ERKER 12 2021

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Erker Jahrgang 33 - Dezember 2021

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Wipptaler Top-Unternehmen

GESELLSCHAFT

SPORT

KULTUR

Der Brennergeist

ASV Wiesen ist Herbstmeister

Weihnachten und Neujahr im Wipptal



Nächster Redaktionsschluss:

15.12.21

Inhalt © Leitner

Politik Wipptal: SVP-Ortsausschusswahlen................................................10 Gastkommentar: Moral in der Politik..............................................12 Sterzing: Im Schnelldurchgang genehmigt.....................................16

20 Wipptaler Top Unternehmen

Wie jedes Jahr hat ff-Media im Herbst im „Südtirol Panorama“-Heft die Top-300-Unternehmen des Landes veröffentlicht. Ein Ranking der Top-100-Unternehmen, zudem kategorisiert nach Branchen, hat die Athesia Druck GmbH im „Radius – Magazin für die Europaregion Tirol“ herausgebracht. Unter den erfolgreichsten Betrieben Südtirols reihen sich gleich mehrere Wipptaler.

Wirtschaft Tourismus: Beinahe Vorkrisen-Niveau erreicht...................................6 Titelgeschichte: Wipptaler Top-Unternehmen.................................20 Wipptal: Auf Skisaison gut vorbereitet...........................................32 Gesellschaft Karl Oberprantacher: „Ich vermisse Kenia“....................................36 Pfarrgemeinden: „Lebendige Gemeinschaften vor Ort“..................38 Hilfe: Ein Zuhause für Ronaldo.......................................................62 Kultur Brass Band Wipptal: Phänomenales Klangerlebnis..........................74 Franzensfeste: Agora, das Haus der Begegnung.............................80 Literatur: Der Brennergeist.............................................................84 Pagine italiane Bbt Variante al progetto ................................................................90 Jack Alemanno e la Spolpo Blues Band...........................................94 L‘orchestra Walzerklang in concerto...............................................96 Milan Club Vipiteno 50 anni di attività...........................................98 Sport Gespräch: Walter Schuster aus Sterzing.......................................100 Wintersport: Mit Vollgas in die neue Saison.................................104 Eishockey: Bald wieder ein Eisstadion im Wipptal.........................106

Erker-Extra Weihnachten & Neujahr................................................................. 52

80 Haus der Begegnung

10 SVP-Dilemma

am Brenner

106 Zurück

aufs Eis

Rubriken Leserbriefe....................................................................................... 4 Laut §............................................................................................ 24 Rezept........................................................................................... 70 Tourentipp des Monats................................................................ 110 Jahrestage................................................................................... 120 Aus der Seelsorgeeinheit.............................................................. 123 Unterhaltung............................................................................... 124 Veranstaltungen........................................................................... 126 Leute ........................................................................................... 128 Kleinanzeiger............................................................................... 130 Sumserin...................................................................................... 132 Gemeinden.................................................................................. 134 Impressum................................................................................... 134 Vor 100 Jahren............................................................................ 135 Erker 12/21

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Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, das Leben ist ein welliges Auf und Ab, schon als schlagendes Herz im Mutterleib. Auch der rebellischste Geburtsschrei nützt nichts, an die Wogen des Alltags hat sich bis jetzt noch jeder gewöhnen müssen. Manchmal scheint das Leben nur zwei Gesetzen zu folgen: den Hochs und den Tiefs. Nach einem Hoch kommt ein Tief und nach einem Tief ein Hoch. Und zwischendrin ein Augenaufschlag lang wohltuende Mitte. Warum soll es den menschlichen Organismen anders gehen als dem Wetter? Covid macht es genauso. Zwingt die Viren zu Höchstleistungen und die Wirtschaft zum Stillstand. Umso beeindruckender, wenn jemand trotz starker Krise Krisenstärke entwickelt. Weil es beweist, dass es zum Aufgeben eine Alternative gibt. Die Herausforderungen im Leben können wir nicht bestimmen, wohl aber, wie wir mit ihnen umgehen. Zur letzten Hürde zurückzuschauen kostet nur Energie und lässt uns blind auf die nächste aufprallen. So simpel die Theorie, so fordernd die Umsetzung. Trotzdem: Wünsche allen klare Sicht bei jeder Wetterlage und immer den Weg vor Augen. Das nächste Hoch kommt bestimmt. Vielleicht schon 2022.

Redakteurin

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„Zum Schämen“ Einfach „zum Schämen“ findet eine Erker-Leserin (Name der Redaktion bekannt) die vermüllte Unterführung beim Fliegerplatz in Sterzing. Jeder weitere Kommentar erübrigt sich beim Anblick des Fotos.

„Fragwürdige Position“ (Erker 11/2021) Ich habe mich aus zwei Gründen über den Gastkommentar von Sepp Kusstatscher sehr gewundert. Weil ich den kritischen Journalismus unserer Bezirkszeitschrift schätze, ist es mir unverständlich, dass zum zweiten Mal im Erker eine sehr fragwürdige Position zum Thema Pandemiemaßnahmen unkommentiert veröffentlich wird. Zwei Seiten an prominenter Stelle haben Sie, liebe Redaktion, Herrn Kusstatscher zugestanden, die Rubrik „Gesundheit“ von Dr. Frötscher zum Thema Impfschutz hätte so eine zentrale Position auch verdient. Eigentlich habe ich nicht den Eindruck, dass es diesen von Impfgegnern bei diversen Demonstrationen skandierten, in vielen digitalen Medien veröffentlichten und durch peinliche Gesangsstücke laut und (leider) unüberhörbar herausgeschrienen Positionen gegen Presse, Politik und Wissenschaft an medialer Sichtbarkeit fehlt. Zum anderen wundere ich mich über das Misstrauen Herrn Kusstatschers einer etablierten Mehrheit von Wissenschaftlern gegenüber und über seinen lässigen, ja geradezu verniedlichenden Umgang mit dem „kleinen Virus“ (Zitat Kusstatscher). Auch bin ich langsam einfach „stuff“ darüber, dass ständig zwei Pole in der Gesellschaft suggeriert werden, die sich angeblich gegenüberstehen: verrückte Verschwörungsgläubige versus übereifrige Impfgläubige. Diese beiden Pole gibt es so nicht! Man kann die wenigen Menschen, die fest davon überzeugt sind, Opfer einer weltweiten Verschwörung zu sein und nicht davor zurückscheuen, auch den absurdesten Behauptungen (Impfen durch

den Gullideckel, Implantierung von Chips bei Impfungen, Verbreitung von SARS-COV-2 durch das 5GNetz ...) ihren Glauben zu schenken, nicht einer großen Mehrheit von Menschen gleichsetzen, die sich bemühen, ihren Beitrag zu leisten, aus dieser Krise wieder herauszukommen, und dabei auf das setzen, was Wissenschaftler empfehlen. In einem gebe ich Ihnen Recht, Herr Kusstatscher: Ich glaube auch, dass wir weitaus schlimmere Krisen zu meistern hätten und haben werden, die unserem Lebens- und dem Klimawandel geschuldet sind. Umso mehr braucht es jetzt Zusammenhalt und Vertrauen. Die meisten Südtiroler haben deswegen das getan, wofür Sie zu Beginn Ihres Kommentars noch geworben haben: auf die Wissenschaft gehört. Birgit Seeber, Mittewald

Ein Dank von Herzen Es ist Dezember, das Jahr geht dem Ende zu. Nicht alles in den vergangenen Monaten war gut. Vor allem die anhaltende Corona-Pandemie ist für uns alle anstrengend und herausfordernd. Jeder hat sein „Packtl“ zu tragen, viele mussten negative Erfahrungen machen. Trotz dieser schwierigen Zeit ist das Jahresende ein guter Anlass, um sich bewusst zu werden, dass nicht alles schlecht war. Vor allem dem Krankenhaus Sterzing möchte ich von Herzen danken. Da ich schon seit einigen Jahren gesundheitliche Probleme habe, muss ich das Krankenhaus regelmäßig für Visiten aufsuchen. Trotz akutem Personalmangel hatte jeder Mitarbeiter und jeder Arzt immer ein gutes, freundliches Wort für mich. Jeder hat sich Zeit für mich genommen und mich fachlich kompetent betreut und behandelt, egal ob es um eine Vormerkung, Erste Hilfe, eine Kontrollvisite oder um eine Operation ging. Gerne kehre ich auch im Café ein, wo ich stets freundlich begrüßt und bedient werde. Treffe ich Pfleger oder Ärzte außerhalb des Krankenhauses, grüßen wir uns jedes Mal und sie fragen, wie es mir geht. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin sehr froh und dankbar, dass es in Sterzing ein Krankenhaus gibt, das so gut funktioniert. Ich wünsche dem gesamten Personal um Dr. Michael Engl von Herzen alles Gute, besonders Gesundheit, und ich hoffe, dass das Krankenhaus noch lange für die Mitmenschen da sein kann. Margareth Salcher, Sterzing

DIE DEZEMBER-FRAGE Sind Sie für eine Covid-19-Impfpflicht? ERGEBNIS NOVEMBER Befürchten Sie wegen des Pflegemangels einen Abbau von sanitären Diensten am KH Sterzing? Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

TED

nein 23 %

ja 77 %



Aktuell

Veränderte Mobilität Wipptal

Beinahe Vor-Krisenniveau erreicht

TV Sterzing TV Ratschings TV Brenner

NÄCHTIGUNGEN 2019 2020 2021 278.203 185.756 270.197 356.730 261.898 344.890 141.256 82.391 118.542

Dabei profitierte der lokale Tourismus sicherlich auch von den nach wie vor geltenden restriktiven Maßnahmen bei Fernreisen im zurückliegenden Sommer. Im Tourismusverein Gossensaß schlug sich allerdings weiterhin die Covid-Quarantänestation im Militärferienwohnheim „Soggiorno Montano“ auf die Tourismuszahlen nieder. Auch deshalb haben dort die Nächtigungen nicht wieder so stark angezogen wie anderswo und liegen weiterhin deutlich unter 2019. Im Sommerhalbjahr 2021 (von Mai bis Oktober) registrierte man im Einzugsgebiet der drei Tou-

NÄCHTIGUNGEN IM WIPPTAL

ANKÜNFTE IM WIPPTAL 230.847

776.189

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733.629

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JAHRE

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Jahr Nächtigun gen 2019 776.189 2020 530.045 2021 733.629

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530.045

Ankünfte 230.847 151.983 211.272

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Jahr 2019 2020 2021

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lagen wurden pandemiebedingt nicht in Betrieb genommen – hat der Fremdenverkehr im Wipptal im Sommer also wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Besonders im Einzugsgebiet der Tourismusdestinationen Ratschings und Sterzing waren kaum noch Unterschiede zu Vor-Corona-Zeiten bemerkbar.

ANKÜNFTE 2019 2020 2021 119.152 74.492 106.672 78.587 56.805 74.712 33.108 20.686 29.888

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Der Sommertourismus hat sich schnell erholt. Die Tourismusbranche blickt auf ein wirtschaftlich gutes Halbjahr zurück. In der Hotellerie wurde im Bezirk bereits beinahe wieder an das Vor-Covid-Niveau angeschlossen. Nach dem Ausfall der vergangenen Wintersaison – die Aufstiegsan-

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Einer ASTAT-Studie zufolge hat sich während der Zeit der Covid-Pandemie und der damit verbundenen restriktiven Maßnahmen die lokale Mobilität in Südtirol stark verändert. Auch im Raum Sterzing unterlag in dieser Zeit – die Erhebung fand in der letzten Phase der dritten Welle zwischen dem 26. April und dem 16. Juni 2021 statt – die Nutzung der Verkehrsmittel im Vergleich zur Zeit vor der Covid-Krise einem deutlichen Wandel: Die Menschen gingen vermehrt zu Fuß (+28 %), nutzten öfter das Fahrrad (+12 %), fuhren weniger mit dem Auto (-15 %), nutzten aber auch deutlich weniger die öffentlichen Verkehrsmittel (-17 %). Als Gründe für die weniger genutzten öffentlichen Verkehrsmittel gaben die Menschen die Angst vor Ansteckung und unbequemere Nutzung (Abstände, Maske ...) an. An einem durchschnittlichen Werktag nutzen im Raum Sterzing 60 Prozent der befragten Personen das eigene Auto, auf nachhaltige Mobilität setzen nur 40 Prozent, davon geben 18 Prozent an, zu Fuß zu gehen, neun Prozent nutzen das Fahrrad, 13 Prozent öffentliche Verkehrsmittel. Damit ist die nachhaltige Mobilitätsrate nicht besonders hoch.

rismusvereine Sterzing, dem auch Freienfeld und Pfitsch angeschlossen sind, Ratschings und Brenner 733.629 Gästenächtigungen. Dies bedeutet gegenüber 2019 noch lediglich ein Minus von 5,5 Prozent – und damit einen nur unwesentlichen Rückgang. Im Sommer 2020 waren diese um knapp 30 Prozent eingebrochen. Ähnlich verhält es sich bei den Ankünften: 2019 waren es 230.847, heuer 211.272. lg


Gossensaß

„Das ist inakzeptabel!“ Der Abgeordnete Peter Faistnauer von der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol hat bei der Landesregierung nachgefragt, wie es um die Umfahrung Gossensaß steht. Nun liegt die Antwort von Landesrat Daniel Alfreider vor. „Bereits 2016 veranlasste der damalige Landesrat für Mobilität die Planung der Umfahrung für die Gemeinde am Brenner. Fünf Jahre danach ist Gossensaß nicht nur noch immer ohne Umfahrung, sondern wird es möglicherweise noch länger bleiben“, so Peter Faistnauer. Inwieweit die Finanzierung und die Grundverfügbarkeit der Um-

fahrung in Gossensaß gesichert sind, wollte Faistnauer in seiner Anfrage u. a. wissen. „Der Betrag für die Ausarbeitung der gesamten Planung wurde zweckgebunden. Die Finanzierung der Bauarbeiten kann erst ab Festlegung der zukünftigen dreijährigen Programmierung bestimmt werden“, so Alfreider in seiner Antwort. „Das Enteignungsverfahren kann erst nach endgültiger Bestimmung der Trassierung sowie nach Überprüfung der wirtschaftlichen Machbarkeit des Projektes eingeleitet werden. In der Regel werden diese Ziele im Rahmen der nächsten Planungsphase (endgültiges Projekt) erreicht.“ Derzeit werde das technisch-wirtschaftliche Machbarkeitsprojekt

ausgearbeitet. Nachdem sich einige kritsche Aspekte herausgestellt haben (steinschlag- und erdrutschgefährdetes Gelände, Vorhandensein von Quellen ...), muss „sowohl die Trassierung als auch das Maß der benötigten vorgesehenen Bauwerke überprüft bzw. verändert werden. Diese Analyse wird zusätzlich eine genauere Definition der Kosten ermöglichen“, so Alfreider. Derzeit sei damit zu rechnen, dass die gesamte Planung innerhalb 2023 beendet werden könne. Eine finanzielle Beteiligung der Brennerautobahn AG sei vorgesehen. Höhe und Bedingungen dieser Kofinanzierung sollen im Rahmen einer spezifischen Vereinbarung, sobald genauere Gesamtkosten zur Verfügung stehen, festgelegt werden. „Dies ist in der bereits seit langem untragbaren und sich immer weiter verschärfenden Situation absolut inakzeptabel“, findet Peter Faistnauer. Gossensaß sei als Hauptort der Gemeinde Brenner stark vom Durchzugsverkehr betroffen, die Gesundheit der Bevölkerung werde seit Jahrzehnten gefährdet und ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt. „Die Realisierung der Umfahrung wird seit vielen Jahren versprochen und ist dringend notwendig, um die Lebensqualität der Bewohner endlich zu verbessern. Weitere Verzögerungen sind des Landes Südtirol unwürdig. Das Projekt ist mit dringlicher Priorität zu behandeln und voranzubringen“, fordert Faistnauer. bar Erker 12/21

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Aktuell

„Viele Familien warten dringend auf einen Heimplatz“ Drei Fragen an Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime, über die derzeitig angespannte Situation in den Pflegeheimen Erker: Frau Ladurner, kürzlich haben Sie die Aktivierung von Übergansstrukturen für positiv getestete Heimbewohner gefordert. Gibt es dazu bereits Neuigkeiten? Martina Ladurner: Wir hatten kürzlich ein Treffen mit der Spitze des Sanitätsbetriebes und dabei wurde entschieden, eine dynamische Aktivierung von Bettenkontingenten in Übergangsstrukturen vorzunehmen. Das bedeutet, dass dem Bedarf entsprechend reagiert

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Martina Ladurner: „Bis zum 31. August haben rund 230 Vollzeitäquivalente gekündigt.“

wird und die benötigten Betten zur Verfügung gestellt werden. Die Möglichkeit für die Seniorenwohnheime, positiv geteste-

te Heimbewohner sofort in Übergangsstrukturen verlegen zu können, ist deshalb so wichtig, damit die Infektionskette im Haus umge-

hend unterbrochen werden kann und dadurch keine Einschränkung des Alltags für die anderen Heimbewohner notwendig wird. Wir setzen alles daran, dass unsere Heime unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen für Besuche geöffnet bleiben und sich unsere Heimbewohner den allgemeinen Regeln entsprechend frei bewegen können. Zum bereits seit Jahren bestehenden Fachkräftemangel in den Seniorenwohnheimen gesellen sich nun Kündigungen und Suspendierungen – und zu allem Überfluss die vierte Corona-Welle. Wie stellt sich die Situation derzeit dar?


Die derzeitige Situation ist in vielen Fällen angespannt. Wir hatten in der Pflege bis zum 31. August rund 230 Vollzeitäquivalente, die gekündigt haben. Seit Mitte September wurden laut einer Erhebung des Landes vom 12. November zudem 81 Mitarbeitende suspendiert. Dazu kommen noch 45 Mitarbeitende, die derzeit (Stand 12. November) in Quarantäne sind. Alles zusammen hat zur Folge, dass derzeit an die 600 bis 700 Heimbetten nicht nachbesetzt werden können. Das wiederum bedeutet, dass noch einmal so viele Familien dringend auf einen Heimplatz warten. Zudem sind auf der anderen Seite auch der Hauspflegedienst überlastet und viele Badantinnen aus Osteuropa sind überhaupt nicht mehr zurückgekommen. Eine besondere Situation haben wir im Wipptal: Beide Einrichtungen – Schloss Moos und das Bezirksaltenheim – befinden sich in der Umbauphase; aufgrund des Personalmangels wurde be-

reits ein Aufnahmestopp verhängt. Nachdem die meisten Gemeinden und Bezirksstrukturen den eigenen Gemeindebürgern den Vorzug geben, haben die Wipptaler auch außerhalb des Bezirks kaum eine Chance auf einen Pflegeplatz. Wäre es nicht an der Zeit, das Kirchturmdenken hinter sich zu lassen und ein landesweites Konzept zu erstellen? Das Wipptal steht im Moment unter besonderem Druck. Das ist leider so. Die Lage ist aber auch in den anderen Bezirken angespannt. Deshalb ist das Gebot der Stunde, Mitarbeiter zu gewinnen, die es uns ermöglichen, wieder alle Betten voll belegen zu können und unser volles Dienstleistungspaket wieder hochzufahren. Jetzt ist die Politik gefordert, die Weichen für eine flexible Ausbildung zu stellen und die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Nur so kommen wir aus diesem Dilemma. Interview: at

FUGGERROPPE

I kriag in Kniaschlotterer: Wia long gib‘s woll in Christkindlmorkt?

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Politik

SVP-Dilemma am Brenner Stefan Gufler mit Wahlbeteiligung bei Ortsausschusswahlen zufrieden

Anfang November führte die knapp 4.000 SVP-Mitglieder und Südtiroler Volkspartei landesweit 23 Ortsausschüsse, um die JahrOrtsausschusswahlen durch. Die tausendwende waren es immerhin Ortsgruppen bleiben nun für fünf noch über 3.000, vor zehn Jahren Jahre im Amt und bilden die Basis noch über 2.300. Dann musste die der kapillar aufgebauten Parteiar- Partei weiter Federn lassen. Nach 2012 wurden die Daten auf Bezirksbeit der Volkspartei. Stefan Gufler, Bürgermeister der ebene mehrere Jahre lang nicht Gemeinde Pfitsch, der seit dem mehr im Detail bekannt gegeben. Rücktritt von Franz Kompatscher Auch auf Nachfrage hin nicht. im Oktober als SVP-Bezirksob- Im vergangenen Jahr lag die Mitmann nach parteiinternen Unstim- gliederzahl im Bezirk dann, wie migkeiten nun die Parteigeschicke jetzt in der Tagespresse und aus im Wipptal lenkt, zeigt sich mit der SVP-Kreisen zu erfahren war, noch Wahlbeteiligung zufrieden. Diese bei rund 800. lag mit 60 Prozent sogar über dem Seither, so Stefan Gufler, seien die Mitgliederzahlen wieder etwas im Landesschnitt. Dennoch: Die Volkspartei hat in Steigen begriffen. Im letzten Jahr den vergangenen Jahren deutlich habe sich diesbezüglich einiges an Mitgliedern verloren und auch bewegt. Deshalb dürfte es heustark an Zuspruch eingebüßt. er erstmals wieder etwas besser Nach der Schließung der Gebur- ausschauen. „Die aktuellsten Zahtenabteilung in Sterzing im Jahr len kennen wir derzeit aber noch 2016 ließen vor fünf Jahren bei- nicht“, so Gufler. nahe alle Ortsgruppen im Bezirk Tendenziell haben seit geraumer Zeit alle großen Volksaus Protest dager gen ihre Parteiparteien mit einem ede SVP-Mitgli Mitgliederschwund arbeit ruhen; die im Wipptal zu kämpfen. Dies sei Ortsausschuss1990 3.914 kein Phänomen, das wahlen wurden 1991 3.893 nur die Südtiroler verweigert. Auch 1992 3.674 Volkspartei betreffe. die SVP-Beiträge 1993 3.607 „Die SVP ist eine der wurden nur noch 1994 3.452 wenigen Parteien, vereinzelt gesam1995 3.178 die auf eine breit gemelt. Kurzum: Es 1996 3.428 herrschte Eiszeit, streute Basis zurück1997 3.365 auf die Parteizengreifen kann“, so 1998 3.152 Gufler. Natürlich sei trale in Bozen war 1999 3.175 es nicht leicht, die man nicht mehr 2000 3.198 Mitglieder zu halten. gut zu sprechen. Die Parteiarbeit im Mittlerweile haben 2001 3.202 2 Bezirk gestaltet sich sich die Wogen 3.15 2002 nach wie vor nicht Bozen gegenüber 4 2003 3.09 sehr einfach. wieder geglättet. 2004 2.818 In der Gemeinde Seither ist die Mit2005 2.718 Brenner, wo es gliederzahl in vielen 2006 2.627 dereinst drei OrtsOrtsausschüssen 2007 2.556 aber weiter eingegruppen (Brenner, 2008 2.425 Gossensaß, Innerbrochen. Teilweise 2009 1.972 überaus stark. pflersch) gab, war 2010 2.311 Zum Vergleich: Vor es nicht möglich, 2011 2.317 gut 30 Jahren gab auch nur einen 2012 2.338 es im Bezirk noch Ortsausschuss zu

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SVP-Ortsausschüsse wurden in der Gemeinde Freienfeld (Trens, Stilfes und Mauls) und Pfitsch (Wiesen, Inner- und Außerpfitsch) gewählt. Einen SVP-Parteiausschuss gibt es in der Gemeinde Franzensfeste (Franzensfeste-Mittewald), nur noch einen seit bereits längerer Zeit auch in der Gemeinde Sterzing, wo die Fraktionen keine gesonderten Parteigremien mehr stellen.

Stefan Gufler: „Die Mitglieder zu halten, ist nicht leicht.“

bestellen. Gufler teilte dem Erker gegenüber mit, dass man sich in Innerpflersch und Brenner-Gossensaß, wo es künftig nur noch ein gemeinsames SVP-Gremium geben soll, derzeit bemühe, neue Ortsgruppen zu erstellen. Entsprechende Gespräche laufen. Ob sie fruchten, wird sich zeigen. Anfang November fehlten teilweise schlichtweg die notwendigen Mitglieder. So fanden im Bezirk am Ende nur in 14 Ortsausschüssen Neuwahlen statt. In acht davon stellten sich 63 Kandidaten der Wahl. Mit zwölf Kandidaten gab es in Mauls die meisten. In den Ortsgruppen Jaufental, Außerratschings, Trens, Stilfes, Inner- und Außerpfitsch wurde ohne Kandidatenliste unter allen Mitgliedern gewählt. In der Gemeinde Ratschings – seit jeher SVP-Hochburg im Bezirk – konnten sechs Ortsausschüsse bestellt werden: In Telfes, Ridnaun, Jaufental, Gasteig, Inner- und Außerratschings. Aber auch in der flächenmäßig größten Wipptaler Gemeinde sind die Parteimitglieder rückläufig. Keinen Ortsausschuss gibt es in Mareit. Je drei

Wie geht es nun parteipolitisch weiter? Dieser Tage finden bzw. fanden die konstituierenden Sitzungen mit der Wahl der Ortsobmänner und -frauen statt. Ob sich am Ende allerorten die Parteigremien konstituieren, wird sich zeigen. Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres soll dann der neue Wipptaler SVP-Bezirksausschuss gewählt werden. Dessen maßgebliche Aufgabe wird u. a. darin bestehen, einen SVP-Bezirkskandidaten für die Landtagswahl 2023 namhaft zu machen. Parteipolitisch ein alles andere als leichtes Unterfangen, zumal die Parteistimmen im Bezirk bei noch so geschlossenem Wahlverhalten niemals ausreichen würden, um aus eigener Kraft einen SVP-Mandatar nach Bozen zu entsenden. Eine zeitlang wurde parteiintern zwar die Möglichkeit ausgelotet, jedem Bezirk einen SVP-Vertreter im Landtag zuzugestehen, dass es am Ende aber nicht so weit kommen würde, den parteiinternen Wahlmodus dahingehend abzuändern, war eigentlich bereits von vorneherein klar. Die politischen Widerstände wären zu groß, das Ansinnen zum Scheitern verurteilt gewesen. Ob sich dennoch ein SVP-Kandidat oder eine SVP-Kandidatin findet, wird sich wohl bereits im Laufe des kommenden Jahres abzeichnen. Vielleicht ist dies ja auch der neue SVP-Bezirksobmann. Oder die neue SVP-Bezirksobfrau. lg


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Im Blickpunkt

Moral in der Politik Im November wurde die Kommunistin Elke Kahr als neue Bürgermeisterin der steirischen Landeshauptstadt Graz angelobt. Dies war ein Ereignis von wahrhaft europäischer Dimension: Nach dem Fall der Sowjetunion und ihrer Satelliten vor dreißig Jahren dürfte es keine Stadt und kein Land mehr geben, in denen eine Kommunistische Partei fast 29 Prozent und damit die Mehrheit der Stimmen erhält. Graz ist mit fast 300.000 Einwohnern immerhin (wenn auch mit großem Abstand) die zweitgrößte Stadt Österreichs. Manche politischen Kommentatoren (wie der Amerikaner Francis Fukuyama) hatten 1990 das Ende der Geschichte prognostiziert, da dem westlichen Kapitalismus keine Alternative mehr gegenüberstünde. Kann man sagen, dass die Grazer Kommunisten das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen, wie es der Osteuropahistoriker an der Universität Wien Wolfgang Müller in seiner Breitseite gegen die Verbrechen von Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot als Gesinnungsgenossen der Grazer Kommunisten in der Wiener Zeitung „Der Standard“ vom 17. November nahelegt? Das ist wohl, um es gleich zu sagen, nicht nur eine ziemlich lächerliche, sondern auch eine inhaltlich völlig falsche Interpretation. Tatsächlich kann man sagen, dass Graz schon seit jeher ein Labor für politische Umbrüche darstellt. Es gibt keine andere Stadt in Österreich, die bereits Bürgermeister von vier unterschiedlichen Parteien hatte. Das jüngste Wahlergebnis, für die KPÖ und ihre Vorsitzende selbst offenkundig höchst überraschend, beruht jedoch auf einigen Fakten, wel-

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© bzbasel.ch

Von Max Haller

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr: ein „Ereignis von wahrhaft europäischer Dimension“

che die Politik in Österreich insgesamt (und darüber hinaus) erhellen. Es zeigt vor allem, dass in der Politik Moral eine große Rolle spielt – im Gegensatz sowohl zu „realistischen“ (nicht zufällig in den USA entwickelten) Theorien der Politik, die dies bestreiten, als auch Zynikern und Fundamentalkritikern des politischen Systems, die überall Korruption wittern. Die Grazer KPÖ hat mit ihrem Verhalten – Abtreten eines hohen Anteils des Gehalts für soziale Zwecke, unermüdlicher Einsatz für die Wohnungsprobleme „kleiner Leute“ – offenkundig nicht nur bei traditionell linken, sondern auch bei bürgerlichen Wählern Anklang gefunden. Die neue Bürgermeisterin hat in dieser Hinsicht nur die Politik fortgesetzt, die von ihrem Vorgänger Ernest Kaltenegger bereits 1981 begonnen worden war. Die Partei von Kaltenegger und Kahr kann man auch nicht als „neue Caritas“ herabsetzen. Ihr Verhalten ist sehr ähnlich jenem von Viktor Adler, Gründer und führende Persönlichkeit der Sozialdemokratischen Partei Österreichs von 1888 bis zu seinem Tod 1918. Auch er hatte Marx studiert und dessen Thesen fanden sich teil-

weise im Programm seiner Partei. De facto kümmerte es Adler in der praktischen, auf soziale und politische Reformen ausgerichteten Politik jedoch wenig. Auch er verwendete immer wieder private Mittel zur Finanzierung der Aktivitäten seiner Partei. Die dramatische, zum Austrofaschismus führende Entwicklung Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit anders verlaufen, hätte der ausgleichende, charismatische Adler zehn Jahre länger gelebt. Moral in der Politik muss nicht heißen, dass Politiker als Asketen leben und eigene Interessen hintanstellen. Die Wähler haben jedoch ein gutes Gespür dafür, ob für sie Eigen- und Partikularinteressen oder doch das Wohl des Ganzen wichtiger sind. Dafür kann man zahlreiche Beispiele von hochbegabten Politikern anführen (etwa Hannes Androsch, Matteo Renzi), die nicht oder nicht auf Dauer die höchsten politischen Ämter erreichten. Ein Populist wie Donald Trump (vor seiner Wahl ein skrupelloser Geschäftsmann) wurde nicht wiedergewählt, was bei einem US-Präsidenten nur sehr selten vorkommt. Ex-Kanzler Sebasti-

an Kurz scheint dieses Faktum bis heute nicht verstanden zu haben, wenn er glaubt, ein Politiker müsse im Amt bleiben können, solange er nicht gerichtlich verurteilt ist. Die Grazer Wähler sind in dieser Hinsicht besonders empfindlich. Bereits 1973 schickten sie den SPÖ-Bürgermeister Scherbaum ins Ausgedinge, weil er über ihre Köpfe hinweg die Pyhrnautobahn entlang des dicht verbauten Stadtrands bauen lassen wollte. Der gleiche Effekt spielte wohl bei der jüngsten krachenden Niederlage des lange beliebten Bürgermeisters Nagl eine Rolle; auch er missachtete beim Bau des Murkraftwerks und bei anderen städtebaulichen Weichenstellungen den Protest vieler Bürger. Die Stärke direktdemokratischer Bewegungen in Graz zeigte sich auch darin, dass die österreichische Grünbewegung nicht zuletzt von hier ihren Ausgang nahm. Proteste der Bürger führen in dieser Stadt leichter zu einem Erfolg, weil sowohl die Sperrklausel für die Gemeinderatswahl als auch die notwendige Zahl an Unterschriften für eine Volksbefragung niedrig sind, worauf der Politikwissenschaftler Manès Weisskircher in einem klugen Beitrag auf science.orf.at hingewiesen hat. Eine Partei kann schließlich, wie eine Fußballmannschaft, nur so gut sein, wie die Gegner es gestatten. Hierin liegt der dritte Grund für den Aufstieg der Grazer KPÖ, er wurde bereits angedeutet. Ihre Wahlniederlage von 2003 hatte für die Grazer SPÖ eine fast dreißigjährige Periode beendet, in der sie nie weniger als 40 Prozent der Stimmen erhalten und immer den Bürgermeister gestellt hatte. Nach dem


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Im Blickpunkt

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nur an die Machenschaften eines Jörg Haider erinnern, die nach seinem Ableben das Land Kärnten ohne massive Bundeshilfe in den Bankrott getrieben hätten. Die ministeriellen Aktivitäten und das heutige Verhalten und Reden eines Herbert Kickl in Bezug auf Corona kosten möglicherweise vielen (ungeimpften) Menschen das Leben. Was bei der FPÖ jedoch – zumindest in Österreich – bemerkenswert ist, dass diese Partei trotz geplanten (wie bei Strache) und faktischen korrupten Verhaltens immer wieder von erheblichen Anteilen gewählt wird (das beachtliche Wahlergebnis von Norbert Hofer bei der Präsidentenwahl 2016 war allerdings nicht auf FPÖ-Sympathie zurückzuführen, sondern vor allem auf das Fehlen eines für eine große Mehrheit akzeptablen Gegenkandidaten). Aber sie besorgen ihren Niedergang glücklicherweise häufig selber. So sprengte Haider 2005 die Regierung und spaltete die FPÖ; 2019 führten Straches Ibiza-Phantasien zum Sturz der Regierung, auch er gründete bereits einen Ableger der Partei. Die Konklusion aus der Geschichte: Die Grazer ÖVP und SPÖ sind offenkundig politisch weit klüger

als ein „Analytiker“ wie Wolfgang Müller, da sie den Wahlsieg der KPÖ anerkennen bzw. mit ihr kooperieren wollen. Wohin die Nichtanerkennung von demokratisch gewählten Parteien führt, zeigt sich in Israel/Palästina. Die Sackgasse, in welcher der Friedensprozess dort steckt, ist nicht zuletzt auf die Nichtanerkennung

des Wahlsieges durch die „terroristische“ Hamas im Gaza-Streifen durch die EU und die USA zurückzuführen. Als terroristische Vereinigung hatte auch die PLO lange gegolten; heute wird sie als offizielle Vertreterin der Palästinenser international anerkannt; Kreisky hatte dies schon 1979 getan.

Sterzing

Matthias Haller erhält Forschungspreis

© Universität Innsbruck

Abtritt des angesehenen Langzeitbürgermeisters Alfred Stingl waren es vor allem Uneinigkeiten in der Führung der Partei, die zu ihrem kontinuierlichen Abstieg führten. Auch hier lässt die Situation auf Bundesebene (und sogar auf Bezirksebene, wie in WienSimmering 2015) grüßen, wo sich SPÖ-Spitzenvertreter immer wieder öffentlich ihre wechselseitigen Meinungsunterschiede ausrichten. Last but not least ist hier ein weiteres Ereignis zu erwähnen, das sich ebenfalls in Graz kurz vor dieser Gemeinderatswahl ereignet hat. Es war der absolute Kontrapunkt zum Wahlsieg der KPÖ. Ende Oktober erklärten der FPÖ-Vize-Bürgermeister Mario Eustacchio und FPÖ-Klubobmann Armin Sippel ihren Rücktritt. Sie taten dies, nachdem schon vor längerem bekannt geworden war, dass sie sich (laut „Kleiner Zeitung“) illegale Gagen bis zu 50.000 Euro zuweisen hatten lassen, die sie aus der von Steuerzahlern finanzierten Klubförderung abgezweigt hatten; möglicherweise waren sogar noch höhere Summen geflossen. Dass rechte Parteien mit Moral wenig am Hut haben, ist nichts Neues. Man braucht sich

Mitte November wurde an fünf junge Wissenschaftler der Preis der Stadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck vergeben. Einer davon ist Matthias Haller aus Sterzing. Der feierliche Festakt fand unter Einhaltung der 2G-Regelung im Ursulinensaal der städtischen Musikschule statt. Die Innsbrucker Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Vizerektorin Ulrike Tanzer und Rektor Tilmann Märk gratulierten den fünf Preisträgern. Matthias Haller aus Sterzing wurde für seine Publikation zum Südtiroler Minderheitenschutzsystem ausgezeichnet. Er studierte Italienisches Recht an der Universität Innsbruck. Anschließend

absolvierte er die Gerichtspraxis und war ab 2016 als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Institut für Europarecht und Völkerrecht der Uni Innsbruck tätig. Seit 2018 ist er Universitätsassistent am dortigen Institut für Italienisches Recht im Bereich des Öffentlichen Rechts. Er absolvierte auch eine Ausbildung am European University Institute (EUI) in Florenz. Haller ist Mitglied des Forschungszentrums Föderalismus der Universität Innsbruck. Für seine Forschung wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Bild (v. l.) die Preisträger Andrea Brait, Matthias Haller, Clara Rauchegger, Christine Lehne-Gstreinthaler (Stefan Häussler fehlt).



Aktuell

Sterzing

Im Schnelldurchgang genehmigt Beinahe im Schnelldurchgang und unspektakulär wurde die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung von Sterzing behandelt. Bei einer Enthaltung wurde die Abänderung des Haushaltsvoranschlages genehmigt. Der größte Posten betrifft dabei einen Landesbeitrag in Höhe von 288.000 Euro für die Sanierung der Zufahrt zum „Schallerhof“ in Matzes. Im laufenden Teil werden Ausgaben in Höhe von 165.000 Euro für Stromkosten verbucht, ein Unterstand beim Bauhof schlägt mit 10.000 Euro zu Buche. Für die Inbetriebnahme der Kühlanlage bei der Eissporthalle sind 20.000 Euro

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vorgesehen, 60.000 Euro als Teil der Anschaffungskosten für eine 115.000 Euro teure Kehrmaschine sind ebenfalls vorgesehen.

Weiters wurden im Haushalt Mindereinnahmen über 78.000 Euro (Balneum) und 45.000 Euro (GIS) verbucht sowie die Co-

vid-Beiträge für Lebensmittelgutscheine (29.000 Euro) und für die Ausübung von Grundfunktionen (77.000 Euro).


Peter Volgger: „Die Kosten dürfen nicht weiter steigen.“

357.000 Euro pro Bett Ohne große Diskussion wurde die Übernahme der Kosten für den Bau des neuen Bezirksaltenheimes genehmigt. Wie Bürgermeister Peter Volgger informierte, sei der Darlehenszeitraum von 20 auf 25 Jahre ausgedehnt worden, allerdings seien die Rückzahlungsmodalitäten bereits ab Vertragsunterzeichnung in Kraft getreten: Nach Einberechnung von zwei Jahren Vorlaufzeit erstreckt sich der effektive Zeitrahmen also über 23 Jahre. Anstatt der ursprünglich veranschlagten Rate von 176.000 Euro muss die Gemeinde Sterzing nun 325.000 Euro jährlich berappen. Die 35 für die Gemeinde Sterzing reservierten Betten sollen beibehalten werden. Allerdings dürften die Kosten, die sich von 16 bereits auf 22 Millionen erhöht hätten, nicht weiter steigen. „An-

sonsten wird dieser Bau irgendwann wirklich unbezahlbar – denn bereits jetzt liegen wir bei 357.000 Euro pro Bett!“, so Volgger. Tafeln zeigen Wirkung Im Rahmen der Haushaltsabänderung wurden 6.000 Euro für den Ankauf von zwei Geschwindigkeitsanzeigetafeln genehmigt. Wie Bürgermeister Volgger mitteilte, haben sich die Anrainer positiv über die Wirkung der Tafel geäußert. Das mobile Gerät, das derzeit in Verwendung ist, wird abwechselnd an besonders verkehrsreichen Straßenabschnitten positioniert. Nachdem die Anrainer die Gemeinde um eine dauerhafte Lösung ersucht haben, werden zwei weitere Anzeigetafeln angeschafft. at

Sterzing

Stadtwaage wird geschlossen Wie die Bezirksgemeinschaft Wipptal mitteilt, wird die öffentliche Stadtwaage in Sterzing (Jaufenstraße 1) ab 1. Jänner aus Kostengründen außer Betrieb gesetzt.

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Aktuell

Freienfeld

Gleich drei Gemeinderatssitzungen Viel zu besprechen gab es im vergangenen November in der Gemeinde Freienfeld. Nicht weniger als drei Sitzungen wurden einberufen: zwei offizielle und eine informelle. Bei letzterer wurde ein interessantes Projekt einer Investorengruppe vorgestellt. Konstruktiv gestaltete sich die Zusammenarbeit bei der ersten Sitzung, obwohl eingangs Alfred Sparber von der SVP-Fraktion ein wenig erfreuliches Thema ansprach: die Personalsituation in der Gemeinde Freienfeld. Der Gemeindeverwaltung seien in einem Gewerkschaftsschreiben mehrere Fehlverhalten vorgeworfen wor-

Bürgermeisterin Verena Überegger (l.): „Wenn wir das Projekt Bezirksaltenheim nicht mittragen, sind wir isoliert.“ den, u. a. sei die Verwaltung aufgefordert worden, sorgsam mit dem Personal umzugehen. Wie Bürgermeisterin Verena Überegger erklärte, soll die interne Organisati-

Privatklinik in Freienfeld? An der informellen Gemeinderatssitzung nahm auch Arno Lanziner teil. Als Vertreter einer Investorengruppe informierte er die Gemeindevertreter über das Vorhaben, im Wipptaler Raum eine Privatklinik zu errichten. In der engeren Wahl sei auch ein Grundstück in der Gemeinde Freienfeld, wie Bürgermeisterin Verena Überegger auf Nachfrage des Erker mitteilte. Lanziner, Co-Founder der DP Group & C., informierte über die verschiedenen Ideen, die es diesbezüglich gibt, um ein erstes Stimmungsbild unter den Gemeinderäten einzuholen. Diese äußerten zwar einige Bedenken zur möglichen Standortwahl und verwiesen auf den allgemein herrschenden Pflegenotstand, der Idee selbst standen jedoch alle Räte positiv gegenüber.

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on neugestaltet werden, aufgrund der häufigen Sekretärswechsel sei dies in der Vergangenheit nicht möglich gewesen. Die Mitarbeiter würden professionell begleitet und im Rahmen eines partizipativen Prozesses könnten sie selbst die Weichen für ein gutes und effizientes Miteinander stellen. Einstimmig genehmigt wurden Abänderungen im Haushaltsvoranschlag, mit denen u. a. 459.000 Euro für die Sanierung von Unwetterschäden verwendet werden. Ebenfalls genehmigt wurde das Vorprojekt zur energetischen Sanierung und Erweiterung des Hauses der Dorfgemeinschaft (sie-

he Erker 09/2021). Für die Umsetzung des Projektes sind rund 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Einige Diskussionen gab es rund um das Thema Video-Überwachung. Der Gemeinderat genehmigte eine Verordnung, mit der bestimmte Bereiche – Bauhof und Müllsammelstelle – besser kontrolliert werden sollen. Grund dafür waren wiederholte Klagen über die unsachgemäße Entsorgung der Wertstoffe. In der knapp zwei Wochen später und im Dringlichkeitswege einberufenen Sitzung wurde über die Kostenbeteiligung für das neue Bezirksaltenheim diskutiert. Widerstand gab es vor allem innerhalb der regierenden Bürgerliste: Von neun FLF-Gemeinderatsmitgliedern stimmten fünf gegen die Genehmigung, vier dafür. Eine Mehrheit konnte schließlich nur durch die geschlossene Zustimmung der SVP-Opposition zustande gebracht werden. Den anschließenden Stellungnahmen (einen ausführlichen Bericht können Sie auf www.dererker.it nachlesen) konnte man sehr gegensätzliche Positionen entnehmen. at


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Wie jedes Jahr hat ff-Media im Herbst im „Südtirol Panorama“-Heft die Top 300 Unternehmen des Landes veröffentlicht. Die Redaktion hat dabei Bilanz-Indikatoren wie Umsätze, Gewinne, Rendite und Erträge unter die Lupe genommen und die Unternehmen nach Ranglisten sortiert. Ein Ranking der Top-100-Unternehmen, zudem kategorisiert nach Branchen, hat die Athesia Druck GmbH im „Radius – Magazin für die Europaregion Tirol“ herausgebracht. Unter den erfolgreichsten Betrieben Südtirols reihen sich gleich mehrere Wipptaler. Von Renate Breitenberger Rund 1.000 Bilanzen hat das ff-Redaktionsteam im jährlich erscheinenden Sonderheft „Südtirol Panorama“ verglichen. Es wären noch mehr gewesen, hätte jedes Unternehmen die Bilanz im Handelsre-

© Leitner

Wipptaler Top-Unternehmen Genossenschaften Ein eigenes Ranking im Panorama-Heft widmet sich den 30 größten Genossenschaften des Landes. Rang sieben nimmt der Milchhof Sterzing ein, der 2020 eine Gesamtleistung in Höhe von 104,2 Millionen Euro (+0,6 %) und 300.000 Euro Gewinn erzielte (siehe Interview Seite 29).

gister der Handelskammer Bozen hinterlegt. Wer sich unter Unternehmern umhört, erfährt, dass mitunter gerade solche Rankings ein Grund dafür sein sollen, dass ein Teil der Betriebe lieber eine Verwaltungsstrafe bezahlt, anstatt die Bilanz offenzulegen. Die Beweg-

gründe sind genauso verschieden wie die Unternehmen. Die einen wollen grundsätzlich nicht mit anderen verglichen werden, andere möchten nicht öffentlich darlegen, wie viel sie erwirtschaften, um Neid und Missgunst zu vermeiden. Viele andere Unternehmer wieder-

um sehen es dagegen als Zeichen des Erfolgs und als Bestätigung, Jahr für Jahr in den Rankings gelistet zu sein. Gesunkene Umsätze und geschrumpfte Gewinne Auch wenn nicht alle Unterneh-

DIE WIPPTALER UNTER DEN TOP 300* Platz 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

Ranking Top 300 3. 13. 30. 43. 115. 126. 128. 153. 203. 211. 262. 278. 298.

Vorjahr 3. 13. 22. 39. 57. 105. 136. 122. 153. 184. 292. 251. -

Gesamtleistung in Mio. Euro Seetech Global Industries AG, Bozen 929,7 Markas AG, Bozen 268,0 Bayernland GmbH, Sterzing* 108,7 Wolf System GmbH, Freienfeld 76,8 Auto-Plose Sadobre GmbH, Freienfeld 31,6 Autotest Südtirol GmbH, Franzensfeste** 28,7 Wipptaler Bau AG, Brenner 28,1 Mader GmbH Sterzing 24,1 Troyer AG, Sterzing 16,8 Ossanna GmbH, Pfitsch 16,3 Intercom Dr. Leitner GmbH, Freienfeld 13,1 Pfiff Toys GmbH, Pfitsch 12,2 Vipicentral GmbH, Sterzing 11,2 Unternehmen

Gesamtleistungszuwachs 2019/20 -15,5 % -6,4 % -21,5 % -10,2 % -52,0 % -24,6 % -6,8 % -27,1 % -36,9 % -26,9 % 1,9 % -18,6 % 75,5 %

Gewinn in Mio. Euro 17,6 6,1 1,4 0,2 0,0 0,1 2,4 0,2 -4,9 -0,5 0,4 0,3 1,3

Gesamt- Personal- Personal- Eigen- Bruttoleiskosten Cashflow kosten- kapital tungsin Mio. in Mio. in Mio. quote rendite Euro Euro Euro 1,9 % 225,6 24,3 % 525,6 53,9 2,3 % 192,4 71,8 % 56,8 14,7 1,3 % 3,17 2,9 % 17,7 4,8 0,2 % 17,5 22,8 % 10,3 2,2 0,1 % 0,3 0,9 % 0,4 0,2 0,5 % 5,2 18,0 % 3,1 0,4 8,4 % 7,3 26,1 % 37,8 3,3 0,7 % 8,1 33,6 % 4,7 0,8 -29,1 % 8,2 48,8 % 5,2 -4,0 -3,1 % 3,2 19,5 % 3,0 -0,5 3,0 % 1,8 13,5 % 5,0 1,0 2,4 % 2,0 16,1 % 2,6 0,7 11,8 % 0,2 1,4 % 2,5 1,4 *Quelle: FF-Media GmbH

*Im Ranking sind ausschließlich Kapitalgesellschaften berücksichtigt. **Laut Autotest Südtirol GmbH betrug 2020 die Gesamtleistung 31,82 Mio. Euro (-9 %) und nicht wie im ff-Ranking angegeben 28,7 Mio. (-27,1 %).

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men Südtirols untersucht werden konnten: Die Rankings zeigen auf, dass die Corona-Pandemie die Wirtschaft ordentlich durchgerüttelt hat. Mehr als die Hälfte der aufgelisteten Top-300-Unternehmen mussten im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsätze einbüßen. Insgesamt wurden 20,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind 5,6 Prozent weniger als 2019 (vor der Pandemie) und damit weniger als vermutet. Einzelne Unternehmen schrieben sogar überragende Zuwächse, darunter der Glasverarbeitungsbetrieb Sunglass Industry srl (+349 %), die TEDi Commercio GmbH, die in Italien mehrere Filialen hat und günstige Artikel für den täglichen Bedarf verkauft (+214 %), sowie der Onlinehändler Zalando (+156 %). Viele andere Betriebe, darunter solche, die vom Tourismus abhängen oder im Unterhaltungs- und Transportsektor tätig sind, hatten mit teils über 70 Prozent hohen Umsatzrückgängen zu kämpfen. Merklich reduziert haben sich die Gewinne. 2019 wurden noch 624,4 Millionen Euro erzielt, 2020 waren es noch 472 Millionen Euro, wobei 448,3 Millionen Euro allein von den 30 gewinnstärksten Unternehmen erwirtschaftet wurden. Viele Betriebe beendeten das Geschäftsjahr mit einem minimalen Gewinn oder Verlust, darunter Glücksspielkonzerne oder Autovermieter. Landesweit die höchsten Gewinne eingestrichen haben dagegen die FRI-EL Green Power AG (61,4 Millionen Euro), eine Unternehmensgruppe im Bereich Produktion und Verkauf von elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen, sowie Alperia (60,8 Millionen Euro), größter Energiedienstleister in der Region Trentino-Südtirol. Sicherheit trotz Krisenzeit Auch im Wipptal wurden die meisten Unternehmen durch die Corona-Pandemie und vor allem durch den Lockdown, die kurzfristige Stornierung von Aufträgen und den reduzierten Kundenkontakt stark getroffen. Trotzdem haben sie es geschafft, der Krise die Stirn zu bieten und flexibel auf unvorhersehbare und unkontrollierbare

Herausforderungen zu reagieren. Teilweise musste auch kein einziger Mitarbeiter in Lohnausgleich geschickt werden. Das Krisenmanagement, das Betriebe im Wipptal an den Tag gelegt haben, zeigt, dass sie auch in schwierigen Zeiten ein sicherer Hafen sein können – für ihre Mitarbeiter genauso wie für ihre Kunden. Platz 1: Seetech Global Industries AG Schon seit einigen Jahren steht die Aspiag Service GmbH mit einem Umsatz von über zwei Milliarden Euro im landesweiten Ranking unangefochten an der Spitze. Platz 3 auf Landesebene bzw. Platz 1 im Wipptal-Ranking nimmt die Leitner Gruppe, gelistet unter Seetech Global Industries AG (929,7 Millionen Euro) ein. Die Sterzinger Unternehmensgruppe, zu der neben Leitner (Seilbahnbau) auch Prinoth (Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeuge), Demaclenko (Beschneiungsanlagen), Leitwind (Windkraftanlagen) und Poma (seilgezogene Personentransportsysteme) gehören, ist weltweit der einzige Komplettanbieter von Wintersporttechnologien. Mit einem Gewinn von 17,6 Millionen Euro zählt Seetech zu den 30 gewinnstärksten (8. Platz), vermögendsten (6.) und ertragreichsten (5.) Unternehmen Südtirols und ist hinter Aspiag zweitgrößter Arbeitgeber des Landes. Entsprechend hoch sind mit 225,6 Millionen Euro auch die Personalkosten. Zudem ist das Unternehmen viertgrößter Steuerzahler des Landes. 2020 flossen 9,2 Millionen Euro Steuern an den Fiskus. Der Umsatzrückgang (-15,5 %) ist vor allem den Covid-Maßnahmen geschuldet, die damit auch den wichtigen Kundenkreis im Wintertourismus eingeschränkt haben. Auch 2021 wird aufgrund der im Alpenraum zum großen Teil ausgefallenen Wintersaison 2020/21 ein entsprechend reduzierter Umsatz zu verzeichnen sein, heißt es auf Nachfrage des Erker. Dennoch konnte das Unternehmen 2020 einen Gewinn von 17,6 Millionen Euro ausweisen. Die starke Diversifizierung der Unternehmensgruppe in den Geschäftsbereichen

wie urbane Seilbahnen, Utility all terrain vehicles und Vegetation Management half, ein positives Ergebnis zu halten. Platz 2: Markas AG Auf Platz 13 Südtirols Top-Unternehmen liegt das international operierende Dienstleistungsunternehmen Markas mit 268 Millionen Euro Umsatz. Das Unternehmen wurde 1985 von Mario Kasslatter und seiner Frau Haidrun Kaslatter, die im Wipptal wohnten, in Bozen gegründet, seit zehn Jahren führen die Söhne Florian und Christoph sowie dessen Frau Evelyn Kirchmair das Geschäft. Markas ist mit über 9.000 Mitarbeitenden in Italien, Österreich, Deutschland und Rumänien einer der größten Arbeitgeber Südtirols (3. Platz) und gehört laut Ranking zu den ertragreichsten (21.), erfolgreichsten (21.) und gewinnstärksten (19.) Unternehmen Südtirols. Auch die Markas AG spricht von Glück, in verschiedenen Geschäftsfeldern

tätig zu sein (70 % Reinigung, 25 % Mensadienstleistungen, Rest Houskeeping, vor allem für Stadthotels und Krankenhauslogistik). Während des Lockdowns waren zeitweise über 1.800 Mitarbeiter in Lohnausgleich, „andererseits waren 7.000 Mitarbeiter tagtäglich Arbeitssituationen ausgesetzt, die einfach furchtbar und wegen der Ansteckungsgefahr auch gefährlich waren“, so Evelyn Kirchmair im Panorama-Interview. Platz 3: Bayernland GmbH Trotz eines Umsatzrückganges von 21,5 Prozent konnte die Bayernland GmbH ihre Position unter den 30 umsatzstärksten Betrieben Südtirols in etwa halten. Das Unternehmen ist die einzige Auslandstochter der Bayernland (Hauptsitz in Nürnberg) mit zwei eigenen Stützpunkten in Sterzing und Verona und vertreibt rund 300 Artikel an 2.000 Kunden in ganz Italien – für Deutschland der mit Abstand wichtigste Exportmarkt.

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Titelgeschichte

Der Umsatzrückgang beruht ausschließlich auf dem Lockdown. Da Bayernland erhebliche Umsätze im Horeca (Gastronomie) tätigt, sind diese kurzfristig zusammengebrochen. Das Unternehmen brauchte Wochen, um die im Lager unverkauften Milchprodukte noch absetzen zu können. Ganze LKW-Ladungen sind an wohltätige Organisationen verschenkt worden, um dem Leitmotiv, keinen Kilo wegzuschmeißen, treu zu bleiben. Da auch das Jahr 2021 bis in den Mai hinein vom Lockdown geprägt war, sei es entsprechend schwierig gewesen, den Rückstand wieder aufzuholen, heißt es auf Nachfrage des Erker. In den vergangenen Monaten sei es aber gelungen, Terrain gutzumachen. 2021 ist mit einem deutlichen Umsatzplus zu rechnen.

Stafler. Platz 5: Auto-Plose Sadobre GmbH Die Auto-Plose Sadobre GmbH betreibt Autobahnraststätten und beliefert Tankstellen. 2020 sank die Gesamtleistung um satte 52 Prozent. Derart hohe Umsatzeinbußen hatte kein anderes der gelisteten Unternehmen im Wipptal zu verzeichnen. Verursacht wurde der Rückgang durch den drastischen Verkehrsrückgang aufgrund der Covid-Beschränkungen. Wegen Ausgangssperren und Reisebeschränkungen, landauf landab geschlossener Unterkünfte, Freizeitangebote und Skigebiete waren auf der Autobahn wochenlang kaum Urlauber und Ausflügler unterwegs. In diesem Jahr war es laut Auto-Plose Sadobre GmbH möglich, einen Teil des Defizits auszugleichen.

produkte für den Automobilmarkt, großteils in Europa. Hauptkunden sind die VW-Gruppe, Tesla und AMG. Laut Panorama-Heft verzeichnete das Unternehmen 2020 einen Umsatzrückgang von 24,6 Prozent. Auf Nachfrage bei der Autotest Südtirol GmbH betrug der Rückgang rund neun Prozent bei einer Gesamtleistung von 31,82 Millionen Euro. Hauptursache für das fast zweistellige Umsatzminus war der Lockdown und damit die Betriebsschließungen im März, April und Mai. Auch 2021 und Anfang 2022 wird der Umsatz wahrscheinlich erneut unter dem erhofften Wert liegen. Grund ist der Rohstoff-Engpass (Chipmangel) bei den Endkunden, sprich Automobilherstellern.

weisen Wiederaufnahme der einzelnen Betriebstätigkeiten. Mit 2,4 Millionen Euro Gewinn (+8,4 %) weist die Wipptaler Bau AG einen höheren Gewinn auf als viele andere Betriebe im Ranking, was auf die niedrigen Einkaufspreise von Rohstoffen zurückzuführen ist (siehe Interview auf S. 26). Platz 8: Mader GmbH Auch die Mader GmbH, tätig in den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro, musste aufgrund des fünfwöchigen Lockdowns beträchtliche Umsatzeinbußen (-27,1 %) hinnehmen. Trotzdem ließ sich das Unternehmen von der wirtschaftlichen Durststrecke nicht entmutigen und ging am Ende sogar gestärkt aus der Krise hervor (siehe Interview auf S. 27).

Platz 7: Wipptaler Bau AG Die Wipptaler Bau AG, tätig im Platz 9: Troyer AG Platz 4: Wolf System GmbH Straßenbau sowie Tief- und Hoch- Einen bedeutenden Rückgang Zu den umsatzstärksten Unternehmen (43. Platz) und größten bau und Produzent von Asphalt, bei Umsätzen (-36,9 %) und GeArbeitgebern des Landes (24.) ge- Platz 6: Beton und Schotter, verzeichnete winnen (-4,9 %) verzeichnete die 2020 einen Umsatzrückgang von Troyer AG. Das Unternehmen, hört die Wolf System GmbH. Das Autotest Südtirol GmbH Unternehmen, das im Agrar-, In- Die Autotest Südtirol GmbH ent- 6,8 Prozent. Hauptgrund dafür spezialisiert auf die Konstruktion, dustrie-, Behälter- und Hausbau wickelt und fertigt hochwertige lag am Lockdown im Frühjahr wie Lieferung, Installation und Wartung tätig ist, konnte seine Position im Kunststoff-, Metall- und Hybrid- auch an der langsamen, schritt- von Wasserkraftanlagen, hat seit 1934 mehr als 550 Projekte Vergleich zum Jahr zuvor weltweit durchgeführt. Coin etwa halten. Hauptursache für das Umsatzmironabedingt und aufgrund der weltweiten Lockdowns nus von 10,2 Prozent war Im Radius-Heft sind neben den Top-100-Unternehmen Südtirols die 375 umsatzstärksten Kapitalmussten viele laufende der Produktionsrückgang gesellschaften und 60 Genossenschaften nach Branchen kategorisiert. Ein eigenes Ranking gibt Projekte von Kunden teilauf den Baustellen, die es auch für heimische Kreditinstitute, darunter die Raiffeisenkassen (siehe Interview Seite 30). rund sieben Wochen weise um bis zu einem Jahr Gesamtleistung Ranking lang stillstanden, was verschoben werden. Auch Branche Unternehmen in Euro Top 15 16 Prozent der Jahresdie Vergabe von neuen 1 Baugewerbe Wolf System GmbH 76.770.066 Aufträgen wurde blockiert. leistung entspricht. Das Baugewerbe Wipptaler Bau AG 28.132.949 12 Dadurch musste die Troyer Ziel, den Rückstand nach Nahrungs- und Genussmittel (Industrie) Bayernland GmbH 108.652.532 2 AG auch weniger lukradem Lockdown noch im Maschinen- und Fahrzeugbau Leitner AG** 252.800.000 3 selben Jahr wieder guttive Aufträge annehmen. Maschinen- und Fahrzeugbau Prinoth AG 131.945.565 5 Die Aussichten für 2022 zumachen, ist nur zum Chemie- und Kunststoffverarbeitung Autotest Südtirol GmbH 28.707.172 4 sind dagegen gut: Mehrere Teil gelungen, da auch Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Demaclenco GmbH** 41.190.526 4 Aufträge konnten in neuen der Verkauf bzw. die Zielmärkten abgeschlossen Auftragseingänge unter Einzelhandel Auto-Plose Sadobre GmbH 31.587.755 8 werden, darunter in Brasider Situation (kein diImmobilien Seeste Bau GmbH** 6.163.369 14 rekter Kontakt mit den lien, Norwegen und Nepal Metallverarbeitung Intercom Dr. Leitner GmbH** 13.141.907 14 Kunden) sehr gelitten (siehe Beitrag auf S. 28). Diverse Dienstleistungen Brenner Basistunnel BBT Se 23.794.000 15 haben. In diesem Jahr Holzverarbeitung Luis Plunger & Sohn AG 9.602.815 15 konnte Wolf System Platz 10: Ossanna GmbH Gesamtleistung Ranking Branche Unternehmen aufholen. 2021 wird die Weiterhin im Ranking in Euro Top 10 Umsatzleistung um 15 mit dabei ist die Ossanna 2 Sennereigenossenschaften Milchhof Sterzing 104.167.596 bis 18 Prozent höher sein GmbH, obwohl das UnterBilanzsumme Ranking als 2019, „trotz widriger nehmen einen UmsatzrückRaiffeisenkasse Standort in Euro Top 39 und teils sehr schwieriger gang von fast 27 Prozent 10 Wipptal Sterzing 525.431.625 Voraussetzungen und hinnehmen musste. Der Fa39 Freienfeld Freienfeld 83.793.483 dank der Mitarbeiter“, so milienbetrieb beliefert die ** Geschäftsjahr endet nicht mit dem 31.12.2020 Quelle: Radius, Athesia Druck GmbH Geschäftsführer Robert Gastronomie und Hotelle-

BESTPLATZIERTE IM RADIUS-RANKING

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PR rie mit Getränken, Schanktechnik, Ausrüstung und Garnituren und ist damit eine der Branchen, die aufgrund der lockdownbedingten Betriebsschließungen am stärksten betroffen war. Das laufende Jahr 2021 zeigt eine ähnliche Situation: Bis Mitte bzw. Ende Mai stand die Gastronomie nahezu still, ab Juni bis spät in den Herbst hinein arbeitete sie hingegen sehr gut. Bis Ende Oktober konnte die Ossanna GmbH ungefähr den gleichen Umsatz erzielen wie bis Oktober im Jahr zuvor. Könnte die Wintersaison wie geplant starten, wäre für Ossanna 2021 wohl eine Umsatzsteigerung möglich. Geschäftsleiter Christian Ossanna rechnet jedoch mit einer Wintersaison mit Einschränkungen und reduziertem Umsatz, die das Unternehmen „in Erwartung eines einigermaßen guten Sommers“ auch wieder überbrücken werde. Platz 11: Intercom Dr. Leitner GmbH Einen positiven Gesamtleistungszuwachs (+1,9 %) verzeichnete die Intercom Dr. Leitner GmbH mit Sitz in der Gewerbezone Reifenstein in Freienfeld. Möglich war dies durch die Diversifizierung in den drei Geschäftsbereichen All-Terrain, Road & Airport sowie Ice (Fahrzeuge, Systeme und Dienstleistungen). Während der Pandemie hat das familiengeführte Unternehmen auch die Produktion von Schutzscheiben aufgenommen, es konnten aber auch einige Großaufträge in den verschiedenen Geschäftsbereichen an Land gezogen werden. Dank der Leistung und Flexibilität aller Mitarbeiter habe man das Ergebnis halten können, heißt es auf Nachfrage des Erker. Die Firmengruppe ist mittlerweile in 19 Ländern weltweit aktiv. Platz 12: Pfiff Toys GmbH Das Unternehmen Pfiff Toys verkauft Spielwaren an mittlerweile elf Standorten in Südtirol. Der Umsatzrückgang von 18,6 Prozent ist auf die coronabedingt verordnete Schließung aller Filialen (von Mitte März bis Mitte Mai sowie im November 2020) zurückzuführen. Im Gegensatz zu anderen Branchen

wurde der Konsum im Spielwaren-Einzelhandel nicht oder nur in geringem Maße durch die Schließungen aufgeschoben. Vielmehr hat er sich in der Zeit der Schließung in den Online-Handel verlagert, sodass der verlorene Umsatz nach der Öffnung nicht mehr aufholbar war. Auch in diesem Jahr wird die Pfiff Toys GmbH eigenen Angaben zufolge das Umsatzpotential nicht komplett ausschöpfen können, da das Unternehmen auch im Februar 2021 aufgrund der Infektionslage schließen musste. Platz 13: Vipicentral GmbH Erstmals in die Top-300-Unternehmen geschafft hat es die Vipicentral GmbH. Die Ein-Personen-Gesellschaft, geführt von Jannik Graus, zählt zu den rentabelsten Betrieben Südtirols (25.) und ist eine der Aufsteigerinnen des Jahres (9. Platz). Der „Internationale Europäische E-Commerce“ hat ein starkes Jahr 2020 hinter sich. Begünstigt durch die Covid-Pandemie verzeichnete der Online-Handel in den wichtigsten Absatzländern ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019. Umsatzstärkste Warengruppen waren die Bereiche Bekleidung, Elektronikartikel und Telekommunikation. „Unsere Branche im Produktbereich Freizeit, Garten und Heimwerker erwirtschaftete etwa 15 Prozent des gesamten Online-Umsatzes. Unser Zuwachs liegt bei 75,5 Prozent und somit um 25,5 Prozent über unserem prognostizierten Umsatzziel“, so Graus. Der Erfolg basiere vor allem auf einer detaillierten Marktanalyse und dem daraus folgenden Wareneinkauf, der Positionierung auf diversen internationalen Vertriebskanälen sowie intelligenten Versandlogistiklösungen im In- und Ausland. „Auch 2021 wird das Unternehmen ein Umsatzplus erwirtschaften, allerdings mit einem deutlich geringeren Gewinn, da wir 2021 massiv in unsere Unternehmensstruktur investiert haben, um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb und mit den stetig steigenden Herausforderungen mithalten zu können“, so Graus.

AUCH DU bist Teil des Weißen Kreuzes Das Weiße Kreuz steht für freiwilliges Engagement, schnelle und professionelle Hilfe im Notfall, Sicherheit, Verlässlichkeit und Gemeinschaft. Aus diesem Grund zählen insgesamt über 136.000 Südtirolerinnen und Südtiroler zur großen „Familie“, zu der „Auch Du“ gehörst. Mit einer Mitgliedschaft unterstützt du die Freiwilligen- und Jugendarbeit und sicherst dir gleichzeitig wertvolle Vorteile. Mit der Basismitgliedschaft SÜDTIROL sicherst du dir viele Vorteile vor Ort, wie zum Beispiel kostenlose Krankentransporte und die Übernahme von anfallenden Rettungskosten, während wir dich mit den Mitgliedschaften WELTWEIT und WELTWEIT PLUS auch im Ausland niemals allein lassen und du dich auf eine schnelle Rückholung oder Verlegung bei Bedarf verlassen kannst. Weitere Informationen zu den Mitgliedschaften beim Weißen Kreuz können auf der Webseite www.werde-mitglied.it abgerufen werden. Und zu Bürozeiten beantworten Mitarbeiter etwaige Fragen unter der Rufnummer 0471/444310.

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco Aktuell

STEUERVERGÜNSTIGUNG FÜR DIE ERSTWOHNUNG Die „Erstwohnung“ stellt wahrscheinlich die bekannteste Steuervergünstigung in Italien dar. Nur wenige hier wohnhafte Personen haben bis heute davon nicht Gebrauch gemacht. Zweck dieser Steuervergünstigung ist es, den Zugang zur Eigentumswohnung zu erleichtern, die eine Verminderung der üblich geschuldeten Steuern ermöglicht. Diese Steuererleichterung wurde erstmals 1982 eingeführt, ab 1993 auf den Erwerb von einem Bauunternehmen und ab dem Jahr 2000 auf die Schenkung oder die Anschaffung im Erbschaftswege ausgedehnt. Verwendbar ist die Steuervergünstigung für den Ankauf einer Wohnung samt Zubehör, wobei die Liegenschaftskategorie zählt, die vom Katasterauszug ablesbar ist. Ausgeschlossen bleiben Luxuswohnungen (Kategorien A/1, A/8 und A/9), sodass die Vergünstigung für Wohnungen, die in den Kategorien von A/2 bis A/7 sowie A/11 erfasst sind, und für das Zubehör, das in die Kategorien C/6 (Garage oder Autostellplatz), C/2 (Keller oder Lager-Magazin) und C/7 (Überdachung oder Veranda) fällt, in Anspruch genommen werden kann. Erworben werden darf nur eine Wohnung und ein Zubehör jeder Katasterkategorie (z. B. eine Garage, ein Keller und eine Überdachung). Der Steuervorteil kann beim Erwerb des vollen Eigentumsrechtes, eines Miteigentumsanteiles oder des nackten Eigentums, des Fruchtgenuss-, Wohnungs-, Gebrauchs- oder Oberflächenrechtes genutzt werden. Es muss sich außerdem um einen entgeltlichen Erwerb handeln, sodass der Kauf, auch mit Eigentumsvorbehalt, der Tausch, die Leistung an Erfüllungsstatt, die Teilung mit Ausgleichszahlung und der Rückkauf hineinfallen. Unterliegt die Urkunde der Registersteuer, so vermindert sich der ordentliche Steuersatz von derzeit 9 % auf den vergünstigten von 2 %, der im Regelfall auf den Kaufpreis berechnet wird – im Regelfall! Falls die Voraussetzungen für den sogenannten „Preis-Wert“ (prezzo-valore) vorliegen – vereinfacht gesagt unterliegt die Urkunde der Registersteuer und die Vertragsparteien sind keine Freiberufler bzw. Unternehmer – wird der aufgewertete Katasterertrag und nicht auf den Kaufpreis besteuert, was zu einer weiteren Steuerersparnis führt, da ersterer Wert wesentlich niedriger ist als der Preis selbst. Findet hingegen am Vertrag die Mehrwertsteuer Anwendung, so verringert sich der Steuersatz von 10 % – berechnet auf den Kaufpreis – auf 4 %. Die Mehrwertsteuer ist an die Verkaufsgesellschaft zu entrichten, die drei Fixgebühren in Höhe von 600 Euro sowie die Stempelgebühren an den Notar. Die Steuervergünstigung für die Erstwohnung kann auch bei Schenkung oder Erbschaft in Anspruch genommen werden; berechnet werden dabei 400 Euro an Hypothekar- und Katastersteuer, zuzüglich zur evtl. Schenkungs- bzw. Erbschaftssteuer, je nach Verwandtschaftsverhältnis. Die Voraussetzungen für die Beantragung der „Erstwohnung“ sind folgende: • Wohnsitz in der Gemeinde, in der die Liegenschaften erworben werden bzw. Verpflichtung, diesen innerhalb von 18 Monaten dorthin zu verlegen. Man bedenke, dass der Wohnsitz nicht in die erworbene Wohnung verlegt werden muss. • Der Käufer darf nicht bereits in derselben Gemeinde Eigentümer oder Inhaber eines dinglichen Rechtes an einer anderen Wohnung sein; der Miteigentümer – ausgeschlossen der Ehegatte in Gütergemeinschaft – kann jedoch den Steuervorteil in Anspruch nehmen. • Der Käufer darf nicht bereits auf dem gesamten Staatsgebiet eine Wohnung mit der Vergünstigung erworben haben. • Es darf sich um keine Luxuswohnung handeln (Kategorien A/1, A/8 und A/9). Bei all diesen Voraussetzungen dürfte dem Kauf einer Wohnung samt Zubehör mit genannten Steuervorteilen nichts mehr im Wege stehen.

Manuel D‘Allura, Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura - Gschnitzer

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„Habe keine Angst vor der Zukunft“ Wer hätte gedacht, dass ein Virus innerhalb so kurzer Zeit die Welt verändern kann. Wir als Baufirma können von Glück reden; wir konnten immer arbeiten, nur mit einer kurzen Unterbrechung von zwei Wochen und auch Lohnausgleich war kaum Thema.

Anni Graus: „Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens, egal wie hoch der Umsatz und die Gewinne sind.“

Wir wurden immer wieder mit verschiedenen Problemen in dieser Coronakrise konfrontiert und die verschärften Anti-Corona-Auflagen trugen auch nicht dazu bei, dass die Situation leichter wurde. Das Entscheidende jedoch ist, dass selbst die organisatorischen Einschränkungen der beiden Lockdowns uns in der Baubranche wenig anhaben konnten. Andere Branchen haben da weit größere Schwierigkeiten, etwa der stationäre Handel, allen voran die Konfektionsgeschäfte, die wochenlang geschlossen bleiben mussten, während der Online-Handel boomte. In der Baubranche spielt der Online-Handel eine marginale Rolle. Die Baustoffe werden weiterhin mit LKW von A nach B transportiert, denn es wäre absurd und auch zu teuer, Baumaterial von China nach Südtirol zu fliegen. In Griechenland und der Türkei ist der Zement zwar sehr billig, aber ein Schifftransport würde uns das Fünffache kosten. Sehr wohl hat auch die Baubranche mit Preissteigerungen zu kämpfen. Seit Corona sind sämtliche Rohstoffe knapp, vor allem Isolierungen, die wir


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üblicherweise aus Tschechien, Polen, Spanien und Portugal beziehen. Man versteht den Grund der Engpässe nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Lieferengpässe politisch gesteuert sind. Wegen der großen Nachfrage und dem fehlenden Angebot schwanken in Europa die Preise enorm. Seit Ausbruch der Pandemie sind die Preise für Isolierungen aus Holz um mindestens 20 bis 30 Prozent gestiegen, der Preis für Eisen um 40 Prozent. Um diesen Prozentsatz verteuert sich wohl auch das Bauen für den Kunden. Eine weitere große Herausforderung für uns Unternehmer ist, dass Land und Staat sich nach den Krisenhilfen das Geld zurückholen werden. So etwa streicht das Land die langjährigen Irap-Skonti für die Unternehmen und auch mit einer starken Erhöhung der Strompreise müssen wir rechnen. Mühsam ist und bleibt die Bürokratie, obwohl man schon seit über 20 Jahren von Bürokratieabbau redet. In Italien sind leider die Gesetze oft sehr kompliziert formuliert und nicht leicht verständlich. Ein Beispiel: Am 25. Juni 2021 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass ab 2. November jede Baustelle gemeldet sein muss – dies eine Maßnahme der Bauarbeiterkasse, um der Schwarzarbeit vorzubeugen. Wochenlang wusste niemand, wie das Gesetz konkret anzuwenden ist, und fraglich ist auch, ob durch diese Maßnahme die Schwarzarbeit eingedämmt werden kann.

Trotz allem ist die Stimmung unter den Unternehmern zurzeit recht positiv, denn während der Coronakrise erwies sich die Baubranche als gesunder Pfeiler in einem schwierigen Umfeld. Der 110er Bonus trägt sicherlich auch dazu bei und schafft Anreiz zum Bauen. Die Bauherren, die in den Genuss des Bonus kommen möchten, sollten sich aber vorher genauestens informieren. Angst habe ich vor der Zukunft nicht. Die sich derzeit mit hohem Tempo vollziehenden Veränderungen in allen Bereichen des Lebens sind nicht aufzuhalten – und nur wer sich mit den Veränderungen auseinandersetzt und darauf reagiert, kann langfristig bestehen. Für den Wandel in der Arbeitswelt gilt dies in ganz besonderem Maß. Denn seit einigen Jahren ändern sich hier die Parameter grundlegend. Aber das Wichtigste für einen Betrieb in solchen Krisenzeiten sind gute, ehrgeizige und einsatzfreudige Mitarbeiter. Sie sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens, egal wie hoch der Umsatz und die Gewinne sind – nur so kann es funktionieren.

© GUUS REINARTZ

Noch keine Idee für ein passendes Weihnachtsgeschenk für Familie, Freunde, Mitarbeiter oder Kunden? Mit den bunten Sterzinger Einkaufsgutscheinen im Wert von je 10 Euro können Sie garantiert nichts falsch machen.

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Anni Graus, Geschäftsleiterin der Baufirma Graus in Wiesen und Ausschussmitglied im Unternehmerverband, Bezirk Eisacktal-Wipptal Erker 12/21

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„Im Wipptal fest verankert“ Johannes Egartner von der Wipptaler Bau AG im Interview Im südtirolweiten Vergleich liegt die Wipptaler Bau AG auf Platz 98 nach Wertschöpfung und auf Platz 89 nach Personalkosten; im Branchenranking der Bauunternehmen liegt sie auf Platz 12. In der Covid-Krise gehörte das Unternehmen zu den Gewinnern. Der Erker hat sich mit Johannes Egartner u. a. über die Gründe dafür unterhalten. Erker: Herr Egartner, die Geschichte der Wipptaler Bau AG ist eng mit dem Bau der Brennerautobahn verbunden. Johannes Egartner: Beim Bau der Brennerautobahn ab dem Jahr 1960 hat mein Vater Emil Egartner die Baufirmen mit Schotter, den er in der Schottergrube Loche in Pflersch abgebaut hat, beliefert. Das hat seiner Firma sicherlich enormen Aufschwung gegeben. Diese hatte er bereits 1952 gegründet und hat mit seinem ersten LKW Holz- und Viehtransporte durchgeführt. In den Wintermonaten hat er LKW, die es nicht auf den Brenner geschafft haben, abgeschleppt, und war auch am Bau des Hühnerspielliftes beteiligt. 1972 wurde schließlich die Wipptaler Bau AG gegründet. Wir feiern im kommenden Jahr also ein zweifaches Jubiläum, 50 und 70 Jahre. In welchen Bereichen ist das Unternehmen heute tätig? Unsere Tätigkeitsbereiche sind Tiefbau- und Baggerarbeiten sowie LKW-Transporte, zudem be-

treiben wir ein Schotterwerk, das Sand und Schotter für zwei Betonwerke in Gasteig und Vahrn sowie für das Asphaltwerk produziert. Aus dem Hochbau haben wir uns Ende der 1990er Jahre wieder zurückgezogen. Rund 80 Prozent unseres Umsatzes generieren wir aus öffentlichen Aufträgen, 20

Wie alles begann: Der erste LKW mit Schneepflug von Emil Egartner Prozent aus privaten Aufträgen. Unser Hauptgebiet erstreckt sich von Brenner bis Brixen. Die Wipptaler Bau AG weist eine hohe Personalkostenquote auf. Der Stolz unseres Unternehmens sind unsere verlässlichen und treuen Mitarbeiter. Derzeit beschäftigen wir rund 140 Mitarbeiter, die zum Großteil im Raum Wipptal geboren sind und hier ihren Wohnsitz haben. Davon stammen lediglich sechs Mitarbeiter nicht aus dem Wipptal. Viele von ihnen sind bereits in dritter Generation in unserem Unternehmen tätig. Aktuell bilden wir neun Lehrlinge

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aus. Unser Unternehmen ist im Wipptal also fest verankert. Die hohe Personalkostenquote beweist, dass wir den Großteil der Aufträge mit unseren eigenen Mitarbeitern ausführen; maximal fünf Prozent – vor allem Spezialaufträge, die wir selbst nicht leisten können – geben wir an Sub-

unternehmen weiter. Die Wipptaler Bau AG konnte 2020 eine deutliche Gewinnsteigerung verzeichnen und zählt damit zu den Gewinnern der Pandemie. Warum? Das Jahr 2020 war in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr. Im März 2020 haben wir vorsichtshalber für drei Wochen den Betrieb eingestellt; damals war noch niemandem klar, wie sich die Pandemie entwickeln würde. Schritt für Schritt haben wir dann unsere Tätigkeit, die als systemrelevant eingestuft ist, wieder aufgenommen. Das Gute an der Pandemie – sofern man überhaupt von gut

sprechen kann – war der Verfall der Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt. Die Preise für Strom, Diesel, Eisen, PVC-Produkte, Bitumen und Zement sind im vergangenen Jahr extrem gesunken, wir hatten unsere Angebote jedoch mit den Preisen des Vorjahres kalkuliert, sodass der Gewinn deutlich gestiegen ist. Heuer ist es genau umgekehrt: Die Rohstoffpreise sind extrem gestiegen, was wir allerdings nicht 1:1 auf unsere Kunden abwälzen können. Diese Firmengründer Entwicklung Emil Egartner wird sich in starken Gewinneinbußen niederschlagen. Welchen Auftrag würden Sie als Vorzeigeprojekt für Ihr Unternehmen bezeichnen? Ich möchte nicht von Vorzeigeprojekten sprechen. Viele unserer Arbeiten sieht man gar nicht oder nimmt sie nicht bewusst wahr. So machen wir u. a. viele Asphaltierungsarbeiten im Wipptaler Straßennetz und für die Dauerbaustelle Brennerautobahn, auf der wir zwischen Brenner und Sterzing auch den Schneedienst ausführen. Für uns ist jedoch jeder Auftrag gleich wichtig, unabhängig von seinem Umfang, und wird zu denselben Qualitätsstandards ausgeführt. Interview: Barbara Felizetti Sorg

wipptalerbau


„Die Richtung stimmt“

Erker: Herr Mader, im Ranking der Top-300-Unternehmen Südtirols liegt die Mader GmbH auf Platz 153. Was bedeutet das für Sie? Florian Mader: Dass wir in diesem Ranking aufscheinen, freut uns natürlich. Es ist eine Bestätigung dafür, dass wir in die richtige Richtung gehen und unsere Arbeit auf fruchtbaren Boden fällt. Es zeigt uns aber auch, dass wir südtirolweit mit den Top-Betrieben mithalten können. Die Mader GmbH ist ein beliebter Arbeitgeber, der auf starkes Wachstum zurückblicken kann. Worauf führen Sie den Erfolg des Unternehmens zurück? Thaddäus Mader: Ich habe gemeinsam mit meinem Bruder Peter vor fast 35 Jahren den Betrieb aus dem Nichts aufgebaut. Heute beschäftigt die Mader GmbH über 200 Mitarbeiter. Und genau sie sind es, die maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben. Sie alle tragen die Werte Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Flexibilität mit, die sich in der Qualität unserer Dienstleistungen niederschlagen. Dass wir bei den Mitarbeitern

keine hohe Fluktuation haben, beweist, dass sie sich im Betrieb wohlfühlen. Großen Wert setzen wir auf eine gute Lehrlingsausbildung. Allein im Jahr 2021 haben wir acht neue Lehrlinge eingestellt. Derzeit beschäftigen wir 25 Lehrlinge, davon zehn in der Elektroabteilung. Corona hat vor Ihrem Unternehmen nicht Halt gemacht. Wie sind Sie mit den besonderen Herausforderungen der Pandemie umgegangen? Florian Mader: Corona hatte bzw. hat in unserem Betrieb sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Positiv ist sicherlich, dass sich die Sitzungskultur verändert hat. Vieles hat sich in den Online-Bereich verlagert, Mitarbeiter konnten zum Teil im Homeoffice arbeiten. Die Digitalisierung wurde auf jeden Fall vorangetrieben. Gelitten hat durch Lockdown und Abstandsregelungen die familiäre Atmosphäre im Betrieb. Das ist für den Zusammenhalt nicht gerade förderlich. Aufgrund der fünfwöchigen kompletten Schließung hatten wir natürlich auch Umsatz- und Gewinneinbußen zu verzeichnen. Insgesamt gehen wir aber gestärkt aus der Krise heraus. Wo liegen für Sie die Herausforderungen der Zukunft? Thaddäus Mader: Die Auftragsbücher der Mader GmbH sind im Moment voll, doch gilt es, mit Umsicht und Innovation nach vorne zu blicken. Ich denke, wir sind in die richtige Richtung unterwegs. Im Fokus stehen etwa Building

Die Firmeninhaber (v. l.) Peter Mader, Florian Mader und Thaddäus Mader

Information Modeling (BIM) und Augmented Reality sowie erneuerbare Energien. Dabei verlieren wir unseren Grundsatz „Bewährtes

© Rotwild

Die Mader GmbH, welche die Abteilungen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro unter einem Dach vereint, hat sich im Wipptal als Vorzeigebetrieb etabliert. Über die Gründe des Erfolgs und die Herausforderungen der Pandemie hat sich der Erker mit Thaddäus und Florian Mader unterhalten.

Der Firmensitz in Sterzing

weitermachen, Neues dazunehmen“ nicht aus den Augen. Interview: Barbara Felizetti Sorg

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Vom Herzen der Alpen in die ganze Welt

Die Wasserkraftanlagen „Made by Troyer“ werden in alle Teile der Welt exportiert: vom Wipptal aus nach Skandinavien, nach Lateinamerika und bis nach Nepal. Die Internationalisierung von Troyer nimmt auch im Jahr 2021 immer mehr an Fahrt auf. Sauberer Strom aus erneuerbaren Energiequellen und Emissionsre-

duzierungen sind weltweit mehr denn je Themen auf der politischen und wirtschaftlichen Tagesordnung. Seit über 85 Jahren liefert Troyer die elektromechanische Ausrüstung für die wohl effizienteste Erzeugung von Energie aus nachhaltigen Ressourcen: Wasserkraft ist ökonomisch und umweltschonend und weist im Gegensatz

zu anderen Energiequellen die günstigste Umweltbilanz auf. Die sehr gute Prognostizierbarkeit der Energieproduktion und die lange Lebensdauer der Kraftwerksanlagen begünstigen einen minimalen ökologischen Fußabdruck. Von den Alpen nach Nordeuropa Die meisten Projekte realisiert Troyer im Alpenraum, insbesondere in den nördlichen Regionen Italiens, in der Schweiz, in Österreich und im süddeutschen Raum. Um näher bei den Kunden und schneller vor Ort sein zu können, wurde 2013 die Schweizer Niederlassung Troyer Suisse AG in Landquart gegründet. Alles aus einer Hand – mit diesem bewährten Konzept konnte sich Troyer auch in Nordeuropa erfolgreich durchsetzen. Im Jahr 2020 wurde eine erste Lieferung für ein Wasserkraftwerk in Island durchgeführt. Im heurigen Frühjahr konnten zwei Kraftwerke in Norwegen, an Fjorden oberhalb des nördlichen Polarkreises, erfolgreich in Betrieb genommen werden. Begeistert von den installierten Anlagen und der Professionalität des Montageteams hat dieser Kunde kurzerhand entschlossen, Troyer mit einem weiteren Kraftwerk zu beauftragen und die Partnerschaft zu festigen. Know-how von Troyer auf anderen Kontinenten Das Sterzinger Unternehmen hat

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auch Lateinamerika im Visier: Nach der Inbetriebnahme von zwei Anlagen in Guatemala und mehreren Lieferungen nach Kolumbien wurde kürzlich der Auftrag für die Lieferung von gleich vier Turbinen nach Brasilien unterzeichnet. Auch in Asien ist man auf Troyer und seine Kompetenz und langjährige Erfahrung in der Wasserkraftbranche aufmerksam geworden. Der Erfolg ließ hierbei nicht lange auf sich warten und der Vertrag für das erste Wasserkraftwerk in Nepal aus dem Hause Troyer ist bereits unter Dach und Fach: Ab September 2022 wird das Kraftwerk über 9 MW sauberen Strom erzeugen und damit tausende Haushalte versorgen. Fast im selben Atemzug wurde im Juni dieses Jahres in New Delhi (Indien) die zweite Niederlassung gegründet. Die Troyer Hydro Pvt. Ltd. koordiniert alle Projekte im asiatischen Raum und pflegt die Kontakte mit Kunden und Partnern vor Ort. Troyer wird immer internationaler, dennoch: Verankert ist das Unternehmen im Wipptal, dort, wo seine Wurzeln sind. Hier verbinden sich Tradition und Innovation, höchste Handwerkskunst und modernste Technologien gehen Hand in Hand. Die Mitarbeiter bei Troyer verantworten weltweit die beste Qualität, die im Bereich Wasserkraft zu finden ist. Darauf ist das Unternehmen besonders stolz: Denn nur die Besten liefern beste Ergebnisse!


„Keine größeren Ausfälle“ Rund 65 Millionen Liter Milch werden im Milchhof Sterzing jedes Jahr verarbeitet, darunter verschiedene Milchsorten, Joghurt in über 250 Geschmacksrichtungen und Verpackungseinheiten sowie Butter. Etwa 600 Bauern aus Südtirol und Nordtirol liefern dafür ihre frische Milch an den Milchhof Sterzing. Nachgefragt bei Geschäftsführer Günther Seidner.

zusammen mit unseren Mitarbeitern gefordert, sämtliche Vorsichtsmaßnahmen und Regeln einzuhalten und zu hoffen, dass wir keine größeren Ausfälle verzeichnen müssen. Gott sei Dank ist alles recht gut verlaufen. Auch am Markt hatten

waren. Im laufenden Jahr, ab Juni, hat sich das Konsumverhalten wiederum normalisiert, d. h. der Absatz von Joghurt liegt in etwa auf dem Niveau von 2019. Wurden trotz Krise Investitionen getätigt oder neue Produkte auf den Markt gebracht? Aufgrund der doch sehr unsicheren Marktsituation haben wir die größeren Investitionen etwas aufgeschoben, während die übErker: Herr Seidner, im Radius-Ranlichen Instandhaltungs- und Ersatzinvestitiking der Sennerei-Genossenschafonen weiterhin durchgeführt worden sind. ten nimmt der Milchhof Sterzing Welches Ziel haben Sie sich für 2022 mit einer Gesamtleistung von über gesteckt? 104,1 Millionen Euro hinter BergOberstes Ziel ist sicherlich, alles zu untermilch Südtirol Platz 2 ein. Trotz der nehmen, dass unsere Mitarbeiter gesund schwierigen Marktsituation ist es durch die Pandemie kommen und dass dem Milchhof gelungen, ein sehr wir weiterhin die Milchsammlung und gutes wirtschaftliches Ergebnis zu die Produktion aufrechterhalten können. erzielen. Wir möchten auch unsere Marktposition Günther Seidner: Wir sind bereits seit halten bzw. leicht ausbauen. Um dies zu vielen Jahren mit unseren Sterzinger Proerreichen, sind wir stets gefordert, neue dukten, besonders mit dem Joghurt, am Produkte auf den Markt zu bringen, was italienischen Markt und seit rund zehn auch im kommenden Jahr der Fall sein Jahren auch am ausländischen Markt wird. Eine große Herausforderung im kompräsent. Die Sterzinger Marke wird sehr menden Jahr stellen auch die stark ansteigeschätzt und die Produkte finden aufgenden Kosten in allen Bereichen dar. Ziel Günther Seidner: „Möchten auch 2022 für unsere Mitglieder wieder einen grund der guten Qualität mittlerweile muss es aber nach wie vor sein, für unsere guten Auszahlungspreis erwirtschaften.“ europaweit Absatz, vor allem in ItaliMitglieder einen guten Auszahlungspreis en. Trotz der schwierigen Zeit, die wir zu erwirtschaften. letzthin aufgrund der Pandemie zu meistern wir – abgesehen von den geschlossenen Gastrohatten, konnten wir die Milch der Mitglieder nomiebetrieben während des Lockdowns – keine Interview: Renate Breitenberger sammeln, verarbeiten und gut vermarkten. Die- größeren Ausfälle. se Leistung ist unseren guten, motivierten 170 Inwieweit hat die Pandemie das KonsumMARKTPOSITION 2020 Mitarbeitern zu verdanken, denen ich an dieser verhalten verändert? Stelle meinen Dank aussprechen möchte. Zu Beginn der Pandemie haben KonsumenMarktanteil Italien: insgesamt 9 % Was war die größte Herausforderung im ten übermäßige Einkäufe für Zuhause getätigt. Marktanteil Vollmilchjoghurt: 17,7 % (+5,5 %) Jahr 2020? Im Frühjahr 2020 wurden auffallend verstärkt Marktanteil Magerjoghurt: 15,6 % (+7,4 %) Die Corona-Pandemie war sicherlich die größte konventionelle Produkte konsumiert. Die etwas Marktanteil Biojoghurt: 33,7 % (+3,4 %) Herausforderung. Nachdem wir stets die Pro- teureren Bioprodukte haben an Umsatz verloduktion aufrechterhalten mussten, waren wir ren, auch weil Hotels und Schulen geschlossen

1,6 Millionen Becher Joghurt (gerechnet mit 125 g) verlassen täglich den Milchhof Sterzing. Seit rund 20 Jahren verarbeitet der Milchhof Sterzing auch Bioprodukte.

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„Nähe ist ein wichtiger Wert“ Die Raiffeisenkasse Wipptal konnte auch im schwierigen Geschäftsjahr 2020 ein gutes Geschäftsergebnis erzielen. Im Ranking der Südtiroler Raiffeisenkassen liegt sie mit einer Bilanzsumme von rund 525 Millionen Euro auf dem 10. Platz. Im Gespräch mit Direktor Christina Pupp. Erker: Frau Pupp, worauf führen Sie dieses gute Geschäftsergebnis der Raiffeisenkasse Wipptal trotz Krise zurück? Direktor Christina Pupp: Wir sind mit dem Leitgedanken „Gemeinsam einfach TUN“ in das Geschäftsjahr 2020 gestartet, doch schon bald wurden wir vor große Herausforderungen gestellt, die wir uns so nie vorgestellt hätten. In dieser Zeit hat uns unsere positive Einstellung sehr geholfen. Wir haben den von vielen Seiten zu verspürenden Druck positiv angenommen und so den Weg für ein erfolgreiches Jahr geebnet. Die Krise war für uns auch kein Grund, viele wichtige Entscheidungen, die wir vorher getroffen hatten, wieder zurückzunehmen. Vielmehr haben wir – bildlich gesprochen – tief durchgeatmet, die Ärmel hochgekrempelt und uns mit einem „Jetzt erst recht!“ an die Arbeit gemacht. Bewährt hat sich in dieser Zeit einmal mehr unser beständiger Weg; dadurch hatten wir auch die nötigen Spielräume, um die Krise gemeinsam mit den Menschen im Wipptal zu bewältigen. Unser Risikomanagement haben wir rasch der aktuellen Situation angepasst. Auch haben uns die gute Eigenkapitalausstattung und folglich die hohe Risikotragfähigkeit sehr geholfen. Welche Vorteile bietet gerade in Krisenzeiten das Genossenschaftswesen? Nicht selten war bereits in der Vergangenheit gerade in unsicheren Zeiten das Genossenschaftswesen zur Stelle. Die Gründung der ersten Genossenschaften vor mehr als 100 Jahren war die Antwort

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auf die damals herrschende Krise des Mittelstandes (Gewerbetreibende, Bauern, Handwerker …). Ein wichtiger Wert der Genossenschaft ist die Nähe. Und Nähe ist immer dann wichtig, wenn man Sorgen hat. Dann möchte man jemanden vor der Haustür haben, und nicht jemanden irgendwo auf der Welt. Die Raiffeisenkasse war und ist vor Ort. Wir kennen unsere Kunden sehr gut, wir wissen, was sie brauchen, kennen ihre Bedürfnisse, ihre Erwartungen und ihre Möglichkeiten. So brauchen wir nicht nur aufgrund der Zahlen entscheiden, die auf dem Papier stehen. Die Raiffeisenkasse Wipptal ist seit mehr als 130 Jahren dem Prinzip „In der Region, für die Region“ treu. Und sie steht für das Maßgeschneiderte, das Verstandenwerden. Mit welchen Herausforderungen sah sich die Raiffeisenkasse 2020 besonders konfrontiert? Zunächst ging es vor allem darum, grundlegende Themen wie die Bargeldversorgung sicherzustellen, denn die Menschen waren darüber in Sorge. Ein weiteres wichtiges Anliegen war es, die Unternehmer zu unterstützen. Unternehmen mussten von einem Tag auf den anderen ihre Liquidität sicherstellen und wollten mit ihrer Bank über Darlehen und öffentliche Fördermittel sprechen. Stark verändert hat sich der Arbeitsalltag. Der persönliche Kontakt wurde im Lockdown auf ein Minimum reduziert. Unsere Mitarbeiter konnten bzw. durften zwar immer arbeiten, mussten aber auf unterschiedliche Räume verteilt werden; auch zwischen den Mitarbeitern wurde der Kontakt auf das Notwendigste reduziert. Zudem mussten die technischen Voraussetzungen für die Kommunikation auf Distanz geschaffen werden.

Gab es während der Pandemie auch positive Entwicklungen bzw. Veränderungen innerhalb der Raiffeisenkasse Wipptal?

Wir alle sind aufgrund der Corona-Pandemie durch eine schwierige und belastende Zeit gegangen und sind nach wie vor mittendrin. Jeder von uns musste sich auf völlig neue Erfahrungen und Verhaltensweisen einstellen, ob beruflich oder privat. Die Pandemie hat gezeigt, dass wir erstaunlich anpassungsfähig sind. Sie war aber auch Anlass zu Veränderung und Innovationen. Neues entsteht nicht selten gerade dann, wenn es zunächst unbequem scheint. Als Beispiel möchte ich die Digitalisierung nennen: In der

Corona-Krise haben die virtuellen Kundenkontakte sprunghaft zugenommen. Jetzt ist die Gelegenheit, den digitalen Schub aktiv aufzunehmen. Auch bei den neuen Arbeitszeit-Modellen bewegt sich nun einiges. So wird etwa über das Multikanal-Arbeiten nachgedacht, d. h. Mitarbeiter arbeiten teilweise im Homeoffice und teilweise im Büro. Gerade in dieser Zeit wurde uns vor Augen geführt, wie wichtig Agilität, Flexibilität und Kreativität heute und in der weiteren Zukunft sind. Was wünschen Sie sich für 2022? Zunächst wünsche ich mir, dass wir Menschen verantwortungsvoll bleiben bzw. werden, um die Pandemie endlich in den Griff zu bekommen. Zweitens, dass ich auch 2022 Herzblut und Leidenschaft habe, gemeinsam mit meinen Mitarbeitern für die Raiffeisenkasse, für die Menschen im Wipptal, für das Wipptal Mehrwerte zu schaffen. Und drittens, dass ich nicht versuche, Unvorhergesehenes zu vermeiden, sondern den Zufall als Chance sehe samt dem Unvorhergesehenen, das damit einhergeht. Interview: Barbara Felizetti Sorg

ECKDATEN ZUR RAIFFEISENKASSE WIPPTAL* Bilanzsumme 525 Mio. Euro Kundengeschäftsvolumen 768 Mio. Euro Direkte und indirekte Einlagen 444 Mio. Euro Ausleihungen 325 Mio. Euro Eigenkapital 89 Mio. Euro Total Capital Ratio 25,2 % Eigenkapitalquote 17,1 % Mitglieder 1.665 Mitarbeiter 59 Sponsoring und Spenden 370.000 Euro * Stand: 31.12.2020


„Wer dankt, verschenkt jedes Mal ein bisschen Weihnachten.“ „Chi ringrazia, regala ogni volta un po‘ di Natale“. Liebe Leser, liebe Kunden, Cari lettori, cari clienti,

Danke Grazie für 365 Tage Treue 365 Tage Wertschätzung 365 Tage Vertrauen 365 Tage gute Zusammenarbeit

per 365 giorni di fedeltà 365 giorni di apprezzamento 365 giorni di fiducia 365 giorni di buona collaborazione

Wir wünschen allen von Herzen ein freudiges Weihnachtsfest, Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit im Jahr 2022! Dal profondo del cuore, auguriamo a tutti un anno 2022 pieno di salute, successo e felicità. Die Erker-Redaktion La redazione di Erker

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Aktuell

Auf Skisaison gut vorbereitet Alles, nur kein neuer Lockdown! Um einen solchen zu verhindern, hat sich Südtirols Wintertourismus nach einem Totalausfall im vergangenen Jahr auf die neue Wintersaison vorbereitet – und mit ihm auch die Wipptaler Skigebiete.

Die in den vergangenen Wochen stark gestiegenen Infektionszahlen ließen die Alarmglocken schrillen. Ein erneuter Lockdown wie im vergangenen Winter? Wieder ein Totalausfall der Skisaison? Undenkbar in einem Wintersportgebiet wie Südtirol. Einen Plan B haben deshalb Seilbahnbetreiber und Skilehrer gemeinsam mit HGV, IDM und Eurac ausgearbei-

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© Bergbahnen Ladurns

Von Barbara Felizetti Sorg

Ladurns hat in diesem Jahr in die neue Hochgeschwindigkeits-10er-Kabinenbahn „Ladurns“ investiert.

tet – ein Positionspapier, mit dem sich der Wintertourismus auf eine Verschärfung der Lage vorbereitet.

Das Hauptziel ist – kurz gefasst – eine praktikable Lösung, um weitere Lockdowns zu vermeiden und

damit die Existenz vieler Betriebe mit tausenden Arbeitsplätzen zu sichern.


Regeln für Skigebiete Bereits im September wurden im Dekret der Regierung Draghi auch die Regeln für die Skigebiete verabschiedet, um diesen Planungssicherheit zu geben, Ende November wurde noch einmal nachgeschärft: Wer in diesem Winter skifahren will, muss ab dem Alter von zwölf Jahren bereits beim Kauf des Skipasses den Grünen Pass vorweisen (2G). Die Sicherheitsbehörden werden diesbezüglich stichprobenartig Kontrollen durchführen; Verstöße werden mit Strafen zwischen 600 und 1.500 Euro geahndet. Skipässe sollen vorrangig online verkauft werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden; dafür sollen auch spezielle Wege angelegt werden. Mitte November haben die Seilbahnunternehmer die Genehmigung der italienischen Datenschutzbehörde erhalten, den Green Pass für den Zugang zu den Aufstiegsanlagen automatisiert zu kontrollieren: Über eine App werden die Daten des Skipasses sowie des eigenen Green Pass eingegeben. Ist der Green Pass gültig, so wird der Skipass für diesen Tag aktiviert. Wer einen Mehrtagesskipass oder einen Saisonskipass hat, muss vor Beginn eines jeden Skitages die Aktivierung über die App durchführen. Wird eine Tageskarte gekauft, so erfolgt die Kontrolle direkt beim Kauf. Dadurch ist es möglich, dass täglich nur eine Green-Pass-Kontrolle gemacht werden muss und nicht jedesmal, wenn eine Anlage genutzt wird. Kontrollen können auch händisch durchgeführt werden. Wie der Präsident des Verbands der Seilbahnunternehmer Südtirols Helmut Sartori in einer Aussendung erklärt, ist grundsätzlich zwischen geschlossenen Aufstiegsanlagen, also Seilbahnen, Gondeln und Sesselliften mit Abdeckung, und offenen Aufstiegsanlagen, etwa Schleppliften, zu unterscheiden. „Der Green Pass ist nur für den Zugang zu geschlossenen Aufstiegsanlagen notwendig. Der kleine Schlepplift im Dorf ist somit

nicht davon betroffen“, präzisiert Sartori. Geschlossene Bahnen wie Gondel- oder Seilbahnen bzw. Sessellifte mit geschlossener Haube dürfen nur zu 80 Prozent ausgelastet werden, Fahrgäste müssen einen Sicherheitsabstand einhalten und ab einem Alter von sechs Jahren eine Maske tragen. Offene Sessellifte oder Schlepplifte dürfen zu 100 Prozent ausgelastet werden. In den Verhandlungen mit der römischen Regierung war es den Betreibern von Skigebieten wichtig, dass in Italien ähnliche Regeln wie in anderen Staaten, etwa in Österreich, gelten; dort dürfen zwar alle Bahnen zu 100 Prozent ausgelastet werden, in geschlossenen Bahnen muss eine FFP2-Maske getragen werden. In Rom besonders umstritten war die Auslastung der Bahnen. Lange Zeit drängten die zuständigen Minister Roberto Speranza und Enrico Giovannini auf eine maximale Auslastung von 50 Prozent, schlussendlich ließen sie sich aber von dem Argument überzeugen, dass in Seil- und Gondelbahnen nicht andere Regeln als in öffentlichen Verkehrsmitteln gelten dürfen. Gemeinsame Vorgehensweise Um gemeinsame Anti-Corona-Regeln für einen sicheren Start der Wintersaison ging es auch bei einem Tourismusgipfel am 15. November, zu dem die österreichische Bundesministerin für Tourismus Elisabeth Köstinger Vertreter der Nachbarstaaten Italien, Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und der Tschechischen Republik eingeladen hatte; Südtirol war mit Tourismuslandesrat Arnold Schuler als einzige Provinz beim virtuellen Treffen vertreten. Die Vertreter der Staaten berichteten bei der Bestandsaufnahme jeweils über ihre Vorgaben, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Weitere Abstimmungstreffen der Staaten sollen folgen. Bei der Staat-Regionen-Konferenz am 17. November zeigte Erker 12/21

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Aktuell

Regionenministerin Maria Stella Gelmini vollstes Verständnis für Südtirols Forderung, dass die Skigebiete den ganzen Winter über offenbleiben sollen, unabhängig von der Einstufung in eine orange oder rote Zone; auch andere italienische Regionen haben sich diesem Anliegen angeschlossen. In orangen und roten Zonen müssen die Sicherheitsmaßnahmen jedenfalls in Absprache mit dem Sanitätsbetrieb verschärft werden. „Vorsicht ist geboten. Trotzdem darf man einen wirtschaftlichen Sektor nicht blockieren. Das haben wir verlangt. Ich bin sehr froh, dass wir diese Rückendeckung auch bekommen haben“, so Daniel Alfreider, der für Liftanlagen zuständige Landesrat, nach der Konferenz. Die Situation sei auf jeden Fall kritisch. „Wir werden nicht einen normalen Winter haben. Auf der anderen Seite wollen

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wir diesen Film, den wir letztes Jahr erlebt haben, nicht noch einmal erleben. Die Lifte sollen starten, müssen starten dürfen.“ Bis Drucklegung des Erker noch nicht geklärt waren zwei andere Themen, nämlich die verpflichtende Haftpflichtversicherung für Skifahrer und die Einführung von null Promille auf der Skipiste; beide Neuerungen sollen mit 1. Jänner 2022 auf staatlicher Ebene eingeführt werden. Roßkopf Das Skigebiet Roßkopf – die neue Skisaison startet dort am 4. Dezember – ist man guter Dinge. „Wir gehen davon aus, dass wir die Saison regulär aufnehmen und den Skibetrieb

den ganzen Winter über ermöglichen können“, so Präsident Hannes Stofner. „Wir haben uns gut vorbereitet und halten uns strikt an die Sicherheitsvorschriften.“ Die Kontrolle des Green Pass wird über die eigens dafür entwickelte App möglich sein; wer nicht über ein Smartphone verfügt, kann sich weiterhin vor Ort an die Mitarbeiter an der Kasse wenden. „Eine Neuerung gibt es insofern, dass wir heuer kein Jahresabo anbieten, sondern eine Saisonkarte“, so Stofner. Der Grund dafür ist einmal der geplante Austausch der Umlaufbahn; zudem „wollen wir damit unseren Kunden in dieser unsicheren Zeit etwas Sicherheit geben“. Ratschings Auch im Skigebiet Ratschings, wo die neue Saison am 4. Dezember eröffnet wird, blicken die Verant-

wortlichen positiv gestimmt in die Zukunft. „Wir haben auf der ‚Waldabfahrt‘ von der Wasserfalleralm nach Blosegg eine Pistenverbreiterung durchgeführt, die Pistenbreite wurde fast verdoppelt“, so Präsident Josef Schölzhorn. Zudem wurden der Schlepplift und der Übungshang erneuert sowie die Rodelbahn etwas versetzt. „Auch in Bezug auf die Corona-Maßnahmen sind wir gut vorbereitet“, betont Schölzhorn. Neben den allgemeinen Maßnahmen gibt es direkt neben dem Eingang einen neuen Kassenautomat, bei dem gleichzeitig mit dem Parkticket auch ein Skipass erworben werden kann, um unnötige Menschenansammlungen an den Kassen zu vermei-


Branchen-Award für Wipptaler Skigebiete den. Als besonderer Bonus für Gäste wird an den Wochenenden an der Talstation eine Covid-Teststation eingerichtet. Ladurns Positiv eingestellt ist nach wie vor auch August Seidner, Präsident der Bergbahnen Ladurns GmbH, auch wenn es „momentan schwierig sei, irgendwelche Prognosen zu erstellen. Meines Erachtens ist die Einführung der 2G-Regel eine geeignete Maßnahme, die zu einer Besserung der Lage beitragen kann.“ Skifahrer finden in Ladurns auf jeden Fall die nagelneue Hochgeschwindigkeits10er-Kabinenbahn „Ladurns“ mit einer Länge von 1.623 m und einer Beförderungskapazität von 2.000

Personen pro Stunde, die von Leitner ropeways in diesem Jahr realisiert wurde. An der Mittelstation wurde eine Skiwiese für Anfänger angelegt, die über den Tellerlift „Holzstube“ erreicht wird; der Tellerlift weist eine Länge von 204 m und eine Beförderungskapazität von 720 Personen pro Stunde auf. „Die Anlegung einer Skiwiese inmitten des Skigebiets stellt mit Sicherheit eine große Aufwertung und einen großen Schritt nach vorne dar“, ist Seidner überzeugt. Nach den umfangreichen Bauarbeiten sollen die Kollaudierungen der neuen Anlagen demnächst abgeschlossen werden, sodass das Skigebiet Ladurns kurz vor Weihnachten am 18. Dezember seine Tore öffnen kann. In einem Punkt sind sich alle einig: „Wichtig ist, dass die Grenzen offen bleiben, damit der Skibetrieb aufrecht erhalten werden kann.“

„Und die Testsieger-Auszeichnung geht an ...“: Auch 2021 kürte das weltweit größte Testportal von Skigebieten Skiresort.de zum 23. Mal seine Top-Skigebiete. Die jährlichen Testsieger-Auszeichnungen gelten – bei Ski- und Boarderfans wie auch bei den Skigebieten selbst – als Branchen-Awards. Ausgezeichnet wurden auch die Wipptaler Skigebiete. Jedes Jahr aufs Neue bringen die Skigebietsexperten von Skiresort. de ihre weltweiten Testergebnisse direkt von der Piste mit. Sie prüfen und bewerten nach jeweils 18 Kriterien: von der Größe des Skigebiets über Schneesicherheit und Familienfreundlichkeit bis hin zu Hüttenangebot und Umweltfreundlichkeit. In den vergangenen Jahren wurden über 450 Skigebiete in 26 Ländern ausführlich auf Herz und Nieren getestet. Aus den aktuellen Erfahrungsberichten kürte das Skiresort-Team rund um die beiden Macher Oliver Kern und Peter Krafft die Testsieger 2021. Auch die Wipptaler Skigebiete durften sich über die beliebte Auszeichnung freuen. Mit einem Testergebnis von 4 von 5 möglichen Sternen wurde das Skigebiet Ratschings als Testsieger im Bereich „Skigebiet bis 30 km Pisten“ ausgezeichnet. Die höchste Punktezahl erlangte es in den Kategorien Sauberkeit und Hygiene sowie Familien und Kinder. Bei den „Skigebieten bis 20 km Pisten“ erzielte das Skigebiet Ladurns 3,7 von 5 Sternen mit höchster Punktezahl in den Kategorien Lifte und Bahnen, Pistenpräparierung sowie Sauberkeit und Hygiene. Das Skigebiet Rosskopf erhielt 3,6 von 5 Sternen; mit höchster Punktezahl besonders hervorgehoben wurden die Kategorien Anfahrt und Parkmöglichkeiten, Freundlichkeit des Personals und Pistenpräparierung. bar

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Gesellschaft

Wipptaler Josefsmissionäre Die St. Josefs-Missionäre von Mill Hill bilden keinen kirchlichen Orden im eigentlichen Sinn, sondern eine „Genossenschaft“ von Weltpriestern, die sich getreu der Worte „Gehet zu allen Völkern“, die einst Jesus zu seinen Jüngern sprach, bereit erklären, die Familie, die Heimat und die vertraute Lebensweise hinter sich zu lassen und das Evangelium zu den Völkern auf allen Kontinenten der Erde zu bringen. Ihr Leitspruch lautet: „To love and to serve“, „Amare et servire“, „Lieben und dienen“. Als Gründer gilt Kardinal Herbert Vaughan (1832 – 1903), Erzbischof von Westminster, der im Jahr 1866 die erste englische Missionsgesellschaft gründete, benannt nach der Lage des St. Joseph‘s College im Londoner Vorort Mill Hill. Die ersten beiden Tiroler, die den Weg nach Mill Hill auf sich genommen haben, kamen übrigens aus dem Wipptal. Der erste war Benedikt Pundleider aus Mauls, dem bald darauf Anton Heidegger aus Rust bei Sterzing nachfolgte. Im Jahr 1891 wurde in Brixen die erste Niederlassung im deutschsprachigen Raum gegründet. Nach wechselnden provisorischen Unterkünften konnte schließlich unter der Leitung des vierten Rektors, des aus Stilfes stammenden Missionärs Franz Xaver Sparber, mit dem Neubau des Missionshauses begonnen werden. Dieses wurde nach lediglich einem Jahr Bauzeit vom Bischof am 1. Jänner 1903 gesegnet. Weitere Josefsmissionäre aus dem Wipptal waren Heinrich Saxer aus Sterzing (1881 – 1953), Franz Wieser aus Stilfes (1920 – 2001), Albert Rainer aus Trens (1919 – 2012), Alois Prechtl aus Trens (1939 – 1998) und Johann Hofer aus Wiesen (1852 – 1926). Heute sind weltweit rund 500 Josefsmissionäre in Ozeanien, Südamerika, Afrika und Asien im Einsatz. Biografien zu den Wipptaler Josefsmissionären finden sich im Buch „Menschenfischer. Priester und Ordensleute aus dem Wipptal“ von Paul Felizetti.

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„Ich vermisse Kenia“ Fast vier Jahrzehnte war Karl Oberprantacher als Missionär in Kenia tätig, seit 1. September ist er Pfarrseelsorger in Maria Trens. Im Gespräch mit dem Erker erzählt er von seinen Erfahrungen. „Ich vermisse Kenia“, sagt Karl Oberprantacher. „Vor allem die Freude und die Fröhlichkeit der einfachen Menschen gehen mir ab.“ Wehmut klingt in der Stimme des 75-jährigen Josefsmissionärs, war er doch – mit kurzen Unterbrechungen – fast vier Jahrzehnte in Ostafrika in der Mission tätig.

Sauerland“, erinnert sich Karl. Mit viel Freude und Schaffenskraft war er in der Station Longisa im Einsatz. „Wo ich tätig war, war das Land sehr fruchtbar“, erzählt er. Vor allem Kleinbauern betrieben eine gemischte Landwirtschaft, der Teeanbau, besonders von Schwarztee, bescherte ihnen gute Einnahmen; in höheren Hügellagen wurden Kartoffeln angebaut, die Milchproduktion war bereits damals genossenschaftlich organisiert. Beliebt war auch der Anbau von Pyrethrum, einer Kamillenart, aus der

Früher Berufswunsch „Ich wusste schon früh, dass ich in die Mission gehen werde“, erinnert sich Karl. „Das war bereits in meinen Jugendjahren mein Berufswunsch.“ 1946 auf dem Bruggerhof in Riffian geboren, besuchte er im Johanneum in Dorf Tirol die Oberschule, anschließend ging er für zwei Jahre zu theologischen Studien nach Innsbruck, bevor der Umzug nach London folgte. Dort, im Vorort Mill Hill, befindet sich das Mutterhaus der Josefsmissionäre, wo sich Karl vier Jahre lang auf seine zukünftige Tätigkeit als Missionär vorbereitete. „Meine erste Missionsstation sollte der Südsudan werden, doch weil ich kein Visum bekam, wurde ich nach Kenia Karl Oberprantacher bei einem Stammesfest der Maasai in Kenia entsandt“, erzählt er. 1974 betrat er erstmals kenianischen Boden. Er kam in Extrakte für die Insektenvertilgung gewondie Pfarrei Kaplong in der Diözese Nakuru nen wurde. „Diese Einnahmequelle wurde im Gebiet der Kipsigis, wo er erst einmal jedoch durch Misswirtschaft in den Genosein Jahr lang die Sprache der Eingeborenen senschaften zunichte gemacht“, bedauerlernte. Dann wartete viel Arbeit auf ihn. ert Karl. Korruption sei in Kenia nach wie vor ein schwieriges wie leidiges Thema. Er Mit Freude und Schaffenskraft selbst sei jedoch nie in gefährliche SituatioVier Jahre später begann er gemeinsam mit nen gekommen. „Einmal wurde ich vor Geeinem Missionsbruder mit dem Aufbau ei- richt zitiert, weil ich mich geweigert hatte, ner neuen Pfarre, 20 km von der bestehen- eine Verkehrsstrafe direkt an die Polizisten den Mission entfernt. Zuerst entstand ein zu bezahlen, aber der Fall ist für mich gut Pfarrhaus, wo er dann auch wohnte und ausgegangen.“ von wo aus mehr als zehn Außenstationen besucht wurden, mit der Zeit kamen eine Die Lebensweise ernst nehmen Kirche und ein Haus für Katechisten dazu. Wie er die Menschen in Kenia erlebt hat? „Mein holländischer Mitbruder war sehr „Anfangs waren die Menschen sehr reserbauaffin, die Pläne für die Bauten kamen viert“, erinnert sich Karl mit einem Lächeln. von einem Entwicklungshelfer aus dem „Die Kinder haben manchmal sogar ge-


weint, als sie mich, einen weißen Mann mit langer Nase und Brille, zum ersten Mal gesehen haben.“ Das Erlernen der Sprache hat ihm jedoch vieles erleichtert, dadurch hat er auch einen persönlichen Zugang bekommen. „Die Lebensweise der Menschen in Kenia an- und ernst zu nehmen, sie auch zu akzeptieren, das war anfangs schon eine Herausforderung, etwa beim Thema Polygamie.“ Das sei allerdings grundsätzlich eine große Herausforderung für die Mission im Allgemeinen, die Karl Oberprantacher als ein ständiges Lernen, als Geben und Nehmen sieht, gepaart mit Entwicklungshilfe. Die Kirche – die katholische genauso wie die verschiedenen evangelischen – habe mit der Schulbildung begonnen und damit den christlichen Glauben in die Familien gebracht; mit der Zeit habe sich dort eine eigenständige Kirche entwickelt. Fernweh nach Kenia Gesundheitliche Probleme zwangen Karl schließlich zu einer Rückkehr nach Europa. „Bei meinen Hausbesuchen habe ich wohl zu viel gesüßten Tee getrunken, der meinen Zähnen arg zugesetzt hat“, so Karl. „Überhaupt ist die Ernährung in Kenia für einen Europäer auf Dauer nicht geeignet, da sie sehr vitaminarm ist.“ 1983 wurde er in das Missionshaus nach Brixen versetzt, wo er in der Redaktion des „Missionsboten“ mitgearbeitet und Heimstudenten betreut hat – lange hat er es dort allerdings nicht ausgehalten. „Als es mir wieder besser ging, hat mich gleich wieder das Fernweh gepackt“, erzählt er. „Das ist einfach in einem drin, da kann man sich nicht dagegen wehren.“ So ist er wieder nach Kenia, in dieselbe Diözese, zurückgekehrt, wo er bis 1990 blieb. Dann musste er erneut in die alte Heimat zurück und übernahm in Maria Absam seelsorgliche Aufgaben; zudem rührte er stets die Werbetrommel für die Mission und war auch in der Katholischen Jugendarbeit tätig. Und erneut zog es ihn wieder zurück in sein geliebtes Kenia, 1996 brach er wieder

auf und setzte seine Missionstätigkeit fort, zunächst beim Stamm der Tugen. 2002 kam er schließlich zu den Maasai in eine entlegene Missionsstation in der Nähe des Kilimandscharo. „Das war eine sehr schöne Zeit“, erinnert sich Karl an seine Jahre dort. „Ein guter Kollege aus Holland hat mir monatelang die Sprache beigebracht, gemeinsam haben wir dort geholfen, das Studienzentrum ‚Oltepesi‘ für Nomadenvölker aufzubauen.“ Als sein Kollege 2007 in den Ruhestand getreten ist, hat Karl allein mit einheimischen Mitarbeitern weitergearbeitet. 2014 machten ihm allerdings erneut gesundheitliche Probleme zu schaffen und er musste zurück nach Europa – diesmal sollte es für immer sein. „Das Leben könnte einfacher sein“ Er bezog wieder ein Zimmer im Missionshaus in Brixen und hielt Missionspredigten im ganzen Land. Dann kam er für drei Jahre zu Josef Knapp, der als Dekan in Sterzing tätig war. „Josef hat mir sehr geholfen, wieder in die Kirche hier vor Ort zurückzukehren. Das ist mir anfangs nicht leichtgefallen. In Kenia hatte ich von früh bis spät alle Hände voll zu tun, hier muss ich immer wieder aufs Neue eine Beschäftigung suchen“, meint Karl. Aufgrund seiner Erfahrungen in der Mission musste er in den letzten Jahren auch feststellen, dass das Leben hier viel einfacher sein könnte. Nach einer Aushilfsstelle in Taufers im Ahrntal ist er nun seit 1. September als Pfarrseelsorger in Maria Trens tätig. „Hier erlebe ich, dass viele Menschen hinter der Kirche stehen, vor allem sind es Frauen, die vielfach als Multiplikatorinnen auftreten. Das erfüllt mich mit Freude!“, betont Karl. „Dennoch ist hier die Kirche eine andere als in Kenia, ich vermisse das Land und seine Menschen. Auch wenn meine Botschaft weltweit dieselbe ist: In meinem Herzen bin und bleibe ich Missionär!“ Barbara Felizetti Sorg Erker 12/21

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Aktuell

„Lebendige Gemeinschaften vor Ort“ Am 24. Oktober wurden in der Diözese Bozen-Brixen 281 Pfarrgemeinderäte erneuert. Auch in der Seelsorgeeinheit Wipptal galt es, 16 Räte neu zu bestellen. An diesem Tag konnten alle Gläubigen, die das 16. Lebensjahr vollendet hatten, die Vertreter für den Pfarrgemeinderat der eigenen Pfarrei wählen. In seinem Wahlaufruf unterstrich Bischof Ivo Muser: „Der Pfarrgemeinderat ist heute wichtiger denn je. Durch den Einsatz der Männer und Frauen im Pfarrgemeinderat kann es gelingen, vor Ort eine lebendige Gemeinschaft zu bewahren und aufzubauen.“ Die Pfarrgemeinderatswahlen standen in diesem Jahr unter dem Motto „Nahe und gemeinsam“. Dadurch sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass die Pfarreien nahe an den Menschen sind und dass die Mitglieder des Pfarrgemeinderates gemeinsam einen Weg gehen. Gemeinsam mit den Priestern gestalten die Frauen und Männer im Pfarrgemeinderat das Leben und die Entwicklung der Pfarrgemeinde. Die Wahlen gestalteten sich vielerorts allerdings nicht ganz einfach. Kandidaten wurden auf unterschiedliche Weise gesucht: mittels Vorwahlen, der Aufstellung einer Urne in der Kirche, in die Vorschläge eingeworfen werden konnten

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Lukas Markart, Ulrich Weissteiner, Verena Blasbichler Tötsch, Wilhelm Steiner, Elisabeth Oberhammer Tötsch, Irma Gogl Obermüller Brenner Vorsitzende: Waltraud Steger Mitglieder: Siegfried Kerschbaumer, Silvio Ioppi, Cristina Faggioni, Donatella Sabatelli, Notburga Kerschbaumer, Johann Jenewein

oder der direkten Ansprache von möglichen Interessierten. Schließlich fanden sich in allen Pfarreien genügend Personen, um die Pfarrgemeinderäte bestellen zu können. Eine richtige Wahl gab es nur in Jaufental, in allen anderen Pfarreien wurden die nominierten Kandidaten ernannt. Nach den Wahlen haben sich die Räte zu den konstituierenden Sitzungen getroffen, um die Kompetenzen zu verteilen. Am Tag vor den Wahlen hat sich der Pfarreienrat zu seiner letzten Sitzung der Amtsperiode getroffen; er ist das Gremium der Seelsorgeeinheit Wipptal, in der alle 16 Pfarreien vertreten sind. Nach einem Morgenlob in der Edith-Stein-Kapelle mit Diakon Roman Aukenthaler hielt Josef Plank, Vorsitzender des Pfarreienrates, Rückschau auf die vergangenen fünf Jahre. In Anlehnung

an die diözesanen Jahresthemen fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, auch konnten den Pfarreien wichtige Impulse gegeben werden. Dazu zählten u. a. ein Vortrag mit dem Pastoraltheologen Paul Zulehner, die Herausgabe des Buches „Menschenfischer“ von Paul Felizetti, das Festival „Music meets Spirit“ und die Montagsgespräche. Anschließend sammelten die Teilnehmer Impulse, um diese dem künftigen Pfarreienrat für die kommenden fünf Jahre mit auf den Weg zu geben. bar Die neuen Pfarrgemeinderäte in der Seelsorgeeinheit Wipptal Außerpfitsch Vorsitzende: Anna Fuchs Messner Mitglieder: Gertraud Klotz Mair,

Gossensaß Vorsitzende: Maria Putzer (Müller) Mitglieder: Diakon Bruno Martinelli, Edith Mair, Anna Hofer, Roswitha Röck, Franz Aukenthaler, Sabine Gogl (Giggelberg), Birgit Schwitzer, Michael Egartner, Walter Roalter, Rita Bonfanti Innerpfitsch Die konstituierende Sitzung steht noch aus. Jaufental Vorsitzende: Waltraud Haller Sailer Mitglieder: Matthias Geyr, Waltraud Holzmann Plank, Gabi Holzmann Siller, Josef Plank, Bernadette Rainer Wieser, Manfred Siller Mareit Vorsitzender: Rudolf Auckenthaler Mitglieder: Kathrin Gschnitzer To-


masini, Hans Georg Haller, Rosmarie Hofer Siller, Inge Mahlknecht Lazzeri, Esther Niederwieser Gögele, Waltraud Obex Volgger, Angelika Schölzhorn Siller, Renate Siller Plank Mauls Vorsitzende: Eva Zihl und Annemarie Schwitzer Ralser Mitglieder: Roswita Mair Fleckinger, Margit Mair Seehauser, Toni Puner, Irmgard Salcher, Magdalena Steinmann

Rainer, Monika Siller, Peter Schölzhorn, Markus Spreng Ridnaun Vorsitzender: Hermann Wild Mitglieder: Peter Braunhofer, Paul Felizetti, Josef Gschwenter, Maria Girtler Wurzer, Alexandra Gschnitzer Gschliesser, Martina Inderst Eisendle, Ulrike Mangger Braunhofer, Marion Sorg, Anna Volgger Sorg, Reinhard Volgger

Pflersch Vorsitzende: Monika Kiebacher Mitglieder: Christoph Teissl, Miriam Habicher, Michael Mühlsteiger, Thomas Röck, Brigitte Schölzhorn

Ried Vorsitzende: Hermine Holzer Dander Mitglieder: Daniela Gasteiger Volgger, Margareth Schölzhorn Hofer, Claudia Steurer, Gottfried Wild

Ratschings Vorsitzender: Martin Brunner Mitglieder: Andreas Brunner, Josef Eisendle, Isabel Haller, Susanna Klotz, Nicole Putzer, Claudia

Sterzing Vorsitz: Pastoralteam Vize-Vorsitzende: Lucia Arnese Vanzo Mitglieder: Marco Andreolli,

Maria Aukenthaler Gallo, Theresa Aukenthaler, Greta Braunhofer, Heidi Braunhofer Ossanna, Filippo Buzzini, Albert Casetta, Magdalena Dalvai, Renate Hofer Dalla Torre, Margarethe Fichter, Hermann Gögl, Manfred Gschnitzer, Anna Hochgruber Rainer, Barbara Nitz Barbolini, Astrid Oberhauser, Rosa Obexer, Damian Strickner, Erika Volgger Ellemunt

Mair, Hildegard Sparber, Sabine Walter, Josef Wurzer

Stilfes Vorsitzende: Christine Wieser Mitglieder: Heinrich Aukenthaler, Alexandra Gspan Thaler Brida, Erika Sparber, Irmgard Sparber, Michaela Sparber Fissneider, Irmgard Hasler, Lorenz Hasler, Norbert Pircher, Irmgard Überegger, Helmuth Wieser

Wiesen Vorsitzende: Ingrid Mair Mitglieder: Anita Alfreider, Silvia Deluca, Maria Luise Depian, Christa Leitner, Roswitha Niederbrunner, Igor Rainer, Simon Walter, Michaela Willeit, Georg Windisch

Trens Vorsitzende: Helene Benedikter Salzburger Mitglieder: Markus Badstuber, Alber Plaikner, Waltraud Steiner Badstuber, Karline Rubatscher Hochrainer, Julian Festini-Sughi, Erich Hanni

Telfes Vorsitzender: Christian Wenter Mitglieder: Edith Gander Sparber, Petra Gander, Klara Mair, Annelies

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Gesellschaft

Wipptal

Wirtschaft auf der Alm

Wipptal

HGV-Ortsausschüsse neu bestellt Bei den vor kurzem abgehaltenen Versammlungen der Ortsgruppen Ratschings, Freienfeld und Sterzing des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) wurden die Gremien auf Ortsebene neu gewählt.

bandes (HGV), und Josef Tschöll, Bezirksvorsitzender der SVP-Wirtschaft, geladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird seit einigen Jahren mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft in lockerer und ungezwungener Atmosphäre über aktuelle Anliegen der Wipptaler Wirtschaft diskutiert. Auf der Wildnalm in Ridnaun erschienen neben HGV-Präsident Manfred Pinzger, Landtagsabgeordnetem Helmut Tauber, SWR-Präsident Federico Giudiceandrea und HGJ-Obmann Daniel Schölzhorn auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, die Bürgermeister der Gemeinden Freienfeld, Sterzing und Ratschings sowie zahlreiche Unternehmer des Wipptales. Volgger und Tschöll nutzten die Gelegenheit, brennende Themen des Wipptales anzusprechen, so die Verkehrssituation im Wipptal, die teilweise schlechten Zustände der Landesstraßen und die Auswirkungen durch den Ötztal-Radmarathon. Zudem wurde darauf verwiesen, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, dass heuer die Wintersaison plangemäß starten könne. Das sei speziell auch für die Skigebiete des Wipptales von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Die von den Teilnehmern gesammelten freiwilligen Spenden hat Manfred Volgger der Kinderkrebshilfe Südtirol Regenbogen übergeben.

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Annelies Rainer als HGV-Ortsobfrau bestätigt

Freienfeld

Angelika Stafler neue HGV-Ortsobfrau © HGV

© HGV

Ratschings

zugelassen wird. Der kürzlich neu gewählte HGJ-Obmann Daniel Schölzhorn berichtete von der HGJ-LVH-Berufsinformationskampagne, in deren Rahmen Südtirols Mittelschulen besucht und die gastgewerblichen Berufe vorgestellt werden. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Sebastian Helfer, HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger, Josef Schölzhorn, HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber, HGJ-Obmann Daniel Schölzhorn, HGV-Ortsobfrau Annelies Rainer, Walter Schölzhorn, Myriam Haller und Günther Volgger.

Bei der Ortsversammlung der Ortsgruppe Ratschings wurde Annelies Rainer vom „Berghotel Ratschings“ als Obfrau der Ortsgruppe Ratschings bestätigt. Dem neu gewählten Ortsausschuss gehören weiters Dunja Girtler (Hotel „Jaufentalerhof“), Myriam Haller (B&B Pizzeria „Zum Sepp“), Josef Schölzhorn (Gasthof „Schölzhorn“), Walter Schölzhorn (Hotel „Larchhof“), Günther Volgger (Hotel „Plunhof“) und Manfred Volgger (Hotel „Gassenhof“) an. HGV-Ortsobfrau Annelies Rainer blickte zufrieden auf eine gute Sommersaison zurück. Anschließend betonte sie die Wichtigkeit der Impfung, um erfolgreich in die Wintersaison starten zu können. Gebietsobmann Manfred Volgger bedankte sich beim HGV für die Hilfestellungen während der Pandemie. Als große Herausforderung für die Zukunft sehe er den Personalmangel in der Gastronomie und Hotellerie. Dem gelte es entgegenzusteuern, etwa durch die Einführung einer Fünf-Tage-Woche, so Volgger. HGV-Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber berichtete u. a. vom Landestourismusentwicklungsprojekt, das in Ausarbeitung sei. Auch Bürgermeister Sebastian Helfer ging auf das Landestourismusentwicklungskonzept ein und betonte, dass die Gemeinde Ratschings als Pilotgemeinde für das neue Urbanistikgesetz fungierte. Er unterstrich, dass die Betriebe baldmöglichst Bescheid wissen müssen, unter welchen Voraussetzungen eine Weiterentwicklung

In Freienfeld stellte sich Ortsobmann Roland Volgger vom Wirtshaus & Hotel „Lener“ nicht mehr der Wahl. Zu seiner Nachfolgerin wurde Angelika Stafler vom Romantik Hotel „Stafler“ gewählt. Ihr zur Seite stehen im Ortsausschuss Tanja Benedikter (Hotel „Brenner“), Astrid Salzburger (Gasthaus

© HGV

Zum politischen Herbstgespräch „Wirtschaft auf der Alm“ haben unlängst Manfred Volgger, Obmann des Gebietes Wipptal des Hoteliers- und Gastwirtever-

„Post“), Roland Volgger (Wirtshaus & Hotel „Lener“), Anna Walcher (Hotel „Der Bircher“) und Joachim Wieser (Hotel „Wieser“). Der scheidende Ortsobmann Roland Volgger bedauerte bei seinem Rückblick u. a., dass die Errichtung der Naherholungszone nicht gelungen sei. HGV-Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber ging auf das touristisch schwierige Jahr ein. Dem HGV war es dabei wichtig, die Liquidität der Gastbetriebe zu sichern. So konnte erreicht werden, dass die erste Rate der Gemeindeimmobiliensteuer nicht bezahlt werden muss. Luis Bacher, Präsident der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld, sprach über das neue Konzept des Weihnachtsmarktes, wo vorwiegend regionale Produkte zum Verkauf angeboten werden. Bürgermeisterin Verena Überegger berichtete von verschiedenen Projekten aus der Gemeindestube, wie die geplante neue Beschilderung entlang der


Autobahn, den Abschluss der Anbindung der Betriebe an das Glasfasernetz und den neuen Dörferbus-Fahrplan ab Jänner. Im Bild die Ortsausschussmitglieder (v. l.) Astrid Salzburger, Tanja Benedikter, Joachim Wieser, das ehemalige Ortsausschussmitglied Helene Benedikter, Roland Volgger, die neue Ortsobfrau Angelika Stafler, Bezirksobmann Helmut Tauber und Bürgermeisterin Verena Überegger.

Restaurant Pizzeria „Biwak“) und Lydia Untermarzoner („Furlhütte“) an.

Philipp Obermüller neuer HGV-Ortsobmann Neuer Obmann der Ortsgruppe Sterzing ist Philipp Obermüller vom Restaurant „Zoll Bowls & Burger“. Er tritt die Nachfolge von Hermann Gögl an, der für das Amt nicht mehr kandidierte. Dem Ortsausschuss gehören auch Lorenz Frick (Café „Frick“), Verena Frick (Pension „Frick“), Hermann Gögl (Hotel „Mondschein“), Michael Messner (Sporthotel „Zoll“), Sonja Plank (Hotel „Sterzinger Moos“), Doris Siller (Restaurant „Arbor“), Georg Steurer (Hotel „Schaurhof“), Michael Strickner (Bar Pub

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Sterzing

Der scheidende Ortsobmann Hermann Gögl, der vier Perioden Obmann der HGV-Ortsgruppe Sterzing war, und Gebietsobmann Manfred Volgger gratulierten dem neugewählten Ortsobmann und seinem neuen Ausschuss. Volgger auf einige Herausforderungen ein, mit denen sich der Sektor auseinandersetzen müsse, wie höhere Betriebskosten, Mitarbeiterproblematik, flexiblere Arbeitszeiten und schließlich die hohen Infektionszahlen in Südtirol, die einen Schatten auf den Start der Wintersaison werfen.

Landtagsabgeordneter und Bezirksobmann Helmut Tauber dankte Hermann Gögl für seine 16-jährige Obmannschaft in Sterzing. Tauber forderte die Kollegen auf, den Green Pass in den Gastbetrieben gewissenhaft zu kontrollieren. „Dieses Instrument gibt uns die Möglichkeit, so zu handeln, dass das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben nicht erneut eingeschränkt werden muss. Eine Einschränkung kann nicht in unserem Interesse sein, deshalb muss die Kontrollpflicht ernst genommen werden“, unterstrich Tauber. Abschließend gab Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner einen Überblick über die Maßnahmen und Beratungen, mit denen der Verband den HGV-Mitgliedern seit Ausbruch der Corona-Pandemie zur Seite gestanden ist. Im Bild (v. l.) Lorenz Frick, Sonja Plank, Landtagsabgeordneter und Bezirksobmann Helmut Tauber, Gebietsobmann Manfred Volgger, Lydia Untermarzoner, Andrea Venturini, der scheidende Ortsobmann Hermann Gögl, Christian Plank, der neue Ortsobmann Philipp Obermüller, Georg Steurer, Doris Siller, Michael Messner und Verena Frick.

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Gesellschaft

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OUTLET CENTER BRENNER: Wachstum trotz Lockdown 4 % mehr Umsatz von Juli bis Oktober gegenüber 2019, viele neue Marken

Von November 2020 bis Mitte Mai 2021 war das Outlet Center Brenner aufgrund der unterschiedlichen Lockdowns in Italien, Österreich und Deutschland so gut wie geschlossen. Erst Mitte Mai konnte langsam der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden. 38 % der Kunden des Center rekrutieren sich aus Österreich, vornehmlich aus Nordtirol, 36 % aus Deutschland, etwa 6 % aus den Beneluxstaaten. Nur rund 20 % der Kunden kommen aus Südtirol und Italien. Nach einem etwas zähen Beginn im Mai und Juni konnte man im Outlet Center Brenner ab Juli richtig durchstarten. Durchschnittlich 4 % mehr Umsatz gegenüber denselben Monaten im Vorcorona-Rekordjahr 2019 wurde in den Monaten Juli bis Oktober eingefahren. Centermanager Maximilian Wild erklärt das anhand mehrerer Faktoren. Einerseits hatten die Kunden ein verstärktes Bedürfnis nach einem realen Shoppingerlebnis. Dazu kommt, dass viele Kunden des Centers im Lockdown ihre Ausgaben gedrosselt und somit Ersparnisse gebildet haben. Das bestätigen auch die vielen Untersuchungen von Wirtschaftsforschern in Österreich und Deutschland. Andererseits sind die Kunden qualitätsbewusster und umweltbewusster geworden. Bekannte und gute Marken werden verstärkt nachgefragt. Auch Nachhaltigkeit ist bereits ein präsentes Thema bei den Kunden. Dem hat das Outlet Center Brenner laufend große Beachtung geschenkt. Noch im Lockdown konnten viele neue und begehrte Marken gewonnen werden. PUMA hat einen ganz neuen Flagship-Store mit mehr als der doppelten Fläche des alten Shops aufgebaut. Hugo Boss, Kneipp, Haglöfs, Peak Performance, Russel Athletics mit Dähli sind weitere neue Attraktionen im Center. Ganz auf Nachhaltigkeit legen es die neuen Shops National Geographic und Alife & Kickin an. Hier ist die Aussage „One world – one future“ ganz zentral. Recycling, vegan, Peta-zertifiziert, keine Pelze, keine Kinderarbeit, keine Daunen. Dafür stehen diese nachhaltigen Marken, so Centermanager Maximilian Wild. Wie es nach dem neuerlichen Lockdown in Österreich und Teilen von Deutschland weitergeht, kann man nur abwarten. „Aber“, so Centermanager Wild, „wir werden auch diesen bewältigen und mit gewohnter Energie weitermachen.“

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„Net lei a Hondwerka!“ Zahlreiche Wipptaler Handwerker haben sich vor kurzem zur lvh-Bezirksversammlung im Sterzinger Stadttheater eingefunden. Neben den politischen Vertretern der Wipptaler Gemeinden konnte Bezirksobfrau Petra Holzer lvh-Präsident Martin Haller, Landtagsabgeordneten Gert Lanz und Benno Linser, Vize-Direktor der Raiffeisenkasse Wipptal, begrüßen. Auf besonderen Anklang stieß das Impuls-Referat von Mind-Coach Martha Erlacher. Eingangs hielt Bezirksobfrau Petra Holzer eine kurze Rückschau auf das Tätigkeitsjahr 2020, das traditionell mit der Prozession zu Ehren des hl. Sebastian und dem Sebastiani-Ball beginnt. Im Februar folgte ein Lehrlingstag, zu den die Mittelschüler eingeladen waren, Handwerksberufe aus erster Hand kennenzulernen. Auch für die Eltern wurde ein Info-Abend unter dem Motto „Handwerk mit Zukunft“ organisiert. Im Oktober wurde eine Umfrage gestartet, in der erhoben wurde, welche Betriebe während der Corona-Pandemie Lehrlinge eingestellt haben. Die Rückmeldungen seien sehr positiv gewesen, so Holzer. Im selben Monat konnte auch das neue lvhBüro in der Brückengasse eröffnet werden. Im Februar 2021 wurde ein Treffen mit der Gemeindeverwaltung Sterzing und der Bezirksgemeinschaft Wipptal organisiert, in dem über die Ausschreibungsmodalitäten für Groß-Projekte diskutiert wurde. Gemeinsam mit der Handelskammer und der Bezirksgemeinschaft wurde im Frühjahr die Covid-Teststrecke für Betriebe organisiert, die sehr gut angenommen wurde. Im Mai wurde das Leader-Projekt „Tourismus trifft Handwerk“ in Angriff genommen. Mehr als 40 Betriebe nehmen

daran teil, erklärte Holzer sichtlich stolz und bedankte sich beim Tourismusverein Ratschings, der als Projektträger fungiert, und bei Annemarie Gschnitzer, lvh-Ortsobfrau von Ratschings, für ihren unermüdlichen Einsatz. Für das kommende Jahr habe man sich die Gründung einer Junghandwerker-Gruppe vorgenommen, denn diese seien, so Holzer, unverzichtbar. „Wir brauchen motivierte Junghandwerker mit ihren tollen Ideen.“ Auch

die Beratung im lvh-Bezirksbüro soll ausgeweitet werden. Jeden zweiten Dienstag im Monat werden Beratungen durch das Patronat angeboten, das für Fragen zu Rente, Familiengeld und vieles mehr zur Verfügung steht. Weiters sind mehrere Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenkasse Wipptal geplant. Auch auf den Lehrlings- und Fachkräftemangel kam die Bezirksobfrau zu sprechen. Es dürfe nicht mehr vorkommen, dass sich Eltern über den Berufswunsch ihres Kindes abwertend äußern wie „Mein Bua oder meine Gitsch weard lei a Hondwerka!“. „Ich möchte, dass dieses ‚lei‘ gestrichen wird“, so Holzer, die betonte, dass der Handwerksberuf von heute innovativ sei und es zahlreiche Ausbildungsund Entwicklungsmöglichkeiten gebe. Es genüge heute nicht mehr, Schulen zu besuchen und


den Jugendlichen die Handwerksberufe zu präsentieren, sondern man müsse die Jugendlichen zu sich in die Betriebe holen. „Dazu braucht es allerdings eine Anpassung der Rahmenbedingungen“, erklärte die Bezirksobfrau. Um so viele Schulabgänger wie möglich abzuholen, möchte man eine Arbeitsgruppe einrichten, die sich ein Konzept für eine mögliche Strategie überlegt. „Wir brauchen die Jugendlichen und müssen dafür auch die Eltern ansprechen bzw. wir müssen sie davon überzeugen, dass es toll ist, wenn ihre Kinder einen Handwerksberuf erlernen.“ Ein weiteres großes Problem sei der Fachkräftemangel, fuhr Holzer fort. Heutzutage gute Mitarbeiter zu finden, sei nicht einfach. Gravierend komme hinzu, dass in den kommenden Jahren rund 9.000 Handwerker durch den Pensionsantritt aus der Arbeitswelt ausscheiden – mit eingerechnet seien hier die Bediensteten der Eisen-

und Autobahn sowie der öffentlichen Körperschaften. Auch das neue Raumordnungsgesetz stelle die Handwerksbetriebe vor neue Herausforderungen. Abschließend richtete Holzer einen Appell an die Anwesenden, sich für die kommenden Verbandswahlen, die in zwei Jahren stattfinden, zur Verfügung zu stellen. Nur sehr wenige Wipptaler seien darin vertreten, deshalb brauche es motivierte und engagierte Handwerker, die für das Wipptal etwas bewegen möchten. lvh-Präsident Martin Haller hob in seinen Grußworten die gute Arbeit hervor, die im Bezirk Wipptal geleistet wird. Landtagsabgeordneter Gert Lanz kam in seiner Rede auf die schwierige Situation während der Corona-Pandemie zu sprechen. Auch die Schnürung des neuen Landeshaushaltes habe die verantwortlichen Politiker vor eine große Herausforderung gestellt.

Kaminkehrer Paul Siller geehrt

© lvh

Die vergangenen Monate waren voller Aufgaben für die Kaminkeh-

rer im lvh. Die Berufsgemeinschaft setzte zahlreiche Treffen und Infoveranstaltungen um. Auch die vielen Tätigkeiten der verschiedenen Arbeitsgruppen waren bei der Jahresversammlung Thema. Obmann Christian Resch und Vize-Obmann Florian Siller gingen auf die vielen Treffen ein, u. a. mit der Klimahausagentur, der Ver-

braucherzentrale, den Berufskollegen in Österreich und Bayern, der Berufsfeuerwehr sowie dem Amt für Brandschutz. Zu Gast war Roland Keim, ehemaliger Direktor im psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirks Brixen; er referierte über das Thema „Motivation“. lvh-Vize-Präsident Giorgio Bergamo sprach über die Wichtigkeit der Lehrlingswerbung, damit auch in Zukunft die Fachkräfte erhalten bleiben. Ein Höhepunkt der Jahresversammlung war die Ehrung der Kaminkehrer für ihre langjährige Tätigkeit. Ausgezeichnet wurde u. a. auch Paul Siller (40 Jahre, im Bild kniend 1. v. l.). Erker 12/21

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Gesellschaft

Wipptal/Eisacktal

25 Jahre bäuerliche Senioren

AVS Gossensaß hält Jahresversammlung

Veranstaltet wurde das runde Jubiläum im Gasthof „Alpenrose“ in Pinzagen. Nach der Eröffnung durch Josef Torggler, Seniorenseelsorger der Diözese Bozen-Brixen, begrüßte Josef Weissteiner, Präsident des Bezirks Eisacktal/ Wipptal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, die Vertreter der 16 Ortsgruppen des Bezirks sowie den Landesausschuss. In seinem Rückblick hob Weissteiner die vielen Unternehmungen seit der Gründung im Jahr 1996 hervor. Neben dem inzwischen zur Tradition gewordenen „Seniorenfestl“ legt der Bezirk seit jeher großen Wert auf die Weiterbildung der älteren Menschen, u. a. durch Vorträge zu den Themen Gesundheit, Soziales, Mobilität und künftig noch stärker auch zur Digitalisierung. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat die Covid-19-Pandemie leider alle Pläne in Bezug auf das Tätigkeitsprogramm durchkreuzt. Die meisten Veranstaltungen auf Orts- und Bezirksebene mussten abgesagt werden. Im Sommer konnten die Eisack- und Wipptaler Senioren jedoch einen langsamen Neustart wagen und unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen einen Ausflug auf die Plose unternehmen. „Nun hoffen wir, auch im Winter einige Programmpunkte vom Vorjahr nachholen zu können“, so Weissteiner. Der Bezirkspräsident dankte allen Personen in den Ortsgruppen und im Bezirksausschuss. Einen besonderen Dank sprach er Serafin Mitterrutzner aus, der von der Gründung im Jahr 1996 bis 2012 Bezirkspräsident war, und Hans Dorfmann, der ihm im Ausschuss stets zur Seite stand und von 2012 bis 2015 zudem als Bezirkspräsident tätig war. Für ihren Einsatz im Bezirksausschuss geehrt wurden Fini Fink, Irma Wieser und Hans Gasser. Im Bild Bezirkspräsident Josef Weissteiner (1. v. r.) und seine Stellvertreterin Anna Kerschbaumer Schatzer (3. v. l.) mit Ehrengästen und Geehrten.

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Im 50. Jubiläumsjahr der Gründung des vortrug, erreichte die Versammlung mit der AVS Gossensaß hielt die Ortsstelle Anfang Ehrung von Mitgliedern ihren Höhepunkt. November im Theatersaal Gossensaß ihre Eine Auszeichnung erhielten für 60 Jahre diesjährige Jahresversammlung mit Neu- Mitgliedschaft (die ersten zehn Jahre waren die Geehrten Mitglieder der Sektion Sterwahlen ab. zing) Hermine Der Erste Vorund Hermann stand Peter Heidenberger, Thaler gab eiAnna und Josef nen kurzen Windisch sowie Überblick über Roman Kral, die Tätigkeit im für 50 Jahre abgelaufenen Richard Amort, Jahr. CoronabeGünther Endingt war im nemoser, Pepi Sommer 2020 Seidner und die Begehung Peter Thaler, für des Klettersteiges über den (v. l.) Peter Thaler, Hermann Heidenberger, Anna Windisch, Hermine 40 Jahre Christian Egartner Südgrat auf die Heidenberger, Sepp Windisch; Roman Kral fehlt. Marmolata die einzige Bergtour, die statt- sowie für 25 Jahre Markus Da Soghe, Bargefunden hat. 2021 gab es Kletterkurse bara Strickner, Edith Mair, Astrid Plank, Carfür Kinder und eine Begehung eines Klet- men Plank, Vivian Plank, Valentin Weissteitersteiges in Valdastico. Für die Instand- ner und Karin Windisch. haltung der Wald- und Bergwege sorgten Im Zuge der Neuwahlen wurde der neunin Zusammenarbeit mit der Forstbehörde köpfige Ausschuss mit Peter Thaler als Erstem Vorstand bestätigt. wieder tatkräftig AVS-Mitglieder. rr Nach dem Kassabericht, den Josef Festini

Warme „Potschn“ gefilzt Aus Wolle, einem Stück Seife und einem Kübel Wasser kann man vieles zaubern. Die Referentin für Handarbeits- und Dekorationskurse Maria Anna Ganthaler Hofer aus Mareit zeigte interessierten Teilnehmern auf Einladung der Südtiroler Bauernjugend Ende Oktober eine einfache Möglichkeit, aus farbiger Wolle wunderbare Hausschuhe herzustellen. Zu Beginn erklärte sie die Eigenschaften der Schafwolle. Sie selbst zaubert aus der geschorenen Wolle viele Schmuckstücke wie Taschen, Hüte, Kissen in verschiedenen Ausführungen, Teppiche, Schals und Blumen. Nach der Einführung durften die Teilnehmer selbst Hand anlegen. Jeder konnte

sich eine Wollfarbe für seine Schlüpfer oder Patschen aussuchen. Es braucht nicht viele Hilfsmittel, um die „Potschn“ zu fertigen: einen Kübel mit warmem Wasser, eine spitzige Schere, eine Kernseife und einen Schwamm. Zuerst wurde die Wolle genau gewogen, um für die richtige Schuhgröße genug Filz zu haben. Mit Schablonen wurde der Schuh geformt. Zum Schluss wurden die „Potschn“ gründlich ausgewaschen, in eine Leiste gegeben und durch Schläge mit einem Brett stabilisiert. Nach dem Trocknen sind die „Potschn“ fertig. Die selbstgemachten Hausschuhe sind nicht nur passend für die kalte Jahreszeit, sondern auch eine schöne und einzigartige Geschenkidee. © SBJ

© SBB

Unter dem Motto „Für- und Miteinander!“ feierte der Bezirk Eisacktal/Wipptal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund kürzlich sein 25-jähriges Bestehen. Dabei wurden verdiente Funktionäre ausgezeichnet.


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Jugendseite

Whats Upp?! im Wipptol

Ein Rätsel zum Schluss Als Abschluss des Jahres 2021 haben wir ein Kreuzworträtsel mit Fragen zu allen 11 bisherigen Jugendseiten dieses Jahres erstellt, um nochmals auf alle Seiten und die jugendlichen Themen dieses Jahres zurückzublicken. Falls ihr nicht mehr alle Erker-Ausgaben zu Hause habt, ist das natürlich auch kein Problem, ihr findet alle Ausgaben und somit auch alle Jugendseiten online unter www.dererker.it/de/archiv.html. v8

Von Tobi dienst vom Jugend

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1. Vo "Win 2. Vo Janua 3. Wi Febru 4. Sei Buchs 5. Wie v10 März-E 6. Was 7 Zeitreis 7. Um w 8. Von 9. Was vom No 10. Welc 11. Wie Septemb ausgesch

v3 4 v4

v1

10 Dinge, die du im Dezember machen solltest:

1

v5 v7

1 Das Haus/die Wohnung weihnachtlich schmücken

3

2

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2 Kekse backen

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Wieder Skifahren oder Rodeln gehen

v11

6

4 Eine Schneeballschlacht veranstalten 5 Ein Iglu bauen

6 Für die ganz Harten:

Eisschwimmen – das hält den Kreislauf in Schwung

7 Den Weihnachtsmarkt besuchen

8 Weihnachtslieder singen

9 Einen WitzeErzähl-Abend organisieren

10 Eine To-Do-Liste

mit Vorsätzen für das neue Jahr erstellen

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(vielleicht klappts ja heuer, diese dann auch wirklich umzusetzen ;)) Erker 12/21

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Lösungswor

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Erstellt mit X Words - dem kostenlosen https://www Online-Kreuz .xwords-gen worträtsel-G erator.de/de enerator 1. Vorname der Gewinnerin des Fotowettbewerbs zum Thema „Winter“ (April-Erker) 2. Von welcher Wipptaler Gemeinde wurde im Jänner-Erker der Laufverein vorgestellt? 3. Wie heißt der erste Film, der bei den Filmtipps im Februar-Erker aufgelistet war? 4. Seit wie vielen Jahren gibt es

5. 6.

7. 8.

schon JAWA (Zahl in Buchstaben ausgeschrieben) (Juni-Erker) Wie heißt die Hauptperson in der Kurzgeschichte im März-Erker? Was würden die Wipptaler Jugendlichen lieber können? Zeitreisen oder Gedanken lesen? (Mai-Erker) Um welchen Ort geht es im Juli-Erker? Von welchem Gericht gibt es ein

Rezept im Oktober-Erker? 9. Was sollte man im November organisieren? (10 Dinge zu tun vom November-Erker)? 10. Welcher Berg wird im August-Erker als erster beschrieben? 11. Wie viele Sommerbetreuer wurden für den September-Erker interviewt? (Zahl in Buchstaben ausgeschrieben)


Tag der offenen Tür am OSZ Sterzing

© OSZ Sterzing

Neue Freunde finden, lokal und international; Spannendes erfahren, im Unterricht, in Gastvor-

trägen und auf Lehrausgängen; Nützliches in Theorie und Praxis erlernen; im schulischen Alltag und auf Reisen Abenteuerliches erleben, sich entwickeln und Spaß haben; in Praktika, Workshops und der Übungsfirma wertvolle Erfahrungen sammeln und eigene Ideen einbringen; und natürlich den Abschluss machen – für die Studienaufnahme oder den direkten Einstieg ins Berufsleben. All das und noch mehr bietet das

Oberschulzentrum Sterzing. Für eine solide und zukunftsweisende Allgemeinbildung stehen vier Schulzweige mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten zur Wahl: die Wirtschaftsfachoberschule (Verwaltung, Finanzen, Marketing; im Triennium Fokus auf Bereich Tourismus), das Sprachengymnasium (mit Französisch und Schwerpunkt Journalismus, Medien und Kommunikation), das Realgymnasium (Laptopklassen) und das Realgymnasium mit Landesschwerpunkt Sport (Sommer- und Wintersportarten). Interessierte können sich am Tag der offenen Tür am 4. Dezember über die verschiedenen Schwerpunkte informieren. Nähere Infos unter der Rufnummer 0472 765613 oder 765958, per E-Mail an os-osz.sterzing@schule. suedtirol.it oder unter www.oberschulzentrum-sterzing.eu/login/.

Sterzing

Tag der offenen Tür in den Kindergärten Die Kindergärten in Sterzing bieten auch in diesem Jahr einen Tag der offenen Tür an. Im Kindergarten „Löwenegg“ findet dieser am 1. Dezember statt, im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ am 4. Dezember und im italienischen Kindergarten am 17. und 18. Dezember. Es sind die gängigen Covid-19-Maßnahmen zu beachten (Mund-Nasenschutz, Hände desinfizieren ...). Pro Familie darf nur eine Person (Green Pass erforderlich!) ohne Begleitung von Kindern in den Kindergarten kommen. Für die Teilnahme am Tag der offenen Tür ist eine Terminvereinbarung notwendig; diese kann telefonisch an dem

Kindergarten, an dem das Kind eingeschrieben wird, erfolgen: Kindergarten „Maria Regina Pacis“: Tel. 0472 940530 (8.00

– 9.00 Uhr und 13.15 – 14.15 Uhr); Kindergarten „Löwenegg“: Tel. 331 7481096 (8.00 – 9.00 Uhr und 13.15 – 14.15 Uhr), italienischer Kindergarten: Tel. 0472 765253 oder per E-mail an si_vipiteno@scuola.alto-adige.it.

Sterzing

Qualitätsauszeichnung für Schulbibliothek

© OSZ Sterzing

Vor kurzem zeichnete Landesrat Philipp Achammer im Rahmen einer Feier an der Eurac in Bozen Bibliotheken des Landes mit einem Qualitätssiegel aus, darunter auch

die Bibliothek des Oberschulzentrums Sterzing. Für das OSZ Sterzing bedeutet dies, dass die Schulbibliothek „die Qualitätsstandards einer großen Schule erfüllt“. In einer aufwendigen Evaluation durch das Amt für Bibliotheken und Lesen wurden umfassende Qualitätsmerkmale bewertet. Die

Stärken der Schulbibliothek liegen besonders in der Leseförderung und Bibliotheksdidaktik. Kompetenz wurde auch dem Bibliotheksteam für Aufbau und Führung sowie Projektgestaltung bescheinigt. Die Schulgemeinschaft unter der Leitung von Direktorin Anna Putzer freute sich über die Anerkennung, die dem Bibliotheksteam Ansporn für seinen Einsatz ist. Im Bild (v. l.) Amtsdirektorin Marion Gamper, Bibliothekarin Monika Turin, Schuldirektorin Anna Putzer, Bibliotheksleiterin Erika Volgger und Landesrat Philipp Achammer (nicht im Bild Dorothea Messner). Erker 12/21

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Gesellschaft

Sterzing

Trauernde unterwegs auf dem Vater-unser-Weg Am ersten Sonntag nach Allerheiligen findet jährlich auf Einladung der Katholischen Frauen- und Männerbewegung des Dekanats Sterzing das Begehen des Vater-Unser-Weges für Trauernde statt. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Auch in der Trauer leuchtet ein Licht: das Licht der Liebe, das Licht der Erinnerung, das Licht des Glaubens und das Licht der Hoffnung“. Ausgehend von der Pfarrkirche von Sterzing pilgerte die Gruppe, spirituell begleitet von Diakon Roman Aukenthaler, teils betend, teils in Stille nach Thuins. Unterwegs wurde bei den Bildstöcken mit besinnlichen Texten und Liedern verweilt und in der Kirche von Thuins der Abschluss gefeiert. Im Anschluss daran wurde an die Mitfeiernden ein Hoffnungslicht überreicht.

Mesner-Tag im Priesterseminar Rund 80 Mesner aus allen Landesteilen nahmen im September am Mesner-Treffen im Priesterseminar in Brixen teil. „So wie Maria eine Dienende war, so sind auch die Mesner Diener für Gott und der Pfarrgemeinde“, so Hochwürden Hermann Senoner bei der Messe. Überall finde er saubere Kirchen und gut vorbereitete Gottesdienste vor. Nach dem Lied „Großer Gott“ folgten unter großem Applaus die Ehrungen: Propst Eduard Fischnaller wurde die Ehrenkunde der Mesner-Gemeinschaft verliehen. Geehrt wurden weitere Mesner für ihren langjährigen Mesnerdienst, darunter Anton Puner für seinen 15-jährigen Dienst in Mauls.

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Stilfes

Einstand des neuen Pfarrseelsorgers gefeiert Mitte Oktober feierte Dekan Christoph Schweigl seinen Einstand als Pfarrseelsorger von Stilfes. Sein Vorgänger Josef Augsten war nach zweijähriger Tätigkeit in die Seelsorgeeinheit Tramin versetzt worden. Im Namen der Pfarrgemeinde hieß Helmuth Wieser den neuen Seelsorger herzlich willkommen und betonte: „Wir wissen es zu schätzen, dass Sie zusätzlich zu den sechs Pfarreien und trotz Ihrer vielen Verpflichtungen als Dekan auch noch die Pfarrei Stilfes betreuen.“ Es ist eine interessante Fügung, dass Dekan Christoph Schweigl der Pfarrei Stilfes vorsteht, wenn man bedenkt, dass hier von 1603 bis 1950 der Dekanatssitz war. Wieser überreichte dem neuen Pfarrseelsorger zum Zeichen der Wertschätzung ein Geschenk. Der Pfarrei kommt es zugute, dass Altpfarrer Paul Valentini noch im Pfarrwidum von Stilfes wohnt und für die Pfarre und die Seelsorgeeinheit wertvolle Dienste verrichtet. Christoph Schweigl sprach in seiner Pre-

digt von Jesus als „unseren Leuchtturm, der uns im Leben Orientierung gibt und uns die Richtung weist“. Er empfahl, den

Sonntag mit einem Gottesdienst zu beginnen, und versprach: „Auch wenn ich in Zukunft in manchen Bereichen öfters ein Nein anstelle des Ja setzen muss, werde ich für die Menschen erreichbar sein.“ Im Anschluss an die Messfeier überbrachte die Musikkapelle Stilfes im Innenhof des Widums ein Ständchen. Beim Umtrunk bot sich für die Bevölkerung die Gelegenheit, persönlich mit dem neuen Pfarrseelsorger ins Gespräch zu kommen.

Wiesen

An Folklorefestival teilgenommen 16 junge Leute der Volkstanz- und Schuhplattlergruppe Wiesen nahmen Ende September am Internationalen Folklorefestival in Diano Marina an der italienischen Riviera teil. Untergebracht waren sie in Diano Marina, einem Badeort in der Nähe von Sanremo. In den fünf Tagen ihres Aufenthalts gab es Auftritte von Gruppen aus Italien, Belgien, Polen, Ungarn, Rumänien, Spanien und Frankreich in der Innenstadt von Sanremo und in Cannes vor dem großen Filmfestival-Gebäude sowie einen Festumzug mit einer großen Abschlussveranstaltung in Diano Marina. Alle Gruppen waren auch zu einem Empfang beim dortigen Bürgermeister eingeladen, wo Erinnerungsge-

schenke ausgetauscht wurden. Auf dem Programm stand zudem ein Besuch in Monaco/Montecarlo, eine Besichtigung

einer Parfümfabrik im französischen Eze und ein Abstecher nach Nizza. Es wurde jede Gelegenheit genutzt, um auch außerhalb des offiziellen Programms Tänze und Schuhplattler aufzuführen und andere Gruppen mitzuziehen, die voll Freude und mit viel Spaß das Schuhplatteln versucht haben.


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Extra

n e t h c a n Weih r h a j u e &N Krippenweg in Wiesen Eine besondere vorweihnachtliche Aktion hat sich eine Gemeinschaft von Wiesner Vereinen einfallen lassen: einen Krippenweg durch das Dorf. Ausgestellt werden an die 40 Krippen, von traditionellen Krippen bis hin zu orientalischen oder Selbstbaukrippen. Auf Wunsch wird die Wanderung von einem Krippenreferenten, der die Besonderheiten der einzelnen Krippen erklärt, begleitet, ansonsten kann man auch ganz für sich den Krippenweg entlangspazieren. Der Krippenweg öffnet am 3. Adventsonntag (12. Dezember) um 13.30 Uhr bis etwa 17.00 Uhr; Treffpunkt ist bei der Festhalle in Wiesen. Bei schlechtem Wetter wird der Krippenweg auf den 19. Dezember verschoben. Am Ende des Weges kann auf dem Dorfplatz ein Christbaum mit selbst mitgebrachtem Schmuck geschmückt werden.

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Weihnachten & Neujahr

Franzensfeste

Kunst im Advent

© Festung Franzensfeste

Nach einem Jahr lockdownbedingter Pause findet heuer in der Festung Franzensfeste zum dritten Mal das Format „Kunst im Advent“

Kometenhagel, Verena Oberhollenzer, 2019

statt. In Form von künstlerischen Interventionen zieht die Vorweihnachtszeit in die Festung Franzensfeste ein und verwandelt die Innenhöfe in Orte des Innehaltens und der Reflexion. Die Schau zeigt dieses Jahr zwölf künstlerische Positionen, die bereits im Herbst 2020 ausgewählt worden sind. Interessierte Künstler wurden im Sommer 2020 über einen offenen Wettbewerb eingeladen, die Weihnachtszeit und ihre Auswirkungen hinsichtlich Konsumverhalten mit Blick auf die Veränderungen durch die Pandemie

zu hinterfragen und dazu künstlerisch Stellung zu beziehen. Aus den 36 Einsendungen wählte eine Jury zwölf Projektvorschläge aus. Durch den erneuten Lockdown und der daraus resultierenden neuerlichen Schließung der Museen konnten diese jedoch nicht mehr verwirklicht und gezeigt werden. Nach wie vor befinden wir uns in der Zeit der Pandemie. Die künstlerischen Positionen haben daher ihre Aktualität behalten. Vielmehr noch, sie spannen einen Bogen vom ersten Jahr der Pandemie – das eine Zäsur darstellt – bis 2021. Welche Veränderungen sind greifbar, welche neuen Prioritäten blieben erhalten und welche guten Vorsätze sind längst wieder vergessen? Zu sehen sind Arbeiten von Michele Bernardi, Stefan Fabi, Karin Ferrari, Ruth Gamper, Urban Grünfelder, Mirjiam Heiler, Sissa Micheli, Petra Polli, Simon Rauter, Karin Schmuck, Matthias Schönweger und Lois Steger.

Spieletag und Konzert

Am 12. Dezember können in der Festung mit Südtiroler Bäuerinnen Kekse gebacken werden. Gleichzeitig findet an diesem Tag ein Spieletag (10.00 – 16.00 Uhr) mit dem Spieleverein Dinx statt.

Studio#empty space: Am 16. Dezember gibt es mit dem ensemble chromonson ein besinnlich alternatives Weihnachtskonzert. Beginn ist um 20.00 Uhr. Green Pass erforderlich. Erker 12/21

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Weihnachten & Neujahr

Gedanken zur Weihnacht Die Adventszeit hat begonnen. Es ist die Zeit, in der wir uns auf das Kommen Jesu in unsere Herzen und in unsere Welt vorbereiten. In dieser Zeit erinnern wir uns an die Ankunft Jesu in Bethlehem vor mehr als 2.000 Jahren. Das Volk Israel wartete sehnsuchtsvoll auf den verheißenen Messias, auf seinen Erlöser. Vielfach war er angekündigt worden, das Volk sehnte den Retter herbei, der sie aus ihrer Misere, aus der Sklaverei unter der fremden Herrschaft befreien sollte. Es dauerte aber lange, bis das Volk Israel verstand, wie Jesus seine Herrschaft und sein Reich Gottes gemeint hat: nicht im weltlich-politischen Sinn, sondern im Sinn der inneren Befreiung der Menschen von den vielen Abhängigkeiten und Unordnungen im Leben. In einem zweiten Sinn will uns die Adventszeit – die stillste Zeit im Jahr – helfen, uns selbst auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Jesus will nämlich im Herzen eines jeden von uns geboren werden. Angelus Silesius (oder der „Schlesische Engel“, wie er auch genannt wird) hat das so ausgedrückt: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit

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verloren.“ Jesus, sein Tun und Handeln, soll auch in meinem Leben Gestalt annehmen. Wie kann ich das erreichen? Vielleicht so: Nimm dir jeden Tag etwas Zeit für dich ganz allein, geh in dich – ohne jede Ablenkung (Handy, Radio, Computer …) und beden-

ke dein Leben, die Beziehung zu deinen Mitmenschen und zu deinem Gott. Ein Spaziergang in der so wunderbaren herbstlich-winterlichen Naturlandschaft, ein Besuch in einer Kirche oder einfach ein Sich-Zurückziehen in einen ruhigen Raum deiner Wohnung, wo du mit dir und deinem Gott allein sein kannst. Nur so kann das kleine und zarte Pflänzchen „Gottes Ankunft in mir“ wachsen und gedeihen. In einem dritten Sinn schließlich weist uns die Advents- und Weihnachtszeit auf die zweite Ankunft des Herrn am Ende der Tage –

am Ende meiner Tage – hin. Wie möchte ich von der Bühne dieser Welt abtreten, was hatte Gott mit meinem Leben vor, was will ich aus meinem Leben machen bzw. was habe ich aus meinem bisherigen Leben gemacht? So möchte uns diese stille Zeit im Advent dabei unterstützen, unser Leben wieder auf ein gutes Ziel auszurichten. Die vielen Zeichen und Symbole im Advent begleiten uns dabei: der Adventkranz, der von Sonntag zu Sonntag mehr Licht in unsere Stuben und in unsere Herzen bringt; der Adventskalender, der uns tagtäglich mit guten Gedanken und Impulsen zur Krippe hinführt; der Besuch des Sonntagsgottesdienstes und/oder des frühmorgendlichen Rorate-Gottesdienstes, der uns mit Gott und den Mitmenschen in Verbindung bringt; der schöne Brauch des Adventsingens, der uns über Lieder und Instrumentalstücke an das Geheimnis von Weihnachten heranführt; das Gedenken der zahlreichen Heiligengestalten (Barbara, Nikolaus, Ambrosius, Maria, Luzia ….), die durch ihr Leben Licht in die dunkle Welt brachten. Ein schönes Adventlied von Christian Dreo fasst die genannten Ge-

danken in folgende Verse: „Wos i a gwesn bin, leg i her, zan heilign Christ und bitt nit mehr, als dass i huamzui find, wann‘d letzte Kerzn brinnt.“ Martin Ellemunt

Pastoralassistent in Trens Seit 1. September ist Martin Ellemunt als Pastoralassistent in Maria Trens tätig. Der 58-Jährige absolvierte nach der Oberschule am Vinzentinum in Brixen das Theologiestudium in Brixen, Innsbruck und Wien. Nach seinem Zivildienst arbeitete er im Jugenddienst Brixen mit, dann war er als pädagogischer Mitarbeiter in der Cusanus-Akademie Brixen tätig. Ab 1995 unterrichtete er als Religionslehrer an der Oberschule Brixen, seit 1999 im Schulsprengel Sterzing 3. Seit September arbeitet er in Teilzeit als Pastoralassistent in Maria Trens, die restliche Zeit ist er weiterhin als Religionslehrer tätig. Ellemunt ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.


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Weihnachten & Neujahr

Weihnachtszeit –

die Geschichte unserer Bräuche Alle Jahre wieder – so das beliebte Weihnachtslied – erleben wir auch unsere Vorweihnachts- und Weihnachtsbräuche. Warum sehen wir in der Adventszeit einen Adventskranz? Was hat es mit den Barbarazweigen auf sich, mit dem hl. Nikolaus und anderen Bräuchen? Wir kennen sie seit unserer Kindheit. Weniger bekannt sind die Ursprünge, die Wurzeln dieser weihnachtlichen Überlieferungen. Diesen wollen wir uns hier widmen. Sie werden in den einzelnen Ländern, auch in unseren Landesteilen, ungleich, ja etwas abweichend ausgeführt. Hier steht das Krampus-Treiben, dort das Dreikönigsspiel im Mittelpunkt. Adventskranz und Adventskalender Wir finden beide in jeder christlichen Familie. Der Ursprung geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der evangelische Pastor Johann Hinrich Wichern fertigte um 1839 eine Art Adventskalender an. Auf einem Wagenrad befestigte er so viele Kerzen, wie es im Advent

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Tage bis zum Heiligen Abend gibt. Aus dem Rad entwickelte er später einen Kranz mit 19 roten und vier weißen dickeren Kerzen und stellte ihn in seinem

von ihm geleiteten evangelischen „Rauhen Haus“ in Hamburg auf. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet, an den Sonntagen die weißen dickeren. Um 1860 er-

hielt der Kranz ein Tannengrün. Später reduzierte man die Kerzen auf vier. Getrennt davon bastelten Familienmitglieder den Adventskalender.


Barbarazweige In den früheren Bergbaugebieten des Wipptals, in Ridnaun-Schneeberg, Telfes und Pflersch sowie in Sterzing und Gossensaß verehren die Christen am 4. Dezember besonders die Schutzpatronin des Bergbaus, die hl. Barbara. Wie kam die Heilige zu dieser Ehre? Wie wir wissen, wurde sie wegen Annahme des Christentums von ihrem reichen Vater, während dieser auf Handelsreisen war, in einem Turm mit einer Magd eingesperrt. Als sie partout nicht zum Heidentum zurückkehren wollte, ließ sie der Vater von einem Richter zum Tode verurteilen. Die Legende berichtet weiter, dass Barbara, als sie zum Richtplatz geführt werden sollte, die Flucht gelang. Sie versteckte sich in einer Felsenhöhle, wo Schafe untergebracht waren. Der Hirte verriet das Mädchen, die Häscher fingen sie ein, führten sie zur Hinrichtung, die der eigene Vater ausgeführt haben soll. Bergmannshöhle Schafshöhle, so die sagenumwobene Verbindung laut mancher Volkskundler … Hausmütter schneiden am 4. Dezember Zweige, vor allem von Kirschbäumen, ab und geben diese in eine Vase. Um die Weihnachtszeit sollen die sogenannten Barbarazweige dann in voller Blüte stehen. Nikolaus und Krampus-Treiben In Sterzing steht im Advent besonders der Nikolaustag, besser gesagt das Krampus-Treiben, im Mittelpunkt des Geschehens. Woher kommt nun aber eigentlich der beliebte Nikolausumzug mit Teufelsbegleitung? Die Volkskunde glaubt, das Krampus-Treiben gehe auf die früheren Perchtenumzüge zurück. Die Perchten sind in der Volkssage hässliche Frauengestalten, die lärmend durch die Straßen zogen. Sie wurden von Burschen dargestellt und verbreiteten Angst und Schrecken. Von den Perchtenzügen sollen also die

Krampusläufe stammen. Wie kommt der Heilige aus Mira in solche Gesellschaft? Der gütige Bischof aus Kleinasien war ein besonderer Armen- und Kinderfreund. Diesem heiligen Mann wurde in deutschen Landen an seinem Festtag, dem 6. Dezember, vom Volk die Teufelsbegleitung beigegeben, die eine Warnung für alle unguten Kinder darstellen sollte. Bei Hausbesuchen begnügt sich St. Nikolaus heute oft nur mehr mit Knecht Ruprecht als Begleiter. Rauhnächte Die Rauh- oder Rauchnächte gehören in Tirol und Bayern ebenfalls zu den weihnachtlichen Bräuchen. Es gab ihrer zwölf. Auch hier waren auf Haus und Hof herumziehende wilde Gestalten im Spiel, welche die Bauersleute und Bürger mit Feuer- oder Rauchgefäßen vertreiben wollten. In Bayern begannen die Rauh-Nächte zunächst am 21. Dezember (Alter Thomastag) und endeten am Dreikönigstag. In der Dunkelheit zogen junge Burschen in Verkleidung und mit Masken umher, tranken Alkohol und baten um Lebensmittelgaben. Der Brauch hat sich heute beinahe überall auf den Dreikönigstag reduziert, wo die Familien betend durch die Gemächer, Felder und Stallungen ziehen und Weihrauch wie heiliges Wasser versprühen. Wie bei diesen Bräuchen so vieles, vermischen sich beim Klöckeln, vor allem im Sarntal gelebt, heidnische und christliche Elemente. Krippe, Advent- und Dreikönigssingen Das Adventsingen und Herbergssuchen gehört ebenso in die Weihnachtszeit. Das Herbergssuchen kennen wir. In den letzten Jahren ist auch wieder das Adventsingen aufgekommen. Volksmusikgruppen und Chöre laden zu besinnlichem Musizieren. Die Krippe ist die Erinnerung an

die Geburt Jesu. Es gibt bei uns die Tiroler Krippe und die Orientalische Krippe. Sie geht in die Zeit des hl. Franziskus von Assisi zurück. Der Bettelmönch stellte im Jahr 1123 eine Krippe in der Nähe des Klosters Greccio in der Provinz Rieti mit lebenden Personen und Tieren nach, um den Gläubigen das Weihnachtsevangelium zu erläutern. Die Heiligen Drei Könige kamen später mit Gefolge dazu. Heute gehört noch das bekannte Dreikönigssingen in diese Zeit, das u. a. von der Katholischen Jugend alle Jahre angeboten wird. Bei der Sternsingeraktion sammelt sie Spenden für karitative Projekte weltweit. Christbaum Als bekanntestes Weihnachtssymbol gilt der Christ- oder Weihnachtsbaum. Sein Ursprung liegt in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende holten sich die Leute grüne Zweige als Zeichen des Lebens ins Haus. Den Schritt von den Zweigen zum grünen Baum tat man um das Jahr 1535. Der Brauch, einen geschmückten Nadelbaum aufzustellen, ist noch nicht alt. Er geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück und wurde zum festen Bestandteil des Weihnachtsfestes. Statt der roten Äpfel und Lebkuchenfiguren schmücken ihn heute bunte, ja modebewusste pinkund türkisfarbene Kugeln. Kerzen geben ihm einen strahlend-herrlichen Glanz. Kekse, Christstollen, der Bauern-Zelten und Geschenke gehören auch zu unserem Weihnachtsfest. In christlicher Zeit formten die Menschen aus dem heidnischen Opferbrot den Christstollen. Dieser kommt aus der deutschen Stadt Dresden und geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Ja dann, frohe Weihnacht!

Günther Ennemoser Erker 12/21

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Weihnachten & Neujahr

Sterzinger Glockenweihnacht Bis zum 6. Jänner wird Sterzing in diesem Jahr in Glockengeläute gehüllt, steht doch die schönste Zeit im Jahr heuer unter dem Motto „Sterzinger Glockenweihnacht“. An rund 30 Ständen werden weihnachtliche Produkte und Köstlichkeiten zum Kauf angeboten. Der kleine, gemütliche Weihnachtsmarkt ist bereits seit Jahren ein beliebter Treffpunkt. Genießern fällt die Auswahl schwer, denn an zahlreichen Ständen werden hochwertige Südtiroler Qualitätsprodukte angeboten, die Gastronomiestände verwöhnen die Besucher mit köstlichen Gerichten. Ein klangliches Highlight ist das Glockenspiel auf dem Zwölferturm mit 25 Glocken aus dem Hause Grassmayr, das von Montag bis Samstag um 17.00 Uhr erklingt. An zwei Wochenenden wird der Stadtplatz samstags um 17.00 Uhr und sonntags um 12.00 Uhr in eine harmonische Klangwolke gehüllt, wenn sich der Sterzinger Musiker Josef Haller selbst ans Klavier setzt und gemeinsam mit zwölf Musikanten sein eigens dafür komponiertes Stück zur Aufführung bringt (siehe nebenstehender Bericht).

ÖFFNUNGSZEITEN Bis 6. Jänner: täglich 10.00 – 19.00 Uhr 24. Dezember: 10.00 – 13.00 Uhr Am 25. Dezember geschlossen 31. Dezember: 10.00 – 17.00 Uhr 1. Jänner: 13.00 – 19.00 Uhr Zugang nur mit „Original-Südtiroler-Christkindlmarkt-Armband“; dieses ist am Checkpoint und an den Gastronomieständen gegen Vorlage des Green Pass erhältlich.

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Bis zum 24. Dezember öffnen Engel und Bläser jeden Tag um 16.30 Uhr (am 24. Dezember um 11.00 Uhr) bei weihnachtlichen Weisen ein adventlich geschmücktes Fenster in der stimmungsvoll beleuchteten Fußgängerzone. Die Sterzinger Altstadt wird in der Adventszeit zur „Glockengasse“ mit stimmiger Beleuchtung. In einem kleinen Glockenmuseum zeigt eine Ausstellung die Vielfalt landwirtschaftlicher Glocken, heimische Handwerker zeigen ihre liebevoll gefertigten Produkte. Ein eigens eingerichteter Ruheraum sorgt für eine kleine Auszeit von Glockengeläute und Weihnachtstrubel. Weihnachtliches Flair erfüllt auch den Klangwald im Nordpark mit Klangstationen und Spielen im Schnee, eine gemütliche Lounge lädt zum Genießen und Entspannen ein. Gefeiert und gleichzeitig Gutes getan werden kann dort bei einer Weihnachtsfeier mit Benefizaktion am 18. Dezember. Auch bei Führungen durch die Stadt und die Sterzinger Pfarrkirche dreht sich in dieser Zeit alles rund ums Thema Glocken. Richtig romantisch wird es bei einer abendlichen Fackelwanderung, bei der die Stadt in einem völlig neuen Licht erstrahlt. Eine besondere Glocke hängt am Roßkopf, dem Sterzinger Hausberg: Jeder kann dort die „Wunschglocke“ erklingen lassen, nachdem er seinen Wunsch formuliert und in ein eigens dafür vorgesehenes Postkastl eingeworfen hat. Wünsche erfüllen kann man auch mit den Sterzinger Einkaufsgutscheinen, die in über 100 Geschäften, Bars und Restaurants sowie an den Ständen des Weihnachtsmarktes einlösbar sind. Da der heimischen Landwirtschaft besonde-

res Augenmerk geschenkt wird, stammen die auf dem Markt angebotenen Lebensmittel zu einem wichtigen Teil von Südtiroler Bergbauernhöfen. Den Organisatoren ist es ein großes Anliegen, dass die angebotenen Produkte bis

DER NIKOLAUS KOMMT! Der Nikolaus zieht in Sterzing zwar auch in diesem Jahr nicht mit seinem höllischen Gefolge durch die Stadt, den Kindern stattet er aber trotzdem einen Besuch ab und kommt in Begleitung eines Mohren direkt zu ihnen nach Hause.

zum Ursprungshof rückverfolgt werden können. So darf für die Zubereitung von Gerichten ausschließlich Fleisch von Tieren verwendet werden, die in Südtirol geboren, aufgewachsen und geschlachtet wurden; auch alle Speckund Wurstwaren müssen in Südtirol hergestellt sein. Zudem wird aus Südtiroler Korn gebackenes Brot angeboten. Als Green Event wird zudem Wert darauf gelegt, dass die gesamte Dekoration ökologisch und biologisch abbaubar ist Alle Infos unter www.sterzing.com


Weihnachten & Neujahr

Der Klang einer Glocke ist mit vielen Emotionen verbunden, besonders an Weihnachten vermag er stimmungsvolle Gefühle zu wecken. Auf diese positive und besinnliche Stimmung hat die Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld gesetzt, als sie – auf der Suche nach einem neuen Alleinstellungsmerkmal für den Sterzinger Weihnachtsmarkt – das Konzept der „Glockenweihnacht“ entwickelt hat. Einer der Dreh- und Angelpunkte in diesem Konzept ist das 25 Glocken umfassende Carillion, das vor rund einem Jahr im Zwölferturm installiert wurde. Das computergesteuerte Glockenspiel gibt nicht nur gespeicherte Dateien wieder, sondern kann auch als Live-Instrument genutzt werden. Gesteuert wird das Instrument mit einem Keyboard, das per Funk mit den Glocken im 46 m hohen Zwölferturm verbunden ist. Anlässlich der Eröffnung des Weihnachtsmarktes, an der zahlreiche Vertreter aus Politik und Tourismus sowie Einheimische und Gäste teilgenommen haben, wurde das Carillion feierlich eingeweiht und von Dekan Christoph Schweigl gesegnet. Der junge Sterzinger Pianist und Komponist Josef Haller hatte für

© Martin Schaller

Weihnachtlicher Glockenklang

das Glockenspiel eigens die zwei Stücke „Sterzinger Glockenweihnacht“ und „Vipitenum“ komponiert, die er gemeinsam mit Blasmusikern aufführte. Mit ersterem feierte Haller bereits im vergangenen Jahr Premiere, aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte das Werk allerdings nicht in voller Besetzung aufgeführt werden. Einen großen Dank richtete Geschäftsführer Florian Mair an alle

Sponsoren, die den Ankauf der Glocken möglich gemacht hat-

ten. Bürgermeister Peter Volgger unterstrich in seiner Ansprache die gute Wahl des Themas. Man hätte kein treffenderes Symbol für den Sterzinger Weihnachtsmarkt finden können, so Volgger. „Glocken begleiten uns durch das ganze Leben, durch schlimme wie auch durch gute Zeiten.“ Passend zur Vorweihnachtszeit spielte Haller „Wir sagen euch an den lieben Advent“, es folgte die Bürgerkapelle mit „Tochter Zion“. Wie sehr das Glockenspiel mit den Blasmusikinstrumenten im Zusammenspiel harmoniert, konnte sich das Publikum bei der anschließenden Aufführung von „Sterzinger Glockenweihnacht“ überzeugen. Erstmals zu Gehör gebracht wurde die feierliche und imposante Fanfare „Vipitenum“. Dass die „Glockenmusik“ auf großen Anklang stieß, bewies der anhaltende Applaus am Ende der Darbietungen.

Neujahrsentschuldigungskarte Die Eröffnungsfeier wurde auch zum Anlass genommen, die diesjährige Neujahrsentschuldigungskarte vorzustellen. Karin Hochrainer, Direktorin der Stadtbibliothek Sterzing, präsentierte die Entschuldigungskarte, die von der jungen Künstlerin Sophia Festini Sughi gestaltet wurde (siehe eigener Bericht auf S. 66).

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In den vergangenen Jahren, besonders im Jahr 2018, gedachte die Welt in Beiträgen, Vorträgen, Filmen und Gedächtnisveranstaltungen dem Ende des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918). Viele kennen die Ursachen und den Auslöser dieses ersten großen Völkerringens. Unsere Soldaten, so berichten viele Dorfchroniken, wurden bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit Musikkapellen auf die Bahnhöfe begleitet, als die Einberufungsbefehle eintrafen. Man war überzeugt, dass der Krieg bald aus sein würde und die Soldaten schon zu Weihnachten wieder zu Hause wären. Doch es kam anders. Weihnachten 1914 stand vor der Tür und Ernüchterung trat auf beiden Seiten der Kriegsführenden ein. Die Militärführer kannten so etwas wie Weihnachtsfrieden nicht, sie hätten einen solchen nie autorisiert und auch nicht gewollt. Trotzdem kam es an einigen Frontabschnitten, besonders in Flandern (Belgien), zu spontanen Fraternisierungen zwischen Deutschen und Briten. Vielleicht war es das christliche Bewusstsein von Weihnachten als Fest des Friedens und der Liebe, das die Soldaten so handeln ließ. Auch Papst Benedikt XV. hatte um einen Waffenstillstand zu Weihnachten gebeten. Doch die Kriegsherren lehnten dies ab. Manche Soldaten besannen sich da anders. Der 24. Dezember 1914 brachte einen klaren Tag. Der ständige Regen hatte aufgehört. Da und dort hörte man noch Schüsse. Doch dann kehrte Stille ein. Erste Zurufe folgten gegenseitig. Die feindlichen Kampfeslinien waren an der Front in der

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Quelle: picture-alliance / Mary Evans Pi/Mary Evans, Picture Library

Das Weihnachtswunder im Kriegsjahr 1914

Als „Weihnachtsfrieden“ ist die große Verbrüderung von 1914 in die Geschichte eingegangen, als die Soldaten an der Westfront gemeinsam das Fest feierten. Nähe der belgischen Stadt Ypern oft nur 50 bis 100 m voneinander getrennt. Dann geschah das Wunder. Ein deutscher Soldat tritt aus dem Dunkeln hervor und stimmt das allbekannte Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ an. Ein britischer Soldat antwortet und intoniert „Silent Night“. Der Bann war gebrochen. Die Soldaten stellten auf den Wällen ihrer Schützengräben Kerzen und Weihnachtsbäume auf. Die Briten taten das gleiche. Sie stimmten mit Klatschen und Pfeifen zu. Das Gewehrfeuer wurde auf beiden Seiten eingestellt. Deutsche wie Engländer krochen aus ihren Gräben, umarmten sich, gaben sich die Hand und wünschten „Frohe Weihnachten“. Am nächsten Morgen trafen sie sich bei Sonnenaufgang wieder. Britische Soldaten trugen eine kleine Kamera bei sich und machten Schnappschüsse. Englische Zeitungen schrieben über dieses unglaubliche und nicht erhoffte Treffen. Aber nicht nur bei Ypern fand ein solches Soldatentreffen statt, sondern in der Folge auch an anderen Abschnitten der rund 750 km langen Westfront, nachdem man von

diesem seltsamen Weihnachtsfest mitten im Krieg gehört hatte. Dies alles dauerte nur kurze Zeit. An einigen englischen Abschnitten endete die Verbrüderung bereits am 26. Dezember, anderswo am Neujahrstag. Von diesem „Weihnachtsfrieden“ existieren Soldatenbriefe, Zeitungsartikel und heute auch Doku-Filme. Lange schauten die Befehlshaber auf beiden Seiten dieser Verbrüderung nicht zu. Britische Generäle erließen scharfe Disziplinierungsbefehle gegen die eigenen Truppen. Diese wurden aufgelöst. Die neuen Regimenter bekamen den Befehl, sofort wieder auf deutsche Soldaten zu schießen. Gnädiger ging man auf deutscher Seite vor. Es gab keine Strafverfolgung. Man versuchte, über diese Begebenheit eine Decke des Schweigens zu legen. Der Krieg ging mit all seiner Grausamkeit weiter. Sein Ende und die darauffolgenden Veränderungen kennen wir ja. Das beschriebene Weihnachtswunder blieb einzigartig in der Geschichte.

Günther Ennemoser


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Ein Zuhause für Ronaldo zebra.Verkäufer Smart Benson führte in Nigeria ein Fotostudio. Heute verkauft er dreimal wöchentlich die Straßenzeitung in Sterzing. Wie es so weit kam und warum er derzeit zwischen Vorfreude und Zukunftsangst hin- und hergerissen ist. An einem Oktober-Vormittag steht Smart Benson mit einem Pack zebra. in der Hand vor der Nepomukstatue in der Sterzinger Neustadt. Für das Foto hat er extra ein anderes T-Shirt mitgebracht. Auch wenn der kühle Brennerwind unter den Lauben hinwegfegt, will er nur mit dem zwar kurzärmeligen, aber „guten“ Shirt aufs Bild. Wenn es um Fotos geht, macht dem 36-Jährigen keiner etwas vor, denn Smart ist Fotograf und führte in Nigeria ein eigenes Studio. Alles war gut 2006 begann er in Nigeria, in seiner Heimatregion Edo State, in einem Fotogeschäft zu arbeiten. Er lernte das Handwerk von der Pike auf: Zunächst das analoge Fotografieren, später arbeitete er

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auch mit der Digitalkamera. „Irgendwann kamen die Leute in den Laden und sagten zum Chef: Ich will von Smart fotografiert werden!“, erzählt er und lacht. Dann wusste er, dass es an der Zeit war, eigene Wege einzuschlagen. 2009 eröffnete er ein Geschäft. Er fotografierte bei Festen und Feiern, bei den Leuten zuhause deren Kinder oder machte im Fotostudio Porträts und Passbilder. Er beschäftige jemanden, der bei der Bildbearbeitung half, und irgendwann sogar einen Friseur, der die Leute vor dem Shooting zurechtmachte. Es lief gut. Er lernte seine Partnerin Sandra kennen und das junge Paar hatte große Pläne. Aber dann kam alles anders. Was genau Smart dazu bewogen hat, mit Sandra das Land zu verlassen, darüber fällt es ihm schwer zu sprechen. Vielleicht lief sein Laden zu gut und war einigen Menschen ein Dorn im Auge, vielleicht hat er sich mit den falschen Leuten eingelassen oder die politische Situation wurde zu gefährlich. Immer wieder, wenn er darüber spricht, bricht sei-

ihn, dass auf seiner beschwerlichen Reise nach Europa all seine Fotos verlorengingen. „All lost – sie sind alle verloren!“, bedauert er.

Arbeit ging Smart nach Südtirol. Da er eine beeinträchtigte Hand hat, kann er viele körperliche Arbeiten nicht ausführen und tut sich damit doppelt schwer, einen Job zu finden. Seit zwei Jahren verkauft er daher die Straßenzeitung zebra. Meistens ist er in Bruneck und Sterzing unterwegs. Auch wenn es keine feste Arbeit ersetzt, war der Zeitungsverkauf ein guter Anfang. Er kann damit etwas Geld verdienen und Kontakte knüpfen. Smart erzählt von einer Sterzingerin, die immer ein gutes Wort und ein Speckbrot für ihn hat. Nette Menschen geben ihm Hoffnung und er weiß: „Auch wenn jemand keine Zeitung kauft, tut jeder Gruß und jede freundliche Geste der Seele gut!“

Ein neuer Start In Italien angekommen, brachte man Smart und Sandra in ein Aufnahmezentrum in Turin. Von da an lebten die beiden getrennt voneinander. Sandra begann als Badante zu arbeiten, auf der Suche nach

Hauptsache zusammen Voneinander getrennt zu sein, war für Smart und Sandra schwer. Als die alte Frau, die Sandra in Turin pflegte, verstarb, packte sie ihre Sachen und zog zu Smart. Schon 15 Jahre sind die beiden ein Paar und

ne Stimme und seine Augen werden wässrig. Besonders schmerzt


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Schönheiten von Anfang an wünschten sie sich Kinder. Doch sie wollten warten, bis sich ihre Situation stabilisiert hatte. Kurz nachdem Sandra zu Smart gezogen war, erfuhren sie aber, dass sich nun ein Kind auf den Weg gemacht hatte. „Zu Weihnachten, am Christtag ist der Geburtstermin!“, sagt Smart und strahlt. Aber es plagen ihn auch Zukunftssorgen. Smart und Sandras Wohnsituation ist prekär. Sie bewohnen in Untermiete ein Zimmer in der Wohnung eines Freundes. „Spätestens wenn das Baby kommt, müssen wir raus“, sagt er besorgt. Besonders eine Wohnsitzbescheinigung wäre für die junge Familie essentiell. Diese bekommen sie nur in einer regulären Wohnung. Wie schwierig es ist, in Südtirol eine leistbare Wohnung zu finden, ist allseits bekannt. So sehr Smart sich auch um einen Job und eine Wohnung bemüht, die Verzweiflung wird immer größer.

Die Straßenzeitung zebra. Seit 2014 gibt die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt aus Brixen die Straßenzeitung zebra. heraus. Diese wird von rund 60 Verkäufern angeboten. Sie kommen ursprünglich aus 17 verschiedenen Nationen, sind bei der OEW registriert und an ihren zebra.Ausweisen erkennbar. Sie sind in ganz Südtirol unterwegs und verkaufen die Zeitung zum Preis von drei Euro. Davon gehen 1,50 Euro in die Produktion, 1,50 Euro bleiben ihnen. Die Inhalte der Zeitung werden großteils von Freiwilligen erarbeitet und lenken den Blick auf gute Nachrichten, ermutigende Geschichten und besondere Menschen. Das Sozialprojekt Straßenzeitung bietet Menschen, die schwer Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit und eine Verdienstmöglichkeit. Info und Kontakt: www.oew.org/zebra; zebra@ oew.org

Ein ganz normales Leben Smart ist ein großer Sportfan. In Nigeria hat er selbst Fußball gespielt und er verfolgt die Spiele seiner liebsten Fußballmannschaften. Seit er in Turin gelebt hat, ist er Fan von Juventus, aber auch mit Real Madrid und Paris Saint Germain fiebert er mit. Als Sandra ihm erzählte, dass sie ein Kind erwarten, beschlossen die beiden, dass Smart den Namen aussuchen dürfe, wenn es ein Junge wird. Als der Arzt ihnen sagte, dass es tatsächlich ein Junge wird, war für Smart klar: Er wird Ronaldo heißen! Nun kann er es kaum erwarten, eines Tages mit Ronaldo Fußball zu spielen, und freut sich in diesem Jahr so sehr auf Weihnachten wie nie. Wenn da nicht die Sorge um Job und Wohnung wäre. Ein Zuhause für Ronaldo – das ist sein einziger und innigster Wunsch. „Dann könnten wir ein ganz normales Leben führen. A simple life.“ Lisa Frei

KalenderAktion der FF Sterzing Auch heuer hat die FF Sterzing wieder eine Kalenderaktion organisiert. Anfang Dezember wird eine Abordnung der Sterzinger Feuerwehr die Haushalte in ihrem Einzugsgebiet besuchen und dabei die Kalender verteilen.

So wie in den vergangenen Jahren hat die Pfarrei Innerpfitsch in Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor St. Jakob auch heuer wieder einen Kalender erstellt. Für das Jahr 2022 wurde das Motto „Schönheiten“ gewählt. Um die Schönheiten des Pfitscher Tales einmal aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, wurden für die Landschaftsaufnahmen Fotografen von auswärts gebeten, bei diesem Projekt mitzumachen. Die Bilder stammen u. a. von Michael Leitner, Wolfgang Declara, Armando Passarella, Johannes Stötter, Mario Sartori, Alex Grassi, Dietmar Vorwoold und Karl Graus. Entstanden sind wunderbare Aufnahmen für einen außergewöhnlichen Kalender. Für die Auswahl der Fotos und Texte sowie Konzept und Organisation zeichnete Karl Graus verantwortlich. Erhältlich ist der Kalender unter der E-Mail-Adresse sonja. holzer@yahoo.de oder unter der Rufnummer 335 6973027 (Priska Messner).

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Buchtipps Die kleine Spinne Agnes und der Weihnachtsstern

Sankt Valentin in Valgenäun Du Kirchlein, dort am Bergeshang, umweht von leisen Schauern, die dem Winterabend entfliehn. Weit über dem Tal, über den Gipfeln, flimmert kalt der Abendstern. Wehes Geläute durchzieht die dämmerblaue Luft, dringt ehern hin zum waldbestandnen Hain und sinkt hinab. Tief – zu den Menschen, mahnend, warnend, erinnernd an Besinnlichkeit mitten in dem Weltentand, der unser Sein durchpulst. Christine Haller-Martin

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Der Südtiroler Autor Josef von Sand, bekannt durch seinen Bestseller „Maria Magdalena. Vom Leben und Sterben meiner Schwester“, erzählt in seinem neuen Kinderbuch „Die kleine Spinne Agnes und der Weihnachtsstern“, wie die kleine Spinne Agnes gemeinsam mit ihren Freunden das Weihnachtsfest rettet. Agnes‘ Freundin Mathilda darf zum ersten Mal den Weihnachtsbaum schmücken. Doch dann fällt ihr der Weihnachtsstern, der auf die Spitze des Baumes gehört, zu Boden und zerbricht. Das Mädchen ist unendlich traurig. Doch gemeinsam mit ihren Freunden findet sie einen Weg, den Weihnachtsstern zu reparieren und das Weihnachtsfest mit einem wunderschön funkelnden Weihnachtsbaum zu retten. Mit dabei sind neben ihren schon bekannten Freunden Mathilda und Emil auch die fünf Spinnenbrüder Wald, die nicht zögern, als sie um Hilfe gebeten werden. Die Weihnachtsgeschichte ist der dritte Teil der Reihe um die kleine Spinne Agnes, mit der der Autor Josef von Sand immer wieder Groß und Klein mit seinem unverwechselbaren Erzählstil verzaubert. Das 48 Seiten starke Buch ist im Verlag 1460 erschienen und im Buchhandel erhältlich.


Weihnachten & Neujahr

„Heil“ durch das Jahr „Berg heil“ oder „Petri heil“ wünschen wir uns, wenn wir in der Natur sind, einen Berg erklimmen oder dem Fischerglück frönen. Heilsam, heilfroh, heilbar – die Reihe der Wörter mit „heil“ ließe sich lange fortsetzen. „Heil“ wurde in der Geschichte auch missbräuchlich verwendet. Doch was bedeutet „heilsein“ in unseren Tagen? Wie gehen wir heil durch den Alltag, der von einer Pandemie gelähmt wird und in dem auch sonst viele Unsicherheiten uns anzugreifen drohen? Fröhliche Geschichten, heilsame Erzählungen, Menschen, die Geist und Seele heilen. Rund 30 Autoren machen den Reimmichl Volkskalender 2022 bunt und spannend und das Kalendarium begleitet wie gewohnt mit umfangreichen Informationen durch das Jahr. Der Priester Sebastian Rieger (1867 – 1953) war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein bekannter Journalist und Volksschriftsteller. Seine Bücher, die er unter dem Pseudonym „Reimmichl“ veröffentlichte, erreichten ein großes Publikum. Für das Jahr 1920 gab er erstmals einen Volkskalender heraus, der seit 1925 seinen Namen trägt: Reimmichl Volkskalender.

Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing Zero Waste Weihnachten Gerade an Weihnachten ist es wichtig, sich bewusst für Nachhaltigkeit zu entscheiden. Ideen und Möglichkeiten, wie ein nachhaltiges Weihnachten umgesetzt werden kann, liefert das Buch Zero Waste Weihnachten und macht dabei Lust darauf, das Fest des Jahres plastikfrei, selbst gemacht und wiederverwendbar zu feiern. Naturdekokränze, DIY-Weihnachtsbäume und zahlreiche selbst gebastelte Geschenke finden sich in diesem Buch und zeigen, dass es eine Alternative zu 310.000 Paketen gibt, die in Spitzenzeiten pro Stunde in der Weihnachtszeit ausgeliefert werden. Diese und weitere Fakten rund um das Weihnachtsfest entdeckt man zwischen den Bastel- und Dekotipps in diesem Buch. Zero Waste Weihnachten von Alexandra Achenbach (Topp 2019), 135 Seiten mit Illustrationen.

Sternenbote: Eine Weihnachtsgeschichte In diesem besonderen Bilderbuch wird die Weihnachtsgeschichte etwas anders erzählt: Reinhard Ehgartner kombiniert gekonnt naturwissenschaftliche Fakten mit der biblischen Weihnachtsgeschichte und Weihnachtsritualen aus dem Alltag eines in die Sterne verliebten Kindes. Die Illustrationen von Linda Wolfsgruber veranschaulichen den Text wunderbar und ihre Sternillustrationen lassen das in schwarz gehaltene Bilderbuch bei jedem Umblättern aufs Neue erstrahlen. Ein Weihnachtsbuch, das von der ganzen Familie entdeckt werden muss. Sternenbote: Eine Weihnachtsgeschichte von Reinhard Ehgartner mit Illustrationen von Linda Wolfsgruber (Tyrolia 2019), 36 Seiten, ab 6 Jahren.

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Freude und Hoffnung schenken Durch den Verkauf von Glückwunschoder Weihnachtskarten hilft der Bäuerliche Notstandsfonds unverschuldet in Not geratenen Personen und Familien in Südtirol. Südtiroler Künstler und Freizeitmaler haben dafür wieder kostenlos besondere Motive für die jährliche Kartenaktion „Menschen helfen“ zur Verfügung gestellt. Die Karten können mit einem persönlichen Innendruck und dem eigenen Logo versehen werden. Kartenmotive und Infos beim Bäuerlichen Notstandsfonds in Bozen (Tel. 0471 999 330, notstandsfonds@sbb.it, www.menschen-helfen.it).

Mit Weihnachtswünschen helfen Weihnachts- und Neujahrswünsche versenden und gleichzeitig dem Südtiroler Kinderdorf helfen – das ist mit dem Erwerb von Weihnachtskarten möglich. Die Karten werden ohne Texteindruck mit Kuvert in Einheiten zu 50 Stück (Motiv nach Wahl) oder als Sortiment zu 15 Stück (verschiedene Motive) geliefert. Sie sind im Format 10,5 x 15 cm doppelt ausgeführt. Innen neutral (unbedruckt), auf der Rückseite ist die Angabe des Künstlers, des Motivs und ein Spendenaufruf sowie der Nachweis, dass der Erlös zugunsten des Südtiroler Kinderdorfes geht, abgedruckt. Alle Informationen unter www.kinderdorf.it

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Sophia Festini Sughi gestaltet Neujahrsentschuldigungskarte Die 2001 in Sterzing geborene Sophia Festini Sughi hat das Motiv für die Neujahrsentschuldigungskarte 2022 der Stadt Sterzing angefertigt. Die junge Künstlerin lebt derzeit in Ratschings und arbeitet im Einzelhandel. Nach dem Abschluss des Kunstgymnasiums in Bozen vor einem Jahr hätte ihr Weg direkt an eine Kunstakademie führen sollen, doch wurde sie nicht sofort aufgenommen. Um die Aufnahme an einer Akademie wird sie sich weiterhin bemühen, ihren Weg in der Kunst will sie in jedem Fall weitergehen. Erker: Frau Festini Sughi, wie ist es Ihnen mit dem Auftrag zur Gestaltung der Neujahrsentschuldigungskarte der Stadt Sterzing ergangen? Sophia Festini Sughi: Ich bin sehr überrascht gewesen, denn ich bin sehr jung und unbekannt im Vergleich zu den Künstlern, welche die Karten bis jetzt gestaltet haben. Ich habe die Aufgabe deshalb sehr ernst genommen. Vor allem hat es mich gefreut, dass man über eine Online-Ausstellung des CaravanArtCollective auf mich aufmerksam geworden ist. Solche Initiativen und Projekte sind vor allem für junge Künstler von großer Bedeutung, um sich schnell, unkompliziert und kostenlos vernetzen und präsentieren zu können.

Was sehen wir auf der diesjährigen Neujahrsentschuldigungskarte? Auf meiner Stadtansicht ist der oberste Teil der Neustadt mit dem Zwölferturm zu sehen, der allerdings nicht im Mittelpunkt steht, sondern dieser wird von der Beleuchtung auf dem Bild überdeckt und tritt dadurch eher in den Hintergrund. Bei Stadtansichten spielen Gebäude und Denkmäler natürlich immer eine große Rolle und dennoch sind es die Bewohner, die eine Stadt wie Sterzing ausmachen. So rückt durch die verzerrte Ansicht der Neustadt eher das Langerhaus neben dem Zwölferturm in den Mittelpunkt und mit ihm eine Frau, welche die alte Stadtapotheke zusperrt – Elisabeth Kofler-Langer, die erste Frau mit einem Chemie-Doktorgrad in Italien und

die erste Gemeinderätin in Sterzing. Die verwendete Technik, Pastellkreiden auf Büttenpapier, erlaubt kein genaues und detailliertes Arbeiten, dafür ist aber ein kräftiges und aus-


drucksstarkes Bild entstanden. Die Stimmung ist abendlich-winterlich, ohne jedweden Kitsch. Das Leben hat sich bereits in die Innenräume zurückgezogen, weil es draußen kalt und ungemütlich ist. Sophia Festini Sughi und die Kunst – wann hat dieser Weg begonnen? Ich habe immer schon gerne gezeichnet. Bereits in der Grundschule habe ich während des Unterrichts die Bänke vollgemalt. Ich kann mich daran erinnern, dass ich in der Mittelschule überhaupt nicht damit einverstanden gewesen bin, wenn mein Lehrer in meine Bilder gezeichnet hat. Das ist unverzeihlich. Nach der Pflichtschule habe ich mich zunächst für die WFO in Sterzing entschieden. Dort hat mir das Praktische viel zu sehr gefehlt und es hat mich nach Bozen an das Kunstgymnasium gezogen. Dort habe ich verschiedenste Kunsttechniken erlernt, mich mit Kunstgeschichte auseinandergesetzt, einen eigenen Stil mit eigenen Themen entwickelt und ständig experimentiert. Wie würden Sie Ihre Kunst be-

schreiben? Kunst bietet ganz eigene Ausdrucksmöglichkeiten und kann viel bewirken, Menschen zum Nachdenken bringen und direkt auf sie einwirken. Kunst ist keine Deko und hängt nicht einfach an der Wand. Ich setze mich in meinen Werken viel mit meinen Gefühlen und Gedanken auseinander. In meinen Selbstporträts, die ich mit dem ersten Lockdown zu zeichnen begonnen habe, blicke ich in mein Innerstes. In meinen Akten setze ich mich mit dem weiblichen Körper und dem Irrsinn weiblicher Schönheitsideale auseinander. Ich lade immer zum Betrachten und Weiterdenken ein und will, dass jeder seinen Standpunkt und seine Sichtweise reflektiert und überdenkt. Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Weg vor? Ich will wieder versuchen, an der Akademie in Wien aufgenommen zu werden, auch wenn es im Moment unglaublich viele Bewerber gibt. Es ist für mich aber kein Muss, eine Akademie zu besuchen. Meinen Weg werde ich trotzdem weitergehen. Als Nächstes will ich das Tätowieren erlernen und Workshops für Jugendliche und Erwachsene anbieten. Bereits im Dezember ist ein Kurs mit dem KVW geplant, in dem ich Interessierten die Möglichkeit geben werde, verschiedenste Kunsttechniken kennenzulernen.

Ausstellung in der Stadtbibliothek Die Neujahrsentschuldigungskarte 2022 ist erstmals zweisprachig gedruckt und zum Preis von 30 Euro in der Sterzinger Filiale der Raiffeisenkasse Wipptal sowie in der Stadtbibliothek Sterzing erhältlich. Eine Ausstellung in der Stadtbibliothek zeigt in der Weihnachtszeit alle noch verfügbaren Ausgaben der Neujahrsentschuldigungskarten aus den letzten Jahrzehnten. Diese können ebenso direkt in der Bibliothek zum Preis von 30 Euro erworben werden. Der Erlös aus dem Verkauf der von den Künstlern original signierten Drucke geht zu gleichen Teilen an die deutsche und italienische Pfarrcaritas sowie an den Vinzenzverein von Sterzing. Die Neujahrsentschuldigungskarte wurde in Sterzing im 19. Jahrhundert eingeführt. Durch den Kauf einer Karte entband man sich der Pflicht, Neujahrswünsche persönlich überbringen zu müssen und gleichzeitig wurde der Erlös aus dem Verkauf dem Armenfonds zugeführt. Die Stadt Sterzing hat den Brauch 1983 wieder aufgenommen und beauftragt jedes Jahr heimische Künstler mit der Gestaltung der Karte. Erker 12/21

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Sauerkirsch-Panforte

Ein Erker-Abo unter dem Christbaum! Schenken Sie ein Erker-Abonnement für 2022 an Freunde oder Familie! Info: barbara.fontana@dererker.it www.dererker.it/de/erker/abobestellen.html

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Zutaten für 2 Kuchen: 500 g ungeschälte ganze Mandeln, Butter zum Einfetten, 4 Blätter Reispapier, 100 g Zitronat, 100 g kandierte Zitronenschale, 100 g kandierte Bio-Orangenschale, 200 g getrocknete Sauerkirschen, 250 g Dinkelmehl, ½ TL Salz, 1 TL gemahlener Zimt, ½ TL frisch geriebene Muskatnuss, ½ TL gemahlener schwarzer Pfeffer, ½ TL gemahlene Nelken, 350 g Blütenhonig, 300 g Zucker, 175 g Zuckerrübensirup, Staubzucker. Zubereitung: Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Die Mandeln auf einem Backblech verteilen und für ca. 15 min in den Ofen schieben. Sie sollten innen gelblich sein und leicht geröstet schmecken. Danach in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Den Backofen auf 150 °C zurückschalten. Zwei runde Küchenformen mit 15 – 18 cm Durchmesser einfetten. Aus dem Reispapier zwei Kreise für die Böden und Streifen für den Rand schneiden. Die kandierten Zitronen- und Orangenschalen in kleine Stücke schneiden. Zu den Mandeln dazugeben und mit Mehl, Salz, Muskatnuss, Zimt, Pfeffer und Nelken vermischen. Honig, Zucker und Zuckerrübensirup in einem Topf vermischen und bei ca. 114 °C zu einer festen Konsistenz kochen lassen. Alle Zutaten mit der Honig-Zucker-Mischung vermengen und auf die zwei Tortenformen aufteilen. In das Backrohr schieben und 35 min. backen. Danach abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form geben. Mit Staubzucker bestäuben und servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!


Sterzing

Neujahrskonzert mit dem Ensemble Walzerklang Am 7. Jänner findet im Stadttheater Sterzing das Neujahrskonzert 2022 mit dem Ensemble

Das Ensemble Walzerklang aus Österreich

Walzerklang aus dem Raum Innsbruck unter der Leitung von Geigerin Annette Fritz statt. Das Ensemble – spezialisiert auf die Wiener Tanzmusik des 19. Jahrhunderts – wird dabei das Publikum mit einem bunt gemischten Programm bekannter Melodien verzaubern. Sein Repertoire umfasst nicht nur allseits bekannte Werke der berühmten Strauß-Familie, von

Carl Michael Ziehrer oder Franz Lehar, sondern auch solistische Bravourstücke für einzelne Ensemblemitglieder mit Orchesterbegleitung. Sopranistin Sophia Keiler und Tenor Matteo Rasic werden die Zuhörer in die Welt der Operette entführen. Solistische Beiträge und eine in heiterer, erzählender Manier geführte ModeAnnette Fritz ration runden den Konzertabend ab. So bietet das Konzert eine tolle Möglichkeit, entspannt, erheitert und gefüllt mit schönsten Melodien in das neue Jahr zu starten. Zu hören sind u. a. Stücke wie Rosen aus dem Süden, der Reiter Marsch, Banditengalopp, TikTak Polka, der Donauwalzer oder der Radetzky-Marsch. Konzertbeginn ist um 19.00 Uhr.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 13. Dezember im Tourismusverein Sterzing bzw. in der Sparkassenfiliale Sterzing. Den Online-Verkauf

Matteo Rasic

Sophia Keiler

gibt es unter www.ticket.bz.it. Kartenreservierungen werden unter der Rufnummer 0471 053800 (Dienstag bis Freitag 11.00 – 14.00 Uhr und 17.00 – 19.00 Uhr, Samstag 11.00 – 14.00 Uhr) oder via E-Mail unter info@ticket. bz.it vorgenommen. Eine Vormerkung ist erforderlich; es bedarf des Grünen Passes.

Pfitsch

Silberquarzit Experience im amerikanischen „Forbes“ „SilberQuarzit ist eine Geschichte, die den beschwerlichen Weg von der Masse hin zu Individualität

© Kornelia Schwitzer

Kornelia Schwitzer, Gründerin und Ideatorin der Silberquarzit Rituale, darf sich über Zuspruch aus Amerika freuen. Vor kurzem hat sie eine ganz neue Concierge-Anwendung entwickelt, in der es weit mehr als um reine Wellness geht: nämlich um Körper, Geist und Seele. Schwitzer verwendet dafür ausschließlich wildwachsende Rohstoffe aus Südtirol, die sie selbst von Hand pflückt. In der zeitintensiven, maßgeschneiderten und emotional tiefgehenden Behandlung ist äußerstes Feingefühl und Professionalität gefragt, da man sich meist in einer Zielgruppe bewegt, die mit höheren Preisen umgehen kann, und sie außerdem in der Luxus Hotellerie oder im Very Private Sektor ausgeübt wird.

und Nachhaltigkeit beschreibt“, so Kornelia Schwitzer. „Dass ‚Forbes‘ in der Nov e m b e r- A u s g a b e darüber berichtet, stimmt zuversichtlich und bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein.“ Erker 12/21

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„Liebes Christkind! ...“

Weihnachten – das Fest der Liebe und der Geschenke. Welchen Wunsch soll das Christkind in diesem Jahr erfüllen? Der Erker hat in der Grundschule Wiesen nachgefragt.

Alle Wünsche der Kinder finden Sie in unserer FacebookFotogalerie.

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Ein phänomenales Klangerlebnis erwartete die Zuhörer beim Kirchenkonzert, das die Brass Band Wipptal Mitte November in der Pfarrkirche von Sterzing gegeben hat. Nach zweijähriger Pause sind die Musiker der Brass Band Wipptal unter der Leitung von Patrick Gruber mit einem fulminanten

Programm auf die Bühne zurückgekehrt – vom Barock bis in die Moderne. In einer Kirche darf Orgelmusik natürlich nicht fehlen: Organist Sigisbert Mutschlechner konnte beim Finale aus der 3. Orgel-Symphonie von Camille Saint-Saëns alle Register ziehen. Wie gut der Klang einer Trompete – Solist Florian Klingler konnte hier

sein Können unter Beweis stellen – mit der Orgel harmonisiert, davon konnten sich die Zuhörer beim 1. Satz, Allegro, aus dem Concerto in D-Dur von Johann Sebastian Bach nach Antonio Vivaldi überzeugen. Auch moderne und zeitgenössische Werke fanden Eingang in das Konzertprogramm mit Andrew Wainwrights Rhapsody on „St.

© Martin Schaller

Phänomenal!

Francis”, Thomas Trachsels Sinfonietta Nr. 2 und Thomas Doss‘ St. Florian Choral sowie der Ballade von John Golland. Entsprechend groß war der Applaus, mit dem die Musiker am Ende ihrer Darbietung bedacht wurden. Fotos und ein Video zum Konzert gibt es auf unserer Facebook-Seite.


Franzensfeste

Kirchenchor ehrt verdiente Mitglieder Der Kirchenchor von Franzensfeste „Domenica Cantiamo“ hat auch in diesem Jahr trotz der Pandemie den Gesang zur Ehre Gottes wachgehalten. Neben der Erwachsenen-Chorgruppe – dieser leistet jährlich bis zu 50 Auftritte bei liturgischen Feiern und anderen Auftritten – begeistern die Chorleiter Hannes Unterhofer und Sabine March Unterhofer auch den Jugendchor in den Pfarreien von Franzensfeste und Mittewald. Die von den Chorsängern organisierten Tätigkeiten werden allesamt ehrenamtlich unternommen. Demnächst wird in Mittewald in Zusammenarbeit mit bekannten lokalen Chorgruppen ein Adventsingen stattfinden, bei dem Spenden für wohltätige Zwecke in der Gemeinde gesammelt werden. Die Veranstaltung wurde vom Frauenchor Mittewald unter der Leitung von Birgit Seeber und Obfrau Evi Strickner initiiert. So bunt wie die stimmliche Besetzung von „Domenica Cantiamo“ mit deutsch- und italienischsprachigen Sängern zwischen 14

und 80 Jahren ist auch das Repertoire, das der Chor zum Besten gibt: Es reicht von Darbietungen des neuen Gotteslobes bis hin zu mehrstimmigen Werken zeitgenössischer Meister. Neue Mitglieder im Chor sind stets willkommen. Beim jüngsten Zusammentreffen des Chores wurde Ende Oktober nach einer feierlich

Wipptaler Wonneproppen 2021 Sie sind im Jahr 2020 Eltern geworden und möchten das schönste Babyfoto Ihres neuen Familienmitglieds im Erker verewigen? Einfach Babyfoto, Namen und Wohnort innerhalb 15. Jänner an barbara.fontana@dererker.it schicken. Die Fotos werden im Februar-Erker veröffentlicht.

gestalteten Messfeier im Beisein von Dekan Florian Kerschbaumer und den Angehörigen sieben Mitgliedern eine Ehrung zuteil: Obmann Alexander Lasta und Notenarchivarin Tiziana Bendinoni sowie Amalia Scanferla, Caterina Ottaviani, Mirella Scanferla, Teresa Olivieri und Marco Galazzini. Beim Köfererhof in Neustift ließ sich die Sängerschaft kulinarisch verwöhnen.

Unter allen Einsendungen wird ein Überraschungsgeschenk verlost! Teilnahmebedingungen: • Die Familie muss im Wipptal ansässig oder aus dem Wipptal sein. • Das Kind ist innerhalb 2021 geboren. • Die Teilnehmer erklären sich bereit, die Fotos der Erker-Redaktion für die Februar-Ausgabe unter Angabe des Urhebers zur honorarfreien Ablichtung zur Verfügung zu stellen. Einsendeschluss: 15. Jänner Infos unter: 0472 766876, barbara.fontana@dererker.it

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Kultur

Pflersch Stadtbibliothek Sterzing

Erfolgreiche Benefiz-Aktion

Die kleine Kranzkuh Tini

Die Benefizaktion des Kunst- und Kulturvereins Lurx für den von Muren schwer beschädigten Botenhof in Pflersch war ein voller Erfolg. Mehr als 9.000 Euro wurden gesammelt.

Roswitha Seeber stellt 18. Dezember um 14.00 Uhr in der Stadtbibliothek Sterzing ihr Bilder- und Vorlesebuch „Die kleine Kranzkuh Tini“ vor. Zur Lesung samt weihnachtlicher Bastelei eingeladen sind alle Kinder von zwei bis acht Jahren. In ihrem Bilderbuch bietet die Autorin einen kurzweiligen Einblick in die Tradition des Almabtriebs und behandelt gleichzeitig Themen wie das Anderssein und die Kunst, sich so anzunehmen, wie man ist. Die Kranzkuh Tini lernt nämlich, dass beim Almabtrieb normalerweise die schönste Kuh alle ins Tal heimführt, aber heuer kommt alles anders. Die in Wiesen lebende Autorin hat ihr Bilder- und Vorlesebuch in diesem Jahr im Effekt! Verlag publiziert. Eine Anmeldung ist notwendig (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu). Es gilt die Green-Pass-Pflicht für Personen ab zwölf Jahren. Der Eintritt ist frei.

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Nach den Unwettern im Pflerschtal am 16. August 2021 mit verheerenden Vermurungen hat der Kunstverein Lurx im Herbst eine Hilfsaktion gestartet: 13 namhafte Künstler aus dem Wipptal stellten hochwertige Kunstwerke für eine Verlosung zur Verfügung. Der Erlös sollte den Betroffenen zugehen, vor allem dem am stärksten geschädigten Botenhof in Anichen. Mit Unterstützung von „Ethical Banking“, das die sichere Abwicklung garantierte, wurde die Aktion bekannt gemacht und fand medial ein starkes Echo. Anklang fand die Verlosung vor allem bei Interessenten, denen neben dem Erwerb wertvoller Kunstwerke die Unterstützung der Geschädigten am Herzen lag. Zur Verlosung am Botenhof fanden sich Künstler und Bieter mit zahlreichen Freunden ein. Die Zuteilung der Kunstwerke im Loswege wurde von Lurx spannend gestaltet, musikalisch befeuert von „Pangea“ mit Gianni Ghirardini, Werner „Haifisch“ Heidegger und Jack Alemanno. Am Ende konnte Roland Furgler von „Ethical Banking“ den stolzen Spendenbetrag von 9.300 Euro bekanntgeben, der von Beatrix Aigner, Familie Eisendle, Peter Faistnauer, Toni Hofer, Angelika Kranebitter, Christina Pupp, Helmuth Zingerle, Christian Ossanna, Michaela Willeit, den Musikern von

Pangea, Maria Rabensteiner, Dieter Thaler und Roland Furgler geboten wurden. Sie nahmen unter großem Applaus die Arbeiten entgegen, die im Lurx-Container vor Ort ausgestellt

waren. Die Künstler Elisabeth Frei, Matthias Delueg, Christoph Hofer, Peter Kaser, Willi Lergetbohrer, Ingrid Mair Zischg, Doris Moser, Wolfgang Nitz, Andreas Plank, Leander Schwazer, Martina Steckholzer, Carmen Trocker und Karl Volgger freuten sich ebenso über das gelungene Ergebnis wie über die generösen Bieter. Hausherr Bernhard Auckenthaler mit Familie dankte Lurx, Ethical Banking, dem „Gruppo delle patate“ sowie der Bieter- und Künstlergemeinschaft für die spontane Solidarität, die alle Erwartungen übertroffen hat. Der Kunstverein „Lurx. Kunst und Kultur im Wipptal“ wird auch künftig mit ähnlichen Aktionen aufwarten, die Kulturarbeit, Gemeinwohl und Zusammenhalt auf einen Nenner bringen.


YouTube-Tipp

Buchtipp

Becherhaus. Einsame Schutzhütte über den Wolken Das Becherhaus, das im fernen Jahr 1894 von der DuÖAV-Sektion Hannover gebaut wurde, ist die höchste Schutzhütte Südtirols und

befindet sich im Besitz des Landes. Die Hütte thront auf 3.200 m Höhe auf dem Gipfel des Bechers in den Stubaier Alpen und über-

ragt den Übeltalferner, den größten Gletscher Südtirols. In diesem Jahr wurde eine grundlegende Sanierung abgeschlossen. Dieser Tage ist nun im Athesia-Tappeiner Verlag das Buch „Becherhaus. Einsame Schutzhütte über den Wolken“ erschienen. Der Leser erhält nicht nur spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte und den Werdegang des Schutzhauses, sondern auch in die abwechslungsreiche und oft gefährliche Arbeit des Hüttenwirts Erich Pichler, der mit seiner Familie fast genau zwei Jahrzehnte lang die Hütte bewirtschaftet hat. Dem Autor Christjan Ladurner, selbst ein erfahrener Bergsteiger, Bergführer und Luftbildfotograf, ist es gelungen, die Erinnerungen des Hüttenwirts in eine spannende Erzählung zu packen. Das 270 Seiten starke, reich bebilderte Buch ist im Buchhandel erhältlich.

Loss die Sunne decht no schein‘ Ende Oktober veröffentlichte der Liedermacher Christian Moling aus Sterzing mit „Loss die Sunne decht no schein‘“ auf YouTube sein fünftes Musikvideo. Darin

besingt er in einer Live Session, begleitet auf seiner Gitarre, die kürzer werdenden Tage und den bevorstehenden Winter. Moling singt seine Lieder im Wipptaler Dialekt. Sein voller tiefer und gleichzeitig weicher Tonfall verleiht den Songs eine ganz besondere Note.

Bereits 2020 stellte er mit „Obschied“ und „I berei nix“ zwei Lieder ins Netz, in denen es um Trauer und das eigene Leben geht. Mit „Pfiat enk Leit“, erschienen im Juli dieses Jahres, begibt sich der Sänger auf die Suche nach seinen Gefühlen, die er früher einmal so stark verspürt hat. Allen seinen Liedern liegt ein wehmütiger und sehnsüchtiger Grundton zugrunde. Dieser ist auch in seinem Berglied, erschienen im vergangenen Sommer, unüberhörbar. „Es Bergliad“, zweistimmig intoniert, ist eine Ehrerbietung an die Freiheit in den Bergen und die Berge als Freund. Man darf auf weitere Lieder von Christian Moling gespannt sein. Gefühlvoll getragene, wohltuende Musik.

Bibis – Bücher für die Allerkleinsten Am 20. Dezember findet um 10.00 Uhr der regelmäßige Bü-

chertreff „Bibis – Bücher für die Allerkleinsten“ für Null- bis Dreijährige in der Stadtbibliothek Sterzing statt. Bär Brummi und Vorleserin Agata begrüßen in gemütlicher Atmo-

sphäre die kleinen Leser mit ihren Begleitpersonen. Gemeinsam wird gereimt, gespielt und natürlich vorgelesen. Der Büchertreff wird auch im Jahr 2022 fortgeführt. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Eine Anmeldung für den Büchertreff ist notwendig (Tel. 0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu), da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Das Vorweisen des Green Pass ist verpflichtend. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem VKE Sterzing statt. Erker 12/21

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Kultur Kultur

Franzensfeste

Der „Vallo Alpino Littorio“

Wackernells Visionen Es war eine der schwierigeren Aufgaben, die Ingenieur Norbert Wackernell (1927 – 2020) im öffentlichen Auftrag ausführte: die Sanierung der Eisack-Schutzwände im Stadtgebiet von Sterzing Anfang der 1970er Jahre. Vor allem fehlte aufgrund der nahen Häuserzei-

steht aber nicht nur für unkonventionelle Konzepte im Verkehrsbereich: Er entwickelte die Frostberegnung ebenso wie

len der Platz, das Flussbett zu erweitern. Wackernell zog aber alle Register seines Könnens. Als zehn Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten ein Jahrhunderthochwasser 10 cm unter dem Abschluss der neuen Betonwände zu stehen kam, erhielt er viel Zustimmung aus der Stadt. Dass ausgerechnet ein Bozner Ingenieur mit dieser heiklen Aufgabe betraut wurde, kam nicht von ungefähr: Wackernell war seit dem Bekanntwerden seines Projektes zur „Meraner Trasse“ der Brennerautobahn Anfang der 1960er Jahre im Wipptal ein bekannter Mann. Seinen Plänen zufolge hätte die Autobahn nicht von Sterzing über Brixen nach Bozen führen sollen, sondern über den Jaufen, das Passeier- und Etschtal. Hätte sein Projekt seinerzeit eine Mehrheit gefunden, die Rückwirkungen auf das Wipptal wären erheblich gewesen. Das „Allroundgenie“ Wackernell

international erfolgreiche Stahlskelettdächer. Die Palette seiner Projekte reichte von Gewerbebauten über Laufställe bis hin zu Langlaufloipen und Kegelbahnen. Als ob das nicht hinreichte, entwickelte er sich im Alter zu einem Fachmann der mittelalterlichen Geschichte des Raumes Meran. Im Raetia-Verlag ist in der Reihe „Memoria – Erinnerungen an das 20. Jahrhundert“ soeben eine vom Historiker Leo Hillebrand verfasste Biografie über Norbert Wackernell erschienen, in der über Leben und Werk des Ingenieurs hinaus 75 Jahre Südtiroler Nachkriegsgeschichte gestreift werden. Zahlreiche, bisher u n v e r ö ff e n t l i c h e Fotos, Skizzen und Pläne runden das Werk ab.

© Andrea Pozza

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Vallo Alpino Littorio“ des Museums in der Franzensfeste fand im Herbst in der Festung eine Konferenz mit zahlreichen internationalen Experten aus unterschiedlichen Disziplinen statt. Die wissenschaftliche Leitung des Projektes über den faschistischen Alpenwall obliegt seit 2019 dem Architekten Heimo Prünster, der in das Thema der im Zweiten Weltkrieg erbauten Militärbunker einführte. Im Wipptal zeugen noch heute unzählige dieser martialischen Anlagen aus Beton nicht nur am Brennerkamm von Benito Mussolinis „Linea non mi fido“. Im Frühjahr 2022 öffnet in der Festung die neue Dauerausstellung „Eingebunkert. Südtirol Spielball der großen Aufrüstungs- und Verteidigungsgeschichte“ ihre Tore. Sie möchte das Pulverfass aufdecken, auf dem wir durch das Bunkersystem Alpenwall im Zweiten Weltkrieg und später nach ihrer Teil-Reaktivierung im Kalten Krieg saßen. Die Ausstellung möchte das Leben im Bunker erfahrbar sowie ihre spätere zivile Nutzung und die vielen bisher unbekannte Welt sichtbar machen.

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Kultur Kultur

Franzensfeste

Agora, das Haus der Begegnung Das rund 500 m2 große ehemalige ANAS-Gebäude in Franzensfeste wird 2022/23 abgerissen, neu aufgebaut und zu einem sozialen, kulturellen und offenen Treffpunkt für die Dorfbevölkerung umfunktioniert. Seit kurzem steht die Siegerin des Planungswettbewerbes für das „Haus der Begegnung“ fest: Die Bietergemeinschaft KUP – ARCH und Exact Ingenieure konnte mit ihrem Projekt das Preisgericht überzeugen. Neun Teilnehmer hatten ihr Projekt für die Neugestaltung des ANAS-Gebäudes eingereicht. Am 18. November wurde das Sieger-

projekt in der Festung Franzensfeste offiziell der Bevölkerung vorgestellt, alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge waren ein Wochenende lang im Karl-vanMiert-Saal ausgestellt. Die Idee, das ehemalige ANAS-Gebäude umzubauen, trägt der Gemeinderat schon lange mit sich herum. Nach Gesprächen und Workshops mit Bürgern, Bürgermeister, Vereinen und Verbänden in Franzensfeste einigte man sich vor fünf Jahren darauf, ein „Haus für alle“ zu bauen, eine Art Aktivlabor, wo Bürger ihren Gemeinschaftssinn stärken können. Es soll ein Haus der Musik und des Tanzes werden, für Theater, Gymnastik und Kino, ein Haus der Erinnerungen mit einer Bibliothek voller Bücher und Brettspielen, gespendet und gesammelt von

Das Preisgericht mit (v. l.) Paolo De Martin (Bruneck), Gerlinde Prugg (Bozen), Roland Baldi (Bozen), Josef March (Natz/Schabs) und Bürgermeister Thomas Klapfer. Koordinator des Wettbewerbs war Stephan Dellago.

Bewohnern von Franzensfeste, mit Wohn- und Lesezimmer, wo sich jeder, von Groß bis Klein, aufhalten kann. Zugleich soll es auch ein Haus des Komforts und der Erholung sein: gemütlich eingerichtet wie ein Zuhause, mit Garderobe und weichen, bequemen Sitzgelegenheiten, mit Fernseher und Internet. Und schließlich auch ein Haus des Geschmacks und der Künste, mit Kochzone, Kühlschrank, Ofen und Tisch mit bis zu 30 Sitzplätzen, für Koch-, Kunstund Technikkurse. Spiralförmige Treppe und übereinandergestapelte Räume Viel Spielraum, um all diese Wünsche unterzubringen, gibt es nicht. Das ANAS-Haus liegt unmittelbar an der Brennerstraße inmitten großer Wohnbauten. Die Architekten des Siegerprojektes schlagen deshalb einen schlan-

Das Siegerprojekt von KUP – ARCH (Karl Kerschbaumer, Harald Pichler, Matylda Gosciniak, Gabriel Kerschbaumer, Anton Treyer) mit Exact Ingenieure folgt mehreren Prinzipien: „Flucht nach oben“ (baurechtliche Bestimmungen, Abstände sowie Raumprogramm bedingen eine Vertikalität des Baukörpers), „Konzentration nach innen“ (der Standort an der lauten, vielbefahrenen Straße erschwert die Kommunikation untereinander), „Erschließung“ (Treppe verbindet Aktivitäten und Menschen), „Orientierung“ (Erdgeschoss als Wegweiser, Sichtachse durchs Gebäude hindurch), „Außenraum“ (wird nach innen verlegt. Abtreppung im Osten bietet geschützten Ort für kleine Veranstaltungen).

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ken, kompakten Turm vor, in dem sich die geschossweise übereinandergestapelten Funktionsräume (Aufenthalts- bzw. Chillraum, Mehrzweckraum, Leseraum und Küche) und eine sich spiralförmig hochwindende Treppe abwechseln. Die Treppe, ähnlich wie in einem mittelalterlichen Turm, ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts und soll die Begegnungen der Nutzer fördern und sie zum Austausch anregen. Im obersten Geschoss entsteht als erweiterter Außenraum eine Terrasse – eine bewusste Entscheidung, da die Außenflächen auf der Straßenebene klein und sehr exponiert sind (Lärm und Sichtbarkeit). Die Terrasse bietet einen geschützten Freibereich, der vielfältig genutzt werden soll. Im Südosten des Turms wird eine Arena gebaut, für kleinere Veranstaltungen im Freien.


2. Platz: Projekt von Arch. Jürgen Prosch und Arch. Felix Kasseroler (Raum3 Architekten)

3. Platz: Projekt von Arch. Christian Schwienbacher

Außen Sichtbeton, innen Holz Der polygonale Turm unterscheidet sich grundsätzlich von der umgebenden Wohnbebauung. Die quadratischen, unterschiedlich großen Fensteröffnungen sind versetzt angeordnet und verwischen die Geschosse, wodurch sich die Dimension des Gebäudes von außen schwer einschätzen lässt. Die Hülle besteht aus gestocktem Sichtbeton mit pompejanisch rotem Zement als Erinnerung an das alte ANAS-Haus mit

Recyclingfähigkeit geachtet.

Zuschlägen aus lokalem Granit; ein solcher wurde bereits in der Festung verbaut (Vergangenheit) und fällt auch als Aushub beim Bau des Brennerbasistunnels an (Zukunft). Der Innenausbau erfolgt in Leichtbauweise, bevorzugt aus Holz, was den Räumen eine gemütliche Stubenatmosphäre verleiht. Bei der Umsetzung wird auf eine nachhaltige Bauweise sowie energiesparende, umweltfreundliche Baustoffe mit hohem Recyclinganteil und guter

Sicht- und Lärmschutz Im Untergeschoss des Gebäudes sind die Sanitär- und Lagerräume untergebracht, im Erdgeschoss der Aufenthaltsraum und der Arbeitsplatz des Gebäudeverwalters. Vom Aufenthaltsraum aus führt eine zu öffnende Verglasung ins Freie. Ein kleiner Vorplatz sorgt für ausreichend Distanz zur Straße. Die von Mauern eingefassten Freibereiche leiten die Besucher

straßenseitig ins Gebäude und bieten gartenseitig Sicht- und Lärmschutz. Von dieser Seite aus gibt es auch einen Zugang vom Brunnenweg bzw. eine fußläufige Verbindung zum Park am Stausee. Der Außenbereich wird so wenig wie möglich versiegelt. Das Regenwasser wird in Regenwassertanks gesammelt und kann für die Bewässerung der Grünflächen verwendet werden. rb

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Kultur

D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 24)

Überschwemmungen

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1878 – 1887 n. Chr.

1878 n. Chr.

16. – 17. August 1878 (Die Moosentsumpfung und Bachregulierung der letzten Jahre hat sich bewährt. Der Eisack tritt nur an einer etwas zu niederen Stelle über das Ufer), 7. September 1878, 27. – 29. November 1878, 16. August 1879 (Hagelschlag am Roßkopf, der Vallerbach staut Sterzing um 1890: Fruchtbare Felder durchziehen den Eisack auf, das ehemalige Sterzinger Moos, der Eisack ist gebändigt, der Tourismus blüht auf. Hochwasser in Sterzing, vier Häuser, sieben Werkstätten zerstört, Gehöfte der Mittermühle, die Sensenfabrik des Matthias Egger, dessen Wohnhaus und das Armenhaus der Gemeinde Wiesen ragen wie Inseln hervor), 21. Juli 1881, 16. – 20. September 1882 (Eines der schwersten Hochwasser überhaupt, die Verwüstungen werden durch Kommissionen erhoben: 51 Todesopfer und über 300 Gebäude neben einer Unmenge an landwirtschaftlichen Nutzgebäuden in Südtirol zerstört. Die Schäden im Raum Sterzing halten sich in Grenzen), 19. Juli 1884 (Brenner, Gewitter am Hühnerspiel verursacht Murgang, Eisenbahn Brennerbad-Gossensaß-Sterzing unterbrochen, Mareit, Pfitsch Hochwasser Überschwemmung. Gossensaß 83 mm Niederschlag, Tschöfer und Rieder Graben sowie alle anderen Gräben zwischen Gossensaß und Sterzing vermurt. Drei Brücken weggerissen. Wohnhäuser in Tschöfs beschädigt. Sterzinger Altstadt unter Wasser), 15. – 16. Oktober 1885 (Mareit, der Gletscherbach führt Hochwasser), 21. Dezember 1886

EINIGE ERSTBESTEIGUNGEN VON DREITAUSENDERN, von Hanspaul Menara im Erker 09/1990 dokumentiert (Fortsetzung):

1878: Hochferner, 1. Besteigung 1881: Sagwand, 1. Besteigung 1881: Erbauung Wiener Hütte 1882: Hochfeiler, 1. Winterbesteigung 1882: Weißwandspitze, 1. touristische Besteigung 1883: Hohe Wand, 1. Besteigung Erker 12/211885: Hochfeiler, Erstbegehung Lammergrat 1886: Becher, 1. Besteigung

1878

Sterzing feiert den 100. Geburtstag von Johann Baptist Gänsbacher (1778 – 1844) Die Stadt hat sich festlich herausgeputzt. Von fast allen Häusern wehen weißrote oder weißgrüne Fahnen und die 32 (!) Wirtshäuser von Sterzing haben ihr Schild über die Gassen gehängt. Zahlreiche illustre Gäste finden sich zu einer doppelten Feier ein: Am 28. August findet ein Gautag der deutschtirolischen Feuerwehren statt. Zwei Tage später wird der 100. Geburtstag von Domkapellmeister am Wiener Stephansdom Johann Baptist Gänsbacher gefeiert und zu diesem Anlass eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus Die Familie Gänsbacher (Wien Museum Online Sammlung 43073) angebracht. Am Nord- und Südende werden hohe Triumphbögen aus Taxgewinden aufgestellt. Die Sterzinger Musikkapelle und die Feuerwehr begleiten die 200 Gäste des Innsbrucker Extrazuges und die 140 Festteilnehmer des Bozner 9-Uhr-Zuges in die Stadt zum Geburtshaus. Ein großer Teil der Gäste erwirbt eine Erinnerungsmedaille, um sich beim Fest als Freund Gänsbachers zu zeigen. Der Musikverein Innsbruck, den der Tonkünstler Gänsbacher vor 60 Jahren ins Leben gerufen hatte, übernimmt die Leitung des musikalischen Teiles der Feier. Der Chor des Musikvereines führt das Requiem in Es-Dur von Gänsbacher in der übervollen Pfarrkirche meisterlich auf, obwohl die Orgel verstimmt ist. In den Tageszeitungen wird über das Ereignis ausführlich berichtet, wenngleich es auch einige kritische Stimmen gibt, dass nämlich die Stadt den angesehenen Tonkünstler über die Jahre „vergessen“ hätte und Gänsbacher selbst seine Heimatstadt nie mehr besucht hatte.

Die erste Teplitzer Hütte am Übeltalferner in Ridnaun übersteht nur einen Winter.

1886: Freiger, Pfaff, Sonklarspitze, Zuckerhütl, 1. Überschreitung durch eine Frau 1887: Hochgewänd-Ostflanke, 1. Begehung 1887: Hochfeiler-Nordwand, 1. Durchsteigung 1887: Magdeburger Hütte erbaut 1887: Erste Teplitzer Hütte (heute Grohmannhütte) erbaut. Im Frühjahr 1888 durch den Luftdruck einer Staublawine zerstört.

27. Februar 1878 n. Chr.

1878 -1887

28. - 30. AUGUST

Bei einem Besuch von Fürstbischof Vinzenz Goller in Brixen stirbt plötzlich Josef Peer (geboren in Hall am 29. April 1803), Stadtpfarrer in Sterzing seit 1866.


1878

Nach dem Abschluss des bosnischen Feldzuges finden die Kaisermanöver in Freienfeld und Umgebung statt. Bosnien und Herzegowina sind unter österreichische Verwaltung gestellt worden, weshalb österreichische Truppen in das bis dahin türkische Gebiet einmarschiert sind. Am 18. Der Kaiserstein am Stadtplatz 1885 (Foto Ferdinandeum W 8642) August 1878 besetzt der Kaiser Sarajevo, wo dann am 28. Juni 1914 die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand den Ersten Weltkrieg auslösen wird. Kaiser Franz Josef I. will in Sterzing ein Manöver in größerem Umfang als gewöhnlich veranstalten. In Begleitung des Kaisers kommen im festlich geschmückten Bahnhof von Sterzing Separatzüge um 1.00 Uhr nachmittags und um 7.45 Uhr abends an mit Kronprinz Rudolf, Erzherzog Albrecht, Erzherzog Karl Ludwig, Erzherzog Wilhelm, Erzherzog Rainer und Erzherzog Heinrich, lediglich Erzherzog Johann Salvator fehlt, weil er an der Spitze einer Gebirgsbrigade in Bosnien steht. Der Kaiser nächtigt im Gasthof zur Alten Post, der Kronprinz in der Neuen Post gegenüber dem Rathaus. Bei dieser Gelegenheit treten zum ersten Mal die Landesschützen zu Pferde in Aktion. Sie erhalten ein kaiserliches Handschreiben, worin ihnen der Kaiser die allerhöchste Anerkennung wegen ihrer tüchtigen militärischen Schulung und Gefechtsdisziplin ausspricht. Zugegen sind zwischen 12.000 und 20.000 Mann (die Berichte schwanken in den Zahlenangaben, genannt werden sieben Tiroler Kaiserjägerbataillons, Infanterie-Regimente, Gebirgsbatterien, Pionier-, Feldsignal- und Sanitätsabteilungen). Trotz des starken Regens fährt der Kaiser im offenen Wagen in die Stadt. Im Zuge der Manöver reitet der Kaiser in Marschallsuniform bei strömendem Regen nach Sprechenstein, Wendelberg, Thuins, Custozza-Hügel, Telfes, Raminges, Gossensaß, Trens bei der Reiterkapelle, wo er am dritten Tag den Vorbeimarsch der Manövertruppen abnimmt. Am 20. April 1879 wird anläßlich der Silbernen Hochzeit des Kaiserpaares auf dem Stadtplatz zur Erinnerung an die Anwesenheit des Kaisers ein Obelisk aus Ratschinger Marmor feierlich enthüllt. Dieser Obelisk wird Mitte der 1920er Jahre abgebrochen. 1970 zerschneidet der Steinmetz „Stein Peterle“ den Kaiserstein endgültig. Am Namenstag des Kaisers, dem 4. Oktober 1887 wird ein neuer, dem Sterzinger Obelisken ähnlicher Kaiserstein in Freienfeld feierlich enthüllt. Dieser wird im August 1935 mit grün-weiß-roter Farbe verschmiert und anschließend gewaltsam entfernt, teilweise zerhackt und vergraben, damit ihn Benito Mussolini auf seiner Durchreise zum Brenner nicht „ertragen“ muss. Nach 43 Jahren, im Jahr 1978, wird er wieder ausgegraben, restauriert und wiederhergestellt.

1879 n. Chr.

Der Freienfelder Kaiserstein, am 4. Oktober 1887 enthüllt, 1935 mit Spitzhacken zerstückelt.

Der sogenannte „Blinde Herrgott“ wird in einer kleinen Kapelle zwischen der Dorfstraße und dem Strobl-Hof in Flains ausgestellt. Laut Bibel (Mt 26, 68) haben die Häscher dem Christus die Augen verbunden, ihn geschlagen und dann gefragt: „Messias, du bist doch der Prophet! Sag uns, wer hat dich geschlagen?“ Derlei Zeugnisse tiefreligiöser Ehrfurcht gibt es im Wipptal sehr wenige. Kapelle zum „Blinden Herrgott“ in Flains

Die hölzerne Stadtritsche wird gänzlich neu hergestellt und mit steinernen Deckplatten abgedeckt. Bauunternehmer Giacomo Nicolussi liefert dazu die Ritschensteine. Bei einer Länge von 590 m entstehen Kosten von 7.229 Gulden, wobei der neue Ritschenkanal 1 m weiter gegen die Straßenmitte verlegt wird.

11. Juni 1879: Bau der „Wasserstube“ am Aglsboden Baubeginn der „Wasserstube“ am Aglsboden in Ridnaun. Dabei handelt es sich nicht um eine Staumauer im eigentlichen Sinne, sondern um eine 10 m hohe und bis zu 4,8 m starke Abschlussmauer, ein Wassertor, das eventuell herabstürzende Wassermasen selbstregulierend aufhalten und abbremsen soll. Die Anlage des Quader-Mauerwerks besteht aus 18 Schichten, die Steine sind mit eisernen Bolzen verklammert. Am 11. November 1880 ist die begehbare Mauer fertiggestellt. Die benötigten Geldmittel von 15.000 Gulden stammen von Staat, Land und neun Privat-Interessenten (darunter der Deutsche Ritterorden, das Montan-Ärar, die Gemeinde Mareit, Baron Sternbach, die Sterzinger Moosgenossenschaft, die Fraktion Unterackern).

1880: Die „Seeberbrücke“ bei Mauls

In Mauls wird die sogenannte „Seeberbrücke“ errichtet. Die Hängebrücke über den Eisack dient als Fußgängerverbindung zwischen der neuen Bahnstation Mauls und dem Gasthof „Blauer Hecht“ an der Brennerstraße am Dorfausgang von Mauls. Die Brückenköpfe bestehen aus behauenen Granitquadern mit rundbogigen Tordurchgängen. Der Holzboden hängt über Eisenstangen an zwei Stahlseilen. Seit 2013 ist diese älteste Hängebrücke des Landes unter Denkmalschutz gestellt und sollte eigentlich restauriert und wieder begehbar gemacht werden. Eine ähnliche Brückenanlage wurde 1934 bei Stift Stams in Nordtirol über den Inn gespannt.

Zur besseren Verwertung der Milchprodukte wird in Sterzing eine Dampfmolkerei gegründet.

Die Stadt kauft vom Grafen Ferdinand von Thurn und Taxis in Innsbruck um rund 25.000 Gulden das Deutschhaus und richtet dort das allgemeine öffentliche Krankenhaus Erkerein. 12/21

1887 n. Chr.

24. – 26. SEPTEMBER

1884 n. Chr.

Kaisermanöver in Freienfeld und Umgebung

1879: Die hölzerne Stadtritsche wird erneuert

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Kultur

Der Brennergeist Eine Sage, neu erzählt von Kurt Lanthaler

Am Brenner, der außer einer Wasserscheide, und damit ein Paß, auch noch ein feuchtkaltes Loch ist, hauste ein Geist, der selbst unter seinesgleichen in Verruf stand. Nämlich, ein ziemlich eigensinniger Geist zu sein. Um es freundlich zu sagen. Und so hatten sich die anderen Geister des Landes, vor einiger Zeit schon, verabredet und dem Geist in deutlicher Sprache nahegelegt, sich gefälligst zu verziehen. Aus ihren sonnenbeschienenen Geisterlanden. Und, wenn er schon nicht auswandern wollte oder sonstwie aus dem Leben, sich auf jeden Fall auf den Brenner zurückzuziehen. An dem nämlich lag keinem der Geister etwas. Zu feuchtkalt, zu windig. Irgendwie zu unfreundlich. Und eigentlich nur dazu da, um von A nach C zu kommen. Via B, eben, über den Brennerpaß. So saß er also da, der Geist, am Brenner, hatte sich nolens volens den unverhohlenen Drohungen seiner Artgenossen gebeugt, und saß am Brenner, und blies Trübsal. Und ward fortan der Brennergeist. Große Gestaltungsmöglichkeiten hatte er da am Brenner nicht, anfänglich. Da wohnte sonst keiner, und Passanten gab es auch kaum. Das eine mal kam ein Ötzi vorbei, zum Beispiel. Dem er aber mit seinem Geheul eine dermaßige Angst einjagte, daß der Ötzi um seines Lebens willen beschloß, beim nächsten Übergang über den Alpenhauptkamm lieber den steileren Weg übers Hauslabjoch zu nehmen. (Was dann allerdings auch schiefgehen sollte.) Dann kam wieder eine Zeitlang gar keiner vorbei, außer Ziegenhirten auf der Suche nach versprengtem Vieh. Die aber waren so verdreckt, daß man sie kaum erschrecken konnte. Eher andersrum.

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Die Moritat vom Brennergeist Es sind seit je die Moritaten so saftig wie ein Schweinebraten. Und so geht diese hier: Ein Dutzend Höllen hab ich schon durchschritten. Ein Dutzend Paradiese ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese, die zerbrechen, nicht mein Hals. Ich bin der Brennergänger, bin der Brennergeist. Geh über Grenzen. Treppen. Autobahn. Und übers Gleis. Ein Dutzend Höllen und ein Dutzend Paradiese, das ist der Rosen Kranz aus hier und jetzt. Und geh ich morgen auf die Reise, so ist, ich weiß, mein Platz längst schon besetzt. Bin der Brennergänger. Bin der Brennergeist. Ich sah hier alles. Und ich hörte jedes Reden, im Lauf der Zeit. Und Frieden war und Krieg. Geschäft und Niedergang. Und Durst und Hunger satt. Ich immer mittenmang. Dann kam wieder eine Zeitlang gar keiner vorbei. Hannibal kam auch nicht vorbei. Der hatte gerüchteweise vom Brennergeist gehört und beschlossen, lieber über den Col de la Traversette zu ziehen, obwohl der dreitausend Meter hoch. (Auf diese Weise kam der Brennergeist nicht in den Genuß des Anblickes

von Elefanten. Bis ins ferne Jahr 1552, als Elefant Solima am 5. Januar übern Brenner kam. Da es aber die Nacht der Befana, war der Brennergeist anderweitig beschäftigt. Also war es auch diesmal nichts mit den Elefanten, für den unseren.) Dann kam wieder eine Zeitlang gar keiner vorbei. Undsoweiter.

Dem einen hab die Nas ich langgezogen, dem anderen ein Bein gestellt. Doch meist sah ich nur zu. Dieweil die Welt vorüberreist an mir, dem ewiglichen Brennergeist. So weit der Mori Tat. Und jetzt behend die Treppe hoch bis an ihr End.


Der Nörgg, das Purzinigele und die Nichte der Nixe Geistreich und witzig: Südtiroler Sagen von Kurt Lanthaler neu erzählt und, wo nötig, verbessert und erfunden. Wilde und wundersame Gestalten bevölkern schon immer die Südtiroler Berge und Täler. So etwa der Lorgg, der in der Gegend um Stilfs seine wilde Fahrt aufnimmt, das Purzinigele am Partschinser Sonnenberg oder allerhand Antrische in Prettau. Kurt Lanthaler erzählt in seinem unverwechselbaren Stil von den furchteinflößenden, häufig gemeinen, doch meist lehrreichen Aktionen dieser pfiffigen Figuren und lässt uns damit in die anarchisch-archaische Welt früherer Bergbewohner blicken. Es sind ironische, vergnügliche Geschichten von Vergeltung und Gerechtigkeit und von manch üblem Streich und subtiler Revolte – eigensinnig illustriert von Gino Alberti. Unter den 35 Sagen finden sich auch „Mezzaselva, mitten im Wald. Und der Moarhund.“ „Die Klaamandeln und das Wetter über Mauls und Trens“ und „Der Brennergeist“. Der Autor Kurt Lanthaler, geboren 1960 in Bozen, lebt seit 1987 als freier Schriftsteller in Berlin. Er schreibt Erzählungen, Romane, Lyrik, Hörspiele, Libretti und Theaterstücke und hat die erfolgreichen Tschonnie-Tschenett-Krimis erfunden. Der Illustrator Gino Alberti, geboren 1962, lebt als freischaffender Künstler, Grafiker und Illustrator in Bruneck und Wien. Seine Bücher sind in 17 Ländern erschienen.

nen Saufkopf zum Beispiel, der, direkt an der Wasserscheide stehend, im Jahre 1830 lauthals herumgrölte. Und immer nur das Eine wiederholte, nämlich Ich bin August, des großen Goethe großer Sohn. Italien, ich komme! Je reviens! Der Brennergeist hatte sich resigniert abgewandt. Massentourismus, stilloser. So macht das keinen Spaß mehr, sagte sich der Brennergeist. Und zog sich zurück. Aufs Altenteil. Wurde gelassener, ruhiger. Ab-

geklärter. Begann mit Yoga. Und sang ab und zu ein Lied, vor sich hin. Begann, Lieder zu erfinden. Und sang weiter. Und verbrachte so seine nächsten Zeiten. Und wird sie wohl weiter noch verbringen. Jahräonen später noch kann man den Brennergeist hören, in windigen Nächten. Wie er singt. (Und weil er, immer noch, etwas eitel und sonderlich, hat er seinem Gesinge auch Titel verpaßt. Als ob, je, das jemanden interessieren würde.)

Kurt Lanthaler „Der Nörgg, das Purzinigele und die Nichte der Nixe“ – Sagen aus Südtirol Mit Illustrationen von Gino Alberti und einem Nachwort von Brunamaria Dal Lago Veneri, Folio Verlag 2021 Dann ein paar Römer. Und zwar, wie bei Römern üblich, das wissen die heute noch in Corvara und Cortina d’Ampezzo, in Scharen. Denen blies der Brennergeist dermaßen auf die Sandalenzehen, daß sie ihnen reihenweise abfroren. War aber dem Cäsaren egal. Und er schickte noch mehr Römer, die er sich zuvor bis ins Afrikanische hinunter eingesammelt hatte. Um nach Norden zu ziehen. Germania omnia divisa, und so. Dazu aber mußten sie zuerst über den Brenner, seine milites. Wo-

nach eine ganze Reihe von ihnen die sinepollices, die Zehenlosen, genannt wurden. Und einen Sitzposten in der Gemüseküche bekamen. Dann kam wieder eine Zeitlang gar keiner vorbei. Der Brennergeist hatte sich inzwischen längst in seine Lage gefunden, fand sie ziemlich trist und seinen Rücken inzwischen etwas rheumatisch. Entsprechend unenthusiastisch war er denn auch inzwischen, was das Zutodeerschrecken von Durchreisenden anging. Dem eiErker 12/21

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Gotteshäuser im Wipptal

Pfarrkirche zum hl. Nikolaus LAGE: Untertelfes KIRCHENPATRON: hl. Nikolaus ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 13./14. Jh.; unbekannter Erbauer entgotisiert und im Stil des Spätbarocks bzw. Frührokokos neu ausgestaltet. Der alte Kirchturm weist gekuppelte und eingeblendete Rundbogenfenster und eine am Beginn des 18. Jahrhunderts aufgesetzte Zwiebelhaube auf. Der Hochaltar – ein Säulenaufbau mit bewegtem Gebälk und Volutengiebel – enthält die Statuen des hl. Johannes des Täufers und des hl. Johannes des Evangelisten. Den zentralen Raum nimmt

Der hl. Nikolaus (um 270 – 345/351) wurde in Lykien, genauer in der Stadt Myra (Kale, westlich von Antalya) geboren und schließlich zum Priester geweiht. Nach dem Tod seiner Eltern verteilte er das Erbe unter den Armen, stiftete ein Kloster und begab sich auf eine Pilgerreise ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wurde er Bischof von Myra und als solcher Opfer einer neuen Christenverfolgung. Nikolaus wurde eingekerkert und gefoltert, kam aber schließlich frei und nahm 325 am Konzil von Nicäa teil. Er starb in Myra, jener Stadt, die Kaiser Konstantin VII. im 10. Jahrhundert als die „dreifach gesegnete myrrhenduftende Stadt der Lykier“ preisen sollte. Bereits im 5. Jahrhundert erhob sich über seinem Grab eine christliche Basilika. Im 11. Jahrhundert brachten italienische Kaufleute die Gebeine des Märtyrers schließlich nach Bari und errichteten ihm dort eine prächtige Kirche. Nur bei sehr wenigen Heiligen ist das Brauchtum so reich wie bei Nikolaus. So bringt er noch heute am 6. Dezember den Kindern neben Äpfeln, Nüssen und Clementinen auch allerlei Süßigkeiten. Nikolaus gilt u. a. als Schutzheiliger der Kinder, Schüler und Lehrer, der Pilger, Reisenden, Kaufund Seeleute, der Advokaten, Notare, Richter und Gefangenen sowie der Feuerwehrleute. Er wird bei Wassergefahren, Seenot und ungerechten Gerichtsurteilen angerufen. Nikolaus wird zumeist als älterer Bischof mit Stab, Pallium und Mitra sowie einem Buch mit drei goldenen Kugeln dargestellt.

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© Martin Schaller

Die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Untertelfes wird urkundlich in einem Kaufbrief erstmals 1357 erwähnt, am Beginn des 16. Jahrhunderts erneuert und schließlich 1511 geweiht. Von der einst spätgotischen Bausubstanz haben sich lediglich das Eingangsportal, der dreiseitige Chorabschluss, die Spitzbogenfenster am Chor sowie Längsgurte und Konsolen des ursprünglichen Gewölbes erhalten. 1831 wurde das Gotteshaus

jedoch das Altarbild ein. Dieses zeigt den Kirchenpatron und ist eine 1766 entstandene Arbeit des einheimischen Malers Anton Sieß aus Obertelfes. Die Ausmalung der Kirche übernahm 1899 der Dekorationsmaler Johann Plattner aus Steinach am Brenner. Besonders ansprechend ist die Darstellung der „Zehn Gebote Gottes“ im Kirchengewölbe. Aus Steinach kommt auch die um 1904 gebaute Reinisch-Orgel. Sie stammt aus der Werkstätte der bekannten Orgelbaufamilie Pircher-Reinisch. Der Seitenaltar – in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschaffen – birgt in einer Altarnische eine vermutlich um

1450 entstandene Marienstatue. Diese soll aus der Werkstatt oder zumindest dem Einflussbereich des berühmten Meisters Hans Multscher (um 1400 – 1467) aus Ulm stammen. Die Seitenstatuen stellen den hl. Petrus und den hl. Paulus dar und wurden im 18. Jahrhundert angefertigt. In der Vergangenheit gab es immer wieder im Kircheninneren Eingriffe, die das Aussehen des Gotteshauses nicht unwesentlich veränderten. Der Altarraum wurde 2014 vom Künstler Robert Engl aus Sterzing erneuert und umgestaltet. Harald Kofler



Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Giornata delle Luci Blu

Comune di Vipiteno

L’11 novembre molte persone entusiaste hanno partecipato alla Giornata delle Luci Blu che si è tenuta alla caserma dei pompieri di Vipiteno

© Martin Schaller

Approvata l’assunzione dei costi per la realizzazione della Casa di Riposo comprensoriale.

Su iniziativa dell’associazione “Wipptal, il piccolo comprensorio con un grande cuore”, le organizzazioni della luce blu di Vipiteno si sono presentate alle persone con bisogni speciali. In questa occasione, i partecipanti hanno potuto incontrare le forze di soccorso e le forze dell’ordine e vedere i loro veicoli e attrezzature di emergenza. Oltre ai vigili del fuoco di Vipiteno, hanno partecipato i servizi di soccorso alpino AVS, CAI e Guardia di Finanza, così come la Croce Bianca, i Carabinieri, la Guardia di Finanza, la Polizia Stradale e la Polizia Municipale. cm

Dati occupazione durante i mesi estivi 9.106 occupati L’estate scorsa nella Wipptal erano occupate 9.106 persone, di cui 5.246 uomini e 3.860 donne: 912 al Brennero, 1.644 a Campo di Trens, 733 a Fortezza, 2.049 a Racines, 1.148 in Val di Vizze e 2.652 a Vipiteno. La maggior parte delle persone erano impiegate nel settore pubblico (1.689), seguito dal settore alberghiero e della ristorazione (1.459). Il settore industriale e artigianale contano 1.702 dipendenti. Il settore delle costruzioni impiegava 1.619 persone, quello del commercio 1.086. Di gran lunga il minor numero di persone appare nell’agricoltura con 291 persone. Il tasso di disoccupazione è sceso gradualmente nei mesi da giugno a settembre, con una media di 436 persone. L’anno scorso c’era stato un forte aumento del numero di disoccupati a causa della crisi dovuta dalla pandemia Covid 19. Nell’anno 2019, erano 322 le persone disoccupate. cm

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Durante la riunione del consiglio comunale di Vipiteno svoltasi il 10 novembre, senza molte discussioni, i consiglieri hanno approvato l’assunzione dei costi per la costruzione della nuova casa di riposo comprensoriale Il sindaco Peter Volgger ha informato i presenti che i suoi colleghi sindaci gli hanno chiesto di elaborare un piano di finanziamento basato sull’offerta della Volksbank. In seguito a colloqui personali è emerso che la banca è disposta a prolungare la durata del prestito da 20 a 25 anni. Purtroppo, si è scoperto che i termini di rimborso sarebbero entrati in vigore a contratto firmato. Quindi, dopo aver calcolato due anni di anticipo, il tempo effettivo si estende a 23 anni. Invece della rata originariamente prevista di 176.000 euro, il comune di Vipiteno deve ora pagare 325.000 euro all’anno – così Volgger. “Ho parlato con la contabilità e sono convinto che ce la faremo”, ha detto Volgger, spiegando che non vuole cedere nessuno dei 35 letti riservati al comune di Vipiteno. “Dovremo scavare più a fondo nelle nostre tasche, ma avremo bisogno dei letti in futuro!” Il primo cittadino ha informato che i costi, che da 16 milioni di euro inizialmente stimati e ora arrivati a 22 milioni, non possono aumentare ulteriormente. “Altrimenti, questo edificio diventerà davvero inaccessibile - siamo già a 357.000 euro per letto!” ha sottolineato Volgger. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stata approvata con un’astensione la variazione del bilancio. La voce più rilevante riguardava un contributo provinciale di 288.000 euro per la ristrutturazione della strada di accesso allo “Schallerhof” a Matzes. Inoltre, la parte corrente del bilancio comprende 165.000 euro per le spese di elettricità, 10.000 euro per il cantiere comunale e 3.000 euro per il parco giochi dell’asilo “Maria Regina Paris”. Sono stati stanziati 20.000 euro per la messa in funzione dell’impianto di raffreddamento della pista di pattinaggio, 3.000 euro come contributo per il capannone per i veicoli di raccolta dei rifiuti, ed è stata stanziata anche una parte dei costi per l’acquisto di una spazzatrice del costo di 115.000 euro, cioè 60.000 euro. Inoltre, il bilancio includeva ammanchi di 78.000 euro (Balneum) e 45.000 euro (GIS), così come i contributi Covid per i buoni pasto (29.000 euro) e per l’esercizio delle funzioni di base (77.000 euro).

Nella variazione di bilancio sono stati approvati inoltre 6.000 euro per l’acquisto di due nuovi dissuasori di velocità. Il sindaco Peter Volgger, ha informato che i residenti hanno espresso opinioni positive sull’effetto dei dissuasori di velocità . Il dispositivo mobile, attualmente in uso, sarà posizionato alternativamente su tratti di strada particolarmente trafficati. Dopo che i residenti

hanno chiesto al comune una soluzione permanente, saranno acquistati altri due dissuasori di velocità . Tra gli altri punti è stato approvato anche il modello di ordinanza del Consorzio dei Comuni per l’ordinanza della tassa d’intervento. Sarebbe stato possibile introdurre una tassa per le misure di costruzione sotterranea, ha spiegato il sindaco Peter Volgger, ma ci si è astenuti dal farlo perché non si voleva gravare i proprietari di edifici con costi aggiuntivi. È stata approvata all’unanimità anche la vendita di due terreni edificabili a Vipiteno e di un terreno (Ceves), su cui sarà costruita una stazione di pompaggio. Tra le varie, la consigliere Evi Frick (SVP) ha proposto di elaborare un concetto per l’uso della palestra nella zona sportiva e un concetto generale per la zona sportiva. “La palestra è stata ben ristrutturata, ma si sapeva già prima della ristrutturazione che la sala attrezzi era troppo piccola. Pertanto, è necessaria una valutazione dei bisogni e uno scambio con le varie associazioni per chiarire come utilizzare nel miglior modo possibile lo spazio esistente” – così Frick. Verena Debiasi ha spiegato che esiste già un gruppo di coordinamento che cerca costantemente di apportare miglioramenti e di cercare soluzioni soddisfacenti. Il collaboratore responsabile degli impianti sportivi è ben informato della situazione e le associazioni sportive possono rivolgersi a lui per qualsiasi esigenza. cm


PR

Regala momenti di shopping

Hockey

Alps Hockey League

I Broncos tornano sul ghiaccio nel campionato Alps Hockey League guadagnando un punto sul campo dell’EC Bregenzerwald. Dopo aver rimediato due sconfitte consecutive i Broncos sono tornati sul ghiaccio nel campionato Alps Hockey League guadagnando caparbiamente un punto sul campo non facile dell’EC Bregenzerwald. La squadra austriaca sicuramente non pensava di dover terminare l’incontro in parità e vincerlo nel tempo supplementare. In vantaggio per tre a zero, Kofler e Cristellon lo hanno portato sul 3 a 2 e quando è stata segnata la quarta rete dagli austriaci il gioco, per loro, sembrava ormai fatto. Ma i nostri giocatori non si sono dati per vinti ed hanno sfoderato un gioco astuto, opportunista, bello che li ha premiati portandosi sul 4 a 3 ancora con Kofler per poi esultare per il pareggio raggiunto con la splendida rete di Niccolai. Il colpaccio da parte dei Broncos sembrava vicinissimo dopo che il portiere del Bregenz con un vero e proprio miracolo non ha permesso a Tobias Kofler di segnare. Purtroppo non ha fallito il colpo l’attaccante Lipsbergs portando il risultato a 5 a 4 per la squadra di casa e che ha mandato in fumo i sogni dei Broncos che hanno guadagnato un solo punto, ma meritatissimo se si pensa che il Coach Whitecotton ha dovuto fare a meno, per diversi motivi, di 7 giocatori. Non è per niente andata bene la partita

a Collalbo contro il Rittner Buam dove i Broncos sono stati sconfitti con un sonoro 4 a 0. La situazione, mentre scriviamo, vede la squadra della Wipptal al 12° posto in classifica con 19 punti e quattordici partite giocate. Le formazioni che la precedono hanno disputato dai 3 ai 4 incontri in più il che sta a significare che con qualche risultato positivo facilmente potrebbe inserirsi tra le prime otto formazioni. E tutto questo accadrà a breve dal momento che sino al 9 dicembre sono in programma ben 8 incontri molti dei quali con squadre locali e che potrebbero migliorare, in caso di vittoria dei Broncos, anche la situazione nel campionato di serie A. Rimangono ancora 2 incognite, l’andamento della pandemia che soprattutto in Austria e Germania sta peggiorando e che potrebbe compromettere l’andamento del campionato e la seconda è quella legata al campo provvisorio del ghiaccio che ancora non è stato ultimato. Si pensava di vederlo realizzato per la metà del mese di novembre ma, sentito il sindaco di Vipiteno Peter Volgger, la ditta che deve provvedere alla copertura non è pronta prima degli inizi del mese di dicembre. I lavori stanno procedendo spediti e staremo a vedere se sotto l’albero i giocatori, i tifosi, gli appassionati dell’hockey e del pattinaggio sul ghiaccio riusciranno a godere del nuovo campo, naturalmente, sempre Covid permettendo.

© GUUS REINARTZ

Natale è alle porte e non sapete ancora cosa regalare a parenti, amici, collaboratori o clienti? Con il buono d’acquisto di Vipiteno regalate a ognuno ciò che desidera.

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Fortezza dice no al progetto BBT

Fortezza ha detto no. La giunta comunale prima, il consiglio poi, nel corso della sua ultima sedu-

ta. Ha detto no al progetto del BBT (o meglio dei tecnici del consorzio di ditte che eseguiranno i

Neonati della Wipptal 2021 Il vostro bambino è nato nell’anno 2020 e volete pubblicare nell’Erker la più bella foto del nuovo membro della famiglia? Spedite una foto del bambino, nome e luogo di residenza entro il 15 gennaio a barbara.fontana@dererker.it. Le foto verranno pubblicate nel numero dell’Erker di febbraio. Tra tutte le foto inviate ne verrà pescata una e premiata con una sorpresa!

Condizioni di partecipazione: • La famiglia deve essere residente nella Wipptal o provenire dalla Wipptal. • Il bambino è nato entro il 2021. • I partecipanti concordano sul fatto che le foto vengano messe a disposizione della redazione dell’Erker (con citazione dell’autore) a titolo gratuito.

Termine di spedizione: 15 gennaio Informazioni al nr. 0472 766876, barbara.fontana@dererker.it

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lavori del tratto Fortezza-Ponte Gardena) – di una strada che dipartendosi dalla statale subito a nord del forte asburgico, sottopassando l’autostrada e collegandosi all’esistente strada forestale, avrebbe consentito ai camion di raggiungere il costone roccioso a sud dell’ex areale della rampa bestiame dove è previsto l’imbocco, il “portale” del nuovo tratto. “Non abbiamo voluto prendere in considerazione l’ipotesi, caldeggiata da comuni vicini, perché abbiamo considerato solo il bene del nostro paese” ha affermato il vicesindaco Richard Amort. “Anche considerando la realizzazione del vallo di separazione tra l’abitato e la strada – ha proseguito – la zona di Riol, ma non solo, sarebbe stata fortemente penalizzata soprattutto dalle polveri. Ed infine – ha concluso – non vi erano in vista benefici economici per Fortezza”. Già. Potremmo aggiungere inoltre, che l’accesso alla pista ciclabile (già praticamente cancellata tra Mezzaselva e Fortez-

za), sarebbe stato ulteriormente danneggiato, così come la possibilità di raggiungere Forte Alto e la palestra d’arrampicata. Sono queste solo alcune delle problematiche che avevano, all’apparire della proposta caldeggiata da Martin Ausserdorfer, direttore dell’Osservatorio provinciale per il Bbt e l’ingegner Marina Zanetti del Consorzio Dolomiti che si è aggiudicato l’appalto dei lavori, fatto storcere il naso a quei molti, pronti a vedere la parte più oscura dell’idea e a giudicare tecnicamente il progetto a colpi di “cui prodest” ovvero “a chi conviene?”. La parte più visibile di un iceberg che non tutti riescono a valutare nella sua consistenza e nelle sue complesse dinamiche. Insomma i più addentro alle faccende e ai rapporti Comune- Bbt hanno soppesato la cosa e, come detto in apertura, han detto “no”.

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Fortezza

A Mezzaselva un nuovo ponte dalle forme antiche Cambierà in maniera definitiva la viabilità a Mezzaselva. La frazione del Comune di Fortezza presenta infatti una certa criticità nei confronti delle ipotetiche piene dell’Isarco e dunque, vista la mappa dei rischi, l’Amministrazione ha preso atto della situazione decidendo per un intervento radicale: il ponte sull’Isarco che immette sulla piazza della chiesa dedicata a San Martino, smetterà di essere agibile ad automobili e bus e si limiterà a consentire l’attraversamento a pedoni e biciclette. Per entrare in piazza dunque, e dunque per accedere all’unica macelleria presente nel comune così come sarà per i turisti ospiti dell’unico albergo, l’albergo “Al Ponte”, bisognerà percorrere qualche centinaio di metri in più verso nord, per imboccare il nuovo ponte sul fiume, realizzato per l’accesso alla zona artigianale per poi costeggiare la zona sportiva verso sud, lungo la direttrice autostradale, piegare verso la chiesa e raggiungere la piazza. In fondo non proprio una “via crucis”! Il progetto è stato presentato durante la più recente riunione del consiglio comunale dall’ingegnere Gianluca Vignali, progettista che ne ha spiegato motivazioni e costi. Il tecnico ha chiarito innanzitutto come il piano-rischi provinciale, dando fondo alle statistiche, preveda delle piene dell’Isarco rispettivamente ogni 30 anni. Ciò fa sì che, ove non venissero prese adeguate misure, le zone edificabili e/o già edificate, si ridurrebbero notevolmente di superficie. E se una eventuale grossa piena dell’Isarco può essere contenuta alzando i muri di contenimento dell’alveo a nord dell’abitato (una delle direttrici di scarico della piena è stata individuata tra la ferro-

via e l’autostrada), il ponte per la sua struttura in calcestruzzo e per il suo spessore, potrebbe divenire un “tappo” pericoloso portando, come sempre accade, rami e alberi divelti; un tappo tale da far rischiare una vera inondazione. La soluzione? Realizzare un ponte di spessore più sottile (25 centimetri rispetto al metro e 30 attuali) tanto da guadagnare più di un metro in altezza e dunque garantire un più naturale fluire dell’acqua. Va da sé che un ponte più sottile realizzato in ferro e legno ha una portanza molto minore e per questo la limitazione futura ai mezzi a motore (eccettuate le ambulanze e i mezzi dei Vigili del fuoco). Poco male se la misura non prevedesse anche un sollevamento del piano stradale di 75 centimetri, il che fa affossare la terrazza all’aperto dello storico albergo di una quota ancora maggiore visto che la rampa per disabili, prevista sul lato nord, dev’essere contenuta nella sua inclinazione ad un massimo di 8 gradi per essere percorribile e dunque necessariamente allungata verso la piazza. Insomma i due

dirimpettai del ponte, l’albergo e una casa di abitazione privata, forse, avranno di che lamentarsi. Ma meglio così di un’esperienza “veneziana”. Un paio di annotazioni: il Comune spenderà per il ponte circa 230 mila euro oltre agli oneri progettuali; il ponte sarà probabilmente coperto da un tetto in scandole di legno, e ricalcherà la tipologia dei ponti antichi sui fiumi del Tirolo, come lo era, per chi voglia ricordare, quello a Prà di Sopra; Il sindaco, nel suo commen-

to al progetto, ha raccomandato l’ingegner Vignoli di contenere quanto più possibile il disagio che l’albergo e i residenti in zona dovessero soffrire. Va detto in calce, che la nuova viabilità avrà quantomeno bisogno di una riflessione un po’ piú approfondita: la strada di penetrazione in paese infatti non pare avere le caratteristiche per ospitare due mezzi pesanti che dovessero incrociarsi. dm

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Onorificenze per i membri del coro di Fortezza Il coro della chiesa di Fortezza “Domenica Cantiamo” nonostante la pandemia, ha invitato a cantare in onore del Signore anche quest’anno.

Ripresa l’attività dell’UPAD Dopo 22 mesi è ripresa a Vipiteno, il mese scorso, l’attività dell’UPAD con una serie di conferenze che hanno visto impegnati il dott. Gianni Pontarelli, medico di Medicina generale, coordinatore dell’ambulatorio cure primarie

Oltre alle attività del gruppo corale degli adulti, che si esibisce fino a 50 volte all’anno nelle celebrazioni liturgiche e in altre attività dell’associazione, i direttori del coro Hannes Unterhofer e Sabine March Unterhofer incitano anche il coro dei giovani delle parrocchie di Fortezza e Mezzaselva a partecipare alla formazione del canto e alle prove settimanali, nonché all’organizzazione della liturgia. Le attività organizzate dai coristi, come l’organizzazione di celebrazioni di messe, lezioni di canto, prove e incontri comunitari, uscite del coro e merende, sono gestite su base puramente volontaria e senza scopo di lucro. Presto, tra l’altro, a Mezzaselva avrà luogo un canto d’Avvento a cori incrociati in collaborazione con noti gruppi corali locali, durante il quale saranno raccolte donazioni per scopi caritatevoli nella parrocchia. La campagna è stata avviata dal Coro femminile di Mezzaselva sotto la direzione di Birgit Seeber e della presidentessa Evi Strickner. Il repertorio di “Domenica Cantiamo” con cantanti di lingua tedesca e italiana tra i 14 e gli 80 anni è colorato come la formazione vocale: Si va dagli studi intensivi della nuova lode di Dio all’esecuzione di opere polifoniche di maestri contemporanei come H. Paulmichl, L. Maiererhofer, K. Heizmann, B. De Marzi e G. Zappala. I nuovi partecipanti sono sempre i benvenuti nel coro. Il grande impegno e la dedizione alla comunità per la gloria di Dio si riflette naturalmente anche nelle regolari cerimonie d’onore. Nell’ultima cena del coro, il 24 ottobre, dopo una messa solenne, sono state consegnate sette onorificenze: al presidente Alexander Lasta e all’archivista musicale Tiziana Bendinoni, oltre che ad Amalia Scanferla, Caterina Ottaviani, Mirella Scanferla, Teresa Olivieri e Marco Galazzini. Oltre ai membri del coro e alle loro famiglie, era presente anche il decano Florian Kerschbaumer. Il coro ha potuto gustare delizie culinarie al Köfererhof di Novacella. cm

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mento delle terre che attraversavano. Il terzo incontro del mese di novembre ha riguardato il sommo poeta Dante dove la dott.ssa Silvia Maurelli ha parlato dell’Inferno, il Purgatorio ed il Paradiso. Non è stato facile riprendere l’attività.

Nelle foto gli intervenuti alla conferenza di Pontarelli ed una di Norma Corti insieme a Giulio Todesco.

del Pronto soccorso del San Maurizio di Bolzano che ha risposto a domande specifiche sul diabete, la tiroide e l’ipertensione e che ha concluso il suo intervento, in allegria, esibendosi alla chitarra dal momento che oltre alla sua passione di medico, unisce quella di comporre canzoni che poi lui stesso interpetra. Il dott. Pontarelli cura gli ammalati e nello stesso tempo coltiva il suo talento artistico al quale unisce anche l’amore per i suoi cavalli e, soprattutto, verso il prossimo avendo aperto anche un centro di ippoterapia. Per lui, che si definisce nello svolgimento della sua attività medica, “un mezzo nelle mani di Dio”, quando si è disposti ad aiutare gli altri tutto diventa semplice e naturale. C’è stata poi la partecipazione, a Bressanone, alla Giornata dedicata ai ferrovieri altoatesini, un riferimento importante per l’assetto economico e sociale sudtirolese. Una mostra con esposizione di cimeli ed un convegno con proiezione di filmati hanno posto in evidenza tutto l’apporto storico, professionale, economico e sociale che i mezzi e gli uomini delle ferrovie hanno portato nel cambia-

Ancora la pandemia del Covid impone precauzioni e limitazioni. Ciò nonostante, come ha sottolineato Giulio Todesco, nell’incontro con Pontarelli, è grazie alla caparbietà, la voglia di fare, alla vitalità della nostra responsabile di sezione Norma Corti che è stato possibile ricominciare ad incontrarci. “Soprattutto alla nostra età -sostiene la Corti- da quando è iniziata la pandemia sono stati 22 mesi persi. Il miglioramento della situazione pandemica ci ha consentito di riprendere, se pur con tutte le precauzioni del caso, i nostri incontri e questo non può che far bene allo spirito. Speriamo di poterlo continuare a fare. Uno speciale ringraziamento - ha aggiunto - è doveroso rivolgerlo al sindaco di Vipiteno” Peter Volgger che ci mette a disposizione la sala Vigil Raber per i nostri incontri.” Ancora prima delle conferenze è stata organizzata da Norma Corti una riuscita ed interessante visita al Museo di Vipiteno con guida ed un Törggelen presso l’albergo Mezzaluna di Vipiteno allietato dalla fisarmonica del bravo Oswald Salcher. Un inizio davvero promettente. bm


Un libro per celebrare i 40 anni della sezione CAI di Brennero

Cartolina di Brennero, anni Sessanta (Archivio Gianfranco Cera)

Gruppo CAI Brennero giovanile, 1998 (Archivio Bruno Antoniol)

In occasione del quarantesimo an- volume, si complimenta con la se- quota di Bruno Antoniol, presidenniversario dalla fondazione, il CAI zione per “quel suo carattere che te del CAI Brennero per 14 anni, e Brennero ha voluto festeggiare in ha saputo vincere ogni smarrimento dall’album dei ricordi della sezione, grande. Per raccontare la storia del- legato alle peculiarità del territorio in cui la quarantennale carrellata di la sezione e fare un bilancio apfoto di gruppo e di gite profondito delle mete raggiunte, testimonia l’intensa attività della sezione. il direttivo ha affidato a Caterina “Questa pubblicazione”, Fantoni la realizzazione del volume CAI Brennero 1981-2021. scrive Caterina Fantoni Una sezione al confine (Artenell’introduzione, rapprestampa, 2021). senta “un’opportunità Con una pubblicazione celebraper ampliare i punti d’ostiva, la sezione desidera sopratservazione sul paese stesAnniversario ventennale del CAI Brennero, 2001 (Archivio CAI tutto lasciare una traccia della Brennero) so”, per il quale il CAI ha propria attività nel territorio e, costituito un elemento di allo stesso tempo, intende passare e anche per questo suo saper ricor- continuità negli ultimi quarant’anni, il testimone di un esempio virtuo- dare, che significa riportare a cuore, “a dispetto dello sgretolamento dei so alle future generazioni del CAI coloro che nel tempo hanno contri- maggiori punti di riferimento istiBrennero, come tiene a sottolineare buito col loro volontariato a rendere tuzionali, economici e paesaggistici del posto”. il presidente Claudio Capuzzo nel- speciale la sua storia.” la sua presentazione: “Parlando a Nella prima parte del libro l’autrice Un libro, dunque, che attraverso la nome di tutti i soci e dei tanti bren- approfondisce proprio le premes- microstoria della sezione CAI del paenerini che si sono sempre spesi per se storiche e il particolare contesto se, offre uno sguardo sulle vicende il paese e hanno sempre creduto in cui è nata la sezione. La conte- del Brennero come crocevia del Nonell’operato della sezione, posso stualizzazione introduttiva è inoltre vecento e fornisce anche spunti di dire che il traguardo del quarante- arricchita da una serie di documenti riflessione sul percorso difficile vissimo anniversario del CAI Brennero fotografici tratti dalla collezione pri- suto, e spesso subito, da un luogo è una conquista significativa, non vata di Gianfranco Cera, alcuni dei e da una comunità con una storia scontata e, soprattutto, proiettata quali inediti. unica. Nella seconda parte del libro, dediverso il futuro.” Il libro La sopravvivenza del CAI Brennero, cata alla storia del CAI Brennero dalCaterina Fantoni, CAI Brennero infatti, non era per niente scontata la sua fondazione nel 1981 ad oggi, 1981-2021. Una sezione al conperché, come scrive Caterina Fanto- intervengono con i loro racconti i fine, Artestampa, Modena 2021. ni, non si tratta di una sezione o di testimoni rappresentativi delle diverPrefazione del presidente del CAI un posto qualsiasi, ma di “un luo- se epoche dell’associazione, i quali, nazionale Vincenzo Torti. go complesso, dalla storia intensa”, con le loro memorie e considerazioLa presentazione del libro avrà luogo a Brennero, ma per le stravolto da profondi cambiamenti ni, restituiscono in modo diretto e limitazioni dovute alla situazione genuino l’atmosfera del paese e gli storico-politici ed economici. contingente, la partecipazione Il presidente del CAI nazionale Vin- intenti di una comunità. Il libro è imall’evento sarà solo su invito. cenzo Torti, nella sua prefazione al preziosito anche dagli scatti in alta Erker 12/21

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

Jack Alemanno e la Spolpo Blues Band

Suoni nella Spolpo Blues Band già da 31 anni, come l’hai conosciuta? Nel 1979, quando avevo 13 anni, con mio fratello Bob, Fabio Biondi e Walter Rieder abbiamo formato il gruppo ARBAnd. Oltre alle varie prove nella soffitta di casa nostra e ai vari concertini, capitava anche di fare qualche giro in macchina tutti insieme per acquistare strumenti o per andare a sentire altre band. Nel 1982 un manifesto annunciava un Open Air all’Alpe di Siusi e tra i gruppi in scaletta c’era la Spolpo Blues Band. Ricordo la splendida cornice dell’Alpe, una giornata solare e un gruppo fuori dal comune, fuori dagli schemi, con un livello tecnico straordinario, tanto da farmi scordare chi avesse suonato oltre alla Spolpo. Cosa avrei dato per entrar a far parte di una band così… Destino ha voluto che nel gennaio 1990 il loro chitarrista, Werner Bauhofer, mi chiedesse se fossi disposto a suonare qualche data con loro e... E poi sei rimasto a suonare con loro per oltre trent’anni... Quando sono entrato a farne parte ho potuto capire da vicino

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© Martin Schaller

Fondata a Bolzano nel 1981, la Spolpo Blues Band ha festeggiato i quarant’anni di attività ininterrotta con l’immutata energia della sua formazione di musicisti più longeva, costituita da Agostino Accarrino, fondatore della band, Eric Siviero, nel gruppo dal 1987, Paolo “Jack” Alemanno, dal 1990, Werner “Haifisch” Heidegger, dal 1995, e Alex Trebo, dal 2000. L’anniversario si è celebrato con quattro concerti in Sudtirolo: a Merano, a Monte Cavallo, a Passo delle Erbe in Val Badia e a Laives. Jack Alemanno ha raccontato all’Erker la sua esperienza personale nella Spolpo Blues Band.

La Spolpo Blues Band al Music Lab di Vipiteno l’essenza del gruppo e mi ci sono identificato da subito. Negli anni è diventata una band sempre più promettente ma il suo scopo non è mai stato quello di raggiungere il successo. Il grande pregio del gruppo è che davanti a 15 persone in un pub suona come se si trovasse in uno stadio davanti a 10.000. È un approccio al pubblico che si può tradurre in una sorta di missione musicale. In un certo senso ci potremmo paragonare ai Blues Brothers, sia per le molte avventure che abbiamo vissuto sulla nostra pelle, sia per lo spirito con il quale affrontiamo i concerti. Penso che sia proprio per questo che la band ha influenzato tantissime altre band qua in regione, non tanto per le nostre canzoni - perché noi suoniamo prevalentemente cover - ma più che altro proprio per questo approccio divulgativo, per lo stile e per la passione musicale epidemica che trasmette la

Spolpo. Per la Spolpo Blues Band la missione essenziale è sempre stata quella di portare la musica in giro, divertire divertendosi. La più grande ricompensa per noi infatti è vedere la gente che balla, che si svaga e apprezza come suoniamo. Hai parlato di cover, qual è il vostro genere dominante e quali sono i vostri autori di riferimento? Il nostro genere è un blues rock e la musica che ci piace e che ci ispira di più è senz’altro quella dei Rolling Stones, dei Cream o dei Lynyrd Skynyrd e facciamo anche cover di Jimi Hendrix, di J.J. Cale e di altri. I pezzi che proponiamo però si trasformano, li plasmiamo finché a un certo punto diventano nostri. Questa trasformazione è sempre un processo naturale, non è il risultato di uno studio, dipende dal nostro modo di suonare. Abbiamo una formula sinergica che funziona alla perfezione, un’intesa istintiva nel portare la musica

dove vogliamo che si sprigiona e si sviluppa nel momento stesso in cui suoniamo. Se decidiamo di fare alcuni brani nuovi, li proviamo individualmente e poi quando ci troviamo amalgamiamo le singole esecuzioni. Le prove che facciamo sono pochissime, perché tanto sappiamo che nel corso di un concerto non suoneremo mai i pezzi così come li abbiamo provati: c’è ampio margine per l’improvvisazione e gli arrangiamenti spesso sono estemporanei. Di concerto in concerto l’esecuzione migliora o comunque è sempre diversa e, tra di noi, abbiamo raggiunto un grado d’intesa che è davvero raro. Per quanto mi riguarda, nella Spolpo riesco a esprimere il mio meglio assoluto sia per l’ottimo livello dei musicisti, ma anche per una flessibilità, una disponibilità all’improvvisazione e un’intesa che mi hanno sempre stimolato molto. Ho suonato


con una novantina di band, ma la Spolpo mi ha dato la possibilità di esprimere al massimo la mia identità musicale. Quest’anno, proprio nella ricorrenza del quarantennale, avete organizzato solo quattro date. È stata una scelta, abbiamo voluto essere cauti innanzitutto per le limitazioni della pandemia, perciò abbiamo programmato quattro date significative, ovvero una per decennio di vita della band. E poi abbiamo scelto di proporre le serate in luoghi rappresentativi, posti in cui in passato abbiamo fatto concerti ben riusciti e che sapevamo avrebbero offerto una buona accoglienza e una bella atmosfera. In previsione dei concerti abbiamo lavorato al Music Lab e bisogna dire che, oltre a essere per due quinti vipitenesi, i membri della Spolpo Blues Band qui a Vipiteno sono di casa.

Perché oltre a te nel gruppo c’è anche il bassista vipitenese Haifisch... Haifisch, Gianni Ghirardini ed io suoniamo insieme dagli anni Ottanta, prima nella Gianni Ghirardini Blues Band e poi nella PANGEA. Quando nel 1995 è uscito dalla Spolpo Blues Band il bassista Walter Kustatscher, era mio grande desiderio che il suo posto venisse preso da Haifisch, perchè con lui il mio modo di suonare si fonde benissimo e, una volta entrato Haifisch, è stato chiaro a tutti che era proprio il bassista giusto per il gruppo. Bisogna anche ricordare che nella nostra band sono rappresentati i tre gruppi linguistici sudtirolesi, italiano tedesco e ladino, visto che il tastierista Alex Trebo è della Val Badia. La Spolpo Blues Band ha fatto anche da gruppo spalla a musicisti importanti

Sì, nel 1996 abbiamo condiviso il palco con Zucchero al concerto invernale a Plan de Corones, poi nel 2008 ci ha voluto lui come gruppo spalla al Palaonda di Bolzano. In un’occasione speciale, un concerto privato a Chiusa, abbiamo suonato anche con Alvin Lee dei Ten Years After, un musicista che ha suonato a Woodstock nel 1969. Inoltre, una decina di anni fa, abbiamo avuto come ospite della band Andrea Braido, un bravissimo chitarrista trentino che ha anche suonato con Vasco e con Mina. Proprio come i Blues Brothers gli Spolpo hanno suonato spesso per beneficenza. Abbiamo amici e fan della Spolpo che ci hanno invitati più volte a suonare per iniziative benefiche, nel corso degli anni ci hanno chiamati diverse associazioni, ad esempio abbiamo suonato spesso

per Emergency a Merano e per la Pro Positiv a Laives. Abbiamo girato per tutta la regione, ma siamo stati invitati a fare concerti anche più lontano, in Germania e all’Isola d’Elba. Anche questo forse racconta la band nel suo approccio alla musica: non c’è mai stata quella smania per l’autopromozione, per il successo a tutti i costi, eppure siamo sempre stati invitati a suonare in giro. Le energie della Spolpo si sono sempre spese più per la musica dal vivo che per le questioni di contorno e si potrebbe dire che è la qualità della musica a promuovere la nostra band e non il contrario. cf

Per approfondire: Paolo “Crazy” Carnevale, Spolpo Files. Una storia altoatesina, Edizioni Alpha Beta, Merano 2008

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Joe Smith Band Uno spettacolo esaltante fatto di buona e sofisticata musica interpretata da musicisti e cantanti di successo

Presso il Teatro Comunale di Vipiteno ha avuto luogo l’atteso concerto della Joe Smith Band che non ha tradito le aspettative del folto pubblico presente in sala. Come al solito il leader nonché fondatore della band Peppi Haller ha dimostrato essere un vero e proprio intrattenitore e questa volta non ha suonato nessun strumento a lui familiare ma ha voluto avere il piacere di esibirsi come cantante proponendo successi degli anni 80 tra i quali canzoni della band californiana dei Toto, Michael Jackson, Pink Floyd e Stevie Wonder. Un ottimo risultato ottenuto anche perché ha unito la sua voce insieme a quella dei Wipp Singer uno strepitoso coro tutto al femminile abilmente diretto da Waltraud Pörnbacher ed a quella di due cantanti, anche loro invitate per l’occasione, Silvia Sellemond e Renate Gartner che si sono esibite anche singolarmente ottenendo, con la loro splendida voce, un meritato plauso da parte del pubblico. Band vuol dire insieme di musicisti ed è stato eccezionale il cast messo insieme da Peppi Haller che vedeva oltre al coro ed alle cantanti, Hannes Mittermaier alla chitarra, Hannes Mayr al basso elettrico, Mario Punzi alla batteria, Walter Plank alla tromba, Jürgen Federer al sassofono, clarinetto, flauto e Alexander Egger al trombone. Alla tastiera/piano di scena era presente

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Concerto di Capodanno 2022 con l‘orchestra Walzerklang

Ingo Ramoser che ha interpetrato per la prima volta bellissime canzoni da lui composte ed i cui testi sono stati scritti da Christian Dejaco presente in sala tra gli spettatori. Il risultato uno spettacolo esaltante fatto di buona e sofisticata musica interpetrata da Venerdì 7 gennaio, il Teatro Comunale di Vipiteno organizza il consueto concerto di Capodanno. Sotto la direzione musicale di Annette Fritz si esibirà l‘orchestra Walzerklang con i solisti al violino Annette Fritz e canto Sophia Keiler (soprano) e Matteo Rasic (tenore).

musicisti di successo e cantanti ormai note al nostro pubblico. Lo spettacolo e stato magistralmente condotto da Heike Vigl che ha saputo coinvolgere un po’ tutti i personaggi presenti sul palco e lo stesso pubblico. Meritatissimi al termine del concerto gli applausi dei presenti e le parole di plauso pronunciate dal Sindaco Peter Volgger che sottolineato il fatto di come la Joe Smith Band rappresenti ormai un classico incontro con la popolazione che sa sempre apprezzare le cose belle ed il pubblico presente al teatro ne è stata la dimostrazione. bm

L’orchestra Walzerklang proveniente dalla zona di Innsbruck, diretta della violinista Annette Fritz, è specializzata nella musica da ballo viennese del 19° secolo. I giovani e dediti membri dell‘orchestra sono tutti musicisti professionisti che cercano, in occasione dei concerti di Capodanno, di congedarsi dal pubblico lasciandolo rinfrancato, allietato e impressionato dalla serata concertistica a cui ha appena assistito. Il vasto repertorio dell’orchestra comprende non solo opere note della famosa famiglia Strauss, Carl Michael Ziehrer e Franz Lehar (come il Valzer Sul bel Danubio blu, la marcia di Radetzky, Roses from the South, Tritsch-Trasch, ecc.) ma anche pezzi di bravura solista per singoli membri dell’orchestra con accompagnamento orchestrale. Al Concerto di Capodanno di Vipiteno, da una parte si rimarrà incantati da un programma variegato di melodie conosciute, dall‘altra si verrà “rapiti” nel mondo dell‘operetta dal soprano Sophia Keiler e dal tenore Matteo Rasic. Annette Fritz ha iniziato la sua carriera musicale alla scuola di musica di Innsbruck con Luzie Sperlich. Dal 2020 è direttrice artistica dell’orchestra Walzerklang, dove può affrontare nuove sfide, quale violinista da caffè dell’or-


Il Biglietto sostitutivo degli auguri di Buon Anno chestra da camera. Sophia Keiler è nata in Tirolo, ha studiato corno all›Università di musica e arti performative di Stoccarda prima di dedicarsi interamente ai suoi studi di canto. Come cantante, Sophia Keiler ha lavorato con orchestre rinomate come la North German Philharmonic Orchestra e la Hamburg Symphony Orchestra. Il suo debutto ha avuto luogo nell’aprile 2021 come Zerlina nel “Don Giovanni” di Mozart all’Accademia di Musica e Teatro di Amburgo. Nella primavera del 2022 debutterà come Susanna in “Le nozze di Figaro” di W.A.Mozart. Matteo Rasic nel 2018 è stato membro dell’orchestra dell’Operetta Summer Kufstein e nel corso del progetto lirico del Conservatorio regionale del Tirolo ha interpretato il ruolo di Ecclitico ne “Il mondo della luna” di Haydn nel semestre invernale 2019. Dall’autunno 2018 studia canto al Conservatorio regionale del Tirolo in cooperazione con l‘Università per la musica e le arti interpretative di Vienna e dall’autunno 2019 studia anche pedagogia strumentale e vocale al Mozarteum di Salisburgo con Johannes Stecher. A partire dal 13.12.2021 ci sarà la prevendita biglietti presso: l’associazione Turistica di Vipiteno, la biglietteria del Teatro Comunale di Bolzano e presso le seguenti 13 filiali della Cassa di Risparmio: Vipiteno, Bressanone, Brunico, Appiano, Egna, Laives, Merano in via Cassa di Risparmio, Silandro, inoltre in tre filiali a Bolzano (Gries, Point 12 e Via Roma) e infine in due filiali in Trentino (Trento Palazzo Sani e Rovereto). È possibile acquistare i biglietti anche online www.ticket.bz.it inoltre è possibile la prenotazione dei biglietti: 0471 053 800 (da martedì a venerdì: dalle ore 11 alle 14 e dalle ore 17 alle 19. Il sabato: dalle ore 11 alle 14.) E-mail: info@ticket.bz.it E’ necessaria la prenotazione - Posti a sedere a scelta libera. Per partecipare al concerto bisogna essere in possesso del Green Pass.

Sophia Festini Sughi presenta una visione distorta della città nuova che tende a concentrarsi sulla Casa Langer accanto alla Torre delle Dodici Il nuovo biglietto sostitutivo degli auguri di Buon Anno è stato introdotto a Vipiteno nella prima metà del 19° secolo. Il gesto, allora usuale, di portare a ciascuno personalmente o per mezzo di un domestico gli auguri di Buon Anno, aveva raggiunto un livello intollerabile. Si doveva farla finita con le seccanti visite per l’augurio di un Buon Anno e contemporaneamente migliorare la disponibilità del fondo per i poveri. Per tale motivo i biglietti sostitutivi degli auguri di Buon Anno sono stati introdotti, per così dire, quali scuse per non aver portato personalmente gli auguri. Già allora il ricavato della vendita era stato destinato al fondo per i poveri. La Città di Vipiteno ha ripreso l’uso nel 1983. Quest’anno è stata scelta un’opera di Sophia Festini Sughi e per la prima volta il biglietto sostituivo è stato stampato in due lingue. L’opera mostra la parte superiore della città nuova con la Torre delle Dodici, che però non è al centro dell’attenzione, ma è coperta dall’illuminazione della foto e quindi sfuma piuttosto nello sfondo. Naturalmente, gli edifici e i monumenti giocano sempre un ruolo importante nella vista delle città, e tuttavia sono gli abitanti che compongono una città come Vipiteno. Così, la visione distorta della città nuova tende a concentrarsi sulla Casa Langer accanto alla Torre delle Dodici e, con essa, una donna che chiude la vecchia farmacia cittadina - Elisabeth Kofler-Langer, la prima donna a conseguire un dottorato in chimica in Italia e il primo consigliere comunale di Vipiteno. La tecnica usata, pastelli su carta fatta a mano, non permette un lavoro preciso e dettagliato, ma il risultato è un quadro forte ed espressivo. L’atmosfera è serale-invernale. Quest’anno durante il periodo natalizio,

presso la Biblioteca Civica saranno in mostra tutti i Biglietti sostitutivi degli auguri di Buon Anno degli ultimi decenni.

Il ricavato dalla vendita delle stampe, con la firma originale dell’artista, viene donato, in parti uguali, alla Caritas parrocchiale in lingua tedesca e italiana e alla “Vinzenzverein” di Vipiteno, che con le offerte ottenute sostengono progetti sociali. La stampa limitata è disponibile presso la Raiffeisenkasse Wipptal o presso la Biblioteca Civica di Vipiteno al prezzo di 30 euro. cm Sophia Festini Sughi, è nata a Vipiteno nel 2001, ha creato il motivo per il biglietto sostitutivo degli auguri di Buon Anno di quest’anno per la città di Vipiteno. La giovane artista vive attualmente a Racines e lavora nel settore del commercio al dettaglio. Dopo essersi diplomata al liceo artistico di Bolzano un anno fa, il suo percorso avrebbe dovuto portare direttamente a un’accademia d’arte, ma non è stata subito accettata. Continuerà i suoi sforzi per ottenere l’ammissione ad un’accademia, ma vuole continuare in ogni caso il suo percorso artistico. Erker 12/21

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco Lo stemma del Milan Club di Vipiteno

Il Milan Club di Vipiteno ha raggiunto i suoi 50 anni di attività Era l’anno 1970 quando a Vipiteno i tanti sostenitori e tifosi dell’Associazione Calcio Milan, che all’epoca era guidata dal “paron” Nereo Rocco e capitanata da Gianni Rivera, detto l’”abatino”, sentirono la necessità di riunirsi e costituire nella nostra città un sodalizio. Nacque così a Vipiteno il Milan Club che l’anno scorso ha raggiunto il traguardo dei 50 anni di attività ma che solo quest’anno, causa pandemia da Covid, ha deciso di chiamare a raccolta, il 20 dicembre presso il bar del Teatro di Vipiteno, soci, collaboratori ed i tanti tifosi che hanno contribuito nel corso degli anni all’attività dell’Associazione per brindare e scambiarsi gli auguri di Natale. Per l’occasione saranno presenti il delegato regionale Nico Mercuri e rappresentanti dell’associazione italiana Milan Club di Milano. Come ci tiene a precisare il socio nonché consigliere del Club Franco Rossi, oltre che festeggiare, “sarà soprattutto l’occasione

Severino Rossi con Gianni Rivera

per omaggiare i soci fondatori e, per quelli che ci hanno lasciato, i loro familiari, perché grazie al loro impegno ed entusiasmo il nostro Club è riuscito a sopravvivere. Siamo i soli, infatti, ad essere rimasti in vita, tutti gli altri club calcistici non esistono più”. Primi fra tutti saranno ricordati Luciano Marcotto e Severino Rossi per anni colonne portanti del sodalizio, che insieme a Piero Venturini, Enzo Minzoni, Piero Rossi,

♥ 1 02 ♥Matrimoni 2

Vi siete sposati nella Wipptal nell’anno 2021 e volete pubblicare per sempre la vostra più bella foto nell’Erker? Spedite una foto delle vostre nozze, nome e luogo del matrimonio entro il 15 dicembre a barbara.fontana@dererker.it. Le foto verranno pubblicate nel numero dell’Erker di gennaio. Trat tutte le foto inviate ne verrà pescata una e premiata con una sorpresa! Condizioni di partecipazione: • La coppia di sposi deve essere residente nella Wipptal. • Il matrimonio deve essere stato contratto entro il 2021. • I partecipanti concordano sul fatto che le foto vengano messe a disposizione della redazione dell’Erker (con citazione dell’autore) a titolo gratuito. Termine di spedizione: 15 dicembre Informazioni al nr. 0472 766876, barbara.fontana@dererker.it

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di calcio che per anni era diventato un appuntamento irrinunciabile. Spesso non c’erano giocatori sufficienti per mandare in campo formazioni al completo ed allora si ricorreva ad ingaggiare terze persone, magari appartenenti a club avversari. Qualcuno di questi accettava per amor di patria, ma mai con indosso una maglietta diversa dalla propria squadra del cuore. In questo caso gli si faceva indossare magliette di colore neutro così l’onore era salvo. Come non ricor-

Il Milan Club di Vipiteno allo stadio di San Siro.

Roberto Niccolai, Rolando Larch, Antonio Marcotto, Franco Perini e Germanino Zanarotto sono stati i soci fondatori del Milan Club di Vipiteno. Nella carica di Presidente dopo Luciano Marcotto e Severino Rossi, si sono succeduti Franco Zanon, Tony Marcotto, Danilo Crippa, Paolo Casazza, Franco Zambelli e Cristian Marcotto, attuale presidente in carica. L’attività prevalente dell’Associazione, oltre ad incontri conviviali, consiste nell’organizzare gite a Milano o altre città per seguire la squadra del cuore armati di striscioni, sciarpe, bandiere e trombe pronti a tifare con tutto l’entusiasmo di chi ama il calcio. Ed era proprio la passione per questo sport ed il desiderio di stare insieme che negli anni passati i 4 club esistenti a Vipiteno di Milan, Inter, Juventus e Verona davano vita ad un torneo

dare anche le tre volte dove i tifosi rossoneri e tutti gli appassionati di calcio hanno potuto godere della presenza del Milan in ritiro a Vipiteno. La prima volta con la stella sulla maglietta per i 10 scudetti vinti ed era il tempo di Rivera, Bigon, Albertosi, con Liedholm e Rocco allenatori. Una seconda volta il Milan di Farina, con Paolo Rossi, Virdis, Hateley, Wilkins ed infine il primo Milan di Berlusconi, sempre con Liedholm allenatore ed i mitici Baresi, Maldini, Tassotti, Massaro, Donadoni e così via. Tanti ricordi da evocare che faranno trascorrere delle loro liete e che sicuramente daranno la spinta alla continuazione dell’attività di questo ormai mitico Milan Club di Vipiteno, uno dei più vecchi d’Italia e secondo in Alto Adige dopo quello di Bolzano. bm


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29.12.2021: Operetta “Il Gala”, le arie piu famose e le scene piu divertenti dai capolavori della „piccola lirica“, compagnia Teatro Musica Novecento, direttore musicale Stefano Giaroli, Teatro Comunale, Vipiteno, ore 20.30 Erker 12/21

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Sport

BUCHTIPP

Alles wird gut Gespräche mit 90-Jährigen

Walter Schuster * 7.5.1928, Sterzing

Dieser Tage ist in der Edition Raetia Band 2 der Gespräche mit 90-Jährigen erschienen. Unterhaltsame Lebensgeschichten und -erinnerungen, die Mut machen.

In „Alles wird gut“, der Fortsetzung des Erfolgstitels „Alles gut“, erzählen betagte Menschen im Gespräch mit der Journalistin, Filmemacherin und Autorin Astrid Kofler mit erstaunlicher Offenheit und häufig mit einem Augenzwinkern aus ihrem Leben – von den Freuden und schönen Momenten ebenso wie von Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen. Viele der 28 Porträtierten, im Bild festgehalten vom freischaffenden Fotografen Thomas Wiedenhofer, sind noch aktiv, treiben Sport, musizieren, arbeiten in der Pfarrei oder in Vereinen mit, genießen die Zeit mit der Familie oder beim gemeinsamen Kartenspiel. Auch wenn der Alltag beschwerlicher wird und die Vergesslichkeit zunimmt, strahlen sie meist innere Ruhe und Zufriedenheit aus. Dem, was kommt, blicken sie mit Gelassenheit entgegen: Alles wird gut. Zwei der porträtierten Personen stammen aus dem Wipptal: Walter Schuster aus Sterzing und Martha Malfertheiner Klapfer aus Grasstein. Das 456 Seiten umfassende Buch mit 170 eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien ist im Buchhandel erhältlich. Nebenstehend ein Textauszug.

Interview Astrid Kofler am 19. März 2021 I Foto Thomas Wiedenhofer am 11. Juni 2021 Es ist kühl heute. Mit einer dünnen Weste kommt mir Walter Schuster entgegen. Haben Sie nicht zu kalt? Nein, sagt er und lacht. Schnellen Schrittes marschiert er voraus, fast wundert es mich, dass er im Treppenhaus nicht gleich zwei Stufen auf einmal nimmt. Ich bin mein Leben lang ein Allroundsportler gewesen, sagt er, und Sport begeistert mich noch immer. Sportlich nimmt er auch sein Alter. Eine Last sei es ihm nicht, im Gegenteil, Alter sei eine Herausforderung, ein Wettkampf. So schwungvoll, wie er durch den Gang rauscht, seine Gemahlin und eine Enkelin vorstellt, mich einlädt, in der Stube Platz zu nehmen, wird er die dreistellige Hürde seiner Lebensjahre locker nehmen. Sie waren Allroundsportler? Fußball, Laufen, Eishockey, Schwimmen, Tischtennis … Am besten, wenn ich das so sagen darf, habe ich Tennis gespielt. Von 1949 bis 1978 war ich Sterzinger Meister, neun Mal war ich Nordtiroler Seniorenmeister. 2010 wurde ich noch in Seefeld Europameister. In Seefeld finden jährlich die Senior-Open-Tennismeisterschaften statt, das sind die wichtigsten ihrer Art in Europa. Bei den Senioren 80+ waren wir 18 Teilnehmer und ich war mit 81 der älteste. Das hat mich schon sehr gefreut. Sie spielen immer noch Tennis? Natürlich. Ich mache so weiter. Warum sollte ich aufhören? Und wenn ich 100 bin, kommen Sie mich wieder besuchen. Sie müssen auch dableiben, dann treffen wir uns wieder. Ich will unbedingt 100 werden.

Ich weiß nicht, ob ich die Geduld aufbringe, dich

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bis 100 zu verwöhnen, sagt seine Gattin zwinkernd, stellt einen Krug Wasser und zwei Gläser auf den Tisch. Gerti Stöllberger Schuster ist 1936 in Salzburg geboren, auch sie trotzt dem Klischee vom gebrechlichen Alter. Das packst du noch leicht, sagt er, und sie lacht. Ich sage immer, wer einen Willen hat, der findet auch einen Weg. Also mir kommt vor, mir fehlt gar nichts. Es wird irgendwann sicher anders werden, aber so schnell glaube ich nicht. Ich fühle mich einfach gut. Wann haben Sie denn mit dem Sporteln begonnen? In meiner Jugend schon. Ich habe leidenschaftlich gerne Fußball gespielt. Bozen war damals schon weiter, aber mit Bruneck, Brixen, Meran haben wir immer mitgehalten. 1944 wurde mir in Meran das erste Leistungsabzeichen angeheftet. Nach dem Krieg bekam ich es noch elf Mal. 1944 wurde ich auch Jugendmeister im Kreis Brixen bei 100 Meter Kraulen. Als Junge habe ich auch sehr viel Tischtennis gespielt. In Sterzing gab es nur einen einzigen Tischtennistisch, der stand bei der Firma Leitner, die die Seilbahnen bauen, und da war ich mit den Söhnen vom damaligen Chef befreundet. Mit denen habe ich viel Tischtennis gespielt. Auf einem Tisch mit einer Spanholzplatte, da ist der Ball natürlich weniger gesprungen. Wir hatten einen Verein und ein reichsdeutscher Diplomingenieur ist nach dem Zusammenbruch irgendwie in Sterzing gelandet und hiergeblieben. Der konnte gut spielen und hat uns unterrichtet. Mit dem Gartner Arthur und dem Wolfram Verdross sind wir drei als Verein zwei Mal


Landesmeister geworden. Die Gartner sind ja alles hervorragende Sportler gewesen, die drei Brüder waren alle in der italienischen Skinationalmannschaft, einer wurde sogar bei den Olympischen Spielen Sechster, auch die Schwester war Italienmeisterin. Diese Freunde leben leider auch nicht mehr.

Wenn ich durch den Friedhof spaziere, sagt Walter Schuster, und auf den Tafeln nachlese, wie alt die Leute früher wurden, dann sind sie schon nicht so alt geworden wie wir. Durch die gesunde Ernährung, durch den Sport wird man halt älter, sagt seine Frau, und man arbeitet auch nicht mehr so hart wie früher. Wenn vor 100 Jahren oder auch noch vor 50 Jahren einer 80 wurde, dann war das schon viel, sagt er, die meisten sind mit 40 gestorben, manche mit 50, maximal mit 60. Die Medizin ist fortgeschritten, sagt sie. Durch den Sport habe ich mich schon wirklich gut erhalten, ich habe Fußball gespielt, Skifahren, Langlaufen. Und Marathon hast du gemacht, sagt Gerti Schuster. Jaja, ich bin viel gelaufen … Hin und her geht es zwischen ihnen wie der Ball bei einem Tennismatch. Gar nicht so einfach, diesem Rhythmus zu folgen. Wie alt waren Sie denn beim Marathon? Ich war 57 damals. Ja, das war schon eine Freude. Sie sind immer schon gelaufen? Seit meiner Kindheit. 1947 und 1950 war ich Sieger beim 1. und 2. Sterzinger Stadtlauf, 1950 auch Erster beim Bozner Stadtlauf.

Und sechs Mal Sterzinger Meister im Schwimmen, sagt Gerti, ihr ruft mich einfach, wenn ihr

was braucht, sagt sie und geht aus dem Zimmer. Für das Laufen wäre ich schon prädestiniert gewesen, aber Leichtathletik hatte damals noch nicht so einen Stellenwert wie heute. Aber das Bobfahren war nichts Gescheites? Das war interessant, weil es für mich keine sportliche Leistung war, das war überhaupt kein Sport. Rein durch Zufall bin ich dazu gekommen. Bei uns in Sterzing gab es ja vom Jaufen nach Gasteig eine Naturbahn – ich rede von damals, von der Zeit vor 70 Jahren, da gab es nur ganz wenige Kunstbahnen, in Cortina gab es eine Kunstbahn, in Pieve di Cadore gab es auch nur eine Naturbahn. Und da habe ich mich so geärgert. Denn unsere Gegner waren ja alles ältere, dicke Herren gegen uns. Ich war mit der italienischen Mannschaft in St. Moritz und Garmisch-Partenkirchen – wir waren 1950 Italienmeister, die anderen drei waren alles Cortineser und ich war der Bremser dabei – und die Gegner jedenfalls, ich erinnere mich noch genau, die Amerikaner und die Deutschen, die hatten alle ein Gewicht, die wogen über 100 Kilo und mehr, und wir höchstens 70 oder 80, die waren ein- bis eineinhalb Sekunden schneller als wir. Haben Sie Zehnkampf betrieben? Ja, das ist einfach das Höchste für mich, da ist alles beisammen. Hochsprung, Weitsprung, 500 Meter, 5.000 Meter, Kugelstoß, Speerwurf. Jetzt in meinem Alter brauche ich nur mehr 3.000 Meter laufen. Das Seniorenalter beginnt in Österreich schon mit 36, da bist du Jungsenior und mit 50 Senior. Ich hoffe aber, nächstes Jahr wieder Skifahren zu gehen. Und schwimmen gehe ich natürlich, das ist ein Sport, der

mir sehr wichtig ist, weil er auch sehr gesund ist. Rad fahren gehen wir auch noch viel, obwohl es für mich schon immer eine Bremse ist, mit den Damen zu fahren, die fahren ja schrecklich langsam. Früher sind wir halt 100 Kilometer gefahren und jetzt fahren wir nur mehr 40 oder 50 oder manchmal sogar nur 30 pro Tag, das ist keine besondere Leistung mehr. Aber Bewegung ist halt Bewegung. Woher haben Sie diesen Antrieb? Irgendwie könnte man sich im Alter ja auch ein wenig gehen lassen. Es gibt Leute, die, wenn sie älter werden, lieber ein Glasl trinken und ein bisschen essen und es sich gerne bequemer machen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich das nicht notwendig habe. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, ich muss etwas tun. Das Herumsitzen ist für mich Gift. Aus Ihren Augen blitzt noch so viel Begeisterung! Ich hoffe, dass in mir alles noch drinnen ist. Und das möchte ich schon gerne erhalten und bewahren und dafür muss man etwas tun. Ich tu das gerne, es ist mir ein Bedürfnis. Wenn ich so nachdenke, dann lebt von meinen alten Freunden keiner mehr. Und ich hatte viele Freunde. Jetzt hab ich halt viel jüngere Freunde, aber noch ist es nicht so, dass die auf mich warten müssen, noch fahre ich ihnen davon. Es wird schon sein, dass ich niemals geraucht und getrunken habe, dass ich ein solides Leben führte, auf Bequemlichkeiten nie Wert legte und dass ich mich deshalb noch so wohlfühle. Ich war immer der Überzeugung: Wenn man Sport betreibt und Leichtathletik, dann bleibt man jünger, dann bleibt man kräftig.

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Bergsteigen

Der Lärchenwiesenweg

Gipfeltreffen langgedienter Bergführer

Schneeschuhwanderung im Obernbergtal

Auf der sonnigen Südseite des Obernbergtales wandern wir mit unseren Schneeschuhen durch lichte Lärchenwälder bis zu den Parkplätzen des Obernberger Sees. Dabei durchqueren wir Wildschongebiete, in denen das Wild im harten Winter ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorfindet und wir uns dementsprechend rücksichtsvoll verhalten sollten. Wir fahren über den Brenner und zweigen in Gries am Brenner links ins Obernbergtal ab. Im Bereich des „Dorfcafe Sprenger“ nehmen wir den öffentlichen Bus und fahren bis zur Haltestelle Leite/Außertal. Hier folgen wir dem Wegweiser „Lärchenwiesenweg Ortsende“ Nr. 98/98A/99A nach rechts und steigen auf der Zufahrtsstraße an einzelnen Bauernhöfen vorbei auf. Vor dem höchsten Hof (Schmiedhof, 1.526 m) gehen wir links auf einem Forstweg weiter hinauf und kurz nach der vierten Kehre gelangen wir zu einem querenden, leicht abwärts führenden Forstweg. Diesem folgen wir wiederum nach links (Beschilderung Lärchenwiesenweg Obernberg 99A/99). In leichtem Auf und Ab kommen wir schließlich zur Kastnerbergalm und stapfen dann auf dem Zufahrtsweg abwärts bis zu den Parkplätzen des Obernberger Sees beim Gasthof „Waldesruh“. Mit einem der regelmäßig verkehrenden öffentlichen Busse fahren wir wieder talauswärts nach Gries am Brenner. Tipps: Bei geringer Schneelage kann diese Tour auch als Winterwanderung durchgeführt werden. Unter www.postbus.at können die Fahrpläne und die Ticketpreise abgerufen werden. TOURENDATEN Ausgangspunkt: Bushaltestelle Leite/Außertal im Obernbergtal Strecke: ca. 9 km Dauer: ca. 3 Stunden Höhendifferenz: Aufstieg 440 hm, Abstieg 350 hm Exposition: südseitig Schwierigkeit: bei hoher Schneelage und notwendiger Spurarbeit etwas Kondition erforderlich Ausrüstung: Winterbekleidung, feste Schuhe, Schneeschuhe, Stöcke, Proviant und warme Getränke (keine Einkehrmöglichkeit unterwegs, erst im Gasthof Waldesruh am Ende der Wanderung) Beste Jahreszeit: den ganzen Winter über begehbare Tour

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Hermann Steiner, AVS Sterzing

In einer für sie fast schon ungewohnten Umgebung fanden sich Ende Oktober mehr als zwei Dutzend erfahrene Bergführer wieder. Statt in Felswände ging es auf eine Kultur-, Wein- und Genusswanderung in Montan. Der Anlass: Der Verband der Südtiroler Berg- und Skiführer hatte zum traditionellen Austausch zwischen langgedienten Bergführern geladen. Wissen und Erfahrung spielen am Berg eine zentrale Rolle, gerade bei den Profis am Berg: den Bergführern. Insofern war das Treffen langgedienter Bergführer in Montan so etwas wie ein Gipfeltreffen – mit mehr als zwei Dutzend langgedienten Führern und zusammen weit über einem halben Jahrtausend Erfahrung. „Was da an Erlebnissen, Abenteuern und Geschichten zusammengekommen sind, wird bei solchen Treffen augenscheinlich, weil sich die lang-

gedienten Führer natürlich viel zu erzählen haben“, so der Präsident des Verbandes der Südtiroler Bergund Skiführer, Kurt Walde. Auf einen reichen Erfahrungsschatz kann auch Paul Eisendle aus Pflersch (rechts im Bild) zurückblicken. Zudem sei das Treffen auch so etwas wie eine Verneigung vor den erfahrenen Kollegen, „ein kleiner Dank für das, was diese Persönlichkeiten – manch eine mittlerweile über 80 Jahre alt – für unsere Berufsgruppe geleistet haben“, so Walde. Das Treffen ist darüber hin-

aus eine Möglichkeit, sich nicht aus den Augen zu verlieren, nachdem man sich am Berg nicht mehr ganz so häufig trifft.

Umfrage zum Thema „Sicherheit am Berg“ In Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, der Universität Bozen und der Universität Trient führt die EURAC derzeit eine Online-Umfrage zum Thema „Sicherheit am Berg“ durch. Damit sollen Daten zum Verhalten am Berg bei der Ausübung von Sport- und Freizeitaktivitäten in Südtirol, Trentino und Tirol erhoben werden. Ziel des Projektes ist es, die verschiedenen Aspekte der Sicherheit am

Berg näher unter die Lupe zu nehmen. Alle erhobenen Daten werden vom Projektpartner Eurac Research ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken in aggregierter und anonymer Form gemäß europäischer Datenschutzregelung erfasst und verarbeitet. Wer daran teilnehmen möchte, findet die Online-Umfrage auf der Website von Eurac Research.


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Sport

Wintersport

Mit Vollgas in die neue Saison Die neue Saison hat bereits begonnen, für die Wipptaler Fans ist wieder Daumendrücken angesagt. In den Nationalmannschaften sind in diesem Jahr zwei Wintersportler aus dem Wipptal vertreten: Patrick Braunhofer aus Ridnaun im Biathlon und Emma Wieser aus Telfes im Ski alpin. Biathletin Federica Sanfilippo wurde bei der Kaderplanung nicht mehr berücksichtigt, macht jedoch auf eigene Faust weiter. Francesco Gatto wurde nach zwei Verletzungen, die ihn für knapp zwei Saisonen aus der Bahn geworfen haben, nicht mehr bestätigt; er gehört nun dem Speedteam des Landeskaders an. Wenn Patrick Braunhofer (Biathlon) auf die vergangene Saison zurückblickt, hat die Situation rund um Corona den Sport „glücklicherweise nicht allzu sehr beeinträchtigt“. „Die Saison verlief trotz der zahlreichen Auflagen den Umständen entsprechend gut, gefehlt haben natürlich bei den Rennen das besondere Ambiente und vor allem die Fans“, so Braunhofer. „Das Anfeuern

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und die Unterstützung der Menschenmenge – das gehört zu einem Rennen einfach dazu.“ Auch gesundheitlich hat er die vergangene Saison gut überstanden. Die Vorbereitung ist gut verlaufen, allerdings konnte er im Rennen die Leistungen aus dem Training nicht abrufen. „Die Saison war für mich insgesamt zwar zufriedenstellend, ich muss aber zugeben, dass ich mir mehr erhofft hatte.“ Die Ge-

samtwertung im IBU Cup hat ihn jedoch für vieles entschädigt. Auch in diesem Jahr blickt er auf eine relativ gute Vorbereitung zurück. „Leider hat mich die Grippe erwischt und ich brauchte ein wenig Zeit, um an meine Leistungen anknüpfen zu können. Nun fühle ich mich aber startklar“, blickt er optimistisch in die Zukunft.

Die ersten Rennen wurden Ende November (nach Redaktionsschluss) ausgetragen. „Ob ich in diesem Jahr auch in Ridnaun Rennen bestreiten werde, weiß ich noch nicht – es ist aber gut möglich und ich würde mich sehr darüber freuen.“ Auf seine Ziele angesprochen, will sich Braunhofer nicht konkret festlegen. „Mein Ziel ist es, die Leistungsform, die ich mir im Sommer und in der Vorbereitungsphase erarbeitet habe, auch im Winter beizubehalten.“ Auf eine eigenartige Corona-Saison blickt auch Emma Wieser (Ski alpin) zurück. „Neben den allgemeinen Einschränkungen war die Trainingssituation komplizierter, da die meisten Skigebiete nicht öffnen durften und wir somit nicht zuhause auf der Heimpiste trainieren konnten“, so Wieser. Zudem seien viele Rennen kurzfristig abgesagt worden. „Leider hat mich trotz aller Vorsicht im Jänner das Coronavirus heimgesucht, weshalb ich einen Monat außer Gefecht war. Bis auf Kleinigkeiten bin ich aber verletzungsfrei durch die Saison gekommen“, so die 18-Jährige aus Telfes. Im Rückblick sei die Saison relativ gut verlaufen, ihr bestes

Ergebnis war der Sieg bei den Italienmeisterschaften im Slalom in der Kategorie „Aspiranti“ (U18). Aufgrund ihrer Ergebnisse wurde sie schließlich für die Gruppe „Osservati“ berücksichtigt, auch den Sprung in die Carabinieri-Sport-

gruppe hat sie geschafft. „Bis Ende September konnte ich mich gut vorbereiten. Leider bin ich dann krank geworden, war einen Monat außer Gefecht und konnte bis Anfang November nicht trainieren”, so Wieser. „Mein Ziel für diese Saison ist es, meine persönlichen Leistungen so weit wie möglich zu verbessern, mich weiterzuentwickeln und vor allem gesund und verletzungsfrei zu bleiben.“ bar



Sport

Eishockey

Bald wieder ein Eisstadion im Wipptal

Trotz der unzähligen Schwierigkeiten, die mit dem Fehlen eines eigenen Stadions einhergehen, blickt der Vereinsvorstand einigermaßen zufrieden auf die ersten zwei Monate der Saison zurück. Vor allem die ersten sieben Spiele, in denen die Jungs von Cheftrainer Dustin Whitecotton nicht weniger als fünf Siege einfuhren, waren für Spieler, Staff und Verantwortliche gleichermaßen eine schöne Genugtuung angesichts der Strapazen der letzten Wochen und Monate. Einzig die Niederlage am dritten Spieltag gegen den HC Meran, einen wohlbekannten Rivalen aus vergangenen Zeiten, schmerzte etwas über Gebühr, da ein 2:0-Vorsprung nicht über die Runden gebracht werden konnte und das Team rund um Kapitän Fabian Hackhofer am Ende mit

© Martin Schaller

Die Traglufthalle neben der Weihenstephan Arena steht kurz vor der Fertigstellung und Anfang Dezember rechnen die Broncos damit, endlich wieder zuhause trainieren und echte Heimspiele austragen zu können. Die erste Mannschaft hat sich in den vielen Auswärtsspielen zu Saisonbeginn beachtlich geschlagen.

leeren Händen nach Hause fahren musste. Mitte Oktober kam allerdings etwas Sand ins Getriebe, zumal sich zu den Langzeitverletzten Renè Deluca (Schulterverletzung aus der vorigen Saison) und Tommy Gschnitzer (Innenbandverletzung in der Saisonvorbereitung) noch weitere Ausfälle gesellten. Die ebenfalls angespannte Verletzungssituation beim Kooperationspartner HC Pustertal ließ es nicht immer zu, dass die Leihspieler des HCP regelmäßig zur Ver-

fügung standen, und so musste Dustin Whitecotton oft mit einer kurzen Bank zurechtkommen. Eine knappe Spielerdecke passt aber schlecht zu dem Spielstil der Wildpferde, der auf tempobetontes und energiereiches Eishockey ausgelegt ist. Bis Redaktionsschluss konnten die Broncos nach der anfänglichen Erfolgsserie in ihren letzten sieben Spielen nur zwei volle Erfolge einfahren und lediglich einen weiteren Punkt gegen den EC Bregenzerwald mit nach Hause nehmen. Traglufthalle fertiggestellt Mit der langersehnten Fertigstellung der Traglufthalle fallen nun endlich die kräftezehrenden Trainings in Brixen weg, die den Spielern und den Verantwortlichen seit August sehr viel Opferbereitschaft abverlangt und einiges an Schlaf gekostet haben. Auch die vielen Auswärtsfahrten – die Broncos haben von den ersten 14 Matches nur zwei in Brixen gespielt – tun ein Übriges dazu. „Hut ab vor Spielern, Betreuern und Trainern, die zum allergrößten Teil einem

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Vollzeitberuf nachgehen! Diese Strapazen tut man sich nur an, wenn man wirklich mit Herzblut dabei ist!“, zollt der sportliche Leiter Egon Gschnitzer dem ganzen Team Respekt. Nun aber folgt eine Serie an Heimspielen, die ihresgleichen sucht: In den sechs Wochen vom 2. Dezember bis zum 22. Jänner stehen nicht weniger als zwölf Heimspiele auf dem Programm. Die Wildpferde hoffen natürlich, in den Nachholspielen so viele Punkte wie möglich zu sammeln und wie zu Saisonbeginn einige Tabellenplätze nach oben zu klettern. Am 22. Jänner endet nämlich die erste Phase der Meisterschaft und gleich im Anschluss wir das Halbfinale um die Serie A ausgespielt. Die Tabelle der Serie A wird wie gewohnt aus den Partien zwischen den italienischen Teams gebildet und die ersten vier sind für das Halbfinale qualifiziert. Qualifikation für Playoffs Danach beginnt die Qualifikation für die Playoffs der Alps Hockey League. Die Teams auf den Plätzen 1 bis 6 der Tabelle qualifizie-


ren sich für die Master Round, während sich die übrigen elf Mannschaften auf zwei Qualifikationsrunden aufteilen. Die ersten vier der Master Round sind fix für das Viertelfinale der Playoffs qualifiziert, während der Fünfte und der Sechste zusammen mit den jeweils ersten drei Teams der beiden Qualifikationsrunden in einer Best-of-Three-Serie die übrigen vier Viertelfinalisten ermitteln. Potential vorhanden Das Potential, den Blick nach oben richten zu können, ist in jedem Fall vorhanden, auch wenn sich die anfänglich wie traumwandlerisch anmutende Chemie zwischen Bryson Cianfrone und Johan Lorraine etwas verflüchtigt hat. Torhüter Jakob Rabanser hat wie erwartet bewiesen, dass er trotz seines jungen Alters bereits die Reife und auch die Konstanz für die Position des Einsergoalies

Egon Gschnitzer: „Hut ab vor Spielern, Betreuern und Trainern!“

mitbringt. Die „Eigenbau-Youngsters“ entwickeln sich zunehmend zu echten Leistungsträgern und auch die Leihspieler vom HC Pustertal haben gezeigt, dass ihnen durchaus mehr zuzutrauen ist, als bloße Ergänzungsspieler zu sein. Die „Senatoren“ des Teams rund um Fabian Hackhofer, Tobias Kofler und Markus Gander sind ihnen eine wichtige Stütze und auch echte Vorbilder in diesen gewiss nicht einfachen Zeiten. Dass sie in der Tat sehr viel schwieriger sind, als sich das wohl viele vorstellen, zeigt sich im Jugendbereich. Dort hat den Verein die

Kombination aus Covid und Stadionmangel besonders hart getroffen. Viele Jungs und Mädels vor allem aus den jüngsten Kategorien, die nicht auf nationaler Ebene spielen, hatten in der vergangenen Saison ab November keinen Trainings- und Spielbetrieb mehr. Dies führte dazu, dass sie sich sozusagen vom Hockey „entwöhnt“ und anderen Hobbys zugewandt haben. Für viele andere, die eigentlich weiterspielen wollten, war das Pendeln nach Brixen entweder zeitlich nicht machbar oder es war ihnen der Aufwand dafür schlicht zu groß. Aus diesem Grund war man gezwungen, in praktisch allen Kategorien eine Kooperation mit dem HC Falcons Brixen einzugehen, die nach dem Covid-Lockdown des Sports selbst ihre liebe Mühe hatten, die Jugendteams in voller Kaderstärke aufzubieten. Nun, da wieder ein geregelter

Trainingsbetrieb in der Sportzone möglich ist, hoffen die Vereinsverantwortlichen natürlich, dass möglichst viele wieder zum Eishockeysport zurückkehren. Besonders hingewiesen sei auch auf die Eislaufschule, die mit Anfang Dezember wieder beginnt. Stefan Troyer

Großes Eishockey-Fest Anfang Dezember Bei einem der Heimspiele Anfang Dezember planen die Broncos eine Einweihungsfeier für die neue Traglufthalle. Details dazu werden auf den Online-Kanälen des Vereins und in der Presse bekannt gegeben, sobald der definitive Termin feststeht.

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Sport

Ich bin okay! Nicht wenige Menschen sind mit sich nicht einverstanden. Ständig haben sie an ihrem Körper oder ihren Leistungen in Beruf und Familie etwas auszusetzen. Sie sind ihr eigener größter Kritiker, sie lassen kein gutes Haar an sich und können echte Erfolgserlebnisse nicht anerkennen. Damit bleibt ihr Selbstvertrauen stabil schlecht, was natürlich auch entsprechende negative Gefühle und Verhaltensweisen verursacht, die nicht Teil der Lösung, sondern des Problems sind. Diese negativen Gefühle und Verhaltensweisen treten mitunter als Minderwertigkeitsgefühle auf, die in der Folge zum Rückzug bzw. zur Isolierung führen und die Selbstachtung weiter verschlechtern. Damit ist der Teufelskreislauf der Angst geschlossen und ein Ausweg ohne Hilfe von außen nur schwer möglich. Wenn Menschen kein realistisches Verhältnis zu sich haben (dazu zählt nicht nur die Selbstunterschätzung, sondern auch die Selbstüberschätzung), dann hat das sehr oft mit ihrer Entwicklungsgeschichte zu tun. Der Glaube in eigene Stärken ist ohne Wertschätzung von außen in der Kind- und Jugendzeit nur schwer möglich. Wie kann geholfen werden? Zunächst werden Verhaltensweisen und Wertvorstellungen der leidenden Person unter die Lupe genommen. Menschen, die sich ständig Selbstvorwürfe machen und die eigene Art zu sein nicht anerkennen, erlauben sich die sogenannten Lebensrechte nicht. Sie gestehen anderen Rechte zu, die sie sich selbst nicht zugestehen, sie sagen oft ja, auch wenn sie lieber nein sagen würden, sie erlauben sich keine „dummen“ Fehler oder haben Schwierigkeiten damit, sich gehen zu lassen. Sie stellen sich zurück und versuchen ständig „eine gute Figur“ zu machen. Ihre Wertvorstellungen passen sie den Verhaltensweisen an, auch wenn sie die Richtigkeit anzweifeln. Im Mentalcoaching beginnt ein Weg der Selbstreflexion und Verhaltensumstellung. Zu Beginn wird der Umstellungsprozess als künstlich empfunden, mitunter hat die Person das Gefühl, eine „rosa Brille“ aufzusetzen. Mit fortschreitender Gewohnheitsumstellung im Denken und Handeln beginnt der Prozess zur „Ich-Akzeptanz“ und damit kann das Selbstvertrauen wieder wachsen. Diesen Umdeutungsprozess im Mentalcoaching nennt man auch „Reframing“. Man gibt den Dingen und der eigenen Person eine neue Bedeutung, die eigene Wahrnehmungsperspektive wird erweitert und setzt sie trainingsmäßig im Alltag um. Diese Vorgehensweise entspricht einer Haltung, die in der Antike durch den griechischen Stoiker und Philosophen Epiktet entstand. Schon vor 2.000 Jahren vertrat er eine Lehre (Stoa), die auf folgender Haltung aufbaut: „Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinung über die Dinge.“

Martin Volgger, Sportpsychologe

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Sportrodeln

Wipptaler Rodelcup 2022 In der anstehenden Saison soll wieder der beliebte Wipptaler Rodelcup zur Austragung kommen. Der ASV Jaufental trägt am 18. Dezember das Auftaktrennen auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental aus. Bei dieser Veranstaltung wird auch die Siegerehrung für die Gesamtwertung 2020 nachgeholt. Sollte es bis zu diesem Termin nicht möglich sein, die Bahn herzurichten, wird das Rennen im Februar nachgeholt. Auf der neu errichteten Rodelbahn in Navis wird am 29. Jänner das

zweite Rennen ausgetragen. Der SV Schmirn ist am 6. März schließ-

lich Ausrichter des Finales um den Wipptaler Rodelcup, wobei in Schmirn auch die Gesamtsieger prämiert werden.

„Jugend nicht vom Sport ausschließen“ Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) greift seinen Mitgliedsvereinen mit dem Ankauf von Nasenflügeltests für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahre unter die Arme. Damit will der VSS in erster Linie Sport und Bewegung ermöglichen. Bis Mitte Oktober bekamen Amateursportvereine Antigen-Testkits vom Südtiroler Sanitätsbetrieb kostenlos zur Verfügung gestellt. Aufgrund schleppender Impfzahlen entschied die Südtiroler Landesregierung dann aber, diese Gratistests einzustellen. „Wir sprechen uns dezidiert für das Impfen aus, aber ohne Gratis-Tests riskieren wir, dass viele Kinder und Jugendliche vom Sporttreiben ausgeschlossen werden – was für eine positive Entwicklung der Kinder gewiss nicht von Vorteil ist. Die Kosten für die Tests dürfen für die Kinder

und Jugendlichen keine Hürde zum Sporttreiben sein oder werden“, erklärt VSS-Obmann Günther Andergassen. Um den Kindern und Jugendlichen weiterhin leistbaren Sport anbieten zu können, sprangen VSS und USSA in die Bresche. So wurden Nasenflügeltests angekauft, die den Mitgliedsvereinen nach Bestellung kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Das Fachpersonal, das die Tests durchführen und in das Portal des Südtiroler Sanitätsbetriebes eintragen muss, wird weiterhin vom Verein selbst organisiert. Dafür sind die Tests dann auch für den Green Pass gültig. Sie sind jedoch ausschließlich für Zwölf- bis 18-jährige Vereinsmitglieder vorgesehen und dürfen nicht für Erwachsene verwendet werden – entsprechende Kontrollen wurden bereits angekündigt.


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Sport

Fußball

Während in der Landesliga noch bis zum 5. Dezember gespielt wird, wurde in der 2. und 3. Amateurliga die Hinrunde bereits im November abgeschlossen. In der 3. Amateurliga (Kreis C) konnte sich der ASV Wiesen als Herbstmeister feiern lassen, während der ASV Gossensaß in der 2. Amateurliga (Kreis C) auf dem 8. Platz liegt. 2. Amateurliga ASV Gossensaß auf Platz 8 „Alles in allem können wir ein positives Fazit der Hinrunde ziehen“, resümmiert Wolfram Girtler vom ASV Gossensaß. Der Start sei mit drei Niederlagen am Stück sicher nicht positiv verlaufen, allerdings habe sich das Team im Laufe der Hinrunde stabilisiert und ist – bei Halbzeit der Meisterschaft – mit 13 Punkten auf dem 8. Platz ein gutes Stück von den Abstiegsrängen entfernt. „Das Trainerteam um Cheftrainer Patrick Bugno, Co-Trainer Claudio Rossi und Torwarttrainer Arnold Graus hat hier gute Arbeit geleistet. Wir wussten, dass es nicht leicht werden wird. Vor allem der Kreis C, der sogenannte Pustertal-Kreis, ist voll von Mannschaften, die bis zur letzten Sekunde alles geben und nie aufgeben. Fußballerisch waren wir gegen jeden Gegner ebenbürtig, teilweise auch besser. Was uns

noch fehlte, war die Coolness und auch Cleverness, einen knappen Spielstand sicher über die 90 Minuten zu bringen; da haben wir doch einige Punkte auch unnötig liegen gelassen. Hier sind wir jedoch lernwillig und lernfähig“, so Girtler. Hervorheben möchte er den hervorragenden Teamgeist innerhalb der Mannschaft. Das Team ist sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Platzes eine super Truppe. „Nun gehen wir in die verdiente Winterpause und hoffen, dass wir die Rückrunde planmäßig starten können, dies wäre in unserem Fall am 12. März.“ Die Vorbereitung soll Ende Jänner/Anfang Februar starten. Sehr zufrieden zeigt sich Girtler auch im Jugendbereich. „Wir konnten heuer – fast schon rekordverdächtig – fünf Mannschaften im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren direkt vor Ort in Gossensaß betreuen.“ Als Trainer fungieren Lukas Plank (F-Jugend), Massimo Vezzoli und Ottavio Spadavecchia (E-Jugend), Markus Da Soghe (U8 VSS), Gottfried Castriotta (U9 VSS) und Wolfram Girtler (U12 VSS, gemeinsam mit ASV Wiesen und ASV Freienfeld). „Ebenso positiv möchte ich diesbezüglich die Zusammenarbeit mit den Vereinen ASV Wiesen und ASV Freienfeld hervorheben, die in den Jugend-

© ASV Wiesen

Hinrunde in den Amateurligen abegschlossen kategorien im Altersbereich Mittelschule/Oberschule seit Jahren gut funktioniert.“ 3. Amateurliga ASV Wiesen ist Herbstmeister Der ASV Wiesen ist schon nach dem Pokalspiel gegen Plose mit hohen Erwartungen in die Meisterschaft gestartet. Das Spiel gegen die Mannschaft aus der 1. Amateurliga wurde zwar knapp und unglücklich mit 2:1 verloren und das Team schied somit aus dem neu gestalteten Pokalbewerb aus, allerdings hat man in Wiesen gesehen, dass man spielerisch mit der höherklassigen Mannschaft mithalten konnte. Dementsprechend startete das Team mit drei Siegen in die Meisterschaft, bevor auswärts gegen Neustift – einen der Meisterschaftsfavoriten – ein 3:3 unentschieden erkämpft werden konnte. Es folgten zwei weitere Siege; zu Hause gegen eine starke Mannschaft aus Percha – ein weiterer Favorit auf den Aufstieg – schaffte die Wiesner Elf das nächste 3:3. Eine Ernüchterung folgte am vorletzten Spieltag auswärts in St. Georgen gegen die Jergina Amateure, wo sie mit 4:0 arg unter die Räder kam. „Mit dieser Niederlage konnte man bei allem Respekt vor dem

Gegner nicht rechnen, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung ging“, resümiert Thomas Schwitzer, sportlicher Leiter des ASV Wiesen. Am letzten Spieltag zu Hause gegen Uttenheim zeigte die Mannschaft um Trainer Manuel Rainer aber eine Reaktion und konnte mit 3:2 gewinnen. Somit liegt der ASV Wiesen nach der Hinrunde mit 20 Punkten (6 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage) auf dem 1. Platz und sichert sich die Herbstmeisterschaft, allerdings dicht gefolgt von Neustift und Uttenheim mit je 19 Punkten und Percha mit 18 Punkten. Somit ist Spannung für die Rückrunde garantiert. Mit 27 erzielten Toren (im Schnitt drei Tore pro Spiel) stellt der ASV Wiesen gemeinsam mit dem ASV Neustift den stärksten Sturm der Liga, der somit eine „Stärke“ der Mannschaft ist. „Ich denke, dass die Moral und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft stimmen, deshalb ist auch das Kollektiv eine Stärke in dieser Saison“, so Schwitzer. Verbesserungsbedarf gibt es in der Verteidigung, denn mit 16 Gegentoren (im Schnitt 1,77 Tore pro Spiel) liegt Wiesen nur auf dem 5. Rang.


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Berglauf

Tennis

Armin Larch siegt beim 30. Tiefrastenlauf

TC Ratschings ermittelt Clubmeister

schenthaler (45.22). Einen Top10-Platz belegte Barbara Fontana

Clubmeister der Herrenklasse Einzel wurde Philipp Mayr vor Oliver Mayr, Michael Oberhofer und Hannes Gschnitzer. Clubmeisterin der Damenklasse Einzel wurde Christina Strickner

vom Laufverein ASV Freienfeld, die mit einer Zeit von 55.00 Minuten den 7. Platz belegte.

Sportkegeln

Bronze für Jakob Leitner

© iskv.it

Mitte November wurden im Pfarrhof Bozen die Staatseinzelmeisterschaften Sprint der Kategorien

U14, U18 und U23 ausgetragen. 73 Jugendliche hatten sich zu die-

sen Wettkämpfen gemeldet. Der Wettkampftag verlief auf höchsten Niveau. Viele Duelle wurden oft im Sudden Victory entschieden und so mancher Favorit schied im Laufe des Bewerbs aus. Jakob Leitner vom ASKC Fugger Sterzing (im Bild 2. v. r.) belegte in der U18 ex aequo mit Daniel Prinoth vom ASV Aldein den 3. Platz hinter der neuen Einzelmeisterin Kristina Pöhl vom ASV Burggräfler und Nina Oberhofer vom ASV Tirol Mutspitz.

© TC Ratschings

Ende Oktober wurde in Terenten der 30. Tiefrastenlauf ausgetragen, an dem sich rund 100 Bergläufer beteiligten. Armin Larch aus Mareit wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte mit einer Zeit von 36.43 Minuten und einem Vorsprung von eineinhalb Minuten auf den Zweitplatzierten Andreas Innerebner aus dem Sarntal. Bei den Damen ging der Sieg an die Sextnerin Agnes Tschurt-

Auch in diesem Jahr fand Mitte September das traditionelle Clubturnier des TC Ratschings ASV statt, wobei es galt, die Meister in den verschiedenen Kategorien zu küren. Am Turnier beteiligten sich rund 40 Spieler und Spielerinnen, die Anfang Oktober bei einer gemeinsamen Grillparty prämiert wurden.

vor Karin Klotz, Clara Arcolin und Ramona Leitner. Clubmeister der Herrenklasse Doppel wurden Klaus Kruselburger/Francesco Zenzale vor Oliver Mayr/Philipp Mayr, Christina Strickner/Samuel Hofer, Karl Mayr/Robert Arcolin.

Berglauf

Lukas Mangger gewinnt Nordic Uphill

Der traditionelle Nordic Uphill von Burgstall nach Vöran (4.650 m,

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In der U10 der Buben gewann Lukas Plank vor Jonas Minzoni und Paul Überegger. Gleichzeitig wurden auch die Sieger des Clubturniers 2020 prämiert, da dies im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht möglich gewesen war. Clubmeister der Herrenklasse Einzel wurde Oliver Mayr vor Philipp Auckenthaler, Armin Graus und Noel Rainer. Clubmeister der Herrenklasse Doppel wurden Philipp Mayr/Patrick Palermo vor Roberto Arcolin/Francesco Zenzale, Oliver Mayr/Noel Rainer sowie Armin Graus/Günther Eisendle. Im Bild die Sieger im Einzelbewerb der Herren Oliver Mayr und Philipp Mayr.

925 Höhenmeter) erlebte Anfang November bereits seine 15. Auflage, die der Ridnauner Lukas Mangger für sich entscheiden konnte. Mangger erzielte mit einer Zeit von 35.23 Minuten Tagesbestzeit und verwies Armin Gögele vom SC Meran (35.54) sowie den Sarner Andreas Innerebner (37.31) auf die Plätze 2 und 3. Bei den Damen ging der Sieg an die Sarnerin Annelise Felderer in 43.21 Minuten. Andrea Parigger (Laufverein ASV Freienfeld) kam in 49.38 Minuten auf den 6. Platz in der Gesamtwertung. Rund 110 Läufer nahmen an diesem Berglauf mit Stöcken teil.


50 Jahre VSS Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) feierte Ende Oktober das 50-jährige Gründungsjubiläum. Aktuelle sowie ehemalige Vorstandsmitglieder, Referenten, politische Wegbereiter, Sponsoren und Vertreter der Fachsportverbände ließen dabei die vergangenen 50 Jahre Revue passieren. Besonderen Applaus gab es für die Gründungsväter und für Klaus von Dellemann, der für seinen Einsatz rund um den Sport in Südtirol zum VSS-Ehrenmitglied ernannt wurde.

Der VSS wurde 1970 als Dachverband der deutsch- und ladinischsprachigen Amateursportvereine gegründet und setzt sich seither für den Sport in Südtirol ein. Ursprünglich politisches Sprachrohr, hat sich der Verband mittlerweile zu einem wichtigen Dienstleister für den Sport in Südtirol entwickelt. Nach 50 Jahren Erfolgsgeschichte wurde am 30. Oktober im Kurhaus in Meran dieses bedeutende Jubiläum gebührend gefeiert. Eröffnet wurden die Festlichkeiten mit den Grußworten des VSS-Obmannes Günther Andergassen. „Wir sind hier zusammengekommen, um die Erfolgsgeschichte VSS zu feiern und all jenen unseren Dank auszudrücken, die Verantwortung getragen haben, ihre Leidenschaft und Kompetenz eingebracht haben und jenen, die das Erbe heute weitertragen. Wir danken ebenso jenen, die als Mentoren und Förderer des VSS unerlässliche Wegbegleiter und Motivatoren waren und es immer noch sind“, so Andergassen in seiner Rede. Das ehemalige VSS-Vorstandsmitglied Elmar Pichler Rolle führte als Moderator gekonnt durch die Veranstaltung. Zahlreiche Personen aus und rund um den Sport richteten dem VSS ihre Glückwünsche zum 50. Ge-

burtstag persönlich aus. Allen voran gratulierte Landeshauptmann und Landesrat für Sport Arno Kompatscher dem VSS, unter den Gratulanten waren auch die Vertreter der Partnerverbände, des ASVÖ-Tirol, der USSA und des CONI, der langjährigen Sponsoren sowie weitere Wegbegleiter und Partner. In einer illustren Diskussionsrunde besprachen die ehemaligen VSS-Obmänner Walter Plunger und Walter Ausserhofer gemeinsam mit Alt-Landeshauptmann Durnwalder, dem ehemaligen VSS-Geschäftsführer Manfred Call und der Präsidentin des SSV Bozen Evi Seebacher die 50-jährige Geschichte des Verbandes. Dabei kamen alle zu der gleichen Schlussfolgerung: „Die heutige Südtiroler Sportwelt, wie wir sie kennen und schätzen, wäre ohne die Tätigkeit des VSS nicht möglich gewesen.“ Im Zuge der Feierlichkeiten wurde Klaus von Dellemann für seine langjährige Tätigkeit als Mitarbeiter und als Geschäftsführer des VSS geehrt. VSS-Obmann Günther Andergassen und Landeshauptmann Arno Kompatscher ernannten von Dellemann zum Ehrenmitglied des VSS und überreichten ihm die Ehrennadel. Erker 12/21

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Gesundheit

Fit durch den Winter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit – die kalte Jahreszeit naht und sowohl unsere Psyche als auch unser Körper stehen vor der alljährlichen Umstellung auf kürzere Tage und tiefe Temperaturen. Ganz einfache Mittel und Tipps können helfen, um unseren Körper zu unterstützen und die langen Wintermonate so angenehm und vor allem so gesund wie möglich zu verbringen.

Ein starkes Immunsystem ist das A und O Besonders unsere Abwehrkräfte werden im Winter sehr gefordert. Kälte, Nässe und auch Viren schwächen unsere Immunabwehr, die vor allem jetzt viel Pflege benötigt. Wir selbst können durch Ernährung, Bewegung und einfache Angewohnheiten unserem Immunsystem unter die Arme greifen und so fit in und durch den Winter kommen. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, gleich auf Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminpräparate zurückzugreifen. Besonders mit Hilfe gesunder Ernährung können die körpereigenen Reserven hochgehalten werden. Vitamin C und Zink Für ein starkes Immunsystem sind Vitamin C und Zink bekanntlich unabdingbar. Vitamin C findet sich in Zitrusfrüchten, Johannisbeeren, Sanddorn und Hagebutten. Wer sich eher von Gemüse angetan fühlt, kann sich den Kohlsorten wie Brokkoli sowie Weiß- oder Rosenkohl zuwenden. Diese enthalten große Mengen des wertvollen Vitamins und decken schnell den Tagesbedarf. Hier gilt: Je schonender das Gemüse zubereitet

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wird, desto mehr bleibt von den Inhaltsstoffen erhalten. Am besten eignen sich dafür das Dampfgaren oder Blanchieren. Zink findet sich vor allem in tierischen Produkten wie Käse, Fleisch oder Leber. Aber auch Vegetariern und Veganern steht eine große Auswahl an Lebensmitteln zur Verfügung: Kerne, Nüsse oder Hülsenfrüchte sind gute Zinklieferanten. Vitamin D Vitamin D ist ein wichtiger Mitspieler, wenn es um unsere Gesundheit geht. Erwiesenermaßen wirkt sich das Vitamin positiv auf Knochen, Zähne und Muskeln aus, gilt als gute Prophylaxe gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden und nimmt auch Einfluss auf unsere psychische Verfassung. Über die Nahrung ist Vitamin D dem Körper nur schwer zuzuführen, am besten geeignet dafür wären fettreiche Fische wie zum Beispiel Lachs, Hering oder Makrelen. Am ausschlaggebendsten für einen gesunden Vorrat ist aber die Sonne, denn durch die UV-Strahlen kann unser Körper das Vitamin selbst herstellen. Reduziert sich unser Vitamin-D-Haushalt über die kalten Monate, kann der Körper auf Reserven im Fettgewe-

be zurückgreifen. Ein Mangel an Vitamin D äußert sich durch höhere Anfälligkeit für Infekte und auch durch gedrückte Stimmung oder Stimmungsschwankungen. Dagegen empfiehlt sich ein Spaziergang an der frischen Luft oder ein Sonnenbad. Andernfalls helfen auch Präparate aus der Apotheke. Ob es sich bei den Symptomen um eine Mangelerscheinung handelt, sollte in jedem Fall ein Arzt abklären. Frische Luft und ausreichend Bewegung Damit die Fitness nicht wie die Temperaturen im Winter in den Keller wandert, ist es wichtig, sich trotzdem ausreichend zu bewegen, vor allem draußen an der frischen Luft. Dadurch werden die Abwehrzellen im Blut aktiviert und das Immunsystem gestärkt. Zudem bewirkt die trockene und oft überheizte Luft in den Räumen, dass unsere Schleimhäute austrocknen. Diese sind eigentlich dazu gedacht, Viren und Bakterien von unserem Körper fernzuhalten. Bei einem Spaziergang im Freien können sich diese wieder anfeuchten und ihre Funktion als „Türsteher“ erneut aufnehmen. Alternativ bietet sich dazu auch das gute

Durchlüften von Büroräumen oder dem Home-Office an. Durch die wenigen Sonnenstunden und die zugebrachte Zeit in geschlossenen Räumen wird zudem die Produktion des Hormons Melatonin gefördert, das dafür verantwortlich ist, dass wir müde werden. Bewegung und Sport im Freien bei Tageslicht hemmen die Produktion und wir werden zunehmend wieder munter. Wer den inneren Schweinehund trotz Kälte überwunden hat und nach draußen geht, sollte natürlich besonders auf die richtige Kleidung achten. Vor allem für Sportler bietet sich der Zwiebellook an, am besten mit atmungsaktiver Kleidung. Auch die Atmung selbst kann unseren Körper unterstützen: Bei kalten Temperaturen ist es besser, durch die Nase zu atmen. Dadurch wird die Luft aufgewärmt, bevor sie in unsere Bronchien gelangt, und diese werden dadurch geschont. Saunagänge und Wechselbäder Sauna ist im Winter nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sondern auch ein gutes Mittel, Erkältungen und Infekten vorzubeugen. Durch die wechselnden Temperaturen von


heiß auf kalt wird unser Kreislauf angeregt und die Durchblutung gefördert – auch jene der Schleimhäute. So wird unser Virenschutz einmal mehr aktiviert. Wechselbäder oder Wechselfußbäder eigenen sich übrigens ebenfalls. Wer sich bei einem Saunagang nicht wohlfühlt oder keine Badewanne hat, kann natürlich auch unter der Dusche seinen Kreislauf in Schwung bringen. Zuerst heiß duschen, anschließend mit kaltem Wasser, beginnend bei den äußersten Extremitäten, den Körper für kurze Zeit kalt abduschen. Darmflora stärken Eine gesunde Darmflora ist ausschlaggebend für eine gute Immunabwehr. Über die Hälfte aller Zellen, die Antikörper produzieren, sitzen im Darm. Bei einer gestörten Darmflora können diese Zellen nicht mehr richtig arbeiten und unser Schutzschild wird schwächer. Eine

besondere Rolle bei der Aufrechterhaltung der Darmflora spielt natürlich die Ernährung. Wer seinen Darm unterstützen möchte, sollte vermehrt zu Vollkornprodukten greifen. Auch bestimmte Gemüsesorten wie Chicorée, Topinambur und Artischocken wirken sich positiv aus. Zudem sind fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt oder Apfelessig ein wahrer Genuss für unseren Darm. Kräuter und Aromatherapie Merken wir trotz allem, dass sich eine Erkältung anbahnt, sollten wir schnell reagieren. Wer nicht gleich zu Tabletten greifen will, sollte einen Blick in die Apotheke der Natur

werfen. Bibernelle, Holunder oder Thymian leisten zum Beispiel besonders bei Atemwegsinfekten gute Dienste. Auch Ingwer vollbringt bei Infekten oft wahre Wunder. Wer es gerne betörend mag, trifft mit einer Aromatherapie sicher den richtigen Nerv. Ätherisches Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser geben, den Kopf mit einem Handtuch bedecken und kräftig inhalieren. Eine Duftlampe mit ätherischen Ölen kann ebenfalls unterstützend für den Körper wirken.

gelware und Stress oder Angst ständige Begleiter – noch dazu denkbar schlechte. Wer Körper und Geist laufend Stress aussetzt, riskiert, sein Immunsystem in eine Schockstarre zu versetzen. Natürlich können Ängste, negative Gedanken und Stress bei der Arbeit nicht einfach in den nächsten Flieger gesetzt werden. Trotzdem können wir uns bewusst eine Auszeit nehmen, uns mit Dingen umgeben, die uns guttun, den Fernseher einen Tag nicht einschalten und alle negativen Meldungen ausknipsen. Ein ganz persönliches Verwöhnprogramm, egal ob alleine, zu zweit oder mit der ganzen Familie, lässt Körper und Geist zur Ruhe kommen und neue Kräfte tanken.

Positive Gedanken – weniger Stress Besonders in der aktuellen Situation sind positive Gedanken Man-

Nadine Brunner

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Gesundheit

Pandemie der Ungeimpften Vorerst erlaube ich mir, eine Stellungnahme über den erschienenen Gastkommentar in der Erker-Ausgabe 11/2021 abzugeben. Ich bin traurig, dass meinen bisherigen Artikeln, gefüttert aus wissenschaftlichen Publikationen und renommierten Zeitschriften durch einen Gastkommentar von einem sogenannten kompetenten Autor mit falschen, schlechten und wissenschaftlich nicht belegten Behauptungen widersprochen wird, der zudem leider auch volksverhetzende Theorien enthält. In der Hoffnung, von einem international bekannten Immunologen und weltbekannten Krebsforscher eine schriftliche Gegendarstellung zu erhalten und zu veröffentlichen, erhielt ich folgendes Antwortschreiben: „Das ist ein von einem über das Coronavirus uninformierten Menschen geschriebener Artikel, der keiner Antwort bedarf. Voller subjektiver Meinungen, ungeprüfter Aussagen und alle Weltthemen oberflächlich ansprechend.“ Nun zurück zur Pandemie der Ungeimpften: Wir haben weltweit über 250 Millionen nachgewiesene Infizierte, mit 4,74 Millionen Toten, wobei die Dunkelziffer zwei- bis dreimal höher sein dürfte. Die Todesrate in Deutschland beträgt 2,2 Prozent, in UK 1,8 Pro-

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Erker 12/21

zent und in Spanien 1,75 Prozent (Durchimpfung über 85 %, mittlere Sterblichkeit etwa 2,05 %). Das heißt: zwei Todesfälle auf 100 Erkrankte. Durch die Impfung ergeben sich schwere Nebenwirkungen von 1:200.000 bis 1:500.000. Bei den Vektor-Impfstoffen ist es die Hirnvenenthrombose, deren Ursachen nunmehr erforscht und behandelbar sind, bei den mRNA-Impfstoffen ist es der allergische Schock aufgrund vorhandener Allergie auf die PEG-Polyäthylen-Zubereitungssubstanz; in diesem Fall ist eine Impfung nur stationär auf einer Hautabteilung möglich. Wieso haben wir nunmehr bereits die vierte Welle der Pandemie? 1. Zunehmende Luftfeuchtigkeit bei beginnendem Winter, 2. Saisonalität, Rückkehr aus anderen Ländern, 3. wieder aufgenommene Mobilität, 4. hoch infektiöse Delta-Variante des Corona-Virus zu fast 100 Prozent gegenüber früheren Varianten, 5. niedrige Durchimpfung von nur 65 Prozent, 35 Prozent nicht Geimpfte mit hoher Ansteckungsgefahr, 6. ein Teil der Geimpften mit abnehmender Immunität durch Abfall der Antikörpermenge,

7. Befall der jüngeren Menschen von 40 bis 60 Jahren, zuletzt zunehmend auch das Alter von zehn bis 25 Jahren,

8. längere Krankheitsdauer mit längerem Krankenhausaufenthalt, 9. Lockerung der allgemeinen Maßnahmen von AHA-L und T(esten) auch der Geimpften. 10. verspätete dritte Impfung (Boosterung bzw. Auffrischungsimpfung). Für den Gesundheitsbereich ergeben sich dadurch mehrere Probleme: Da nunmehr mehr jüngere Menschen sich infizieren und erkranken, verlängert sich natürlich der Krankenhausaufenthalt, vor allem die Behandlungsdauer auf den Intensivstationen, dadurch sind weniger Betten frei, zudem zeigt sich aus verschiedenen Gründen ein Personalmangel, die Beatmungsdauer verlängert sich bei jungen Menschen deutlich (von zwei Wochen auf zwei Mo-

nate), da im Gegensatz zu früher auch bessere medikamentöse Behandlungen bestehen. Zusammenfassend muss gesagt werden, dass das Virus weiterhin aktiv bleiben wird, solange wir nicht alle geimpft sind, und zwar dreimal, da die Geimpften zwar noch für kurze Zeit und auf niedrigem Level ansteckend sein können, aber nicht mehr erkranken – und wenn, dann nur leicht, zum Unterschied der nicht Geimpften, die weiterhin schwer erkranken und auch sterben können und so die Krankenhaus- und Intensivbetten belegen, sodass für die restlichen Erkrankten kein Platz mehr ist und vielen kranken Menschen nicht zeitgerecht geholfen werden kann. Gegen die Pandemie der Ungeimpften ergibt sich nur das Heilmittel der Impfung, meiner Ansicht nach die Einführung einer Pflichtimpfung, da das Gut des Einzelnen geringer ist als das höhere Gut der Allgemeinheit.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing


Coronafälle im Wipptal Seit März 2020 hat uns Corona fest im Griff – und es ist nach wie vor kein Ende in Sicht. Wie viele Coronafälle hat es in dieser Zeit im Wipptal eigentlich gegeben? Alle Gemeinden im Überblick. Gemeinde

Einwohner*

Coronafälle**

Anteil in %

Brenner

2.294

249

10,85

Freienfeld

2.694

344

12,77

Franzensfeste

1.020

160

15,69

Ratschings

4.543

701

15,43

Pfitsch

3.099

519

16,75

Sterzing Wipptal * Stand 31.12.2020

7.031

986

14,02

20.681

2.959

14,31

** Stand 9.11.2021

Wipptal

Wie viele Personen sind geimpft? Wie viele Wipptaler sind bis dato (Stand 31. Oktober) eigentlich geimpft? Alle Wipptaler Gemeinden im Überblick. GEIMPFTE IM WIPPTAL* Gemeinde

Über 60

Differenz zum 03.10.

Unter 60

Differenz zum 03.10.

Brenner

88,9

+0,7

82,0

+1,1

Franzensfeste

87,3

+0,4

83,0

+1,8

Freienfeld

89,1

+0,6

77,4

+4,2

Pfitsch

88,6

+1,2

80,2

+3,3

Ratschings

85,4

+1,4

79,3

+3,5

Sterzing

86,8

+0,9

76,5

+3,1 * Alle Angaben in Prozent

Covid-Auffrischungsimpfung für alle Altersgruppen Alle Altersgruppen können sich zur Covid-Auffrischungsimpfung anmelden, sofern mindestens fünf Monate seit der zweiten Dosis vergangen sind. Die Impfung kann in einem der Impfzentren des Gesundheitsbezirks Brixen durchgeführt werden, mit oder ohne Voranmeldung. Sterzing Ex Despar, Brennerstraße 11, jeden Freitag von 14.00 bis 20.00 Uhr.

Brixen Oratorium „Don Bosco“, Mozartallee 32, jeden Donnerstag von 14.00 bis 20.00 Uhr,jeden Freitag von 14.00 bis 20.00 Uhr und jeden Samstag von 7.30 bis 12.30 und von 13.30 bis 18.30 Uhr. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 0471 100999 (Montag bis Freitag, 8.00 – 16.00 Uhr) oder online unter https://appcuppmobile.civis.bz.it/main/home möglich. Erker 12/21

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Gesundheit PR

Zahnarztpraxis Dentoplus – der Zahnarzt Ihres Vertrauens in Sterzing Wir decken alle Bereiche der Zahnmedizin ab. Wir beugen Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches vor und behandeln sie. Wir führen Implantologie und Zahnprothetik durch und beschäftigen uns mit Kieferorthopädie bei Erwachsenen und Kindern. All dies tun wir mit höchster Professionalität. Besuchen Sie uns! Bis bald!

Öffnungszeiten der Kinderambulanz

Dr. Christian Varesco Zahnarzt Fachzahnarzt für Kieferorthopädie

Wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb mitteilt, wurden in der Abteilung Kinderambulanz am Krankenhaus Sterzing die Öffnungszeiten angepasst. Die Vormerkung für eine pädiatrische Visite sollte von Montag bis Freitag im Sekretariat der Polyambulatorien von 8.00 bis 12.00 Uhr unter der Rufnummer 0472 774632 erfolgen. Außerhalb dieser Zeit kann für dringende Fragen oder dringende Visiten die Telefonzentrale (Portier) unter der Rufnummer 0472 774111 kontaktiert werden, der den Anruf an den diensthabenden Kinderarzt bzw. an den Arzt der Ersten Hilfe weiterleitet.

An Samstagen sowie an Sonnund Feiertagen steht tagsüber von 8.30 bis 13.30 eine Kinderärztin vor Ort zur Verfügung, danach gilt Rufbereitschaft. Nachts, an Feiertagen und an Wochenenden (außerhalb der oben genannten Zeiten) kann der diensthabende Hausarzt des Territoriums kontaktiert oder die Erste Hilfe am Krankenhaus Sterzing aufgesucht werden. Bei Bedarf verständigt der diensthabende Arzt den Kinderfacharzt. Die Abteilung Pädiatrie ist unter der Rufnummer 0472 774340 erreichbar, der diensthabende Kinderarzt unter 0472 774575 (telefonische Beratung von 11.00 bis 12.00 Uhr).

ÖFFNUNGSZEITEN DER KINDERAMBULANZ

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Erker 12/21

Montag, Dienstag

8.30 – 12.30 Uhr

13.30 – 16.00 Uhr

Mittwoch

8.30 – 12.30 Uhr

13.30 – 18.00 Uhr

Donnerstag

8.30 – 12.30 Uhr

13.30 – 16.00 Uhr

Freitag

8.30 – 12.30 Uhr

Samstag

9.00 – 11.00 Uhr


PR

Guter Service rund ums Hören Seit mittlerweile fünf Jahren bietet AudioVita einen einzigartigen Service mit eigenem Hörzentrum in Sterzing. Woche für Woche werden im Hörzentrum AudioVita in Sterzing genaue Hörtests gemacht und viele zufriedene Kunden tragen Hörgeräte von AudioVita. Der Erker hat mit Markus Thaler und Mirco de Manincor gesprochen. Beide sind erfahrene Hörgeräte-Akustiker und bilden sich ständig weiter, um für ihre Kunden auf dem letzten Stand zu sein. Erker: Vor zehn Jahren hatte noch kaum jemand ein Handy mit großem Bildschirm. Die Entwicklung ging rasant voran. Ist diese Entwicklung vergleichbar mit der Entwicklung bei Hörgeräten? Markus Thaler: Das ist ein sehr guter Vergleich, nur optisch hinkt er ein wenig. Während man sieht, dass Handys immer größer werden, werden Hörgeräte immer kleiner und dabei immer leistungsfähiger. Heute können wir viel mehr Menschen mit Hörgeräten versorgen, weil die moderne Technologie uns eine große Hilfe ist. Mirco de Manincor: Hörgeräte haben

sich in den letzten zehn Jahren sehr rasant verbessert. Die Klangqualität hat sich stark

verbessert, der Klang ist nun sehr natürlich und damit werden Hörgeräte vom Betroffenen sehr schnell akzeptiert. Je natürlicher der Klang, desto feiner ist das Tragen von

Hörgeräten! Viele Menschen meinen, dass die kleinen Hörgeräte im Ohr die letzte Erfindung sind. Stimmt das? Mirco de Manincor: So stimmt das nicht ganz. Die kleinen In-dem-Ohr-Hörgeräte gibt es mittlerweile seit über 30 Jahren. Dadurch, dass die Technik im Allgemeinen immer kleiner wird, können auch diese Geräte immer tiefer ins Ohr gebaut werden. Allerdings hat alles ein Limit und man muss von Person zu Person abwägen, ob dieses Gerät das richtige ist. Die letzte Neuerung sind die aufladbaren Hörgeräte. Nie mehr Batterie wechseln! Wir sind gespannt, wie diese Entwicklung weitergehen wird. Danke für das Gespräch! Markus Thaler: Danke Ihnen! Wir wünschen allen Lesern eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten!


Jahrestage

Begrenzt ist das Leben, unendlich die Erinnerung.

Max Freund

Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr.

* 26.12.1936 † 25.10.2021

3. Jahrestag

Helmuth Siller Sterzingerhof

Zum 3. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 19. Dezember um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, danken wir herzlichst.

Danke für die schönen Jahre mit dir! In Liebe deine Frau Maria deine Kinder Armin und Karin mit Familien

Unmöglich jedem einzelnen persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt‘s Gott sagen.

DANKE - für die vielen Beileidsbekundungen, für die tröstenden und aufmunternden Worte und - für die aufrichtige Anteilnahme, - für das Mitbeten bei den Seelenrosenkränzen, - für die Teilnahme am Sterbegottesdienst, - für die Blumen, Kerzen, Messgedenken und Gedächtnisspenden. Die Trauerfamilie

20. Jahrestag

Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken … und für immer in unseren Herzen 6. Jahrestag

Rita Gschnitzer geb. Untersteiner

In Liebe deine Familie

* 18.11.1948 † 20.12.2015

Luis Teissl

* 21.12.1944 † 12.12.2001 Wir gedenken meines lieben Mannes und herzensguten Vaters bei der hl. Messe am 3. Adventsonntag, den 12. Dezember um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Sich erinnern an jede Freude, jede gemeinsame Stunde, jedes geteilte Glück. Sich erinnern und die Zeit im Herzen bewahren für immer.

1. Jahrestag

„Egger Moidl“ * 16.01.1928 † 10.12.2020

† 25.12.2016 Verbunden in ewiger Erinnerung und Liebe denken wir ganz besonders an unsere liebe Mamme und Oma am Christtag, den 25. Dezember um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 12. Dezember um 10.00 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Wiesen.

Rainer Maria Rilke

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Erker 12/21

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit deine Familie

5. Jahrestag Maria Gschnitzer geb. Markart

Maria Trenkwalder geb. Mair

Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.

Vergelt‘s Gott allen, die daran teilnehmen.

Wir v erm issen d ic h , w ir lieb en d ic h u n d w ir w erd en d ic h n ie v erg essen .

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen. In Liebe deine Familie


Liebste Mutti!

Auch wenn Du nicht mehr im Hier und Jetzt bei uns bist, Du begleitest uns Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute in unseren Gedanken und in unseren Herzen.

Auch in der Trauer leuchtet ein Licht: das Licht der Liebe, das Licht der Erinnerung, das Licht des Glaubens, das Licht der Hoffnung.

Danke Dir für alles!

1. Jahrestag

Annemarie Wwe. Mayr geb. Werth „Bircherwirtin“ in Maria Trens * 24. November 1941 † 20. Dezember 2020

1. Jahrestag

Karl Pircher * 01.02.1947 † 04.01.2021

Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 19. Dezember um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.

In großer Dankbarkeit und Liebe denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am 6. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die mit uns beten und sich in lieber Erinnerung mit Dir verbunden fühlen, danken wir herzlich.

Allen, die daran teilnehmen, danken wir von Herzen.

In unvergänglicher Liebe Deine Töchter mit Familien

In Liebe deine Familie

„Das Schönste, das du uns hinterlassen hast, ist das Lachen deiner Kinder.“

Le persone non muoiono mai se le hai nel cuore. Puoi perdere la loro presenza, la loro voce… ma ciò che hai imparato da loro, ciò che ti hanno lasciato, questo non lo perderai mai! Le ali del sorriso

15° ANNIVERSARIO

Hermann Augschöll Lilia, Daniel e parenti tutti

1. Jahrestag

10 Jahre sind vergangen, seitdem du uns verlassen hast.

Martin Mitterrutzner

Waltraud Sparber Ennemoser

Wir feiern die hl. Messe für unseren lieben Martin am Sonntag, den 12. Dezember um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Wir danken allen, die uns immer wieder auf unserem Lebensweg begleiten und Martin in liebevoller Erinnerung behalten. Vergelt‘s Gott! Sabine mit Eva und Sofia

28.12.2006 – 28.12.2021

Die Zeit eilt davon. 10 Jahre hinterlassen Spuren, die unverwechselbar sind.

In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner ganz besonders am 8. Dezember (Mariä Unbefleckte Empfängnis) um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Deine Familie Erker 12/21

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Jahrestage

20. Jahrestag

Zu Ende ist ein treues Leben, das viel geleistet, viel gegeben. Du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still und unvergessen.

Fritz Thaler

Aus unserer Mitte bist du gegangen, aber in unseren Herzen bleibt immer ein Teil von dir.

* 03.02.1916 † 21.12.2001 Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Donnerstag, den 23. Dezember um 17.00 Uhr in der Maria-Hilf-Kapelle in Außerpflersch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Deine Kinder mit Familien

Leopold Rainer Bartl-Pold * 5.10.1941 † 4.10.2021

2. Jahrestag

Heinrich Plattner „Benz“ * 10.12.1956 † 10.12.2019

In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Dezember um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. Für immer geliebt. Niemals vergessen. Auf ewig vermisst.

In Liebe deine Familie

Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege allen ein herzliches Vergelt‘s Gott aussprechen.

Danke

… für die vielen liebevollen Anteilnahmen, … für die tröstenden gesprochenen und geschriebenen Worte, … für die vielen Gebete, Kerzen, Blumen, Messen und Spenden, … für die sehr schöne Gestaltung des Trauergottesdienstes und allen, die einen Dienst dabei verrichtet haben, … für die jahrelange Unterstützung und medizinische Begleitung unseres lieben Ehemannes und Tate durch Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele sowie durch das Team der Tagespflegestätte und der Hauspflege. Wir danken Euch allen, die unseren lieben Ehegatten und Tate Pold in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

6. Jahrestag

1. Jahrestag

Waltraud Haller geb. Hofer

Stefan Staudacher Gogerer Steffl * 21.03.1930 † 09.12.2020

Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 4. Dezember um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.

In Liebe deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am 2. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

4. Jahrestag

„Fischerin“ in Valgenäun † 22.12.2017

Johanna Markart geb. Hochrainer * 25.09.1928 † 22.12.2017

Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 25. Dezember (Christtag) um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

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Erker 12/21

In Liebe deine Familie

4. Jahrestag

Anna Platzer geb. Haller

Die Erinnerung an einen lieben Menschen geht nie verloren, wenn man ihn im Herzen behält.

Ein Dank allen, die daran teilnehmen oder einen Gedanken schenken.

Wir danken allen herzlich, die daran teilnehmen. Deine Lieben

Deine Stimme ist verstummt, doch deine Spuren bleiben. Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah.

Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Dezember um 8.30 Uhr in der Kirche in Untertelfes. Deine Familie


Advent

Vergangen nicht, verwandelt ist, was war. Rainer Maria Rilke

Willi Heidegger

Alexander Volgger

Luca Cemin

Wenn der Nikolaus heuer wieder kommt, sollt ihr wissen, dass wir euch nie vergessen haben. Der Nikolausverein

5. Jahrestag

Rudolf Hofer

Gruaber-Rudl * 15.12.1931 † 02.01.2017

Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, diese Zeilen lesen, dann sind wir schon mitten im Advent. Für viele ist das die schönste Zeit im Kirchenjahr, führt uns der Advent doch auch zum schönsten Fest des Jahres. Aber der Advent stellt uns doch auch vor eine Zerreißprobe. Eigentlich sollte der Advent eine besinnliche Zeit sein. In Wirklichkeit bringt er uns eine Betriebsamkeit, die uns gefangen hält und vom eigentlichen Sinn dieser Vorbereitungszeit ablenkt. Advent heißt Ankunft – und wir alle wissen, wessen Ankunft gemeint ist: Die Ankunft Jesu vor 2.000 Jahren. Josef Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI., hat das einmal so formuliert: Advent heißt begonnene Anwesenheit Gottes in unserer Welt, die mit der Geburt Christi ihren Anfang genommen hat, dass Gott also verborgenerweise schon gegenwärtig ist. Zum anderen erinnert er uns daran, dass die Anwesenheit Gottes eben erst begonnen hat, noch nicht vollendet ist, sondern im Wachsen und Reifen. Diese Anwesenheit Gottes erfolgt durch die Glaubenden, durch die er sein Licht in die Finsternis der Welt hineinleuchten lassen will. Zwei Gestalten sind es besonders, die uns dabei durch den Advent begleiten: Johannes der Täufer und Maria. Johannes ist der Vorläufer, der auf Jesus als den kommenden Messias hinweist, ihm sozusagen den Weg bereitet. Und Maria ist die Adventsgestalt schlechthin, hat sie doch durch ihr Ja die Ankunft Jesu in der Welt erst möglich gemacht. Für mich ist aber auch der hl. Josef eine durchaus adventliche Erscheinung, auch wenn er erst am Heiligen Abend, etwas versteckt und ohne je ein Wort zu sagen, in der Krippe auftaucht. Ohne Josef wäre Weihnachten nicht möglich gewesen, ohne sein Ja zu durchkreuzten Lebensplänen, zu Flucht und Obdachlosigkeit hätten Maria und Jesus nicht überlebt. Die Volksfrömmigkeit hat sich aber auch noch andere Gestalten als Begleiter durch den Advent gewählt, weil sie symbolhaft für die Werte des Advent stehen. Ich erinnere hier nur an die hl. Barbara am 4. Dezember, die mit ihrem Wunder der Blüte mitten im Winter darauf hinweist, dass das Leben weitergeht. Die populärste Gestalt des Advent ist bei uns wohl der hl. Nikolaus, der die Botschaft von Johannes ganz konsequent umgesetzt hat: Er hat den Weg aus der Not gewiesen (Ev. 3. Adventsonntag, Lk 3,10-18). Und nicht zuletzt die bei uns weniger bekannte hl. Luzia am 13. Dezember, deren Name schon auf ihre Aufgabe als Lichtträgerin hinweist, ein zutiefst adventliches Symbol. So wünsche ich Ihnen einen gesegneten Advent!

In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 2. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Ein Vater liebt – ohne Worte. Ein Vater hilft – ohne Worte. Ein Vater versteht – ohne Worte. Ein Vater geht – ohne Worte und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken vermag.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. Deine Familie

Siegfried Siller Erker 12/21

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Unterhaltung

A

Erkoku

T

T U S E T N T E G Z S Z T E U B U Z T Z N G U S A N U G

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal vorkommt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Amtsenthebung, Entlassung, Hinauswurf).

Pfiffikus

G

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A

B

E

G

N

S

T

U

Z

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus sucht eine Sehenswürdigkeit in der Gemeinde Ratschings. Wer den genauen Standort oder den Namen kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 20. Dezember. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Der interessante Schalenstein befindet sich in Thuins zwischen der alten Feuerwehrhalle und dem Spielplatz östlich der Kirche. Auf dem Felsblock kann man bei genauem Hinsehen zwei Kreuzchen und eine fächerförmige Figur entdecken, ähnlich einer Blume. In unmittelbarer Nähe gibt es noch weitere Felsplatten ohne auffällige Einkerbungen. Heimatforscher Werner Fuchs (1926 – 2018), Experte für Steinmetzzeichen und Schalensteine, hat im Laufe vieler Jahre das gesamte Wipptal nach Schalensteinen abgesucht und Hinweise gesammelt. Er hoffte, mit seinen Aufzeichnungen auch dazu beizutragen, die Schalensteine vor Beschädigungen zu bewahren. Fuchs glaubte an einen Zusammenhang mit zwei antiken Skeletten, die nach 1880 am Bajuwarenfriedhof des vermuteten Vipitenum hinter dem Zollwirtshaus beim Eisenstecken unterhalb von Thuins gefunden wurden. Demnächst ist in Thuins geplant, ein neues Feuerwehrhaus genau an der Stelle dieses bemerkenswerten Steines zu errichten.

Wir gratulieren! 124

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• R • O • B • A • S • R • E

G O T T H A R D B O N E L L

• S A C H S E N K L E M M E

A S T • • I D E A • X L • N

• K O M P L E X • S T A N D

M O R A L I N • M C • U E •

• P T • A S • A C H T • S L

F F • E N K E L • L A T T A

• S I L L E R L E O P O L D

R E • Z O N E • R S A • E U

• I N E S • I S I S • S • R

W L A N • B L U E M L E I N

• B U B E • E T • O A T A S

P A S A D E N A • O M • • A

• H E U E R • N A S S T A L

A N A M N E S E N • E D A M

Lösungswort: KREUZBAND

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: WINTERREIFEN

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

© Martin Schaller

Das Los bestimmte EDELTRAUD KINZNER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats November.


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

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Gesundheit

Apotheken 27.11.-03.12.: 04.12.-10.12.: 11.12.-17.12.: 18.12.-24.12.: 25.12.-31.12.: 01.01.-07.01.:

Apotheke Wiesen, Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 Stadtapotheke, Tel. 765397 Apotheke Wiesen Apotheke Gilfenklamm

Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 04.12.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 05.12.: Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 07.12.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 08.12.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 11.12.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 12.12.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 18.12.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 19.12.: Dr. Esther Niederwieser 24.12.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 25.12.: Dr. Massimiliano Baccanelli Tel. 334 9156458 26.12.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 31.12.: Dr. Pietro Stefani 01.01.: Dr. Barbara Faltner Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Zahnärzte: Notdienst Samstag und Feiertage dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187 Tierärzte 04./05.12.: 08.12.: 11./12.12.: 18./19.12.: 25.12.: 26.12.: 01.01.: 02.01.: 06.01.:

Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) Dr. Michaela Röck Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Bruno Prota Dr. Michaela Röck Dr. Stefan Niederfriniger

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger,Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck, Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Erker 12/21

Veranstaltungen

1.12. Tag der offenen Tür im Kindergarten „Löwenegg“, Sterzing. Anmeldung erforderlich: Tel. 331 7481096 (8.00 – 9.00 Uhr, 13.15 – 14.15 Uhr).

4.12. Tag der offenen Tür am OSZ Sterzing. Tag der offenen Tür im Kindergarten „Maria Regina Pacis“. Anmeldung: Tel. 0472 940530 (8.00 – 9.00 Uhr, 13.15 – 14.15 Uhr).

2.12. Weihnachtsmärchen in Gossensaß. „Kling, Glöckchen …“: weihnachtlich-besinnliche Fackelwanderung in Ratschings.

9.12. Weihnachtsmärchen in Gossensaß. „Kling, Glöckchen …“: weihnachtlich-besinnliche Fackelwanderung in Ratschings.

3.12. Sensibilisierungskampagne für Menschen mit Beeinträchtigung, Sterzing. Adventskonzert „All in …“, Orchester Sonarkraft, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Natur (er)leben – Flora und Fauna in heimischer Landschaft, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr.

12. 12. Krippenweg in Wiesen, Treffpunkt: Festhalle, 13.30 Uhr. Kekse backen mit den Südtiroler Bäuerinnen und Spieletag mit dem Spieleverein Dinx, Franzensfeste, Festung, 10.00 – 16.00 Uhr.

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Neustadt 21, Sterzing (Bürgerbüro des Rathauses). AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Termin nach Vereinbarung, Tel. 0472 821281 SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER: Tel. 0471 1626266.

BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg. org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung: Di 16.00 – 17.00 Uhr, Tel. 349 6543457, Bahnhofstraße 1, Sterzing (Zentralverwaltung Bezirksgemeinschaft Wipptal). kolbesterzing@yahoo.com CARITAS TELEFONSEELSORGE Tel. 0471 052052. SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220 (Verein Lichtung)

SPRACHENCAFÈ Jede 1. und 3. Woche im Monat Italienisch (Dienstag), Englisch (Mittwoch) und Deutsch (Donnerstag), 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Infos: Tel. 347 4479656.

SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 347 5632303 oder 348 1545279.

ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE& BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Mo bis Do, 9.00 – 11.00 Uhr, St.-Jakob-Weg 8, Sterzing (Sozialsprengel Wipptal), Tel. 0472 726060.

SELBSTHILFEGRUPPE FÜR MENSCHEN MIT ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNG ALKOHOL UND DEREN ANGEHÖRIGE Info: Tel. 371 3370093

ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) An jedem 3. Dienstag im Monat von 9.00 bis 12.00 Uhr, Neustadt 21, Sterzing (Bürgerbüro des Rathauses)

VEREIN FÜR SACHWALTERSCHAFT An jedem 3. Dienstag alle 2 Monate, St.-JakobWeg 8, Sterzing (Sozialsprengel Wipptal) Terminvereinbarung: Tel. 0471 1882232


Veranstaltungen

16.12. Weihnachtsmärchen in Gossensaß. „Kling, Glöckchen …“: weihnachtlich-besinnliche Fackelwanderung in Ratschings. Weihnachtskonzert „Studio#empty space“, ensemble chromosom, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. 17. und 18.12. Tag der offenen Tür im italienischen Kindergarten. Anmeldung: Tel. 0472 765253, si_vipiteno@scuola.alto-adige.it. 18.12. Lesung „Die kleine Kranzkuh Tini“, Sterzing, Stadtbibliothek, 14.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu. Wipptaler Rodelcup, Auftaktrennen, Jaufental, Rodelbahn Tonnerboden. 20.12. „Bibis – Bücher für die Allerkleinsten“, Sterzing, Stadtbibliothek, Anmeldung: Tel. 0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu. 23.12. Weihnachtsmärchen in Gossensaß. „Kling, Glöckchen …“: weihnachtlich-besinnliche Fackelwanderung in Ratschings.

26.12. Vergessene Weihnacht, Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit, Sterzing, Heiliggeist-Kirche, 17.00 Uhr. 29.12. Operetten-Gala, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 30.1.2022 „Kling, Glöckchen …“: weihnachtlich-besinnliche Fackelwanderung in Ratschings. 7.1. Neujahrskonzert mit dem Ensemble Walzerklang, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr.

Märkte 20.12.: Thomas-Markt, Sterzing. 4., 20.12. und 5.1.: Krämermarkt, Brenner.

Vereine und Verbände ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it.

Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 3.12.: „Enkel für Anfänger“, 16.00 Uhr, und „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, 20.00 Uhr. 10. 12.: „Quo Vadis, Aida?“, 20.00 Uhr. 17. 12.: „The French Dispatch“, 20.00 Uhr.

AUSSTELLUNGEN Bis 30.12. Kunst im Advent, Festung Franzensfeste.

Bis 30.12. Gleis 1: Biodiversität unterwegs, Festung Franzensfeste.

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff,

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Leute

Eine viel beschäftigte Bergbäuerin Paula Fischnaller Wwe. Brunner aus Innerratschings im Porträt

Während des Zweiten Weltkrieges erblickte Paula Fischnaller am 1. Juli 1941 als zwölftes von 14 Kindern des Alois und der Katharina, auch geb. Fischnaller, beim Maurerhof in Sergs (Meransen) das Licht der Welt. Fünf ihrer Geschwister starben im Kindesalter, während ihr Zwillingsbruder Pius im Alter von 51 Jahren mit einem voll beladenen Viehtransporter tödlich verunglückte. Die Eltern von Paula begannen beim Maurerhof das Wirtschaften recht bescheiden, nämlich mit nur drei Ziegen. Die Volksschule besuchten die Fischnaller-Kinder in Obersergs mit einem Schulweg von einer Stunde und 15 Minuten. Wegen des weiten Schulweges kam die Mutter ihren Kindern mit dem Mittagessen entgegen, damit sie den Nachmittagsunterricht nicht versäumten. Eine Lehrerin erteilte in einer Bauernstube den Unterricht für diese Bergschule mit einer kleinen Zahl von 16 Schulkindern. Die letzten Schuljahre verbrachte sie in Untersergs, von wo der Kirchweg hinunter nach Vintl bei schneller Gangart 45 Minuten dauerte. Der Heimweg hingegen zog sich bergan auf 1,5 Stunden hin. Bei Schnee und eisiger Kälte mussten die Fischnaller-Kinder zur

hl. Messe in die Kirche, weil es dem Verständnis der tief religiösen Familie entsprach. Am Abend durfte das Rosenkranzgebet nie fehlen. Paula lernte früh das harte Bergbauernleben kennen und wuchs mit ihren Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Auf dem täglichen Speiseplan standen Brennsuppe, Mus und Knödel aus Buchweizenmehl und sonntags aus Weißbrot, also „plentane“ und „woazane“ Knödel. Bei ihrer Tante half sie einen Sommer auf der Alm. Dabei litt sie sehr an Heimweh und als Lohn bekam sie

Feiern bei Kaffee und Kuchen, alle kommen dich besuchen! Zu deinem 90. Geburtstag alles Beste wünschen wir zu deinem Feste!

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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den Stoff für eine blaue Schürze, die sie heute noch trägt, und ein Kilogramm Bockshorn (Johannesbrot) zum Kauen. Der blaue „Schurz“ gilt als wertvolles Erinnerungsstück. Bis zu ihrem 17. Lebensjahr arbeitete sie auf dem elterlichen Bauernhof. Dann besuchte sie in Bozen die Haushaltungsschule und nebenbei half sie eifrig im Haushalt des bekannten Dr. Franz Waldner und beaufsichtigte dessen Kinder, darunter auch Christian, dessen Ermordung viel später in politischen Kreisen viel Staub aufwirbelte. Zwei Jahre bewährte sich Paula als Haushaltsge-

hilfin beim „Rieper“ in Vintl und eine Saison als Zimmermädchen in Gröden. Bei ihrer Arbeit beim „Löwenwirt“ in Marling lernte sie ihren späteren Mann Josef Brunner, Paulhanser von Innerratschings, kennen. Er besuchte dort seinen Bruder und brachte auch köstliche Mohnkrapfen mit, die sich Paula schmecken ließ. Das Kennenlernen des Josef Brunner leitete bei der Pustererin eine neue und wichtige Epoche in ihrem bewegten Leben ein, nämlich den Wunsch, eine eigene Familie zu gründen. Die Hochzeit fand 1969 in Innerratschings statt, wobei die Braut als Mitgift Möbel und Leinentuch mitbrachte. Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder: Andreas (1970), Irmgard (1971), Christine (1972), Martin (1973), Hubert (1977) und Helga (1979). In ihrem neuen Heimattal fühlte sich Paula oft ziemlich eingeengt, weil sie in ihrer Ursprungsheimat Sergs bei Meransen einen herrlichen Weitblick zu den Dolomiten und über das untere Pustertal genießen konnte. Nach und nach gewöhnte sie sich an das enge Tal mit den großen Fichtenwäldern. Mit ihrem urigen Pusterer Dialekt fiel sie als Auswärtige auf. Heutzutage ge-

Die FF Wiesen gratuliert ihrer Fahrzeugpatin Zilli Aigner Frick zum 70. Geburtstag und wünscht ihr weiterhin viele gesunde Jahre.

Liebe Oma, zu deinem 90. Geburtstag wünschen wir dir von Herzen alles Gute! Ganz besonders deine Urenkelkinder Greta, Anton, Lena und Sophia.


lingt es ihr, der Enge des Tales zu entfliehen, indem sie zweimal im Jahr nach Maria Trens pilgert, bei Wallfahrten teilnimmt, sich einen einwöchigen Urlaub in der Lichtenburg gönnt und öfters mit dem Bus nach Sterzing fährt. Auf den steilen Bergmahdern wurde damals, also in den 70er und 80er Jahren, noch fleißig gemäht und würziges Bergheu geerntet. Paula musste oft einen zweistündigen Fußmarsch hinter sich bringen, um den Leuten auf der entfernten Bergwiese das Mittagessen zu bringen. Nach dem Umbau des Bauernhauses konnten Fremdenzimmer eingerichtet werden. Fremde Gäste bedeuteten eine willkommene Nebeneinnahme, aber auch Mehrarbeit. Paula erlebte, wie sich im Tal ein wirtschaftlicher Umbruch vollzog. Hotels entstanden, ein einmaliges Wander-und Skigebiet wurde ausgebaut und der Tourismus hielt seinen willkommenen Einzug. Heute spielt in wirtschaftlicher Hinsicht der Fremdenverkehr die erste Geige. Davon profitiert sicherlich die gesamte Talbevölkerung, wobei sicher nicht alles Gold ist, was glänzt. Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Familie 1995, als das Familienoberhaupt auf dem Heimweg tödlich verunglückte. Der plötzliche Tod von Josef Brunner hinterließ nicht nur in seiner Familie eine große Lücke, sondern auch in der Dorfgemeinschaft. Seine große Leidenschaft galt der Jagd.

Man schätzte ihn als umsichtigen Revierleiter und als fleißigen Kapellmeister der Musikkapelle Ratschings. Auf die Jagd gehen und sich der Musik widmen gehörten zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Gebet und Arbeit trugen wesentlich dazu bei, diesen harten Schicksalsschlag, verbunden mit dem frühen Witwenstand, leichter zu ertragen. Sohn Hubert übernahm mit 18 Jahren 1995 den elterlichen Bauernhof, auf dem er heute 15 Rinder, davon zehn Kühe, hält. Als besonderen Glücksfall betrachtet die tiefgläubige Bergbäuerin den Umstand, dass ihre sechs Kinder sich kirchlich trauen ließen. Im Garten und auf dem Balkon sorgt sie alljährlich für schönen Blumenschmuck, der eine wahre Augenweide darstellt, und von den Haustieren sind ihr die Hennen besonders ans Herz gewachsen. Ihr Gebet und Gottvertrauen, so glaubt sie, haben ihr 2009 ein von Ärzten festgestelltes Krebsleiden geheilt. Paula liebt das gesellige Beisammensein und so nimmt sie gerne an den Seniorennachmittagen teil. Die Vollendung ihres 80. Lebensjahres feierte sie im Kreis der großen Familie und mit ihren sechs Kindern machte sie einen Ausflug zum Franziskusweg in Sand in Taufers. Sie freut sich über 15 Enkelkinder und zwei Urenkel, die sie bei Bedarf liebevoll betreut. Für sie hält sie oft etwas Süßes bereit: Krapfen, Kiechl, Kekse, Schoadiler und Kuchen. Aus ihrem guten Gedächtnis ver-

mag sie alle Geburts-, Namens-, Hochzeits- und Tauftage abzurufen. Ihre dankbaren Kinder schätzen an ihr besonders die liebevolle Fürsorge, Opferbereitschaft, Zufriedenheit, Hilfsbereitschaft und Tiefgläubigkeit. Paula gehört zu jener Gruppe von tüchtigen Frauen, die sich nicht vordrängen, dafür aber im Hintergrund

Großartiges leisten. Mögen der heimatverbundenen, Tiere und Natur liebenden Altbäuerin beim Paulhonser in Innerratschings, die stolz auf ein arbeitsreiches und erfülltes Leben zurückblicken kann, noch viele gesunde und lebensfrohe Jahre vom Schöpfer geschenkt werden! Luis Palla

Ratschings

Jahrgangstreffen der 1961 Geborenen

Vor kurzem fand das Jahrgangstreffen der 60-Jährigen der Gemeinde Ratschings statt. Bei einer Andacht mit Pfarrer Thomas Stürz wurde der bereits verstorbenen Jahrgangskollegen gedacht, anschließend stärkten sich die über 30 junggebliebenen Jubilare beim Frühschoppen in der Bar „Pankratius“, bevor sie sich auf den Weg nach Luttach im Ahrntal machten. Nach dem Mittagessen besuchten

sie das bekannte Maranatha-Krippenmuseum, wo sie bei Ziehorgelklängen und Wein vieles aus dem Leben von Hubert erfuhren. Auf dem Nachhauseweg kehrte die Gruppe in einem Lokal im Wipptal ein, wo die Jubilare nach dem Abendessen bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig gefeiert und gelacht haben. Alle Teilnehmer haben übrigens die 3G-Regel befolgt.

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Kleinanzeiger Wipptaler Sumserin

STELLENANGEBOTE

‘S Schifohrn isch eigentlich nie meinigs giwesn. Weil i jo nie schigfohrn bin. Außer amol, wie i nou a Schuelgitsche giwesn bin, hon i mier die Keilhouse va mein groaßn Brueder ungilegg und bin mit seine oltn Schi – holt sella Bretter – ban Ruen hintern Haus auchngitrepplt und bin holt owärts gfohrn. Gfohrn kann man woll nit sogn, weil i jo meahrer gilegn aswie gfohrn bin. Und weil i bollamoll au und au eingiwoacht platschnoss giwesn bin, hon i kuen Schpaß ghobb und hons gilott, und sell fir olm! Hintn nochn hot‘s mi woll geruit, weil i holt mit meine Bekonntschoftn, de wos meahr oder wieniger olle awie schigfohrn sein, nie hon mitholtn gikennt. Und wenn mir de noar in Muntig van herrlichn Pulverschnea und van a zinftiger Hittngaudi derzehlt hobm, hon i holt tien gemießt, as wenn i nicht hearat oder dass mir des iendrer zi leschtig isch. Und decht hobm mir fertn de gonzn Pischtn-Schifohrer loadgetun, wenn se nit gikennt hobm mitn Bahnl und an Skilift auwerz fohrn und af di Brettla owerz rauschn. Zin Glick – fir ihmen – soll des huire niemer passiern: weil – Korona hin oder her – die Lifte wearn den Winter iatz niemer stille stiehn. A bissl ondert wie sischt olm weard‘s zwor schun wearn: Jeder mueß den grien Poss mithobm und in die Schihittn weard lei Wosser und Fanta augschenkt. Außer ihre wissn sich zi helfn!

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Verkaufsmitarbeiter/in für Mode Store gesucht. Interessante Arbeitszeiten und gute Entlohnung. Gerne auch Quereinsteiger! Bist du motiviert, kontaktfreudig und gepflegt? Schick uns deine Bewerbung an info@campdavid-soccx.it.

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STELLENGESUCHE Übernehme Umbauarbeiten: Bodenverlegung (auch Laminat), Fliesenarbeiten (auch Wandfliesen), Malerarbeiten, spachteln, verputzen (auch Edelputz), Maurerarbeiten, Styroporfassade, Badund Dachsanierung, fairer Preis. Edil Tirol. Tel. 388 7320797. Einheimische Frau sucht Arbeit als Haushaltshilfe oder Altenbetreuung. Tel. 333 3724927. Pflegekraft (Badante), deutschsprachig, sucht Arbeit im Raum Gossensaß bzw. Sterzing. Tel. 371 3912885. Einheimische Frau sucht Arbeit im Haushalt für 4 – 5 Stunden von 9.00 bis 13.30 Uhr. Tel. 339 6137779.


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♥Hochzeiten 2021

Sie haben im Jahr 2021 im Wipptal geheiratet und möchten Ihr schönstes Hochzeitsfoto im Erker verewigen?

Einfach Hochzeitsfoto, Namen und Hochzeitsort innerhalb 15. Dezember an barbara.fontana@dererker.it schicken. Die Fotos werden im Jänner-Erker veröffentlicht. Unter allen Einsendungen wird ein Überraschungsgeschenk verlost!

Teilnahmebedingungen: • Das Hochzeitspaar muss im Wipptal ansässig bzw. aus dem Wipptal sein. • Die Trauung muss innerhalb 2021 stattgefunden haben. • Die Teilnehmer erklären sich bereit, die Fotos der Erker-Redaktion für die Jänner-Ausgabe unter Angabe des Urhebers zur honorarfreien Ablichtung zur Verfügung zu stellen.

Einsendeschluss: 15. Dezember Infos unter: 0472 766876, barbara.fontana@dererker.it

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Gemeinden Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.200 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 17.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Barbara Fontana barbara.fontana@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin, grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Günther Ennemoser, Lisa Frei, Max Haller, Harald Kofler, Luis Palla, Karl-HeinzSparber, Stefan Troyer, Caterina Fantoni (cf), Bruno Maggio (bm), Dario Massimo (dm). Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Erker 12/21

Geburten Brenner: Viktor Femminella (11.10.2021, Brixen). Daniel Vanzetta (13.10.2021, Brixen). Freienfeld: Andreas Leitner (12.10.2021, Brixen). Hiba El Hamzy (18.10.2021, Brixen). Ratschings: Klara Eisendle (04.10.2021, Brixen). Marie Hinteregger (11.10.2021, Brixen). Rafael Thaler (11.10.2021, Brixen). Raily Qosja (16.10.2021, Brixen). Frieda Baldassarre (18.10.2021, Brixen). Katharina Gander (25.10.2021, Brixen). Moritz Parigger (26.10.2021, Brixen). Sterzing: Henrik Pichler Bacher (02.10.2021, Brixen). Claire Baur (04.10.2021, Brixen). Maya Ralser (07.10.2021, Brixen). Anton Gold (08.10.2021, Hall in Tirol). Nicola Pace (21.10.2021, Brixen). Lara Grossteiner (23.10.2021, Brixen). Todesfälle Brenner: Mathilde Gogl, 98 (24.10.2021, Brenner). Pfitsch: Antonietta Perez, 65 (02.10.2021, Sterzing). Erika Amrain, 61 (12.10.2021, Sterzing). Anna Maria Tötsch, 92 (13.10.2021, Pfitsch) Ratschings: Leopold Rainer, 79 (04.10.2021, Ratschings). Hermann Wurzer, 88 (24.10.2021, Ratschings). Sterzing: Max Freund, 84 (25.10.2021, Sterzing). Irene Marin, 86 (27.10.2021, Bozen). Eheschließungen Brenner: Marlis Taibon und Philipp Daverda (01.10.2021, Gossensaß). Franzensfeste: Angela Rebeja und Gabriel Postolache (16.10.2021, Franzensfeste). Freienfeld: Carlotta Morandin und Daniele Friso (03.10.2021, Casalserugo, PD). Ratschings: Verena Eisendle und Michael Helfer (30.10.2021, Ratschings). Sterzing: Thais Lemes Loreno und Pasquale Diano (16.10.2021, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Luca Giordani, Gänsbichl 27: Bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Bp.423, K.G. Gossensaß. Fae Group Spa, Pflersch 9: Erweiterung eines Industriegebäudes, Bp.332, Gp.153/1, K.G. Gossensaß. Edeltraud und Roland Zössmayr, Strange 1: Sanierung und energetische Sanierung sowie Erweiterung, Bp.231, K.G. Gossensaß. Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Gossensaß: Anbindung der Sendemasten des Wipptales, versch.Bp. und Gp., K.G. Gossensaß. Freienfeld: Mara und Anton Überegger, Trens: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes und Errichtung einer Garage, Bp.341, K.G. Trens. Nadin und Rosa Bacher, Emmerich, Mirko und Rudolf Lanz, Mauls 97: Energetische Sanierung, bauliche Umgestaltung sowie Errichtung von Garagen, Bp.

230, K.G. Mauls. Mader Immobilien KG des Mader Peter Paul & Co, Bache-Straße 24; Errichtung eines Mehrfamiliengebäudes mit dazugehöriger Tiefgarage mit Abbruch und Umwidmung des landwirtschaftlichen Volumens, Bp.100, versch. Gp., K.G. Trens. Kathrin Huebser und Andreas Pechlaner, Stilfes: Energetische Sanierung und Wiedergewinnung des Gebäudes, Bp.215, K.G. Stilfes. Pfitsch: Verena Gogl und Erika Prader, Mühlgasse 19, 20: Bauliche Umgestaltung und teilweise Umwidmung des Geschäfts in eine Zahnarztpraxis, m.A.58, Bp.439, K.G. Wiesen. Claudia und Stefan Haller, Angerweg 89: Sanierung und interne Umbauarbeiten, Bp.481, K.G. Wiesen. Ratschings: Adalbert Braunhofer, Mittertal 8: Erweiterung der Mistlege und Errichtung einer Jauchegrube, Bp.68 und Gp.806/1 sowie Errichtung eines Feldweges zur Entleerung der Mistlege auf Gp.806/1 und 805/1 des „Seiterhofs“, K.G. Jaufental. Karl, Lukas und Manuel Bacher, Pardaun 31: Bauliche Umgestaltung des Wohngebäudes mit Erweiterung und energetischer Sanierung sowie Erdbebensicherheit, Bp.432, K.G. Ratschings. Lukas Röck, Mittertal 37: Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garagen, Gp.1135/2, K.G. Jaufental. Florian Schölzhorn, Jaufensteg: Errichtung eines unterirdischen Maschinenraums, Gp.591, K.G. Ratschings. Sandra und Stefanie Mutschlechner, Innerratschings 2/A: Bauliche Umgestaltung und energetische Sanierung durch Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes mit Errichtung von Garagen, Bp.334, K.G. Ratschings. Matthias Polig, Jaufenpassstraße: Errichtung eines Ziegenstalles, Gp.473 und 475, K.G. Ratschings. Arthur Federer und Andrea Mayr, Schönau 4/A: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.566, K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings, Mittertal: Bau eines Gehsteiges von St. Anton nach Mittertal, Gp.1713/3, K.G. Jaufental. Ratschings Tourismus Genossenschaft, Innerratschings, Mareit, Telfes: Montage von drei Panoramatafeln als Aussichtspunkte in Ratschings, Telfes und Mareit, Gp.419, K.G. Mareit. Gp.1799, K.G. Ratschings. Gp.1007, K.G. Telfes. Adolf Klotz, Maiern 15: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.378, m.A.9, K.G. Ridnaun. Sterzing: Martin Ebnicher, Johann-Kofler-Straße 8: Bauliche Umgestaltung eines Wohngebäudes, energetische Sanierung, Verbesserung der Erdbebensicherheit und Erweiterung des bestehenden Gebäudes mit Errichtung von Autoabstellplätzen, Bp.366, K.G. Sterzing. Pfarrei Maria Geburt, Deutschhausstraße: Sanierung der Arkaden des Friedhofes, Bp.278, K.G. Sterzing. Konrad Gschliesser, Tschöfs 36: Sanierung, Umbau und Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.73, versch.Gp., K.G. Tschöfs. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

03.12.1921 Ein Separat-Abdruck, der in jede Pfarrbibliothek der Diözese Brixen gehört Von den biographischen Notizen über den ehemaligen Hochwürdigsten Herrn Fürstbischof Aichner, die der H. H. Dekan von Stilfes, Dr. Georg Schmid, jetzt Dekan und Stadtpfarrer von Brixen, als Anhang zu den Urkunden-Regesten aus dem Dekanats-Archiv seinerzeit bei dem Universitäts-Verlag Wagner in Innsbruck veröffentlicht hat, ist jetzt bei Wagner ein Separat-Abdruck erschienen. Da leider eine Biographie dieses hochverdienten Mannes noch nie erschienen ist, sei auf diesen Separat-Abdruck aufmerksam gemacht. Er verdient die Beachtung des Klerus der Diözese Brixen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 05.12.1921 Frecher Raubmordversuch Aus Stilfes wird berichtet: Am 30. November nachmittags erschien bei einem Bauern in Valgenäun ein Bursche und fragte nach Branntwein und – Hasen. Plötzlich zog er zum Schrecken der Hausbewohner einen Revolver, hielt ihn dem Bauern vor und forderte 2.000 Lire. Als der Bauer nicht gleich Miene machte, das Geld herbeizuschaffen, stand der Raubgeselle von der Drohung wieder ab und machte sich aus dem Staube. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 20.12.1921 Sterzing Die dauernde Trockenheit macht sich auch in der hiesigen Gegend unangenehm bemerkbar und leiden darunter besonders die Abnehmer des elektrischen Stromes. Die elektrische Beleuchtung funktioniert schon wirklich miserabel und wäre ein achttägiger Regen oder Schneefall erwünscht von jung und alt. (…) Der Wintersportverein, der schon am 4. Dezember sein erstes Skirennen abhalten wollte, ist auch gezwungen, zu feiern und auf einen Witterungsumschlag zu warten. (…) Feuerwehr, Wintersportverein und Turner haben bereits die Voranzeigen ihrer Faschingsunterhaltungen angeschlagen und werden diesen in

kurzer Zeit die anderen Korporationen folgen. Gegen Fastnachtsende werden die verschiedenen Lirebehälter einen traurigen Anblick bieten. (…) Handel und Gewerbe liegen darnieder, das Holzgeschäft, welches so vielen Leuten lohnenden Verdienst über die schwere Winterszeit gegeben hat, ist ganz auf den Hund gekommen und nur ein Gewerbe (?) blüht … der Schmuggel!

wig Lisch am 16. Dezember gestorben ist. Er war im Jahre 1841 in Satteins (Vorarlberg) geboren und im Jahre 1868 zum Priester geweiht, somit war er Priester- und Ordensjubilar. Dort in Sterzing, wo er so viele Jahre lang gearbeitet hatte, bekam er nun auch die Grabesruhe. In seiner Verwandtschaft gab es vier Priester; er selbst, die zwei verstorbenen Herren Pfarrer Nägele in Lauterach und Malin in Langenegg und der Herr Pfarrer Dobler in Sulzberg. (…) Mit 23 Jahren trat der Verewigte in den Kapuzinerorden. Nach Vollendung seiner Studien kam er nach Vorarlberg, wo er bis zum Jahre 1892 als Aushilfspater in sämtlichen Klöstern tätig war, am längsten in Feldkirch 10.12.1921, Der Tiroler (durch 12 Jahre). Von Feldkirch beriefen die Obern den seeleneifrigen, praktischen und feurigen Prediger auf die Kanzel der Margarethenkirche in Sterzing, die er 27 Jahre lang versah. Im Herbste 1909 kam Pater Ludwig als Vikar ins Kapuzinerkloster nach Dornbirn; er wollte lieber gehorchen als die Obernstelle vertreten und so kehrte er 1911 wieder in sein Sterzing zurück. (…) Durch die letzten zwei Jahre machte sich das Alter 10.12.1921, Der Tiroler bemerkbar, so daß er die Hl. Messe Von dem Jochgänger, der mit seinem Sack nicht mehr lesen konnte. Dafür empfing er über die Berge geht und bei seinem Gewertäglich die hl. Kommunion und betete manbe oft das Leben einsetzen muß, soll hier che Rosenkränze. Möge Gott ihm reichlich nicht die Rede sein. Wohl aber von jenen vergelten, was er in seinem langen Priesterseinen Stadt- und Landdamen, die monatleben gewirkt hat! Er ruhe in Frieden! Vorarlberger Volksblatt lich, ja wöchentlich zwei- bis dreimal über den Brenner fahren, mit den hochstehenden Lire draußen Schuhe, Kleider, Strümpfe, Wä30.12.1921 Enthebungen sche, Woll- und Seidenbinden, Würste, Delikatessen, Zucker usw. aufkaufen und versteckt in Unterkleidern, falschen Busen usw. Man berichtet dem „Tiroler“ aus Frandie Sache hereinschmuggln und nicht nur zensfeste: Die Enthebungen vom Dienste zum eigenen Gebrauch, sondern zum Wiemehren sich fortwährend. Seit drei Monaderverkaufe. Schande über diese Damen, ten sind etwa 15 bis 20 Bedienstete enthodie das Gewerbe nicht aus Not ausüben, da ben worden. In letzter Zeit ist auch für zwei sie sehr gut situiert sind. Postbeamte (Adolf Kreißl und Karl WildauSüdtiroler Landeszeitung er) die Enthebung gekommen. Es hat den Anschein, daß alle jene, die nicht optiert 25.12.1921 haben, die Enthebung zu erwarten haben. Sterzing, Sterbefall Auch solche, die schon optiert hatten, wurden des Dienstes enthoben. Vom Kapuzinerkloster in Sterzing kommt Allgemeiner Tiroler Anzeiger die Nachricht, daß dort der H. H. Pater LudErker 12/21

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