gemeinsam wird gereimt, gespielt und natürlich vorgelesen. Hierbei finden Kinder und Eltern Lese-Inspiration für den Alltag. Ein weiteres Treffen findet am 21. März um 10.00 Uhr statt. Eine Anmeldung ist notwendig (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing. eu), da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Das Vorweisen der 2G-Bescheinigung und das Tragen einer FFP2-Maske sind verpflichtend. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem VKE Sterzing statt. Erker 02/22

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RESTART StadtTEATRo

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Kultur

Einladung zum Experten-Hearing Am 21. Februar lädt das Stadttheater Sterzing im Rahmen des Projektes RESTART StadtTEATRo zum Experten-Hearing in den großen Saal des Hauses. Die Veranstaltung richtet sich an alle Kulturinteressierten in Sterzing und im Wipptal und bietet die Möglichkeit, Erfahrungen und Expertise von Vertretern aus dem Kulturbereich einzuholen und gleichzeitig

in einen Austausch mit ihnen zu treten. Anna Heiss, Leiterin der Dekadenz Brixen, Johannes Pramsohler, Violinist und Ensembleleiter, Mara Da Roit, Vertreterin des Centro culturale San Giacomo, und Gertraud Wellenzohn, Verwaltungsrätin Kulturhaus Schlanders, werden an diesem Abend anwesend sein, um über ihre kulturellen Tätigkeiten zu berichten und gemeinsam mit den Anwesenden über die Herausforderung „Kulturarbeit“ zu diskutieren. Den Abend wird die Bozner Poetry-Slammerin Ania Viero mit einem thematisch abgestimmten zweisprachigen Slam einleiten. Viero konnte 2018 die Südtiroler Landesmeisterschaft im Poetry-Slam für sich entscheiden und wird auch an diesem Abend das Publikum mit ihrer Sprachkunst für sich gewinnen. Die Veranstaltung wird von Maria Sparber und Marina Cattoi zweisprachig moderiert. Man bittet, für die Teilnahme an der Veranstaltung die aktuell geltenden Coronabestimmungen zu beachten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig; die Teilnahme ist kostenlos. Für eventuelle Fragen steht das Stadttheater Sterzing zur Verfügung (Tel. 0472 723780, stadttheater@sterzing. eu). Das Experten-Hearing beginnt um 18.00 Uhr und ist ein weiterer Schritt im Rahmen des Leader-Projektes RESTART StadtTEATRo, das die Erarbeitung eines Konzeptes für den Neustart des Stadttheaters als kulturellen Veranstaltungsort für Sterzing und den Bezirk zum Ziel hat. Am 25. März werden die ersten Zwischenergebnisse der Projektarbeit im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert.

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Inter-Azioni Vorstellung des Projektes „Gemeingüter“ Im Dezember wurde in Sterzing das Projekt „Inter-Azioni. Für eine wünschenswerte Zukunft mit Alexander Langer“ vorgestellt. Am 19. Februar werden nun erste Arbeiten der Initiative in der Stadtbibliothek präsentiert. Ausgehend von Gedanken und Texten Alexander Langers, die aktueller denn je sind, haben Mädchen und Jungen der Alexander-Langer-Schule in Sterzing und des Jugenddienstes Wipptal in den letzten Monaten Ideen ausgearbeitet, die den Wert unserer natürlichen Ressourcen und Güter sowie das Thema des Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen. An diesem Abend stellen Nazario Zambaldi und Sabina Langer die Initiative „Inter-Azioni“ vor, die im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde, um Alexander Langers Gedanken mit Hilfe der jungen Generation wiederzubeleben. Den Anwesenden werden Möglichkeiten und Wege aufgezeigt, wie derartige Projekte in Schulen oder anderen Jugendeinrichtungen angesto-

ßen und umgesetzt werden können. Das Projekt „Gemeingüter“ ist aus einer Zu-

sammenarbeit der Stadtbibliothek Sterzing mit Inter-Azioni, dem IPC Alexander Langer in Sterzing und dem Jugenddienst Wipptal entstanden. Die zweisprachige Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist notwendig (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu). Personen ab zwölf Jahren müssen den Super Green Pass vorweisen und eine FFP2-Maske tragen.

Kursfaule Wipptaler Im Wipptal verzeichnet man 2020 neben dem Pustertal im Verhältnis zur Bevölkerung einmal mehr nicht nur das geringste Kurs- und Wei-

Landesweit kam es 2020 pandemiebedingt zu einem starken Rückgang der Kursangebote. Gegenüber 2019 sind die Weiterbildungsveranstaltungen um 34 Prozent zurückgegangen. Mehr als jede fünfte Veranstaltung fand online statt. Knapp zwei Drittel aller Kursteilnehmer waren Frauen.

Weiterbildungskurse nach Gemeinden* terbildungsangebot (9,1) auf Landesebene, die Wipptaler sind auch am kursfaulsten: Mit 121 Teilnehmern war die durchschnittliche Teilnahmequote im Bezirk am geringsten. Auf Landesebene betrug sie 232,9 Teilnehmer je 1.000 Einwohner. In Bozen war sie im Vergleich dazu mit 451,7 Teilnehmern am höchsten.

Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

Kurse 3 6 19 17 30 113 188

Teilnehmer 37 91 341 212 301 1.516 2.498 * Quelle: ASTAT


Roberto De Simone, „Vollmonduntergang Weißwandspitze“, 31. Dezember 2020

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Kultur

Sterzinger Weihnachtskrippe in neuem Glanz Die Sterzinger Weihnachtskrippe aus der Zeit um 1770 wurde in der Weihnachtszeit wieder im Lichthof des Sterzinger Rathauses ausgestellt, nachdem die Krippenfiguren unlängst einer fachmännischen Reinigung unterzogen worden waren. Die Weihnachtskrippe wurde nach ihrer zufälligen Entdeckung und anschließenden Restaurierung erstmals Anfang der 2000er Jahre im Wächterstübele des Zwölferturms ausgestellt.

Die Figuren der Sterzinger Weihnachtskrippe tragen prächtige Gewänder mit reichen Verzierungen, die den Trachten wohlhabender Bürger jener Zeit nachempfunden sind. Die Gewänder aus Seide, Damast und Samt mit Gold- und Silberborten, Pailletten, Perlen, farbigen Glassteinen und Klöppelspitzen wurden eigens von Näherinnen für die Krippenfiguren hergestellt. Für die Anfertigung der Krippenfiguren konnten oft sehr namhafte Künstler gewonnen werden. In Sterzing war die berühmte Schnitzer-Familie Probst tätig, wobei die ausgestellte Krippe nicht eindeutig dieser Familie zugeschrieben werden kann. Hauskrippen konnte man bis ins 16. Jahrhundert nur in adeligen Haushalten finden, denn sie durften erst ab dem 17. Jahrhundert auch in bürgerliche Haushalte und Bauernstuben einziehen. Die große Beliebtheit der Weihnachtskrippen entwickelte sich vor allem im Zuge der kirchenfeindlichen Erlasse von Kaiser Josef II. (1785), die das Aufstellen von Krippen in Kirchen und Klöstern verboten. Das Volk hatte sich allerdings an den frommen Brauch der Weihnachtskrippe gewöhnt und ließ sich diesen auch nicht mehr nehmen. Die Figuren der ersten Weihnachtskrippen wurden relativ groß angefertigt, erst mit der Zeit wurden sie kleiner und dezenter in der Darstellung. Figurengruppen einer Krippe konnten bis zu 500 Figuren umfassen, um die Geburtsnacht Christi möglichst detailliert darstellen zu können. Die Sterzinger Figurengruppe umfasst 30 Objekte.

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Pflersch

Auf der Suche nach einer verschwundenen Fahne Die Schützenkompanie Pflersch begibt sich nach über 40 Jahren auf die Suche nach einer verschwundenen Fahne. Die Pflerer Schützenfahne wurde 1981 bei einem Gasthausbesuch aus dem Vereinsleben herausgerissen und wartet bis heute auf ihre Rückkehr. Doch wie kam es dazu?

Die Pflerer Schützen kehrten damals von einem Schützenfest in Trins zurück. Für ihren Durst war die Truppe weitum bekannt. So wurde auch diesmal die Gelegenheit nicht ausgelassen und man kehrte in der Pension „Tribulaun“, allgemein „Beim Ander“ bzw. Eisendle genannt, ein. Der damalige Fähnrich Anton Gogl (Walten Tondl) und ein paar andere Kameraden begaben sich in die Gaststube, während der Fahnenkoffer und die Fahnenstange in der Labe liegen blieben. Die angeheiterte Gesellschaft ließ sich gut bewirten. Auf dem Heimweg wurde dem Fähnrich jedoch auf halber Strecke bewusst, dass er die Fahne vergessen hatte, und er machte sich wieder auf den Rückweg. Als er wieder in die Labe trat, waren Fahnenkoffer und Fahnenstange nicht mehr da. Nach langer Suche wurde die Fahnenstange zwischen den Heustiefeln in der „Hoferebmat“ unterhalb des Paffenhofes (Feldhofer) gefunden. Der Koffer mit der Fahne aber blieb verschollen.

Die Fahne war 1939 von Konrad Eisendle (Bloser Konrad) und anderen über die Berge nach Innsbruck gebracht worden und 1958 nach Pflersch zurückgekehrt. 1978 wurde das Bild mit dem hl. Georg und dem hl. Michael von Meister Pescoller in Bruneck restauriert, die Nonnen von Säben stickten einen neuen Stoffumhang. Die Kompanie Pflersch bittet nun im Namen aller Kameraden um Mithilfe bei der Suche nach diesem Kulturgut, das ein wichtiges und altehrwürdiges Stück Pflerer Geschichte ist. Gerüchten zufolge soll sich die Fahne noch im Tal befinden. Aus diesem Grund ruft die Kompanie alle Pflerer auf, in ihren Häusern, Dachböden, Tennen und Stadeln nachzuschauen. Sollte die Fahne gefunden werden, kann sie auch anonym in der Kirche bzw. der Totenkapelle, die immer offensteht, hinterlegt werden. Schriftliche Hinweise können ebenfalls anonym im Postkasten des Oberjägers Michael Mühlsteiger (Boden 178, Pflersch) hinterlegt werden. Vielleicht ist auch altes Bildmaterial vorhanden.

STECKBRIEF Bemaltes Fahnenbild: Vorderseite: hl. Erzengel Michael Hinterseite: hl. Georg Stoffumhang: grün-weiß-grün Umrandung: Goldfransen Übergänge: Goldborten Befestigung: abwechselnd acht grüne bzw. weiße Stoffborten als Schlinge

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FRAUENfeste

Das Wipptal in historischen Bildern

Frauen zeigen Courage und Mut

© Festung Franzensfeste

von Alois Karl Eller

Julia Bornefeld in ihrem temporären Atelier

Hinter verschlossenen Toren beziehen diesen Winter über 31 Künstlerinnen ihr temporäres Atelier in den Räumlichkeiten der Festung Franzensfeste und verwandeln diese in eine FRAUENfeste – fortezzaDONNA. Im Zuge eines offenen Wettbewerbes im Herbst 2021 konnten sich interessierte Künstlerinnen aus den drei Ländern der Europaregion Tirol, Südtirol und dem Trentino für das Projekt FRAUENfeste bewerben. Eine Jury wählte aus den zahlreichen Einsendungen 27 Projektideen aus. Die Künstlerinnen aus allen Disziplinen der zeitgenössischen Kunst, sprich der Bildenden Kunst, der Malerei, Skulptur, Fotografie und Videokunst, aber auch der darstellenden Kunst wie Tanz, Gesang, Komposition und Literatur, arbeiten noch bis Ende

Februar in den Ateliers zum Thema Courage/Mut. Dabei dient die Festung nicht rein als Arbeitsraum, sondern soll auch als Inspirationsraum fungieren. Die Frauen brechen durch ihre künstlerische Arbeit die eingeschriebene Männlichkeit der Franzensfeste auf, sie nehmen die Räume ein und erschaffen künstlerische Positionen, die ganz verschiedene Facetten von Courage und Mut thematisieren. Die Ergebnisse dieser ersten Ausgabe der FRAUENfeste werden in der gleichnamigen Ausstellung ab dem 5. März in der Festung präsentiert. Bereits im Februar haben alle interessierten Besucher die Möglichkeit, den Künstlerinnen bei der Arbeit in den Ateliers zuzusehen und mit ihnen in Dialog zu treten. Die Termine für die Atelierbesuche werden Anfang Februar bekanntgegeben (www. franzensfeste.info).

Ansicht Kronbühel (Custoza). Postkarte vom 1. Jänner 1940. Foto Richard Jöchler

Der „Custoza-Hügel“ in Sterzing Auf dem höchsten Punkt des Kronbühels im Südwesten von Sterzing stand über mehrere Jahrhunderte, erhöht auf einer Mauer, eine Vogeltenne mit Vogelhütte (Vogelfänger). Nach der Schlacht von Custoza 1866 wurde der Hügel in Custoza umbenannt. Wie die Beschriftung auf einer Postkarte von 1940 zeigt, war die alte Bezeichnung Kronbühel jedoch weiterhin in Gebrauch. Am 22. Juli 1908 erwarb John Hamsley aus Baltimore (USA) den Hügel und erbaute darauf ein Landhaus.

VOLGGER KARL &SOH EKG

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Kultur

D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 26)

18941995

1894 Das Becherhaus wird von der Sektion Hannover des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins gebaut.

Rege Bautätigkeit in der Stadt

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Der Gastwirt Ludwig Obexer erbt den Gasthof „Zur goldenen Rose“ (auch „Sterzingerhof“ genannt) und ersetzt die Altbauten durch einen stark vergrößerten Neubau. Der passionierte Radfahrer besitzt seit Jahren das erste Hochrad in Sterzing. Er gründet in diesem Jahr den „Radfahrerclub“, den ältesten Sportverein von Sterzing. 1898 zählt der exklusive Verein bereits 19 Mitglieder, doch durch die zunehmende Motorisierung wird er bald aufgelöst.

25.05.1896 n. Chr.

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22.11.1895 n. Chr.

1895 n. Chr.

Die Baukosten belaufen sich auf 13.351 Gulden, die Führung wird vorerst in die bewährten Hände von Stefan Haller übertragen. Im Sommer 1895 besuchen bereits 700 Touristen und 500 Bergführer das Becherhaus, weshalb erste Zubauten errichtet werden müssen. 1901 erfolgt eine starke Vergrößerung des Schutzhauses, 1911 wird die Kapelle „Maria Schnee“ eingeBau des Becherhauses im Juli 1894 richtet. Bereits 1921 übernimmt die Sektion Turin des italienischen Alpenvereins CAI das Becherhaus, das in „Rifugio Regina Elena“ umbenannt wird. 1947 kommt es zu einer weiteren Namensänderung: „Rifugio Gino Biasi al Bicchiere“. 2021 wird eine grundlegende Sanierung des Schutzhauses durchgeführt.

Die große Stadtritsche in der Alt- und Neustadt von Sterzing (rund 1.650 Einwohner) soll im Osten der Stadt um eine neue Ritsche ergänzt werden. Vom Stadtplatz wird das Wasser in einer neuen Ritsche (heute Geizkoflerstraße) durch das Pfitschertor in die Hintergasse (heute Ralsergasse) geleitet. Südlich davon liegt das eigentliche Problem: Die enge krumme Gasse, das Plattnergassl genannt, wird das ganze Jahr über von Holz-, Dünger- und Schutthäufen beengt. Ein offener Kanal führt das Ablaufwasser einiger BrunWerbeplakat des Hotel Stötter am Sterzinger Bahnhof nen ab, aber auch Jauche und Schmutz. Dieser Kanal soll durch die neue Ritsche ersetzt werden, die dann unter der Stadt in die große Ritsche in der Neustadt geleitet wird. 1895: Das neue Hotel des Herrn Stötter (Parkhotel im Stil des „Schweizer Hotels“) soll zu Saisonbeginn zumindest im 1. Stock fertig eingerichtet sein, um die Fremdenschar aufzunehmen. Die Stadtgemeinde lässt die Gehsteige vom Spitalplatz beim Zwölfuhrturm bis nach St. Margarethen und südlich bis zur Bahnhofallee mit Randsteinen aus Granit versehen. Ludwig Obexer baut im Gasthof „Zur Rose“ einen großen Speisesaal und weitere Nebenlokalitäten. Die rege Bautätigkeit verdankt die Stadt dem in den letzten Jahren hier so rege gewordenen Fremdenverkehr.

Der Tiroler Radfahrerverband veranstaltet ein Fahren zwischen Brixen und Sterzing um die Bergmeisterschaft in Tirol. Die kürzeste Fahrdauer beträgt 1 Stunde 14 Minuten.

01. – 10.08.1896 n. Chr.

Dazu müssen nach zweijähriger Vorbereitungszeit ab März 1894 mehr als 25.000 kg Baumaterial von Maiern (1.400 m) auf den Bechergipfel (3.195 m) getragen werden. Dem Wirt des Sonklarhofes Stefan Haller ist es gelungen, Bergführer und Träger des Ridnauntales zu diesem Zweck anzuwerben. Am 18. August, pünktlich zum Geburtstag von Kaiser Franz Joseph (1830 – 1916), findet die feierliche Einweihung des Becherhauses statt, das zu Ehren der überaus populären Kaiserin Sisi in „Kaiserin Elisabeth Schutzhaus“ umbenannt wird. An der Vorderfront wird ein von den Sterzinger Marmorwerken ausgeführtes und gestiftetes Relief der „Hausherrin“ Kaiserin Sisi angebracht. Sie lässt von Bad Ischl aus ein Telegramm verfassen, Kunstvolles Marmorrelief das bei der Feier im Schutzhaus verlesen wird und in dem sie der „Hausherrin“ Kaiserin ankündigt, „ihr“ Schutzhaus demnächst persönlich besuchen Sisi 1894 zu wollen. Dazu kommt es allerdings nicht, da sie am 10. September 1898 in Genf vom Anarchisten Luigi Lucheni ermordet wird, zwei Wochen vor dem geplanten Besuch auf dem Schutzhaus.

Erzherzog Ferdinand Karl rückt mit dem 1. Tiroler Kaiserjäger-Regiment in Sterzing ein und steigt in der „Alten Post“ ab.


„Zuckerschlössl“ Welfenstein fertiggestellt

09.05.1898 n. Chr.

Der sehr wohlhabende Landschaftsmaler Professor Edgar Meyer (1853 – 1925) aus Innsbruck lässt auf einer Ruine nördlich von Mauls das Schloss Welfenstein in romanischem und gotischem Stil errichten. Der Neubau wird von Baumeister Ungarnik in Trens von 1894 bis 1897 ausgeführt. Im Sommer 1894 weilt Meyer zur Überwachung der Arbeiten öfters in Mauls. Felssprengungen sind zur Anlegung eines Gartens nötig. Das Schloss ist dreistöckig mit einem großen Turm sowie mehreren kleineren Türmchen und Erkern. Es ist dabei viel Sterzinger Marmor verwendet worden. Meyer füllt das Schloss mit Antiquitäten; wo solche nicht zu erlangen sind, werden sie stilecht nachgeahmt. Meyer hat überall, besonders in Tirol, nach Kostbarkeiten aus alter Zeit gefahndet und sie zusammengekauft. In der Bibliothek im Renaissancestil befinden sich 5.000 Bände und viele Kunstschätze. Es gibt eine gotische Schlosskapelle, eine gotische Stube, einen Ritter- und Ahnensaal. Meyer ist ein besondeEdgar Meyer (ganz rechts) auf rer Förderer des Tiroler Schloss Welfenstein (1914) Volksbundes und des Deutschtums in Tirol. An drei Stellen weht eine schwarzweiß-rote, eine schwarz-rot-goldene (Farben des Deutschen Reiches), und eine weiß-rote (also tirolische) Fahne. Die österreichische Fahne (schwarz-gelb) fehlt allerdings. Im August 1918 brennt Schloss Welfenstein mit vielen darin enthaltenen Schätzen vollständig nieder.

17. August

1897

Sterzing schafft den Sprung in die neue Zeit: Das elektrische Licht wird eingeführt. Ab März werden Leitungsarbeiten vorangetrieben. Mit der Firma des Karl Stötter wird ein Zehnjahresvertrag zur Stromlieferung abgeschlossen. Er muss auch die Leitungen durch die Gassen und Straßen verlegen und die 900 Glühlampen (maximal 56 Watt, Leuchtkraft von 16 Kerzen) oder das Äquivalent für Bogenlampen (75 Watt) anliefern. Damit ersetzen die neuen Bogenlampen die bisher seit etwa 1859 üblichen Petroleumlampen, die von Gassen- oder Nachtwächtern angezündet werden mussten. Bereits 1886 hatte der Luftkurort von Weltruf, Gossensaß, die erste elektrische Beleuchtungsanlage Tirols eingeführt. Karl Stötter führt am 26. November 1896 in seinem Hotel am Bahnhof die elektrische Beleuchtung ein. Für alle Räume des Hotels benötigt er 350 Glühlichter und Bogenlampen. Petroleumlampen haben ausgedient.

1898

Neujahrsentschuldigungskarte Sterzing

Seltene Darstellung von Sisi, der Gemahlin von Kaiser Franz Josef Die Neujahrs-Entschuldigungskarte der Stadt Sterzing von 1898 gibt einige Rätsel auf: Kaiser Franz Joseph feiert in diesem Jahr sein 50. Thronjubiläum. Die beiden Jahreszahlen 1848 und 1898 deuten darauf hin. Es könnte aber auch an die am 10. September 1898 in Genf vom italienischen Anarchisten Luigi Lucheni ermordete Kaiserin Sisi (geb. 24. Dezember 1837) erinnern, zumal auf der Karte nur die Kaiserin, nicht aber der Kaiser abgebildet ist. Die erste urkundlich bekannte Nachricht über Sterzings Neujahrsentschuldigungskarten (später auch Enthebungskarten genannt) stammt aus dem Jahr 1833, die erste heute vorliegende Karte aus dem Jahr 1843, einige weitere aus den 60er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Die damals übliche Geste, Neujahrswünsche jedem persönlich oder durch Diener überbringen zu lassen, hat untragbare Ausmaße angenommen. Den lästi- Neujahrs-Entschuldigungskarte 1898 gen Neujahrsbesuchen soll schließlich der Garaus gemacht werden. Deshalb führt man sozusagen als Entschuldigung für die nicht überbrachten persönlichen Wünsche die Neujahrs-Entschuldigungs-Karte ein. Die Stadt Sterzing hat den Brauch 1983 wieder aufgenommen und beauftragt jedes Jahr heimische Künstler mit der Gestaltung. Der Erlös aus dem Verkauf der von den Künstlern original signierten Drucke der Bilder geht zu gleichen Teilen an die deutsche und italienische Pfarrcaritas sowie den Vinzenzverein von Sterzing.

An diesem Montag fährt der erste „Landauer ohne Pferde“ über den Brenner. Eine französische Familie, vier Personen, kommt auf ihrer großen Rundreise (Nizza-Venedig-Brenner-Straßburg-Paris-Nizza) mit einem Benzin-Motorwagen mit Pneumatikreifen nach Sterzing und nächtigt dort Der erste Benzin-Motorwagen fährt über den Brenner (Peugeot Typ 6HP aus dem Jahr 1898, im „Hotel Rose“. Anschließend knatSymbolfoto) tert der Aufsehen erregende 8.000 Francs teure Wagen über den Brenner. Auf ebener Strecke erreicht das Gefährt eine Geschwindigkeit von 28 km/h, auf der steilen Brennerstraße 6 km/h.

Einige Erstbesteigungen von Dreitausendern,

von Hanspaul Menara im Erker 09/1990, dokumentiert (Fortsetzung): 1895: Schrammacher-Nordwestwand, 1. Begehung 1895: Filtuidenkopf, 1. touristische Besteigung 1895: Hintere Weißspitze, 1. Besteigung 1895: Zuckerhütl, 1. Winterbesteigung 1896: Vordere Weißspitze, 1. Besteigung 1896: Hochwart, 1. Besteigung Erker 02/22

1898 n. Chr.

Schloss Welfenstein um 1905

Sterzing führt die elektrische Beleuchtung ein

1895 – 1896 n. Chr.

18941997

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Kultur I

Gotteshäuser im Wipptal

© Martin Schaller

Pfarrkirche zum hl. Nikolaus

LAGE: Kematen (Außerpfitsch) KIRCHENPATRON: hl. Nikolaus ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 15. Jh., erbaut u. a. vermutlich von Hans Feur; neue Kirche: 1801 – 1807, erbaut von Kurat Anton Norz Ein dem hl. Nikolaus geweihtes Gotteshaus wird in Kematen (Außerpfitsch) im Jahr 1345 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Kirche wurde in der 2. Hälfte des 15. Jahr-

hunderts durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. Der Sterzinger Baumeister Hans Feur dürfte daran wohl wesentlich Anteil gehabt haben. In den folgenden Jahrhunderten wur-

Der hl. Nikolaus (um 270 – 345/351) wurde in Lykien, genauer in der Stadt Myra (Kale, westlich von Antalya) geboren und schließlich zum Priester geweiht. Nach dem Tod seiner Eltern verteilte er das Erbe unter den Armen, stiftete ein Kloster und begab sich auf eine Pilgerreise ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wurde er Bischof von Myra und als solcher Opfer einer neuen Christenverfolgung. Nikolaus wurde eingekerkert und gefoltert, kam aber schließlich frei und nahm 325 am Konzil von Nicäa teil. Er starb in Myra, jener Stadt, die Kaiser Konstantin VII. im 10. Jahrhundert als die „dreifach gesegnete myrrhenduftende Stadt der Lykier“ preisen sollte. Bereits im 5. Jahrhundert erhob sich über seinem Grab eine christliche Basilika. Im 11. Jahrhundert brachten italienische Kaufleute die Gebeine des Märtyrers schließlich nach Bari und errichteten ihm dort eine prächtige Kirche. Nur bei sehr wenigen Heiligen ist das Brauchtum so reich wie bei Nikolaus. So bringt er noch heute am 6. Dezember den Kindern neben Äpfeln, Nüssen und Clementinen auch allerlei Süßigkeiten. Nikolaus gilt u. a. als Schutzheiliger der Kinder, Schüler und Lehrer, der Pilger, Reisenden, Kaufund Seeleute, der Advokaten, Notare, Richter und Gefangenen sowie der Feuerwehrleute. Er wird bei Wassergefahren, Seenot und ungerechten Gerichtsurteilen angerufen. Nikolaus wird zumeist als älterer Bischof mit Stab, Pallium und Mitra sowie einem Buch mit drei goldenen Kugeln dargestellt.

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de der Sakralbau aufgrund seiner schlechten Bausubstanz mehrmals restauriert und umgestaltet. Der Kirchturm hingegen hat sich bis auf den heutigen Tag in seiner ursprünglichen Form erhalten. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und besticht durch seine gekuppelten und darüber liegenden dreigeteilten Schallfenster. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche vermutlich um das Presbyterium verlängert und erhielt einen neuen Hochaltar. Die Bauarbeiten übernahmen Matthias Pair und Matthias Kelderer, die Ausmalung hingegen Antonius de Alberto. 1768 erhielt der Hochaltar ein neues, von Anton Sies gemaltes Altarbild. Das Gotteshaus wurde von der Bevölkerung gegen den Willen des damaligen Kuraten Anton Norz im Jahr 1800 erneut umfassend instandgesetzt. Aus dieser Zeit stammt auch ein besonders interessantes Deckengemälde. Letzteres zeigt den hl. Nikolaus umringt von Pfitschern in der Tracht der damaligen Zeit. Sie beten zum Heiligen um den Erhalt ihrer Kirche. Kurat Anton Norz zeigte sich davon aber weitgehend unbeeindruckt und begann noch im

selben Jahr mit den ersten Bauarbeiten für das neue Gotteshaus. Die Bevölkerung verweigerte ihm jedoch jedwede Hilfe, weshalb die Außenmauern erst 1802 fertiggestellt werden konnten. Ein Jahr später wurde der Dachstuhl aufgesetzt und das Dach gedeckt. Das einfache Tonnengewölbe konnte erst 1805 vollendet werden. Hierfür verwendete man Steine aus Afens. Diese wurden kurioserweise – da die Außerpfitscher den Transport verweigerten – von Innerpfitschern „für ein paar Flaschen Schnaps“ nach Kematen geliefert. Das Presbyterium der alten Kirche wurde in umgekehrter Richtung als Presbyterium und als Sakristei in den Neubau miteinbezogen. Zwei Spitzbogenportale mit überkreuzten Stäben wurden ebenso in den Neubau integriert und verweisen damit gleichzeitig auf den im 15. Jahrhundert erwähnten spätgotischen Sakralbau. Der bekannte Spätbarockmaler Franz Altmutter übernahm die Gestaltung des Langhauses. Das Deckenfresko und die vier Medaillons zeigen Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus. Das Fresko des Chores stellt die Geburt Christi dar. Die Seitenwände – ebenfalls eine Auftragsarbeit von Altmutter – zeigen die Anbetung der Weisen, Magdalena unter dem Kreuz und eine sinnbildliche Darstellung der zwei Hauptgebote. Im Jahr 1807 waren Außenund Innengestaltung des Neubaus größtenteils abgeschlossen, wenngleich Altmutter die Seitenaltarbilder, welche die Unbefleckte und den Tod des hl. Josef zeigen, erst 1811 in Angriff nahm. Bereits 1824 war eine Restaurierung der neuerrichteten Kirche notwendig, da der Sakralbau aufgrund seiner schwierigen Entstehungsumstände erhebliche Mängel aufwies. Die Kirche konnte schließlich 1833 von Fürstbischof Bernard II. Galura geweiht werden. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gotteshaus mehrfach restauriert. Harald Kofler


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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco

Wipptal

La popolazione dell’Alta Val d’Isarco conta 20.826 abitanti Rispetto al 2020 si registra un aumento di +146 unità - Vipiteno resta sopra i 7.000 cittadini Il 2021 ha fatto registrare un aumento delle nascite di +43 unità rispetto al 2020, stabile il solito aumento degli immigrati rispetto agli emigrati. Grazie a questi numeri la popolazione dell’Alta Val d’Isarco conta 20.826 residenti, +146 unità rispetto all’anno precedente. Il capoluogo Vipiteno resta oltre i 7.000 abitanti per la precisione 7048. I nuovi nati sono stati 248, di cui 105 femminucce e 143 maschietti con un aumento di 43 unità sul 2020. Persiste il saldo predominio pluriennale della popolazione maschile, che sopravanza quella femminile per 10.592 (+72) a 10.235 (+74). L’incremento di popolazione ha interessato 5 comuni, a Campo di Trens si registra un calo di -3 rispetto al 2020. Particolarmente sensibile la crescita di Fortezza che, con un +51 ha raggiunto 1071 abitanti. Seguono Racines con un incremento di +43, portandosi a 4586 residenti, Brennero con +36, sale a 2330 abitanti. Seguono Vipiteno che con +17, riesce a mantenersi al di sopra dei 7000 residenti, precisamente 7048, Val di Vizze con +2 raggiunge 3101 abitanti e Campo di Trens con -3 registra 2691 residenti. Le statistiche comunali registrano un calo di 27 decessi, passati dai 204 del 2020 ai 177 dell’anno scorso. Interessante il saldo fra nascite (248) e morti (177) che registra una differenza di 71.I rimanenti 109 cittadini in più che portano l’incremento della popolazione derivano dunque dalla differenza fra immigrati ed emigrati. I residenti immigrati nella Wipptal, al 31.12.2021, risultano 2055, di cui 1441 extracomunitari e 614 comunitari. La distribuzione media nei 6 comuni della Wipptal è pari al 9,9%, ma raggiunge il 28,8% a Fortezza, dove ormai quasi un cittadino su 3 viene da fuori, e il 17,2% a Brennero, mentre a Vipiteno è l’11,2%. Il livello di integrazione risulta soddisfacente e tale da non suscitare preoccupazione. Dagli immigrati dipende quasi totalmente l’attività delle imprese di pulizia e in buona parte anche di quella alberghiera. I matrimoni nel 2021 sono stati 91 e fanno registrare un aumento di +10 rispetto al 2020. Si può notare che negli ultimi anni molte più coppie preferiscono la cerimonia in municipio 69 rispetto a quelle all’altare 22. Tra i cittadini più longevi c’è Stafania Zeidlhofer di Vipiteno che nel 2022 compirà 102 anni, essendo nata nel 1921. cm

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Wipptal

Il mercato del lavoro in ripresa Ritorno verso la normalità

A livello provinciale, facendo un confronto con il 2019 si può affermare che a livello provinciale l’occupazione è tornata quasi ovunque ai livelli pre-pandemici, senza andare però molto oltre - La disoccupazione cala, ma non raggiunge ancora il livello pre-crisi. La pandemia mette sottosopra il turismo internazionale. I Rumeni, residenti e donne sostituiscono una parte degli stranieri durante la raccolta e nell’edilizia crescono i piccoli. Per quanto riguarda il settore manifatturiero si può constatare che resiste alla crisi e cresce debolmente. Cresce il commercio all’ingrosso mentre è in difficoltà quello al dettaglio. Anche se la stagione turista è iniziata tardi si può dire che è andata bene. Per gli uomini tanti posti come nel 2019 - salvo nel turismo, mentre l’occupazione femminile complessiva tiene grazie ad alcuni settori. Si può dire che per la prima volta ci sono più lavoratrici over 50 che lavoratori. Nel 2020 si era visto un calo occupazionale come non si era visto da decenni. Infatti le misure restrittive finalizzate al rallentamento dell’epidemia COVID19 avevano fatto scomparire, molti contratti di lavoro. Circa tre quarti di questa perdita era riconducibile ad un unico settore: quello turistico. Tale settore è infatti caratterizzato per definizione da una mobilità delle persone (sia interregionale che internazionale) e da una forte stagiona-

lità che rende predominante il ricorso a contratti a tempo determinato. Nella Wipptal l’anno scorso, c’era una media di 620 persone disoccupate. Questo dato è leggermente inferiore a quello del 2020, ma ancora circa un terzo in più rispetto all’anno pre-covid. Le cifre della disoccupazione erano particolarmente alte nei primi mesi del 2021, mentre la situazione economica si è notevolmente attenuata dall’inizio dell’estate. Un dato significativo è che anche nel nostro comprensorio la disoccupazione ha colpito maggiormente le donne (387) rispetto agli uomini (232). Tuttavia, il recente boom dell’economia ha portato addirittura a una carenza di manodopera in molti settori e dovrebbe quindi portare a un allentamento della situazione di tensione. L’industria del turismo ha continuato a segnalare di gran lunga il maggior numero di disoccupati. Ciò è dovuto alle riduzioni ancora in corso nella prima metà del 2021. Nel settore alberghiero, le cifre della disoccupazione sono più che raddoppiate rispetto al marzo 2020, passando da 159 persone nel 2019 a 321 l’anno scorso. Tuttavia, anche per quanto riguarda questo settore pare che la situazione stia migliorando. cm


Campo di Trens

Comune di Val di Vizze

Il bilancio preventivo del comune di Campo di Trens

Approvato il bilancio del comune di Val di Vizze Approvato il bilancio del comune di Val di Vizze che ammonta a circa 11,1 milioni di euro. 5,3 milioni di euro sono destinati agli investimenti.

Il bilancio preventivo per l’esercizio 2022 del comune di Campo di Trens prevede entrate e uscite di circa 6,6 milioni di euro. Poco meno di 430.000 euro sono disponibili per gli investimenti.

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Il periodo pluriennale dal 2022 al 2024 è caratterizzato da diversi grandi investimenti, primo fra tutti l’ampliamento della scuola elementare di Prati, poiché nei prossimi anni è previsto un aumento significativo degli alunni. Il comune e coinvolto nella costruzione della nuova scuola secondaria e del nuovo edificio della residenza per anziani di Vipiteno. In programma c’è anche la costruzione della nuova stazione dei Vigili del Fuoco con sale polivalenti a San Giacomo. Tra le altre cose si sta elaborando il programma di sviluppo del comune. “Nel complesso, è stato possibile preparare un bilancio equilibrato, anche se alcuni investimenti ci impegneranno molto nei prossimi anni”, così il sindaco Stefan Gufler. Di conseguenza, i calcoli sono stati fatti con cautela per avere un certo margine di manovra per investimenti urgenti. Il bilancio preventivo e il programma delle opere pubbliche sono stati approvati con quattro astensioni (Christoph Hofer, Renato Bussola, Oskar Ramoser e Lucia Russo, Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch). Durante la seduto la consigliera Birgit Seehauser (Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) si è dimessa. La consigliera comunale Birgit Seehauser ha informato che il motivo delle sue dimissioni sono le mi-

sure anti-covid. “Non posso sostenere una politica di discriminazione e divisione”, così Seehauser. Per paura di perdere la vita normale, moltissimi cittadini asseconderanno ciecamente le misure. Coloro che mettono in discussione le misure in continuo cambiamento, d’altra parte, vengono insultati, screditati ed esclusi dalla vita sociale. “Le misure stanno diventando sempre più restrittive, disumane e portano all’obbligo vaccinale”. Seehauser ha preso la sua decisione alla fine di novembre dopo l’introduzione del Super Green Pass. “Il Green Pass non rappresenta la sicurezza sanitaria e serve solo a mettere in riga la società”. Il sindaco Stefan Gufler ha commentato le dimissioni di Seehauser durante la riunione del consiglio comunale, dicendo: “Siamo ovviamente dispiaciuti per le dimissioni. Ma resto della convinzione che non usciremo da questa situazione senza il rispetto delle misure anticovid”. Birgit Seehauser, è stata eletta in consiglio comunale con 113 voti. Sarà ora sostituita da Oskar Ramoser, il primo non eletto, che alle elezioni ha ottenuto 97 voti. Seehauser continuerà ad essere un membro sostenitore della lista. cm

I maggiori importi sono destinati alla regolarizzazione del terreno al cimitero di Trens (130.000 euro), alla manutenzione delle strade (42.000 euro), ai due lotti di costruzione dei progetti Piazza Comunale e Cortile della scuola a Mules (17.000 e 13.000 euro) e a un contributo al Corpo dei Vigili del Fuoco volontari di Pruno per l’acquisto di un veicolo (50.000 euro). “Abbiamo limitato il programma d’investimento ai progetti più importanti”, ha detto il sindaco Verena Überegger. La priorità è stata data al cimitero di Trens, dove nel frattempo è stato raggiunto un accordo con i vari proprietari. Manfred Badstuber, il referente responsabile, ha informato i presenti sullo stato delle cose. Su richiesta di diversi cittadini, oltre all’accesso nel rispetto delle barriere architettoniche è prevista un’area per una nuova cappella funeraria, e un parcheggio seminterrato con servizi igienici pubblici. Se tutto va secondo i piani, la gara potrà essere bandita il prossimo autunno. La proposta di bilancio è stata approvata con un voto contrario, quattro astensioni e otto voti a favore. Tra gli altri punti all’ordine del

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giorno è stata approvata all’unanimità la spesa fuori bilancio di 264.000 euro per la sistemazione della strada di Partinges. A causa dei danni provocati dal maltempo, diverse sezioni della strada sono state gravemente danneggiate all’inizio di agosto. Tra gli altri punti si è discusso anche sul fatto che il comune di Campo di Trens è stato a lungo coinvolto in un procedimento legale con la A22 riguardo al pagamento delle tasse sui rifiuti. Il sindaco Überegger ha riferito che sia il comune che l’A22 stanno cercando un accordo. Questo potrebbe consistere nel fatto che la società autostradale saldi le fatture in sospeso, in futuro paghi un canone fisso annuale e si faccia carico dello smaltimento dei rifiuti nelle aree di sosta Est e Ovest e nel sito di Sadobre. La maggioranza dei consiglieri ha votato per fissare la quota fissa di spese a 70.000 euro. È stato infine reso noto che i lavori di ristrutturazione del municipio inizieranno a gennaio. Per questo motivo, gli uffici saranno spostati fuori mano e la comunicazione con il pubblico sarà possibile solo su appuntamento. cm Erker 02/22

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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco

La torre campanaria della Parrocchia di Nostra Signora della Palude

Capita di rado avere la possibilità a Vipiteno di visitare la torre campanaria della Parrocchia di Nostra Signora della Palude e l’occasione è stata offerta dall’Azienda di Soggiorno che quest’anno ha assegnato come tema ai mercatini di Natale il suono delle campane. Per tale ragione alle campane storiche della Torre delle 12 è stato aggiunto un carillon di 25 campane che ogni giorno alle 17 allietava la città con il suo scampanellio. Considerato che il suono più imponente giunge dalle 8 campane collocate sul campanile della Parrocchia è stata organizzata, in giornate prestabilite e con esperte guide turistiche della nostra Città, una visita alla chiesa di Nostra Signora della Palude

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con annessa salita sul campanile. Ne abbiamo voluto approfittare anche perché, come accennavo in precedenza, sono poche le occasioni di salire sulla torre campanaria. Ad accompagnarci Livio Pacher, da oltre 20 anni Guida Turistica a Vipiteno che, per l’occasione, ha invitato Riccardo Dorigatti, 84 anni, che fino agli anni 50’ ha suonato le campane di più chiese a Vipiteno, comprese quelle della nostra Parrocchia. Prima della salita sul campanile al gruppo, composto da una decina di persone, è stata illustrata la storia della Chiesa che con la sua eleganza e ricchezza di ambiente è una delle più grandi e più belle chiese del Tirolo. Lì dove sorge la chiesa è documentata nel 1233

la presenza di un precedente manufatto romanico, probabilmente una basilica a tre navate anch’essa molto grande. Da una veduta dall’esterno è stata messa in risalto, dalla nostra guida, la sproporzione esistente tra il grande corpo dell’aula e la parte absidale, dovuto al fatto che sono stati costruiti in due periodi differenti: il coro tra il 1417 ed il 1451, la grande aula tra il 1496 e il 1524. Quest’ultima è stato possibile realizzarla solo dopo lavori di drenaggio e consolidamento del terreno paludoso. La costruzione della chiesa, nata in stile gotico, ha dovuto subire gli influssi dell’era barocca nel 1700, per poi ritornare, nella seconda metà dell’ottocento, in stile neo-

gotico dove alla chiesa furono restituiti i caratteri gotici che erano stati nascosti dalla sovrapposizione delle forme barocche. L’interno della chiesa meritava ore di narrazione e considerato che la visita era incentrata alla scoperta del campanile ed alle sue campane, sono state illustrate le opere più significative come le stupende statue poste sull’altare della Madonna con il Bambino, opera del Mutscher, con le Sante Apollonia, Caterina, Orsola e Barbara. Le celebri e magnifiche pale dipinte per l’altare maggiore che non hanno trovato posto nella ricostruzione neogotica, sono esposte nel Museo civico della città. Altre opere di particolare rilievo esposte nella chiesa e messe


so nord. Percorrendo uno stretto cunicolo su scalini in pietra si giunge, dopo un breve percorso, all’ingresso che dà ad uno stretto ballatoio, munito di una ringhiera in ferro battuto, che si affaccia all’interno della chiesa. Lungo il suo percorso, alla parete, sono situate delle nicchie poco profonde con dipinti gli stemmi e le insegne di varie corporazioni di arti e mestieri. In queste nicchie, è stato detto, facevano a gara le varie corporazioni che si prendevano cura di far suonare campane durante le funzioni religiose al momento prestabilito. Lo sforzo era notevole e l’abilità consisteva nel saper abbinare il suono di più campane al momento prestabilito. Dal ballatoio è stato possibile ammirare da vicino gli stupendi affreschi delle volte della chiesa in particolar modo quello del Giudizio Universale rimesso in luce nel restauro del 1965/66 e che ha posto in risalto alcuni aspetti che ricordano quelli della Cappella Sistina in Roma. Proseguendo il percorso all’interno della torre si arriva sotto il tetto del coro rimanendo stupefatti della complessa architettura delle travi in legno che ne reggono il soffitto. Lungo il tragitto che porta alla sommità del campanile, da alcune feritoie, è possibile scorgere il panorama, ad onore del vero una visione molto limitata e non si ha altro mezzo

in risalto da Livio Pacher, la scultura lignea di Cristo Portacroce, la lapide romana di Postumia Victorina, rinvenuta nei lavori di scavo eseguiti per la costruzione della chiesa, definita “uno dei ritrovamenti archeologici più antichi dell’area culturale tedesca”. Ma veniamo alla scalata del campanile la cui altezza, nonostante gli sforzi, non è stato possibile rinvenire in alcun documento o libro di testo visionato. Consultando una planimetria eseguita alcuni anni addietro da uno studio di ar-

chitettura di Lana, si deduce che la torre campanaria è alta circa 47 metri. Questa altezza sicuramente non era quella voluta dal momento che la chiesa, alta ben 32 metri, meritava sicuramente un campanile più alto. Nonostante siano state realizzate delle fondamenta consistenti, a causa del terreno paludoso, cominciò a sprofondare. Per questo motivo non si andò oltre nella costruzione fermandosi all’attuale misura, ciò nonostante è stato rilevato che la torre pende di 83 cm ver-

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per poterlo fare visto che anche in cima tutto e chiuso da pareti con feritoie che consentono l’areazione e l’uscita del suono delle otto campane. Una sola di queste, la più piccola e comunque dal peso di due quintali ed un diametro di 70 cm. è quella originale risalente all’anno 1881. Durante la prima guerra mondiale, infatti, tutte le rimanenti 7 campane, insieme a quelle di altre chiese vicine, furono requisite dall’Esercito Austro Ungarico e fuse per costruire materiale bellico al prezzo di 4 corone al chilo (1 corona = 0,40 lire). Solo nel 1922, sotto il regime fascista, 7 nuove campane furono realizzate a Padova e rimesse al loro posto e la più grande di queste ha un peso di 40 quintali ed un diametro di 182 cm. Arrivati in cima al campanile si ha la possibilità di ammirare queste stupende campane abbellite da pregevoli rilievi disegnati sopra. Ogni festività ha uno scampanio ben preciso dove sono coinvolte più campane con dimensioni e suono differente il tutto ormai impostato elettronicamente e sono ormai tanti anni che sul ballatoio all’interno della chiesa non si vede più nessuno. Una visita molto interessante che, a nostro parere, andrebbe ripetuta più spesso.

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Portrait

Wipptal

Mercatino di Natale: buono il bilancio Quest’anno in media, più di 2.000 visitatori hanno attraversato giornalmente il mercatino di Natale, che è stato aperto dal 26 novembre 2021 al 6 gennaio 2022. “Il mercatino è andato meglio di quanto ci aspettavamo”, ha detto Florian Mair, direttore dell’Associazione turistica di Vipiteno. In totale sono stati registrati circa 100.000 visitatori. Questo numero può essere attribuito ai braccialetti di controllo che sono stati distribuiti. Oltre agli ospiti provenienti da varie regioni d’Italia, quest’anno sono stati molti i visitatori provenienti dall’Alto Adige e dal Tirolo del Nord. Le bancarelle gastronomiche sono state particolarmente ben frequentate. Secondo la normativa provinciale, l’intero mercatino di Natale doveva essere recintato. “Abbiamo trovato una buona soluzione”, ha detto Mair. Tuttavia, in alcuni casi il centro della città e anche un bar sulla piazza del paese non erano direttamente accessibili dal mercato, il che ha causato anche qualche malumore. I visitatori sono rimasti molto entusiasti del programma del mercatino. La Banda Musicale di Vipiteno e di Prati hanno eseguito i due pezzi “Sterzinger Glockenweihnacht e Vipitenum”, composti e accompagnati al pianoforte da Josef Haller. Anche l’azione del calendario dell’Avvento ha riscontrato molto successo, e sono stati tanti i bambini che si sono vestiti da angeli e pastori e hanno raccolto donazioni per una famiglia bisognosa della Wipptal. “Vorrei ringraziare l’amministrazione comunale, i commercianti e gli attori coinvolti che hanno contribuito al buon successo del mercatino”, ha detto Mair. Quest’anno, la Cassa Raiffeisen ha fornito un sostegno finanziario ai piccoli agricoltori per l’affitto dei loro stand. La raccolta di idee per il prossimo mercatino di Natale, che riaprirà le sue porte alla fine di novembre 2022, è appena terminata.

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De Lorenzo Gardinal Libero Il Signor De Lorenzo Gardinal Libero è nato il 1° gennaio 1954 a Bressanone e ha vissuto sempre a Fortezza.

La vita lavorativa Dopo aver frequentato le scuole a Fortezza si è iscritto alla scuola professionale conseguendo il diploma di meccanico saldatore. Il Signor De Lorenzo ha lavorato presso una grande ditta del settore edilizio prima a Bressanone e successivamente a Vipiteno. È sempre stato soddisfatto del suo lavoro, lo stipendio era buono e avendo il diploma di saldatore guadagnava anche qualcosa in più. Il suo datore di lavoro apprezzava le sue prestazioni. Prendeva il treno per raggiungere Bressanone e poi Vipiteno, dove si lavorava anche con il freddo, visto che i lavori dovevano essere completati. Nell’Alta Val d’Isarco ne ha sofferto molto di freddo! Il signor Libero ha fatto esperienza lavorativa anche con una ditta di Fortezza che produceva i blocchi di ghiaccio, le cosiddette “stecche” da 25 kg, per i vagoni interfrigo. Questi vagoni trasportavano la frutta e la verdura e dovevano sempre essere al fresco, mentre venivano trasportate in Germania. Ha lavorato inoltre anche nel settore del carico e scarico bestiame, sempre a Fortezza. La famiglia Il Signor De Lorenzo ha una sorella di nome Giuliana e un fratello, Gino che abitano a Bressanone e a Fortezza. Quando era più giovane ha conosciuto una giovane donna della Val Gardena, si sono innamorati e lei si trasferì a Fortezza. Hanno trascorso diversi anni insieme e stavano per sposarsi. La sua compagna aveva due figlie, che approvavano la nuova relazione della mamma e le feste importanti le trascorrevano tutti insieme. Libero e la donna erano molto felici, sfortunatamente la sua compagna si ammalò gravemente e se ne andò troppo presto. Il Signor De Lorenzo rimase

molto provato della scomparsa della sua amata e da quel momento è rimasto solo. Aveva perso prematuramente la mamma, di origine friulana, che morì molto giovane. Il papà morto all’età di 94 anni era stato anche nei lager, e aveva fatto il manovale. Per il signor Libero perdere la sua compagna è stato un duro colpo. Suo fratello gli è stato accanto, lo ha aiutato molto nel momento del bisogno. La salute e la residenza per anziani Da più di 5 anni, dall’agosto 2016, Libero si trova nella residenza per anziani a Mareta (prima a Vipiteno). “Torneremo a Vipiteno”, dice il Sig. De Lorenzo, “e vivremo in una bella casa nuova, di lusso”. Libero si è ambientato molto bene. Si sente al sicuro in quanto sa che nella residenza per anziani è tranquillo, se non si sente molto bene, può parlare con l’infermiere che può contattare il medico e rassicuralo. È già stato ricoverato anche all’ospedale per problemi alla schiena. Nella sua vita ha avuto spesso dolori e problemi di salute. Momentaneamente è contento, nella residenza per anziani è ben accudito e lo possono aiutare con i dolori, fare i massaggi, e fargli prendere le pastiglie corrette. Al momento fa troppo freddo e non si può uscire, ma il fisiatra gli ha assicurato che con il sole si potrà uscire e fare alcune passeggiate per muovere le gambe. “Pian piano si va avanti, va bene, non penso neanche, perché non conviene pensare. Sono solo, calmo e tranquillo, non ce l’ho con nessuno, non do fastidio a nessuno e sono convinto che non bisogna arrendersi mai”. Mareta, 8.1.2022

IPetra Agreiter, Sieglinde Sigmund


© Laura Lastri

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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco

Wipptal

“Il piccolo comprensorio con il grande cuore” L’iniziativa “Wipptal, il piccolo comprensorio con il grande cuore”, guidata da Christian Schölzhorn, in occasione della giornata mondiale delle persone con disabilità svoltasi come noto il 3 dicembre, ha colto l’occasione di ricordare un anno ricco di eventi e allo stesso tempo di guardare al futuro. Durante una funzione religiosa nella chiesa di Santo Spirito a Vipiteno, accompagnata musicalmente da un quartetto di ottoni del gruppo tradizionale di Prati, il decano Christoph Schweigl ha parlato dei ricchi tesori che sono insiti in ogni essere umano. “Soprattutto le persone con disabilità ci mostrano in modo semplice quanto sia preziosa la vita”, ha detto Schweigl. Nella piazza del paese si è tenuta una rassegna di un anno ricco di eventi, in cui si sono potute realizzare numerose attività per persone con bisogni speciali, anziani e famiglie in situazioni difficili. L’ex sindaco Fritz Karl Messner del gruppo direttivo, formato da Christian Schölzhorn, Josef Turin, Carmen Turin, Florian Mair e Helmut Messner, ha espresso un ringraziamento speciale a Christian Schölzhorn, che con le sue idee e visioni ha dato l’impulso all’iniziativa. “Il nostro obiettivo ora è quello di assumerci la responsabilità e mettere in pratica queste visioni”, ha detto Messner.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 106

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Anche il sindaco Peer Volgger ha espresso i suoi ringraziamenti ai promotori, ai partecipanti e ai sostenitori. “Grazie per tutto il tempo che vi siete donati”, così Volgger. “Il mio cuore è pieno di gioia”, ha detto Christian Schölzhorn, visibilmente commosso. “Affinché una tale iniziativa abbia successo, ha bisogno di molte persone che la sostengano”. Ha consegnato una targa di ringraziamento al gruppo direttivo, ai rappresentanti dei comuni, delle autorità e delle organizzazioni di volontariato, così come ad altre 17 persone che formano il team di comunicazione e portano le idee e i progetti in tutti i comuni della Wipptal. Anche per il 2022 sono previste numerose attività. L’evento finale è stata una performance del gruppo teatrale “La ribalta” di Bolzano, che ha portato “l’essere diversi” sul palco della Sala Vigil-Raber con lo spettacolo “Superabile”. A volte umoristici, con verve, poi ancora riflessivi, gli attori hanno sottolineato le diverse barriere a cui sono esposte le per-

sone con disabilità. Nel 2021 sono stati molti gli eventi e le manifestazioni organizzate. Il 24 luglio è stata organizzata un’escursione al “Köpfltag” a Monte Cavallo. Sono state ben 50 le persone che hanno partecipato all’evento. I suoni vivaci della fisarmonica di Peter Sparber hanno compensato i partecipanti del fatto che il sole si nascondeva dietro le nuvole. Una “visita guidata speciale della città” ha portato, il 29 ottobre, gli interessati dal Museo Multscher attraverso molte stazioni interessanti della storia della città di Vipiteno fino al municipio storico, dove i partecipanti hanno potuto addirittura sedersi sulla sedia del sindaco. Grande successo per la “Giornata della luce blu” alla caserma dei pompieri di Vipiteno l’11 novembre. I partecipanti hanno potuto incontrare le forze di soccorso e di sicurezza e vedere i loro veicoli e le loro attrezzature di emergenza. Oltre ai vigili del fuoco di Vipiteno, hanno partecipato le squadre dei

servizi di soccorso alpino dell’AVS, del CAI e della Guardia di Finanza, nonché la Croce Bianca, i Carabinieri, la Polizia Stradale e la Polizia Municipale. Il 26 novembre, anziani e persone con disabilità si sono incontrati al Teatro Comunale di Vipiteno per un “corso di cucina natalizia” comune. Il 10 dicembre, i giovani con e senza disabilità hanno impastato, e formato i biscotti, li hanno cotti e decorati allo Jugenddienst sotto la guida esperta di Carmen Turin e naturalmente li hanno mangiati e portati a casa. “È stato davvero bello vedere la gioia con cui i giovani hanno trascorso il tempo insieme”, ha detto con piacere Christian Schölzhorn, l’ideatore del progetto. “Si è concluso un anno ricco di eventi, in cui abbiamo potuto vivere insieme molti momenti indimenticabili che rimarranno per sempre nei nostri cuori.

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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco

PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

Intervista al giovane vice sindaco Fabio Cola Fabio Cola è nato a Vipiteno nel 1986, ha frequentato le scuole in lingua italiana, si è laureato in Scienze della Formazione alla Libera Università di Bolzano ed è entrato di ruolo come docente di Italiano L2. È stato eletto in Consiglio comunale e nominato assessore per la prima volta nel 2015, oggi è vice sindaco del Comune di Vipiteno e in questa intervista racconta il suo primo anno di lavoro, fa un bilancio dei risultati ottenuti, delle sfide affrontate e dei propositi da mettere in atto. Se dovesse fare un bilancio di questi primi 15 mesi da vice sindaco? Questo primo anno è andato sicuramente bene. Per prima cosa è iniziato con un bel risultato alle elezioni, sia per me che per la nostra lista, il fatto che anche i consiglieri Coppola e Casazza abbiano delle competenze importanti che stanno mettendo in pratica egregiamente lo dimostra. Poi il sindaco e i colleghi di giunta mi hanno subito dato molta fiducia, perciò non posso che essere soddisfatto della responsabilità di cui sono investito. È un grosso impegno che affronto volentieri e sono pronto a svolgerlo al meglio delle mie possibilità per tutto il mandato. Trattandosi di un incarico quinquennale, ho la possibilità di portare avanti in modo continuativo diversi lavori con una progettualità di ampio respiro. Ero già stato vice sindaco a rotazione, durante il primo anno dell’ultimo mandato del sindaco Fritz Karl Messner, avevo 30 anni e all’inizio era stato un

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po’ un bagno nell’acqua fredda, ma quella prima esperienza mi ha sicuramente aiutato ad affrontare questa con molta più consapevolezza. Ci sono stati invece degli aspetti negativi? L’evento che ha destabilizzato tutti noi è stato il crollo del palazzetto del ghiaccio. È stato un fulmine a ciel sereno che mi ha scosso molto a livello personale, soprattutto perché essendo insegnante di scuola primaria, ho degli alunni che il pomeriggio precedente erano a giocare a hockey lì dentro. Un disastro che per fortuna non si è trasformato in una tragedia. In Comune però abbiamo reagito subito cercando una soluzione provvisoria fruibile nell’immediato e attivandoci per realizzare una nuova struttura definitiva. Per carattere cerco sempre di vedere la parte positiva. Quindi adesso dobbiamo rimboccarci le maniche e cercare di ricavare il massimo per la nostra città, creando un edificio bello e funzionale. Quali sono secondo Lei i provvedimenti più impor-

tanti approvati in giunta in questo primo anno? Senza dubbio i due investimenti più importanti sono la ristrutturazione della scuola secondaria di primo grado in lingua tedesca e la ristrutturazione della residenza per anziani. Investiamo nella ca-

tegoria più importanti della nostra società. Poi c’è naturalmente la ricostruzione del palazzetto dell’hockey, che vogliamo integrare con le strutture già esistenti in modo logico e armonioso, cercando di aumentare ancora di più l’offerta per i nostri concittadini. Per il palaghiaccio bisogna dire che abbiamo avuto il massimo supporto da parte della Provincia. Il crollo ha scombinato un po’ tutti gli altri

piani di riqualificazione dell’area sportiva che per necessità verranno rimandati. Un altro progetto che considero importante per la città, finanziato dalla ripartizione dei bacini montani, è la sistemazione del letto dell’Isarco, che tra gli altri interventi prevede anche la sistemazione dei ponti pedonali e il lungo fiume nel tratto adiacente alla piazza Città, che sarà valorizzato con un parco. I provvedimenti che reputa più utili nell’immediato? Con il nuovo corso abbiamo subito iniziato a intervenire in varie situazioni in ambito sociale e la nostra priorità è favorire le famiglie. L’idea trainante è quella di rendere più fruibili per i cittadini i servizi comunali e l’abbassamento del costo della piscina di circa il 40% è stato il primo provvedimento significativo. La frequentazione della struttura è effettivamente aumentata e credo che a livello comunale sia molto importante avere un servizio che funzioni a pieno regime. Ritengo molto importante continuare su questa linea e, assieme a un gruppo di lavoro trasversale composto anche da membri dell’opposizione, stiamo lavorando per creare delle partnership anche con strutture ed esercizi privati per attivare una “familycard” per le nostre famiglie. L’ideale sarebbe unire le forze anche con gli altri comu-


© Martin Schaller

I caselli dell’A22

ni della Wipptal. Creare una rete infatti è importantissimo sia tra i comuni sia tra le associazioni del Comprensorio di entrambi i gruppi linguistici. Ci sono stati in questo primo anno dei provvedimenti che invece non hanno incontrato il suo favore? L’intervento di ristrutturazione e di ampliamento della residenza per anziani di Vipiteno è stato un provvedimento approvato di comune accordo dalle giunte del Comprensorio. Io ero più favorevole all’idea di costruire da zero una nuova struttura e di riconvertire l’edificio attuale per altri scopi, ad esempio creando alloggi per il personale sanitario, di cui adesso c’è particolare carenza, oppure destinando gli spazi alla neuroriabilitazione. Tra le opzioni c’era infatti quella di utilizzare un’area nei pressi del negozio di alimentari Eurospar e di costruire lì una nuova casa di riposo. Questa possibilità secondo me avrebbe permesso di creare un edificio più proiettato alle sfide future, senza i paletti legati ad una struttura datata, senza parcheggio, che si trova limitata da tutti i lati per la presenza di altri palazzi. Occorre considerare che andiamo incontro a una società sempre più anziana, inoltre credo che la struttura avrebbe avuto una buona posizione, essendo vicino ai campi sportivi frequentati da tanti bambini e ragazzi e a un passo dalla passeggiata dell’Isarco. La “periferia” per me è altro. Le motivazioni addotte dai colleghi per cui la casa di riposo dovesse rimanere nella posizione attuale erano il contenimento dei costi e la posizione centrale, in realtà i costi preventivati sono poi improvvisamente lievitati e sulla posizione ci sarebbe da discutere. Mi auguro che le decisioni finali siano state definite davvero per il bene degli anziani e della nostra città e non per prese di posizione o per altri tipi d’interesse. Lei è anche il presidente del Comitato Educazione Permanente di Vipiteno, com’è stato quest’anno per le associazioni?

Il Covid purtroppo ha limitato ancora molto le iniziative delle associazioni. Tutte però, con grande impegno, si sono sforzate di tornare alla normalità e stanno lavorando molto bene. A loro va un grande complimento. Al momento, con il Comitato stiamo proseguendo il progetto “Vipiteno cultura”, grazie alla collaborazione con l’associazione Agorà, stiamo organizzando delle mostre fotografiche e artistiche interessanti e stiamo studiando nuove idee e progetti, anche in collaborazione con il Comitato in lingua tedesca. Tra le iniziative culturali in atto c’è la collaborazione con il Teatro Stabile di Bolzano e bisogna dire che gli spettacoli portati in scena qui a Vipiteno hanno avuto la massima partecipazione, anche rispetto al periodo pre-Covid. Credo che questa sia la dimostrazione del clima positivo che si è sviluppato nella nostra comunità. In generale cerchiamo sempre di creare occasioni di scambio tra le associazioni, è necessario infatti che i diversi gruppi siano tra loro permeabili e collaborino, altrimenti in una piccola comunità come la nostra le associazioni rischiano di morire. Ha dei propositi personali nel suo ruolo da vice sindaco? Una mia battaglia personale che vorrei assolutamente portare a termine entro i prossimi quattro anni è quella di sollecitare un accordo tra Provincia e RFI per fare finalmente abbattere le barriere architettoniche della stazione di Vipiteno - Val di Vizze. In provincia il tema della mobilità sostenibile sembra essere uno degli investimenti maggiori per il futuro. Per questo è ancor più inaccettabile che ancora oggi nella nostra stazione manchi un ascensore e che anziani, persone con problemi di mobilità o famiglie con passeggini o biciclette debbano fare due rampe di scale per raggiungere i binari. Questo è uno degli interventi da fare al più presto, proprio in un’ottica di mobilità sostenibile e di promozione del trasporto su rotaia, che in Alta Val d’Isarco è senz’altro una delle attuali priorità. cf

A inizio anno, i dipendenti dei caselli della A22 hanno scioperato per attirare l’attenzione sulle carenze croniche ai caselli. Peter Faistnauer, membro del gruppo parlamentare regionale Perspektiven Für Südtirol, ha chiesto ai vertici provinciali fatti e cifre riguardanti il personale dei caselli e la loro continua carenza. Si formano sempre lunghi ingorghi, soprattutto al casello di Vipiteno. Vengono utilizzate sempre più spesso le casse automatiche - a meno che non siano difettose - e solo alcune corsie sono occupate da impiegati. Il settore dei pedaggi soffre da anni di una mancanza cronica di personale, il che significa che i dipendenti di questo settore devono fare numerose ore di straordinario. Nel 2021, inoltre, per il mese di dicembre, non è stato assunto nessun dipendente stagionale, come avviene di solito. La mancanza di risposte da parte della società A22 in merito alle trattative sul futuro del settore dei pedaggi viene comunicata dai sindacati altoatesini dei trasporti come motivo dello sciopero. Peter Faistnauer, consigliere provinciale della Wipptal, conosce in prima persona l’intero problema della A22 e rivolge ancora una volta delle domande al governo altoatesino: quanti dipendenti fissi e quanti stagionali aveva la A22 ai caselli 10 anni fa e quanti sono oggi? Quante stazioni automatiche a pagamento aveva la A22 10 anni fa e quante oggi? Peter Faistnauer ha anche chiesto perché, su 300 dipendenti fissi che lavoravano ai caselli, ne sono rimasti negli ultimi dieci anni solo 80. Alcuni di essi sono dipendenti stagionali di altre regioni, ma non ricevono contratti di lavoro permanenti. Si potrebbe pensare che la A22, con distribuzioni di profitti per milioni, possa offrire ai suoi impiegati buone condizioni di lavoro con contratti annuali. Soprattutto i giovani della zona otterrebbero così una sicurezza di pianificazione, che a sua volta avrebbe un effetto sul bene comune della società. “Sembra che la società Autostrada del Brenneo SpA stia risparmiando sui suoi dipendenti e stia cercando in tutti i modi di ottimizzare al massimo i suoi profitti, già molto alti, a spese del personale e degli utenti. Ma un’azienda grande e importante come la società Autostrada del Brenneo SpA ha anche una responsabilità altrettanto grande. Si pone come modello e nella nostra società, che si basa su valori sostenibili, deve tenerne conto nel suo bilancio costi-benefici”, conclude Faistnauer. cm Erker 02/22

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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco

RESTART StadtTEATRo – Invito all’incontro con esperti

Nell’ambito del progetto RESTART StadtTEATRo il giorno lunedì 21 febbraio alle ore 18, presso la sala del Teatro comunale di Vipiteno, ci sarà un incontro con diversi esperti dal settore culturale. L’invito è rivolto a tutte le persone interessate, appassionate della cultura di Vipiteno e dell’Alta Val d’Isarco, per conoscere e condividere esperienze e competenze di diversi promotori e rappresentanti della cultura in provincia. Saranno presenti Anna Heiss, direttrice del gruppo Dekadenz di Bressanone, Johannes Pramsohler, violinista e direttore musicale, Mara Da Roit, rappresentante del Centro culturale San Giacomo, e Gertraud Wellenzohn, rappresentante della Casa della cultura di Silandro, per parlare delle loro attività culturali e per discutere insieme al pubblico le sfide e l’impegno che il lavoro nel settore culturale porta con sé. La serata sarà introdotta dalla “poetry slammer” Ania Viero di Bolzano con uno slam bilingue, adatto al tema della serata. Nel 2018 Ania Viero ha vinto il campionato altoatesino di poetry slam e anche in questa occasione conquisterà il pubblico con le sue abilità linguistiche. L’evento sarà condotto in tedesco e italiano da Maria Sparber e Marina Cattoi. Per la partecipazione all’incontro si prega di osservare le regole Anti-Covid attualmente in vigore. Non è necessaria una prenotazione e la partecipazione è gratuita. Per eventuali domande si prega di rivolgersi al Teatro comunale di Vipiteno (teatrocomunale@vipiteno.eu / 0472 723780). L’incontro con esperti rappresenta il prossimo passo del progetto LEADER “RESTART StadtTEATRo”, l’obiettivo del quale è l’elaborazione di un concetto per il rilancio del Teatro Comunale, come luogo di manifestazioni culturali non solo per Vipiteno, ma per tutto il comprensorio. Il 25 marzo 2022 saranno presentati in un evento pubblico i primi risultati del progetto.

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Biblioteca Civica La favola „Piumetta“ Kamishibai Sabato 19 febbraio nella Biblioteca Civica di Vipiteno si parte alle ore 14.30 con l’incontro di favole bilingue dedicato ai bambini dai tre ai sei anni. Le lettrici Margit e Maria Nunzia a febbraio presenteranno la favola „Piumetta“ dei fratelli Grimm in forma kamishibai – teatrino di legno – e invitano tutti i bambini ad un lavoro di bricolage invernale. Gli incontri di favole bilingui si terranno mensilmente ed i prossimi appuntamenti sono già stati fissati: sabato 19 marzo, 9 aprile e 21 maggio 2022. La manifestazione è organizzata in collaborazione con ARCI RAGAZZI.

(italiano/tedesco) e la partecipazione è gratuita.

Bibis – Libri e musica per la primissima infanzia Sabato 26 febbraio, alle ore 14.30 parte l’incontro “Bibis – Libri e musica per la primissima infanzia” nella Biblioteca Civica di Vipiteno, dedicato ai bambini con un’età dai 0 ai 3 anni. La musicista Erica Rizzo presenterà libri adatti ai più piccoli offrendo contemporaneamente

Inter-Azioni Percorsi di cittadinanza europea con Alexander Langer Presentazione del progetto BENI COMUNI con Sabina Langer e Nazario Zambaldi Sabato 19 febbraio, alle ore 17, nella Biblioteca Civica di Vipiteno si presenteranno i primi lavori realizzati nell’ambito dell’iniziativa Inter-Azioni. Negli ultimi mesi, ragazzi e ragazze della scuola Alexander Langer di Vipiteno e dello Jugenddienst Wipptal hanno elaborato progetti, che valorizzano le risorse e i beni condivisi alla base della nostra vita ed il tema della convivenza, partendo dal pensiero e dai testi di Alexander Langer. Nazario Zambaldi e Sabina Langer durante l’incontro a Vipiteno presenteranno l’iniziativa Inter-Azioni, nata nel 2020 per riattivare insieme a ragazze e ragazzi il pensiero di Alexander Langer. Spiegheranno ai presenti, come poter avviare percorsi e progetti nelle scuole o altre strutture giovanili. Il progetto “Beni comuni” è nato da una collaborazione della Biblioteca Civica di Vipiteno con Inter-Azioni, l’IPC Alexander Langer di Vipiteno e lo Jugenddienst Wipptal. La manifestazione sarà bilingue

la possibilità di giocare con la musica. La lettura e le esperienze musicali in questa età precoce costituiscono un’esperienza importante per lo sviluppo dei bambini e durante questi incontri ai bambini e ai genitori verrà illustrato, come poter integrare la lettura e la musica anche a casa. Il prossimo incontro si terrà sabato 26 marzo sempre alle ore 14.30 in biblioteca. Per la partecipazione a tutte le manifestazioni della Biblioteca Civica è necessaria la prenotazione (0472 723760 – biblioteca@ vipiteno.eu), dato che il numero di partecipanti è limitato. Per le persone oltre i 12 anni è obbligatorio presentare il Super Green Pass ed indossare una mascherina FFP2.


Alps Hockey League

Terminata la fase preliminare del campionato Nel campionato Alps Hockey League i Broncos hanno ultimato la fase preliminare che si è conclusa, come da programma, il 22 gennaio. Sempre secondo gli intenti, grazie alle vittorie conse-

Nella foto il diciannovenne Johannes Gschnitzer. guite negli ultimi incontri, è stato possibile per gli “stalloni” piazzarsi a ridosso del centro classifica. Per decisione dell’Alps Hockey League, le partite non disputate causa Covid, non sono state recuperate. La classifica finale della stagione regolare è stata stilata in base alla media punti acquisiti per partita con tutte le squadre che hanno disputato non meno di 22 incontri e tutte le diciassette formazioni lo hanno fatto. Volendo fare un bilancio provvisorio di questa prima fase di campionato possiamo dire che nonostante il comportamento altalenante della squadra dovuto all’assenza in campo, per varie ragioni, di giocatori importanti, il risultato ottenuto sino a questo momento è da ritenersi più che dignitoso ed aver raggiunto, con la media dei punti, il centro classifica rappresenta un buon risultato. Non rimane ora che continuare a giocare con la stessa determinazione dimostrata

contro la capolista Jesenice, incontro che è stato definito “una vera festa dell’hockey” anche se il risultato finale è stato quello di 2-5 a favore degli sloveni. In quella occasione, a detta dei commentatori e dei presenti allo stadio, la partita è stata una delle più belle disputate nella storia recente dai Broncos e non solo per la classe degli avversari, ma soprattutto per il gioco della nostra formazione. Ed è stata una festa anche per il diciannovenne difensore Johannes Gschnitzer che ha segnato la sua prima rete in Alps Hockey League contro la prima in classifica e probabile vincitrice del torneo. Dopo quella partita e con a disposizione una squadra quasi al completo dove i giovani stanno emergendo alla grande, i risultati positivi si stanno susseguendo e sicuramente assisteremo ad un finale avvincente. Dopo la fase preliminare le prime sei classificate disputeranno tra di loro incontri di andata e ritorno dove le prime quattro accederanno direttamente ai quarti di finale. Le restanti squadre, arrivate tra il 7° ed il 17° posto della stagione regolare, saranno divise nel Girone A di qualificazione (squadre classificate al 7°, 10°, 11°, 14°, 15° posto della stagione regolare) e nel Girone B di qualificazione (squadre classificate all’8°, 9°, 12°, 13°, 16°, 17° posto della stagione regolare). Dopo un girone all’italiana (round robin), le prime 3 squadre classificate del Girone A e le prime 3 classificate del Girone B parteciperanno ai nuovi preplayoff. Naturalmente tutto questo potrà avvenire se l’andamento della pandemia o epidemia che dir si voglia, lo consentirà. bm

Si part e a cacc ia di krap fen di carn evale ! Tutto ciò di cui avete bisogno è un costume, una parrucca e/o un trucco. Inviate la vostra più originale foto di carnevale (incluso numero di telefono e/o indirizzo e-mail) a barbara.fontana@dererker.it entro il 15 febbraio. Sono ben accette anche le istantanee di anni passati. Pubblicheremo le foto nel numero di marzo.

Tutti i partecipanti parteciperanno all‘estrazione di tre confezioni di sei krapfen di carnevale ciascuno. I tre vincitori saranno contattati e potranno ritirare un buono nella redazione dell’Erker. Il buono potrà essere riscattato in tutte le filiali del panificio Pardeller. Buona caccia e buona fortuna! ,.,.. La redazione dell’Erker

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IL M IO AN IM AL E DO M ESTI CO Gli animali domestici sono intrattenitori, migliori amici, terapeuti, compagni, ascoltatori, membri della famiglia e molto di più. Viviamo molti momenti divertenti, strani ed emotivi con i nostri animali domestici. Inviateci il ricordo di un momento speciale (comunicare anche il nome dell‘animale) che avete catturato con la vostra macchina fotografica a barbara.fontana@dererker.it entro il 15 marzo (numero di telefono e/o indirizzo e-mail). Le foto saranno pubblicate nel numero di aprile. Il vincitore sarà contattato e potrà ritirare un buono presso la redazione Erker. Con un po‘ di fortuna vincerete un buono del valore di 50 euro, da riscattare presso il Consorzio Agrario Graus Srl in Via del Canneto a Vipiteno. Erker 02/22

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Sport Ski alpin

Criterium nazionale cuccioli

Vor 30 Jahren Olympiagold für Josef Polig

Im dritten Anlauf sollte es nun endlich klappen: Vom 11. bis zum 13. März soll im Wipptal das „Criterium nazionale cuccioli“ ausgetragen werden. Die Bewerbe, die 2020 und 2021 coronabedingt abgesagt werden mussten, werden auf dem Roßkopf und in Ratschings ausgetragen. Derzeit finden italienweit die Ausscheidungsrennen für diese Großveranstaltung statt. „Wir haben nach wie vor ein motiviertes Team und sind guter Dinge, die Rennen für Teilnehmer, Trainer und Begleiter zu einem Erlebnis zu machen“, so Thomas Siller vom Organisationsteam. Mehr dazu lesen Sie in der März-Ausgabe des Erker.

Gatto und Wieser sind zurück! Nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Unterbrechung wurde Francesco Gatto Mitte Jänner zum Europacup in Tarvis einberufen, wo er sich im Training als viertbester italienischer Athlet beweisen konnte. In

den beiden Abfahrtsrennen schaffte er es allerdings nicht in die Punkteränge. Bei zwei FIS-Rennen, ebenfalls in Tarvis, konnte er auf dem 4. bzw. 3. Platz in der Abfahrt als zweitbester bzw. bester Südtiroler Athlet weitere FIS-Punkte sammeln. Im Super-G belegte er den 10. und den 11. Platz. Eindrucksvoll zurückgemeldet hat sich auch Emma Wieser, die nach einem krankheitsbedingt schwierigen Saisonstart Mitte Jänner einen FIS-Slalom in Gsies mit Laufbestzeit in beiden Durchgängen für sich entscheiden konnte.

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Am 11. Februar 2022 jährt sich zum 30. Mal der Tag, an dem Josef Polig in der Alpinen Kombination bei den Olympischen Winterspielen im französischen Albertville die Goldmedaille geholt hat. „Dienstag, 11. Februar 1992, 14.45 Uhr: Sirenengeheul vom Sterzinger Zwölferturm, die Fuggerstadt feiert ihren ersten Olympiasieger. Josef Polig hat bei den Olympischen Winterspielen in Albertville das Kunststück vollbracht, in der Alpinen Kombination Gold zu erobern“, schrieb der damalige Erker-Sportredakteur Walter Bresciani. In einem verrückten Rennen mit zahlreichen Ausfällen der vermeintlichen Favoriten hat der damals 23-jährige Sterzinger zugeschlagen und sein Können unter Beweis gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war Josef Polig im internationalen Skizirkus kein Unbekannter mehr. Vier Jahre war er bereits im Weltcup vertreten, bei der WM 1989 in Vail war er Neunter in der Kombination, mehrmals fuhr er im Weltcup in die Top 10. Josef Polig erinnert sich im Gespräch mit dem Erker an den Lauf seines Lebens. „Die Bedingungen waren sehr schwierig, zudem war die Abfahrt technisch schwierig, sehr steil und kurvig, sodass ich sogar in Erwägung gezogen habe, mit meinen Super-G-Skiern an den Start zu gehen“, so Polig. Die Abfahrt selbst sei dann gut gelaufen. „Aufgrund der vielen Ausfälle habe ich mir schon am ersten Renntag gedacht, dass vielleicht eine Medaille drin sein könnte.“ Doch dann kam der Slalom. „Die Piste war im ersten Durchgang brutal, eine richtige Katastrophe“, erinnert er sich. Viele sind mit den Verhält-

nissen nicht zurechtgekommen. Auch er selbst hatte einen Beinahe-Ausfall, konnte sich gerade noch retten. Im zweiten Durchgang ist er als Vierter gestartet und konnte die guten Bedingungen gut nutzen. „Ich bin eigentlich unbelastet in den zweiten Durchgang gegangen, was bei anderen Rennläufern, wie etwa Hubert Strolz, vielleicht nicht der Fall war; sie

mussten ihre gute Platzierung aus dem ersten Durchgang verteidigen. Ich hatte nur zu gewinnen.“ „Das Warten im Ziel hat gefühlsmäßig sehr lange gedauert, wie eine halbe Ewigkeit“, so Polig. „Erst als Strolz vor dem Ziel ein Innenskifehler unterlief, war das Rennen entschieden und ich hatte Olympiagold in der Tasche. Das war schon ein unglaubliches Gefühl. Ich freute mich riesig, bis man das Ganze aber so richtig realisiert, dauert es schon ein bisschen.“ „Es mag wohl sein, daß es Glücksgöttin Fortuna mit dem sympathischen Josef besonders gut gemeint hat. Aber trotz des Favoritensterbens, zuerst mit Mader und Girardelli in der Abfahrt, dann mit Accola und Strolz im Slalom, darf der Wert dieses einmaligen Sieges nicht geschmälert werden. Alle Läufer hatten dieselbe Strecke zu bewältigen, mit denselben Toren und unter denselben atmosphärischen Bedingungen“, schrieb Bresciani damals anerkennend. Und auch Josef Polig sagt heute im Rückblick: „Ich glaube, dass jeder Rennläufer auch mit schwierigen


The Ultimate Run

Situationen fertig werden muss. Derjenige, der sich am besten den jeweiligen Bedingungen anpasst, hat auch die größten Chancen.“ Dass er zu den vielseitigsten Spitzenathleten gehörte, stellte er auch in den darauffolgenden Wettbewerben unter Beweis: Im Super-G auf Platz 5 trennten ihn nur fünf Hunderstel Sekunden von der Bronzemedaille, den Riesenslalom beendete er auf Platz 9. Insgesamt zählte Polig zu den Allroundern: In seiner Karriere fuhr er im Weltcup in allen Disziplinen in die Top 6, ein Podiumsplatz blieb ihm jedoch verwehrt. Aufgrund seiner Erfolge wurde Polig bei einem feierlichen Empfang in seiner Heimatstadt das Ehrenabzeichen der Stadt Sterzing in Gold überreicht. Der Stadtplatz konnte die Menschenmenge an diesem Tag kaum fassen. Doch

auch in der Stunde des Triumphes zeigte Josef Polig Demut und Bescheidenheit: Er dankte seinem verstorbenen Vater, seiner Familie, ganz besonders seiner Mutter, sowie seinen wahren Freunden. „Ganz offen bekennt er, daß uns die gewöhnlichen Dinge des Lebens, die täglichen Verpflichtungen, die menschlichen Beziehungen, der Respekt vor unserem Nächsten und der Natur vor allem am Herzen liegen sollten“, war damals im Erker zu lesen. „Eine Goldmedaille ist das Höchste, was sich ein Sportler erträumen kann“, sagte er. „Aber es gibt wichtigere Dinge im Leben: ‚Wenn mir ins olle gern hobn‘, die Gesundheit, die Familie, ein Spaziergang in freier Natur beispielsweise“, betonte Polig während der Feier, als er selbst das Mikro in die Hand nahm – und dieser Meinung ist er heute noch. Im Rückblick sagt er: „Der 11. Februar 1992 wird mir immer in Erinnerung bleiben, ich denke gerne an meinen Olympiasieg zurück. So ein Erfolg ist aber nicht das Wichtigste im Leben.“ bar

„The Ultimate Run“ ist eine aufregend konstruierte zehnminütige Skiabfahrt des Bruneckers Markus Eder, Olympiateilnehmer von 2014. Auf seinem Weg von den Gipfeln Zermatts über das Südtiroler Skigebiet Klausberg ins Tal hat er auch im Wipptal Station gemacht. „The Ultimate Run“ ist eine der kreativsten Abfahrten, die jemals auf Film festgehalten wurde. Sie umfasst Bigmountain-Skifahren, große Tricks und noch größere Drops. Der Film wurde über zwei Jahre hinweg von der Innsbrucker P ro d u k t i o n s f i rma Legs of Steel unter der Regie von Ex-Profisnowboarder Christoph Thorensen gedreht und erweckt eine imaginäre Abfahrt zum Leben, die sich Markus Eder seit 2015 in Gedanken zusammengestellt hatte. Der Film beginnt im schweizerischen Wintersportort Zermatt. Eder stürzt sich in den Pulverschnee, navigiert zwischen Gletscherblöcken hindurch oder springt von Eisklippen. Dann

rutscht er in den Bauch des Gletschers, aus dem er oberhalb seines Heimatorts Klausberg wieder auftaucht. Er staubt durch Neuschneefelder, schließt sich einer Freestyle-Session an und taucht

wieder in den Pulverschnee ein, um u. a. die schneebedeckte Architektur des Landesmuseums Bergbau in Ridnaun zu besichtigen. Als die Sonne hinter den Bergen versinkt, erreicht Eder in seinem Heimatort den Talboden. Die Dreharbeiten für diesen Kurzfilm dauerten insgesamt 90 Tage.

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Sport

Ski alpin

Zweimal Bronze für RG Wipptal

Motivation – das Benzin fürs Leben! Was das Benzin beim Auto, ist die Motivation beim Menschen. Menschen setzen sich nur dann in Bewegung, wenn sie dafür genügend Antriebskraft generieren oder, anders gesagt, wenn sie genügend motiviert sind. Motivation ist gleichzusetzen mit der Frage nach dem Warum und Wozu des Verhaltens; sie bewirkt das Ingangsetzen, Steuern und Aufrechterhalten von körperlicher und psychischer Aktivität. Motivation ist also die ständige, meist unbewusste Abwägung von Motiven, die

sich dann als Antrieb, Rückzug oder Passivität manifestieren kann. Motive und Werthaltungen bilden die Grundlage unseres Antriebes. Sie sind relativ stabil, sie sind die Grundlage motivierten Verhaltens (im Laufe des Lebens können sich Werthaltung und Motive selbstverständlich verändern und damit kann sich auch unser Verhalten verändern). Es gibt Motive, die bei allen Menschen zu finden sind. Dazu gehören in erster Linie das Überlebens- und Sicherheitsmotiv. Wer Hunger hat, geht auf die Suche nach etwas Essbarem, wer sich bedroht fühlt, geht in Deckung oder wehrt aktiv ab. Neben diesen allgemeingültigen Motiven gibt es aber eine wohl unendliche Zahl sehr individuell ausgeprägter Motive und Glaubenssätze, die möglicherweise nur bei einigen wenigen Menschen vorzufinden sind. Wieso denkt, handelt und fühlt ein Mensch in bestimmten Situationen genau so, wie er es tut, während ein anderer in genau derselben Situation vollkommen anders reagiert? Was treibt Menschen an, Sport zu machen, was treibt sie an, zu gehorchen, oder was treibt sie an, anderen Menschen zu helfen oder sie vielleicht zu verletzen? Genau diese Fragen hat die psychologische Forschung immer schon in den Mittelpunkt gestellt und sie haben bis heute nichts an ihrer Faszination verloren. Wer sich bewusst weiterentwickeln möchte, muss zunächst eine Reise zu sich selbst beginnen. Er muss die Hintergründe (die individuelle Werte- und Motivhierarchie) verstehen, manchmal vielleicht auch verstehen, wie es dazu gekommen ist. Mit diesem Verständnis für die eigenen Entscheidungs- und Antriebsgrundlangen können alte, nicht mehr zeitgemäße Motive und Werthaltungen hinterfragt und ersetzt werden. Die Hintergründe des eigenen Verhaltens zu verstehen, ist allerdings nur ein erster Schritt. Dann geht es in die Phase des Aufbaues eines neuen Denk- und Verhaltensmusters und das braucht Zeit und Geduld, denn neue Gewohnheiten müssen sich erst noch „einbetten“. Wer dann aber sein Verhalten und seine Werte Ich-freundlich ausgerichtet hat, lebt einfach besser.

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Beim Raiffeisen Grand Prix in Deutschnofen, der Ende Dezember ausgetragen wurde, ging zweimal Bronze an die Renngemeinschaft Wipptal. In der Kategorie U16 der Mädchen holte Leonie Girtler die Bronzemedaille, Amelie Kinzner kam auf den 5. Platz. In der U16 der Buben ging ebenfalls eine Bronzemedaille auf das Konto von Valentin Sparber, Luis Plank kam auf den 10. Platz. In der U14 der Buben belegte Felix Thaler den 8. Platz. Insgesamt standen rund 120 Jugendliche der Kategorien U14 und U16 am Start des Rennens. Anfang Jänner wurden in Wolkenstein zwei Slaloms um den Raiffeisen Grand Prix ausgetragen. Zwei Athleten der RG Wipptal fuhren in die Top 10. In der U14 belegte Raphael Leitner von der RG Wipptal den 10. Platz, in der U16 der Mädchen kam Leonie Girtler auf den 6. Platz. Insgesamt standen an beiden Tagen rund 340 Nachwuchsskifahrer am Start. Beim Landescup in der Alpin-

arena Kurzras in Schnals kamen Mitte Jänner ein Parallelslalom

© RG Wipptal

Martin Volgger, Sportpsychologe

und ein Riesentorlauf zur Austragung. Von der Renngemeinschaft Wipptal waren zwölf Athleten am Start. Beim Parallelslalom belegte Raphael Leitner in der U14 den 4. Platz, Ivy Schölzhorn kam in der U16 auf den 9. Platz. Im Riesentorlauf wurde Felix Thaler (U14) Vierter, Leonie Girtler wurde in der U16 ebenfalls Vierte.

Ski alpin

Vier Medaillen beim Marlene Cup Mitte Dezember ist mit dem Marlene Cup die wichtigste Skirennserie für Jugendliche in Südtirol in die neue Saison gestartet. 150 Läufer der Altersklassen U18 und U21 standen am Start der bei-r liebten Rennserie auf der Seiser Alm. Zwei Riesentorläufe standen auf dem "l -~ ., -·,IUqr',,,~. Programm. Vier Medaillen gingen an ,.,.~ r,rf• fl zwei Athleten der RG Wipptal. Daniel Pixner (im Bild) distanzierte im ersten Bewerb mit einer Zeit von 2.30,82 Minuten den Zweitplatzierten Matthias Comploj um 0,05 Sekunden. Tags darauf konnte er seinen Sieg wiederholen und holte erneut Gold. In der U21 der Damen belegte Magdalena Pircher, ebenfalls von der RG Wipptal, in beiden Bewerben den 3. Platz.

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Stocksport

8. Heiner-Messner-Gedächtnisrennen am Roßkopf

ASV Wiesen steigt in die Serie B ab

© Stefano Orsini

Ski alpin

Anfang Jänner fand am Roßkopf das 8. Skirennen im Gedenken an Heiner Messner statt. Mehr als 30 Teilnehmer vom ASV Sport & Friends Südtirol sowie vom SC Meran stellten sich dem Kampf um die Zeit, im Vordergrund standen jedoch einmal mehr die sportliche Betätigung und das gesellige Zusammensein. Die Siegerehrung fand traditionell im Hotel „Zoll“ in Ried statt, wo Präsidentin Luise Huebser die ehemalige Landesrätin Martha Stocker, VSS-Vertreter Markus Kompatscher und Bürgermeister Peter Volgger als Ehrengäste begrüßen

konnte. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an den ASV Sport & Friends Südtirol, der sich mit 300 Punkten gegen den SC Meran (250 Punkte) durchsetzte. Huebser bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit, besonders auch bei den Sponsoren der Veranstaltung. Fritz Karl Messner brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das Gedächtnisrennen in Erinnerung an seinen Sohn Heiner auch in Zukunft stattfinden werde. Fotos dazu gibt es in unserer Facebook-Galerie.

Ski alpin

© RG Wipptal

Senioren der RG Wipptal sammeln Medaillen Anfang Jänner fanden im Skigebiet Meran 2000 die Auftaktrennen um den Raiffeisen Südtirol Cup der Kategorien Junior, Senior und Master statt. Die RG Wipptal zeigte dabei eine gute Mannschaftsleistung. Auf dem Programm standen zwei Riesentorläufe. Im ersten Rennen holte Michael Hinteregger (Kategorie Junior/Senior) die Bronzemedaille, Hartmuth Volgger (Master B) belegte den 4. Platz. Silber ging an Alfred Eisendle (Master C); in derselben Kategorie kam Florian Augschöll auf den 8. Platz. In der Mannschaftswertung bedeutete dies für die RG Wipptal den 2. Platz. Im zweiten Rennen konnten Hinteregger, Volgger und Eisendle ihre Platzierungen bestätigen, in der Mannschaftswertung reichte es für den 3. Platz.

Anfang Jänner stand in Klobenstein der erste Spieltag der höchsten Spielklasse im Stocksport, der Italienmeisterschaft der Serie A, auf dem Programm. Zwölf Mannschaften traten dabei gegeneinander an. Einziger teilnehmender Verein aus dem Wipptal war der ASV Wiesen Stocksport, der im vergangenen Jahr aus der Serie B in die Serie A aufgestiegen ist. Der erste Spieltag begann für den ASV Wiesen um Werner Mair, Thomas Schwitzer, Arnold Graus, Manuel Graus und Alfred Frei besser als erwartet: Nach vier Spielen konnten bereits drei Siege und eine Niederlage verbucht werden. Bis zum Ende des Durchgangs blieb es bei diesen drei Siegen und sechs Punkten. Am Ende des Tages belegte die Mannschaft den 9. Platz, mit dem ein Verbleib in der Serie A sicher gewesen wäre, die Plätze 10 bis 12 hingegen steigen wieder ab. Am zweiten Spieltag traten noch einmal alle zwölf Mannschaften gegeneinander an. Diesmal konnte sich Wiesen zwar verbessern und holte drei Punkte mehr als am ersten Spieltag, rutschte aber dennoch einen Rang nach hinten und belegte mit insgesamt 15 Punkten den 10. Tabellenplatz mit drei Punkten Rückstand auf den neuntplatzierten ASV Teis 2. Am dritten Spieltag hätten alle fünf Spiele gewonnen werden müssen, um in der Serie A zu verbleiben. Dieses Kunststück gelang dem ASV Wiesen nicht und er beendete die Meisterschaft auf dem 10. Tabellenplatz; gemeinsam mit Rodeneck (11.) und Stegen (12.) geht es nun wieder in die Serie B. Damit trifft es genau die drei Aufsteiger des Vorjahres. Den Italienmeistertitel sicherte sich der ASV Kaltern, der im Finale gegen den AEV Gais die Oberhand behielt. Bronze ging an den ASV Teis vor dem ESC Luttach. Diese vier Mannschaften haben auch das Startrecht beim diesjährigen Europacup. ts

So geht es im Stocksport weiter Die höchste Spielklasse in Italien, die Italienmeisterschaft der Serie A, wurde bereits am 16. Jänner beendet. Im Februar folgen nun alle weiteren Meisterschaften. Am 5. und 6. Februar findet in Bruneck die Serie B und die Serie C statt. Aus dem Wipptal ist in der Serie C der ASV Gossensaß vertreten. Am 12. Februar findet in Brixen die Serie D und die Serie E statt. Aus dem Wipptal nehmen der ASV Mareit (Serie D) sowie der ASV Wiesen II und der ASV Wiesen III (beide Serie E) teil. Einen Tag später, am 13. Februar, findet wiederum in Brixen die Bezirksmeisterschaft des Bezirks Mitte statt, die gleichbedeutend mit der Qualifikation zur Serie E ist. Es ist noch offen, welche Vereine daran teilnehmen. Abgeschlossen werden die Wintermeisterschaften auf Eis mit der Italienmeisterschaft im Mixed-Mannschaftsspiel (zwei Herren und zwei Damen), die am 6. März in Bruneck stattfindet. ts Erker 02/22

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li Sport

HERMANN STEINER

Sportrodeln

Erste Sieger der Saison in Jaufental ermittelt

Zum Larchboden

Im Februar führt uns eine einfache Tour, die sowohl als Skitour als auch als Schneeschuhwanderung geeignet ist, in die Gegend des Hühnerspiels. Vom Parkplatz beim Daxhof geht es zunächst auf dem gewalzten Zufahrtsweg in Richtung Hühnerspielhütte. Kurz nach einer rechts abwärts führenden Forststraße zweigen wir links auf einen Steig ab, überqueren dann die Rodelbahn und kommen wieder zum Zufahrtsweg, dem wir nach rechts folgen. Auf einer nach rechts abzweigenden, nicht gebahnten Forststraße gehen wir kurz weiter und steigen dann links auf der ehemaligen Trasse der Schlosstal-Abfahrt auf. Sobald die Schneise breiter wird, halten wir uns wieder leicht rechts und erreichen durch einen lichten Lärchenwald eine Bergwiese mit einer neu erbauten Hütte. Kurz darauf geht es an der rechts liegenden Platzbergalm vorbei hinein in die Platzbergfurche. Beim letzten Heustadel steigen wir noch kurz nach links durch offenen Lärchenwald auf zum Larchboden (ca. 1.950 m) im Bereich der Waldgrenze. Hier können wir die bereits wieder wärmer werdenden Sonnenstrahlen genießen und uns stärken für den Rückweg. Die Abfahrt oder der Abstieg erfolgen mit mehreren möglichen Varianten entlang der Aufstiegsroute. Tipps: Konditionell starke Skitourengeher können bei sicheren Verhältnissen durch die Platzbergfurche noch bis zum Weißspitz aufsteigen (zusätzlich 760 hm). Alternative für den Rückweg: Bei sicheren Bedingungen kann man unterhalb des Larchbodens auf dem Verbindungsweg von der Riedbergalm zur Hühnerspielhütte queren und nach einer Einkehr entweder über die ehemaligen Abfahrtsschneisen oder auf dem Zufahrtsweg wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. _________________________________ TOURENDATEN Ausgangspunkt: Parkplatz beim Daxhof in Pontigl (1.290 m) Strecke: Aufstieg 4 km I Dauer: ca. 2,15 Stunden Aufstieg Höhendifferenz: ca. 660 hm Schwierigkeit: leichte Tour, auch für Anfänger geeignet Beste Jahreszeit: je nach Schneelage bis April Lawinenwarndienst: https://lawinen.report

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und Hannah Tschurtschenthaler (ASC Olang). Das Rennen im Doppel entschied

© grubertechnik.com

Anfang Jänner wurde auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental bei perfekten Bahnverhältnissen das Auftaktrennen des Südtirol Cups der Sportrodler ausgetragen. In die Siegerlisten konnten sich dabei bekannte Gesichter eintragen, welche die bestehenden Bahnrekorde unterbieten konnten. Den Tagessieg bei den Herren holte sich der amtierende Weltmeister Maximilian Preindl aus Olang vor Sebastian Frei (ASC Laugen Tisens) und Florian Rabensteiner (ASV Villanders). Bei den Damen siegte Theresa Hilpold vom ASV Pfeffersberg vor Silvia Runggatscher (ASV Villnöß)

das Duo Kofler/Lambacher (ASV Villnöß) vor Frei/Frei vom ASC Laugen Tisens und dem Duo Stockner/Huber vom ASV Pfeffersberg für sich. Die Vereinswertung bei den Junioren ging an den ASC Olang vor dem ASV Villnöß und dem ASV Villanders. In der allgemeinen Klasse punktete ebenfalls der ASC Olang vor dem ASV Latzfons-Verdings und dem ASV Pfeffersberg.

Rennrodeln

Gewinner des Preisrätsels ermittelt Zahlreiche Einsendungen mit dem richtigen Lösungswort haben im Jänner die Erker-Redaktion erreicht. Aus allen Einsendungen wurde per Los der Gewinner des Rodel-Rätsels ermittelt. Gewonnen hat Erwin Erschbaumer aus Thuins. Er darf sich über einen Gutschein für zwei Pizzas freuen, zur Verfügung gestellt von der Pizzeria „Zum Sepp“ in Ratschings. Zudem erhält der glückliche Gewinner auch zwei VIP-Karten für die Junioren-WM im Rennrodeln, die vom 4. bis zum 6. Februar auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental stattfindet. Das richtige Lösungswort war übrigens RODEL-WM.


Biathlon

Langlauf

Zweimal Silber für Christoph Pircher

Freistil-Landesmeister ermittelt

Umso besser lief es für Schölzhorn Mitte Jänner bei der vierten Etappe um den Italienpokal in Zoldo (Bel-

Forni Avoltri luno). Im Massenstart belegte sie trotz fünf Schießfehlern den guten 5. Platz in der U19. Im Sprint konnte sie sich noch einmal steigern und lief nach zwei Schießfehlern mit einem knappen Rückstand von vier Sekunden hinter der Aostanerin Giorgia Saracco, die am Schießstand fehlerfrei geblieben war, als Zweite über die Ziellinie.

Biathlon

Medaillenregen für den ASV Ridnaun

© FISI Südtirol

Einen wahren Medaillenregen für den ASV Ridnaun gab es am Dreikönigstag bei der ersten Etappe der Hubert-Leitgeb-Trophäe, die in St.

Kassian (Alta Badia) ausgetragen wurde. Die jungen Nachwuchsbiathleten holten in den verschiedenen Kategorien nicht weniger als sieben Medaillen. In der U11 der Mädchen standen Lea Hochrainer (2.) und Lia Rainer (3.) auf dem Podium, in der U11 der Buben holte Julian Demanega Bronze. In der U13 der Buben freute sich Felix Volgger über Bronze, ge-

nauso wie Leonie Resch in der U15 der Mädchen. In der U15 der Buben ging der Sieg an Andreas Braunhofer, Gabriel Haller belegte den 3. Platz. Genauso erfolgreich verlief die zweite Etappe, die Anfang Jänner in Ridnaun zur Austragung kam. Gold gab es für Lea Hochrainer (U11), Ilvy Marie Markart (U13) und Andreas Braunhofer (U15), Bronze sicherten sich Julian Demanega (U11) und Nora Mair (U15), alle vom ASV Ridnaun. In der U9 ging Bronze an Lena Volgger vom ASV Pfitscher Eisbär. Insgesamt waren bei beiden Rennen rund 150 Biathleten der Kategorien U9, U11, U13 und U15 an den Start gegangen. Im Bild das Podium der U11 der Mädchen in St. Kassian mit (v. l.) Lea Hochrainer, Anna Wolf (ASV Antholzertal) und Lia Rainer.

© FISI

Anfang Jänner wurden die Jugend-Italienmeisterschaften im Sprint und in der Verfolgung ausgetragen. Aufgrund von Schneemangel mussten die Bewerbe, die gleichzeitig auch als dritte Etappe um den Italienpokal galten, von Bionaz in Aosta nach Forni Avoltri (Udine) verlegt werden. In der Kategorie U19 holte Christoph Pircher, der für den ASV Ridnaun an den Start geht, in beiden Bewerben die Silbermedaille. Im Jänner war Pircher im zehnköpfigen Aufgebot der Azzurri bei der Junioren-EM in Pokljuka (Slowenien) vertreten. Über seine Ergebnisse berichten wir in der März-Ausgabe des Erker. Birgit Schölzhorn, Mitglied der Carabinieri-Sportgruppe, schrammte im Sprint am Podium vorbei und belegte den 4. Platz, in der Verfolgung fiel sie mit fünf Fehlschüssen auf den 10. Platz zurück.

Anfang Jänner wurden in Schlinig im Vinschgau die diesjährigen Freistil-Landesmeister im Langlauf ermittelt. Die jungen Nachwuchsbiathleten des ASV Ridnaun bewiesen dabei, dass sie mit den Spezialisten in der Loipe gut mithalten können. Sie holten nicht weniger © FISI Südtirol als zwölf Medaillen. Beim Sprint-Rennen am Samstag konnten sich Damian Rainer (U8), Lia Rainer (U10), Julian Demanega (U10), Kilian Strickner (U12) und Andreas Braunhofer (U14, im Bild) als Landesmeister feiern lassen. Lia Rainer (U10) holte die Silbermedaille. Bronze ging an Clara Volgger (U10), Felix Brun-

ner (U12) und Ilvy Marie Markart (U14). In die Top 10 liefen außerdem Lea Hochrainer (4. U12), Sarah Eisath (6. U14), Anna Maria De Angelis (8. U14) sowie Gabriel Haller (8. U16) und Filippo Allegri (10. U16). Im Massenstart-Rennen am Sonntag wiederholten Damian Rainer (U8) und Andreas Braunhofer (U14) ihren Sieg vom Vortag. Lia Rainer (U10) und Lea Hochrainer (U12) durften sich über Silber freuen. Den Sprung in die Top 10 schafften auch Ilvy Marie Markart (4. U14), Sarah Eisath (5. U14) und Anna Maria De Angelis (8. U14) sowie Gabriel Haller (8. U16).

Eishockey

Broncos beenden Grunddurchgang auf Rang 11 Nach 29 Spieltagen endet die Regular Season in der Alps Hockey League für die Wipptaler Wildpferde am 22. Jänner mit einer Heimniederlage gegen die Mannschaft aus Feldkirch auf Rang 11. Zwischen dem EC Bregenzerwald und dem HC Meran im Mittelfeld liegend, holte der © Martin Schaller Sterzinger Eishockeyclub im Grunddurchgang 38 Punkte bei einem negativen Torverhältnis von zwölf Treffern. Jesenice (4 Punkte) als unangefochtener Tabellenführer hat sich genauso wie die Mannschaften aus Asiago (3), die Rittner Buam (2), Lustenau (1), Fassa (0) und

Cortina (0) für die Master Round qualifiziert.

Die Broncos (2 Punkte) müssen seit Ende Jänner hingegen in der Qualifikationsrunde A gegen die vier österreichischen Teams aus Salzburg (6), Bregenz (3), Kitzbühel (0) und Klagenfurt (0) um den Einzug in das Achtelfinale kämpfen. Erker 02/22

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li Sport

Geht es im Amateurfußball wieder los? Der Rückrundenstart für den lokalen Amateurfußball ist für den 20. Februar geplant. Dort beginnt die zweite Saisonhälfte für die Mannschaften, die an der Landesliga teilnehmen; im Wipptal sind dies die Auswahl Ridnauntal und der ASV Freienfeld, die am ersten Spieltag das im Dezember ausgefallene Derby nachholen. Die zwei weiteren Wipptaler Vereine, der ASV Gossensaß (2. Amateurliga) und der ASV Wiesen (3. Amateurliga), starten voraussichtlich am 13. bzw. 27. März in die Rückrunde.

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FREIENFELD D CAMPO DI T

© ASV Freienfeld

Die Auswahl Ridnauntal hat am 3. Jänner die Vorbereitung auf die Rückrunde aufgenommen, geplant sind auch vier Testspiele gegen den FC Südtirol Primavera sowie gegen Latzfons, Plose und Taufers. Nach der Hinrunde steht die Auswahl auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Spielerisch hat man in der Hinrunde meist überzeugt. Man muss es aber schaffen, die Torchancen besser auszunutzen, vor allem die Defensive zu stabilisieren und weniger Gegentore zuzulassen“, so Präsident Kurt Eisendle. „Ein Grund für die anfällige Defensive waren die vielen individuellen Fehler, aber auch die zahlreichen Ausfälle, denn allein in der Innenverteidigung kamen sieben verschiedene Spieler zum Einsatz.“ Im Kader gibt es nur geringe Veränderungen, lediglich Simon Pittracher und Loris Albertini (aus beruflichen Gründen) werden in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen. „Das Umfeld der Auswahl Ridnauntal ist im Laufe der schwierigen Hinrunde bewusst ruhig geblieben. Die Mannschaft besteht ausschließlich aus lokalen Spielern und Trainern, die alle ihr Bestes geben und sich für den Verein aufopfern. Die Trainer haben akribisch gearbeitet und die Mannschaft auch in den Niederlagenserien zu jeder Zeit erreicht. Somit steht auch der Verein zu 100 Prozent hinter dem Trainerteam. Wir kennen die Gründe für die Niederlagen bzw. die fehlenden Punkte und werden daran arbeiten“, erklärt Eisendle. Wird an den erkannten Schwächen gearbeitet und die Chancenauswertung verbessert, so ist der Klassenerhalt sicherlich möglich.

Mittlerweile gilt auch beim Fußball – sei es beim Training als auch bei den Spielen – die 2G-Regel, die von der Mannschaft auch eingehalten wird. Das größere Problem sieht Präsident Eisendle bei den Jugendmannschaften der 12- bis 18-Jährigen, wo noch nicht alle Spieler geimpft sind. Besonders belastend ist die Corona-Situation aber für die Vereinsführung, denn es ist eine wahre Mammutaufgabe, sämtliche bürokratischen Auflagen und Hygienebestimmungen zu erfüllen. Der ASV Freienfeld hingegen hat in der Hinrunde über den Erwartungen gespielt und belegt zurzeit den hervorragenden 8. Platz. Die Vorbereitung für die Rückrunde hat ebenfalls am 3. Jänner begonnen. Die Mannschaft ist trotz der kurzen Winterpause sehr motiviert in die Rückrunde gestartet. In der Vorbereitung trifft der ASV Freienfeld mit Stegen, Ahrntal, Gitschberg/Jochtal und Schlern auf vier Mannschaften, die zwischen der Oberliga und der 1. Amateur-

liga angesiedelt sind. Drei dieser Freundschaftsspiele werden in Freienfeld auf dem neuen Kunstrasen ausgetragen. „Das primäre Ziel ist weiterhin der Klassenerhalt. Die Mannschaft muss versuchen, an die Leistungen der Hinrunde anzuknüpfen und als Mannschaft weiter zu wachsen. Je früher die benötigten Punkte eingefahren werden, desto besser. Nach zwei Abbrüchen in den vergangenen Jahren wäre es toll, wenn heuer die Meisterschaft wieder zu Ende gespielt werden kann“, so Trainer Fabian Ganterer. Mit der Leistung in der Hinrunde zeigt sich Ganterer wie auch der Verein zufrieden. „Mit dem 8. Tabellenplatz sind wir natürlich sehr zufrieden und gehen motiviert in die Rückrunde. Ziel ist es, diesen Platz zu halten“, so Vereinsverantwortlicher Paul Rainer. Die einzelnen Spieler, vor allem aber die Mannschaft als Ganzes haben sich gut weiterentwickelt. Natürlich gibt es noch viele Baustellen, die verbessert werden müssen. „Für die Rückrunde werden wir vor

allem an der Chancenverwertung arbeiten, da viele gute Chancen leichtsinnig vergeben wurden. Zudem möchten wir mehreren Jugendspielern die Chance bieten, sich in der ersten Mannschaft zu beweisen“, so Ganterer. Für die Rückrunde stehen drei bis vier Spieler nicht mehr zur Verfügung, diese frei gewordenen Plätze im Kader werden intern mit eigenen Jugendspielern nachbesetzt. Natürlich erschwert die aktuelle Corona-Situation auch in Freienfeld das Training ungemein. Die Hygienebestimmungen müssen sorgfältig eingehalten werden, damit das Infektionsrisiko möglichst gering gehalten werden kann. „Wie es aussieht, ist das Weiterspielen nur möglich, wenn wirklich strenge Regeln gelten. Deswegen macht es auch Sinn, die 2G-Regelung im Fußball einzuführen“, so Trainer Ganterer. Vor allem für die Jugendspieler wünscht sich der Verein, dass sie weiterhin ihrem Hobby nachgehen können und sich mit ihren Freunden an der frischen Luft austoben können. „Die Corona-Situation ist mit Sicherheit eine Belastung für Spieler und Vereinsfunktionäre. Der bürokratische Aufwand ist enorm. Bei den Heimspielen muss etwa der Green Pass kontrolliert und eine Präsenzliste der Zuschauer geführt werden. Alle Spieler und Funktionäre der ersten Mannschaft sind bereits geimpft und können somit ihrer Lieblingsbeschäftigung weiter nachgehen“, so Paul Rainer abschließend. Ob die Meisterschaft dann wirklich am 6. Februar beginnt, ist aufgrund der aktuellen Situation jedoch mehr als fraglich. Thomas Schwitzer


Buchtipp

„Dopo il traguardo“ Alex Schwazer wurde schon in jungen Jahren zum Labyrinth befand, aus dem es keinen offensichtChampion, vielleicht zu jung: „In meinem Wortschatz lichen Ausweg gab und in dem ich mich jahrelang gab es nur zwei Wörter: Training und Ruhe. Ich hatte herumgetrieben hatte. Ein Labyrinth, in dem ich alles weder eine Lieblingsfarbe noch ein Lieblingsgericht. verloren hatte. Die Person, die ich war, meine VerIch hatte kein Hobby, keine Leidenschaft und kein lobte, meine Glaubwürdigkeit, meine Würde. Erst jetzt habe ich es überwunden. Ich anderes Ziel als das Gehen.“ Bei habe einen Hinterhalt überlebt, eiden Olympischen Spielen 2008 in AlexSchwazer nen grausamen und hinterhältigen Peking stand er im Bewerb über Dopoil traguardo Plan, der mich zu jeder anderen Zeit 50 km ganz oben auf dem Trepp·t zerstört hätte. Noch heute, fünf chen. Es war die Krönung eines Jahre später, weiß ich nicht, wie Traums. Er war erst 23 Jahre alt. ich es geschafft habe, das GleichAber dieser Triumph machte gewicht zu halten. Das ist die Gealles kompliziert. Er war wie schichte, die ich erzählen möchte.“ Kryptonit für ihn. Er erschöpfte Schwazers Geschichte ist eine sich selbst. Zunehmend einsam Geschichte von Stürzen und Erund deprimiert fuhr er in die lösungen, von Entsagungen und Türkei und kaufte das verbotene Wiedergeburten. „Dieses Buch ist Hormon Erythropoietin. Einige ein aufrichtiger, offener und wahrWochen vor den Olympischen heitsgetreuer Bericht über das, was Spielen 2012 fiel der Test positiv mir widerfahren ist. Es ist weder das aus. Nichts mehr mit London. Bekenntnis eines Teufels noch die Vielleicht kein Sport mehr. Eine Apologetik eines Engels. Wer die Biographie eines exemplarische Strafe. Aber dann kehrt das Fieber zurück: „Als ich ganz un- Mannes ohne Sünden lesen will, muss sich eine anten war, habe ich mich gefragt, wie ich in diese Situ- dere aussuchen, nicht meine.“ ation gekommen bin. Dieser Tag bedeutete die Wie- Die 240 Seiten starke Autobiografie von Alex Schwadergeburt des Mannes in mir, der so lange keinen zer ist 2021 in italienischer Sprache bei Feltrinelli erRaum gefunden hatte, sich zu zeigen. An diesem schienen, die Übersetzung ins Deutsche und EngliTag wurde mir klar, dass ich mich in einem riesigen sche soll folgen.

Fußball

Schießt euch zum Sieg! „Hallencup 2022 – Schießt euch zum Sieg!“ Unter diesem Motto steht ein besonderes Matura-Projekt zweier Schüler aus dem Raum Wipptal/Eisacktal. Es handelt sich dabei um ein Fußballturnier, das am 12. Februar in Vahrn ausgetragen wird. 16 Mannschaften aus dem ganzen Land nehmen daran teil (Anmeldung nicht mehr möglich). Ziel des Projektes ist das Wiederfinden von Spaß am Sport, da besonders Jugendliche unter den Corona-Einschränkungen leiden und den Kontakt zum Sport verloren

haben; es handelt sich also um ein gemeinnütziges Projekt, das allen Jugendlichen offensteht. Das Turnier wird in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal und dem VSS organisiert. Nach aktuellem Stand sind unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen auch Zuschauer und Fans erlaubt. Die drei Erstplatzierten erwarten schöne Preise. Der Sieger darf das Turnier mit 1.000 Euro verlassen, der Zweitplatzierte erhält 400 Euro und die Mannschaft auf Platz drei 200 Euro.

Leichtathletik

Erfolgreicher Jahresabschluss für Lara Vorhauser

Der Auftakt in die Top7-Laufserie 2022 ist gemacht: Am Silvestertag ist der 18. BOclassic Ladurner Volkslauf mit den maximal zugelassenen 300 Teilnehmern über die Bühne gegangen. Die erste von insgesamt sieben Etappen des beliebten Südtiroler Laufwettbewerbs entschied der Bozner Khalid Jbari. Bei den Frauen ging der Sieg an eine Läuferin aus der Provinz Belluno. Marina Giotto aus Mel, die für GS La Piave 2000 startet, lief zunächst mit Natalie Andersag (Kardaun/ ASC Berg) gemeinsam an der Spitze, ehe sie nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke das Tempo verschärfte und in 18.13 Minuten über die Ziellinie lief. Platz 2 ging an Andersag, die sich mit einem Spitzenresultat aus der Babypause zurückmeldete. Als Dritte schaffte es Lara Vorhauser aus Grasstein, Athletin des ASV Sterzing, aufs Podium. Ihre Endzeit betrug 19.02 Minuten. Vorhauser hatte den letzten Ladurner Volkslauf im Mai gewonnen, der aufgrund der Corona-Pandemie um fünf Monate hatte verschoben werden müssen. Die Top7-Laufserie 2022 wird am 27. März mit dem Under Armour Kalterer See Halbmarathon fortgesetzt. Erker 02/22

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Extra

Einrichten & Wohnen Höhere Beiträge für energetische Gebäudesanierungen Die neuen Richtlinien für die Beitragsgewährung zur Förderung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien sieht höhere Beiträge für private und öffentliche Sanierungen vor. Die Landesregierung hat am 28. Dezember auf Vorschlag von Energielandesrat Giuliano Vettorato neue Richtlinien für die Beitragsgewährung für die Förderung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen verab-

schiedet. Ansuchen können darum natürliche Personen, öffentliche Verwaltungen und Körperschaften ohne Gewinnabsicht ebenso wie Unternehmen. Die neuen Richtlinien sehen eine Erhöhung des Beitrags von 50 auf 60 Prozent der zulässigen Kosten für Gebäude vor, die zu einem KlimaHaus B umgebaut werden. Dies gilt auch für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Für Unternehmen hingegen wird eine 50-prozentige Unterstützung beibehalten.

Erstmals kann man um Beiträge für den Austausch von Öl- und Gaskesseln in Kondominien ansuchen, wenn dieses aus mindestens fünf beheizten Einheiten und mindestens fünf Eigentümern bestehen. Gefördert werden dabei eine dieser Möglichkeiten: Anschluss ans Fernwärmenetz, Installation von Wärmepumpen, von Hybridanlagen (Wärmepumpe und Gaskessel) oder von beschickten Biomasseheizanlagen. Für diese Verbesserungsmaßnahme ist ein Höchstbeitrag von 30

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Prozent der zugelassenen Kosten vorgesehen. Ein weiterer Punkt beim neuen Maßnahmenpaket betrifft die Anpassung der Beiträge für Projekte im Bereich Energie, Umweltschutz und Klima. Wie bereits in der Klimastrategie Südtirols vorgesehen, müssen innerhalb 2025 alle Gemeinden einen Klimaschutzplan erarbeiten. Das Land fördert die Erstellung dieses Plans mit 80 Prozent anstelle der bisherigen 60 Prozent der zugelassenen Kosten.

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-Home and Living – Trends 2022 PR-Anzeige

Nicht nur die Mode unterliegt einem ständigen Wechsel von Trends und Stilen, auch bei Möbeln und Einrichtungsgegenständen gibt es alle Jahre wieder Neues zu entdecken. Welche Materialien heuer im Trend liegen und welche Must-haves es in diesem Jahr gibt, haben wir bei Daniel Walter in der Firma „Manufact“ in Gasteig nachgefragt.

Erker: Herr Walter, welche Leistungen bietet die Firma Manufact seinen Kunden? Daniel Walter: Wir planen die komplette Wohnungseinrichtung auf Maß und gestalten für unsere Kunden anschließend ein 3D-Modell, damit sie sich ihr neues Eigenheim auch wirklich vorstellen können. Welcher Stil wird im Jahr 2022 eingeschlagen? Die Kunden setzen vermehrt auf qualitativ hochwertige Verarbeitung, nicht nur bei der Küche, sondern im gesamten Wohnbereich. Im Fokus stehen sowohl der praktisch-funktionelle Aspekt als auch der ästhetische Faktor – es soll schön, aber auch praktisch und geräumig sein. Stiltechnisch bewegen wir uns eher im schlichten Rahmen, die Einrichtung sollte modern, unauffällig und zeitlos sein. Welche Materialien werden vermehrt gewünscht? Da Stil und Funktionalität in der Einrichtung vereint werden sollen, setzen viele Kunden besonders in der Küche vermehrt auf den Einsatz von supermatten oder Anti-Fingerprint-Oberflächen. Zudem wird beim Material wieder vielmehr auf Nachhaltigkeit und deshalb auf

einheimische Produkte gesetzt. So sind etwa heimische Nadelhölzer momentan sehr beliebt, aber auch Eichenholz ist aufgrund seiner Ästhetik, Robustheit und Pflegeleichtigkeit ein Dauerbrenner. Auch bei den Arbeitsplatten setzen 90 Prozent der Kunden auf Naturstein, da dieser als hochwertig, robust und leicht zu pflegen gilt. Welche Farben und Formen sind derzeit beliebt? Im Trend liegen momentan eher schlichte Farben, wie Anthrazit, Schlammfarbe, Natur, Grau und Betonoptik. Oft wird auch eine Kombination aus Materialien gewünscht, um etwas Abwechslung im Erscheinungsbild zu erreichen. So gibt es Nachfragen für einen Tisch mit Holzplatte und Schwarzstahl-Stützen oder Schränke mit weißer Beschichtung und Elementen aus Eiche. Gefragt sind auch klare Formen, also keine dekorativen Strukturen oder Profilierungen, auch hier geht der Trend ins Schlichte. So werden besonders in der Küche grifflose Möbel oder Griffmulden bevorzugt. Welcher Bereich ist den Kunden am wichtigsten? Am wichtigsten ist den meisten die Küche, dafür ist der Großteil der Kunden auch bereit für die höchsten Ausgaben. Mittlerweile muss eine Küche nicht nur die funktionelle Seite erfüllen, sondern auch nach Möglichkeit schön aussehen und den Raum mitgestalten. Wichtig ist dem Großteil in puncto Funktionalität, dass beim Planen so viel Platz wie möglich geschaffen wird, da in Wohnungen der Stauraum knapp wird. Oft wird auch gewünscht, Geräte wie Backofen und Spülmaschine zu erhöhen,

um sie bequemer erreichbar zu machen. Auch flächenbündige Waschbecken und Kochfelder haben eine praktische Funktion, da sie die Pflege der Arbeitsfläche erleichtern. Wie sieht es mit den anderen Räumen aus? Auch im Schlafzimmer, besonders in kleineren Wohnungen, ist ein geräumiger Kleiderschrank das A und O. Hier werden deshalb oft Schiebetüren gewünscht, da aus Platzgründen Drehtüren nicht in Frage kommen, dafür sind Innenschubladen den meisten ein Anliegen. Manche Kunden, die bei der Planung viel Platz zur Verfügung haben, entscheiden sich gerne für einen begehbaren Kleiderschrank. Ansonsten ist natürlich die Zirbe aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung als Material für Schlafzimmermöbel sehr beliebt. Was ist total out? Komplett aus der Mode gekommen sind Tropenhölzer wie u. a. Mahagoni. Auch Hochglanzmöbel oder ovale Formen bei Tischen und Stühlen sind nicht mehr so gefragt. Bei den Geräten sind Dampfgarer und Einbaumikrowellen als Einzelgeräte fast ganz verschwunden. Beliebt sind derzeit Kombigeräte. I Interview: Nadine Brunner

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EINRICHTEN & WOHNEN

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Upcycling – aus alt mach neu Recycling kennt und praktiziert mittlerweile (fast) jeder. Immer öfter stolpern wir aber auch über den Begriff Upcycling. Damit gemeint ist die Aufwertung alter oder kaputter Gegenstände zu einem komplett neuen Produkt. Sinn der Sache ist es, der Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken und anstelle von Müll neue Dinge zu produzieren – manchmal auch total zweckentfremdet. Ein gutes Beispiel dafür sind u. a. die bekannten „Freitagtaschen“, in denen alte LKW-Planen als Taschen wiederauferstehen. Nicht nur die Mode bietet viele dieser Upcycling-Möglichkeiten, auch bei Möbeln oder Einrichtungsgegenständen, insbesondere bei Deko, sind der Fantasie beinahe keine Grenzen gesetzt. Hier einige Ideen zum Upcyceln für zu Hause. Die Pfanne brät nicht mehr … Kein Problem! Wer alte Pfannen

oder auch Omis Emaille-Geschirr nicht mehr zum Kochen verwenden kann, hat jetzt eine tolle Wanduhr


für die Küche. Wer dazu ein altes funktionierendes Uhrwerk hat, kann sich das perfekte Zero-Waste-Upcycling-Produkt basteln. Einfach in die Mitte der Pfanne ein Loch bohren, die Zeiger anbringen, dann noch die Zahlen aufmalen und voila – fertig ist die Uhr. Wer schöne Holzbretter zu Hause hat, kann die Uhr auch auf diesen befestigen und dann einfach aufhängen. Palettenmöbel Überall sind sie mittlerweile zu finden – Palettenmöbel, der Evergreen unter den Upcycling-Ideen. Von der Terrassenausstattung über Blumenkästen bis hin zu Betten, Schränken und Schuhkästen sind sie in jeder Form zu finden, es gibt ganze Bücher mit den verrücktesten Ideen zum Nachbauen. Wer sich entscheidet, sein Heim eigenhändig mit diesen Stücken zu verschönern, braucht neben

handwerklichem Geschick auch das passende Equipment und zu guter Letzt etwas Geld – oder einen edlen Spender. Wein und Wintersport Begeisterte Skifahrer müssen ihre Bretter irgendwann gegen neue eintauschen. Wer

seine Lieblingsskier nicht wegwerfen möchte und dazu noch einen guten Tropfen zu würdigen weiß, kann hier kreativ werden und aus seinen Skiern ein Weinregal basteln. Hier sind nur ein einige Schrauben, ein paar Befestigungsplatten und ein Bohrer nötig. Für alle Nicht-Wintersportler gibt es natürlich auch hier die Möglichkeit, auf Paletten zurückzu-

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greifen oder das Innere eines alten Weinfasses zur Minibar umzufunktionieren. Erinnerungen neu gestalten Im Laufe unseres Lebens sammeln sich meist viele Fotos an, oft wollen wir damit unsere eigenen vier

mehrere Quadrate unterteilt sind, eignen sich hierfür besonders. Zwischen den zwei Rahmenenden können Fäden gespannt und die Fotos einfach daran befestigt werden. Wer möchte, kann das Fensterglas auch entfernen und den Fensterrahmen beliebig gestalten. Alle, die Fotos nicht so

zu tun. Wie wäre es mit einem etwas ausgefalleneren Modell, das die Gäste beeindruckt? Eine

ken auch aus altem Geschirr oder altem Werkzeug selbst gebastelt werden. Wen die Idee mit der Leiter nicht erwärmt, hat vielleicht für alte Fensterläden mehr Sympathie, auch hier ist die Kreativität bei der Gestaltung grenzenlos. Äpfel und Birnen

Wände verschönern. Aber wie? Bilderrahmen sind zu gewöhnlich? Lose Fotos an der Wand wirken so leer? Wie wäre es mit einem alten Fenster, das den Blick nicht nach draußen, sondern in die schönsten Momente unserer Vergangenheit gewährt? Alte Holzfenster, die in

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zugeneigt sind, können das Glas mit schönen Sprüchen und Lebensweisheiten beschreiben. Garderobenideen Mäntel, Jacken, Taschen, Mützen – eine Garderobe hat so einiges

alte Holzleiter eignet sich bestens für dieses Vorhaben. Die Leiter einfach quer aufhängen und nach Wunsch bemalen oder dekorieren. Wer noch alte Haken im Keller hat, kann sich an einem Zero-Waste-Produkt versuchen, andernfalls können die Kleiderha-

Obstkisten aus Holz sind bei uns besonders oft anzutreffen. Als Brennholz beliebt, landen sie im Ofen oder als Werkzeugkiste im Keller. Dabei kann auch aus diesem vermeintlich langweiligen Gegenstand ein tolles Upcycling-Möbelstück entstehen. Wer zwei Obstkisten zu Hause hat und sich ein individuelles Nachtkästchen oder einen Beistelltisch wünscht, sollte sich an die Arbeit machen. Die beiden Obstkisten einfach


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übereinanderstellen und eventuell mit Scharnieren an einer Seite verbinden. Ein Brett am oberen Ende befestigen, damit die Öffnung der Kiste geschlossen wird. So hat man Stauraum in den zwei Kisten und eine Ablagefläche für Bücher oder Ähnliches. Die Kisten können entweder farbig gestaltet oder mit Hilfe eines Bunsenbrenners etwas angeschwärzt werden, um eine verbrannte Optik zu erzielen. Obstkisten eignen sich zudem auch perfekt als Wandregale, um Bücher oder Dekoartikel zu verstauen. Die Ideen zum Upcyceln sind vielfältig und vor allem sehr individuell umsetzbar.

Richtig oder falsch gibt es hier nicht, jeder kann umgestalten, was er gerade benötigt oder eben nicht mehr braucht. Im Vordergrund sollte hier der Nachhaltigkeitsgedanke stehen, das Loslösen von der Achtlosigkeit und der damit einhergehenden Verschwendung. Zudem löst das Wissen, etwas mit eigenen Händen geschaffen zu haben, meist Glücksgefühle aus und schont die Brieftasche. Wer also das nächste Mal etwas wegwirft, sollte noch einmal darüber nachdenken, ob es vielleicht nicht doch einen weiteren Verwendungszweck dafür geben könnte. Nadine Brunner

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Bonus 2022 –

was alles gefördert wird Rund um das Wohnen gewährt der italienische Staat zahlreiche Vergünstigungen. Mit dem Haushaltsgesetz 2022 hat er – wenn auch mit einigen Änderungen – die meisten Steuervergünstigungen bestätigt, die es bereits bisher gegeben hat, u. a. den TV-Bonus und den Wasser-Bonus. TV-Bonus

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Wenn ein Fernsehgerät, das vor dem 22. Dezember 2018 gekauft wurde und dieses nicht für den Empfang der digitalen terrestrischen Übertragungstechnik geeignet ist, durch ein neues Gerät ersetzt wird, gibt es 20 Prozent bis zu einem Höchstbetrag von 100 Euro auf den Kaufpreis. Der TV-Bonus gilt für alle Bürger, die ihren Wohnsitz in Italien haben und Inhaber eines Stromvertrages sind, auf den die Fernsehgebühr eingehoben wird. Wasser-Bonus

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Bis zum 31. Dezember 2023 verlängert wurde der Wasser-Bonus, der auch als Badezimmer-Bonus oder Wasserhahn-Bonus bekannt ist. Der Austausch von Wasserhähnen und Sanitärarmaturen durch wassersparende Modelle wird

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dabei mit 1.000 Euro gefördert. Die direkte Erstattung wird jetzt jedoch durch einen Steuerabzug ersetzt. Reduziert wurden auch die zur Verfügung gestellten Geldmittel: Für 2022 stehen für den Wasser-Bonus fünf Millionen Euro zur Verfügung, 2023 sind es noch 1,5 Millionen Euro. Den Bonus beanspruchen können Privatpersonen mit Wohnsitz in Italien, die in bestehenden Gebäuden oder einzelnen Wohneinheiten keramische Sanitäreinrichtungen durch neue, spülrandlose Einrichtungen ersetzen. Gefördert werden zudem Armaturen, Duschköpfe und Duschsäulen sowie Installations- und Entsorgungskosten. Der Antrag kann online gestellt werden. Staatliche Förderungen Mehr zu den staatlichen Förderungen rund ums Sanieren und Wohnen, u. a. zum Superbonus 110 %, für Maßnahmen zur Energieeinsparung, zum Fassadenbonus sowie zum Möbel- und Grün-Bonus – können Sie im Beitrag über steuerliche Neuerungen im Jahr 2022 ab S. 26 nachlesen. Eine Begünstigung gibt es übrigens auch für den Ankauf der Erstwohnung für junge Menschen unter 36 Jahren.

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Vermieten? Siller.Immo makelt das! „Sorglos & sicher“ – diesen Anspruch verfolgt Siller.Immo mit seinem bewährten Vermietungsservice. Paul und Lukas Siller erzählen aus dem Makleralltag und von ihren Erfahrungen bei der Vermietung von Immobilien. Erker: Welches sind bei einer Vermietung die häufigsten Fragen, mit denen Eigentümer einer Wohnung auf Sie zukommen? Dr. Lukas Siller: Es herrscht oft Unsicherheit, welches der gerechte Mietzins für eine Wohnung ist, welche Unterlagen es für die Vermietung und einen Mietvertrag braucht oder ob ein gewisser Interessent genügend Sicherheiten bietet. Und dann geht es vor allem darum, was bei einer Registrierung, Verlängerung oder Auflösung eines Vertrags gemacht werden muss. Alles Fragen, mit denen wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung bestens vertraut sind – schließlich vermieten wir im Jahr rund 50 Immobilien. Was schätzen Ihre Kunden an Ihrem Vermietungsservice? Worin genau liegen Ihre Stärken?

Paul Siller: Wir sorgen für einen angenehmen und reibungslosen Ablauf und helfen Eigentümern dabei, die Risiken des Vermietens zu reduzieren. Beispielsweise wünschen Eigentümer einer Immobilie einen Mieter, der

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den eigenen Vorstellungen in Bezug auf Werte, Zahlungsmoral sowie angemessene Sorgfalt entspricht. Diesen Mieter wählen wir aus einer Vielzahl von vorgemerkten Interessenten aus und übernehmen von der Vermarktung über Besichtigungen mit ausgewählten Kunden und etwaigen Verhandlungen bis hin zur Vertragserstellung und telematischen Re-

gistrierung des Vertrages alles. Gerade letzteres ist ein enormer Vorteil für einen Vermieter, wenn man bedenkt, dass wir in nur wenigen Minuten einen Vertrag registriert haben und damit für den Eigentümer oft schier endlose Wartezeiten in den zuständigen Ämtern entfallen. Im Idealfall haben wir in nur einem Tag einen Auftrag zur Vermietung erhalten und schon wieder erfolgreich abgeschlossen. Das klingt ja relativ einfach, trotzdem weiß man als Eigentümer, wie aufwendig so manche Vermietung sein kann. Welche Kosten fallen dabei eigentlich für den Vermieter an? Dr. Lukas Siller: Unsere Kunden schätzen vielmehr den großen Mehrwert unserer Dienste, als dass sie sich um die anfallenden Spesen sorgen müssen. Denn mit nur einer Monatsmiete ist der gesamte Vermietungsservice gedeckt: Das ist gemessen an der Zeitersparnis und den Sicherheiten, die wir einem Vermieter bieten, eine vergleichsweise geringe, aber gute Investition! Ein weiterer Vorteil ist jener, dass wir eine Vermietung für zwei Jahre garantieren: Zieht der Mieter innerhalb zwei Jahren aus, so ist auch die nächste Vermietung kostenlos.

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Das Wobi baut

Leistbares Wohnen Über unterschiedliche Maßnahmen will die Landesregierung das leistbare Wohnen fördern. Durch den Gesetzentwurf zum sozialen und öffentlichen Wohnbau wird nun ein aktiver Schritt gesetzt.

Für das Wohnbauinstitut stehen in diesem Jahr einige Bauarbeiten im Wipptal auf dem Programm. Im Juni starten die Bauarbeiten für einen Neubau mit zwölf Wohnungen in der Margarethenstraße in Sterzing. In Mareit (St. Johannes) werden Ende des Jahres die Fenster in acht Wohnungen ausgetauscht. Saniert werden zudem neun Wohnungen, davon fünf in Sterzing, eine in Ratschings und drei in Freienfeld.

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Landesrätin Waltraud Deeg hat im Dezember den Mitgliedern der Landesregierung den Gesetzentwurf „Öffentlicher und sozialer Wohnbau“ vorgestellt. „Bezahlbares Wohnen ist ein Grundrecht und ein großes Thema auch in Südtirol. Die Nachfrage ist hoch und das Angebot kommt dieser Nachfrage nicht immer nach, darum ist es wichtig, dass wir im Bereich des Wohnens gute Angebote und Fördersysteme schaffen und weiterentwickeln“, betont sie. Mit dem neuen Landesgesetz sollen u. a. im öffentlichen und sozialen Wohnbau zwei Mietmöglichkeiten eingeführt werden: Neben der Vermietung zum bisherigen sozialen Mietzins soll es künftig auch Wohnungen zu einem „bezahlbaren Mietzins“ geben. Zu den Neuerungen zählt die Berechnung des Mietzinses ebenso wie die Befristung

des Mietverhältnisses oder die Nachfolgeregelung des Mietvertrages. Zudem wird die engere Zusammenarbeit mit den Gemeinden für mehr Planungssicherheit folgen, die Einbindung der Sozialdienste hingegen dient im Sinne der Präventionsarbeit der Vermeidung von sozialen Brennpunkten. Über bestimmte Kriterien bei der Punktevergabe bei der Zuweisung einer Wohnung kann künftig Familien in Notsituationen schneller Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Wenn es hingegen zu Fällen häuslicher Gewalt kommt, kann eine Wohnungszuweisung widerrufen bzw. auf andere in der Wohnung lebende Personen (z. B. auf das Gewaltopfer) übertragen werden. Zudem sollen über das neue Gesetz mehr barrierefreie Wohnmöglichkeiten für Senioren sowie für Menschen mit Behinderungen ebenso wie neue, innovative Wohnmodelle im Sinne sozialer Vielfalt gefördert werden.


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Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing

Dass man in Schweden etwas von Innenarchitektur versteht, wissen wir seit IKEA ganz genau und so stammt auch eine der erfolgreichsten Innendesignerinnen Skandinaviens aus Schweden: Frida Ramstedt hat mit ihrem Innenarchitektur- und Design-Blog „Trendenser.se“ 2016 den „The Elle Decoration Award“ für den „Best Interior Design Blog“ erhalten und ist weltweit für ihre Innenarchitektur-Beratung bekannt. In ihrem Ratgeber „Fühl dich wohl in deinem Zuhause“ gibt sie in gewohnter Weise wertvolle Tipps für Formen, Farben, Möbel, Licht, die für jeden einfach und ohne größere Kosten oder Umbauarbeiten umzusetzen sind. Fühl dich wohl in deinem Zuhause. Einrichtung und Gestaltung – Die Grundregeln für die eigenen vier Wände von Frida Ramstedt (Ullstein extra 2020), 263 Seiten mit Illustrationen.

Ob wir wollen oder nicht, zum gemütlichen Wohnen gehört auch das Aufräumen und das ist meistens nicht mit viel Freude verbunden. Die japanische Bestseller-Autorin Marie Kondo hat mit ihrer Konmari-Methode eine Anleitung zum glücklichen Aufräumen entwickelt, die bis heute weltweit Millionen Menschen überzeugt hat. Das Geheimnis der Methode liegt darin, sich beim Aufräumen auf die Dinge zu konzentrieren, die DAS GRosse man mag und den Rest soll man einfach loswerden. Es ist in jedem Fall einen Versuch wert, sich über BUCH die Schritt-für-Schritt-Anleitungen at.,, .t..,Gllld Aulrftw,von Marie Kondo auf die schwierige Aufgabe des Aussortierens einzulassen und dank ihrer Tipps hoffentlich endlich Ordnung und Platz in den eigenen vier Wänden zu schaffen. Das große Magic-Cleaning-Buch. Über das Glück des Aufräumens von Marie Kondo (Rowohlt Taschenbuch Verlag 2018), 316 Seiten mit Illustrationen.

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Was bedeuten die Energielabel der EU? Für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner und elektronische Displays wie Fernsehgeräte und Monitore gibt es seit März 2021 neue EU-Energieeffizienzlabels. Im September 2021 wurden auch neue Labels für Lampen eingeführt. Die neuen Labels sollen nicht nur über den Strombedarf einer Lampe informieren, sondern sie geben über weitere wichtige Kaufkriterien Auskunft. Die Effizienzklassen A+ bis A+++ entfallen bei den genannten Gerätegruppen. Mit der Rückkehr zu den Klassen A bis G soll es für den Konsument leichter sein, Produkte zu beurteilen und zu vergleichen. Dabei bleibt die grundsätzliche Einteilung auf der Farbskala von grün www.keirn.st bis rot erhalten: Je weiter vorne G e1be:zooo R@ifensteln 4 -1• 390 DFrelenfcld jBZ) 390-1727602l0 • Fax+390472 762609•lnro._lilkeim_st im Alphabet und je „grüner“ ein Gerät eingestuft wird, umso ef-

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fizienter arbeitet es. Mit der Umstellung auf die neue Skala steigen die Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte. Deshalb werden einige Geräte schlechter beurteilt als zuvor, obwohl sie qualitativ keineswegs schlechter geworden sind. Aber die neuen Labels basieren auf anderen Messmethoden, die den Alltagsgebrauch der Geräte realistischer widerspiegeln. Zudem tragen die neuen EU-Labels einen QR-Code, über den der Käufer weitere Produktinformationen erhält. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Produktgruppen ein neues EU-Label erhalten. Die neuen Labels sollen dazu beitragen, dass sich Konsumenten europaweit verstärkt für sparsame Geräte entscheiden. Davon erhofft sich die EU-Kommission bis 2030 hohe Energieeinsparungen und damit einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz.

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Dienstwohnungen für Mitarbeiter Laut Landesgesetz Raum und Landschaft können in Gewerbegebieten unter bestimmten Voraussetzungen Dienstwohnungen und Räumlichkeiten für die zeitweilige Unterbringung von Personal errichtet werden. Ende Dezember hat die Landesregierung die Voraussetzungen dafür geschaffen. Die erste der beiden genehmigten Verordnungen schreibt vor, dass die Dienstwohnungen grundsätzlich nur von Unternehmensinhabern, Mitarbeitenden und den jeweiligen Familienangehörigen genutzt werden können. Eine Ausnahme gilt bei Ehetrennung oder Eheauflösung, wenn die Dienstwohnung jenem Ehepartner zusteht oder zugesprochen wird, bei dem die Kinder leben, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Kinder wirtschaftlich unabhängig sind. Eine weitere Ausnahme ist vorgesehen, wenn der Betrieb aus Gründen höherer Gewalt unmöglich fortgeführt werden kann und in der Familie des Inhabers wirtschaftlich abhängige Kinder vorhanden sind. Auch Betriebsinhaber und deren Familienangehörige dürfen eine Dienstwohnung nutzen, wenn sie ihre Tätigkeit aus triftigen Gründen beendet oder die Pensionierung angetreten haben. Wie bisher muss die Größe der Wohnung dem Verhältnis zwischen der für die Ausübung der wirtschaftlichen Tätigkeit bestimmten Fläche und der genehmigten Wohnfläche entsprechen (mindestens 1,5). Neu ist, dass die zu-

ständige Gemeinde die Bindung der Untrennbarkeit der Wohnung von der betrieblichen Liegenschaft im Grundbuch vermerken muss. Klarer geregelt wurde in der Verordnung auch die Schaffung von Dienstwohnungen bei Konsortien. Künftig kann die Bindung der Untrennbarkeit zwischen betrieblicher Liegenschaft und Dienstwohnung für den betreffenden Betrieb gelöscht und zu Lasten des materiellen Anteils eines anderen Betriebes innerhalb derselben Bauparzelle angemerkt werden. Die zweite genehmigte Verordnung hat die Voraussetzungen für die Errichtung von Wohnräumen geschaffen, um vor allem dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Über die Errichtung von Unterkünften in Gewerbegebieten entscheidet die jeweilige Gemeinde mit dem Durchführungsplan. In den Wohnräumen kann ein Betrieb bis zur Hälfte der Beschäftigten und maximal zehn Personen unterbringen. Sind mehrere Betriebe in einem Gebäude untergebracht oder arbeiten sie im Unternehmen zusammen, sind maximal 30 Personen erlaubt. Die Verordnung setzt auch voraus, dass die Räume (15 – 20 m2) als

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Einzelschlafzimmer mit Sanitäranlage gestaltet und vor Lärm und Emissionen geschützt sein müssen. Mindestens für je fünf Betten muss ein Gemeinschaftsraum mit Küche (mind. 4 m2 pro Person) vorgesehen werden. Genutzt werden dürfen die Räume ausschließlich von Personen, die ein reguläres Arbeitsverhältnis mit dem Unternehmen nachweisen können, das die Räume errichtet hat oder über sie verfügt. Die Unterkunft ist maximal für die Dauer des Arbeitsverhältnisses möglich. Bewohnt eine Person den Raum durchgehend, darf das maximal sechs Monate der Fall sein. Beschäftigte mit Lehrvertrag dagegen dürfen die Räume die gesamte Geltungsdauer des Lehrvertrages über besetzen. Für die Errichtung von Räumen zur zeitweiligen Unterbringung von landwirtschaftlichen Saisonarbeitern und für die Einrichtung von Baustellen für große Infrastrukturprojekte gilt diese Verordnung nicht. Übertretungen der Bestimmungen werden vom Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde geahndet.

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Extra

Wipptaler Wonneproppen

Um das Leben gebührend zu feiern, widmet die Erker -Redaktion heuer wieder einige Seiten der Februar-Ausgabe den Wipptaler Neugeborenen im Jahr 2021. Wie viel Licht und Leben die kleinen Sonnenscheine ausstrahlen, können Sie auf den folgenden Seiten bewundern. Nicht weniger als 58 Einsendungen begeisterter Eltern hat der Erker erhalten. Wir freuen uns über die zahlreiche Teilnahme und wünschen allen frischgebackenen Eltern viel Freude im neuen Lebensabschnitt!

Das Los bestimmte diese drei Gewinner zu unseren „Wipptaler Wonneproppen 2021“

Gewinner 1: NOAH HIRBER, 6. Juli 2021, Giggelberg

Gewinner 2: MAX WIESER, 24. August 2021, Freienfeld

Gewinner 3: LARA GSCHNITZER, 12. Juli 2021, Wiesen

Die Familien erhalten jeweils einen Gutschein im Wert von 100 Euro, einzulösen in der KINDERWELT in Tscherms oder Percha. Die Gutscheine können in der Erker-Redaktion in der Sterzinger Neustadt zu Bürozeiten abgeholt werden.

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WIPPTALER WONNEPROPPEN

Jonah Obex, 18. September 2021, Trens

Niklas Siller, 10. August 2021, Gasteig

Lisa Pillon, 25. Februar 2021, Stange

Lea e Carola Falli, 10 settembre 2021, Vipiteno

Liam Obex, 15. April 2021, Ried/Sterzing

Daniel Vanzetta, 13. Oktober 2021, Pflersch

Emily Helfer, 12. April 2021, Sterzing

Emely Rungaldier, 15. Jänner 2021, Sterzing

Ada Holzner, 4. Jänner 2021, Pardaun

Frida Messner, 25. Juni 2021, Afens

Simon Unterkalmsteiner, 1. Juni 2021, Freienfeld

Matthias Schwazer, 6. März 2021, Ratschings

Alex Holzer, 26. Juli 2021, Sterzing

Aaron Leitner, 16. Mai 2021, Freienfeld

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WIPPTALER WONNEPROPPEN

Luis Gerhard Bovenzi, 7. April 2021, Mareit

Maximilian Tratter, 19. Februar 2021, Sterzing

Viktor Femminella, 11. Oktober 2021, Gossensaß

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Alex Rives, 10. März 2021, Freienfeld

Theresa Nestl, 20. April 2021, Stilfes

Lukas Taschler, 19. Juni 2021, Trens

Lio Staudacher, 26. Jänner 2021, Sterzing

Moritz Parigger, 26. Oktober 2021, Mareit

Frieda Zössmayr, 12. Jänner 2021, Mareit

Greta Überegger, 23. November 2021, Mauls

Maria Ralser, 4. Juli 2021, Sterzing


WIPPTALER WONNEPROPPEN

Emmi Dapunt, 10. Jänner 2021, Sterzing

Valentina Eisendle, 17. Februar 2021, Ratschings

Willi Wild, 15. Dezember 2021, Sterzing

Stefan Goller, 11. Juni 2021, Sterzing

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WIPPTALER WONNEPROPPEN

Buchtipps der Stadtbibliothek

Ylvi Mair Ossanna, 19. Dezember 2021, Gossensaß

Eine der schönsten und gleichzeitig schwierigsten Aufgaben für werdende Eltern ist mit Sicherheit die Auswahl eines schönen Namens für den eigenen Nachwuchs. Hilfe hierbei bieten Namenslisten wie jener von Susanne Koppe, der alphabetisch geordnet in einem handlichen Geschenkbuchformat die schönsten Vornamen listet. In Zwischenkapiteln präsentiert die Autorin ausgesuchte Namen aus dem Tierreich, Namen mit einem großen Klang, Namen von Himmel und Erde und viele mehr. Das Büchlein hat nur 109 Seiten und ist im Vergleich zu ähnlichen Publikationen nicht sehr umfangreich, worin aber gerade seine Stärke liegt, denn je größer die Auswahl, desto schwieriger die Entscheidung. Habt ihr schon einen Namen? Die schönsten Vornamen von Susanne Koppe (Insel Verlag 2015), 109 Seiten mit Illustrationen.

Mayla Gogl, 1. November 2021, Mareit

Maximilian Siller, 22. Mai 2021, Wiesen

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Nico Unterhuber, 28. März 2021, Wiesen

Leon Kinzner, 5. März 2021, Gossensaß

Paul Mair, 15. Juni 2021, Sterzing

Leon Plank, 13. Juli 2021, Giggelberg

Laura Haller, 24. Juni 2021, Innerratschings


WIPPTALER WONNEPROPPEN

Julian Lanthaler, 11. November 2021, Innerratschings

Patrick Brunner, 2. April 2021, Ratschings

Aron Longo, 4. April 2021, Mareit

Tommaso Petrosino, 10 luglio 2021, Vipiteno

Ivan Mangialardi, 14. Dezember 2021, Thuins

Daniel Badstuber, 3. September 2021, Trens

Marie Oberhofer, 9. Juni 2021, Pflersch

Liam Obexer, 28. Juli 2021, Gasteig

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WIPPTALER WONNEPROPPEN

Emil Windisch, 19. November 2021, Pflersch

Toni Graf, 10. Juli 2021, Gasteig

Anna Delueg, 17. Juli 2021, Pfitsch

Juna Sophia Messner, 15. April 2021, Sterzing

Fabian Fuchs, 2. Dezember 2021, Gossensaß

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Laura Marie Riolo, 28 marzo 2021, Vipiteno

Lisa Erlacher, 21. Jänner 2021, Stilfes

Gabriel Oberhofer, 25. Jänner 2021, Sterzing

Laurin Frick, 2. Februar 2021, Sterzing

Anna Seehauser, 24. März 2021, Mauls


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Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Fabian Fuchs (02.12.2021, Brixen). David Wieser (05.12.2021, Brixen). Lara Mühlsteiger (14.12.2021, Brixen). Rehan Imtiaz (16.12.2021, Brixen). Ylvi Mair Ossanna (19.12.2021, Brixen). Freienfeld: Elvis Ahmed (21.12.2021, Brixen). Pfitsch: Henry Eisendle (03.12.2021, Brixen). Ratschings: Maisam Mardad (09.12.2021, Brixen). Kassian Marian Zimaj (10.12.2021, Brixen). Daniel Bortolus (15.12.2021, Brixen). Chiara Gschnitzer (25.12.2021, Brixen). Sterzing: Greta Reinthaler (01.12.2021, Innsbruck). Camilla Scarabello (03.12.2021, Brixen). Mehzabin Ahmed (04.12.2021, Brixen). Patrick Rainer (07.12.2021, Brixen). Ivan Mangialardi (14.12.2021, Brixen). Willi Wild (15.12.2021, Brixen). Faria Mujahid (28.12.2021, Brixen).

TODESFÄLLE Brenner: Hildegard Perathoner, 94 (09.12.2021, Brenner). Elisabeth Rainer, 81 (18.12.2021, Brenner). Freienfeld: Josef Wieser, 86 (02.12.2021, Freienfeld). Marianna Haller, 94 (05.12.2021, Brixen). Maria Aigner, 66 (14.12.2021, Bozen). Rita Weber, 82 (24.12.2021, Bozen). Maximilian Simmerle, 81 (25.12.2021, Brixen). Pfitsch: Elfriede Messner, 76 (05.12.2021, Ratschings). Elias Volgger, 19 (10.12.2021, Innsbruck). Walter Seidner, 86 (12.12.2021, Brixen). Friedrich Johann Rainer, 78 (19.12.2021, Pfitsch). Ratschings: Herbert Siller, 90 (02.12.2021, Ratschings). Johann Kinzner, 71 (21.12.2021, Ratschings). Heinrich Kruselburger, 84 (24.12.2021, Ratschings). Sterzing: Paula Burger, 89 (11.12.2021, Sterzing). Paula Rainer, 97 (14.12.2021, Ratschings). Margareth Sparber, 88 (15.12.2021, Sterzing). Gianni Origo, 80 (16.12.2021, Neapel). Gaetano Sabbaini, 83 (18.12.2021, Ratschings). Basilio Giovanelli, 86 (23.12.2021, Sterzing). Ernst Holzer, 74 (24.12.2021, Sterzing). Anna Gogl, 96 (27.12.2021, Sterzing). Roland Larch, 83 (29.12.2021, Bozen). Vittorio Piscedda, 83 (30.12.2021, Sterzing).

EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Monica Zanini und Marco Tufo (07.12.2021, Gossensaß). Pfitsch: Nadia Zambelli und Pierino Avesani (03.12.2021, Pfitsch). Ratschings: Juliette Saalfeld und Marko Scherer (02.12.2021, Ratschings). Elona Kurti und Renato Kertalli (13.12.2021, Ratschings). Kathrin Marginter und Martin Siller (18.12.2021, Ratschings). Sterzing: Claudia Andreatta und Paul Volgger (06.12.2021, Sterzing). Olena Prysiazhniuk und Roberto Galera (18.12.2021, Sterzing). Nadia Schwitzer und Alfred Huebser (18.12.2021, Sterzing). Nadzeya Dubasava und Michele Vitiello (28.12.2021, Trecase, NA).

BAUKONZESSIONEN Brenner: Alexander Plattner, Gossensaß, Notenburg 16: Errichtung eines Strohlagers, Bp.113, K.G. Gossensaß. Roland Thaler, Pflersch 24/A: Maßnahmen zur baulichen Umgestaltung durch energetische Sanierung des Gebäudes, Bp.320, K.G. Pflersch. Peter Fuchs und Maria Mair, Gossensaß, Bahnhofstraße 3: Umbau und energetische Sanierung der Wohnung mit Errichtung eines Balkones, Bp. 119/1, m.A.45, K.G. Gossensaß. Dietmar Leitner und Luise Nessler, Pflersch 91: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.342, K.G. Pflersch. Freienfeld: Steffi Rainer und Daniel Röck, Trens: Energetische Sanierung mit Erweiterung des Gebäudes, Bp.295, K.G. Trens. Armin Hofer und Juliana Wieser, Trens, Schulweg 1: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des bestehenden Gebäudes, Bp.400, K.G. Trens. Birgitta Hörmann, Christopher, Fabian und Hans-Georg Prieth, Stilfes: Energetische Sanierung und Erweiterung der Gebäude, Bp.344 und 490, K.G. Stilfes. Peter Faistnauer und Martin Obermüller, Trens, Rudolf-Maria-Kruckenhauser-Straße 1: Sanierung einer Baumaßnahme für den Abbruch von landwirtschaftlichem Volumen, Bp.48, Gp.165, K.G. Trens. Walter Bacher, Stilfes 13: Sanierung des Wohnhauses, Bp.15, K.G. Stilfes. Carolin, Daniel, Edmund, Kevin, Markus, Nadine und Stefan Griesser, Ortoverde GmbH, Trens: Sanierung, energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.249, K.G. Trens. Franz Mair, Elfriede Brigitte Mikschik, Claudio, Mario und Sandra Roscio, Rosa Zihl, Trens: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.257, K.G. Trens. Pfitsch: Michael Pircher, St. Jakob 18/A: Umbau des Stalles/Stadels und Errichtung eines mobilen Hühnerstalles, Bp.209/2, versch. Gp., K.G. Pfitsch. Hotel Wiesnerhof & Co. Ohg, Wiesen 98/A: Bauliche Umgestaltung und energetische Sanierung, Bp.597, K.G. Wiesen. Martina und Thomas Leitner, Wiesen, D.-Sailer-Weg 6: Energetische Sanierung und bauliche Umgestaltung, m.A.2 und 3, Bp.466, K.G. Wiesen. Dorothea Fuchs, Rosa Leider, Josef, Peter und Sarah Tötsch, Kematen, Rain 109/A: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.436, 447 und 542, Gp.850/4 und 873/4, K.G. Pfitsch. Ratschings: Bertram Zambelli Gnocco, Gasteig, Innerrust 5: Energetische Sanierung, Abbruch und Wiederaufbau des Dachgeschosses mit Kubaturerweiterung sowie Errichtung von Autostellplätzen, Bp.46, K.G. Jaufental. Wilfried Wurzer, Ridnaun, Braunhofe 15: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.335, K.G. Ridnaun. Mario Frank, Ridnaun, Braunhofe 14: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.324, K.G. Ridnaun. Philipp Braunhofer, Rid-

naun, Braunhofe 16: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.357, K.G. Ridnaun. Hartmuth Volgger, Ridnaun, Dorf 7: Energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.368, K.G. Ridnaun. Walter Larch, Simon Obex und Carolin Schölzhorn, Innerratschings 44: Umwidmung der landwirtschaftlichen Abstellräume in eine Wohnung sowie bauliche Umgestaltung derselben, Bp.151, K.G. Ratschings. Andreas Oberprantacher und Elisabeth Plaikner, Innerratschings 36/B: Bauliche Umgestaltung, energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.563, K.G. Ratschings. Jürgen und Peter Mair, Jaufental, Obertal: Überdachung der Mistlege beim „Maurerhof“ mit Errichtung einer Photovoltaikanlage und dazugehörigem Batteriespeicher, Bp. 497, K.G. Jaufental. Ehrhard Haller und Waltraud Leider, Innerratschings 36/C: Bauliche Umgestaltung, energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.564, K.G. Ratschings. Thomas Schwazer, Kalch, Außerratschings: Abbruch und Errichtung der Erstwohnung samt Garage, Stall und Streulager, Bp.647, Gp.554,559 und 561, K.G. Ratschings. Bernhard und Georg Volgger, Mareit, Kirchdorf 22: Bauliche Umgestaltung, Sanierung und energetische Sanierung für die Errichtung von zwei Wohneinheiten aus der bestehenden Wohneinheit, m.A.4, Bp.282, K.G. Mareit. Rosmarie Haller, Ridnaun, Obere Gasse 16: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes mit Errichtung von Garagen, Bp.235, K.G. Mareit. Mader Immobilien KG d. Mader Peter Paul & Co., Außerratschings, Stange 3/A: Errichtung eines Mehrfamiliengebäudes mit dazugehörigen Autostellplätzen, Gp.103/1, K.G. Ratschings. Sterzing: Leopold Nestl, Thuins: Errichtung eines Gebäudes zur Ausübung von Freizeitaktivitäten, Gp.455/6, K.G. Thuins. Peter Gogl, Brennerstraße 62: Errichtung einer Überdachung der Mistlege und Erweiterung der bestehenden Überdachung für landwirtschaftliche Maschinen beim „Pflastererhof“, Bp.47, K.G. Ried. Anton Strickner, Thuins: Geländesystemisierung, Gp.550 und 556/1, K.G. Thuins. MD Immobilien G.m.b.H., Bahnhofstraße 9: Abschluss der Arbeiten am Wohngebäude, Bp.748, K.G. Sterzing. Helmut Messner, Margit Siller, Sporthotel Zoll OHG, Brennerstraße 46: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohntraktes, Bp.112, K.G. Ried. Roland Keim, Schwalbenegggasse 4: Umbau- und energetische Sanierungsarbeiten mit Kubaturerweiterung des Nebengebäudes, Bp.49, K.G. Sterzing. Rita Graf und Renate Hofer, Marconistraße 21: Sanierung, energetische Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.442, Gp.256/7, K.G. Sterzing.

FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it Erker 02/22

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Jahrestage

Anton Sorg

1. Jahrestag

19 Jahre ohne dich ... Geliebt und unvergessen!

* 29.11.1929 † 01.02.2021

Friedrich Wild Voller Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 6. Februar um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 13. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Jeder Sonnenaufgang ist so schön, wie man ihn sieht, jeder Augenblick, wie man ihn erlebt. Und jeder Mensch so wichtig, wie man ihn im Herzen trägt.

Ein Dank allen, die daran teilnehmen. In besonderer Dankbarkeit und Liebe Burgl, Thomas und Marion

Du fehlst im Leben, du fehlst im Haus und die Leere füllt niemand aus. Wir blicken zurück auf die gemeinsame Zeit in Liebe und Dankbarkeit.

2. Jahrestag

Hans Schölzhorn

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In Liebe deine Familie

In Liebe deine Familie

In liebevoller Erinnerung an einen ganz besonderen Menschen.

* 04.08.1928 † 07.02.2020

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Wir vermissen dich!

2. Jahrestag

Clara Schwazer geb. Überegger

Immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich gefangen, so, als wärst du nie gegangen.

Allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an ihn denken, ein herzliches Vergelt‘s Gott.

* 16.02.1952 † 24.02.2020

Wir haben nichts vergessen, deine Liebe, deine Kraft, dein Für-uns-da-Sein. Unsere Gedanken sind oft bei dir. So viele Dinge, die wir gerne noch mit dir geteilt hätten.

Es jährt sich zum 2. Mal der traurige Tag, an dem du von uns gegangen bist. Du fehlst uns. In Liebe deine Familie

Danksagung

Heinrich Kruselburger Tembl-Heinrich

* 20. Oktober 1937 † 24. Dezember 2021

Jetzt im Nachhinein wissen wir, inser Tatte hätte sich keine schönere Zeit aussuchen können zu gehen als jetzt in der Weihnachtszeit. Mit der weihnachtlich geschmückten Kirche und der Anwesenheit der Bergknappen hat er uns ein Stück Kindheit zurückgegeben, da wir bereits in unseren frühesten Kindheitstagen Heilig Abend mit den Bergknappen zusammen gefeiert haben. Durch die feierlichen, zu Herzen gehenden Worte von Pfarrer Thomas Stürz, die musikalische Gestaltung durch die Knappenkapelle und den Chor und die zu Tränen rührende Verabschiedung durch die Bergmannskameraden wurde es nicht unser traurigster Tag, sondern der prägendste. Der Tatte hat sich nichts Schieneres wünschen gikennt. DA N K E Seine Gitschn

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Erker 02/22


In schönen Erinnerungen lächelt die Vergangenheit. 3. Jahrestag

2. Jahrestag

Luise Plattner

Alfred Wieser

* 01.03.1925 † 19.02.2019

* 03.07.1941 † 07.02.2020

In liebevoller Erinnerung denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob. Und immer sind da Spuren deines Lebens. Sie werden uns immer an dich erinnern und dich dadurch nicht vergessen lassen.

In Liebe deine Familie

Ganz besonders denken wir an dich, liebe Mame, bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Februar um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls.

Es vergehen die Tage, die Monate und die Jahre, aber du bleibst stets mitten unter uns. Du fehlst uns!

Wir danken allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe deine Kinder mit Familien

4. Jahrestag Weiter als das Leben reicht die Liebe Liebe.. Stärker als die Trauer ist die Dankbarkeit Dankbarkeit.. Länger als der Augenblick lebt die Erinnerung Erinnerung..

Rudolf Hofer * 30.10.1945

† 03.02.2018

In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie

Manchmal seid ihr in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen. In Dankbarkeit und Liebe denken wir ganz besonders an euch am Sonntag, den 27. Februar um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls.

10. Jahrestag

Franz Seehauser Schwitzer Franz

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen und sich mit uns an unsere Eltern erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe eure Kinder mit Familie

3. Jahrestag

Maria Seehauser geb. Überegger Erker 02/22

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1

Jahrestage

Anna Maria Graus geb. Tötsch

Wer d ich ge k annt , h a t d ich ge lie bt , w eil es solche Herz en we nig gibt . Z u jede r S t und, a n jede m Or t lebst du in u n seren He r ze n for t .

* 30.06.1929 † 13.10.2021

Ein herzliches Dankeschön ... für das viele Gebet im Trauerhaus, den Vorbetern, für die Beileidsbekundungen und die tröstenden Worte,

Elfriede Volgger geb. Messner * 21. Juli 1945 † 5. Dezember 2021

... für die Blumen und Kerzen sowie die Gedächtnisspenden und Messen, ... Pfarrer Walter Prast für die würdige Gestaltung des Gottesdienstes, dem Chor für die musikalische Gestaltung, den Ministranten, dem Mesner und den Totengräbern, ... der Freiwilligen Feuerwehr und der Musikkapelle für das letzte Geleit,

Auf diesem Wege möchten wir allen einen Dank aussprechen für die liebevolle Anteilnahme, für die Gebete, Kerzen, Spenden, Blumen und die vielen tröstenden Worte.

... an Christina Pupp und Ingrid Olivieri und allen, die an der Beerdigung teilgenommen haben. Die Trauerfamilie Anni, Sonja und Marika

Danke auch an alle, die unsere Mutti in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Kinder, Enkel und Urenkel

14. Jahrestag

Josef Öttl

Wenn ein geliebter Mensch von dieser Erde geht, bleibt er noch an so vielen Orten immer bei uns, in dieser Erinnerung, in unseren Gedanken und ewig in unseren Herzen.

* 18.02.1939 † 27.02.2008 Ganz besonders denken wir an dich, lieber Tatte, bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Februar um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, für dich beten oder im Stillen an dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Wir vermissen dich!

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In Liebe und Dankbarkeit deine Kinder mit Familien, ganz besonders deine Enkel Lukas und Julia

Liebe Tanja,

-sLu~ geht :zug~1,11,de, aber

gan.zbesonders denken wir an

&terStt~""' blea.btzurü.-elq,UJl\,d t~t vor u.111\.S„ ge~d.~1,11,t&voLL, wte~teswtgk.eLt &tesLebtl,l\,S.

dich bei der hl. Messeam 27. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die sich an Tania rebevoll e ·9ne .

"'22.10.1996 t 23.2.2021

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Erker 02/22


Ernst Holzer 11.02.1947 – 24.12.2021

Nach einem holprigen Start, an einigen Abzweigungen falsch abgebogen, aber schließlich auf den richtigen Pfad des Lebens zurückgefunden.

Wir durften uns mit viel Freude, Dankbarkeit und Liebe von ihm verabschieden und werden diesen Moment in schöner Erinnerung behalten. Danke an alle, die uns mit Menschlichkeit und Herzlichkeit begegnet sind. Familie Holzer

Es ruht dein Herz so liebevoll, das stets gesorgt für unser Wohl. Es ruhen deine fleißigen Hände, die tätig waren bis zum Ende. Wir können niemals dir vergelten, Gott lohne es dir in besseren Welten.

Manchmal glauben wir, dass du da bist, dich mit uns freust, wenn wir zusammen sind. Manchmal glauben wir, dass du in unserer Nähe bist, wenn wir an dich denken. Deine Schritte und Worte sind verstummt, wir vermissen dich sehr.

1. Jahrestag

Priska Girtler

20 Jahre sind vergangen, seit unser lieber

Anton Baur gestorben ist.

Wir feiern die hl. Messe für unsere liebe Priska am Sonntag, den 6. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Wir gedenken deiner am Sonntag, den 13. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Deine Lieben

In Liebe deine Familie

Wir haben dich im Leben geliebt und werden dich im Tod nie vergessen.

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1

Jahrestage

Zum 4. Jahrestag unserer lieben

Roland Larch

Erika Frötscher

* 28.01.1938 † 29.12.2021

gedenken wir ihrer am Sonntag, den 6. Februar bei der hl. Messe um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

DANKE - für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben, - für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft. In Liebe deine Familie

Du hast uns geliebt, wir waren dein Leben, in Freud und Leid, in Gemeinschaft. Du hast uns umsorgt, hast alles gegeben, deine fleißigen Hände waren immer bereit. Ruhe in Frieden, wenn unser Herz auch weint, irgendwann sind wir wieder vereint.

Franz Josef Mühlsteiger

Adolf Mair

* 18.08.1948 † 10.02.2021

Wir gedenken deiner ganz besonders am Sonntag, den 13. Februar um 10.00 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Wiesen. In Liebe deine Familie

Herbert Siller * 31.01.1931 † 02.12.2021

Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott allen für all die Gedanken, lieben Worte, Zeichen und Gesten der mitfühlenden Anteilnahme sowie für die Wertschätzung, die unserem Tate entgegengebracht wurde.

Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.

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Erker 02/22

Herzlichen Dank auch an alle, die unseren Tate in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Deine Lieben

1. Jahrestag

8. Jahrestag

Alles hat seine Zeit: sich begegnen und verstehen, sich halten und lieben, sich loslassen und erinnern.

Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Erika in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt‘s Gott!

Wir haben dich nicht vergessen. Wir wissen, dass du auf uns wartest und eines Tages, am Ende des Regenbogens, sehen wir uns wieder.

Ein Jahr ist vergangen, seit du, lieber Franz, uns verlassen musstest. Verbunden in Liebe feiern wir am Sonntag, den 13. Februar um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß den Gedächtnisgottesdienst. In Liebe deine Annemarie mit Christian, Evelin und Aaron

Johann Kinzner * 28.06.1950

† 21.12.2021

DANKE

für die Anteilnahme, für all die tröstenden Worte, für die vielen Kerzen und Messen, für all die stillen Taten und Gedanken. Unser geliebter Tate bleibt unvergessen. Brigitte, Sonja und Daniela


Trauer um Priester Peter Clara

Pastoralassistent SIMON WALTER

In Gottes Nähe wird das Kleine ganz groß

Am 31. Dezember ist der Priester Peter Clara im Alter von 86 Jahren im Altersheim von St. Ulrich verstorben. Peter Clara wurde am 8. November 1935 in Untermoi geboren und am 29. Juni 1958 in Brixen zum Priester geweiht. Zwischen 1959 und 1975 wirkte er als Kooperator in Wengen, Brixen und Sterzing. 1975 wurde Clara Pfarrer in Branzoll, wo er bis 1996 tätig war. Zugleich war er von 1979 bis 1981 Provisor in Pfatten. Von 1996 bis 2011 wirkte er als Pfarrer in Wolkenstein. 2011 wurde Clara von seinem Auftrag als Pfarrer entbunden, war aber weiterhin als Seelsorger in der Seelsorgeeinheit Gröden tätig. Der Sterbegottesdienst fand am 4. Jänner in Wolkenstein statt.

Richtigstellung

Pfarrgemeinderat Ratschings In der Dezember-Ausgabe hat sich bei der Auflistung der neuen Pfarrgemeinderäte leider ein Fehler eingeschlichen. Der Pfarrgemeinderat Ratschings setzt sich wie folgt zusammen: Präsident: Martin Brunner Mitglieder: Andreas Brunner, Helga Brunner Rainer, Markus Haller, Isabel Haller Volgger, Manuela Holzmann Brunner, Katharina Klotz Obex, Susanne Kuen Klotz, Elisabeth Plaikner Oberprantacher, Monika Siller Haller, Markus Spreng, Julia Sugarova Raich Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion

In der Diözese und in unseren Pfarreien begleiten uns dieses Jahr zwei Leitworte: Nähe und Gemeinschaft. Sie haben sicher selbst schon einmal gespürt, was es bedeutet, Nähe zu erfahren, Nähe zu schenken und Gemeinschaft zu erleben. Umgekehrt macht jeder von uns auch die Erfahrung, sich zu distanzieren, jemanden auszuschließen oder das Gefühl zu spüren, dass man nicht mehr erwünscht ist. Viele biblische Geschichten über Jesus zeigen eines ganz deutlich auf: Jesus war einer, der die Nähe zu den Menschen suchte, gerade zu jenen, die schuldbeladen oder ausgegrenzt waren. Jesus suchte auch die Nähe zu den Menschen, die ihm nachliefen, um seine Worte zu hören, um durch ihn Heilung zu erfahren. Der Priester, Theologe und Künstler Marco Rupnik hat in seinem Mosaik der Brotverehrung (im Bild), das er in einer Kirche in Madrid schuf, mit treffenden Details auf wichtige Kernbotschaften in Bezug auf Nähe und Gemeinschaft hingewiesen. Das Mosaik von der Brotvermehrung mag im ersten Moment nüchtern die biblische Geschichte wiedergeben. Jedoch nicht das vermehrte Brot, sondern Christus dominiert das Bild. Christus steht in der Mitte. Er ist die ruhende Mitte des Bildes, seine Präsenz bestimmt alles. Die Augen Jesu nehmen zum Betrachter Kontakt auf und fangen ihn ein. Sein Blick spricht uns an. Jesus ist nahe. Er gibt die Zusage „Ich bin da!“. Der ausstrahlende, goldene Glanz des Heiligenscheins ist die Verheißung von Gottes heilender und rettender Nähe, die Jesus uns verkündet: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!“ Liebe Leser, wenn die Bibel davon spricht, dass das Reich Gottes nahe ist, so meint sie damit, dass wir als Getaufte schon jetzt im Wirkungsbereich sind, auch schon auf dieser Welt. Wir sind gerufen und gesandt, den Menschen nahe zu sein und Gemeinschaft zu stiften. Mit dem roten Kreuz im Heiligenschein sowie den Wundmalen an den Händen und an der Seite will der Künstler darauf hinweisen, dass Gottes Nähe gerade den leidenden, den armen und den schuldbeladenen Menschen gilt. Interessant an diesem Bild ist der Heiligenschein des Apostels. Dieser leuchtet nicht aus eigener Kraft, sondern spiegelt nur das Licht wider, das von Christus kommt. Wie der Mond nur auf der Sonnenseite hell leuchtet, so ist auch das Tun, der Einsatz von uns Menschen ein schwacher Widerschein der Heiligkeit Gottes. Wo Menschen einander nahe sind, wird Gottes Nähe zeichenhaft spürbar. Im Mosaik fällt besonders auf, dass der kleine Junge auf der rechten Seite etwas abseits von Jesus steht und keinen Heiligenschein hat. Das ist unsere Welt. Und dennoch geht das Wunder der Brotvermehrung von ihm aus. Ich muss nicht zuerst heilig sein, um an Christus heranzutreten und ihm zu schenken, was ich habe. Ich muss nicht zuerst ein guter Christ sein, um in der Kirche Platz zu haben. Mein Beitrag ist wichtig und wird von Christus vermehrt, auch wenn ich selbst noch am Rande stehe und mich klein und unvollkommen fühle. Eines wird von uns aber gefordert: unser Einsatz. Der Künstler hat dies bildlich zum Ausdruck gebracht, dass der Junge auf den Zehenspitzen steht und so seinen Teil beiträgt, dass die Brotvermehrung gelingt. Die eng an den Körper anliegende Tasche mit den Fischen und der Korb der Brote symbolisieren unsere Fähigkeiten, unser Leben, das wir einsetzen können, wenn wir es wollen. Ich wünsche Ihnen im Monat Februar gute Erfahrungen der Nähe und der Gemeinschaft. Wo können Sie zum kleinen Jungen, zum kleinen Mädchen werden, das bereit ist, zu geben? Seien Sie gespannt, denn die prall gefüllten Körbe wird es auch geben, es sind aber oft andere als jene, die Sie in Ihren Köpfen haben. Erker 02/22

101


1

Unterhaltung

A E

Erkoku

G

U

I

A

E

S

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= fotografisches Objektiv mit extrem weitem Bildwinkel).

I

A S

F

H

I

G

C

G

C E

I

U E

I

G S

G

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A

C H C

E

F

G

H

I

S

U

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus Pfiffikus sucht eine Kirche in der Gemeinde Pfitsch. Wer den genauen Standort oder den Namen der Kirche kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 20. Februar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

© Martin Schaller

Auflösung des Vormonats: Das schneeweiße Dach gehört nicht etwa zur FKK-Terrasse der Sterzinger Saunalandschaft auf dem Dach des Balneums, sondern zur Traglufthalle des neuen Sterzinger Eisstadions. Viele Pfiffikusse haben den kleinen Unterschied entdeckt und richtig geantwortet. Bekanntlich ist am 10. Februar 2021 die Sterzinger Eishalle in sich zusammengestürzt und seither von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Südlich davon wurde im Herbst eine provisorische Eishalle errichtet und mit einem riesigen Tragluftballon überdacht. Am 9. Dezember 2021 konnten die Wipptal Broncos die hell beleuchtete und 15 °C warme Traglufthalle erstmals bespielen. Das Provisorium soll vorläufig für drei Jahre als Heimstätte für den Eishockeysport, die Eisstockschützen und den Eiskunstlauf zur Verfügung stehen. Die Kosten von rund 1,8 Millionen Euro tragen das Land und die Gemeinde Sterzing.

Das Los bestimmte PHILIPP BRAUNHOFER aus Ridnaun zum Pfiffikus des Monats JÄNNER.

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Die Gutscheine können in der Redaktion abgeholt werden.

Wir gratulieren! 102

Erker 02/22

• S • I • Z • • E • • I • G

B E A T M U N G S M A S K E

• E L A N • U U • Y B • A H

A L T S T A D T • R I • U E

• S W • • B E • O R T N E R

J O E C H E L S T H U R N •

• R I D A N N A • E R • • P

K G B • L T • R S • • A G E

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V E R K A U F S A K T I O N

• I M P F E N • L I T T L E

G N U • F R • S I • R • • S

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W E H R • I E L • E P S O N

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S T E C K H O L Z • E S T E

A C 1:: H T K B G 0 0 B H .A IE G IT C K

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Lösungswort: ABGEKOCHT

ALLERIA

Auflösung des Vormonats Lösungswort: WALZERKLANG

Der Gewinner erhält Einkaufsgutscheine im Wert von 20 Euro, einzulösen bei und zur Verfügung gestellt von


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„Müllionär“ Mensch -

Recycling-Quiz Du hast den Keller entrümpelt und findest Legoklötze, einen Gartenschlauch und eine Einkaufstasche aus Plastik (Shopper) voll mit weiteren solcher Plastiktaschen, derer du dich entledigen möchtest. Wie entsorgst du die Gegenstände? A Du entsorgst alle drei Gegenstände als Kunststoff (Glocke und/ oder SUWS für die Sammlung von Kunststoffverpackungen). B Du entsorgst den Gartenschlauch und die Einkaufstaschen als Kunststoff (Glocke und/oder SUWS für die Sammlung von Kunststoffverpackungen) und die Legoklötze schmeißt du zum Restmüll. C Du entsorgst die Legoklötze und den Gartenschlauch als Restmüll und die Einkaufstaschen schmeißt du zum Kunststoff (Glocke und/oder SUWS für die Sammlung von Kunststoffverpackungen).

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FEBRUAR-FRAGE DOMANDA DI FEBBRAIO

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Stai svuotando la cantina e trovi i seguenti oggetti dei quali desideri disfarti: mattoncini di Lego, un tubo in gomma per innaffiare ed un sacchetto in plastica della spesa (shopper) pieno di altri tali sacchetti della spesa in plastica. Come smaltisci questi oggetti? A Getti tutti e tre gli oggetti nella plastica (campana e/o SUWS della raccolta degli imballaggi in plastica). B Il tubo in gomma per innaffiare ed i sacchetti della spesa (shopper), li smaltisci come plastica (campana e/o SUWS della raccolta degli imballaggi in plastica) ed i mattoncini di Lego li getti nel rifiuto indifferenziato. C I mattoncini di Lego ed il tubo in gomma per innaffiare li smaltisci come rifiuto indifferenziato ed i sacchetti della spesa (shopper), li getti nella plastica (campana e/o SUWS della raccolta degli imballaggi in plastica).

Wer die richtige Antwort kennt, schickt sie (Kennwort „Recycling-Quiz“) an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Februar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Chi ha la risposta esatta non esiti a mandarla (parola chiave „Recycling Quiz“) a Erker, Via Città Nuova 20 A, 39049 Vipiteno (e-mail info@dererker.it). Non dimenticare di comunicare l‘indirizzo! La scadenza è il 17 febbraio. Al sorteggio è possibile partecipare esclusivamente per iscritto. Sono escluse le vie legali. Erker 02/22

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Auflösung in der nächsten Nummer

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von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

Kartoffelpuffer mal anders Zutaten für 4 Personen: 2,5 kg festkochende Kartoffeln, 2 ½ Stangen Lauch, 3 Eier, etwas Salz, 1 TL frisch gemahlener Pfeffer, 1 TL frisch gemahlene Muskatnuss, 200 g durchwachsener Speck, 100 g getrocknete Tomaten, etwas Olivenöl. Zubereitung: Die Kartoffeln waschen, schälen und grob reiben. Den Lauch waschen, putzen und in Ringe schneiden. Die getrockneten Tomaten in kleine Würfel schneiden und zusammen mit Kartoffeln, Lauch, Eiern, Salz, Pfeffer und Muskat in eine große Schüssel geben. Alles mit den Händen zu einer Masse vermengen. Den Speck in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne knusprig anbraten. Die Kartoffelmasse portionsweise mit dem Speck in die Pfanne geben und unter häufigem Wenden goldbraun und kross braten. Man kann dazu Apfelmus oder Salat servieren.

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M E IN H AU ST IE R Haustiere sind Alleinunterhalter, beste Freunde, Therapeuten, Begleiter, Zuhörer, Familienmitglieder, manchmal das „Ein und Alles“ und noch viel mehr. Viele lustige, schräge und emotionale Momente haben wir mit unseren Haustieren schon erlebt. Schickt uns innerhalb 15. März (samt Telefonnummer und/oder Mail-Adresse) einen besonderen Augenblick (bitte Namen des Tieres angeben), den ihr mit eurem Fotoapparat festgehalten habt, an barbara.fontana@dererker.it. Die Fotos werden wir im April-Erker veröffentlichen. Der Gewinner wird kontaktiert und kann den Gutschein in der Erker-Redaktion abholen. Mit etwas Glück gewinnt Ihr einen Wertgutschein in Höhe von 50 Euro, einzulösen bei Graus Agrar GmbH am Schilfweg in Sterzing.

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Erker 02/22

Wir alle wissen, was wir an dir haben, auch wenn wir es nicht immer sagen. Doch was wären wir ohne dich, vergiss es nicht, wir lieben und wir brauchen dich. Zu deinem

85. Geburtstag

gratulieren und wünschen wir von ganzem Herzen alles Gute! Deine Familie


Erker LÖSUNG SOLUZIONE

„Müllionär“ Mensch -

Recycling-Quiz

Herzlichen Glückwunsch! Der Erker hat das „Wipptaler Hochzeitspaar 2021“ gesucht ... und gefunden. Unter allen Einsendungen hat das Los Birgit Schwitzer und Franz-Josef Frei zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2021“ bestimmt. Vor kurzem haben sie ihren Gewinn in der Erker-Redaktion abgeholt: einen Gutschein für ein romantisches Essen mit Weinbegleitung im Romantik Hotel Stafler in Mauls. Die Erker-Redaktion freut sich mit den Gewinnern und wünscht ihnen eine gute Zeit!

Erker

Kam zi glabm, es isch wohr, dor RIETSCH RUDL weard hoier 70 JOHR. Olls Guate von gonzn HERZEN wünscht DIR deine FAMILIE!

Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern.

Am 19. Jänner feierten HILDE und ENGL ihren 70. Hochzeitstag! Noch viele gemeinsame Jahre wünschen ihnen ihre Kinder mit Familien, besonders die Enkel und Urenkel!

Gratulation! Sie wollen Ihrem Liebsten zum Geburtstag gratulieren? Es gibt ein Jubiläum oder einen besonderen Anlass, den es zu feiern gilt? Kontaktieren Sie uns!

LÖSUNG DER JÄNNER-FRAGE: Die richtige Antwort lautet A. Die biologisch abbaubaren Plastiksäckchen gehören in den Restmüll. Im Biomüll (B) garantiert der Kompostierungsprozess keinen vollständigen Abbau. Die nicht abgebauten Kleinteile der Säckchen müssen aufwändig und teuer abgesiebt und entsorgt werden. Die Säckchen können auch nicht in den SUWS/ Glocken (C) für Kunststoffverpackungen entsorgt werden, da ihre Zusammensetzung nicht der vom Kunststoff entspricht und sie daher nicht recycelbar sind (es wird kein Granulat gewonnen, um neuen Kunststoff zu erzeugen). SOLUZIONE GENNAIO: La risposta esatta è la A. Lo getti nel rifiuto indifferenziato. I sacchetti in plastica biodegradabile non possono essere smaltiti col rifiuto biogeno (B), poiché il processo di compostaggio non garantisce la loro completa degradazione e, nelle fasi di mescolamento dei cumuli, i frammenti dei sacchetti non degradati riemergono in superficie e devono essere rimossi mediante elaborate e costose operazioni di vaglio. I sacchetti in plastica biodegradabile non possono essere smaltiti nelle campane/ SUWS (C) della raccolta degli imballaggi in plastica, poiché la loro composizione non è la medesima della plastica, pertanto non è riciclabile (non si ricava del granulato per generare nuova plastica). _____ Unter allen richtigen Einsendungen fiel das Los auf Tra tutte le persone che hanno inviato le risposte corrette, la fortuna ha premiato

Rosmarie Braunhofer. Herzlichen Glückwunsch! Congratulazioni! Der Sterzinger Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro, gesponsert von, Il buono spesa di Vipiteno del valore di 50 euro, sponsorizzato da,

Tel. 0472 766876 E-Mail grafik@dererker.it

kann in der Erker-Redaktion zu Bürozeiten abgeholt werden. può essere ritirato presso la redazione dell’Erker durante l’orario di ufficio. Erker 02/22

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Veranstaltungen

Apotheken 29.01.-04.02.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 05.02.-11.02.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 12.02.-18.02.: Stadtapotheke Tel. 765397 19.02.-25.02.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 26.02.-04.03.: Apotheke Gilfenklamm 05.03.-11.03.: Apotheke Paracelsus Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 05.02. Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 06.02. Dr. Massimiliano Baccanelli Tel. 334 9156458 12.02. Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 13.02. Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 19.02. Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 20.02. Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 26.02. Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 27.02. Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

2.2. DIGGY-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 4. – 6.2. Rennrodeln, 13. FIL-Junioren Weltmeisterschaft, Jaufental. 9.2. DIGGY-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 16.2. DIGGY-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 17.2. Theater „Bartleby lo scrivano“, Teatro Stabile di Bolzano, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 19.2. Wintermärchen „Frau Holle“, Kamishibai-Bildtheater mit winterlicher Bastelei, Sterzing, Stadtbibliothek, 14.30 Uhr. Anmeldung: Tel.

0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu.

Märkte

Segensfeier für werdende Mütter und Väter, Sterzing, Kapuzinerkirche, 16.00 Uhr.

5. und 19.2., 5.3.: Krämermarkt, Brenner.

Initiative „Inter-Azioni“, Vorstellung des Projektes „Gemeingüter“, Sterzing, Stadtbibliothek, 17.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing. eu.

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Vereine und Verbände

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Experten-Hearing RESTART StadtTEATRo, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723780, stadttheater@sterzing.eu.

Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it.

Büchertreff „Bibis – Bücher für die Allerkleinsten“, Sterzing, Stadtbibliothek, 10.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu.

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW

23.2. DIGGY-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr.

Zahnärzte Notdienst Samstag und Feiertage dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187 Tierärzte 05./06.02.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) 12./13.02.: Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) 19./20.02.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) 26./27.02.: Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) 05./06.03.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota)

7. und 23.2.: Vieh- und Krämermarkt, Sterzing.

Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub

Auf zur Fasc hing skra pfen -Jagd ! Alles, was Ihr dazu braucht, sind Kostüm, Perücke und/oder Schminke. Schickt uns innerhalb 15. Februar (samt Telefonnummer und/ oder Mail-Adresse) euer schönstes kunterbuntes Faschingsfoto an barbara.fontana@dererker.it. Willkommen sind auch Schnappschüsse aus vergangenen Jahren oder Jahrzehnten. Die Fotos werden wir im MärzErker veröffentlichen.

Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Unsinnigen Donnerstag drei Packungen zu je sechs Faschingskrapfen. Die drei Gewinner werden kontaktiert und können in der Erker-Redaktion einen Gutschein abholen, den sie in allen Filialen der Bäckerei Pardeller einlösen können. Frohes Jagen und viel Glück!

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Die Erker-Redaktion

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4.2.: „Himmel über dem Camino – Der Jakobsweg ist Leben!“ (Senioren), 16.00 Uhr. 4.2.: „È stata la mano di dio”, 20.00 Uhr. 11.2.: „À la carte – Freiheit geht durch den Magen“, 20.00 Uhr. 18.2.: „Walchensee – Forever“, 20.00 Uhr. 25.2.: „In Liebe lassen (De son vivant)“, 20.00 Uhr. 4.3.: „Der Rosengarten der Madame Vernet“ (Senioren), 16.00 Uhr.


Wechseljahre – Jahre der Veränderung

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Neustadt 21, Sterzing (Bürgerbüro des Rathauses)

In Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing und der Ärztin Dr. med. Kathrin Fischer. Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine ganz normale Lebensphase im Leben einer Frau. Doch einiges kann in unserem Körper „außer Rhythmus“ geraten. Sie erfahren mehr über Beginn, Symptome, eventuelle Beschwerden und deren Linderung. ORT: Stadttheater Sterzing, Johann-W.-v.-Goethe-Platz 1 WANN: Mi. 09.03.2022 | 19.30-21.00 Uhr KOSTEN: 5 € | ANMELDUNG ERFORDERLICH: Tel. 0472 836424 E-Mail: brixen@volkshochschule.it Die aktuellen Sicherheitsbestimmungen werden eingehalten!

AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Termin nach Vereinbarung, Tel. 0472 821281 SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005 ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330 GEWALT IM ALTER Tel. 0471 1626266

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Wipptaler

Sumserin Nicht Genauis woaß man nicht. Ober wenn des funkzioniert, noar mueß man iatz noar schun amol lei aupassn, wie man dreinschaugg. Und dass man epper a schaugn mueß, wos man ungilegg hot und ob man woll ourntlich gikamplt isch. Sell war holt ‘s Wienigschte, af wos man auzipassn hätt, van an Nosebouhrn oder van an in die Hond eichnschneizn jo gonz zi schweign. Weil bold wearmer olm und dummidum iberwocht, des hoaßt, sella Filmkammera, de wos man nit oder lei kamm sigg, kanntn ols aunemmin. Und man woaß jo nit, wo de Apparatte stiehn oder hängen oder eben eingibaut sein. Iatz ober nit, dass sich der uene oder die ondre amment einbildit, dass man af den Weg zin an Filmstar weard! I rechn holt, dass mit der Metoude aukemmin soll, werse folsch verholtit oder eppas Verboutns tuet oder holt sisch eppas derstellt. I denk, dass do gfilmt weard, wer an Mill nit ourntlich entsorgg, wer zi schnell fohrt oder holt folsch parkt. Und holt sisch eppas, af wos di Putz holt auzipassn hobm. Ober mit den Sischtem kannt man a draukemmin, wer unterwegs isch, wenn er oder sie nit derfat ummer sein, weil dejenign mießatn die Qwarantene einholtn. Ober des kannt a oft guet zi brauchn sein, wenn epper eingibrochn weard, noar kannt man schaugn, wer zi der froglichn Zeit dert in der Nächnt ummer giwesn isch, der wos dert eigntlich nicht zi suachn ghobb hätt. Wer sich des Überwochungssischtem ausgikopft hot, weard woll wissn, ziwos des nutz sein soll. Lei weard des gonze Fotound Filmmaterial a jemand unschaugn mießn. Und die selm wearn epper woll triebe Augn kriegn.

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Vor hundert Jahren ...

1922

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

06.02.1922

Bei der Schlittenfahrt tödlich verunglückt Aus Bozen wird uns berichtet: Am 3. des Monats ist in Sterzing der Besitzer des Thumburghofes, Leopold Volgger, ein Mann in den besten Jahren, gestorben. Er fuhr am Nachmittag des 2. Februar von Sterzing aus auf einem Schlitten, den sein Knecht lenkte, heimwärts. In der Nähe der Stadt scheute das Pferd, der Schlitten wurde umgestürzt und Volgger wurde mit großer Wucht auf einen Wehrstein geschleudert. Den schweren Verletzungen erlag er bald darauf. Um den Verunglückten trauern eine Frau in gesegneten Umständen und vier Kinder. Innsbrucker Nachrichten

kennung und Begrüßung. - Sonntag war Preisrodeln der Schulkinder. Es nahmen sehr viele daran teil und man muß es den jungen Leuten lassen, sie fuhren gut. Den ersten Knabenpreis erhielt Franz Seidner, den ersten Preis für Mädchen das Ziehtöchterchen des Herrn Bürgermeisters Frieda Ennemoser. - Im Jahre 1921 hatten wir in Gossensaß 31 Geburten, 10 Todesfälle von Einheimi-

06.02.1922

Bürgermeisterwahlen in Südtirol Bei den Wahlen der Gemeindevorstehungen in Südtirol vom 31. Jänner bis 3. Februar wurden gewählt: In Sterzing: Bürgermeister Josef Oberretl, Goldschmied, 1. Magistratsrat Josef Domanig, Kaufmann, 2. Magistratsrat Josef Vetter, Uhrmachermeister. Vetter war seit Kriegsende Bürgermeisterstellvertreter und Leiter des Magistrates. Innsbrucker Nachrichten

08.02.1922

Aus Gossensaß, 7. Februar Am Lichtmeßtage war im Hotel „Aukenthaler“ zu Ehren der alten und neuen Gemeindevertretung eine kleine Feier. Die wackere Musikkapelle sorgte durch Wiedergabe gelungener Stücke für die Unterhaltung. Und man muß sagen, die Gossensaßer Musikkapelle spielt gut und kann sich überall hören lassen. Es ist das Verdienst ihres Obmannes Rudolf Thallinger und des Kapellmeisters Johann Rohracher. Magistratsrat Ludwig Gröbner dankte der Musikkapelle für ihren Eifer und ihr Wirken und toastierte auf dieselbe. Pfarrer Alois Lechner dankte in einer Ansprache der früheren Gemeinde-Vertretung und besonders dem Bürgermeister Konrad Mayr für die eifrige und erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der ganzen Gemeinde während des Krieges und in der harten Nachkriegszeit. (…) Bürgermeister Mayr dankte dem Herrn Pfarrer für die ehrenden Worte der Aner-

Grand Hotel Brennerbad 1922

schen, darunter 5 Erwachsene. - Die Grippe ist im Verziehen, nachdem sie viele elendiglich geplagt hat. Das beste Mittel dagegen ist: Sofort ins Bett für einige Tage, dann tüchtig heißen Hollundertee mit Schnaps und Rum trinken und sich halten. Die Kältewelle ist auch ohne Paß über den Brenner nach Gossensaß gekommen. Heute zeigt das Thermometer -16 Grad Celsius, bei dem rasenden Nordwind eine unerhörte Temperatur. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

11.02.1922

Auf der Suche nach dem Raubmörder. Wie man einen Unschuldigen behandelte Am 3. des Monats veröffentlichten wir einen Haftbefehl des Kreisgerichts Bozen gegen Leopold Salzburger aus Telfes bei Sterzing wegen Raubmordes. Hiezu schreibt man uns aus Freienfeld: Am 31. Jänner 10 Uhr 30 Minuten vormittags, wurde in Fischers Gasthaus (Sachsenklemme), wo Leopold Salzburger, Metzger, 1903 in Telfes bei Sterzing geboren, in Arbeit stand, von Carabinieri des Postens Mauls plötzlich verhaftet, ohne jede Angabe von Gründen. Er wurde nach Mauls geliefert, in ein eiskaltes Schlachthaus gesperrt

und um 4 Uhr 15 Minuten nachmittags unter Beisein von 5 bis 6 Carabinieri, obwohl sich der Bursche nicht im mindesten wehrte, in Ketten gelegt und nach Sterzing ins Gefängnis eingeliefert, wo er am nächsten Tage, 1. Februar, bei Aufnahme des Protokolls erst den schrecklichen Grund der eigentümlichen Verhaftung erfuhr. Das Schönste bei der ganzen Sache war, daß gerade am 14. Jänner, als der Raubmord in Jenesien geschah, Leopold Salzburger bei der Verlassenschaftsabhandlung wegen seiner im Dezember verstorbenen Mutter im Bezirksgericht Sterzing war, dort um zirka 3 Uhr nachmittags seine Unterschrift abgab und sich dann wieder in sein Elternhaus begab (…). Erst am 16. fuhr er nach Bozen, wo er sich bei den Fleischhauern zwecks Arbeit erkundigte, von wo er sich wieder am 17. Jänner nach seiner Heimat begab. Man möchte meinen, daß der Betreffende, nachdem seine Unschuld vom Gericht in Sterzing bewiesen werden konnte, sofort freigelassen wurde. Weit gefehlt, der Betreffende wurde erst, nachdem sein Bruder beim Kreisgericht vorstellig wurde, am 6. Februar, halb 3 Uhr nachmittags, auf freien Fuß gestellt. Nachdem der Sache nachgegangen wurde, hat das Kreisgericht Bozen das Gericht in Sterzing telegraphisch verständigt. Da sich die Unschuld Leopold Salzburgers in den ersten Minuten schon feststellen ließ, ist es sonderbar, daß man ihn tagelang, ja fast wochenlang, im Gefängnis schmachten ließ. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

25.02.1922

In Sterzing starb Anna Blaas, Kanzlistenswitwe, im 84. Lebensjahre. Das älteste der vier Kinder ist die Gattin des pensionierten Schulleiters Noggler in Sterzing, das vierte ist Bildhauer in Gröden. Frau Blaas war von der Gründung des katholischen Gesellenvereines an bis Ende der 80er Jahre Gesellenvereinsmutter. Allgemeiner Tiroler Anzeiger Erker 02/22

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