Für Muslime war es der Ort ihres größten Sieges, für die Kreuzfahrer markierte die Schlacht den Beginn des Unterganges: Hattin ! Von Dietmar Gawlinski, Dortmund. Links: Königreich Saudi Arabien, 1408 n.H. / 1987 800. Jahrestag der Schlacht von Hittin: SchlachtenSzene, Felsendom vor der Silhouette eines Kriegers.
Fährt man vom See Genezareth auf der Straße hinter Tiberias in westlicher Richtung nach Nazareth, so trifft man nach ungefähr 4 km rechts auf einen markanten Landschaftspunkt. Zwischen den sanft gewellten Hügeln erheben sich zwei hornförmige Spitzen eines erloschenen Vulkans, die ein größeres Hochplateau umschließen. Auf Hebräisch heißen sie „Qarne Hittim", die „Weizenhörner". Der aus porösem Gestein gewachsene Vulkanstumpf soll einst Jesus als Kanzel bei der Bergpredigt gedient haben. Über eintausend Jahre später wurden die „Hörner von Hattin" Zeuge einer gewaltigen blutigen Schlacht. Die Schlacht bei Hattin Im Königreich Jerusalem herrschte Waffenstillstand. 1185 war ein Vertrag auf fünf Jahre mit Saladin abgeschlossen worden, der kriegerische Handlungen verbot. Der Überfall auf eine große reiche Karawane im Jahre 1186, und die Gefangennahme der Schwester des Sultan Saladin durch den Fürsten von Kerak „Raynald von Châtillon", war ein Bruch des Waffenstillstandes. Für das Königreich Jerusalem brachte dies einige Schwierigkeiten mit sich, da die Herausgabe der Gefangenen und die Wiedergutmachung an Saladin abgelehnt wurden. Im Frühjahr des Jahres 1187 sammelte Saladin ein großes Heer im Hauran (einer seiner südlichen syrischen Provinzen) um die Angelegenheit auf kriegerische Weise zu regeln. Am 1. Juli überschritt Saladin den Fluss Jordan südlich des Sees Genezareth. Rechts: Syrien 1987 800. Jahrestag der Schlacht von Hittin, Saladin vor Schlachtenszene, Felsendom Mitteilungsblatt Nr. 1 / 2007
- 15 -
Heft Nr.49