Das Fachmagazin für Physiotherapie und Gesundheit Ausgabe 3-2021
Lost in Translation? Wer die Sprache des Online-Marketings beherrscht, sichert den zukünftigen Erfolg seiner Praxis
N E W L O O K . N E W B R A N D . S A M E Q U A L I T Y. w w w. e r g o - fi t . d e
info@ergo-fit.de
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Editorial Ausgabe 3-2021
Liebe Leserin, Lieber Leser, wie wichtig die richtige Kommunikation ist, merkt man meistens erst dann, wenn etwas schief geht. Obwohl es auch anders sein könnte. Physiotheraputen sind in den meisten Fällen kommunikationsbereite und auch -befähigte Menschen, die in der Patientenkommunikation vieles richtig machen. Allerdings ist das nur ein Teil der täglich stattfindenden Kommunikation und genau der, der aus strategischer Sicht weniger entscheidend für den Praxisinhaber ist. Für diesen sind andere Formen der Kommunikation entscheidender. Da ist natürlich der Austausch zwischen den Kollegen und mit dem Inhaber selbst. Da geht es aber auch um die Kommunikation strategischer Inhalte wie z. B. Selbstzahlerleistungen. Wer den Artikel von Jill Spalt ab Seite 26 liest, könnte den Eindruck bekommen, dass die Überführung eines Patienten zum Selbstzahler ein überholtes Modell ist. Und da ist sicherlich etwas dran – viele Therapeuten weigern sich schlichtweg den Weg der Kommunikation zu wählen, der ihre Patienten aus dem Verordnungssystem herausholt. Dabei ist das paradox – die meisten Therapeuten wollen ihren Patienten nachhaltig gesund machen, wissen aber genau, dass sie das im Rahmen der klassischen Termine nicht leisten können. Es geht also um die richtige Kommunikation des Therapeuten in Richtung des Patienten, die hier klare Empfehlungen ausspricht. Aber ganz ohne Druck und nur, wenn alle im Team mitmachen wollen.
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Die Kommunikation zwischen den Kollegen muss gut funktionieren, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Fällt mal ein Kollege krankheitsbedingt aus oder übergibt einen Patienten, sollte der neue Kollege gut über die Historie des Patienten informiert sein. Nur so wirkt das Arbeiten professionell. Darum geht es auch in der Kommunikation zwischen Inhaber und Mitarbeitern. Die Ideen und Vorstellungen der Verantwortlichen müssen so gut kommuniziert werden, dass sie umgesetzt werden können. Hierfür braucht es insbesondere bei kontroversen Themen ein gutes Kommunikationsverhalten des Inhabers, der seine Ideen an seine Mitarbeiter „verkaufen“ muss. Eine besondere Form der Kommunikation findet im Bereich des Online-Marketings statt. Diese ist für Physiotherapeuten nach wie vor ein eher unerforschtes Gebiet, das für die Zukunft allerdings sehr relevant werden wird. Nicht nur, dass junge Bewerber vor allem auf diesem Wege angesprochen werden wollen, sondern auch in der Kommunikation mit den Patienten hat sich das Online-Marketing bewährt. In unserem Themenschwerpunkt geben wir einige hilfreiche Tipps, warum und wo es sich zu beginnen lohnt.
Der Hashtag (#) hat sich zu einem der wichtigsten Kennzeichen der SocialMedia-Welt entwickelt. Daher haben wir ihn für uns als allumfassendes, nonverbales Symbol für unseren Schwerpunkt Online-Marketing gewählt.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Titelgestaltung: Jessica Urich
Ihr
Jonathan Schneidemesser Chefredakteur
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Inhalt Die Themen im Überblick
03 Editorial 06 News
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Fokus auf Training und Digitalisierung Das Praxiskonzept des mobilo Therapiezentrums in Gütersloh
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Die eigene digitale Reputation upgraden Warum Google-Bewertungen den Geschäftserfolg steigern
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Warum Physiotherapeuten bloggen sollten Tipps und Infos, wie man am besten vorgehen sollte
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Social Media als Recruiting Tool Die Mitarbeiterfindung findet zukünftig in sozialen Medien statt
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Aus Patienten Kunden zu machen ist ein anspruchsvoller Weg! Wie man die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis verbessern kann
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Software-optimierte Prozesse schaffen Zeit zum Aufbau einer dauerhaften Kundenbindung Wie Software-Lösungen Patientenbindung ermöglicht
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Von der Liege zum Selbstzahler Reha-Sport ist ein guter Ansatzpunkt, um Selbstzahler zu gewinnen
38 Die Assimilierung von Therapie und Training wird immer notwendiger Markus Hoydas zum Thema Medical Fitness 44
Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte Die wichtigsten Anbieter im Überblick
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Rückblick auf die MEET THE TOP Physio 2021 Die 4. Auflage des Netzwerk-Events war wieder ein voller Erfolg
64 Kollegen sind auch nur Menschen – Lernen, mit ihnen auszukommen Wie man die Basis für eine gute Zusammenarbeit schafft 26
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Fürsorge in der Unternehmenskultur 3 Tipps für ein besseres Unternehmensklima
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Als Team gute Entscheidungen treffen Zwei Methoden, die sich bewährt haben
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Physiotherapie mit Opfern sexueller Gewalt Was gilt es zu beachten?
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Trotz Arthrose: Bewegen statt schonen Eine Studie belegt, warum man sich trotzdem bewegen sollte
84 An die eigene und gemeinsame Kraft zur Veränderung glauben Joachim Simon über mentale Stärke
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„Wir wollen Therapeuten entlasten und die Dokumentation erleichtern“ Nachhaltigen Behandlungserfolg mit der INTELLI-ATHLETICS-App
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Zielvereinbarungsgespräche richtig führen Wie das gemacht wird und wie man sich darauf vorbereitet
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Sich selbst anpassen, um zu motivieren Ein Artikel zur Mitarbeitermotivation
104 Vorschau
Willkommen bei der TheraPro 2022
105 Inserentenverzeichnis 106
Lassen Sie sich inspirieren und nutzen Sie das breite Ausstellungsangebot. Holen Sie sich in Vorträgen, Seminaren und Workshops neue Anregungen für Ihre Praxis und für Ihre Profession!
Zeitstrahl
Beim physiokongress und beim Süddeutschen Verbände-Symposium erwartet Sie ein spannendes Programm mit aktuellen Themen und Top-ReferentInnen.
Wir freuen uns auf Sie.
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Bleiben Sie am Puls der Zeit!
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News & more Weitere News auf www.bodymedia.de
Mark Böhm ist neuer Vorstand Markt von NOVENTI Health SE Der Aufsichtsrat hat den Vertriebsexperten Mark Böhm zum 01.10.2021 in den NOVENTIVorstand berufen. Mark Böhm wird in dieser Funktion das Ressort Markt übernehmen und dort alle Aufgaben des Vertriebs zentral steuern und vorantreiben. NOVENTI möchte damit die Vertriebsstruktur weiter zusammenführen. Mark Böhm bringt langjährige Erfahrung in der Gesundheitsbranche aus seinen verschiedenen Tätigkeiten für die Alliance Healthcare Deutschland GmbH mit, zuletzt als Commercial Director und Mitglied der Geschäftsführung. In anderen Rollen verantwortete er als Ressortleiter Commercial Control die Bereiche Vertriebssteuerung, Handelskalkulation und Prozessmanagement. Auch die Kooperationsmarke Alphega steuerte Mark Böhm. Zuvor war er Verkaufsleiter der Niederlassung von Alliance Healthcare in Hagen tätig. Seine Karriere begann Böhm nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik als Mitarbeiter im Vertriebscontrolling. Kontakt: +49 (0) 89 / 43184500 // www.noventi.de
Das sind die Award-Gewinner der BODYMEDIA Innovation Days 2021 in Ludwigsburg Das bewährte Konzept der BODYMEDIA Innovation Days, bestehend aus Speed-Vorträgen und Small-Group-Pitches wurde in Ludwigsburg um einen weiteren attraktiven Programmpunkt erweitert - die Gymtour durch den urbanhealthclub. Ein weiteres Highlight des Events war die abschließende Verleihung der BODYMEDIA Innovation Days Award in vier Kategorien. Die MM-Studios auf dem urbanharbor Areal in Ludwigsburg boten den perfekten Rahmen für den ersten Teil der diesjährigen BODYMEDIA Innovation Days. Eines der Highlights war an beiden Tagen die Verleihung der BODYMEDIA Innovation Days Awards. Die Gewinner wurden per Online-Wahl durch die teilnehmenden Studiobetreiber ermittelt. Auszeichnungen gab es für vier Kategorien: „Bester Vortrag“, „Bester Small-Group-Pitch“, „Bestes Produkt“ und die in diesem Jahr neu eingeführte Kategorie „Beste Innovation“. Die Gewinner der BODYMEDIA Innovation Days Awards: Die Gewinner vom 28. September im Überblick: Bester Vortrag: Marcus Appelt, Performing Systems Bester Small-Group-Pitch: Nikolai Tauscher, igroup Internetagentur Bestes Produkt: Angelina Zirkel, seca Beste Innovation: Marcel Wergen, Synfit 334
Nicolas Hessel (ra) und Tobias Conrad (la) mit den Gewinnern vom 28.09. Nikolai Tauscher, Angelina Zirkel, Marcel Wergen und Marcus Appelt (v.l.n.r.)
Die Gewinner vom 29. September im Überblick: Bester Vortrag: Marcus Appelt, Performing Systems Bester Small-Group-Pitch: Jan Paffhausen, IST-Studieninstitut / IST-Hochschule Bestes Produkt: Angelina Zirkel, seca Beste Innovation: Marcel Wergen, Synfit 334 Kontakt: +49 (0) 7253 / 9875700 // www.bodymedia.de
Mario und Christin Görlach scheiden zum Jahresende bei EGYM aus Zum Jahresende beenden Mario und Christin Görlach ihre Tätigkeit für EGYM. Zukünftig wollen sie sich auf ihre Aktivitäten u. a. beim Neu-Ulmer Orange Campus und dem Gesundheitszentrum Rehamed sowie auf ihre neu erworbene Beteiligung an der Fitnesskette Body Culture und ihre Vertriebstätigkeiten für die Produkte Skillcourt/Laufschule, Hara Health und DSB konzentrieren. Kontakt: +49 (0) 89 / 921310599 // www.egym.com
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News & more Weitere News auf www.bodymedia.de
Exklusiv im DA/CH-Vertrieb der Weightcheckers: Reax Board Das Reax Board der Marke Reaxing im exklusiven Deutschland/Österreich-Vertrieb der Weightcheckers GmbH ist ein intelligenter Boden, der während der Bewegungen plötzliche, unerwartete Interferenzen generieren und reproduzieren kann. Das Reax Board kann jede Bewegung destabilisieren, die auf ihm ausgeführt wird. Dadurch ermöglicht dieses äußerst innovative Funktionstraining höchste neuromuskuläre Intensität. Die Trainingsübungen sind endlos. Dank eines Tablets oder einer Station und ihrer speziellen App können der Benutzer oder der Trainer vorkonfigurierte Trainingsprogramme auswählen. Das Reaxingprogramm umfasst die Kategorien: -Reax Flui Serie (Chain, Kettle, Pump, Lift) = Balance und Gewichtstraining -Reax Lights = Reaktionstraining/ Koordinationstraining -Reax Run und Board = Balance und Ausdauer Aufbau, Schulung und Software kostenlos mit dabei Zusätzlich zu dem Reax Board der Marke Reaxing von der Weightcheckers GmbH: kostenloser Aufbau, kostenlose Schulung, kostenlose Software und Corona-Förderungsprogramm der Weightcheckers GmbH. Kontakt: +49 (0) 89 / 3090456124 // weightcheckers.com
Neues kabelloses EMS System für Physiotherapie von XBody Nachdem XBody zuvor ein kabelloses EMS System für den Fitnessmarkt entwickelt hat, folgt nun ein neues kabelloses, für die Medizin zugelassenes EMS Gerät für die Physiobranche. Mit dem neuen kabellosen EMS System können die Vorteile des kabellosen Trainings nun auch in der Physiobranche genutzt werden. Die technischen Features wurden für den Physiobereich erweitert. Unter anderem kann nun durch eine größere Frequenzbreite die TENS-Frequenz abgebildet werden, welche zum Beispiel in der Schmerztherapie genutzt wird und durch eine größere Frequenztiefe tiefere Intensitäten bei Bedarf gefahren werden. 2016 wurde mit dem ersten kabellosen System die Trennung zwischen Bediengerät und Stimulationsgerät vollzogen. Das Stimulationsgerät, welches der Kunde am Körper trägt, wird durch ein ebenfalls neues tragbares Tablet System angeboten. Der Vorteil der Tablet-Variante ist laut XBody die Mobilität, die es den Trainern möglich macht, das System sowohl in der Praxis als auch bei Heimbesuchen mit sich zu tragen. Kontakt: +49 (0) 40 / 226160940 // www.xbodyworld.de
Design-Relaunch der medo.coach App 3 Das Design der medo.coach App 3 wurde optimiert. Des Weiteren wurden viele kleine Userfeedbacks umgesetzt. Buttonfarbe, Titel, Motivationssprüche und Grafiken sind bei medo.coach konfigurierbar und somit an verschiedenste Designs anpassbar. Im nächsten Entwicklungszyklus von medo. coach wird eine spezielle Tabletversion umgesetzt. Diese kann in Kombination mit der medo.check Software u. a. in Fitnesseinrichtung als digitale Trainingsstation auf der Trainingsfläche eingesetzt werden. Darüber hinaus dient diese Lösung dazu, vorhandene Geräte, herstellerunabhängig zu digitalisieren. Des Weiteren wurde der Hilfebereich im CheckUp und Anamneseteil der medo.check Software überarbeitet. Hier wurde neues Bild- und Videomaterial eingebaut, nun gibt es zu sämtlichen Untersuchungsmethoden ein Schulungsvideo. Kontakt: +49 (0) 2302 / 915286 // www.medocheck.com 07
Praxisreport mobilo
Fokus auf Training und Digitalisierung
Text Jonathan Schneidemesser
Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen, und ihre Gesundheit von diesem Punkt aus zu verbessern, ist die Kernkompetenz des mobilo Therapiezentrums in Gütersloh. Dazu werden Physiotherapie und Training, aber auch Ernährungsberatung und insbesondere digitale Strukturen eingesetzt. Werfen wir einen Blick in den Mikrokosmos des mobilo.
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Am Anfang jeder Unternehmung steht die Motivation loszulegen. Sei es, die eigenen Qualifikationen besser auszunutzen oder auch, um den eigenen Arbeitsalltag freier gestalten zu können. In den Gesundheitsberufen ist die Anfangsmotivation häufig, anderen helfen zu wollen und ihnen wieder ein gesundes Leben zu ermöglichen. So ging es auch Dr. Sebastian Mäueler, der aus seiner wissenschaftlichen Forschung u. a. zu lebensstilbedingten Krankheiten die Motivation zog, Betroffenen zu helfen. Nach seiner Arbeit in der Forschung zog es ihn also stärker in die praktische Arbeit, um sein theoretisches Wissen umsetzen zu können. Als er 2012 gemeinsam mit seinem Bruder Benjamin das Präventionszentrum gründete, war ihnen direkt klar, wie sie sich positionieren wollten. Ihr Angebot sollte von der Primär- über die Sekundär- bis hin zur Tertiärprävention reichen.
nachdem, mit welcher Diagnose sie ins mobilo kamen, helfen zu können. Wie so oft war die Anfangszeit von einem weitreichenden Idealismus geprägt, der aber schnell mit der wirtschaftlichen Realität konfrontiert wurde. Sie stellten fest, dass diejenigen, die sich von der Frage, was sinnvoll für die Patienten ist, leiten lassen, wirtschaftlich nicht überlebensfähig sind. Also dachten die beiden Brüder um und schufen Strukturen, mit denen sie die Leistungen der Heilmittelerbringer besser nutzen konnten. Das machte die Praxis so erfolgreich, dass sie 2017 eine weitere Praxis in den Verbund aufnehmen konnten. Dazu übernahmen sie in Werther ein Therapiezentrum, das über die Jahre immer kleiner geworden war, reaktivierten es und ließen es in altem Glanz wieder erstrahlen. Seit September 2021 arbeiten sie nun an der Eröffnung eines dritten Standorts.
Idealismus vor Wirtschaftlichkeit Dementsprechend waren eine physiotherapeutische sowie sportwissenschaftliche Betreuung fest vorgesehen. Ihr Ziel war es, als Bindeglied zwischen Ärzten und weiteren Therapieeinrichtungen zu fungieren und Patienten je
2018 gab es dann Bewegung auf der Geschäftsführerebene. In diesem Jahr wurde das Führungsduo zum Trio. Benjamin Hanna, ein ehemaliger Studienkollege von Sebastian Mäueler, mit dem er sich schon während der Studienzeit die ersten Gedanken in Richtung Selbst-
ständigkeit gemacht hatte, stieß zu den beiden Brüdern hinzu. Direkt nach dem Studium hatten sich die Wege erst einmal getrennt, nur um dann später wieder zusammenzuführen. Benjamin, der mittlerweile selbst eine Einrichtung leitete, wurde dann zum Dritten im Bunde. Der jüngste Meilenstein des Therapiezentrums war der Umzug im Mai 2021 in eine neue, frisch gebaute Immobilie. Die Räume des Therapiezentrums haben sich damit nicht nur vergrößert, sondern wurden auch moderner gestaltet. Da die Räumlichkeiten im Eigenbesitz sind, lassen sie sich funktioneller an die Bedürfnisse des Therapiezentrums anpassen. Was macht das mobilo-Konzept so besonders? Im mobilo sollen Menschen dort abgeholt werden, wo sie gerade stehen. Wer gerade mit einer ärztlichen Diagnose ins mobilo kommt, besucht erst einmal die Physiotherapie – wer einen Weg sucht, Stress abzubauen, meldet sich im Trainingsbereich an. Und wer Hilfe bei der Ernährung braucht, findet diese gemeinsam mit der Diätassistentin. Dabei werden drei Phasen unterschieden – die Akut-, die Aufbau- und die Erhaltungs-
Praxisreport mobilo
Für das Functional-Training wurde ein eigener Bereich eingerichtet
Oben links: Der BIOCIRCUIT ist ein wichtiger Bestandteil des Trainingskonzepts Oben rechts: Die Umkleidekabinen sind modern gestaltet Unten: Das Anti-SchwerkraftLaufband ermöglicht Patienten einen schnellen Einstieg in die Laufbewegung nach einer Operation
phase. In der Akutphase arbeiten Patienten vor allem in der Physiotherapie. Die Aufbauphase dauert drei Monate und dient dem Erreichen der Erhaltungsphase, in der die Patienten befähigt wurden, eigenständig zu trainieren und sich so selbstständig um ihre Gesundheit zu kümmern. Während der Aufbauphase werden sie nach wie vor von Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern betreut, um zu gewährleisten, dass sie optimal auf die dritte Phase vorbereitet sind. In der Erhaltungsphase trainieren die ehemaligen Patienten dann, um langfristig ihre Gesundheit zu erhalten. Das System ist aber auch in die ande-
re Richtung durchlässig. So können Trainierende aus der Erhaltungsphase durchaus nach z. B. einer Verletzung in der Akutphase betreut werden. Krankenkassenkurse als Einstieg Wie bei vielen anderen Gesundheitsanbietern auch, werden die Mitarbeiter im mobilo mit der Ansicht konfrontiert, dass die Leistungen der Krankenkassen für das Gesundwerden des Patienten verantwortlich sind. Diese Sichtweise macht es schwer, Selbstzahlerleistungen zu platzieren, die aber in vielen Fällen eine größere gesundheitliche Wirksamkeit erzielen können.
Deshalb wurden im mobilo viele Konzepte eingeführt, die von der Krankenkasse übernommen werden, um den Patienten den Einstieg ins Training so einfach wie möglich zu machen. Zum Beispiel mit der intensiven medizinischen Trainingstherapie (IMITT) für Rückenschmerzpatienten. Oder auch die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) für Krebspatienten. Aber auch Rehasport und Präventionskurse nach § 20 SGB V dienen zur Patientenversorgung. Neben dem klassischen Reha-Sport und unterschiedlichen Präventions09
Praxisreport mobilo
Die drei Geschäftsführer des mobilo Therapiekonzepts Benjamin Mäueler, Benjamin Hanna und Sebastian Mäueler (v.l.n.r)
kursen wie z. B. funktionelle Wirbelsäulengymnastik, progressive Muskelrelaxation oder auch präventives Stoffwechseltraining hat das mobiloTeam mit dem „www.fitundgesund. coach“ digitale Präventionskurse entwickelt, die überall durchgeführt werden können und bis zu 100 % von der Krankenkasse gefördert werden. Darüber hinaus stehen über 30 weitere §20-Konzepte im Abo-Modell zur Verfügung. Dieses läuft unabhängig vom mobilo Therapiezentrum und kann auch von anderen Gesundheitsanbietern angeboten werden. Dieser Service ist in Deutschland einmalig. Umfangreiches Trainingsangebot Bei der Trainingsgestaltung können die Patienten auf unterschiedliche Möglichkeiten zurückgreifen. Neben dem BIOCIRCUIT von Technogym stehen Kardiogeräte, sowie ein Freihantel- und Functionalbereich zur Verfügung. Um die koordinative Komponente des Trainings abzudecken, können sie am Sensopro trainieren und mit dem Hydrojet kommt auch die Entspannung nicht zu kurz. Zusätzlich finden sich noch eine Galileo-Vibrationsplatte sowie ein Anti-Schwerkraft-Laufband, das einen schnellen Einstieg in die Laufbewegung nach einer Operation ermöglicht. Um herausfinden zu können, in welche Richtung das Training der Patienten gehen soll, stehen den Therapeuten umfangreiche Diagnostiktools wie die BIA-Analyse mit InBody, die Kraftmessung mit dem tergumed 700 und sogar eine Spiroergometrie zur Verfügung. Über die Jahre hinweg wurde das 10
Thema Ernährung immer wichtiger für das mobilo Präventionszentrum. Durch die Einstellung einer Diätassistentin im Jahr 2018 können die Patienten nun Ernährungstherapie erhalten, die sie beim Gesundwerden unterstützt. Dabei sind die Angebote für die Patienten mit MPG-zertifizierten Geräten von denen der Selbstzahler räumlich getrennt. Von diesem System profitieren aktuell 300–400 Mitglieder – hinzu kommen 150 Patienten, die sich in der 3-monatigen Aufbauphase befinden. Wer im Trainingsbereich auf Selbstzahlerbasis trainiert, zahlt einen Abobeitrag von 60 bis 75 € im Monat. In der Aufbauphase wird jeder Termin aufgrund der intensiven Betreuung abgerechnet. Je nach Sitzungshäufigkeit zahlen die Patienten hier zwischen 1.000 und 1.300 € insgesamt. Die digitale Welt des mobilo Um effizient zu arbeiten, wurden die Prozesse im mobilo, soweit es die Verordnungen zulassen, digitalisiert. Insbesondere für die interne Unternehmenskommunikation war das ein großer Schritt nach vorne. Viele Patienten werden interdisziplinär von unterschiedlichen Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern betreut. Damit diese wissen, welche Behandlung bisher durchgeführt wurde, wird diese Information digital dokumentiert und zur Verfügung gestellt. Bei mittlerweile 45 Mitarbeitern ist es essenziell, dass die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt beim zuständigen Mitarbeiter ankommt.
Auch wenn manche Mitarbeiter im mobilo der Digitalisierung etwas skeptisch gegenüberstehen, so wünschen sich insbesondere jüngere Therapeuten dieses digitale Arbeiten. „Wir haben Mitarbeiter bei uns, die sich aufgrund unseres digitalen Arbeitens für uns als Arbeitgeber entschieden haben“, so Sebastian Mäueler. Auch die internen Abläufe wurden durch das digitale Arbeiten vereinfacht. Bereits seit 2013 wurden eigene, komplexere Konzepte für den BGF-Markt entwickelt. Aufgrund hoher Akquisezeiten von bis zu zwei Jahren konzentrierte man sich auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und §20-Kursen. Wegen der Gesellschaftertätigkeit von Benjamin Hanna mit Synfit 334, einem Dienstleister für BGF-Kooperationen, der es Arbeitgebern erlaubt, lohnnebenkostenfrei Firmenfitness anzubieten, könnte dieses Segment in der Zukunft schnelles Wachstum erfahren. Fazit Auch wenn der idealistische Start etwas holprig war, wurden die Konzepte im mobilo unter der Berücksichtigung hoher therapeutischer Wirksamkeit immer weiter für die bestehenden Strukturen des Gesundheitssystems optimiert und ermöglichen den Patienten so eine optimale Versorgung in Kombination mit wirtschaftlichem Erfolg. Der Fokus auf die Trainingsbetreuung in Kombination mit der Digitalisierung hat sich für das mobilo Präventionszentrum ausgezahlt.
Praxisreport mobilo
BACHELOR OF ARTS (B.A.)
Bewegungscoaching und Gesundheit für Physiotherapeuten
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Themenschwerpunkt Online-Marketing
Die eigene digitale Reputation upgraden Text Nikolai Tauscher
Wer seine Marke und sein Image nachhaltig stärken möchte, sollte stetig an seiner digitalen Reputation arbeiten. Eine Möglichkeit, das zu tun, sind positive Google-Bewertungen, da diese bei Suchanfragen sehr präsent angezeigt werden. Was man dabei beachten sollte, sagt Ihnen unser Gastautor Nikolai Tauscher.
Wenn Patienten heutzutage nach einer Physiopraxis suchen, geschieht das auf einem von zwei Wegen: Sie fragen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis oder starten eine Suchanfrage bei Google. Darüber hinaus überprüfen neun von zehn Verbrauchern persönliche Empfehlungen von Freunden nochmals im Internet. Ein guter Grund also, hier möglichst gut dazustehen. Ein schneller Bewertungsmaßstab sind die Sternebewertungen bei Google. So können sich Verbraucher bei jeder potenziellen (Kauf-)Entscheidung schnell rückversichern, ob sie eine gute Wahl getroffen haben oder auch nicht. Man sollte also nicht nur durch SEO-Maßnahmen sicherstellen, dass man bei 14
Google gut gefunden wird, sondern auch möglichst gute Bewertungen von bestehenden Patienten bekommen. Digitale Reputation ist relevant Denn wer nach „Physiotherapie“ und „Ihre Stadt“ googelt, aber bisher noch keine Berührungspunkte mit einer Praxis hatte, verlässt sich zutiefst auf die Meinung anderer. Wer hier schlecht bewertet ist, wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit weniger Anfragen erhalten. Und das kann auf Dauer zum Problem für die Praxis werden. Man sollte sich als Praxisinhaber also durchaus darum kümmern, positive Bewertungen zu erhalten, denn die Sterne-Bewertungen sind bei der Goo-
gle-Suche extrem präsent auf der Ergebnisseite zu sehen. Dabei werden die Bewertungen nach ihrer Relevanz angezeigt. Das kann Fluch und Segen sein, denn wenn Google eine positive oder negative Bewertung für besonders relevant hält, ist diese nicht mehr so einfach zu entfernen. Besonders relevant sind Bewertungen von Nutzern, die z. B. Fotos mit einbinden, einen ausführlichen, informativen Text schreiben und schon andere Einrichtungen bewertet haben. Auch die Reaktion anderer Benutzer, wie z. B. ein Drücken auf den „Gefällt mir“-Button oder Kommentare unter der Bewertung, bezieht Google in seine Auswahl mit ein. Der Praxisinhaber sollte also immer wieder
Themenschwerpunkt Online-Marketing in Interaktion mit den Nutzern treten, um ein bisschen mitsteuern zu können, welche Bewertungen bei einer Suchanfrage von Google als relevant angesehen werden. Denn tatsächlich ist es so, dass nicht alle Bewertungen auch direkt bei der Suchanfrage sichtbar sind. Sehr präsent werden nur drei Bewertungen angezeigt. Ist eine davon negativ, sollte man möglichst schnell darauf reagieren. Die Positionen vier bis zehn sind ärgerlich und man sollte sich darum kümmern – man muss allerdings nicht in Panik ausbrechen. Alle weiteren Positionen sind nahezu irrelevant, zahlen zwar auf die Gesamtbewertung ein, werden aber nur von den wenigsten Personen gesehen. Übrigens sind die Google-Bewertungen nicht nur bei der Google-Suche sichtbar. Wer z. B. Android Auto nutzt, sieht die SterneBewertung bei der Routenplanung ebenfalls. Apropos Sichtbarkeit – wer sieht denn die Bewertungen nun eigentlich? Ganz schön viele Menschen, darunter: Patienten, Mitarbeiter, Bewerber, Lieferanten, Kooperationspartner, Krankenkasse, Ärzte, Banken und so weiter. Schlechte Bewertungen können also direkt einen ersten positiven bzw. negativen Eindruck vermitteln. Konkrete spürbare Effekte gibt es allerdings auch. Wer gute Bewertungen hat, kontrolliert, wie über die eigene Marke gesprochen wird und welchen Ruf man hat. Wer viele negative Bewertungen hat und diese unkommentiert lässt, gesteht quasi ein, dass es gerade nicht gut läuft. Außerdem werden die Relevanz der eigenen Praxis sowie die Sichtbarkeit gesteigert und man stärkt das Vertrauen der eigenen Zielgruppe. In diesem Kontext spricht man von Social Proof. Dieses psychologische Phänomen wird von positiven oder negativen Aussagen gestützt, die nicht vom Unternehmen stammen – das Produkt oder die Dienstleistung wurde von anderen Menschen als gut befunden, was dazu führt, dass andere diese Ansicht übernehmen. Zudem stärkt dieser das Vertrauen bei den bestehenden Patienten. 4,9 ist besser als 5,0 Wer nun glaubt, fünf Sterne sei die optimale anzustrebende Bewertung,
Auf der Startseite werden die drei relevantesten Bewertungen angezeigt – wird hier eine negative angezeigt, sollte man schnell handeln
der irrt sich leider. Abb. 1 zeigt, dass im Bereich von 4,7 – 4,9 Sterne die höchste Conversion Rate erreicht wird. 4,4 Sterne sollten es mindestens sein, denn bereits ein Schnitt von 3,7 Sternen bringt nur noch halb so viele Conversions wie 4,9. Die GoogleBewertungen haben also eine wirkliche Relevanz für das Unternehmen. Darum lohnt es sich, auch die Bewertungen von Patienten einzuholen. Optimalerweise spricht man sie nicht einfach nur an und fragt, ob sie gerne eine Bewertung abgeben möchten, sondern macht es ihnen so einfach wie möglich. Zudem hat sich gezeigt, dass mehr Menschen eine Bewertung abgeben, wenn ihnen ein Grund dafür genannt wird. Oder man nutzt ein vorgefertigtes persönliches Anschreiben, das via Mail versendet wird. Darin findet sich ein Link, der direkt zur Bewertungsseite des eigenen Unternehmens führt. Dieser wird über das Google My Business-Dashboard unter Kunden Rezensionen erzeugt. Im Anschreiben sollte nach einer kurzen Einleitung der Grund für die Abgabe der Rezension wie z. B. „du hilfst uns und anderen Patienten, die auf der Suche nach einer Praxis sind weiter“ stehen, gefolgt von dem Link und einer kleinen Dankesfloskel.
Negative Rezensionen einfach löschen? Was ist nun mit schlechten Bewertungen? Muss man diese hinnehmen? Wenn sie zutreffend und gut begründet sind, wird es schwierig, die negative Rezension löschen zu lassen. Stark negative Rezensionen, die beleidigen, persönliche Daten preisgeben oder auch das Unternehmensimage stark beschädigen, sollten gemeldet werden – optimalerweise mit mehreren Accounts, z. B. unter Zuhilfenahme der Mitarbeiter. Je mehr das tun, desto schneller wird die negative Bewertung gelöscht. Bei gerechtfertigter Kritik bieten negative Rezensionen immerhin die Möglichkeit, an den Missständen zu arbeiten. Hilfreiche Tools zur Bewertungskosmetik Neben den Google-Bewertungen gibt es noch andere Möglichkeiten, etwas Bewertungskosmetik zu betreiben. Diese sind schön als Unterstützung, haben jedoch weniger Einfluss als die Google-Bewertungen. Eine sinnvolle Möglichkeit ist die Online-Plattform ProvenExpert. Hierüber werden branchenspezifische Umfragevorlagen angeboten, mit denen Patienten das Unternehmen in wenigen Minuten be15
Quelle: yext.de: "Wie man mit lokalen Reviews sowohl den digitalen als auch den Offline-Traffic steigert"
Themenschwerpunkt Online-Marketing
Abb. 1 zeigt die Conversion Rate in Bezug auf die Durchschnittsbewertung
werten können. Diese Rezensionen werden dann um die Bewertungen auf z. B. Facebook oder Google zusammengeführt und eine Übersicht der verschiedenen Bewertungen generiert. Das könnte z. B. ein Siegel von ProvenExpert sein, welches das Prädikat „Sehr gut“ vergibt, oder aber die Weiterempfehlungsquote in %, die Qualität der Dienstleistung usw. Das kann nicht nur werbewirksam auf der eigenen Website eingesetzt werden, sondern wird dann auch bei der Google-Suche direkt angezeigt. Ein schöner Nebeneffekt ergibt sich: Wer bei den internen Umfragen von ProvenExpert stark negative Bewertungen abgibt, hat sich seinen Frust von der Seele geschrieben, was die Wahrscheinlichkeit einer negativen Rezension bei Google absenkt. In seiner Basisversion ist ProvenExpert kostenfrei, man kann es sich also bedenkenlos anschauen. Eine Alternative dazu wäre Trustpilot. Auch die Bewertungsplattform für Unternehmenskultur kununu rankt bei Google sehr gut und sollte zukünftig bedacht werden. SEO durch soziale Netzwerke & gekaufte Bewertungen Ein weiteres mögliches Mittel ist die Suchmaschinenoptimierung, insbeson16
dere weil sich negative Ergebnisse nicht löschen lassen. Ergebnisse, mit denen man unzufrieden ist, sollten daher durch andere Ergebnisse verdrängt werden, um die Sichtbarkeit der negativen Rezensionen zu verringern. Dafür lohnt es sich, Unternehmensseiten bei Facebook, Instagram, Youtube, Xing oder auch Linkedin anzulegen. Wenn diese beispielsweise via Website querverlinkt sind, verringern diese mithilfe ihrer Sichtbarkeit die Relevanz negativer Ergebnisse. Wer sich mit dem Thema Bewertungen beschäftigt, wird früher oder später Bekanntschaft mit dem Thema Kaufen von Bewertungen machen. Zwar gibt es Anbieter, die das ermöglichen, man sollte jedoch vorab wissen, dass das verboten ist, da es gegen die Richtlinie von Google verstößt und man dafür abgemahnt werden kann. Also lieber gar nicht erst versuchen. Fazit Gute Google-Bewertungen sind wichtig für den Geschäftserfolg und sollten daher nicht vernachlässigt werden, da unterschiedliche Zielgruppen sie zu sehen bekommen. Man kann einiges tun, um seine Patienten zu motivieren, Bewertungen für die Praxis abzugeben.
Insbesondere für Praxisinhaber, die immer wieder mit negativen Rezensionen zu kämpfen haben, ist das ein guter Weg, um Fürsprecher zu finden. Denn negative Bewertungen können einen Imageschaden bewirken. In diesem Sinne, bleiben Sie dran!
Zum Autor Nikolai Tauscher hat sich seit 1999 auf digitales Marketing in der Fitness- & Gesundheitsbranche spezialisiert. Er ist Geschäftsführer der igroup Internetagentur, mit der er im deutschsprachigen Raum das digitale Marketing von über 450 Clubs betreut. Zudem ist er Referent auf Workshops und Fachkonferenzen sowie Dozent für Informationsdesign an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher Fachartikel und arbeitete unter anderem am Europäischen Health Club Industry Web & Social Media Report mit.
Themenschwerpunkt Online-Marketing
Themenschwerpunkt Online-Marketing
Warum Physiotherapeuten bloggen sollten Text Kira Kamrad
Ein Praxis-Blog kann der entscheidende Punkt in Ihrem Marketingmix sein, weshalb sich viele Patienten für Ihre Einrichtung entscheiden. Gerade in der Physiotherapiebranche kann man hiermit der Konkurrenz einen entscheidenden Schritt voraus sein. Damit der Blog nicht zu einer frustrierenden und zeitraubenden Aufgabe wird, die einen keinen Schritt voranbringt, zeigen wir Ihnen hier die wichtigsten Tricks, damit sich das Bloggen für Ihre Praxis richtig umsetzen lässt.
Blogs sind die wohl bekannteste und am längsten präsente Form der Online-Marketinginhalte und eignen sich hervorragend, um die eigene Bekanntheit zu steigern und die Praxisschwerpunkte zu kommunizieren. Ein Praxis-Blog kann die Plattform für die eigenen Texte, Grafiken, Videos und Podcasts sein und kann – wenn dieser gut gepflegt ist – Wunschpatienten die wichtigsten Informationen rund um Ihre Praxis, Mitarbeiter, Lieblingsthemen, 18
Therapietechniken und Dienstleistungen liefern. Warum gerade ein Blog? Anders als bei einigen Social-MediaNetzwerken, die man schon hat kommen und gehen sehen, hat man bei einem Blog die Möglichkeit, für Traffic zu sorgen und potenzielle Patienten auf die eigene Homepage zu leiten. Zwar gibt es effektivere Funnels (also Trichter, die den Wunschpatienten sehr
zielgerichtet ansprechen), diese sind aber zumeist mit Werbeausgaben an Instagram, Facebook und Co. oder Google gebunden. Ein Blog wiederum kann immer wieder gefunden, gelesen und bearbeitet werden, während ein Post schon nach kurzer Zeit in Vergessenheit gerät. Ein Blog ist somit ein Tool, das – richtig angewendet – viele Vorteile bereithält. Natürlich steckt hier eine Menge
Themenschwerpunkt Online-Marketing
Wichtig vor dem eigentlichen Schreiben eines Artikels ist, dass man sich Gedanken macht, was die eigene Zielgruppe interessiert
Arbeit dahinter, denn im Marketing lohnt sich neben der Qualität auch die Quantität – oder besser: die Aktualität des Blogs –, um die eigenen Patienten über sich und seine Arbeit auf dem Laufenden zu halten. Wichtig hierbei ist auch zu wissen, dass man noch einmal dazu gezwungen ist, Therapiethemen, in denen man Experte ist, nochmals genau zu recherchieren, um den Inhalt bestmöglich formulieren zu können. Natürlich bringt das auch einige positive Aspekte mit sich, wie neuen Input, neue Studienergebnisse und Fachwissen zur Kernkompetenz. Zudem kann man somit Lesern und Patienten außerhalb der Praxis einen Mehrwert bieten. Das klingt natürlich alles erst einmal nach einer Menge Arbeit und viel Planungsgeschick. Zudem schwirren demjenigen, der sich für die Idee des eigenen Blogs interessiert, einige Fragen im Kopf herum: Wo fängt man am besten an? Welche Blog-Plattformen gibt es? Wo kann man kostenlos einen Blog erstellen? Wie findet man das richtige Thema für den eigenen Blog? Wie zieht man Besucher an? Diese Fragen sollten einen allerdings nicht abschrecken, denn wir zeigen, wie man Schritt für Schritt diese Herausforderung erfolgreich meistern kann.
Brainstorming: Worüber sollte man schreiben? Die Ideenfindung sollte einer der ersten Schritte auf dem Weg zum eigenen Blog sein. Hier ist es Zeit für ein ausgiebiges Brainstorming. Am wichtigsten ist es zunächst, die eigene Zielgruppe und deren Interesse zu kennen. Wenn man beispielsweise primär Patienten mit Beschwerden im Muskel-Skelett-System und mit chronischen Schmerzen behandeln möchte, sollte man über Osteopathie, Studien zur Prävention oder Craniosacraltherapie sowie Übungen für die Mobilität und das Bindegewebe schreiben. Wenn man besonders gerne mit Sportlern zusammenarbeiten möchte, sollte man bei seinem Praxis-Blog die Trainingswissenschaft in den Vordergrund stellen und sich zum Beispiel auf typische Verletzungen in der entsprechenden Sportart fokussieren. Letztendlich sind die Themen relativ einfach gefunden: Am besten versetzt man sich in die Lage der Patienten, macht sich Gedanken, welche Fragen sie beschäftigen, und hört ihnen zu. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, die eigenen Behandlungsmethoden und die Erfolge eines Patienten durch ein Fallbeispiel, ganz im Sinne des Storytellings, darzustellen. Solch eine Geschichte kommt bei Patienten
sicherlich sehr gut an. Man kann sich aber auch erst durch andere Artikel und Webseiten inspirieren lassen und so neue Ideen sammeln, um diese dann neu umzusetzen und mit der eigenen Expertise zu erweitern. Das passende Blogformat Es gibt zahlreiche kostenlose Anbieter, wie z. B. Blogger.com, Tumblr, Wix oder Jimdo, die für einen Praxis-Blog infrage kommen können. Idealerweise sollte man jedoch auf ein eigenes Webhosting-Paket mit selbst eingerichtetem CMS, wie WordPress oder TYPO3, und einer eigenen Domain zugreifen. Der Einstieg in das CMS könnte gerade am Anfang zwar etwas Zeit in Anspruch nehmen, damit ist man allerdings deutlich flexibler und kann den Blog so nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten und erweitern. Hier ist man offiziell Besitzer und nicht Mieter und kann seinen Lesern somit mehr bieten. Aufbau, Struktur und Inhalte Nachdem das Technische und die Thematik des Blogs geklärt sind, kommen wir zum nächsten Abschnitt des Leitfadens. Der Blogeintrag sollte klar gegliedert sein, mit einer Überschrift, die am besten sofort das Interesse weckt, ohne dabei zu sehr in Richtung Effekthascherei abzurutschen, einer span19
Themenschwerpunkt Online-Marketing
Grafiken, Fotos und Videos helfen dabei, Aufmerksamkeit zu erzielen und den Leser zu fesseln, da visuelle Inhalte einfach schneller ins Auge springen. Am besten überlegt man sich vor dem Verfassen eines Textes, wie man diesen grafisch unterstützen kann
nenden Einleitung mit eventueller Zusammenfassung, einem informativen Hauptteil und einem Schluss mit Fazit, Blick in zukünftige Veränderungen und bindender Call-to-Action, um dem Leser deutlich zu machen, wie er nun vor-
Um den Blogeintrag zu optimieren, wählt man ein relevantes Keyword oder eine relevante Wordgruppe aus, die für den Blog einzigartig sind. Diese Worte werden dann z. B. im Titel-Tag, Fließtext, Bilder-Alt-Tags, der URL und der
Natürlich steckt eine Menge Arbeit hinter einem Blog, mit etwas Planung und Recherche lohnt sich dieser Aufwand allerdings gehen kann. Bei CTAs eignet sich z. B. ein Link zu weiteren Informationen oder ein Kontaktfeld, wie der Patient die Praxis am besten erreichen kann. Auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist für das Marketing von Bedeutung. Indem man seine Seiten und Blog-Artikel optimiert, erhöht man zugleich Sichtbarkeit der Inhalte. Wer sich also geschickt anstellt, kann den eigenen Blogartikel durch effektives SEO bei Suchmaschinen wie Google im Ranking höher platzieren. Wenn hier nun Suchbegriffe, die zum eigenen Praxisblog passen, eingegeben werden, ist es wahrscheinlicher, dass man dabei auf die Blog-Inhalte stoßen wird. 20
Meta-Beschreibung eingefügt. Auch die Verlinkung des Artikels mit anderen relevanten Inhalten optimiert die eigene Auffindbarkeit enorm, denn Google & Co. lieben verlinkte Texte und Bilder. Was man immer im Hinterkopf behalten sollte: Wirklich viel Zeit für regelmäßige Blogeinträge bleibt im Praxisalltag ja kaum. Um Zeit einzusparen macht man sich noch vor dem Start des Blogs Gedanken dazu, welche Marketingtools für die Praxis relevant sind und auf welche man verzichten kann. Bzw. nutzt man nur Social-Media-Plattformen, die man einfach mit vorgefertigtem, geplantem Inhalt versorgen kann, um so den Traffic auf der Homepage
oder YouTube zu pushen. Das heißt, man kann einen Blogbeitrag schreiben und dann z. B. verschiedene Bilder mit Textauszügen für Social Media nutzen und diese auf den gesamten Blog verlinken. Somit hat man weitere Inhalte für Facebook, Instagram und Co. und kann den Traffic auf der eigenen Homepage pushen. Fazit Der Aufbau eines erfolgreichen Blogs oder Online-Business dauert seine Zeit. Essenziell ist, dass der Blog kontinuierlich wächst, wenn auch langsam. Denn Regelmäßigkeit ist wichtig, wenn man eine treue Leserschaft aufbauen möchte. Am besten nutzt man hierfür ein Analyse-Tool wie Google Analytics. Für viele gehören Social-Media-Kanäle und Bloggen untrennbar zusammen und Social Media ist eine wichtige Strategie für Blogger, um neue Leser zu bekommen. Allerdings sollte man seinen Fokus auf ein bis zwei Kanäle richten und dort das volle Potenzial ausschöpfen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ein wohl überlegter und gut geplanter Blog eine Menge Vorteile für Ihre Praxis bringen kann und sich – trotz der Arbeit, die hineingesteckt werden muss – lohnt.
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Themenschwerpunkt Online-Marketing
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Social Media als Recruiting Tool
Text Jonathan Schneidemesser
Die Mitarbeitersuche auf Social Media ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Unternehmen nutzen Facebook und Co., um geeignete Bewerber für ihre offenen Stellen zu finden. Warum es sich als Inhaber eine Physiopraxis lohnt, Mitarbeiter in den sozialen Medien zu suchen, lesen Sie hier. Schaut man sich den Fachkräftemangel auf der Deutschlandkarte an, so gibt es nur ein sprichwörtliches gallisches Dorf, nämlich Hamburg, das sich bisher erfolgreich gegen die Unterbesetzung von Physiotherapiestellen wehren kann. Der Rest Deutschlands ist bereits von einem Fachkräftemangel in der Physiotherapie oder mindestens starken Anzeichen davon geprägt. Wer seine Praxis erfolgreich führen möchte, ist aber darauf angewiesen, gute Therapeuten zu finden, die in den Behandlungsräumen arbeiten. Und wenn der Bedarf höher ist als die verfügbare Menge von Personal, beginnt ein Kampf um Mitarbeiter – und nicht nur um die besten, sondern darum, überhaupt welche zu finden. 22
Junge Menschen wollen digital angesprochen werden Gerade wenn es um junge Bewerber geht, die für digitale Medien affin sind, braucht es eine neue Form der Ansprache, um diese Menschen überhaupt zu erreichen. Aber auch bei Physiotherapeuten, die keine Digital Natives sind, verlangen mehr als reine Textausschreibungen. Sie erwarten, dort angesprochen zu werden, wo sie sich viel aufhalten – nämlich in den sozialen Medien. Beziehungsweise es ist einfacher sie dort abzuholen. Und weil sich die Bedürfnisse der Arbeitnehmer geändert haben, müssen sich nun auch die Wege der Arbeitnehmersuchenden anpassen. Und genau hier kommt das Social Media Recruiting ins Spiel.
Dieser Begriff umfasst letztlich alle Maßnahmen, bei der Personalgewinnung über Facebook, Twitter, Xing, LinkedIn, Instagram und Co. Die Interaktivität dieser Plattformen ermöglicht es nicht nur, Mitarbeiter, die ins Portfolio passen, gezielt anzusprechen, sondern in den Austausch mit ihnen zu gehen. Die stark segmentierbaren Zielgruppen in den sozialen Netzwerken ermöglichen es, die Stellenausschreibungen noch stärker an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, um so (fast) nur die Bewerber zu erhalten, die man sich wünscht. Durch die Unmittelbarkeit der sozialen Medien kann der Bewerber direkt mit einem Unternehmen in Kontakt treten und z. B. Rückfragen zur Ausschreibung oder den Arbeitsbedingun-
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Wer heutzutage junge Menschen rekrutieren möchte, muss dort sein, wo sie sind – in den sozialen Medien
gen stellen. So lernt man sich bereits vor dem Bewerbungsgespräch kennen und schafft eine Bindung zum Bewerber, die andere Unternehmen vielleicht nicht aufbauen konnten. 46 % setzen Social MediaRecuriting ein Einer Umfrage von online-recruiting.net zufolge nutzen aktuell 46 % der Befragten Social Media zur Direktansprache von Bewerbern. Damit liegt die digitale Variante mit Messen (48 %), dem eigenen Netzwerk (53 %) und der internen Mitarbeiterweiterempfehlung (56 %) auf einer Wellenlänge. Nur die eigene Karriereseite und Jobportale werden noch häufiger genutzt. Aber auch hier zeigt sich ein Trend hin zur Digitalität. Das hört sich an, als wäre Social Media der heilige Gral zur Mitarbeiterfindung. Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Für die meisten Nutzer sind die sozialen Netzwerke, mal von Xing und LinkedIn abgesehen, vor allem Privatvergnügen und nicht unbedingt eine Jobfindungsplattform. Daher stehen Unternehmen vor der Herausforderung ihre Angebo-
te so interessant zu machen, damit sie wahrgenommen werden. Wie das funktionieren kann, schauen wir uns jetzt an. Ähnlich wie beim Offline Recruiting steht am Beginn des Prozesses die Überlegung, wen man erreichen möchte und auf welche Plattform man seine Bemühungen konzentriert. Im Verhältnis zu einem Jobportal, wo nur eine Stellenanzeige eingestellt wird, ist die Mitarbeitergewinnung über Social Media etwas aufwändiger. Das heißt, es gilt einen Verantwortlichen zu bestimmen, der die Arbeit übernimmt, den Social Media-Account regelmäßig zu pflegen. So bekommen Bewerber einen besseren Eindruck über die Verhältnisse im Unternehmen. Auf jeder Social Media-Plattform wird eine andere Sprache gesprochen. Darauf sollte man sich einstellen, um professionell zu wirken. Jede Plattform ist anders Social Media ist nicht gleich Social Media – jede Plattform hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für verschiedene Zwecke. Bei Facebook
beispielsweise sollten vor allem Fotos und Videos mit persönlichen Inhalten aus der Praxis gepostet werden. Ohne Werbebudget wird man hier allerdings nicht weit kommen. Zu hoch ist die Zahl der geposteten Inhalte. Auf Xing und Linkedin hingegen steht ein professioneller Eindruck im Vordergrund. Hier ergeben sich durch die Auflistung von Berufserfahrung und vorhergehenden Arbeitgebern neue Möglichkeiten beim Recruiting. Fazit Das Recruiting über die sozialen Medien wird immer wichtiger, je stärker sich die Bewerber an digitale Hilfsmittel gewöhnen. Wer insbesondere junge Menschen erreichen möchte, kommt sowieso nicht mehr an Instagram und Co. vorbei. Allerdings wird auf diesen Plattformen nach anderen Regeln gespielt, die man erstmal lernen muss, um erfolgreich zu sein. Mit der richtigen Strategie und passenden Inhalten kann das Social Media-Recruiting aber eine sehr hilfreiche Ergänzung bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels in der eigenen Praxis sein. 23
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Themenschwerpunkt Kundengewinnung
Aus Patienten Kunden zu machen ist ein anspruchsvoller Weg! Text Jill Spalt
Selbstzahler zu gewinnen ist für viele Praxisinhaber eine naheliegende Möglichkeit, um die Wirtschaftlichkeit ihrer Praxis zu verbessern. Spätestens bei den ersten Umsetzungsschritten stellen sie dann fest, dass die Theorie deutlich einfacher ist als die Umsetzung in der Praxis. Jill Spalt berichtet aus der Praxis, was es braucht, um Patienten zu Kunden zu machen. Vor fast zehn Jahren verfasste ich bereits meinen ersten Artikel zu diesem Thema. Voller Euphorie war ich der Meinung, dass der zweite Gesundheitsmarkt, der Begriff wirkte damals noch frisch und nicht so abgegriffen, von den Praxisinhabern und deren Teams einfach zu erobern sei. Heute, nach vierzehn Jahren als Beraterin in der Gesundheitsbranche, ist meine Euphorie nach wie vor vorhanden, jedoch betrachte ich das Thema abgeklärter. Das soll absolut nicht heißen, dass es nicht möglich ist, seine Patienten in langfristige Selbstzahlermaßnahmen zu überführen. Wir sprechen nur nicht 26
von einer „Allroundlösung“ für den Markt, die bei jedem funktioniert und den Selbstzahlerbereich immer zu einer „Tausendprozentrakete“ macht. Nicht abgeschlossener Prozess Das Thema Überführung auf die Trainingsfläche, wir nennen es mittlerweile liebevoll „langfristige Aktivierung des Patienten“, ist ein nicht endender und ständig zu justierender Prozess. Guckt man hinter die Kulissen vieler Praxen, dann fällt die Bilanz manchmal ernüchternd aus. Konzepte, die vorgestellt wurden, und die daraus vorgerechneten Umsätze konnten nicht umgesetzt
werden und haben sich nicht realisiert. Abläufe haben sich verselbstständigt und das Team samt Inhaber ist wieder im bekannten Tagesgeschäft „gefangen“. Die Trainingsflächen werden häufig zu „stiefmütterlich“ behandelt und meist im Rahmen der Therapie eingesetzt, was eine Amortisierung der Geräteinvestition und zum Teil auch Investition für Umbauarbeiten fast unmöglich macht. Doch warum ist das Konzept nicht aufgegangen, wer hat Schuld? Die Schuld wird häufig im Team vermutet. Das Team kann nicht verkaufen, ein Teil des Teams ist nicht bewegungsaffin, sie wissen nicht, wie
Themenschwerpunkt Kundengewinnung
In vielen Praxen steht der Mensch und dessen Behandlung im Vordergrund, nicht unbedingt die Wirtschaftlichkeit
sie die Geräte einsetzen sollen, es wird einfach so an die Geräte gegangen und und und … Die Erfahrung zeigt, dass viele Maßnahmen einfach keine Berücksichtigung gefunden haben und nicht in bestehende Abläufe und Unternehmensprozesse gebettet wurden, so als würde man versuchen, ein Bild ohne Nagel aufzuhängen. Muss man sich zwischen Wirtschaftlichkeit und Patient entscheiden? Wer sich dem Selbstzahlerbereich widmen möchte und eine Notwendigkeit in seiner Praxis dafür sieht, sollte einige Dinge nicht aus den Augen lassen. Bevor ich mich diesen Dingen widme, noch kurz ein paar Zeilen zu den Beweggründen der Praxisinhaber. Sind wir doch mal ehrlich, die Mehrzahl der Physiotherapeuten hat ihren Job gewählt, um Menschen zu helfen, und das ehrt sie sehr. Seit Jahren entwickeln sich einige zu Unternehmern, die nach betriebswirtschaftlichen Aspekten vorgehen. Sie führen sehr erfolgreich große Gesundheitszentren. Dies ist aber nicht Wunsch eines jeden. Auch kleine Praxen funktionieren sehr gut und Praxisinhaber sowie das Team arbeiten hier mit Freude für die Patienten und sind mit dem Ergebnis der Praxis zufrieden. Zu unterstreichen gilt es, dass nicht immer die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht. In den Praxen ist es meist der Mensch, insbesondere der Patient. Aus diesem Grund fängt der Prozess der Überführung schon bei der individuellen Zielsetzung des
Inhabers an. Hier, und das zeigt meine Erfahrung als Beraterin, sollten schon die ersten Weichen gestellt werden. Die gängigsten Ziele sind: • Etwas Gutes für den Patienten tun • Bessere Therapiemöglichkeit • Erweiterung des Leistungsspektrums • Alleinstellung am Markt • Refinanzierung der Anschaffung • Mehr Umsatz für die Praxis • Mitarbeiterbindung • Recruitment Wissen, auf was man sich einlässt Kommen wir zu den Dingen, die nicht aus den Augen gelassen werden sollten. Das erste habe ich schon genannt, die individuelle Zielsetzung eines jeden Praxisinhabers. Auf Basis der Zielsetzung wird der passende Weg eingeschlagen und nutzbringende Controllingmaßnahmen werden erstellt, u. a. die Umsatzprognosen und somit auch die Rentabilitätsberechnungen. Diese Tools zeigen dem Praxisinhaber auf, was er nach seiner Zielsetzung erreichen kann, und unterstützen ihn im Tagesgeschäft bei der Kontrolle der Maßnahmen. Die Umsatzprognosen können nach dem Potenzial am Markt für Therapie und Medizinisches Gerätetraining erstellt werden, dürfen aber durchaus hinsichtlich der eigenen Zielsetzung angepasst werden. Ein Physiotherapeut, der einen höchstmöglichen Umsatz mit der Bewegungsfläche generieren möchte, wird sich am Potenzial des Marktes orientieren, was es
somit auch als Erstes zu eruieren gilt, während ein Physiotherapeut, der ein „Add-on“ für seine Patienten zur Verbesserung der Therapie wünscht, diese Zahlen niedriger ansetzen kann, da er gegebenenfalls nur seine Leasinggebühr pro Monat einspielen möchte. Hier sollte jedem spätestens klar werden, dass das Thema „Aus Patienten Kunden machen“ sehr komplex ist. Was ist der Startpunkt? Die Abläufe dieser beiden genannten Physiotherapeuten für ihre Praxen weichen voneinander ab. Somit kommen wir zum nächsten Punkt, der aus meiner Erfahrung in Betracht gezogen werden muss: der Status quo der Praxis. In erster Linie ganz simpel: die Praxis mit den Behandlungsräumen, die allgemeinen Ausrichtung, die Größe der Räume, die Größe des Bewegungsbereichs, die Ausstattung etc. Etwas komplexer wird es bereits bei der Anzahl der Mitarbeiter in Summe in Vollzeit, der Ausbildung der einzelnen Mitarbeiter, möglichen freien Kapazitäten der Mitarbeiter, aktuellen Kennzahlen der Praxis, derzeitigen Abläufen von der Rezeption bis hin zur Behandlung, der Personaleinsatzplanung etc. Wenn diese Informationen vorliegen, können Abläufe angepasst werden, sodass die neuen Leistungen oder Maßnahmen integrierbar sind. Der Rahmen der neuen Leistungen wird nun abgesteckt. Hier finden wiederum einige Merkmale Berücksichtigung und Möglichkeiten werden ausgelotet: 27
Themenschwerpunkt Kundengewinnung ist und Spaß an der Arbeit hat, auch das zeigt mir meine Erfahrung aus vielen Teamschulungen, -workshops und Gesprächen mit Inhabern in den letzten Jahren. Es gilt, auf keinen Fall jeden einzelnen Mitarbeiter zu fragen, was er sich denn wünscht und wie er die Prozesse gestalten würde. Das wäre eine absolute Überforderung und weder in seinem Sinne noch im Sinne des Inhabers der Praxis.
Die Mitarbeiter müssen die Entscheidung hin zu mehr Selbstzahlerleistungen mittragen – ansonsten kann das Unterfangen recht schnell scheitern
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Strategie ist Chefsache Strategische Aufgaben und die Gestaltung des operativen Bereichs gehören immer noch in die „Chefetage“. Die Aufgabe des Inhabers liegt jetzt in der Weichenstellung für sein Team. Der ISTZustand der Praxis wurde samt Kennzahlen und Abläufen ja bereits analysiert und die Struktur entsprechend der gewünschten Neuausrichtung in der Theorie vorbereitet. Dem strategischen Gestalten folgen die gangbaren operativen Abläufe. An diesem Punkt kreieren Mitarbeiter über geführte Workshops mit. In diesen entwickeln sie ihre eigenen Wege, die sie später mit ihren Fähigkeiten beschreiten können, um gewünschte Unternehmensziele zu erreichen. Die Wege führen durch alle Abteilungen der Praxis – vom Inhaber über die Empfangskräfte und die Angestellten in der Verwaltung bis hin zu den Therapeuten und Trainern. Den Mitarbeitern werden im Rahmen der Workshops Hintergründe für die Veränderungen und deren Nutzen erklärt. Sie dürfen verstehen, warum Prozesse umgestellt und neue
• Ausrichtung der Praxis und die Abrechnungen im GKV- und PKV-Bereich • Welche Patienten mit welchen Indikationen können wie trainieren? • Welchen Nutzen haben diese davon? • Wie wird das Training zielführend aufgebaut: Betreuung, Ablauf etc.? • Wie hebe ich mich vom Wettbewerb und vom Fitnessmarkt ab? • Fachwissen des Teams
ändert, wo liegt die Dynamik im Markt, was macht die Änderung notwendig? Wie wird diese dem Patienten, der in ihm antrainierten Mustern feststeckt, klargemacht? Nehmen wir das Team doch einfach mit auf die Reise und setzen es zudem noch nutzbringend ein, anstatt losgelöst von ihm Maßnahmen zu ergreifen, die angeblichen Erfolg bringen. Ein Unternehmen kann nur so stark sein, wie sein Team motiviert
Nun ist über die Zielsetzung, deren Potenzial und den Status quo der Praxis der Rahmen des eigenen Konzepts für den Selbstzahlerbereich gesteckt. Jetzt gilt es, die größte Hürde zu nehmen: Das Team muss mit ins Boot geholt werden und Abläufe und Prozesse müssen gelebt werden. Mit Team sind nicht nur die Therapeuten gemeint, hier gehört der Bereich der Rezeption ebenso wie die gesamte Verwaltung dazu. Reicht eine interne Schulung aus, um das Vorhaben mit Leistungen und Preisen zu erläutern? Nein, auf keinen Fall. Wir sprechen von Individuen mit unterschiedlichen Sichtweisen, Auffassungen und vor allem Ängsten. Das große Ganze muss verstanden werden. Warum wird etwas an dem gefühlt funktionierenden Prozess ge-
Patienten in den Selbstzahlerbereich zu integrieren ist ein langwieriger und komplexer Prozess
Themenschwerpunkt Kundengewinnung Maßnahmen ins Leben gerufen werden. Ihnen werden verschiedene Blickwinkel aufgezeigt, durch ein Denken „out of the box“ verstehen sie Beweggründe und ändern ihre teils eingefahrenen Sichtweisen, die häufig durch Nichtwissen und fehlende Aufklärung entstanden sind. Dem Mitarbeiter wird klar, was an den Änderungen gut für den Inhaber, das Unternehmen und vor allem auch die Patienten und Kunden ist. Wenn der Mitarbeiter diesen Vorteil nicht erkennt, kann er das Neue nicht erklären und empfehlen. Wie eingangs erwähnt, verselbstständigen sich die Abläufe wieder und Trainingsflächen werden, was den Selbstzahlerbereich betrifft, „stiefmütterlich“ behandelt. Im schlimmsten Fall findet nur eine Umschichtung vom Behandlungsraum auf die Trainingsfläche statt, da teuer erworbene Trainingsgeräte nur im Rahmen der Therapie genutzt werden. Zum Schluss ein paar Topics, mit denen sich der Inhaber in diesem Zusammenhang im besten Fall auch befasst:
• Überzeugung des Teams hinsichtlich der Geräteausstattung • Abklopfen der Affinität des Teams zum Thema Bewegung • Trainingskonzepte, die auf Patienten zugeschnitten sind; möglichst indikationsspezifisch • Verständnis des Teams, dass Gerätetraining Geld kosten muss • Verständnis des Patienten, wo Behandlung aufhört und Selbstzahlerleistungen anfangen, und warum • Emotionales Führen durch den Inhaber und Verständnis für Team und Patienten • Hintergründe/Kenntnisse der Physiobranche (Ärztebudgets, Wirtschaftlichkeitsgebot, Abrechnungen etc.) • Vermeidung von Grauzonen • Abheben vom Fitnessmarkt • Steuerliche Hintergründe, insbesondere bezüglich umsatzsteuerfreier und umsatzsteuerpflichtiger Leistungen • Regelmäßige Schulungen und Workshops; interne Fortbildungen • Individualität
• Fachkräftemangel/Recruitment/ Alleinstellung • Ärzte Mein persönliches Fazit: Ja, aus Patienten kann man definitiv langfristig trainierende Kunden machen, aber nicht ohne das gesamte Team der Praxis.
Zur Autorin Jill Spalt ist Diplom-Betriebswirtin und bereits seit 2008 als Beraterin in der Gesundheitsbranche tätig. Seitdem begleitet sie Physiotherapeuten, Ärzte-, Reha- und Gesundheitszentren in Bezug auf klassische betriebswirtschaftliche Themen. 2020 gründete sie gemeinsam mit ihren Geschäftspartnern die crosscorpo consulting.
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Themenschwerpunkt Kundengewinnung
Software-optimierte Prozesse schaffen Zeit zum Aufbau einer dauerhaften Kundenbindung Text Sven Wienstein
Eigentlich ist es beiden Seiten meist klar: Patient und Therapeut wissen schon, dass eine einmalige Behandlung nicht die Probleme eines grundlegend falschen Lebenswandels in den Griff bekommen wird. Aber selbst wenn der Patient zu mehr bereit ist: Ist der Therapeut es auch? Und welche Rolle kann Software dabei spielen? Nicht nur der oft beklagte Bewegungsmangel, sondern auch zahlreiche weitere Aspekte unseres modernen Lebens verlangen eigentlich nach einer dauerhaften Veränderung des persönlichen Lebensstils. Was man jedoch viel zu oft vorfindet, ist ein sowohl zeitlich wie auch auf den Körper bezogen viel zu punktuelles Vorgehen gegen die negativen Folgen derartiger Probleme. Alle Seiten profitieren Eigentlich aber wäre eine langfristige Betreuung und Begleitung des Patienten im Interesse aller Beteiligten. Dem Patienten ist meist klar, dass sie oder er den persönlichen Lebensstil im Sinne langfristiger Gesundheit anpassen muss. Krankenversicherer wissen um 30
die enorme Kostenersparnis durch derartige Prävention und auch viele Mediziner und Physiotherapeuten erkennen, dass im zweiten Gesundheitsmarkt ein erhebliches Umsatzpotenzial steckt. Wie aber beim Patienten selbst, dem oft der richtige Anstoß fehlt, an seiner Einstellung zu Körper und Gesundheit etwas zu ändern, fehlt auch bei Physiotherapeuten oft ein Konzept für den entscheidenden Schritt, um den (Rezept-)Patienten dauerhaft zum Kunden zu machen. Patienten müssen eigenverantwortlich handeln Das liegt oft daran, dass man sich gar nicht vorstellen kann, eine längerfristige und regelmäßige Betreuung in die
Praxisabläufe zu integrieren bzw. den nötigen Arbeitsaufwand abzudecken. Am wenigsten fehlt es dagegen am Bewusstsein des Patienten für notwendige Veränderungen im Alltag. Und so fällt es schwer bzw. wirkt auch unehrlich seitens des Therapeuten, zu konkreten Maßnahmen zu raten, die er am Ende gar nicht begleiten wird. Nicht zuletzt deshalb, weil der reine Physiotherapeut im Regelfall damit rechnen muss, dass mit dem Ende seiner Behandlung auch der Kontakt zum Patienten abreißt. Diesen Gedanken wird aber auch der Patient haben, der nach solchen guten Ratschlägen in der Regel schon absehen kann, dass er mit deren Umsetzung im Alltag allein fertig werden muss. Die Parallelen in beiden
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Themenschwerpunkt Kundengewinnung
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Themenschwerpunkt Kundengewinnung Gedankengängen sollten Physiotherapeut wie Patienten auffallen. Was aber kann der Profi in diesem Fall tun, um seinen Patienten genau zu diesem entscheidenden Zeitpunkt eine zugeschnittene Dienstleistung anzubieten? Ganz klar: Das Dienstleistungsangebot der Physio-Praxis muss ein passendes Portfolio für eine längerfristige Betreuung entsprechend motivierter Patienten bereitstellen. Das ist nur scheinbar und im ersten Moment ein unüberschaubar großer Aufwand, denn moderne Helfer, sprich Software, reduzieren den tatsächlich notwendigen Aufwand erheblich, nämlich auf die tatsächlich notwendigen und vor allem handfest abrechenbaren Kundenkontakte. Das sind nicht zwangsläufig Praxistermine, denn auch die Schnittstelle, um Einfluss auf das Alltagsleben des so betreuten Kunden zu nehmen, ist eine SoftwareSchnittstelle in Form einer SmartphoneApp, mit welcher Therapeuten und Trainer von Beginn der Behandlung an nicht nur die selbstständige Durchführung von Übungseinheiten, sondern gerade auch das Schmerzempfinden und weitere vom Patienten bzw. Kunden erfasste Vitalparameter im Blick haben. Eine schnelle Chat-Anfrage, egal ob ausgehend vom Patienten, der bei einer Übung unsicher ist, oder vom Therapeuten, dem das Ausbleiben des Therapiefeedbacks angezeigt wird, verhindert auf unkomplizierte Weise den folgenschweren Fall, dass das Bewegungsprogramm bis zum nächsten Praxis-Termin ignoriert wird. Software-Lösung bringt Erfolg Eine Software-Lösung, die genau auf diese Problemstellung zugeschnitten ist, findet der engagierte Physiotherapeut in der Kombination aus medo.check und medo.coach. Die medo.checkSoftware richtet sich an Therapeuten und Trainer und bietet ihnen ein Komplettpaket aus Check-up und Trainingsplanung sowie einem auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Betreuungssystem. Das optionale OnlineTerminbuchungssystem, das auch die Einbettung in die Webpräsenz der Praxis erlaubt, sorgt für eine große Entlastung bei der sonst langwierigen telefonischen Terminabstimmung. 32
Um Einfluss auf das Alltagsleben des betreuten Kunden zu nehmen, ist eine Software-Schnittstelle in Form einer Smartphone-App sinnvoll
Gleichzeitig rückt es das Angebot an Zusatzleistungen ins Blickfeld von Kunden und Patienten. Das schafft Freiräume, um den Patienten auch wirklich zum Kunden zu machen und eine Betreuung anzubieten, die auch das Training zu Hause fördert und unterstützt. Zusätzliche Lifestyle-Empfehlungen und gezielte Maßnahmen wie Fortschritts- und Motivationsgespräche bringen das Ziel, den Lebenswandel den Erfordernissen für langfristige Gesundheit anzupassen, einen wichtigen Schritt näher. Die medo.coach-App ist von der ersten Übung an der Partner des so gewonnenen Kunden. Die App erinnert an und leitet durch das tägliche Therapie-Programm. Der Therapeut steht dabei nicht im Hintergrund. Fragen zum Training können unkompliziert per Chat gestellt werden und natürlich sorgen persönlich hinterlegte Motivationssprüche sowie News aus der Praxis für eine größere Nähe zum Kunden und damit für eine bessere Kundenbindung. Die App unterstützt nicht nur die Durchführung des Trainings mit Übungsvideos, allen Übungsparametern und Timerfunktionen. Sie erfasst auch die Erfüllung oder gar Übererfüllung des täglichen Trainings und stellt Trainer und Trainierendem die erzielten Fortschritte anschaulich dar.
Eine solche softwareunterstützte Betreuung sorgt gegenüber einem festen Terminraster für erheblich bessere Erfolgsaussichten bei gleichzeitig reduziertem Aufwand für letztendlich bessere, effektivere und sogar gefühlt nähere Betreuung. Der Kunde schleppt sich und seine Zweifel nicht länger von Termin zu Termin durch das tägliche Training und auch der Therapeut kann viel schneller eingreifen, wenn der Therapieerfolg bedroht ist. Eine wirkungsvolle Korrektur des Therapieplans nach einer Chat-Anfrage oder auf Basis der letzten Trainingsfeedbacks ist schneller erledigt als ein Anruf. So wird eine langfristige Betreuung über die einmalige Verordnung hinaus organisier- und bezahlbar.
Zum Autor Sven Wienstein ist Diplom-Informatiker mit Schwerpunkt theoretische Medizin. Neben 15 Jahren Berufserfahrung in der Entwicklung von IT-Schulungen ist er als Software-Entwickler für medo. check tätig.
Themenschwerpunkt Kundengewinnung
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Themenschwerpunkt Selbstzahler
Von der Liege zum Selbstzahler Text Friedo Hannemann
Der heutige Gesundheitsmarkt und warum es sich lohnt über das Zusatzangebot Rehasport in Physio- und Therapiepraxen nachzudenken. Das der Gesundheitsmarkt zurzeit boomt hat sich schon in den Anfängen der Pandemie schnell heraus kristallisiert. Dadurch das Physiopraxen und Rehasport-Anbieter während der Pandemie geöffnet hatten, trafen sie die negative Auswirkung nicht so, wie zum Beispiel die Fitnessbranche. Der Gesundheitsmarkt hat viele Facetten, Begrifflichkeiten und Definitionen – Ich konzentriere mich hier ausschnittsweise speziell auf die Kombination von Physio- und Therapiepraxen und Rehasport-Kunden sowie deren Blick auf die Dinge. Der Status-Quo in vielen Physiopraxen Nehmen wir ein beispielhaftes Worstcase-Szenario unter die Lupe – das in der Praxis allerdings durchaus realistisch ist. Der alleinige Fokus liegt auf den Behandlungen der Patienten ohne passende Räumlichkeiten für Zusatzangebote wie z. B. Reha-Gym-Kurse 34
nach Muster 56. Gibt es Kurse, sind diese häufig schlecht terminiert oder kommuniziert. Angebote im Privatzahler-Bereich inkl. Rehasport-Zirkel fehlen oft völlig, von betreuten Einheiten ganz zu schweigen. Die Kommunikation zu den Patienten ist eher dürftig und mögliche Angebote werden kaum oder gar nicht kommuniziert. Denn auch das Rollenverständnis der Therapeuten ist in vielen Fällen ungeklärt. Sollte er sich rein auf die Therapie fokussieren, etwas beraten oder doch auch verkaufen? Wer diese drei Rollen in einer Person vereint, schafft oft Interessen- und Rollenkonflikte. Als Grund für die fehlende Entwicklung und Organisation eines Privatzahlerbereichs wird oft die fehlende Zeit genannt, obwohl es eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes „Hand in Hand“ während der Behandlung umgesetzt werden kann. Die Kommunikation könnte so aussehen: „Herr Hanne-
mann, Sie kommen nun schon mit dem 3. Behandlungsrezept zu mir. Das kann nun ein Leben lang immer so weiter gehen und Sie liegen in regelmäßigen Abständen bei mir auf der Behandlungsbank. Wir sollten gemeinsam diesen Bann durchbrechen! …und dann kann der Therapeut sein Leistungsangebot schildern. Und zwar zwei mögliche Varianten: • Terminiertes, betreutes Training • Training im Come and Go Dabei wäre die Empfehlung, dass man den Patienten nicht alleine lässt. Er wurde beim Arzt betreut, dann in der Praxis während der Behandlung und nun soll er alles alleine schaffen? Daher macht es mehr Sinn das terminierte und betreute Training anzubieten. Das kann folgendermaßen kommuniziert werden. Aufgrund des Kundenwunsches gesund zu bleiben, ergibt sich das Zielbild von morgen.
Themenschwerpunkt Selbstzahler
Die Organisation muss sich ganzheitlich auf das Thema Reha- und Gesundheitssport einstellen, um die Vorzüge gegenüber dem normalen Fitnesstraining beim Patienten herausstellen
Das Zielbild formulieren Wie würde sich der Reha- und Gesundheitssportler seine optimale Trainings-Welt gestalten? Betreutes, terminiertes und mit Therapieplan auf individuelle Bedürfnisse gestaltetes Training. Seine persönliche Entwicklung sollte im Vordergrund stehen. Das Training findet unter Anleitung statt und zwar unter Beobachtung von Fachkräften- die Ihren Job gerne tun. Hinzukommt eine angenehme Trainings-Atmosphäre unter Gleichgesinnten, die alle die Kompetenz des Personals spüren. Das Training ist abwechslungsreich
• Das Unternehmen – es legt den Grundstein • Das Personal – in der täglichen Umsetzung mit dem Kunden Aus der Unternehmenssicht lautet die Philosophie Menschen wieder schmerzfrei und alltagstauglich zu machen. Die Organisation muss sich ganzheitlich auf das Thema Reha- und Gesundheitssport einstellen, um die Vorzüge gegenüber dem normalen Fitnesstraining beim Patienten herausstellen. Dazu bedarf es der Entwicklung eines Leistungskatalogs, der neben
„Der Patient wird beim Arzt und in der Therapie betreut – da sollte man ihn beim Training nicht alleine lassen.“ und die einzelnen Einheiten sind systematisch aufeinander aufgebaut. Jedes Mal wird der Trainierende vor neue Aufgaben gestellt. So wird es niemals langweilig. Das Training findet an speziellen medizinischen therapeutischen Trainingsgeräten in den Bereichen Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Funktionalität statt. All das wird von einem Gefühl der Sicherheit im Bereich der Hygiene geschaffen. Vorschläge zu Umsetzung Wer oder was muss ins Handeln kommen?
den vorhandenen Behandlungen in der Therapie einen Extrabereich für Training aufbaut, der unterschiedliche Themen enthält wie z. B. das Wiedererlangen bzw. die Aufrechterhaltung der Vitalität sowie der Sicherung und Steigerung der Lebensqualität. Außerdem sollte es für einen körperlichen und physischen Ausgleich sorgen sowie das Sozialverhalten stärken. Die Trainingseinheiten sollten terminiert und fachlich betreut sein (Kurse-/Small-Groups/ KGG/ PT). Alles in allem sollte also ein Leistungskatalog entwickelt werden, der den Patienten anspricht, damit er
seine gesundheitlichen Ziele erreichen kann. Marketing als wichtiges Element Im Bereich des Marketings reicht es meist nicht, nur mit einem Werbebanner auf der Homepage für Aufmerksamkeit zu sorgen. Die Zielgruppe Rehasportler steht morgens auf und durchläuft den Tag abwechseln in den analogen und digitalen Bereichen. Die Herausforderung besteht also darin, Ihn in beiden Bereichen anzusprechen. Neben der persönlichen Ansprache während der Behandlung kann man noch folgendes unternehmen: 1. Das Leistungsangebot von Therapie und Training bei ortsansässigen Ärzten vorstellen. Ärzte verschreiben den budgetfreien Rehasport weiterhin als effektive Alternative zu anderen Therapieformen. Auch die Kostenträger haben sich während der Krise klar zum Rehasport bekannt und flexibel sowie unbürokratisch gehandelt. Online- und Outdoorkurse, Erhöhung der Vergütungssätze und Verlängerung der bestehenden Verordnungen waren das positive Ergebnis. 2. Einen guten Kontakt zu den Krankenkassen halten (Einladungen zu Events, Vorträgen etc.) Eine der wichtigsten Aufgaben des Managements ist es das Controlling – damit Sie Erfolgsabweichungen mit 35
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Um das volle Potenzial von Mitarbeitern auszuschöpfen, sollten diese nicht nur mit Fachwissen glänzen, sondern auch ihre Selbstkompetenz mit den richtigen Methoden und in der Kommunikation mit dem Patienten einsetzen
den richtigen Mittel und Maßnahmen zeitnah bekämpfen können. Hier die grundsätzlichen 5 Stellschrauben: Anzahl der Kurse, Belegung der Kurse, Durchschnittliche Teilnehmerzahl in den Kursen, Privatzahlerquote, Wandlung in Mitgliedschaft Die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten Natürlich gilt auch im Gesundheitssport die Formel: Gewinn = Einnahmen - Ausgaben Aus Personalsicht könnte die Formel abgewandelt heißen: Leistung = Potenzial – Störungen Um das volle Potenzial von Mitarbeitern auszuschöpfen, sollten diese nicht nur mit Fachwissen glänzen, sondern auch ihre Selbstkompetenz mit den richtigen Methoden und in der Kommunikation mit dem Patienten einsetzen. Die Fähigkeit allein, gut mit Patienten zu kommunizieren, führt aber nicht immer zum gewünschten Erfolg. Oft wird die damit verbundene gute Erziehung oder der Gesundheits-Knigge in der richtigen Dosierung außer Acht gelassen. Die Schlagworte wie Höflichkeit, Freundlichkeit oder die Anwendung der 4 Zauberworte: „Guten Tag“ – „Auf Wiedersehen“ – „Danke“ und „Bitte“ werden bewusst oder unbewusst von Ihrer Zielgruppe wahrgenommen und erwartet. Ob die Therapeuten passend 36
zu Ihrem Job gekleidet sind, mal die Tür aufhalten, jemanden höflich den Stuhl anbieten, das Handtuch auf das Gerät legen, ihn in den Mantel helfen oder zur Tür begleiten – all dies weiß Ihre Zielgruppe zu schätzen. Schließlich habe sie es ja früher selbst so gelernt. Und dann ist noch wichtig festzuhalten, dass Menschen zu Menschen gehen und nicht zu Unternehmen. Fazit Rehasport sollte ganzheitlich betrachtet werden. Das Mindset Rehasport beschreibt die Denkweisen, Überzeugungen und Verhaltensmuster beziehungsweise die innere Haltung der Mitarbeiter und ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches Umsetzen des Konzepts. Rehasport erfordert nebern einer fürsorglichen Betreuung eine fachliche Anleitung sowie Regelmäßigkeit und gezieltes auf Beschwerden ausgerichtetes Training. Hinzukommt das passende Wording, die nötige Etikette gepaart mit spezifischer Kommunikation im Gesundheitssport. Die Ausbildung sollte fachspezifisch in allen Facetten und für alle Bereiche des operativen Rehasports (Management / Verwaltung/ Service/Beratung/Training) durchgeführt werden. Man muss beim Marketing dort sein, wo der Patient sich aufhält, denn der Köder muss dem Patienten schmecken, nicht der Praxis. Dazu muss man das Rad nicht immer neu erfinden, denn es gibt schon heute
erfolgreiche Konzepte auf dem Markt, wie zum Beispiel das Konzept der „RehaBox“. Abschließend eine persönliche Erfolgsformel, um Dinge in Bewegung zu bringen: (Wissen + Können + Wollen) x Tun = Erfolg. Hierzu ein schlechtes Beispiel: (100 + 100 + 100) x 0 = 0 Erfolgspunkte. Besser wird es so: (70 + 40 + 60) x 100 = 17000 Erfolgspunkte. Dabei ist der Richtwert für minimale Erfolgsaussichten = 15000). Mit dieser Erfolgsformel können Sie immer an der richtigen Stellschraube bei Ihren zukünftigen Unternehmungen drehen. Die Hauptsache ist, dass das Tun mit einer hoher Punktzahl belegt ist. Daher viel Spaß beim Ausrechen des eigenen Scores zum Thema „Von der Liege zum Selbstzahler.
Zum Autor Friedo Hannemann ist Coach im Bereich Management & Sport. Zudem ist er Berater und Ausbilder bei RehaVitalisPlus e. V.
Themenschwerpunkt Selbstzahler
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Die Assimilierung von Therapie und Training wird immer notwendiger Text Markus Hoydas
Als Physiotherapeut, der seinen Patienten nahhaltig helfen möchte, ein gesünderes Leben zu führen, wird es immer unabdingbarer, langfristige Trainingsangebote zu schaffen. Das hilft nicht nur dem Patienten, eine Eigenverantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen, sondern auch der Praxis, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Viele Patienten lehnen ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining ab – zu sehr ist das Bild der „Muckibude“ verhaftet. Dabei ist Medical Fitness schon lange das Zukunftsbild vieler Trainingsanbieter. Die Vorteile davon sind mittlerweile unübersehbar: Das eigene Unternehmen wird durch ein hochwertiges Standing im Gesundheitsmarkt gestärkt, die Therapie wird nicht nur verlängert, sondern auch verbessert, wenn der Patient nach Abschluss der Verordnung in den medizinischen Trainingsbereich übergeleitet wird, und es wird ein ökonomisches und nachhaltiges Zukunftsmodell geschaffen, das Ge38
sundheit leisten und Zusatzeinnahmen generieren kann. Mission Gesundheit Körperliche Inaktivität braucht Maßnahmen und Lösungen! Die deutsche Gesundheitsbranche steht vor einer Herausforderung, die in den letzten Jahren immer mehr an Dynamik zugelegt hat. Die fortschreitende Technisierung, unlängst mit Begriffen wie Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Smart Robotic eng verbunden, macht körperliche Aktivität im Arbeitsalltag unnötig und selbst der Gang zum Treffen mit Kollegen im Besprechungsraum wird in Zeiten von
Homeoffice und Online-Meetings überflüssig. Die Effizienz des Unternehmens ist unabhängig von der Mobilität und körperlichen Aktivität seiner Mitarbeiter. Die Folgen? Bewegungsmangel. Er ist Indikator und Ursache für die resultierenden Symptome der ansteigenden Zivilisationserkrankungen. Die Maßnahmen im Zuge der Covid-19-Pandemie, insbesondere Kontaktbeschränkungen und Lockdown, haben den Bewegungsmangel nochmals schlagartig verstärkt und häufig für gesundheitliche Probleme mit physischen und psychischen Symptomen
RAISE THE BAR
Themenschwerpunkt Selbstzahler gesorgt. Forscher und Wissenschaftler äußern ihre Besorgnis über die verheerenden Auswirkungen für die Zukunft. Deshalb sei es jetzt an der Zeit, neu zu denken und diese Auswirkungen als Chance zu sehen. Denn unsere Gesellschaft benötigt hochwertige Betreuung auf dem Weg zu mehr Gesundheit. Nicht nur Bewegung, sondern systematisches und zielgerichtetes Training ist der Schlüssel zur Steigerung der Lebensqualität für ein lang anhaltendes Wohlbefinden. Medical Fitness als Schlüssel Dieses Umdenken bietet viele Chancen und Möglichkeiten und erfordert eine auf Nachhaltigkeit und langfristige Erfolge ausgerichtete Strategie. Die beabsichtigte Verhaltensänderung der Kunden braucht Zeit und ist nur mit einer ernsthaften medizinischen Positionierung zu erreichen. Die unterschiedlichen Philosophien von Physiotherapie und Fitnesstraining müssen zukünftig als neuer Denkansatz zu einer Symbiose verschmelzen, um handlungsfähig
märe und sekundäre Prävention): Vorbeugung und Vermeidung von Erkrankungen mit Maßnahmen zur aktiven Verhaltensänderung und zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Bonussysteme können als Instrument zur erfolgreichen Umsetzung und als Anreiz für mehr Motivation genutzt werden. Da hier Erkrankungen (noch) keine Rolle spielen, werden Risikofaktoren für degenerative Erkrankungen wie Übergewicht gern zum Anlass genommen. Es sollte eine regelmäßige Diagnose und Anamnese der Mitglieder zur Früherkennung von Erkrankungen und Risikofaktoren erfolgen. Krankheitsspezifisches Training (medizinische Rehabilitation bzw. tertiäre Prävention): Stabilisierung und Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit dem Ziel der Wiedereingliederung des Patienten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Linderung von akuten und chronischen Schmerzen, die Kräftigung insbesondere durch Ruhigstellung be-
Die unterschiedlichen Philosophien von Physiotherapie und Fitnesstraining müssen zukünftig als neuer Denkansatz zu einer Symbiose verschmelzen, um handlungsfähig für gemeinsame Herausforderungen zu werden
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für gemeinsame Herausforderungen zu werden. Ziel muss die Dienstleistung aus einer Hand sein, in der sich beide Bereiche als Seiten derselben Medaille verstehen. Diese neu gedachte Dienstleistung ist verankert in Unternehmen, die Teil einer gemeinsamen Branche in einem signifikant wachsenden und zukunftsrelevanten Wirtschaftszweig sind. Wissenswerte Fakten rund um Medical Fitness Medizinisches Fitnesstraining wird primär durch das Motiv „Gesundheit“ geprägt. Anlass für solches Training können konkrete Verletzungen oder Erkrankungen sein oder, unabhängig davon, eine gewonnene Einsicht oder Überzeugung, aktiv für die eigene Gesundheit zu werden. Die Ziele von Medical Fitness Gesundheitsorientiertes Training (pri-
troffener Körperbereiche und Muskeln, die Grundlagenausdauer, die Verbesserung der Beweglichkeit insbesondere bei durch Insuffizienz und Muskelverkürzung betroffenen Bewegungen sowie die Koordination komplexer Bewegungen, die sich an Alltagsbelastungen der Patienten orientieren sollten. Bei chronischen Erkrankungen steht das „Mit der Krankheit leben“ im Vordergrund sowie eine Reduktion des krankheitsbedingten und alltäglichen Stresses. Insgesamt dient das Training der Verhinderung von Rückfällen und zur Vermeidung von Verschlimmerung. Wodurch ist medizinisches Fitnesstraining gekennzeichnet? Im Vordergrund steht bei medizinischem Fitnesstraining ein planmäßiges, zielgerichtetes, sicheres und kontrolliertes Handeln, das naturgemäß nur von qualitativ gut ausgebildetem
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Für die Abrechnung von Leistungen der medizinischen Trainingstherapie mit den gesetzlichen Krankenkassen ist die Verwendung von medizinisch-zertifizierten Trainingsgeräten eine Grundbedingung
Personal in der trainingstherapeutischen Betreuung ausgeführt werden kann. Hilfestellung können dabei medizinisch-zertifizierte Trainingsgeräte geben, die vernetzt und softwaregestützt den Therapeuten und Trainierenden in der Ausübung unterstützen. Individualität der jeweiligen Trainingspläne, Überprüfung und Dokumentation des Trainingsfortschritts und nicht zuletzt die Erreichung von Planzielen erfordern ein hohes Maß an Professionalität. Idealerweise wird die Qualität des medizinischen Fitnesstrainings in einer Struktur organisiert, die ein Qualitätsmanagementsystem beachtet, das nach Maßstäben der DIN EN ISO 9001 oder 13485 aufgesetzt worden ist. Insbesondere im Status der primären (sekundären) Prävention ist in Ermangelung eines konkreten Krankheitsbildes die breite Ausrichtung des Trainings essenziell. Im tertiären Status muss sich das Training am konkreten Krankheitsbild orientieren, für Einrichtungen mit einem entsprechend ausgerichteten Angebot ist dann eine breite Ausrichtung für das Lindern einer vielfältigen Palette an Erkrankungen ratsam. 40
Zur Umsetzung von medizinischer Trainingstherapie müssen organisatorische und regulatorische Anforderungen erfüllt werden. Diese wirken sich auf die personellen, räumlichen und vor allem gerätetechnischen Rahmenbedingungen aus. So ist für die Abrechnung von Leistungen der medizinischen Trainingstherapie mit den gesetzlichen Krankenkassen die Verwendung von medizinisch-zertifizierten Trainingsgeräten eine Grundbedingung.
anbietet. Eine persönliche Beratung ist auf Messen und Inhouse-Events, aber auch nach Absprache bei Terminen vor Ort möglich.
Darüber hinaus müssen Anforderungen für Leistungen aus der primären (§20 (a) SGB V20) und tertiären Prävention (KGG, IRENA/T-RENA, EAP) unterschieden werden, die sich ebenfalls auf die Geräte auswirken. Die Umsetzung eines Konzepts für „Medizinische Fitness“ bedarf einer rechtzeitigen Planung, in der sich der Unternehmer seiner Leistungen bewusst wird. Und verlässliche Aussagen bedürfen einer langjährigen Erfahrung in der Umsetzung solcher Konzepte. Gleichsam Pionier und Vollanbieter ist der deutsche Hersteller ERGOFIT, der sich mit seinem Team für eine zielgerichtete Planung und erfolgreiche Umsetzung
Zum Autor Markus Hoydas ist Marketing Director bei ERGOFIT. Das Unternehmen gilt seit über 25 Jahren als Vorreiter für die erfolgreiche Umsetzung von Medical-FitnessKonzepten in trainingstherapeutischen Einrichtungen. Die erfahrenen Fachberater unterstützen mithilfe ihrer langjährigen Expertise die Einrichtungen intensiv bei der Implementierung von Therapie und Training. Das gemeinsame Ziel: zukunftsfähige Positionierung als Gesundheitsdienstleister, Verbesserung des Behandlungserfolgs und Gewinn von Zusatzeinnahmen.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte Immer mehr Physiopraxen arbeiten mit therapieunterstützenden Geräten, die das Angebot abrunden, Therapeutenressourcen schonen und den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis ermöglichen. In der Marktübersicht auf den kommenden Seiten stehen Diagnose- und Analysegeräte sowie Geräte für Überwassermassage und Kryotherapie im Fokus. Die Anamnesemethoden der Physiotherapie zielen meist auf orthopädische Beschwerden ab und dafür eignen sie sich auch gut. Jedoch gibt das noch kein Gesamtbild des körperlichen Zustands eines Patienten. Diagnose- und Analysegeräte können mittlerweile Aussagen über die Körperzusammensetzung treffen, die das Anamnesebild abrunden. Aber auch Koordinationstests helfen den Therapeuten, ein gutes Bild vom Leistungsvermögen ihres Patienten zu erhalten. Massage geht auch anders Viele Patienten empfinden die Massage als eines der Highlights physiotherapeutischer Behandlungen. Der intensive Kontakt mit den Händen der Therapeuten wirkt angenehm und auf unterschiedlichen Ebenen positiv auf den Patienten. Gleichzeitig ist die Belastung auf den Händen des Therapeuten enorm hoch. Aber auch hier kann mit den geeigneten Geräten Abhilfe geschaffen werden. Wassermassageliegen können zwar nicht die persön44
liche Berührung ersetzen, dafür aber ein sehr angenehmes Massageerlebnis bieten. Das erhält nicht nur die Arbeitsfähigkeit des Therapeuten, sondern schafft auch Freiräume für Patienten, die manuelle Behandlung benötigen. Kälte als Therapieunterstützung Kryotherapie ist in der medizinischen Behandlung nichts wirklich Neues, erfuhr in den letzten 2 Jahren allerdings ein kleines Revival. Neue, moderne Geräte kommen in immer mehr Physiotherapiepraxen zum Einsatz. Insbesondere zur Behandlung von Rheuma, Arthrose, aber auch zur Regeneration nach dem Training kann die Kryotherapie eingesetzt werden. Sie ist insbesondere interessant für stärker auf Trainingstherapie fokussierte Praxen, da sie der Regeneration nach dem Training bzw. der Leistungssteigerung dient.
ten ist die Möglichkeit, diese Leistung als Selbstzahlerangebot zu gestalten. Je nach Leistung und Ausrichtung der Physiopraxis sollten für die unterschiedlichen Angebote verschiedene Beträge angesetzt werden. Kryotherapie gehört sicherlich zu den eher hochpreisigen Angeboten, da der Betrieb des Geräts recht teuer ist. Für Überwassermassage und Diagnosegeräte kann man, insbesondere wenn man eine regelmäßigere Nutzung erreichen möchte, den Preis etwas weiter unten ansiedeln. Es gibt aber genug Praxen, die hier keinen Unterschied machen. Um eine echte Entlastung für das Therapeutenteam zu sein, sollten die therapieunterstützenden Geräte von den Patienten alleine bedient werden können. Der Verkauf von 10er-Karten oder Flatrates macht die Nutzung der Geräte noch attraktiver.
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In unserer Marktübersicht stellen wir wichtige Anbieter aus den Bereichen Diagnose- und Analysegeräte, Überwassermassage und Kryotherapie vor.
Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
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FitQuest FitQuest ermittelt in vier Minuten den menschlichen Fitness- und Leistungszustand und liefert zudem eine vollständige Körperzusammensetzungsanalyse. Über fünf einfache Übungen ermittelt FitQuest acht aussagefähige Ergebnisse. Über das integrierte Körperanalyse-Tool werden alle gesundheitsrelevanten Parameter wie z. B. die Fett- und Muskelverteilung für Arme, Beine und Torso, Ratio intra- sowie extrazelluäre Wasseranteile, der viszerale Fettanteil oder das metabolic age ermittelt. Mit dem Zielerreichungs-Tool können Nutzer individuell aus acht Grundzielen drei Ziele auswählen, die für sie besonders wichtig sind. Alle Ergebnisse stehen dem Nutzer unmittelbar nach jedem Test sofort auf dem Touchscreen sowie digital unter www.FQscore.com oder als Ausdruck zur Verfügung. Über die integrierte PT/Trainer-Kundenserviceplattform können Trainer die kritischen Bereiche von Mitgliedern ganz einfach identifizieren, um sie bei der Erreichung ihrer sportlichen Ziele direkt zu unterstützen.
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Galileo Training Orthopädische Erkrankungen oder Verletzungen machen einen Großteil der Patienten in vielen Therapie-Einrichtungen aus. Neben dem Volksleiden Nummer 1, dem Rückenschmerz, stellen Sehnen-, Bänder- oder Muskelverletzungen weitere Behandlungsschwerpunkte dar. Galileo kann sowohl zur Vorbereitung einer Therapie oder zusätzlich zur manuellen Therapie und somit zu deren Effizienzsteigerung eingesetzt werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet für Galileo Training liegt in der Pädiatrie. Hierfür wurden spezielle Therapiesysteme entwickelt. Mit wenigen Quadratmetern Fläche, kurzen Anwendungszeiten und einfach in das Hygienekonzept zu integrieren, bietet Galileo Training viele Möglichkeiten der Patienten- und Kundenbetreuung. Alle Galileo Medizin- und Trainingsprodukte werden von der Novotec Medical GmbH in Deutschland entwickelt, hergestellt und zusammen mit unseren Partnern weltweit vertrieben. Die Produkte und Beratung greifen auf mehr als 25 Jahre Erfahrung und mehr als 400 Publikationen zurück.
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Idiag GmbH Idiag – smart ahead. Die Firma Idiag entwickelt und vertreibt seit bald 30 Jahren innovative Medizinprodukte mit der Mission, die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Die Idiag M360 bietet eine computerbasierte Analyse der Wirbelsäule, die einen präzisen und strahlenfreien Rückenscan ermöglicht. Die Idiag M360 wird über die Dornfortsätze der Brust- und Lendenwirbelsäule gerollt, um so Informationen über die Stellung der einzelnen Wirbel zu erhalten. Das Analyseprotokoll liefert Informationen sowohl über die Haltung, die Beweglichkeit als auch die muskuläre Stabilität des Rückens und vergleicht die Informationen mit Normwerten. Innerhalb weniger Minuten kann der Zustand des Rückens leicht verständlich erläutert und ein passender Trainingsplan generiert werden. Die Analysen können beliebig oft wiederholt und so Fortschritte transparent aufgezeigt werden. Verständliche Ziele und sichtbare Erfolge steigern Motivation als auch Resultat der Therapie.
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InBody Deutschland Die Physiotherapeuten haben eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem eingenommen. Das Gesundsein, Gesundwerden und Gesundbleiben stehen täglich im Fokus der Mitarbeiter einer physiotherapeutischen Einrichtung. Doch für den Betreiber ist die Praxis nicht nur eine Gesundheitsinstitution, es ist auch ein Unternehmen. Ein Unternehmen das Gewinn erwirtschaften soll. Viele Betreiber entscheiden sich um das Businesskonstrukt der Physiotherapie zu komplettieren für den Selbstzahlerbereich. Doch wie wird aus einem Patienten ein zahlendes Mitglied? Zahlreiche Physiotherapeuten haben bereits erfolgreich die InBody Strategie in ihre Einrichtung integriert und generieren mit unseren Konzepten aus dem Patientenpool zahlende Kunden. InBody ist seit über 25 Jahren erfolgreich auf dem Weltmarkt. In den letzten 10 Jahren haben wir über 4.000 deutsche Gesundheitseinrichtungen auf dem Weg zum Erfolg begleitet. Werden Sie ein Teil unserer Erfolgsgeschichte. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Medical Service Höber GmbH & Co. KG Medical Service Höber bietet eine „All-in-One-Lösung“: Die exklusiven Hydrojet Generationen Wellsystem Med/Wave_TOUCH und SPA_Complete verfügen über ein Tablet mit Touch-Screen zur bedienfreundlichen Auswahl aller Funktionen & Einstellungen. Bei Interesse führen wir den Medwave_Touch & Spa_Complete gerne im Wellmobil vor! Die Überwasser-Massage mit Wellsystem ist eine wohltuende, kontaktlose Ganzoder Teilkörpermassage durch den gezielten Einsatz von Wärme- und Wasserkraft. Dabei treffen warme Wasserstrahlen in gleichmäßigen Bewegungen auf die Unterseite der weichen Liegefläche und massieren den Körper von Kopf bis Fuß. Die wohltuende Wärme und die Kraft des Wassers aktivieren die tieferen Gewebeschichten, sorgen für eine besser Durchblutung, regen den Stoffwechsel an und bewirken eine Lockerung der gesamten Muskulatur, während man fast schwerelos auf der trockenen „Wasseroberfläche“ schwebt.
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miha bodytec GmbH Hohe Evidenz für Medizinische EMS Elektromyostimulation wird bereits seit einigen Jahren in der rehabilitativen und physikalischen Therapie lokal angewendet. Hier fehlt allerdings der koordinative Reiz, wodurch die trainierte Kraft im Alltag nur schwer umgesetzt werden kann. Medizinische EMS hingegen wird am ganzen Körper angewendet und kombiniert die extern getriggerte Muskelkontraktion mit willkürlichen Muskelkontraktionen durch zusätzlich ausgeführte Übungen. Mit Medizinischer EMS können somit alle großen Muskelgruppen aktiviert und einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen verhindert werden. Und dies macht Medizinische EMS zu einer effektiven und dabei zeitsparenden Möglichkeit des muskulären Aufbaus sowie der muskuloskelettalen Stabilisation, gerade auch hinsichtlich Prävention und Therapie nicht-spezifischer Rückenschmerzen. www.medizinische-ems.de
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
milon industries GmbH milon Q – Trainingsart Isokinetik Therapie Die digital vernetzten milon Q Geräte stellen vielfältige Möglichkeiten für ein Gesundheitstraining nach neuesten sportwissenschaftlichen und physiotherapeutischen Erkenntnissen bereit. Ob im Zirkel oder frei angeordnet mit Q free: Das Training bietet ein abwechslungsreiches Erlebnis samt Kontrolle und smarter Steuerung und eignet sich für alle Zielgruppen. Die neue Trainingsart Isokinetik Therapie zeichnet sich dadurch aus, dass im Vergleich zu bekannten isokinetischen Methoden das Gerät besonders milde reagiert. Da es keine aggressiven Umkehrpunkte und Belastungsspitzen gibt, eignet sich diese Methode gut, um Patienten wieder vorsichtig an die Belastung heranzuführen. Die Winkelgeschwindigkeiten pro Gerät wurden angepasst. Alle milon Q Geräte wurden entsprechend der Anforderungen der aktuellen Medizinprodukteverordnung (MDR) als aktives Medizinprodukt registriert und sind für den medizinischen Einsatz geeignet.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Pixformance Sports GmbH Digitales Functional Training mit Pixformance: effektiv, sicher und kontaktlos. Das 360°-Pixformance-Konzept aus Pixformance Station, Online Plattform und App ist die voll vernetzte Sport- und Therapielösung für Fitnessstudios, Physiotherapie Praxen, Reha-Kliniken, Personal Trainer und Unternehmen mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Die Trainingsstation erkennt ihren Nutzer, analysiert dessen Bewegungen und trainiert ihn entsprechend seiner Bedürfnisse. Durch personalisiertes Feedback und Korrekturhinweise während und nach den Übungen ist auch unter erhöhten Hygienevorschriften stets ein betreutes und sicheres Training möglich. Mit Hilfe der Pixformance-App können Trainierende auch jederzeit zu Hause auf ihre Übungen zugreifen und eigenständig Workouts durchführen. Die individuellen Trainingspläne lassen sich schnell und einfach aus einer Auswahl von über 200 funktionellen Übungen erstellen, nachverfolgen und anhand der Trainingsfortschritte faktenbasiert optimieren.
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POWER PLATE GmbH POWER PLATE HEALTHCARE KONZEPT Gesundheit & Fitness ist keinesfalls eine Frage des Alters. Die Power Plate Forschung beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Entwicklung gelenkschonender und medizinzertifizierter Geräte, die bereits in vielen, hochwertigen Therapieeinrichtungen zu finden sind. Auch im Bereich der Physiotherapie ist die Digitalisierung längst angekommen und Power Plate ist mit Ihren cloudbasierenden Healthcare Therapieprogrammen mit dabei. In der Power Plate Station kann der Therapeut für den Patient ein ganz persönliches Therapieprogramm anlegen und aus über 1.300 Übungsvideos wählen. Vom Rückentraining über Arthrose, bis hin zu Programmen gegen Osteoporose sind über 100 verschiedene wählbar. Die Betreuung kommt nicht zu kurz, da der Therapeut ganz nach seinem Wunsch das Programm seines Patienten jederzeit anpassen kann. Alle Therapiegeräte von Power Plate sind medizinzertifiziert und werden sogar vom Physiotherapieverband empfohlen.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Scaneca GmbH SCANECA steht für digitale Körper- und Haltungsanalyse in drei Dimensionen – Für Ihre Physio-, Gesundheits- oder Fitnesseinrichtung. Der 3D-Avatar bildet den gesamten Körper des Kunden exakt ab und hilft dabei, den eigenen Körper zu verstehen und wahrzunehmen. Die 3D-Haltungsanalyse ermöglicht dem Kunden, die Analyse des Therapeuten nachzuvollziehen und die Einzelheiten der eigenen Körperhaltung zu verstehen. Durch die Anschaulichkeit der eigenen Haltungsprobleme können Therapien gezielter und erfolgreicher umgesetzt werden. SCANECA analysiert die Körperproportionen durch präzise und kontaktlose Umfangsmessungen an 14 Stellen, vom Hals bis zur Wade. Zusätzlich wird neben dem Gewicht und dem Körperfettanteil auch der FFMI und der BMI ermittelt. Die wichtigen Gesundheitsparameter Taille-Hüft-Verhältnis und TailleGröße-Verhältnis runden die Analyse ab und liefern ein aufschlussreiches Gesamtbild über den Fitness- und Gesundheitszustand.
Luisenstrasse 53 10117 Berlin +49 (0) 30 / 40365870 team@scaneca.de www.scaneca.de
seca GmbH & Co. KG seca TRU – medizinisch validierte BIA unterstützt Monetarisierung von Leistung. Mit dem Mietkonzept „seca TRU. Better together“ möchte seca Physiotherapeut:innen dabei unterstützen, ihre Leistungen noch einfacher zu monetarisieren. Das BIA-Konzept seca TRU gibt nicht nur Insights über die Zellgesundheit und den Anteil von Wasser, Fett und Muskulatur, sondern identifiziert durch segmentale Messung in wenigen Sekunden muskuläre Dysbalancen – bedingt durch falsche Haltung, Unfall, Krankheit oder Übergewicht. Auf Basis der Parameter kann die Therapie noch individueller gestaltet und Klient:innen noch gezielter beraten werden. Die wissenschaftlich validierten Daten der seca TRU belegen darüber hinaus den Therapiebedarf und unterstützen so den professionellen Austausch mit Ärzt:innen und Krankenkassen für die Generierung von Folgerezepten. Für eine monatliche Miete von 99€ + 1€ je Messung kann die seca TRU einfach in die Praxis integriert werden – ganz ohne langfristige Kapitalbindung.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Tanita Europe B.V Als Entwickler der Biolelektrischen Impedanzanalyse setzt TANITA Maßstäbe bei Körperanalysesystemen und ist Partner von Ärzten, Kliniken, Profisportlern sowie Gesundheits- & Fitnessexperten weltweit. Gegründet 1923 ist TANITA heute einer der weltweit führenden Anbieter für elektronische Präzisionswaagen und Systeme für die Analyse der Körperzusammensetzung. Der Hauptsitz befindet sich in Tokyo, die Europa Zentrale in Amsterdam und die deutsche Niederlassung in Stuttgart. TANITA bietet als einziger Hersteller Produkte sowohl für den professionellen Einsatz als auch für den Heimgebrauch. Höchste Genauigkeit wird durch Phasensensitive Messung gewährleistet und durch eine Vielzahl weltweit validierter Studien gestützt. Alle professionellen Körperanalysewaagen von TANITA werden in eigenen Fabriken in Japan hergestellt, wo nur die hochwertigsten Materialien verwendet werden und die strengsten Herstellungsstandards gewährleistet sind. Dies wird auch durch eine 5-jährige Garantie unterstützt.
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Weightcheckers GmbH STYKU verwendet den sichersten und präzisesten 3D-Scanner weltweit STYKU war die erste Firma, die das spannende Potenzial erkannte, Personen in einer kurzen Zeit, auf gesundheitlich unbedenkliche und präzise Weise zu messen. STYKU ist seit 2018 im Vertrieb der Weightcheckers GmbH. Entspricht allen internationalen Sicherheitsstandards STYKU verwendet keine Röntgenstrahlung sondern unbedenkliches Infrarotlicht. 20 Millionen Erwachsene und Kinder nutzen die Technologie täglich. Das System ist 30-40 % präziser als andere 3D-Systeme.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
Wellsystem (JK-International GmbH) Die Clinic-Serie von Wellsystem ist ein Medizinprodukt der Klasse IIa. Die wohltuende Überwasser-Massage wirkt bis in die tieferen Gewebeschichten, lockert die Muskulatur, löst Verspannungen und kann Schmerzen vorbeugen. Die medizinischen Wellsystem Hydrojets können auch zur Vorbereitung für therapeutische Maßnahmen wie Extension, manuelle Therapie oder Krankengymnastik sowie zur Vorbereitung oder Nachbehandlung einer chirotherapeutischen Manipulation eingesetzt werden. Der besonders intensive Massagedruck ermöglicht eine effektive Behandlung und ist eine ideale Ergänzung oder Alternative zur manuellen Therapie. In Kombination mit zertifizierten Audio-Präventionskursen, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden (§ 20 SGB V), ergeben sich zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten zur Ansprache gesundheitsorientierter Kundengruppen. Wellsystem Spa verwandelt die Behandlung in ein ganzheitliches Entspannungserlebnis mit Lichtanwendungen, Düften und meditativen Klängen.
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XBody Training Germany GmbH Wie schon im Fitnessbereich startet der Innovationsleader XBody im medizinischen Bereich mit einem kabellosen medizinischen EMS Gerät durch, dem XBody PRO MED! Für XBody war schon seit 2 Jahren klar, dass es den Bestseller, das tragbare EMS Stimulationsgerät Actiwear, auch mit einer Medizingerätezulassung geben muss. Bei der Weiterentwicklung des bestehenden Actiwear wurde aber nicht nur die Zulassung als Medizingerät beantragt, sondern es wurden auch neue Funktionen eingefügt. Mit der Erweiterung der Impulsfrequenz auf 150 Hz bietet der Actiwear G2 MED jetzt auch die TENS Funktion, dazu bietet er auch mit 500 Mikro Sekunden eine noch größere Impulstiefe! Mit diesen neuen Funktionen und dem Wegfall des Kabels bringt der Actiwear G2 MED einen enormen Mehrwert für Therapie und Training.
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Marktübersicht Therapieunterstützende Geräte
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Messen & Events MEET THE TOP Physio
Rückblick auf die MEET THE TOP Physio 2021
Text Jonathan Schneidemesser
Was braucht es mehr für ein gutes Netzwerk-Event als ein angenehmes Ambiente und tolle Gesprächspartner? Nicht viel, und deshalb war die 4. Auflage der MEET THE TOP Physio wieder ein voller Erfolg. Knapp 230 Vertreter der deutschsprachigen Physiotherapie- und Gesundheitsbranche trafen sich im Lufthansa Hotel Seeheim zum effektiven Netzwerken. Nachdem die MEET THE TOP Physio 2020 coronabedingt aussetzen musste, fand das Event 2021 erstmals in Deutschland statt. Mit dem Lufthansa Seeheim Hotel wurde eine exklusive Location gefunden, die einen angenehmen Rahmen für die vorgewählten 20-minütigen 1:1-Speed-Dating-Termine zwischen Inhabern von Praxis-, Reha- sowie Gesundheitszentren und der Industrie bot. Bestimmt wurden die Termine bereits im Vorfeld der Veranstaltung via Online-Wahl. Dazu konnten die Vertreter der Industrie potenzielle Gesprächspartner auswählen. Um die Meetings noch effektiver zu machen, 58
vergaben die Betreiber ebenfalls Wünsche und signalisierten damit den Industriefirmen, dass Interesse besteht und sie sich ein Gespräch wünschen. Das Ziel der Veranstaltung war es, den anwesenden Physiotherapeuten neue Konzepte und Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer Anlagen und Einrichtungen vorzustellen. An den beiden Meetingtagen fanden rund 1.260 Meetings statt. Der Eindruck der letzten Jahre bestätigte sich erneut. Beide Gesprächsseiten waren sehr gut aufeinander vorbereitet, wodurch die Gespräche sehr effektiv waren. Ebenfalls herrschte eine Offen-
heit, die ein angenehmes Gesprächsklima und ein gutes Miteinander erlaubte. Dementsprechend war die Atmosphäre durchweg positiv und sehr produktiv. Fortbildungskooperation mit der DAASM Als wichtiger Bestandteil der MEET THE TOP Physio hat sich das Herbst-Symposium der Deutschen Akademie für angewandte Sportmedizin (DAASM) etabliert. In Zusammenarbeit mit dem Gründer der DAASM Dr. Dr. med Homayun Gharavi konnten die teilnehmenden Physiotherapeuten bis zu vier Fortbildungspunkte erhalten. Das
Messen & Events MEET THE TOP Physio
Geschäftsführer Nicolas Hessel bei der Eröffnung der Veranstaltung
Die vordefinierten 20-minütigen Speed-Meetings sind das Kernstück der Veranstaltung
Symposium stand ganz im Zeichen von Veränderung. Den Auftakt machte Dr. Dr. med. Homayun Gharavi mit seinem Impulsvortrag „Moderne Physiotherapie in der Metamorphose – wann soll ich ein System verändern, das ich selbst aufgebaut habe?“. Er stellte die Wichtigkeit von Veränderung und dem Überdenken etablierter Verhaltensmuster mit unterhaltsamen Anekdoten und praxisnahen Beispielen heraus. Damit bereitete er die Bühne für Hauptredner Efthimios Kompodietas, der die Teilnehmer mit auf eine Reise durch die Veränderungsprozesse im Gehirn nahm. Das erworbene Wissen wurde am zweiten Tag des
Symposiums dann direkt in Form eines Praxisworkshops umgesetzt. Mit verschiedenen Übungen wurden die Gehirne der Teilnehmer herausgefordert. Dabei kam der Spaß natürlich nicht zu kurz. Zum Abschluss des Symposiums referierte Morten Krause zum Thema „Das Team emotional führen“. Er stellte heraus, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu kennen, um sie angemessen führen zu können. Im Rahmen der MTT-Fachvorträge stellte Benjamin Hanna vor, wie Physiotherapeuten mit steuerlich begünstigten BGF-Kooperationen mehr Selbstzah-
Auf der MEET THE TOP Physio fand erneut das Herbst-Symposium der Deutschen Akademie für angewandte Sportmedizin (DAASM) unter der Leitung von Dr. Dr. med Homayun Gharavi statt
ler gewinnen können. Tobias Conrad schloss das Vortragsprogramm mit seinem Vortrag „Lass dich nicht abhängen – das Business verändert sich“ ab. Am Ende des Events waren sich alle Teilnehmer einig, dass das Event top organisiert war, tolle Inspiration bot und wieder viele neue Geschäftskontakte entstanden sind. Auch im nächsten Jahr wird es MEET THE TOP Physio erneut geben. Vom 06.10. bis 09.10.2022 wird das große Netzwerken für die Physio- und Gesundheitsbranche wieder stattfinden – dann wieder auf der Sonneninsel Mallorca. Die Anmeldung ist bereits unter www.meet-the-top.de möglich. 59
Messen & Events MEET THE TOP Physio
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Messen & Events MEET THE TOP Physio
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Kontaktlose Überwasser-Massage – Entspannung für Körper, Geist & Seele
Unsere „All in one“-Lösung – die neuen und ganz exklusiven Hydrojet-Generationen Wellsystem Med/Wave_TOUCH und Wellsystem SPA_Complete. Die neuen Hydrojets verfügen über ein Tablet mit TouchScreen zur bedienfreundlichen Auswahl aller Funktionen & Einstellungen inklusive des neuen Spa. Als Ergänzung geht der Hydrojet sogar online: mit unserem Sanum Rückenfit- und Entspannungskurs. Bei Interesse führen wir gerne unser Wellmobil mit Wellsystem MedWave_TOUCH & Spa vor Ort vor! Die kontaktlose Überwasser-Massage mit Wellsystem ist eine wohltuende Ganz- oder Teilkörpermassage durch den gezielten Einsatz von Wärmeund Wasserkraft. Dabei treffen warme Wasserstrahlen in gleichmäßigen Bewegungen auf die Unterseite der weichen Liegefläche und massieren den Körper von Kopf bis Fuß. Die wohltuende Wärme und die Kraft des Wassers aktivieren die tieferen Gewebeschichten, sorgen für eine bessere Durchblutung, regen den Stoffwechsel an und bewirken eine Lockerung der gesamten Muskulatur, während man fast schwerelos auf der trockenen „Wasseroberfläche“ schwebt. WELLSYSTEM SPA & SPA_COMPLETE – die perfekte Ergänzung zur Massage. Der SPA bietet Entspannung für alle 62
Sinne. Während man mit der Überwasser-Massage verwöhnt wird, pflegt das rote Collagenlicht die Haut. Ein dezenter Aroma-Duft und entspannende Musik oder Naturklänge runden das Wohlfühlerlebnis sinnlich ab. Für ein ganzheitliches Verwöhnprogramm. • Kontaktlose Massage ohne Personalaufwand • Neueste Hydrojet-Technologie vom Marktführer • Weltweit einzigartige Schultermassage • Löst Verspannungen und lockert die Muskeln Indikationen • Rücken- und Gelenkschmerzen • Muskelverspannungen • Muskuläre Dysbalancen
• Zervikale Migräne • Fibromyalgie (leichte Form) • Reversible Funktionsstörungen der Wirbelsäule • HWS- und BWS-Syndrom, Lumbal-Syndrom • Durchblutungs- und Stauungssyndrom
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Personal Teamkommunikation
Kollegen sind auch nur Menschen – Lernen, mit ihnen auszukommen Text Anne Papenfuß
In einem Unternehmen arbeiten viele unterschiedliche Charaktere zusammen an einem Ort. Verschiedene Eigenschaften, Ideen, Meinungen und Eigenarten stoßen somit aufeinander. Da liegt es auf der Hand, dass ein gewisses Konfliktpotenzial herrscht. Nicht jede Meinung wird von allen geteilt und gewisse Charaktereigenschaften können Streitigkeiten verursachen. Die Mitarbeiter haben das Gefühl, sich nur mit bestimmten Kollegen zu verstehen und nicht mit jedem arbeiten zu können. Diese Denkweise zu ändern lohnt sich, denn ein Umgang mit unterschiedlichen Charakteren lässt sich erlernen und sorgt nicht nur für ein konstruktiveres Arbeitsklima, sondern auch für ein persönliches Wachstum. Jeder Mensch, der in einem Unternehmen mit verschiedenen Menschen zusammenarbeitet, kennt das Problem, dass er vielleicht nicht mit jedem Kollegen gut auskommt. Es kann die Arbeitsweise oder auch eine bestimmte Charaktereigenschaft eines Kollegen sein, die uns stören und zu Konflikten führt. Wir glauben, dass wir eben nicht mit jedem Charakter auskommen, und interagieren lieber mit den Menschen, mit denen wir uns von Anfang an gut verstehen. Diese Denkweise ist aller64
dings ein Irrglaube, denn nicht die Charaktereigenschaften entscheiden, mit wem wir zusammenarbeiten können und mit wem wir uns verstehen, sondern die persönliche Reife von uns und unserem Gegenüber. Der persönliche Reifegrad beschreibt den Fortschritt in der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Die Persönlichkeitsentwicklung beruht auf drei Säulen: Selbsterkenntnis, Selbstveränderung und Selbstakzeptanz. An der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten heißt, die Fähigkeit zu besitzen, sich selbst zu reflektieren, seine Eigenarten zu kennen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Durch Persönlichkeitsentwicklung kann das Selbstwertgefühl gesteigert sowie Unabhängigkeit und eine größere Handlungsfreiheit im Privat- sowie Arbeitsleben erlangt werden. Einen Fortschritt im persönlichen Reifegrad sieht
man nicht nur an der Selbstreflexion, sondern auch daran, ob die Person in der Lage ist, Konflikte zu lösen und konstruktives Feedback zu geben. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit schaffen Wenn uns ein Arbeitskollege nervt und stört, kann es daran liegen, dass diese Person durch ihre Aussagen oder Handlungen gewisse Punkte in uns triggert, derer wir uns nicht bewusst sind. So sprechen Sie unbewusst etwas an, das uns Unbehagen bereitet oder sogar sauer macht. Ein beliebtes Beispiel ist eine kritische Stimme eines Elternteils aus der Kindheit, die verinnerlicht wurde und uns an einen Konflikt erinnert. Wenn ein Kollege uns an diese Stimme erinnert, führt es dazu, dass wir diese Person vielleicht nicht so gut leiden können und diese banale Aussage sogar Streit verursacht. Dieser Zusammenhang ist
Personal Teamkommunikation uns meistens nicht bewusst und bringt uns dazu, schnell zu urteilen. Durch solche Situationen können wir jedoch wachsen, denn wenn wir merken, dass uns gewisse Aussagen oder Handlungen eines anderen derart triggern, sollten wir versuchen, uns dessen bewusst zu werden, und im besten Fall daran arbeiten. Die folgenden fünf Tipps können helfen, die Kollegen besser zu verstehen, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und somit eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu schaffen. Die richtige Einstellung Wenn wir die Erfahrung machen, dass ein Kollege unsere Ideen kritisiert, dürfen wir das nicht auf uns beziehen und es persönlich nehmen. Üblicherweise ist die Intention eines jeden Menschen eine Gute, denn jeder Mensch versucht Schaden und Schmerz zu vermeiden und Freude und Glück zu erhöhen. Somit können wir erst einmal davon ausgehen, dass die Verhaltensweisen unserer Kollegen nichts mit uns persönlich zu tun haben. Anstatt uns angegriffen zu fühlen, sollten wir also überlegen, was diese Person durch ihre Verhaltensweise damit für sich selbst erreichen möchte. Vielleicht möchte sie nur sichergehen, dass das Projekt ein voller Erfolg wird, und durch die Kritik eine Überarbeitung des Projektes erreichen. Durch diese Arten von Betrachtung können wir emotional aufgeladene Diskussionen vermeiden und eine offene und verständnisvolle Atmosphäre schaffen. Optimalerweise kann auch direkt beim Gegenüber nachge-
Es kann die Arbeitsweise oder auch eine Charaktereigenschaft eines Kollegen sein, die uns stört oder sogar zu einem Konflikt führt
fragt werden, was das Ziel beziehungsweise die Motivation ist, und somit eine offene Kommunikation erzeugt und Missverständnisse vermieden werden. Offenheit statt Verurteilung Wir sollten auch im Umgang mit den Ideen und Meinungen unserer Kollegen offen und aufgeschlossen sein und sie nicht anhand dessen beurteilen. Der Standpunkt einer Person sollte immer unabhängig von ihrer Persönlichkeit betrachtet werden. Nur weil die Person eine andere Meinung hat, ist diese Person nicht gut oder schlecht. Jeder Mensch ist individuell, hat eigene Ideen und Wünsche und unterschiedliche Charaktereigenschaften. Dass dies
nicht jedem gefallen kann, ist verständlich und auch richtig so. Nur so können wertvolle Diskussionen und Anregungen entstehen, die sonst nicht stattfinden würden. Die Kollegen sollten weiterhin als ganze Person angenommen und geschätzt werden. Hierfür ist eine Trennung von der Sach- und Beziehungsebene sehr wichtig. Äußerungen, die auf der Sachebene getroffen werden, sollten auf der Beziehungsebene nicht als Kritik an der anderen Person verstanden werden. Grundregeln der Kommunikation Kommunikationsprobleme und Missverständnisse sind oft Auslöser für zwischenmenschliche Probleme und
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Personal Teamkommunikation
Proaktiv auf unsere Kollegen zuzugehen und in Eigenverantwortung zu treten hilft, die Beziehung zu stärken und Missverständnisse zu vermeiden
können zu einem angespannten Arbeitsklima führen. Doch mit einigen Grundregeln für einen gelungenen Austausch und konstruktives Feedback können diese Probleme in der Zukunft vermieden werden. Eine der wichtigsten Grundregeln lautet: Treffen Sie Ich-Aussagen anstatt wertender Aussagen. Durch Ich-Aussagen, wie „Ich würde mich freuen, wenn …“, beschuldigen Sie Ihr Gegenüber nicht und bringen zum Ausdruck, wie es Ihnen mit der Situation geht. Ebenso ist es hilfreich, von Verallgemeinerungen abzusehen, denn übertriebene Aussagen wie „Du bist
funden, um die weitere Beziehung zu stärken und Missverständnisse in der Zukunft zu vermeiden. Aktiv Verantwortung übernehmen Egal um welches Problem es sich handelt, jeder kann aktiv etwas dafür tun, dass sich das Verhältnis zu den Kollegen verbessert. Eine innere bewusste Haltung ist in allen Lebensbereichen hilfreich, um sich selbst in die Lage eines Akteurs zu versetzen, anstatt passiv darauf zu warten, dass sich etwas ändert. Mit den bereits genannten Tipps, wie die richtige Einstellung zu haben,
Es ist wichtig, offen für andere Perspektiven zu sein, aufmerksam zuzuhören und bei Unklarheiten nachzufragen immer …“ führen zu Abwehrreaktionen und das Gegenüber verschließt sich. Das Stichwort ist das konkrete Formulieren des Anliegens. Es sollte klar sein, auf welche Situation sich das Feedback bezieht. Dabei sollte nur die aktuelle Situation betrachtet werden und nicht noch ein Beispiel aus vergangenen Situationen hinzugezogen werden. Für die Problemlösung ist es wichtig, offen für andere Perspektiven zu sein, aufmerksam zuzuhören und bei Unklarheiten nachzufragen. Die Lösung für das Problem wird am besten gemeinsam ge66
weniger zu beurteilen und konstruktives Feedback zu geben, kann jeder in die Eigenverantwortung treten. Wenn sich jemand trotz dieser Tipps noch von anderen getriggert fühlt, sollte noch mal genau hingeschaut werden, welchen Eigenanteil diese Person an der Situation hat und wie dieses Problem gelöst werden kann. Aktiv freundlich und offen zu seinen Kollegen sein wirkt manchmal Wunder und kann dazu führen, dass es erst gar keine Ungereimtheiten gibt und sogar bestehende Kommunikationsprobleme gelöst werden können.
Maßnahmen für ein unreifes Gegenüber Wenn alle Grundregeln beachtet wurden und dennoch kein gutes Verhältnis zu den Kollegen aufgebaut werden kann, liegt es wahrscheinlich an einem unreifen Gegenüber. Wenn dieser Fall besteht, gibt es verschiedene Herangehensweisen zwischen denen gewählt werden kann. Eine Möglichkeit wäre es, den Kontakt zu der Person zu minimieren oder sogar aktiv zu vermeiden. Falls dies durch gemeinsame Zusammenarbeit an einem Projekt nicht möglich ist, kann es auch hilfreich sein, das Team zu wechseln oder das Projekt mit anderen Kollegen zu bearbeiten. Eine weitere Möglichkeit wäre eine dritte Person, die als Vermittler fungiert. Diese Person könnte versuchen, den Druck aus der Situation zu nehmen. Jedoch sollte sie nicht selbst in der Schusslinie stehen und in die Streitigkeiten involviert werden. Wenn diese zwei Möglichkeiten nicht helfen, könnte ein gemeinsames Gespräch mit dem Vorgesetzten oder dem Betriebsrat sinnvoll sein. Auch wenn dieser Schritt etwas mehr Mut erfordert, kann er vor allem bei Mobbing oder extremem Stress eine große Unterstützung sein. Eine Perspektive von außen kann oft die Probleme besser identifizieren und im besten Fall zu einer konstruktiveren Zusammenarbeit verhelfen. Offen sein für Vielfältigkeit Wenn wir mit unterschiedlichen Persönlichkeiten in einem Team zusammenarbeiten, können Konflikte nicht ausgeschlossen werden. Das hört sich erst einmal riskant an, doch die Unternehmen und Mitarbeiter profitieren deutlich von heterogenen Teams, denn die vielfältigen Perspektiven, Stärken und Eigenarten sind Voraussetzung für die Entwicklung und das Gelingen von spannenden Projekten. Einseitigkeit unter Mitarbeitern verringert diese Chance, denn jedes gute Team braucht mutige Visionäre genauso wie detailorientierte Realisten. Für die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist es ebenfalls von großer Bedeutung mit vielen verschiedenen Charakteren zu interagieren und zu arbeiten. Jede Begegnung lehrt uns einen konstruktiven Umgang mit anderen, erweitert unseren Horizont und schenkt uns die Möglichkeit, unseren persönlichen Reifegrad zu erhöhen.
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Mitarbeiterfürsorge: Drei Grundpfeiler zum Erfolg Text Sarah-Lea Kuner
Sehr gute und qualifizierte Mitarbeiter sind der Grundbaustein eines erfolgreichen Unternehmens. Sie zu finden und vor allem zu halten eine Kunst. Doch worin liegt der Schlüssel? Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter kommt morgens ins Büro und am Abend zuvor lief etwas nicht so wie es sollte. Wie begegnet mal als Führungskraft diesem Mitarbeiter? Macht man ihm, möglicherweise sogar zu Recht Vorwürfe? Wird er dann an diesem Tag die gewünschte Leistung erbringen? Sich wohl fühlen bei der Arbeit? Vertrauen in seine Vorgesetzten haben? Mit einem guten Gefühl das Büro verlassen? Vermutlich nicht. Aber wie geht es besser? Mit den drei Säulen der Fürsorge – Empathie, Verbundenheit und Entwicklung – hätte die Situation auch anders gelöst werden können. 68
Das heißt nicht, dass Fehler nicht angesprochen werden dürfen. Vielmehr geht es um die Art und Weise, wie Fehler angesprochen werden und Kritik geäußert wird. Fürsorge als Schlüsselelement Mindestens genauso wichtig wie Effizienz und Leistung innerhalb eines Teams ist die Fürsorge – wenn nicht sogar wichtiger. Ein fürsorglicher Umgang miteinander stellt die Grundlage für zufriedene Mitarbeiter dar. Denn Menschen die sich in ihrem Team und Umfeld wohlfühlen, Wertschätzung erfahren und diese auch als solche
wahrnehmen verstehen sich als befähigtes Teammitglied. Das kann zu einer gesteigerten Bereitschaft führen sich stärker zu engagieren und ein positiveres Kundenerlebnis zu bieten. Daraus resultierend hat es auch Auswirkungen auf Fehlzeiten und Produktivität. Für die Umsetzung sollte man insbesondere drei Punkte beachten. Empathie als Bindungselement Eine Grundvoraussetzung um fürsorglich zu agieren ist die Empathie. Empathie als Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und andere Menschen mit ihren Bedürfnissen und Gefühlen wahr-
Management Mitarbeiterfürsorge zunehmen. Deswegen ist es wichtig den Menschen hinter der Arbeit zu sehen. Ein Mensch mit Gefühlen, einem Privatleben, mit guten und schlechten Tagen. Die Mitarbeiter sind keine Maschinen, bei denen jeder Tag gleich ist. Hier braucht es Verständnis für den Menschen hinter dem Mitarbeiter und damit einhergehend Flexibilität. Fragen Sie mal wie das Wochenende war, zeigen Sie, dass der Mitarbeiter auch auf menschlicher Ebene geschätzt wird. Gerade in der Dienstleistungsbranche ist es wichtig empathisch zu agieren, da Dienstleistungen direkt am Mitglied erbracht werden. Es besteht die Gefahr, dass das Klima in einer Physiopraxis schnell ins Negative kippt, wenn Empathie weder vorgelebt noch gelebt wird. Damit werden höchstens hohe Mitarbeiter- und Mitgliederverluste erzielt. Durch einen empathischen Umgang wird eine stärkere Mitarbeiter- und Kundenbindung erzielt. Denn damit gehen auch Rücksicht, Verständnis und Respekt einher. Wer sich gesehen, geschätzt, verstanden und respektiert fühlt kommt gerne wieder. Verbundenheit macht greifbar Oft arbeitet man sich so tief in Themengebiete oder Bereiche ein, dass man aus dem Blick verliert worauf man eigentlich hinarbeitet. Dabei ist ein klares Ziel, nachdem ein Unternehmen strebt wichtig um sowohl den Kunden als auch den Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten. Es muss klar sein welche Werte gelebt und vermittelt werden, was die Vision, das Ziel ist. Damit werden der Glauben und die Werte des Unternehmens mit dem was und wie sie es machen verbunden. Denn wenn die Mitarbeiter die Sinnhaftigkeit hinter ihrer Arbeit erkennen und somit alle an einem Strang ziehen führt das dazu, dass das Unternehmen greifbarer und überzeugender wird. Führungskräfte sollten sich die Zeit nehmen und mit Ihren Mitarbeitern aktiv über die Ziele und Werte des Unternehmens sprechen und diese festhalten. Indem Sie die Werte und Ziele sichtbar machen, z. B. wenn sie in einem Rahmen an die Wand gehängt werden, werden die Mitarbeiter immer
Mitarbeiter sind keine Maschinen, bei denen jeder Tag gleich ist. Es braucht Verständnis für den Menschen hinter dem Mitarbeiter und damit einhergehend Flexibilität wieder daran erinnert. Wichtig ist aber, dass es keine leeren Worte sind. Es geht darum, dass sie auch umgesetzt und gelebt werden. Entwicklung als ausschlaggebender Parameter Mit jeder zwischenmenschlichen Beziehung wachsen, lernen und entwickeln wir uns weiter. Wir sollten nie aufhören unsere Verhaltensmuster und die unseres Umfeldes zu hinterfragen und aktiv miteinander zu reflektieren. Hier ist eine ehrliche Kommunikation entscheidend, gerade wenn etwas nicht ideal läuft. Denn der entscheidende Punkt ist wie kommuniziert wird. Wenn ein Mitarbeiter Kritik bekommt die ihn persönlich angreift, wird er nichts oder nur wenig ändern und sich vermutlich zurückziehen. Wird die Kritik jedoch konstruktiv und ruhig geäußert ist die Wahrscheinlichkeit, dass es umgesetzt wird viel höher. Zudem wird Vertrauen aufgebaut, wenn Feedback und konstruktive Kritik beidseitig möglich sind. So entwickelt sich nicht nur das Verhältnis zwischen Führungspositionen und den Mitarbeitern weiter, sondern auch beide Parteien. Um ein Beispiel zu nennen: Ein frisch eröffnetes Fitnessstudio war auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter, die Auswahl jedoch auf einen, nach dem stattgefundenen Bewerbungsgespräch, nicht sehr vielversprechenden Kandidaten beschränkt. Genommen
wurde er trotzdem, da wirklich niemand anderes zur Verfügung stand. Schlussendlich wurde der Mitarbeiter über die Jahre hinweg zum besten Mitarbeiter des Unternehmens, da er die Chance hatte sich (weiter-) zu entwickeln. Eine Weiterentwicklung und Bedürfnisbefriedigung der Mitarbeiter nach fachlicher und sozialer Kompetenz spiegeln sich auch in der Qualität und Aktualität ihrer Arbeit wider. Beispielweise können zur persönlichen und beruflichen Förderung und Weiterbildung aktiv Zeitfenster geboten werden. Fazit Um ein Unternehmen zum Erfolg zu führen braucht es als beständige Grundlage zufriedene Mitarbeiter. Denn wenn man sich um die Mitarbeiter kümmert, sorgen sich diese im Gegenzug auch wieder um das Unternehmen. Mitarbeiter die sich aufgrund eines fürsorglichen Umgangs miteinander wertgeschätzt und wohlfühlen, sich mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifizieren können und an ihren Aufgaben wachsen und entwickeln können engagieren sich auch stärker für das Unternehmen. Die durch Wertschätzung ausgelöste Mitarbeiterbindung wirkt sich auch auf die Kundenbindung aus, da Mitarbeiter die wissen wofür sie einstehen und es auch gerne machen automatisch überzeugender und greifbarer wirken. 69
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Individuelle Therapie- und Trainingskonzepte im Herzen der Airport City in Düsseldorf Immer mehr Betreiber von Physiotherapiepraxen setzen auf den Technogym Biocircuit, um sich als Gesundheitsdienstleister noch besser zu positionieren. So auch Bastian Zarnekow, Gründer, Personal Trainer und Sporttherapeut, und Dominik Reinhoff, Geschäftsführer der BEfit Airport City GmbH & Co. KG und der BEfit Physio OHG. Vor 10 Jahren hat Bastian Zarnekow das Konzept von BEfit ins Leben gerufen. Begonnen mit dem eigenen Trainingsbereich auf dem Gelände der Firma Vorwerk, erkannte er schnell, dass die Nachfrage von Fitness- und Gesundheitsangeboten stark wächst, sodass er sich entschied, seine eigenen Räumlichkeiten anzumieten. Kurze Zeit später involvierte er Dominik Reinhoff in sein Vorhaben, der seine Erfahrung aus dem Vertrieb einbringen konnte und sich seither mit der individuellen Konzeptberatung für Unternehmen beschäftigt. Aus „Create your personal health concept“ entstand das BEfit-Studio in Düsseldorf. Hier treffen Kunden auf 500 m² auf die neueste Technik und eine komfortable Atmosphäre, in der sie sich voll und ganz auf die persönliche Fitness und Gesundheit konzentrieren können. Die reine Trainingsfläche beträgt dabei 250 m², auf welcher sich neben der Skill Line, Kinesis und einem funktionellen Trainingsbereich mit Omnia 8 im Herzen der Einrichtung der Technogym Biocircuit befindet. Das Konzept besteht aus 3 wesentlichen Säulen: 70
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„Die Entscheidung für den Technogym Biocircuit fiel ganz leicht“, so Reinhoff, „denn gerade der Zeitfaktor spielt am Standort Düsseldorf für die Zielgruppe (16.000 Angestellte in der Airport City) eine große Rolle. Die Kunden des BEfit benötigen eine schnelle, effiziente und sichere Lösung für ihr Trainingserlebnis. Das kann sehr gut mit dem Biocircuit in Einklang gebracht werden, da unterschiedliche Trainingsprogramme automatisch definiert und eingestellt werden können. Demnach sind unsere Kunden begeistert von der umfassenden Zirkeltrainingserfahrung, denn gerade durch das geführte Training und die qualitativ hochwertige Technik, die hinter dem Produkt
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Management Entscheidungsfindung
Als Team gute Entscheidungen treffen Text Sarah-Lea Kuner
Führungskräfte treffen oft Entscheidungen mit ihrem Team. Und das ist auch fundamental, damit ein Team funktioniert und alle am gleichen Strang ziehen. Welche Methoden haben sich bewährt, um effektiv gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen?
Viele Untersuchungen und Studien kommen zu dem Ergebnis, dass ein Unternehmen erfolgreich ist, wenn Entscheidungen grundsätzlich schnell getroffen werden – unabhängig davon, ob im beruflichen oder privaten Kontext. Das kommt daher, dass Entscheidungen schneller umgesetzt werden können, statt alle Optionen, Risiken und Chancen so lange gegeneinander abzuwägen, bis alle Möglichkeiten totgedacht wurden. So spart man kostbare Zeit. Vielleicht wäre eine andere Option besser gewesen und man muss sich 72
mit der zweitbesten zufrieden geben. Doch damit ist man immer noch erfolgreicher, da man schneller in die Umsetzung kommt. Oder, um den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu zitieren: „Done is better than perfect.“ Gemeinsam entscheiden – gemeinsam tragen Um die Menschen in einem Team längerfristig zu motivieren, sehr gute Ergebnisse zu erzielen, muss man ihnen auch das Gefühl und die Chance geben, mitbestimmen zu können. Das
kann erreicht werden, indem nicht einfach alle Entscheidungen von oben herab gefällt werden, sondern die Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden. So profitiert man bei der Entscheidungsfindung von der Intelligenz der Gruppe. Je mehr mitdenken, desto mehr kann bedacht werden und ein umso besseres Ergebnis erzielt werden. Das klingt so jedoch zunächst nach einem richtig zähen und langwierigen Prozess, wenn wirklich jeder einbezo-
Management Entscheidungsfindung gen werden soll. Also, wie kann man es schaffen, dass Entscheidungsprozesse nicht zu lange dauern und damit zäh wie Kaugummi werden? Wann sollten Sie als Führungskraft alleine entscheiden, wann andere miteinbeziehen? Was ist hier das richtige Erwartungsmanagement gegenüber Ihren Mitarbeitern? Hierfür hat Michael Asshauer, Mitgründer von Familonet und onybird, zwei Methoden entwickelt, um schnelle Entscheidungen im Team treffen zu können und klar zu definieren, wer welche Entscheidungen treffen darf und muss. Die 2x2-Entscheidungsmatrix Gute Führungskräfte machen den Unterschied, indem sie ihr Erwartungsmanagement für ihre Mitarbeiter so definieren und kommunizieren, dass jedem seine Strukturen, seine Inhalte u. v. m. klar und nachvollziehbar sind. Zu vermitteln, wen die Entscheidungsfrage betrifft und wer an der Entscheidung mitwirkt, ist essentiell. Michael Asshauer definiert hier vier Entscheidungsmöglichkeiten: Wir, Ihr, Ich, Ich+. „Wir“ steht für alle Entscheidungen, die gemeinsam mit allen Mitarbeitern beschlossen werden, zum Beispiel zukünftige Positionierung im Markt oder die grundlegende fachspezifische Ausrichtung der Praxis. Hier sollten alle Teammitglieder in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, damit alle die zukünftige Ausrichtung mittragen. „Ihr“ sind Entscheidungen, die ohne die Führungskräfte entschieden werden können, zum Beispiel das nächste Social Media Posting. Die „Ich“-Entscheidungen werden nur von der Führungsperson entschieden. Und die „Ich+“-Entscheidungen werden nach von der Führungsperson gewünschter Rücksprache mit Mitarbeitern entschieden,
Um die Menschen in einem Team langfristig zu motivieren sollten nicht einfach alle Entscheidungen von oben herab gefällt werden
wie etwa welcher neue Mitarbeiter eingestellt werden sollte. Da in einem Team gearbeitet wird, welches auch gut zusammenarbeiten soll, holt die Führungskraft hier Meinungen ein, um zu vermeiden, dass es nachher beispielsweise zu Konflikten innerhalb des Teams kommt, zum Beispiel weil die Person schlichtweg nicht ins Team passt. Darum ist es wichtig, die Bereiche zu definieren und klar einem Entscheidungsfeld zuzuordnen, damit die Arbeitskräfte einen klaren roten Faden haben und genau wissen, wann sie gefragt sind und wann nicht. Wenn neue Themen hinzukommen, ist es wichtig, sie einem der Entscheidungsbereiche zuzuordnen, damit keine Unsicherheit aufkommt, ob die Arbeitskräfte dazu was sagen müssen, ihre Meinung gefragt wird und/oder sie sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen.
Ich
Ich+
Wir
Ihr
Das Consensus Decision Making Diese Methode bezieht sich vor allem auf die „Wir“- und „Ihr“-Entscheidungen der 2x2-Entscheidungsmatrix – hier geht es um die Entscheidungsfindung in einer Gruppe. Das Besondere daran ist, dass hier einstimmige Ergebnisse erzielt werden. Das heißt, es gibt keine Gegenstimmen. Und doch muss es von dem deutschen Wort „Konsens“ abgegrenzt werden. Denn um zu einem Konsens zu gelangen, wird so lange diskutiert und verhandelt, bis alle Optionen totgeredet wurden, und am Ende kommt meist trotz allem nur eine halbgare Lösung hervor, mit welcher die Hälfte der Mitdiskutierenden eher unzufrieden sind. Das Consensus Decision Making hingegen stammt aus dem angloamerikanischen Raum und sorgt für einen schnellen Entscheidungsprozess, welcher trotzdem alle miteinbezieht und alle repräsentieren sollte.
Anhand der 2x2 Entscheidungsmatrix kann aufgezeigt werden, wer in welchen Entscheidungsprozessen wie mitwirken kann 73
Management Entscheidungsfindung
Nur Mitarbeiter die Entscheidungen nachvollziehen können, stehen auch dahinter und können das wiederum nach außen repräsentieren
Die Methode läuft in drei Schritten ab: 1. Zunächst wird eine Person gewählt, welche sich näher mit dem Thema befasst, es für die Gruppe aufarbeitet und sich den für sie subjektiv besten Vorschlag, wie entschieden werden soll, überlegt und der Gruppe vorstellt und begründet. 2. Jetzt hat jedes Teammitglied die Möglichkeit, ein Votum abzugeben und mit einer der folgenden Optionen abzustimmen. Entweder Daumen hoch, das bedeutet, das wäre auch meine präferierte Entscheidung, Daumen mittig, das wäre nur bedingt meine Entscheidung und auch nicht meine präferierte, aber es stört mich nicht so, dass ich ein Veto einlege. Und dann gibt es noch die letzte Option, den Daumen nach unten, das bedeutet für die anderen, dass ich mich überhaupt nicht mit dem Vorschlag identifizieren kann, ein Veto stelle und damit die Entscheidung komplett blockiere. An der Stelle muss neu diskutiert und ein neuer Vorschlag entwickelt werden. 3. Jetzt gibt es, wie eben erwähnt, zwei Szenarien: Entweder es gab kein Veto und die Entscheidung 74
wurde angenommen oder es gab ein Veto und es muss neu diskutiert werden und einen neuen Vorschlag geben. Sie haben jetzt vielleicht Angst, dass schnell ein Veto eingelegt werden kann und damit praktisch von null angefangen werden muss. Aber es werden in der Regel nur sehr gut begründete Vetos fallen, da damit die Verantwortlichkeit jedes einzelnen Teammitglieds sehr groß ist. Sie müssen sich die Frage stellen, ob ihr Grund/ihre Gründe wirklich wichtig genug sind, um den Prozess zu blockieren, oder ob sie auch mit der Art der Entscheidung und der Entscheidung selbst einverstanden wären. Hier muss abgewägt werden, ob die eigenen Bedenken wichtig genug sind, um ein Veto zu stellen, oder ob die Entscheidung mitgetragen werden kann, auch wenn nur mit einem mittigen Daumen, da die Bedenken zurückgestellt werden können. Beim Anwenden der Methode wird deutlich, wie schnell Entscheidungen gefällt werden können und auch getragen werden, unabhängig davon, ob alle Daumen oben und/oder mittig waren.
Fazit Um ein Team längerfristig zu motivieren, Bestleistungen zu erbringen, muss man sie auch in Entscheidungsprozesse miteinbeziehen, ihnen aber auch klar machen, was für Entscheidungen für wen relevant sind und von wem sie wie getroffen werden. Hier muss das Erwartungsmanagement an die Mitarbeiter klar definiert und kommuniziert werden. Eine Möglichkeit ist die Einteilung in die vier Kategorien wir, ihr, ich und ich+, mit denen klar definiert werden kann, von wem welche Entscheidungen getroffen werden. Damit aber gerade Wir- und Ihr-Prozesse nicht zu langwierig und zäh werden wie ein alter Kaugummi, findet die zweite Methode, das Consensus Decision Making, ihre Anwendung. Um möglichst schnell entscheiden zu können, gibt es das Drei-Punkte-Schema, mit welchem es möglich ist, einstimmig die Entscheidungen zu fällen und auch zu tragen. Denn nur Mitarbeiter, die Entscheidungen nachvollziehen können, stehen auch dahinter und können das wiederum nach außen repräsentieren. Zusätzlich fühlen sie sich gehört und gesehen, wenn sie die Möglichkeit der Mitbestimmung haben und nicht alles grundsätzlich von oben kommt.
Management Entscheidungsfindung
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Gesundheit Missbrauch
Physiotherapie mit Opfern sexueller Gewalt Text Sarah-Lea Kuner
Egal in welchem Land, welcher Gesellschaft, welcher Kultur oder welcher Altersgruppe man schaut, sexuelle Gewalt findet man überall. Bei der Behandlung dieses Traumas kann insbesondere bei körperlichen Verletzungen der Einsatz von Physiotherapie sehr hilfreich sein. Der behandelnde Therapeut sollte, noch stärker als sonst, Rücksicht auf die Bedürfnisse des Patienten nehmen. Was ist sexuelle Gewalt? Kurz zusammengefasst ist jeder sexuelle Schritt ohne direkte Zustimmung oder an Personen, die berauscht, geistig beeinträchtigt sind oder schlafen, sexueller Missbrauch. Sexuelle Gewalt findet sich in vielen Umgebungen wie zum Beispiel zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Gemeinschaften. Oft beginnt sie im Kindes- oder Jugendalter. Eine Studie zeigt, dass weltweit 8 – 31 % der Mädchen und 3 – 17 % der Jungen in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erleben mussten. Aufgrund mangelnder Untersuchung gibt es eine hohe Dunkelziffer. Hindernisse für Männer zum Zugang zur Gesundheitsversorgung Oft spricht man bei sexueller Gewalt von Frauen als Opfern, aber man darf auch die zahlreichen männlichen Opfer sexueller Gewalt nicht vergessen. Für diese gibt es eine Reihe von Faktoren, die ihnen den Zugang zur Gesundheitsversorgung nach sexueller 76
Gewalt erschweren. Einer der Gründe ist, dass Männer aus Scham, Angst vor Vergeltung und vor Entdeckung, resultierend aus sozialem Stigma sowie der Angst vor Verhaftung in Ländern, in denen gleichgeschlechtliche Beziehungen verurteilt und verboten sind, seltener Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen als Frauen. Vor allem Männlichkeitsstereotypen verbunden mit der veralteten Erwartungshaltung an Männer, dass sie stark sind und keine Schwäche zeigen dürfen, führen zu einer Unterberichterstattung sexueller Gewalt an Männern. Ein weiterer Faktor ist die Fokussierung des Gesundheitsdienstleisters auf anale Vergewaltigungen, anstatt auf sexuelle Dysfunktionen, Inkontinenz oder genitale Narben zu achten. Das führt dazu, dass männliche Überlebende schwer zu identifizieren sind und Gefahr laufen, unangemessen beurteilt und behandelt zu werden. Das geht einher mit der Abneigung, sich im Gesundheitswesen selbst zu identifizieren.
Ein weiteres Problem ist, dass manche Gesundheitsanbieter eine negative Einstellung gegenüber männlichen Opfern sexueller Gewalt haben, da manche glauben, dass alle Opfer keine Opfer seien, sondern homosexuell oder schlichtweg nicht sexuell missbraucht werden können. Das soll damit einhergehen, dass Männer stärker sind als Frauen und somit überlegen, sich also verteidigen können müssen. Hier beeinträchtigt Homophobie unter Beschäftigten im Gesundheitswesen die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. Dazu kommt, dass die meisten Zentren für geschlechtsspezifische Gewalt mit Frauengesundheitsdienstleistungen verbunden sind und damit ein Hindernis für männliche Betroffene darstellt. Häufige Folgen von sexueller und genderbasierter Gewalt Sexuelle Gewalt hat viele Konsequenzen: physische, psychische und sozia-
Gesundheit Missbrauch le. Man kann es in tödliche Folgen und nicht tödliche Folgen kategorisieren. Nicht tödliche Folgen können in ein physisches Trauma, also Verletzungen, somatoforme Folgen sowie sexuelle und reproduktive Gesundheitsfolgen führen. Letzteres umfasst beispielsweise unerwünschte Schwangerschaften, Fehlgeburten, Abtreibungen, Beckenentzündungen und weitere gynäkologische Probleme. Ein psychisches Trauma kann sich in mentalen Gesundheitsproblemen und einem negativen Gesundheitsverhalten äußern. Physische Verletzungen, somatoforme Probleme wie funktionelle Beeinträchtigungen und chronische Schmerzen sowie sexuelle und reproduktive Gesundheitsthemen finden sich vor allem bei genderbasierten physischen Traumata. Gerade bei sexuellem Missbrauch von Kindern kommt es im Erwachsenenalter oft zu Drogenmissbrauch, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Selbstmord und Depressionen. Weltweit ist sexueller Kindesmissbrauch der Hauptauslöser für PTBS. Hier sind schätzungswei-
se 33 % der Fälle Frauen und 21 % der Fälle Männer. Folgen sexueller Gewalt an Frauen Bei sexueller Gewalt unterscheidet man zwischen direkten Konsequenzen und Kurz- bzw. Langzeitfolgen sowiein physische, reproduktive, psychische, Verhaltenskonsequenzen und Todesfälle. Physische Folgen: Direkte Konsequenzen sind beispielsweise Schock, Blutungen, Rückenschmerzen, Harnwegsinfektionen. Kurz- bzw. Langzeitfolgen können sich in Reizdarmsyndrom, Bauchschmerzen, chronischen Schmerzen und einer schlechten Wahrnehmung der eigenen Gesundheit äußern. Reproduktive Folgen: Direkte Konsequenzen sind unter anderem ungewollte Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten, Genital-Anal-Trauma und unsichere Abtreibungen. Kurzbzw. Langzeitfolgen sind zum Beispiel Unfruchtbarkeit, entzündliche Erkrankungen des Beckens oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Psychische Folgen: Direkte Konsequenzen äußern sich in Schlafstörungen und Panikattacken. Die Kurzbzw. Langzeitfolgen in Depressionen, Selbstmordgedanken sowie PTBS. Verhalten: Direkte Konsequenzen sind unter anderem Essstörungen und eine hohe Risikobereitschaft (bspw. ungeschützter Geschlechtsverkehr, mehrere Partner …). Bei den Kurz- bzw. Langzeitfolgen vor allem ein höheres Risiko für erneute sexualisierte Gewalt. Todesfälle: Direkte Konsequenzen sind hier unter anderem Femizid nach sexueller Gewalt und Suizid. Die Kurz- bzw. Langzeitfolgen sind der Tod durch unsichere Abtreibung oder durch Schwangerschafts-/Geburtsfolgen oder Säuglingsmord nach Empfängnis. Physiotherapie für Betroffene sexueller Gewalt Angesichts der Häufigkeit von sexueller Gewalt ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als Physiotherapeut einen Betroffenen behandelt, recht hoch. Damit stehen sie an vorderster Front der Behandlung. Psychotherapeuten,
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Mit Patienten, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, sollte früh abgesprochen werden, welche Form der Berührung in Ordnung sind die regelmäßig Betroffene betreuen, die traumatische Erlebnisse erleben / erlebt haben, sind in der Lage, positive Erfahrungen im Gesundheitswesen und der ganzheitlichen Rehabilitation zu fördern. Und zwar indem sie aus der traumatisierungsorientierten Perspektive arbeiten und die Gesundheit sowie die Widerstandsfähigkeit des Patienten und Therapeuten fördern. Die entscheidende Bedingung für das Gelingen oder Nichtgelingen ist eine Vermeidung von Machtdifferenzen zwischen dem Fachpersonal und dem Patienten, da die invasiven körperlichen Untersuchungen zu Retraumata des Übergriffes führen können. Hier braucht es eine individuelle auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Gesundheitsvorsorge. Grundbausteine einer erfolgreichen Therapie Sicherheit: Der Physiotherapeut hat die Aufgabe, ein therapeutisches Umfeld zu bauen, in welchem sich der Patient physisch und psychisch sicher, bestätigt und verstanden fühlt. Das ist sehr wichtig, da viele erst an ihren Trauma-Prozess gehen können, wenn sie sich sicher fühlen. Das bedeutet für Therapeuten: 1. Vertrauensverhältnis aufbauen 2. Untersuchung / eigentliche Therapie Vertrauenswürdigkeit: Traumatisierte haben häufig physische wie auch psychische Vertrauensprobleme, vor 78
allem wenn sie körperlich missbraucht wurden. Darum ist es essenziell, bei Bedarf von Berührungen oder Gelenkmanipulationen während der Therapie, um Erlaubnis zu fragen, den Patienten zu berühren. Es kann auch sein, dass es Zeit braucht, bevor das Vertrauensverhältnis weit genug ausgebildet ist, dass Sie den Patienten berühren dürfen. Hier braucht es viel Geduld. Wahl: Der Patient darf nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Stattdessen müssen zum Beispiel Entscheidungen im Behandlungsplan gemeinsam bzw. vom Patienten angeführt getroffen werden. Es ist wichtig, dass der Patient die Kontrolle über die Behandlung behält. Zusammenarbeit: Maximiert werden die Behandlungseffekte durch die Berücksichtigung des Wissens des Patienten, was für ihn am besten funktioniert. Hier muss gut zugehört und beobachtet werden. Bestätigung: Häufig sind Opfer sexueller Gewalt entmutigt und unsicher. Darum sollte die Behandlung die Fähigkeit der Verwaltung der eigenen Gesundheit stärken und priorisieren. Auch hier ist der Einfluss auf die physiotherapeutischen Interventionen und die Wahlmöglichkeiten entscheidend. Ziele für Physiotherapie mit Opfern sexueller Gewalt Die Hauptziele sollten die Sensibilisierung des Patienten und die Propriozeption der betroffenen Muskulatur, die
Wichtig ist, dass man die Patienten nicht direkt bei der Anamnese fragt, ob sie sexuelle Gewalt erfahren haben, nur weil es sein könnte. Entweder es kommt von dem Patienten selbst oder Sie bemerken spezifische Anzeichen dafür, zum Beispiel ein auffälliges Zurückschrecken vor Berührungen. Dann kann der Patient immer noch vorsichtig und vor allem nicht vorwurfsvoll darauf angesprochen werden. Behandelt man eine betroffene Person zeitnah nach dem Vorfall, gilt es noch stärker Rücksicht auf die Bedürfnisse des Patienten zu nehmen, da diese auf Berührung unberechenbar, manchmal sogar panisch reagieren können. Hier ist es enorm wichtig, für ausreichend Sicherheit zu sorgen und den Patienten nicht im Rahmen eines 20-minütigen Termins abzufertigen. Fazit Wichtig ist das Verständnis, dass sexualisierte Gewalt an Frauen, Kindern und Männern ausgeübt wird und dass sexuelle Gewalt nicht nur auf körperlichen Missbrauch beschränkt ist. Grundsätzlich ist bei der Physiotherapie wichtig, sich auf den Patienten einzulassen und aktiv zuzuhören. Nicht nur, was er mündlich kommuniziert, sondern auch die Körpersprache ist von Bedeutung. Als Erstes zuhören und ein Vertrauensverhältnis, einen Safer Space schaffen und dann in die eigentliche Behandlung übergehen. Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen und es sollte aktiv kommuniziert werden, was als Nächstes passiert bzw. erfragen, ob nächste Schritte wie eine Berührung oder Manipulation von Gelenken in Ordnung sind oder nicht.
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Sarah Behl Inhaberin Kreislauf lady & Geschäftsführerin der KSG Kreislauf Sport Gesundheit GmbH
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Trotz Arthrose: Bewegen statt schonen Text Kira Kamrad
Viele Menschen, die an Arthrose leiden, glauben leider immer noch, dass sie ihre Gelenke schonen müssen und verzichten deshalb auf ein Training der betroffenen Stelle. Prof. Dr. Klaus Baum widerlegt diesen Irrglauben in seiner 2020 erschienenen deutschlandweiten Physio Aktiv Kniearthrosestudie. Gezieltes Training ist eine der essenziellen Säulen der nicht-medikamentösen Behandlungen von Kniearthrose. Bewegung ist das A und O. Auch wenn die Arthrose noch als unheilbar gilt, so ist dies kein Grund, die Schmerzen und den fortschreitenden Knorpelverlust hinzunehmen und durch Untätigkeit Muskeln ab- und Körperfett aufzubauen. Beides belastet und schädigt die Gelenke zusätzlich. Prof. Dr. Klaus Baum, Experte für anwendungsorientierte Trainingsforschung, erklärt, dass sportliche Aktivität bei Arthrose grundlegend für die Schmerzreduktion in den Gelenken, den Erhalt der Beweglichkeit und der Lebensqualität 80
des Patienten beiträgt. Das natürlich nur in einem Maße, in dem es die Beschwerden auch zulassen. „Sport kann die Arthrose zwar nicht heilen, aber nur mit körperlicher Aktivität lässt sich der Schmerz deutlich reduzieren und die Funktionalität verbessern“, so der Experte. Der Studienaufbau Welchen Beitrag aktives Gesundheitstraining bei Kniearthrose leisten kann, stellte die große deutschlandweite Physio Aktiv Kniearthrosestudie, unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Baum, auf den Prüfstand. Diese wurde in Zusammenarbeit
mit dem Medizinischen Zentrum Am grünen Turm in Ravensburg unter dem Namen Der Einfluss eines Bein-, Oberkörper- und Ganzkörpertrainings auf Schmerzen, Funktionalität und Lebensqualität bei Patienten mit Kniearthrose veröffentlicht. Betrachtet wurden gelenkspezifische Einflüsse wie eine bessere biomechanische Funktion sowie eine Verbesserung der Alltags- und Lebensqualität. Verglichen wurden die Effekte aus dem Training der gelenksumgebenden Beinmuskeln, der Oberkörpermuskulatur und des Ganzkörpertrainings. Welches Training ist am effektivsten?
Aus der Wissenschaft Kniearthrose
Die große deutschlandweite Physio Aktiv Kniearthrosestudie fand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Baum statt
Die Teilnehmer Zunächst wurden alle Einrichtungen des deutschen Physio Aktiv Netzwerks zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Jedem teilnehmenden Zentrum wurde zufällig exakt eine der folgenden Trainingsformen zugeordnet: Beintraining, Oberkörpertraining und Ganzkörpertraining. Drei verschiedene Kraft-Ausdauer-Zirkel wurden zweimal pro Woche in einem Zeitraum von acht Wochen absolviert, mit einer maximalen Gesamtzahl von 16 Sitzungen pro Patient. Die Insgesamt 372 Teilnehmer mussten zwischen 30 und 80 Jahre alt, mit einer Kniearthrose diagnostiziert und in der Lage sein, den Fragebogen auszufüllen, welcher vor Beginn der Studie, nach vier Wochen und am Ende des Trainingszeitraumes ausgefüllt werden musste. Hier wurden u.a. Begleiterkrankungen, regelmäßige körperliche Aktivitäten, medizinische Behandlungen, kniespezifische Funktionen, Schmerzen, Steifheit sowie die gesundheitsbezogene körperliche und geistige Lebensqualität zum aktuellen Zeitpunkt festgehalten. Ausschlusskriterien waren andere Kniegelenkerkrankungen, neurologische Erkrankungen, Schlaganfälle, Herzerkrankungen, eine Schwangerschaft der Patientin, regelmäßiges Training in den letzten drei Monaten vor Studienbeginn und eine Abwesenheit während des Studienzeitraumes, die länger als eine Woche andauerte. Die Methode Alle drei Trainingsformen wurden als Zir-
keltraining mit 1 Minute Training für die Kraftgeräte, 4 Minuten für die Ausdauergeräte und eine halbe Minute Pause zwischen den einzelnen Stationen durchgeführt. Alle teilnehmenden Zentren verwendeten identische Geräte aus dem Hause milon, einem der führenden Hersteller für elektronisch gesteuerte Trainingssysteme. Die Intensitäten der Geräte wurden in einer Einarbeitungssitzung vom Trainierenden auf ein mittleres Niveau (entsprechend eine „4“ bis „5“ auf einer Skala von „0“ (= gar nicht anstrengend) bis „10“ (= maximal anstrengend) eingestellt. Bei der sechsten bis zur zehnten Trainingseinheit wurde die Intensität etwas angehoben, ebenso nochmals ab der elften Sitzung. • Der Beintrainings-Zirkel bestand aus vier Geräten (zwei Zirkel wurden pro Sitzung durchgeführt). Die Sitzungsdauer betrug 20 Minuten. • Der Oberkörpertrainings-Zirkel bestand auch aus vier Geräten (drei Zirkel wurden pro Sitzung durchgeführt). Die Sitzungsdauer betrug 12 Minuten. • Der Ganzkörpertrainings-Zirkel verwendete alle Geräte des Bein- und Oberkörpertrainings (zwei Zirkel wurden pro Sitzung durchgeführt). Die Sitzungsdauer betrug 28 Minuten. Ergebnisse der Studie Generell wurde nachgewiesen, dass alle drei Trainingsformen zu einer Reduktion des Schmerzes, einer Verbesserung der Beweglichkeit sowie Stei-
gerung der Alltagsaktivität beitrugen. Auch die körperliche sowie mentale Lebensqualität stieg in allen Fällen signifikant an. Differenziert man nach Schweregrad der Athrose, so belegen die Umfragergebnisse, dass bei schwereren Graden das Ganzkörpertraining die besten Verbesserungen der Funktionseinschränkung und des Schmerzes erzielte. Bei geringerem Schweregrad gab es zwischen den drei Gruppen keine allzu großen Verbesserungsunterschiede. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass für die positiven Effekte des Trainings nicht die anatomische Lage der trainierten Muskulatur, sondern die regelmäßige Aktivierung des Körpers ausschlaggebend ist. Die gute Nachricht: Selbst wenn der arthrotische Gelenkschmerz keine Belastung zulässt, verbessert sich die Situation durch das regelmäßige Training des Restkörpers.
Physio Aktiv ist ein lebendiges Netzwerk für Physiotherapeuten mit Selbstzahlerbereich, das sich stetig weiterentwickelt und nachhaltige Impulse setzt. Der konstruktive Austausch innerhalb des Netzwerkes sowie mit Kooperationspartnern und der Fokus auf therapeutische Kompetenz, Positionierung und wissenschaftliche Evidenz bietet hierfür die essenzielle Basis. Kontakt: www.physioaktiv.de 81
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Durch die langen Griffe in neutraler Position und eine Verlängerung des Sitzes benötigen die meisten Stationen keine Einstellungen
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„Yes, I and we can“: An die eigene und gemeinsame Kraft zur Veränderung glauben
Text Joachim Simon
„Soll ich oder soll ich nicht?“, „Schaffe ich das oder nicht?“ Solche Gedanken und Selbstzweifel plagen viele Menschen – oft jahrelang. Die Folge: Sie bringen nicht die Energie auf, um sich und ihr Leben zu verändern, weil ihnen der Glaube fehlt: „Yes, I can“. Ähnlich ergeht es uns oft als Gesellschaft. Erinnern Sie sich noch an den US-amerikanischen Wahlkampf 2008? Waren Sie damals auch fasziniert vom Phänomen Barack Obama? Und beobachteten Sie erstaunt, welche Euphorie eine einzelne Person bei Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschen auslösen konnte – weltweit? Nur wenige Ereignisse in den letzten Jahrzehnten verdeutlichten so eindrucksvoll wie der damalige Wahlkampf von Obama, welche magische Kraft von Personen ausgeht, die ein 84
klares Ziel vor Augen haben und davon überzeugt sind: „Yes, I can“ bzw. „Yes, we can“ – also „Ja, ich kann mein Ziel erreichen“ bzw. „Ja, wir können gemeinsam etwas bewirken“. Ein aktuelleres Beispiel hierfür könnte eventuell Greta Thunberg sein.
noch die Energie zu mobilisieren, um diesen zu realisieren. Sie befinden sich sozusagen stets im Schwebezustand „Soll ich oder soll ich nicht?“ sowie „Kann ich oder kann ich nicht?“, was letztlich dazu führt, dass sie mit ihrem Leben unzufrieden sind.
Selbstsicherheit ist ein knappes Gut Diese Selbstsicherheit und dieses Selbstbewusstsein fehlt vielen Menschen. Sie bleiben im Mittelmaß stecken, weil es ihnen weder gelingt, für sich einen Lebensplan zu entwerfen,
Dabei ruht in uns allen die Kraft, Großes zu erreichen – sofern es uns gelingt, diese Kraft in uns wachzurufen und die erforderlichen Energien zu mobilisieren. Dann können wir, bildhaft gesprochen, alleine oder gemeinsam mit anderen,
Management Mentale Stärke
Berge versetzen – also auch Ziele erreichen, deren Erreichen uns unmöglich erschien. Klarheit über die Ziele gewinnen Um diese mentale Kraft zu entfalten, müssen wir zunächst wissen, was uns wichtig ist – und was nicht. Denn nur dann können wir uns voll auf eine Sache konzentrieren und die erforderliche Energie aufbauen. Oder anders formuliert: Nur wenn wir eine Vision von unserem künftigen Leben haben, können wir diese auch erreichen. Eine solche Vision haben viele Menschen nicht. Deshalb fassen sie immer wieder Entschlüsse wie „Ich möchte beruflich vorwärts kommen“ oder „Ich möchte gesünder und umweltbewusster leben“. Doch kurze Zeit später ha-
ben sie die Vorsätze wieder vergessen oder sie verlieren sich wieder im alltäglichen „Klein-klein“, denn: Sie haben ihren Beschluss nur rational oder spontan aus der Situation heraus gefasst. Er erwuchs nicht aus ihrem Innersten und ist nicht in ihrem Wertesystem verankert. Wenn Sie in Ihrem Leben grundlegende Veränderungen vornehmen möchten, sollten Sie deshalb zunächst eine Lebensvision für sich entwerfen. Zwischen Tür und Angel oder zwei Terminen geht das nicht. Ziehen Sie ich deshalb, wenn Sie die Weichen (teilweise) neu stellen möchten, vom Alltagsleben zurück und überlegen Sie sich zum Beispiel: Was gefällt mir gut und was weniger gut in meinem Leben? Worauf bin ich stolz und worauf weniger stolz?
Was ist mir wichtig und worauf kann ich gegebenenfalls verzichten? Und schreiben Sie alle diese Dinge auf ein Blatt Papier. Die Zukunft mental vorweg nehmen Danach sollten Sie sich überlegen: Wie soll mein künftiges Leben aussehen? Malen Sie sich dies in Ihrem Kopf bildhaft aus. Überlegen Sie sich zum Beispiel, wie Sie leben: Alleine oder mit einem Lebenspartner? Mit Kindern oder ohne? Des Weiteren, was und wie Sie arbeiten und wie sich Ihr Alltag oder Umfeld gestaltet. Stellen Sie sich all diese Dinge plastisch vor – so plastisch, dass Sie regelrecht spüren, wie Sie sich zum Beispiel fühlen, wenn Sie abends nach Hause kommen und Ihre Kinder Sie mit lautem Hallo begrüßen oder durch Ihren Garten schlurfen 85
Management Mentale Stärke und den umherschwirrenden Bienen zuschauen. Denn nur wenn Sie das, was Ihr künftiges Leben ausmacht – mit allen Vor- und Nachteilen – vorab schon emotional durchleben, können Sie wirklich für sich entscheiden „Ja, das will ich“ und all Ihre Energie auf das Erreichen Ihrer Ziele konzentrieren. Steht Ihre Lebensvision, dann sollten Sie überlegen: Was gilt es zu tun und zu lassen, damit ich meine Ziele erreiche? Notieren Sie auch das auf einem Blatt Papier. Danach können Sie damit be-
Schweinehund“ zu überwinden – und zum Beispiel morgens mit dem Fahrrad statt mit dem Auto ins Büro zu fahren oder abends noch sich weiterzubilden statt faul auf dem Sofa zu liegen. Erinnerungsanker setzen Am einfachsten gelingt Ihnen dieser Kraftaufbau, wenn Sie sich in „schwachen Momenten“ an Ihre Vision erinnern und erneut die warmen Gefühle in sich wachrufen, die mit ihrer Realisierung verbunden sind. Je häufiger Sie dies tun, umso schneller steigen die
Wer sich nur wie ein Hamster im Laufrad dreht, ist zwar ständig in Bewegung, kommt aber seinem Ziel nicht näher ginnen, Ihre Vision zu realisieren. Dabei werden Sie registrieren: Ganz einfach fällt Ihnen dies im Alltagsleben nicht. Denn damit Sie Ihre Ziele erreichen, müssen Sie auch gewohnte Denk- und Verhaltensmuster aufgeben. Das fällt den meisten Menschen schwer. Denn dies setzt voraus, dass Sie im Alltag über die nötige mentale Kraft verfügen, um immer wieder Ihren „inneren
gewünschten Gefühle in Ihnen empor. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie das Aufrufen der Gefühle mit einer bestimmten Handlung koppeln – zum Beispiel dem Anfassen Ihres linken Ohrs. Wenn Sie diese Prozedur regelmäßig wiederholen, werden Sie nach einiger Zeit feststellen: Jedes Mal, wenn ich mein linkes Ohr berühre, stellen sich bei mir sozusagen automatisch
die Gedanken und somit auch Emotionen ein, die mir Energie verleihen. Wenn ein Schwach-Werden droht, können Sie sich auch vorstellen, Sie hätten einen knallbunten Power-Anzug – ähnlich wie Superman. Malen Sie sich gedanklich aus, wie Sie diesen Anzug anziehen. Zunächst steigen Sie mit dem linken Bein in ihn hinein, dann mit dem rechten. Dann ziehen Sie den Anzug hoch und stecken Ihre Arme hinein, bevor Sie schließlich den Reißverschluss an der Vorderseite schließen. Und dann sind Sie im Anzug und stellen sich bildhaft vor, wie er immer mehr von der Energie abstrahlt, die Sie zum Erreichen Ihrer Ziele brauchen. Ein Stützkorsett für den Alltag Neben den genannten Mentalübungen sollten Sie sich ein Stützkorsett zulegen, das Ihnen im Alltag hilft, Energie aufzubauen. Dieses kann aus sehr verschiedenen Elementen bestehen. Sie können für sich zum Beispiel ein System von Belohnungen entwerfen, die Sie sich jeweils gewähren, wenn Sie etwas getan haben, das Sie Ihrer Lebensvision näher bringt. Das kann ein Glas Wein sein, das Sie sich gönnen, nachdem Sie trotz Müdigkeit für Ihre Fortbildung
Um herauszufinden was einem wirklich wichtig ist, sollte man sich etwas Zeit nehmen, darüber nachdenken und dann aufschreiben
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Management Mentale Stärke
Um im stressigen Alltag genug Kraft zu haben, sollte man sich „Oasen“ einrichten wie z. B. Meditation oder regelmäßiges Training
gelernt haben statt eine Fernseh- oder Netflix-Serie zu schauen. Manchen Menschen helfen auch negative Erinnerungsanker dabei, im Alltag die nötige mentale Kraft wieder zu gewinnen. Ein Beispiel: Angenommen Sie möchten mit dem Rauchen aufhören. Doch plötzlich überkommt Sie ein scheinbar unüberwindbares Bedürfnis zu rauchen. Dann können Ersatzhandlungen wie Joggen gehen oder Kaugummi kauen helfen. Bewährt hat sich aber auch, in solchen Situationen ein Säckchen mit alten Zigarettenkippen parat zu haben und daran zu riechen. Der Geruch von kaltem Rauch, verknüpft mit allen negativen Assoziationen, die damit verbunden sind, half schon vielen Ex-Rauchern, die Lust auf eine Zigarette zu überwinden. Wie fit Sie mental sind, hängt auch von Ihrer körperlichen Verfassung ab. Deshalb spielte der ehemalige US-Präsident Obama sogar in der Hochphase des US-Wahlkampfes zwei, drei Mal pro Woche Basketball. Er absolvierte zudem allmorgendlich sein gewohntes Fitness-Programm. Nicht nur um körperlich fit zu sein, sondern auch, um in seinem stressigen Alltag „Oasen“ zu haben, um neue Energie zu tanken.
Denn wer sich nur wie ein Hamster im Laufrad dreht, ist zwar ständig in Bewegung, er kommt aber seinem Ziel nicht näher. Im Gegenteil. Er verliert das Ziel irgendwann aus den Augen. Deshalb sollten in Ihrem Leben auf Phasen der Anspannung stets Phasen der Entspannung folgen – denn so kommen Sie sicherer und schneller zum Ziel. Vom „Yes, I can“ zum „Yes, we can“ Den Glauben „Yes, I can“ bzw. „Yes, we can“ benötigen wir nicht nur, wenn wir in unserem Leben, sondern auch, wenn wir gesellschaftlich bzw. in unserem beruflichen oder privaten Umfeld etwas nachhaltig verändern möchten. Zudem benötigen wir auch dann eine positive, also für uns (und andere) attraktive Vision, wie wir künftig leben, arbeiten usw. möchten. Denn nur dann entwickeln wir die innere Kraft die erforderlichen Veränderungen auch vorzunehmen und auf gewisse, gewohnte Dinge bei Bedarf auch zu verzichten, um unser (gemeinsames) großes Ziel zu erreichen und die Menschen in unserem Umfeld zu inspirieren und sie als Mitstreiter zu gewinnen. Dies sollten wir uns gerade dann immer wieder ins Bewusstsein rufen, wenn wir
wie aktuell – u.a. aufgrund des demografischen Wandels, der fortschreitenden Digitalisierung und der immer spürbarerer werdenden Folgen des Klimawandels – vor großen Herausforderungen stehen; sei es am Arbeitsplatz, als Gesellschaft oder privat. Denn nur dann können wir die Strahlkraft entwickeln, die erfolgreiche „Leader“, also Menschen-Motivierer und -Inspirierer, auszeichnet – ganz gleich welchem Bereich sie tätig sind.
Zum Autor Joachim Simon, Braunschweig, ist als Führungskräftetrainer und -coach und Speaker auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist Autor des Buchs „Selbstverantwortung im Unternehmen: Was Sie als Führungskraft dafür tun können“. Er ist Co-Founder der (Self-) Leadership Selbst-Coaching-App Mindshine (www.mindshine.app). 87
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Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und in einer Welt, die bunt, laut und blinkend ist. Eindrücke fallen von allen Seiten auf uns ein: Musik, Nachrichten, Bilder, Werbung und vieles mehr. Um damit umgehen zu können, müssen die richtigen Entscheidungen immer noch schneller getroffen werden. Unsere Wahrnehmung sowie Denkund Verarbeitungsprozesse müssen zu 100 % leistungsfähig sein. Das heißt, die Anforderungen an die Entwicklung der visuell-kognitiv-motorischen Fähigkeiten eines Menschen im Alltag, Beruf und Sport werden immer wichtiger und anspruchsvoller, was bedeutet, dass diese Bereiche auch zukünftig verstärkt und gezielt trainiert werden müssen. Hightech-Trainingsarena Genau an diesen Anforderungen knüpft SpeedLetiX als Hightech-Trainingsarena an. Komplexe Bewegungsmuster aus Alltag, Beruf und Sport werden ins Training übertragen, die Leistungsfähigkeit in Bewegungsabläufen und Denkprozessen wird verbessert und durch moderne Softwarelösung sichtbar und auswertbar gemacht. 88
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Interview INTELLI-ATHLETICS
„Wir wollen Therapeuten entlasten und die Dokumentation erleichtern“ Interview Jonathan Schneidemesser
Um einen nachhaltigen Behandlungserfolg zu gewährleisten, geben Physiotherapeuten ihren Patienten häufig Übungen für zuhause mit, die die Therapie in der Praxis unterstützen soll. Leider werden diese in vielen Fällen, aus unterschiedlichen Gründen nicht umgesetzt. Ein junges Start-up hat sich dieser Problematik angenommen und eine App entwickelt, mit der die Betreuung von Patienten nachhaltig gelingen kann. BODYMEDIA: Ihr habt euch als Ziel gesetzt mit eurer App Patienten zu mehr Autonomie zu verhelfen und dadurch den Therapeuten zu entlasten. Wie schafft ihr das? Finn Schütt: Unser grundsätzliches Ziel ist es die Patientenautonomie zu fördern und dadurch den Therapeuten zu entlasten. Der Therapeut muss den Patienten nicht unbedingt begleiten, sondern wird via App indirekt durch Therapeuten begleitet. Denn die meisten Therapeuten geben ihren Patienten Übungen für Zuhause mit, die aber in vielen Fällen leider nicht gemacht werden. Unser Ziel war es die Probleme bei der Einbindung des Patienten sowie die Kommunikation zwischen Patient und Therapeut zu lösen. Dafür eignet sich das Medium App hervorragend. In der Umsetzung war das Ganze dann aber nicht so einfach, da der Markt zum damaligen Zeitpunkt noch unzureichender digitalisiert war als es heute der Fall ist. Außerdem darf die App ja auch niemanden überfordern, 90
weder von Therapeuten-, noch von Patientenseite. Grundsätzlich kann man sagen, dass die digitalen Infrastrukturen in den Physiotherapiepraxen immer besser werden. Insgesamt hängt das Gesundheitswesen aber noch recht weit zurück. Der größte Knackpunkt unserer Meinung nach ist tatsächlich die Angst vor der Umstellung und einer damit verbundenen Überforderung von Patienten und Therapeuten. Hier gilt es die Praxen zu begleiten und anzuerkennen, dass eine Prozessumstellung immer aufwendig ist, sie nach dem erfolgreichen Abschluss aber ein viel effizienteres Arbeiten ermöglicht. Plus, was ich kritisch beäugen würde ist, dass viele digitale Tools das ersetzen sollen, was Physiotherapeuten an Arbeit machen - insbesondere digitale Gesundheitsanwendungs-Apps. Emil Resch: Bei uns ist es so, dass alles kann und nichts muss. Je mehr
man mit der App arbeitet, desto besser kann nachher behandelt werden. Auch die älteren Generationen werden immer vertrauter mit Apps. Außerdem kann der Therapeut ja auch bei den entsprechenden Funktionen unterstützen. Zusätzlich leisten wir viel Aufklärungsarbeit bei Patienten und Therapeuten. Was man den Therapeuten wirklich an die Hand geben muss sind Mittel die die Arbeit erleichtern und Zeitersparnisse bringen. Das erreicht man über gezieltere Dokumentation und gezieltere Kommunikation. BODYMEDIA: Wie kamt ihr zu der Erkenntnis, dass Therapeuten hier Unterstützung benötigen? Finn Schütt: Alles begann mit einem Gespräch zwischen meinem Mitgründer und damaligen Mitbewohner Leon Schmidt, mit dem ich bei St. Pauli spielte. Meine Fußball-Karriere war von Mittelfußbrüchen und Außenbandrissen geprägt und meine Reha, in der ich mich zu dieser Zeit befand, war alles anderes
Interview INTELLI-ATHLETICS als befriedigend. Ich fühlte mich nicht optimal betreut und von der Kommunikation ausgeschlossen. Zu gerne hätte ich einen digitalen Trainingsplan gehabt, um in der Reha auch selbstständig tätig sein zu können. Letztlich war ich bei 9 Ärzten und 11 Physiotherapeuten, nur um festzustellen, dass ich kein Wissen erworben hatte, was ich konkret tun kann, um meine Reha mit Erfolg zu füllen. Das war der Ausgangspunkt zur Gründung der Firma, die dann 2019 auch umgesetzt wurde. BODYMEDIA: Ihr wollt die Autonomie des Patienten stärken und ihn so in die Therapie einbinden, um den Behandlungserfolg zu erhöhen. Wie stellt ihr sicher, dass die vorgegebenen Übungen auch gemacht werden? Emil Resch: Die grundlegenden Probleme, wenn Patienten Übungen zuhause machen sollen, sind fehlendes Wissen zu den Übungen und die eigene Motivation. Diese beiden Punkte lösen wir mit unserer App. Der Patient bekommt das Wissen, welche Übungen er wie ausführen soll und gleichzeitig reflektiert
er sein Training. Das dient als Motivation dranzubleiben. Zudem gibt jeder Patient an, ob er die Übungen gemacht hat oder nicht. Bejaht er das gibt ihm die App eine positive Rückmeldung – bei einer Verneinung kann der Therapeut nachfassen was das Problem war und im Rahmen der Behandlung nochmal die Wichtigkeit des Trainings zuhause betonen. Gibt der Patient Feedback zu den Übungen in der App fließt das in die nächste Physiositzung mit ein. Die App ermöglicht also eine sehr effiziente Übergabe zwischen dem Training zuhause und den Behandlungen. Das entlastet den Therapeuten. Ganz zu schweigen davon, dass es die Heilung des Patienten beschleunigt.
Ein wichtiges Tool zur Dokumentation des Training ist das Feedback-Tool in der INTELLI-Athletics-App
BODYMEDIA: Bekommt der Patient dann auch ein visuelles Feedback, wenn er die Übungen regelmäßig macht und kann so weitere Motivation für den Heilungsprozess gewinnen? Finn Schütt: Alle Daten, die wir in irgendeiner Form numerisch abbilden können, werden als Verlaufslinien ausgegeben. Das hat einmal den Hinter-
grund, dass die Patienten sich freuen, wenn die Kurve nach oben geht und die Therapeuten nicht so lange schauen müssen, ob die Therapie wirklich anschlägt. Darüber hinaus haben wir mittlerweile über 80 Testungen aus Physiotherapie und Sport integriert, die sich alle dokumentieren lassen.
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Interview INTELLI-ATHLETICS
Für den allumfassenden Einsatz in der Physiopraxis kann die INTELLIAthletics-App auf allen mobilen Plattformen eingesetzt werden
BODYMEDIA: Wie läuft die Arbeit mit der App in der Praxis ab? Finn Schütt: Der typische Ablauf, wie wir ihn vorsehen, wäre, dass der Patient vom Arzt ein Rezept bekommen hat, mit dem er zur Phyisopraxis seiner Wahl geht. Am Empfang wird er in der App angelegt und bekommt einen Link auf sein Handy. Im Wartebereich sollte dann ein Aufsteller stehen, auf dem die Installation der INTELLI-ATHLETICS-App empfohlen wird. Hat der Patient das erledigt, kann er einen Fragebogen zu seinem aktuellen Zustand in der App ausfüllen, der dann direkt für den behandelnden Therapeuten sichtbar ist. Dieser kann sich ein erstes Bild von den Beschwerden des Patienten machen und ruft ihn dann aus dem Wartezimmer. So wird das Gespräch deutlich zielorientierter. Dann endet der erste Termin, die vollständige Anamnese ist durchgeführt, alles wurde dokumentiert und der Patient geht nach Hause. Wurde der Patient für eine Trainingstherapie qualifiziert, bekommt er den Trainingsplan für die erste Woche direkt aufs Handy geschickt. Nach dem Durchführen der Übungen gibt der Patient Feedback zu den Übungen und zu seinem Wohlbefinden, was dem Therapeuten wieder einen Ansatzpunkt für den nächsten Termin gibt. Mit diesem Feedbackbogen werden gezielt Daten abgefragt, die den Patienten bei seiner Therapie weiterbringen. Zum Beispiel zur Schlafqualität, oder, ob und wo Schmerzen bei einer Übung aufgetreten sind. Hat der Patient z. B. schlecht geschlafen und das folgende Training hat sich sehr anstrengend angefühlt, können sowohl Patient als auch Therapeut Zusammenhänge herstellen, die bei einem normalen Therapietermin wahrscheinlich nicht hergestellt worden wären. 92
Selbst, wenn der Therapeut mal krank sein sollte oder im Urlaub ist, kann seine Vertretung in der App genau nachvollziehen, welche Probleme der Patient welche Probleme hatte. Nach den verordneten Terminen, also der abgeschlossenen Therapie kommt dann das Angebot des Therapeuten an den Patienten, doch im Programm zu bleiben und regelmäßig mit der App zu trainieren, um richtig fit zu werden. Emil Resch: Beim Training empfehlen wir mit Grundlagentrainingsplänen zu arbeiten, die dann für einzelne Patienten individuell angepasst werden. Dafür stellen wir aktuell einen Übungspool von etwa 1.800 Übungen zur Verfügung, der stetig von uns erweitert wird. Aus dieser Menge an Übungen für jedes Training einen neuen Plan zusammenzustellen, würde den Therapeuten zu viel Zeit kosten. Daher gibt es die Möglichkeit Vorlagen zu erstellen. Wir hatten gerade in der Entwicklung viel mit den Therapeuten zu tun. Das war deshalb wichtig, weil wir ja nicht aus der Branche kommen. So haben wir sehr früh Feedbacks eingeholt und konnten entsprechend der Bedürfnisse der Therapeuten entwickeln. BODYMEDIA: Bietet die App auch Kommunikations-Tools? Finn Schütt: Die Kommunikation findet durch Dokumentation statt – im Normalfall reicht es auch, wenn man sieht was der Patient für Übungen gemacht hat. So hat man die wichtigsten Informationen. Ansonsten werden die Therapeuten nicht entlastet, sondern wegen jeder Kleinigkeit kontaktiert. Die Patienten sollen ja selbstständiger werden. BODYMEDIA: Der Übergang von Verordnung zu Selbstzahlerleistungen ist für die Physiotherapeuten häufig ein
schwieriger Übergang – bietet die App hier eine Hilfe bei der Conversion? Finn Schütt: Die App eher nicht, wir aber schon. Uns ist bewusst, dass dieser Schritt sehr schwierig für viele Therapeuten und Inhaber ist. Aus diesem Grund geben wir Materialien an die Hand, die beim Conversion-Prozess unterstützten. BODYMEDIA: Wenn ein Therapeut während der sechs verordneten Termine die App einsetzt, gewöhnt sich der Patient an die Nutzung – was passiert, wenn er Patient nach der Verordnung nicht mehr da ist? Emil Resch: Schön, dass du das ansprichst. Die Weisungsgebundenheit sorgt in der Physiotherapie immer wieder für Unmut. Und in dem Zusammenhang kommen dann wieder die Praxisinhaber ins Spiel die dann wieder den monetären Nutzen sehen wollen. Wir empfehlen jedem die App bereits während der verordneten Termine zur Verfügung zu stellen und dann, damit der Reha-Erfolg nachhaltig ist, eine sechsmonatige Nachbetreuung auf Selbstzahlerbasis anzubieten. Der Patient zahlt also für Trainingspläne und entsprechendes Feedback dazu. Im Gegenzug erhält er eine langfristige Betreuung, die individuell ist und ihn nicht alleine dastehen lässt.
Zu den Autoren Finn Schütt (r.) ist der Kopf und Gründer der Progressix GmbH. Der 21-Jährige wurde 1999 in Berlin geboren und zog 2009 nach Hamburg. Dort spielte er ab 2017 in der A-Jugend und später beim FC St. Pauli II, ehe er sich eine Sportverletzung zuzog und die Geschichte der digitalen Trainingssoftware INTELLI-ATHLETICS ihren Lauf nahm. Emil Resch (l.) ist verantwortlich für das Marketing und den Vertrieb bei INTELLI-ATHLETICS. Sein Antrieb ist es die Digitalisierung in Sport und Gesundheit aktiv voranzubringen.
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Die Trainingswelten bauen aufeinander auf und lassen sich sinnvoll kombinieren, aber auch mit bestehenden Angeboten ergänzen 94
völlig frei konfigurierbaren Satztraining an den Q-free-Geräten arbeiten. Tobias Labermeier: „Mich haben vor allem der logische Aufbau und das in sich abgeschlossene System überzeugt. Bisher musste man sich als Trainer oder Trainierender entscheiden: Gehe ich den medizinischen Weg oder den allgemeinen Fitnessweg? Jetzt sehe ich eine schlüssige Kundenreise, die alle Facetten des Trainings abbildet, den Trainingserfolg sicherstellt und mir als Unternehmer nachvollziehbare Prozesse ermöglicht.“
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Management Zielvereinbarungsgespräche
Zielvereinbarungsgespräche richtig führen Text Jonathan Schneidemesser
Wer erfolgreich sein möchte, sollte sich Ziele setzen. Optimalerweise aber auch seinen Mitarbeitern, denn nur so kann das Gesamtunternehmen erfolgreich werden. Ziele können in Zielvereinbarungsgesprächen mit Mitarbeitern geführt werden. Das ist aber gar nicht so einfach. Wie das gemacht wird, und vor allem wie man sich darauf vorbereitet, schauen wir uns in diesem Artikel an. Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Praxisleitung ist es, Mitarbeitergespräche zu führen. Anlässe dafür gibt es immer wieder: Feedbackgespräche, Konfliktgespräche, Jahresgespräche und, und, und. Ein Gespräch, das im Normalfall einmal jährlich stattfinden sollte, ist das sogenannte Zielvereinbarungsgespräch. Das Ziel dieses Gesprächs ist, gemeinsam mit dem Mitarbeiter Ziele für die kommende Zeit zu definieren, an denen sich beide Seiten orientieren können und die im Optimalfall auch erreicht werden. Für den Praxisinhaber erleichtert das die strategische Planung. Eine gute Vorbereitung ist alles Nun gehört das Aufstellen und Vereinbaren von Zielen nicht unbedingt zu den Stärken von vielen Mitarbeitern. Daher werden diese gemeinsam im Zielvereinbarungsgespräch beschlossen und verabschiedet. Wie bei allen Mitarbeitergesprächen gilt auch hier, dass eine gute Vorbereitung den Gesprächsverlauf effizienter werden lässt. Gerade Zielvereinbarungsgespräche erfordern einiges an Vorbereitung, weswegen man sie nicht mal schnell zwischen Tür und Angel führen sollte. Der Inhaber der Praxis bzw., falls es ihn gibt, der Personalverantwortliche sollte den Mitarbeiter rechtzeitig darüber informieren, dass ein Gespräch geplant ist. Gab es vorher noch kein Zielvereinbarungsgespräch, kann es sogar Sinn machen, diesen ganz kurz drüber aufzuklären, was es bedeutet und wie es abläuft. Gespräche mit Mitarbeitern können lange dauern, manche sogar sehr lange, daher sollte man sich ein maximales Zeitfenster von zwei Stunden dafür nehmen. Länger sollte 96
Management Zielvereinbarungsgespräche es nicht werden, da es ansonsten ineffizient werden könnte, und sollte es schneller gehen, ist es eben so. Mitarbeitergespräche sind nicht immer angenehm für den Mitarbeiter, daher sollte man möglichst angenehme Rahmenbedingungen schaffen. Ein sehr wichtiger Faktor ist hierbei der Termin. Unternehmer legen diese gerne in Richtung Feierabend, da sie hier etwas mehr Ruhe haben und die Herausforderungen des Tages bereits überwunden sind. Je nach Arbeitszeit des Mitarbeiters ist das jedoch eher weniger mitarbeiterfreundlich. Es kann durchaus Sinn machen. das Gespräch, das zwei Stunden nicht überschreiten sollte. so zu legen, dass es passend zum Feierabend des Mitarbeiters endet. In der Physiotherapie kann das durchaus etwas später am Abend oder auch mittags sein. Ist man selbst recht flexibel, kann man auch einfach den Mitarbeiter mitbestimmen lassen. Da Zielvereinbarungsgespräche durchaus energieraubend sein können, empfiehlt es sich, einen Zeitpunkt zu wählen, an dem beide Parteien noch fit sind. Was möglichst vermieden werden sollte, ist, das Gespräch zu verschieben. Daher sollte man mögliche Störfaktoren, die dazwischen „schießen“ können, im Vorfeld ausschalten. Auch Mitarbeiter sollten Ziele haben Nicht nur Unternehmer, sondern auch Mitarbeiter haben Ziele. Im Vorfeld sollte sich also nicht nur der Inhaber Gedanken über mögliche Ziele gemacht haben, sondern auch der Mitarbeiter. Für
Mitarbeitergespräche sind nicht immer angenehm für den Mitarbeiter, daher sollte man möglichst angenehme Rahmenbedingungen schaffen
können die Zielvereinbarungsgespräche geführt werden und es sollte sichergestellt werden, dass niemand stört. Damit wäre der organisatorische Rahmen für das Gespräch geschaffen. Nun stellt sich die Frage, wie man sich am besten auf solch ein Gespräch vorbereitet. Meistens hat man als Unternehmer die eigenen Ziele klar vor Augen: Anzahl der Selbstzahler auf x Personen steigern, 50 % mehr 30-Minuten-Termine ermöglichen, Fortbildungen in Segment y für alle Mitarbeiter usw. Nun muss man sich aber die Frage stellen, ob diese Ziele und deren Ursprung allen Angestellten klar sind. Was pas-
Ziele sollten immer SMART formuliert werden diesen ist das nicht immer ganz einfach, daher sollte man eine kleine Hilfestellung geben, ohne gleich Ziele vorzugeben. Optimalerweise verrät man dem Mitarbeiter in welche Richtung er denken kann und wie ein Ziel aussehen kann. War in früheren Physiotherapiepraxen kein richtiger Raum für den Aufenthalt des Physio-Teams eingeplant, so hat sich das in den letzten Jahren deutlich geändert. Was früher eine kleine Küchenzeile war, ist heute ein eigener Besprechungsraum. Dieser sollte eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen, sodass man sich darin wohlfühlt. Hier
siert, wenn jemand Bedenken gegen diese Ziele äußert? Und verstehen sie überhaupt den Nutzen von Zielen? Das wird individuell für jeden Mitarbeiter überlegt, da alleine diese Information das Gespräch verändern kann. Je nachdem, wie „weit“ ein Mitarbeiter ist, muss man mehr oder weniger Aufklärungsarbeit leisten. Mit diesem Wissen kann man den groben Ablauf eines Zielvereinbarungsgesprächs planen. Vorteile von Zielen Mitarbeiter, denen noch nicht bewusst ist, wie sie von Zielvereinbarungen pro-
fitieren können, sollte man zu Beginn des Gesprächs entsprechende Vorteile kommunizieren. Mögliche Punkte, die man als Inhaber dabei anbringen kann, sind: • Kenntnis darüber, welche Leistung erwartet wird und was vom Mitarbeiter erwartet wird • Die eigene Leistung selbst überprüfen zu können • Den Beitrag zum Unternehmenserfolg einschätzen können • Den besseren Einsatz der eigenen Fähigkeiten • Die Motivation durch das Erreichen von Teilzielen erhöhen • Möglichen Bedarf von Weiterbildungsmöglichkeiten besser einschätzen können Ebenso wie der Inhaber macht sich auch der Mitarbeiter Gedanken darüber, welche Ziele für ihn, aber auch das Team, in dem er arbeitet, sinnvoll wären. Nach all der Vorbereitung findet dann das Gespräch statt – worauf man dabei achten sollte, schauen wir uns jetzt an. Ein Zielvereinbarungsgespräch ist nicht dazu da, um Probleme aus dem Arbeitsalltag heraus zu besprechen, sondern sich auf Ziele zu verständigen. Daher sollte man sich wirklich nur darauf fokussieren. Am Anfang steht natürlich eine kurze Begrüßung des Mitarbeiters und darauffolgend die Benennung des Gesprächsziels, des Zeitrahmens und 97
Management Zielvereinbarungsgespräche
Mitarbeiter, denen noch nicht bewusst ist, wie sie von Zielvereinbarungen profitieren können, sollte man zu Beginn des Gesprächs entsprechende Vorteile kommunizieren
des Ablaufs durch den Inhaber. Es ist durchaus möglich, kurz zu referenzieren, welche Ziele im letzten Jahr erreicht wurden, um so die Brücke für die kommenden Ziele zu schlagen. Eine Festigung des Wissens, wie wichtig Ziele sind, kann, je nach Mitarbeiter, auch sinnvoll sein. Ziele sollten SMART sein Nun geht es darum, die Ziele des Mitarbeiters mit den eigens gesteckten abzugleichen und mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzudecken. Dabei muss immer die Frage, was erreicht werden soll, im Vordergrund stehen. Wenn das beide Gesprächspartner erkannt haben, wird überlegt, welche Ziele dem großen Ziele dienen und welche eher nicht. Wer etwa seine Wirtschaftlichkeit steigern möchte, sollte sich z. B. Ziele in Richtung Zusatzverkäufe stellen. Wer ein angenehmeres Arbeitsklima für seine Mitarbeiter schaffen möchte, sollte Ziele verfolgen, die das möglich machen. Wichtig dabei ist, dass die Ziele immer SMART formuliert werden. Sie sollten also spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und auf einen bestimmten Zeitpunkt terminiert sein. Es kann auch sinnvoll sein, die 98
Ziele zu priorisieren, sodass der Mitarbeiter weiß, welches höher steht. Die Menge an Zielen sollte außerdem überschaubar sein, da sich die Mitarbeiter ansonsten in einem Wirrwarr verlieren. Der Inhaber muss zudem sicherstellen, dass Ziele einzelner Mitarbeiter nicht kollidieren. So könnte es passieren, dass die Praxis einerseits expandieren soll, gleichzeitig aber viel Geld in neue Geräte investiert wird, was zu einem Liquiditätsengpass führen könnte. Um das zu vermeiden, kann mit dem Team und den Zielen ganz transparent umgegangen werden. So werden Zielkonflikte eher vermieden. Was aber passiert, wenn der Mitarbeiter mit seinen Zielen überfordert ist oder ihm gar das Verständnis dafür fehlt, warum er sich an diesen orientieren sollte? Das sollte durch die richtige Vorbereitung und das Festigen des Nutzens der Ziele eigentlich vermieden werden. Trotzdem kann es sein, dass sich der Mitarbeiter überfordert fühlt oder keinen Bezug zu den Zielen bekommt. Die positive Gesprächsatmosphäre sollte nicht gekippt werden. Das verunsichert den Mitarbeiter nur weiter. Wichtiger ist es, dass der Inhaber auf-
zeigt, welche Ressourcen dem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden, die ihm bei der Zielerreichung helfen, sodass er sich nicht alleine gelassen fühlt. Auch der Hinweis wie wichtig die Zielerreichung für den Erfolg des Unternehmens ist, kann dabei helfen. Ein Mittel, auf das ebenfalls viele Unternehmen zurückgreifen, sind Boni, die versprochen werden. Hier muss jeder Praxisinhaber aber selbst entscheiden, ob das im Budget ist oder nicht. Zudem sind Mitarbeiter einfach unterschiedlich belastbar – hier muss sich der Inhaber also schon vor dem Gespräch Gedanken darüber machen, wem er was auflasten kann und will. Fazit Zielvereinbarungsgespräche zu führen ist nicht so trivial, wie es sich möglicherweise anhört. Es erfordert vom Inhaber als auch von den Mitarbeitern ein gutes Verständnis für Ziele, die erreicht werden sollen. Um sinnvolle Ziele zu vereinbaren, sollte der Inhaber darauf achten, dass sie SMART sind und nicht mit anderen Zielen kollidieren. Während des Gesprächs sollte eine gute, produktive Atmosphäre bestehen, die nicht von außen gestört wird.
Management Zielvereinbarungsgespräche
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Management Mitarbeiterführung
Sich selbst anpassen, um zu motivieren Text Anne Papenfuß
Mitarbeiter in einem Unternehmen müssen lernen, sich immer wieder anzupassen, sei es an die Kollegen, an neue Technologien und vor allem an die Vorgaben und Regeln der Führungskräfte. Doch auch die Führungskräfte sollten lernen, sich an die eigenen Mitarbeiter anzupassen. Dies steigert die Mitarbeitermotivation und sorgte für eine erfolgreich Zusammenarbeit. In jedem Unternehmen gibt es Vorschriften und Regeln, die Mitarbeiter einzuhalten haben. Dies gilt auch für die Leistung ihrer Arbeit. Die Mitarbeiter sollen in kurzer Zeit möglichst viel leisten. Erreicht ein Mitarbeiter dies, ist der Praxisinhaber zufrieden. Erreicht ein Mitarbeiter das Ziel jedoch nicht, oder nicht in der vorgegebenen Zeit, so sinkt seine Performance und die, des gesamten Teams. Wenn dies geschieht, muss der Praxisinhaber eingreifen und versuchen sein Team wieder zu moti100
vieren. Häufig ist das jedoch schwieriger als gedacht. Das Problem: Ohne innovative Problemlösung und Führung wird sich nichts verändern und die Motivation sinkt weiter. Die Frage ist, wie können Praxisinhaber dies ändern? Sich selber an die eigenen Mitarbeiter anpassen Um zu verhindern, dass ihre Mitarbeiter die Motivation verlieren und sich schlus-
sendlich einen neuen Job suchen, sollten Führungskräfte umdenken und eine neue Strategie anwenden: sich an die eigenen Mitarbeiter anpassen. Das mag erst einmal verwirrend klingen, da es ein etabliertes Credo ist, dass sich die Mitarbeiter an die Führungskräfte und ihre Vorgaben anpassen müssen. Doch die Erklärung ist simpel, denn jeder Mensch ist individuell, sowohl in seiner Persönlichkeit als auch in seiner Arbeitsweise. Menschen sind keine Maschinen, sie haben Bedürf-
Management Mitarbeiterführung nisse und Wünsche und werden von unterschiedlichen Dingen angespornt. Wenn sie die Motivation verlieren und ausgelaugt sind, blockieren sie und es herrscht Frust. Das macht sich nicht nur durch die Stimmung im Unternehmen bemerkbar, sondern auch in der Zusammenarbeit und beim gemeinsamen Gelingen des täglichen Arbeitens. Mitarbeitermotivation und deren Motive Die Leistung der Mitarbeiter wird nicht durch einen geregelten Zeitplan, Richtlinien und Vorgaben erzielt, sondern zu allererst durch ihr Können. Das Können wurde meistens schon im Bewerbungsprozess geprüft und die Aufgabenbereiche durch die Stellenbeschreibung festgelegt. Durch diese genauen Vorgaben wird jedoch eingeschränkt, dass sich die Mitarbeiter auch an neue Themenbereiche und Projekte wagen dürfen. Es wird durch die Berufsbezeichnung ziemlich genau beschrieben, was die Aufgaben des Angestellten sind und welche Leistung erwartet wird. Dass die Mitarbeiter alle ihre Aufgaben auch machen wollen, wird von den Unternehmen vorausgesetzt. Sie haben sich ja schließlich auf die Stelle beworben und werden für das Erledigen ihrer Arbeiten vergütet. Dabei vergessen die Führungskräfte gerne, dass sie an dem Wollen ihrer Mitarbeiter einen größeren Anteil haben, als sie vermuten. Der Fokus sollte demnach auf das Wollen gelegt werden, denn wenn ein Mitarbeiter etwas auch selbst wirklich will, dann steigert dies seine Motivation sowie Leistungsbereitschaft enorm. Insbesondere jüngere Physiotherapeuten sind weniger bereit, in einer Praxis zu arbeiten, in der sie in 20-minütigen Terminen intensive „Handarbeit“ leisten müssen. Immer mehr möchten einen abwechslungsreichen Alltag bestehend aus Trainingstherapie und klassischer Therapie. Und was auch wichtiger wird, sind digitale Hilfsmittel in der Praxis. Als Führungskraft ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass alle Menschen individuell sind, auch in dem was sie antreibt. Es gibt viele verschiedene Motivationsmotive, genauso wie es viele unterschiedliche Menschen gibt. Wenn man diese Motive kennt, hat man die Möglichkeit die Motivation hoch zu halten und somit ein zufriede-
Die Führungskraft muss sich auch in der Aufgabendelegation an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anpassen und individuell kommunizieren
nes und erfolgreiches Team zu führen. Doch diese Motive zu kennen, verlangt einiges von den Führungspersonen ab. Vor allem Interesse, Fingerspitzengefühl und Ausdauer. Die folgenden Tipps können Führungskräfte dabei helfen, die Ausprägungen und Motive ihrer Mitarbeiter kennenzulernen und sie bewusst einzusetzen. Die richtige Aufgabenstellung Nicht nur die unterschiedlichen Motive sind entscheidend für die richtige Anpassung, sondern auch die unterschiedlichen Bedürfnisse und Arbeitsweisen der Mitarbeiter und somit die
pragmatischen Typ, die beide das Motivationsmotiv Wissen haben. Der intellektuelle Typ wird zu diesem Thema vermutlich erst einmal alle Hintergrundinformationen recherchieren und alle möglichen Forschungen anstellen, um so viel wie möglich zu erfahren, bevor er mit der Aufgabengestaltung beginnt. Der pragmatische Typ hingegen wird zunächst ohne ein umfassendes Briefing und ohne große Forschungsarbeiten einfach loslegen in der Bearbeitung. Für dieselbe Aufgabe braucht es in diesem Beispiel somit zwei unterschied-
Es geht darum, empathisch zu sein, seine Mitarbeiter zu respektieren und ihre individuellen Bedürfnisse und Stärken bewusst einzusetzen Art der Delegation von Aufgaben. Wenn eine Führungskraft seinem Team eine neue Aufgabe delegiert, dann gibt es in dieser Gruppe unterschiedliche Typen, die auch unterschiedliche Arten haben, diese Aufgabe zu bearbeiten. Somit ist es als Führungskraft entscheidend, die Aufgaben richtig zu stellen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter nicht aus den Augen zu verlieren. Als Beispiel vergleichen wir zwei unterschiedliche Typen, den intellektuellen und den
liche Wege der Delegation und der dazugehörigen Bedingungen, damit der Mitarbeiter motiviert ist, diese erfolgreich durchzuführen. Die Führungskraft passt sich somit in der auch Art der Delegation an die Bedürfnisse der Mitarbeiter an. Die Stärken der Mitarbeiter kennen und bewusst einsetzen Selbst als Führungskraft kann man sich seine Mitarbeiter häufig nicht aussu101
Management Mitarbeiterführung
Wenn Mitarbeiter sich wohlfühlen und geschätzt werden, erhöht sich ihre Motivation und sie werden dem Unternehmen lange erhalten bleiben
chen. Doch das heißt nicht, dass man nicht entscheiden kann, an welcher Stelle sie im Team eingesetzt werden. Wer die Stärken und Motive seiner Mitarbeiter kennt, kann sie Positionen zuordnen, in denen sie ihre Stärken bewusst einsetzen können. Mitarbeiter, die gerne führen und Verantwortung übernehmen, brauchen ihren Freiraum in der Aufgabengestaltung. Das heißt, dass diese sich von der Planung der Führungskraft abheben können, aber das Ergebnis dennoch pünktlich und erfolgreich abgeliefert wird. Wenn dieser Mitarbeiter jedoch ständig kontrolliert wird und keinen Freiraum zur Entfaltung erhält, dann kann dies die Motivation und Leistung erheblich mindern. Im Gegensatz dazu gibt es auch Mitarbeiter denen klare Vorgaben und Richtlinien wichtig sind und sie diese sogar benötigen, um ihre Aufgaben zu erledigen und dabei die Motivation nicht zu verlieren. Wenn sie nur auf sich alleine gestellt sind und zwischendurch keinen Ansprechpartner haben, mit denen die nächsten Schritte besprochen werden können, dann fühlen sie sich nicht wohl und können ihre Stärken nicht bewusst einsetzen. 102
Zusammengefasst sollte jede Führungskraft wissen, welche Stärken die eigenen Mitarbeiter besitzen und sich fragen, welche Stellung diese Personen im Team übernehmen können, damit sie ihre Stärken bewusst einsetzen damit die anstehenden Aufgaben und Projekte erfolgreich gelingen. Die richtige Kommunikation Führungskräfte sollten versuchen mit allen Teammitgliedern individuell zu kommunizieren. Das Ziel ist, dass jeder versteht worum es geht, denn auch in der Kommunikation und Auffassung gibt es Unterschiede. Wenn etwas unklar ist, dann gibt es auf der einen Seite Menschen, denen eine simple Erklärung genügt. Auf der anderen Seite gibt es eben auch Menschen, denen eine einfache Erklärung nicht ausreicht und die versuchen jede Information aufzusaugen, die sie kriegen können. Es ist wichtig zu wissen, wie man mit seinen Teammitgliedern individuell kommuniziert. Dies hilft nicht nur beim Gelingen von Arbeiten und Projekten, sondern hilft auch langfristig erfolgreich zu führen und seine guten Mitarbeiter nicht an andere Unternehmen zu ver-
lieren. Am Ende ist die Führungskraft für ihr Team und deren Resultate verantwortlich. Wenn die Mitarbeiter sich wohlfühlen, respektiert und geschätzt werden, dann steigert das die Motivation und sie werden dem Unternehmen lange erhalten bleiben. Fazit Zusammenfassend kann man also sagen, dass wenn sich Führungskräfte an ihre eigenen Mitarbeiter anpassen, steigert es deren Motivation und trägt schlussendlich zu einem produktiveren Arbeitsklima und dem erfolgreichen Gelingen von Projekten bei. Die Angst, dass man als Führungskraft, durch die Anpassung, seine Authentizität verlieren könnte ist verständlich, aber nicht nötig. Denn Anpassung bedeutet nicht, sich zu verbiegen. Wer seine Mitarbeiter noch nicht genau einschätzen kann, der sollte aktiv nachfragen. Fragen ist authentisch und hilft seine Mitarbeiter und ihre Ausprägungen besser kennenzulernen und zu verstehen. Es geht darum, empathisch zu sein, seine Mitarbeiter zu respektieren und ihre individuellen Bedürfnisse und Stärken bewusst einzusetzen, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
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Vorschau Das lesen Sie in Ausgabe 1-2022
Change-Management Veränderungsprozesse sind ein elementarer Bestandteil eines erfolgreich arbeitenden Unternehmens. Aber alleine schon die Notwendigkeit, etwas zu verändern, wird von vielen Unternehmern ignoriert. Viele Praxis-Inhaber wissen, dass sie etwas verändern müssen – was ihnen fehlt, ist häufig das Wie. Daher schauen wir uns in der nächsten Ausgabe an, wie man ChangeProzesse durchführt.
Verlag BODYMEDIA GmbH & Co. KG Ewald-Renz-Str. 1 76669 Bad Schönborn Tel. +49 (0) 7253 / 9875-700 Fax: +49 (0) 7253 / 9875-707 E-Mail: redaktion@bodymedia.de www.bodymedia.de Geschäftsführer Nicolas Hessel Chefredakteur Jonathan Schneidemesser Redaktion Jonathan Schneidemesser (Ch.-Red.) Constantin Wilser (stellv. Ch.-Red.) Kira Kamrad, Sarah-Lea Kuner, Anne Papenfuss
Einen Kursbereich integrieren Gruppenkonzepte können nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Patientenbehandlung sein, sondern motivieren die Teilnehmer, auch über einen längeren Zeitraum dranzubleiben. Nicht jede Praxis hat den Platz oder das Knowhow, Kurskonzepte anzubieten. Für die meisten gibt es jedoch maßgeschneiderte Lösungen, wie Kurse auf der Trainingsfläche oder multifunktionale Räume, um das Angebot dennoch für die Patienten umzusetzen.
Autoren Friedo Hannemann, Markus Hoydas, Tina Kuschnir, Jill Spalt, Nikolai Tauscher, Sven Wienstein Lektorat Paula Matos Design & Layout Jessica Urich Fotos Adobe Stock Herausgeber Hubert Horn
Chronifizierung von Schmerzen Mehrere Millionen Menschen alleine in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Das ist eine enorme Zahl und stellt besondere Herausforderungen an die Behandlung. Auch wenn Physiotherapie als ein Mittel zur Problemlösung gesehen wird, können Therapeuten durch Verhaltensmuster dafür sorgen, den Chronifizierungsprozess zu verstärken, aber auch zu unterbrechen. Welche Rollen den Physiotherapeuten hierbei zukommt, lesen Sie in Ausgabe 1-2022.
Marktübersicht Kraftgeräteanbieter Kraftgeräte (MPG-zertifiziert) gehören mittlerweile fast schon zur Standardausrüstung einer modernen Physiotherapiepraxis. Durch die stetige Weiterentwicklung bietet es sich an, regelmäßige Updates im Gerätepark durchzuführen. Wie sich die Hersteller weiterentwickelt haben, stellen wir in unserer Marktübersicht in der kommenden Ausgabe vor.
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