FLEET NEWS Interview Renault Suisse SA
aboutFLEET-Chefredaktor Rafael Künzle im Gespräch mit Christoph Krienen, Vertriebs- und Flottendirektor bei der Renault Suisse SA.
«Bis 2025 wollen wir den grünsten Antriebsmix in Europa anbieten» Im Februar 2022 übernahm Christoph Krienen als neuer Vertriebs- und Flottendirektor bei der Renault Suisse SA. Im Exklusivinterview mit aboutFLEET erklärt der 38-Jährige, was ihn an der neuen Herausforderung reizt, weshalb Dacia keine Flottenabteilung benötigt oder wie Renault der grünste Hersteller Europas wird. Interview: Rafael Künzle aboutFLEET: Sie sind seit Februar 2022 neuer Vertriebs- und Flottendirektor der Renault Suisse SA. Wie verlief Ihr Start? Christoph Krienen: Mein Start bei Renault Suisse war sehr dynamisch. Neben dem gesamten neuen Umfeld mit den verschiedenen Marken Renault, Alpine und Dacia darf ich auch gleich das nächste Kapitel unserer EVStrategie mit dem neuen Megane E-Tech Electric und auf LCV-Seite mit dem neuen Kangoo E-Tech Electric mitschreiben. Parallel dazu gibt es auch bei Dacia mit dem Jogger ein neues, sehr interessantes Modell. Und all das ist eingebettet in die Herausforderungen einer stark unter Druck stehenden Branche. Aber ich mag die Herausforderung, und mit dem lokalen Team hier macht es Spass. Was reizt Sie an der neuen Aufgabe? Wie schon erwähnt, steht die Branche vor grossen Herausforderungen: einerseits mit der Transformation hin zu nachhaltiger Mobilität, andererseits mit den durch die coronabedingten Unsicherheiten einhergehenden
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aboutFLEET 03/2022
Verschiebungen in den Lieferketten aller Hersteller. Und in diesem Spagat gleichzeitig für unsere Kunden und unser Händlernetz den bestmöglichen Service zu bieten, das reizt mich. Hinzu kommen im Speziellen die Ausrichtungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, die unser Markenportfolio mit Dacia, Renault und Alpine bietet. Zuvor waren Sie Verkaufsleiter bei Allianzpartner Nissan. Nehmen Sie mit dem Markenwechsel auch eine andere Philosophie wahr, oder anders gefragt: Inwiefern unterscheiden sich Nissan und Renault? Die Grösse von Nissan im globalen Kontext der Allianz hat man im Vergleich zu Renault in der Schweiz nicht gespürt. Auch wenn Nissan mit seiner Produktion in England «europäischer» geworden ist, so merke ich nun, dass Renault seit über 120 Jahren in Europa verwurzelt und etabliert ist und der Fokus natürlich stark auf dem breiten Produktangebot liegt. Ich stelle aber auch auf
Renault-Seite fest, dass beide Marken von der Allianz profitieren und Synergien nutzen. Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen bei Renault? Mit dem «Renaulution»-Strategieplan hat Luca de Meo den Fahrplan für die Zukunft vorgelegt. Als Vorreiter der Elektromobilität gilt es unseren Vorsprung bezüglich Ökosystem Elektromobilität (vom Training der Mitarbeiter und des Handels bis hin zu Recycling) zu nutzen. Für den Wechsel auf Elektroautos benötigen Kunden Vertrauen. Wir haben die Erfahrung, das generiert das nötige Vertrauen. Die Renault Group hat sich von der Idee des weltweiten, grossen Volumenwachstums verabschiedet: Die Marken der Gruppe sind heute profilierter, das steigert auch den Wert für die Kunden, und diese Richtung gilt es weiter auszubauen. Die Renault Fleet Division wird neu ebenfalls dem Vertriebsdirektor, also Ihnen, unterstellt. Hat dies Auswirkungen für die Flottenkunden?