Kommentar
Alltagshelden trainieren draußen! Unsere Aufgabe als Trainer ist es in den allermeisten Fällen, Alltagsathleten zu helfen, ihr Leben gesünder zu gestalten und leistungsfähiger zu werden. Und sie für die Bewältigung ihrer Herausforderungen im Alltag und in ihrer Freizeit zu stärken. Führt man sich dies vor Augen, hat Outdoor-Training gegenüber den klassischen Fitnessstudios in vielen Belangen die Nase vorn: Das Training findet – auch bei Wind und Wetter – draußen statt, wodurch das Immunsystem gestärkt und die Ansteckungsgefahr für Infekte minimiert wird. Beides wird auch über die Pandemie hinaus von großer Bedeutung sein. Die Menschen werden durch Outdoor-Training nachweislich frischer und wacher, verringern ihr Stresslevel und werden besser gelaunt. Outdoor wird zumeist in Gruppen trainiert. Der Park wird so zu einem Ort der Begegnung, zu dem jeder Zugang hat und von dem sich jeder inspirieren lassen kann. Die Teilnehmer erbringen Leistungen im Team, die individuell nur schwer zu erzielen sind, was zu einer hohen Zufriedenheit beiträgt und die Kunden an den Trainer bindet. Dabei kann Outdoor-Training auch sehr sinnvoll mit digitalen Möglichkeiten kombiniert und ergänzt werden. Doch nicht nur die Gesundheit der Teilnehmer profitiert, sondern auch die Umwelt. Statt mit dem Auto bis in die Tiefgarage des Studios zu fahren, um sich dann auf ein Laufband zu stellen, ist der nächste Park meist fußläufig erreichbar und bietet eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten. Der ökologische Fußabdruck eines Outdoor-Trainings ist somit wesentlich kleiner.
NILS BARKHOFF Der Autor ist Strategieberater, Gründer und Geschäftsführer von Original Bootcamp, dem Marktführer im Bereich Outdoor-Training in Deutschland. www.original-bootcamp.com
16 | TR AINER#2/2022
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Foto: Nils Barkhoff
Wieso bauen wir Wellnesstempel mit schweren Maschinen, wenn wir doch eigentlich als Gesundheits- und Präventionsanbieter anerkannt werden möchten? Geht es uns dabei wirklich um Gesundheit oder nicht vielmehr um eine Mainstream-Ästhetik, die bei den meisten unserer Kunden im immerwährenden Vergleich mit Fitnessinfluencern in der Realität mehr Frust als Lust erzeugt? Vor diesem Hintergrund sollten wir den Begriff „Fitness“ neu denken. Während schwere Maschinen und Gewichte je nach Sportart oder Rehamaßnahme durchaus ihre Berechtigung haben, sind sie für den Alltagsathleten schlichtweg nicht notwendig. Lasst uns eine neue Definition von „Fitness“ prägen, die wieder näher am Menschen, am Gesundheitsaspekt und an der Natur ist! W