BRAUEREI
FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner
Ausgabe 6-7 | 3. Juli 2020 | 35. Jahrgang | ISSN 0179-2466
IN DIE SER A USGA IfGB A BE: KTUEL Brenn L – Inf ereien or und S mationen f piritu osen- ür Herst el
ler
Loop-Tests: Simulation des Verschleißes
bei Mehrweg-Glasflaschen
VLB-Hefebank: Reinzuchthefen und Starter-
kulturen für den Einsatz in Brauereien
Brau-Börsen-Bilanz:
Covid-19 kippt Kalkulationen für 2020
Weltbierproduktion:
2019 mit leichtem Zuwachs
Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
www.brauerei-forum.de
VLB VIRTUAL CAMPUS:
CRAFT BREWING ONLINE
MICRO MALTING ONLINE
Live-Webinar / 14 to 25 September 2020 / in English
Live-Webinar / 5 to 9 October 2020 / in English
+ Establishing a pub brewery: Plant equipment / business plan & economic aspects
+ Barley and other brewing cereals: Growing regions / quality / varieties / breeding / pests and diseases / enzymes / mycotoxins
+ Brewing technology: Symposium for craft and micro brewers from Germany & European Brewhouse work / wort treatment / fermentation & maturation + Quality aspects: countries
/ beer filtration / filling / application of special malts / special beers – types & production / alcohol-free beers
7 November 2016, Nuremberg, Germany
+ Utilities: Water treatment / analysis / energy / cleaning and disinfection + Raw materials & quality aspects: Malt – quality aspects / hops & hop products / yeast management / beer stability / quality control / basics of tasting – main off-flavours / dispensing
Barley analysis / malt specifications and malt analysis / assessment of quality parameters
+ Malting technology: Steeping / germination / kilning technology / malt types / special malts / classical and modern malting systems / small-scale malting and malting systems / equipment for micro maltings
www.vlb-berlin.org/en/craftbrewing_online
www.vlb-berlin.org/en/micromalting_online
VLB Berlin, Seestrasse 13, 13353 Berlin – Germany / brewmaster@vlb-berlin.org
Vorbereitungskurs zum/r Brauer- und Mälzermeister/in Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin Beginn: 19. Oktober 2020 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch
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Kursziel: Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brauer- und Mälzermeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meisterausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens. Aufbau des Kurses: Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen online durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung ab. Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.
www.vlb-berlin.org/braumeister
INHALT
MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 Intermalt aus Vietnam ist neues VLB-Mitglied 5 Warsteiner: Peter Himmelsbach geht in den Ruhestand – Ulrich Brendel übernimmt 6 Peter Barth im Alter von 84 Jahren verstorben / Schulz Unternehmensgruppe übernimmt Esau & Hueber
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7 Deutscher Brauer-Bund: Präsident Dr. Jörg Lehmann im Amt bestätigt 8 Zwölf Freunde wollen insolvente Waldstadt-Brauerei zu neuem Erfolg verhelfen / Pfungstädter Brauerei: Die hessische Privatbrauerei schlüpft unter den Schutzschirm zur Sanierung 9 KHS: Hohe Investition in Standortmodernisierung / Giesinger Bräu: Die Münchner Brauerei eröffnet einen 2. Standort im Stadtteil Milbertshofen
TECHNIK & TECHNOLOGIE
Der Verpackungsprüfung liegen zuverlässige Standards für die Beurteilung von Glasflaschen zugrunde. Was deren Abnutzung und Alterung betrifft, hat sich an der VLB ein Tool sehr bewährt: der Loop-Test
10 Abfüllung: Loop-Tests simulieren Mehrweg-Umläufe an Glasflaschen 13 Pyraser Landbrauerei/KHS: Pyraser investiert in KHS-Glasfüller 14 Fachliteratur 15 VLB-Services: Reinzuchthefen und Starterkulturen für verschiedene Arten von Bier
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16 Brauer-Schule: Zeit für einen Wechsel – Robert Pawelczak geht, Andreas Großmann kommt 17 Brauer-Schule: Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende – Verbrauchszahlen
Die Erforschung und Sammlung von Reinzuchthefen hat Tradition an der VLB. Heute bietet das Institut unterschiedlichste Stämme für den Einsatz in der Getränkeindustrie an
IfGB AKTUELL 18 18. IfGB-Forum – die Anmeldung ist ab Juli möglich 19 Programm 18. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei in Graz (Österreich) 20 BSI: Chancen und Herausforderungen – die Corona-Krise zieht an der Spirituosenbranche nicht spurlos vorüber / Nachruf: RA Martin Kieffer verstorben 21 Qualitätssicherung: DLG veröffentlicht Ergebnisse der Qualitätsprüfung für Spirituosen 2020
BETRIEBSWIRTSCHAFT
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22 Brau-Börsen-Bilanz: Covid-19 kippt Kalkulationen 2020
26 Bier International: Weltbierproduktion 2019 mit leichtem Zuwachs 27 Erdinger Weißbier: Qualitätsversprechen bayerischer Brauhandwerkskunst / C. & A . Veltins: Das helle Pülleken schmeckt mild und süffig 28 Schreckenskammer/Cölner Hofbräu Früh: Schreckenskammer Kölsch ab sofort in der 0,33-l-Euroflasche verfügbar / Krombacher: Mit 70 % Limo und 30 % Bier kehrt das neue Limobier die Verhältnisse um 29 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft: Bundesehrenpreise für Bier verliehen 30 Carlsberg Deutschland/Erdinger Weißbräu: Erfolgreiche Vertriebs-Partnerschaft wird um weitere fünf Jahre verlängert / Radeberger Pilsner: Das sächsische Bier bekommt einen neuen Markenkasten
SONSTIGES 31 Lösungen Brauer-Schule / Hinweis zur diesjährigen Mitgliederversammlung der ehem. VLBer / Impressum 32 Veranstaltungstermine
redaktion@brauerei-forum.de Foto Titelseite: Adobe Stock #355555792
eh Hinwe em. VLBer: is zur versam Mitgliedermlung
Es sieht ganz danach aus, dass das 18. IfGB-Forum im Oktober in Graz, Österreich, als erster Branchentreff nach dem Lockdown durchgeführt werden kann. Die Anmeldung für die Tagung wird im Juli freigeschaltet Foto: openlens/fotolia
MARKT & MARKEN
28 26 Dem diesjährigen BarthHaas-HopfenBericht zufolge verzeichnet die Weltbierproduktion erneut einen leichten Zuwachs. 90 % der globalen Produktion entfallen auf die 40 größten Brauereigruppen – darunter 7 deutsche
Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
Foto: Intermalt
Intermalt aus Vietnam ist neues VLB-Mitglied Das IntermaltWerksgelände im Hafen von Cai Mep im Süden Vietnams
Die vietnamesische Mälzerei Intermalt mit Sitz im Hafen von Cai Mep in Ba Ria in der südlichen Provinz Vung Tau ist seit Oktober 2019 Mitglied des internationalen Netzwerks der VLB Berlin. Das erfolgreiche junge Unternehmen wurde 2017 gegründet und verfügt über eine Produktionskapazität von derzeit rund 100 000 t Malz pro Jahr.
Markus Wildegans, VLB, Matthias Benz und Hoang Trong Nghia, Intermalt, Dr. Josef Fontaine, Geschäftsführer der VLB (v.l.), auf der BrauBeviale im vergangenen November
(ew) Das VLB-Netzwerk in Vietnam wächst: Den Anfang machte Sabeco, seit 2013 ist die größte Brauerei des Landes VLB-Mitglied. Im Januar 2019 stieß die Brauerei Saigon-Kien Giang (Markenname KGB) zur VLB-Familie hinzu, im Oktober desselben Jahres folgte die Mälzerei Intermalt. Der südostasiatische Staat gilt mit seinen rund 96 Mio. Einwohnern als wirtschaftlicher Motor in der gesamten Region. Bier ist eines der beliebtesten alkoholi schen Getränke in Vietnam, das Angebot an lokalen Marken ist groß. Entsprechend spielt die Brau- und Malzindustrie eine wichtige Rolle, was in den vergangenen Jahren zu einer engen Verbindung zwischen der VLB und den Brauern und Mäl zern vor Ort geführt hat.
Foto: oh
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Größte Mälzerei in Südostasien Intermalt Vietnam (IMV), das zur Interflour Gruppe mit Sitz in Singapur gehört, eröffnete seine neue Mälzerei im Juli 2017 im Tiefwasserhafen von Cai Mep, etwa 80 km außerhalb von Ho-Chi-Minh-Stadt Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
(Saigon). Die Hafenlage ermöglicht Intermalt den direkten Zugang zu den Importen aus aller Welt – die Gerste kommt vorrangig aus der EU, Australien und Argentinien. Auch für den Export des Malzes ist der Hafenstandort ideal. Ausgestattet mit modernster Technologie ist hier die größte Malzanlage in Südostasien entstanden. Mit einer Kapazität von rund 100 000 t pro Jahr deckt Intermalt ca. 20 % der vietnamesischen Nachfrage. Etwa 10 % der Produktion gehen in die angrenzenden Länder der Region. Abgesehen von der Qualität der Rohstoffe spielt auch die Motivation der Mitarbeiter eine große Rolle für den Erfolg des Unternehmens. Unter dem wachsamen Auge von Chef-Mälzer Matthias Benz bildet Intermalt junge, begeisterte Menschen aus. Idealer Wirtschaftsstandort Für Benz, der seit über 25 Jahren in der Branche tätig ist, liegen die Vorteile Vietnams als Wirtschaftsstandort auf der Hand. „Vietnam ist ein stabiles Land, in dem man Geschäfte machen und Investitionen tätigen kann. Der vietnamesische Biermarkt hat Tradition und verzeichnet seit Jahren ein solides Wachstum. Auch deshalb waren
die Brauereien in der Region daran interessiert, die effiziente Lieferkette eines lokalen Unternehmens zu nutzen.“ Zusammenarbeit mit der VLB Die VLB Berlin war im Oktober 2016 am Aufbau des Intermalt-Labors beteiligt. Seitdem besteht eine enge Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen, die nun in eine VLB-Mitgliedschaft von Intermalt mündete. Auf der BrauBeviale 2019 in Nürnberg haben VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Markus Wildegans, Abteilungsleiter am VLBForschungsinstitut für Rohstoffe, die Mitgliedsurkunde an Hoang Trong Nghia, Manager bei Intermalt, und Matthias Benz überreicht. Josef Fontaine freute sich über das neue VLB-Mitglied aus Vietnam: „Es ist für uns eine Ehre, Intermalt in der VLB-Familie begrüßen zu dürfen. Ich bin froh darüber, dass unser Netzwerk in Asien wächst.“ Hoang Trong Nghia bedankte sich für die Unterstützung der VLB, insbesondere in den Bereichen Schulung, Beratung und Qualitätskontrolle. „Wir pflegen eine gute persönliche Beziehung und ich hoffe, dass wir noch lange erfolgreich zusammenarbeiten werden.“
Warsteiner Gruppe
Peter Himmelsbach geht in den Ruhestand – Ulrich Brendel übernimmt Staffelübergabe in der technischen Geschäftsführung – Peter Himmelsbach, langjähriges Mitglied der Geschäftsführung der Warsteiner Gruppe, trat zum 30. Juni auf eigenen Wunsch in den Ruhestand, steht aber dem Unternehmen bis Ende 2021 weiter beratend zur Verfügung. Für ihn rückte Ulrich Brendel, bislang Technischer Direktor in Warstein, in die Geschäftsführung nach. (F.) Die Warsteiner Gruppe verabschiedet mit Peter Himmelsbach einen Geschäftsführer, der das Familienunternehmen 31 Jahre lang prägte. Himmelsbach begann seine Karriere im Unternehmen 1989 als Leiter der Elektroabteilung, übernahm vier Jahre später die Leitung der A bfüllung und wurde 2001 zum Technischen Direktor ernannt. Seit 2007 ist er Teil der Geschäftsführung der Warsteiner Gruppe. In den vergangenen Jahren setzte sich Himmelsbach vor allem für die Umsetzung energieeffizienter und nachhaltiger Maßnahmen ein. "Perfekte Nachfolger" Mit Ulrich Brendel wird jetzt ein Mitarbeiter in die Geschäftsführung berufen, der die Brauerei bestens
kennt. Brendel begann im Juni 1992 als Betriebsingenieur seine berufliche Laufbahn. Im Jahr 2002 stieg er zum Technischen Direktor der Warsteiner Brauerei auf. Seit 2007 trägt er die komplette Verantwortung für den Betrieb am Stammsitz in Warstein. Künftig wird er als Geschäftsführer alle technischen Bereiche an den sieben Brauereistandorten verantworten und neben Christian Gieselmann, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, und Dr. Carsten Rockholtz, kaufmännischer Geschäftsführer, in die Geschäftsführung aufsteigen. „Ich danke Peter Himmelsbach sehr herzlich für die jahrzehnte lange, immer vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit. Durch den Einsatz moderner und nachhaltiger
Technologien gelang es ihm stets, die höchsten Qualitätsstandards für unsere Produkte sicherzustellen. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünsche ich ihm alles Gute“, sagt Catharina Cramer, Inhaberin der Warsteiner Gruppe. „Wir freuen uns, dass wir mit Ulrich Brendel den perfekten Nachfolger aus den eigenen Reihen haben, der mit unserem Unternehmen, der Unternehmensstrategie und den Kollegen bestens vertraut ist.“ Auch nach Ende seiner beratenden Tätigkeit wird Peter Himmelsbach der Brauerei und dem Standort Warstein eng verbunden bleiben, denn seit 1989 lebt er mit seiner Frau in Warstein. Himmelsbach ist seit 2007 auch Mitglied im Verwaltungsrat der VLB Berlin. Foto: Warsteiner
Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
v.l.: Ulrich Brendel, Catharina Cramer, Inhaberin der Warsteiner Gruppe, und Peter Himmelsbach
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
Peter Barth im Alter von 84 Jahren verstorben Peter Barth prägte die deutsche und internationale Hopfenwirtschaft über Jahrzehnte
Peter Johannes Richard Barth, langjähriger Gesellschafter und Geschäftsführer von Joh. Barth & Sohn, ist am 18. April 2020 im Alter von 84 Jahren gestorben. BarthHaas GmbH & Co. KG trauert um einen kreativen Unternehmer mit Weitblick. (F.) „Peter Barth war ein fairer Mensch. Hinter seiner manchmal etwas unnahbar wirkenden Schale verbarg sich zwar ein strenger, aber auch ein sensibler Vorgesetz-
Foto: BarthHaas
ter. Er hatte ein Gespür für Menschen. Er brachte ihnen Vertrauen und Verständnis entgegen, gab ihnen Freiheiten und gewann so die Hochachtung und Loyalität seiner Mit a rbeiter.“ So charakterisiert ihn seine Tochter Regine Barth. Stephan Barth, Geschäftsführender Gesellschafter von BarthHaas, ergänzt: „Dank der unglaublichen Vorarbeiten von Peter und meinem Vater Heinrich Joh. Barth konnten wir unsere heutige Position auf dem Weltmarkt erreichen. Der Tod dieser beiden Vorkämpfer in kurzem Abstand ist für uns eine Zäsur und eine Verpflichtung, das Unternehmen in ihrem Sinne weiterzuführen.“ Er sei geradlinig gewesen und stets auf der Suche nach dem Neuen und Besseren. Er war es, der die AlphaVerträge einführte und sich früh die Informationstechnologie zunutze machte. International denkender Mensch Am 22. Februar 1936 in Nürnberg geboren begann Peter Barth 1955
eine Lehre bei Joh. Barth & Sohn, um das Hopfengeschäft von der Pike auf zu lernen. Barth war ein international denkender Mensch. Er absolvierte Praktika in Schweden, Finnland und Dänemark. Anfang der 1960er-Jahre kamen Aufenthalte in Frankreich und in den USA dazu. 1961 wurde der gebürtige Franke Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn. Als Heinrich Barth nach dem Kauf des Unternehmens John I. Haas in die USA ging, übernahm Peter Barth 1977 die Geschäftsführung von Joh. Barth & Sohn in Nürnberg sowie der Werke in Wolnzach und St. Johann. Von 1998 bis 2001 war er Vorsitzender des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes, nachdem er lange Jahre im Vorstand dieses Verbandes mitgearbeitet hatte. Im Jahre 2000 wurde seine Tochter Regine als erste Frau in der Geschichte des Unternehmens Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Werke. Kurz darauf, 2001, trat Barth in den Ruhestand.
Esau & Hueber & Kaspar Schulz
Schulz Unternehmensgruppe übernimmt Esau & Hueber Nach zwölf Jahren Zugehörigkeit zur Bauer Gruppe haben sich die Bauer Resources GmbH und die Schulz Unternehmensfamilie e. K. aus Bamberg auf die Übernahme der Esau & Hueber GmbH mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen verständigt. Die Übernahme, über deren Details beide Seiten Stillschweigen vereinbart haben, soll im Laufe des Jahres abgeschlossen sein. (F.) Die Schulz Unternehmensgruppe ist ein Familienunternehmen in der zehnten Generation und erfolgreicher Systemanbieter für schlüsselfertige Brau- und Mälze reianlagen, Destillen sowie Spezialbehälter. Damit gewinnt die Esau &
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
Hueber GmbH, die Dienstleistungen und Komplettanlagen für die weltweite Brau- und Getränkeindustrie anbietet, einen neuen und stra tegischen Partner, der das eigene Portfolio vor allem im Brauerei- und Pharmabereich ideal ergänzt. Das Schrobenhausener Traditions unternehmen wird sich künftig auf seine Kerngeschäfte – den Modulbau im Hefe- und Belüftungsbereich sowie den Anlagenbau im Kaltbereich der Brauereien – fokussieren. Auch auf dem erfolgreichen Pharmasegment soll ein Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegen. Es ist beabsichtigt, die Aktivitäten im Bereich der Prozessautomation zu bündeln und gezielt weiterzuentwickeln. Gleichzeitig
wird die Esau & Hueber GmbH nicht profitable und innerhalb der Schulz Unternehmensgruppe bereits erfolgreich abgedeckte Geschäftsbereiche wie den Sudhausbau nicht weiterführen. Beide Unternehmen wollen einen reibungslosen Übergang für Kunden und Beschäftigte sicherstellen. „Durch die geplante Übernahme wird es gelingen, sowohl den Standort von Esau & Hueber in Schrobenhausen zu erhalten als auch weitestgehend alle Mitarbei ter zu übernehmen“, erklärt Roman Breuer, Geschäftsführer der Bauer Resources GmbH. Dabei soll insbesondere für den Kundenstamm der Esau & Hueber GmbH ein deutlicher Mehrwert geschaffen werden.
Deutscher Brauer-Bund
Präsident Dr. Jörg Lehmann im Amt bestätigt Das Präsidium des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hat im Juni Dr. Jörg Lehmann einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.
Foto: DBB
(F.) Dr. Jörg Lehmann war im Juni 2017 erstmals an die Spitze des Verbandes gewählt worden. „Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich auf die Aufgaben, die vor uns liegen“, sagte Lehmann nach seiner Wiederwahl Mitte Juni. „Ich werde mich weiterhin mit aller Kraft für die Interessen der Brauereien und ihrer Beschäftigten einsetzen. Die Wirtschaft in der gesamten EU befindet sich in einer beispiellosen Krise. Hier sind Dachverbände wie der Brauer-Bund in besonderer Weise gefordert, Unterstützung zu bieten und effektive Hilfen zu koordinieren.“ Dr. Jörg Lehmann, geboren in Berlin, hatte das Studium des Brauwesens an der Technischen Universität MünchenWeihenstephan mit der Promotion abgeschlossen und danach in mehreren deutschen Brauereien Erfahrung gesammelt. Seit September 2018 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der Paulaner Brauereigruppe in München und trägt damit die Gesamtverantwor-
tung für die Paulaner Brauerei sowie die Tochterunternehmen der Gruppe. Ehrenamtlich engagierte sich Lehmann insbesondere im Beirat der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft, den er zwischen 2006 und 2017 auch als Vorsitzender leitete. Der 50-Jährige lebt in Oberbayern, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Wiederwahl von Dr. Lehmann sollte ursprünglich im Rahmen des für den 16. Juni geplanten Deutschen Brauertages in der Berliner Kulturbrauerei erfolgen. Vor dem Hintergrund der Coronabedingten Kontaktbeschränkungen wurde die Veranstaltung jedoch frühzeitig abgesagt. Die turnusmäßigen Sitzungen der DBB-Gremien fanden daher als Videokonferenzen statt. Der nächste Deutsche Brauertag soll im Juni 2021 stattfinden – in Verbindung mit den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des Deutschen Brauer-Bundes. 1871 in Dresden gegründet, ist der BrauerBund eine der ältesten Branchenvertretungen Deutschlands. Seine Mitglieder sind sechs regionale Verbände und Fachverbände sowie sechs große Braugruppen.
VLB-JAHRESTAGUNG 2020 26. bis 28. Oktober 2020 / WESTIN Hotel Leipzig Montag, 26. Oktober: + Sitzung des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) der VLB Berlin + Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. + Abendveranstaltung Dienstag, 27. Oktober: + Technisches Vortragsprogramm + Braugersten-Seminar + Abendveranstaltung Mittwoch, 28. Oktober: + Technisches Vortragsprogramm Mit begleitender Fachausstellung
erse VLB- tzt die tagu Oktober ng in Berli n
www.vlb-berlin.org/jahrestagung2020
23. VLBLOGISTIKFACHKONGRESS 21. bis 23. Oktober 2020 pentahotel Leipzig
Neue Term r in!
Mittwoch, 21. Oktober: + Sitzung des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses (BWA) der VLB Berlin + Get-together Donnerstag, 22. Oktober: + Vortragsprogramm Getränkelogistik + Begrüßungsabend Freitag, 23. Oktober: + Vortragsprogramm Getränkelogistik Mit begleitender Fachausstellung
www.vlb-berlin.org/logistik2020
Dr. Jörg Lehmann wurde in seinem Amt als Präsident des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) für weitere 3 Jahre bestätigt
VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin Tel.: 030 450 80-215, Fax: 030 450 80-210 brewmaster@vlb-berlin.org
Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
Zwölf Freunde wollen insolvente Waldstadt-Brauerei zu neuem Erfolg verhelfen die neuen Biersorten werde man anheben. „Wir denken, diese Erhöhung ist vertretbar. Vor allem, weil wir unsere neuen Bierkreationen wie Lager, Pale Ale, IPA und Porter mit ganz besonderen, hochwertigen Zutaten brauen werden“, sagt Nathaniel Stott, Biersommelier und Mitbesitzer.
(F.) Unter der neuen Führung trifft Leidenschaft auf unternehmerische Erfahrung. „Unser Finanz experte hat die Gründe der vergangenen Insolvenz intensiv durchleuchtet. Ein Grund war, dass die Waldstadt-Brauerei vorher zu knapp kalkuliert hat“, beschreibt Thomas Kritzler aus dem Besitzerteam die Situation. Das hat moderate Preiserhöhungen zur Folge. Für das Waldstadt-Pils steigert sich der Preis pro Kasten um 2 €, die Lager-Biere kosten zukünftig pro Kasten rund 4 € mehr. Auch die Preise für
Erweitertes Angebot Der Herausforderung, eine insolvente Brauerei zu neuem Erfolg zu
führen, haben sich zwölf Freunde gestellt, die die Leidenschaft zur Bierbraukunst vereint – und die Hingabe, gutes lokales Craft-Bier herzustellen. Aktuell arbeiten zwei Vollzeit-Mitarbeiter und zwei Aushilfen in der Brauerei. Oliver von Wrede ist seit über 20 Jahren Brauer. Er war der gute Geist der Waldstadt-Brauerei und hat in Iserlohn mittlerweile zwei Insolvenzen mitgemacht: „Ich bin sehr froh, dass wir mit diesem neuen, engagierten Team durchstarten. Wir haben so viele tolle Ideen für neue Biersorten und können es kaum erwarten, diese bald vorzustellen“, freut sich von Wrede. Die Brauerei bietet aktuell u.a. Führungen mit Bierprobe an. Und wer sein eigenes Bier mit individuellem Label brauen will, kann das als sog. Gipsy-Brauer unter Anleitung tun. Die WaldstadtAkademie, ein Tag der offenen Tür sowie ein Bierfes tival sind in Planung. Foto: Waldstadt-Brauerei
Seit Februar 2020 läuft die Waldstadt-Brauerei in Iserlohn unter neuer Führung. Zwölf Freunde haben in die insolvente Brauerei im Sauerland investiert. Vier davon arbeiten neben ihren Hauptberufen aktiv daran, das kleine Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Pfungstädter Brauerei
Die hessische Privatbrauerei schlüpft unter den Schutzschirm zur Sanierung Die Pfungstädter Brauerei soll im Schutzschirmverfahren saniert werden. Das hat das Amtsgericht Darmstadt auf Antrag von Hessens größter Privatbrauerei beschlossen, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit durch Umsatzeinbrüche in der Coronakrise abzuwenden. (F.) Die Pfungstädter Brauerei, die zuletzt 17 Mio. € im Jahr erwirtschaftete, setzte in der Corona-Krise rund 13 000 hl Bier weniger ab. „Diese außergewöhnliche Belas tung zwingt uns jetzt unter den Schutzschirm. Im Unter-
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
schied zu einigen anderen Brauereien, die ihren Betrieb schon schließen mussten, können wir den Betrieb unter Aufsicht eines Sachwalters ungestört fortführen. Die Gehälter der rund 100 Mitarbeiter werden bis Ende August von der Arbeitsagentur übernommen. Unser Ziel ist es, die Brauerei zu sanieren und mit einem Investor möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärte Stefan Seibold, Geschäftsführer der Pfungstädter Brauerei Hildebrand GmbH & Co. KG. Gespräche mit Interessenten In dem Schutzschirmverfahren wird die Brauerei von der Kanzlei Schiebe und Collegen in Darmstadt unterstützt, die schon zahlreiche
Unternehmen erhalten konnte. „Ein Schutzschirmverfahren erleichtert eine schnelle und nachhaltige Sanierung. Noch hat die Brauerei Luft und ist nicht zahlungsunfähig. Es wurden frühzeitig die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Deshalb sind wir zuversichtlich“, sagt Rechtsanwältin Annemarie Dhonau. Im Februar scheiterte die Übernahme durch einen Investor, der auf dem Schwimmbadgelände in Pfungstadt eine neue, hochmoderne Brauerei errichten wollte. Seither führt die 1831 gegründete Privatbrauerei Gespräche mit anderen Interessenten fort. „Diese Gespräche werden wir jetzt intensivieren“, erläutert Geschäftsführer Stefan Seibold die weiteren Schritte.
KHS Gruppe
Hohe Investition in Standortmodernisierung Als einer der weltweit führenden Anbieter von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränkeindustrie hat die KHS Gruppe 20 Mio. € in die Modernisierung ihres Stammsitzes an der Dortmunder Juchostraße investiert. (F.) Die Maßnahmen am Standort Dortmund waren nach Angaben des Werksleiters Dr. Joachim Konrad notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken: „Wir befinden uns als weltweit tätiges Unternehmen in einer Konkurrenzsituation und wollen weiterhin auch in Deutschland produzieren. Deshalb haben wir unsere Infrastruktur und die Prozesse in der Produktion weiter digitalisiert und automatisiert.“ Auf einer Fläche von 4300 m2 schuf der Systemanbieter die Voraussetzungen, die relevante Technik für den Behälter- und Gebindetransport zusammenzuführen und die Auftragsabwicklung effizienter zu
gestalten. Darüber hinaus modernisierte KHS eines der ältesten Produktionsgebäude auf dem Firmengelände. Mit einem Investitionsvolumen von 6 Mio. € allein dafür erneuerte das Unternehmen nicht nur den Hallenboden und das Dach. Auch die darin untergebrachte Blechfertigung optimierte der Anlagenbauer mit neuer Technik, darunter ein schnellerer und energieeffizienterer Faserlaser, eine Stanz-Laser-Kombimaschine sowie ein größeres, vollständig automatisiertes Blechlager.
KHS produziert in Dortmund u.a. Maschinen zur Etikettierung, Pas teurisierung und Reinigung von Flaschen. Die Modernisierung sei ein Bekenntnis zum Werk an der Juchostraße: „Der Standort Dortmund ist für die KHS Gruppe auch aufgrund seiner Stellung als weltweite Unternehmenszentrale von hoher Bedeutung. Die Investitionen sind ein starkes Signal an die regionale Wirtschaft“, betont Konrad.
Mit einer neuen 4300 m2 großen Halle erhöht KHS seine Produktionskapazitäten
Foto: KHS
Signal für die Region Für die Kunden aus der Getränkeindustrie, zu denen führende Marken aus der ganzen Welt gehören, ergeben sich viele Vorteile. „Ähnlich wie man heute ein neues Auto konfiguriert, können wir unsere Abfüll- und Verpackungsanlagen genau für die Bedürfnisse des Kunden gestalten“, sagt Konrad.
Giesinger Bräu
Die Münchner Brauerei eröffnet einen zweiten Standort im Stadtteil Milbertshofen Giesinger Bräu hat im Juni nach ca. 18 Monaten Bauzeit mit Werk2 ihren neuen Standort in MünchenMilbertshofen eröffnet. Insgesamt wurden rund 20 Mio. € investiert, davon mehr als 10 Mio. € in die Brauerei- und Abfüllanlage. (F.) Mit dem Werk2 vergrößert die Giesinger Bräu langfristig ihre jährFoto: Giesinger Bräu
liche Produktionsmenge von bisher rund 12 000 auf mehr als 30 000 hl pro Jahr. Der erste offizielle Sud wurde Anfang Juni unter den Augen von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter abgefüllt. Neben Sudhaus und Abfüllanlage gehören ein Voll- bzw. Leergut-Lager, eine Mälzerei, ein Tiefbrunnen, ein Labor, eine Abholmöglichkeit (Rampe2) sowie ein Veranstaltungsraum zum neuen Gelände. Mit einer Energieeinsparung von mehr als 50 % im Vergleich zum Stammsitz in Giesing kann das Unternehmen besonders ressourcenschonend arbeiten. „Wir sehen das Brauereiwesen als naturnahes und verantwortungsvolles Gewerk“, betont der Gründer und Geschäftsführer der Giesinger Biermanufaktur & Spezialitäten Braugesellschaft
mbH, Steffen Marx. „Mit der Anlage von Krones haben wir nun eine energieeffiziente Lösung.“ Highlights Während im Stammhaus künftig alle Spezialitäten- und Craft-Biere gebraut werden, produziert Münchens zweitgrößte Privatbrauerei im Werk2 mit seinen zehn Lagertanks (Fassungsvermögen jeweils 300 hl) v.a. die Giesinger Erhellung und weitere untergärige Biere. Neben der Brauanlage sind die fast vollständig automatisierte Abfüllanlage (10 000 Flaschen pro Stunde) und der Tiefbrunnen die Highlights am neuen Standort. Und das rund 7000 Jahre alte Wasser aus dem 150 m tiefen Brunnen macht das Bier zu einem echten Münchner Bier. Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
v.l.: Dieter Reiter, Oberbürgermeister Stadt München, Steffen Marx, Gründer und Geschäftsführer Giesinger Bräu, und Simon Roßmann, technischer Leiter Giesinger Bräu, mit dem ersten abgefüllten Bier
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
ABFÜLLUNG
Loop-Tests simulieren Mehrweg-Umläufe an Glasflaschen Jan Fischer, VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP)
Ob zur routinemäßigen Wareneingangskontrolle, der Überprüfung von Unregelmäßigkeiten oder bei der Einführung neuer Flaschendesigns: Der Industrie stehen seit Jahrzehnten zuverlässige und bewährte Standards der Verpackungsprüfung für die Beurteilung von Glasflaschen zur Verfügung.
Abb. 1: PilotFlaschenreinigungsmaschine KHS Innoclean im Wilfried-RinkeTechnikum der VLB Berlin; rechts im Bild ist der Line-Simulator
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Im Zusammenhang mit der Verpackungsprüfung an Glasflaschen sind vor allem die Standardwerke der Speziellen Technischen Lieferund Bezugsbedingungen – STLB (z.B. für Bierflaschen aus Glas [1]) zu nennen. Verbände wie die BV Glas (Bundesverband Glasindustrie e.V.), der Deutsche Brauer-Bund (DBB) oder der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie arbeiten diese Vereinbarungen zusammen mit neutralen Instituten wie der VLB Berlin aus. Sie unterliegen einer regelmäßigen Überarbeitung und stetigen Weiterentwicklung – nicht zuletzt, um auf Veränderungen der Marktsituation zu reagieren. Auch das Stichwort Lightweighting (Gewichtsreduzierung durch Materialeinsparungen) spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Grundlagen zur Überprüfung festgelegter Qualitätsniveaus stehen somit ausreichend zur Verfügung. Zur Beantwortung spezieller Fragestellungen, insbesondere was die Abnutzung und Alterung von Flaschen betrifft, hat sich an der VLB in den vergangenen Jahren zudem ein weiteres Tool bewährt: der Loop-Test. Im VLB-Loop-Test werden Mehrweg-Umläufe an Glasflaschen simuliert, um die Abnutzung während der Flaschenabfüllung sichtbar zu machen. Diese Simulation umfasst dabei im Speziellen die Abnutzung während der Reinigung in der Flaschenwaschmaschine, außerdem während des Transports auf den Förderbändern. Sicherlich findet ein Verschleiß an den Flaschen auch während des Transports auf dem LKW, im Einzelhandel und schließlich beim Endverbraucher Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
Foto: oh
statt. Diese Abnutzung geschieht allerdings eher zufällig, sodass man sie sinnvoll und reproduzierbar kaum nachbilden kann. Äußere Abnutzung und Stabilitätsverlust Die Durchführung des Loop-Tests ist auf den ersten Blick denkbar einfach: Flaschen eines Testpools werden in der Pilot-Flaschenreinigungsmaschine der VLB (KHS Innoclean; siehe Abb. 1) einer Reinigung unterzogen und durchlaufen danach für ein definiertes Zeitintervall einen Line-Simulator. Dieser Vorgang entspricht einem RecycleUmlauf – Loop genannt – und wird so oft wiederholt, bis ein vorher definiertes Testende, das sich an der zu erwartenden Lebensdauer
der Flaschen orientiert, erreicht ist. In der Regel werden etwa 25 bis 30, in Einzelfällen bis zu 50 RecycleUmläufe (Loops) an den Flaschen simuliert. Mit zunehmendem Alter der Flaschen nimmt das Scuffing zu und die Stabilität geht zurück. Um diesen Alterungsverlauf zu beobachten, werden während des Tests zu bestimmten Zeitpunkten Flaschen aus dem Testpool entnommen. So kann z.B. bei jedem 5. Umlauf die Zunahme des Scuffingrings dokumentiert werden (siehe Abb. 2). Wie bereits erwähnt, ist neben äußeren Abnutzungserscheinungen wie Scuffing vor allen die Abnahme von Stabilitätsparametern zu beobachten. Dabei sind typische Parameter, die sich in Abhängigkeit von der Umlaufhäu-
Foto: VLB
Abb. 2: Zunahme des Scuffingrings an Glasflaschen mit zunehmender Umlaufzahl figkeit verändern und standardmäßig in Loop-Tests überprüft werden, Innendruck- und Schlagfestigkeit, Axialdruckfestigkeit oder das Abwaschen der Heißendvergütung. Die Verpackungsprüfstelle der VLB ermittelt diese Werte, je nach Versuchsplanung, zu Beginn und am Ende des Tests sowie nach einer eingangs definierten Anzahl von Loops. Testflaschenpool Je nach Art und Häufigkeit der Labortests ergibt sich die Größe des Testflaschenpools und damit der Testumfang. Bei einer invasiven Prüfung, z.B. bei der Ermittlung der Innendruckfestigkeit, deren Ergebnisse erfahrungsgemäß einer hohen Standardabweichung unterliegen, sollte eine Probenpopulation von 25 Flaschen nicht unterschritten werden. Fragt man die Innendruckfestigkeit über einen Prüfumfang von 30 Loops zu jedem 5. Loop ab, ergibt sich ein Testflaschenpool von mindestens 175 Flaschen (25 Flaschen, jeweils zu Beginn, dann nach dem 5., 10., 15., 20., 25. und 30. Umlauf). Addiert man nun Flaschen für oben angesprochene zusätzliche Prüfungen (plus Rückstellmuster), ergibt sich schnell ein Testflaschenpool von 300 Flaschen. Bei einem Umfang in dieser Größenordnung ist mit einer Durchführungszeit von etwa zwei Wochen zu rechnen. Anwendungsbereiche Der Loop-Test soll die Praxis bestmöglich und ganzheitlich abbilden. Im Vergleich zu den einleitend erwähnten Prüfmethoden (z.B. Gebrauchsinnendruckfestigkeit nach STLB) ist der Arbeitsaufwand je-
doch deutlich höher. Insofern ist der Loop-Test zur routinemäßigen Wareneingangsprüfung nicht geeignet. Der Test ist in vielen Fällen eher als Alternative bzw. als Ergänzung zu den gängigen Prüfplänen (z.B. STLB) zu verstehen. Manche Situationen rechtfertigen jedoch den Arbeitsmehraufwand. Denn in einigen speziellen Anwendungsfällen ist der VLB-Loop-Test ein geeignetes Tool, um Flascheneingenschaften zu beurteilen: Einführung von Individualflaschen: Gerade bei der zunehmenden Anzahl von Individualgebinden mit teils ungewöhnlicher Architektur können mit einem Loop-Test stabilitätsbezogene Probleme sichtbar gemacht werden. Dasselbe gilt für produktionsbedingte Schwachstellen, wie z.B. Spannungen im Glas. Individualflaschen sollen sich dem Kunden im Einzelhandel in einwandfreier Optik präsentieren und sich von den herkömmlichen Poolflaschen unterscheiden. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk auch auf ästhetischen Abnutzungen – allen voran dem Scuffing. Ein Loop-Test kann zeigen, wie Scuffing mit der Umlaufhäufigkeit zunimmt, wie es die Flaschenästhetik beeinflusst und bis zu welcher Umlaufzahl Scuffing tolerierbar ist. Anhand dieser Beobachtungen kann bei der Einführung neuer Flaschensorten die zu erwartende Lebensdauer eingeschätzt werden. Auswirkungen von Materialeinsparungen: Der Trend des Lightweightings hat in jüngster
Vergangenheit auch vor MehrwegGlasflaschen nicht haltgemacht. Es geht bspw. um Einsparungen hinsichtlich Ressourcen und Kosten oder um ein leichteres Handling für den Endverbraucher. Vor allem in vergleichenden Testreihen können Loop-Tests die Auswirkungen des eingesparten Materials auf die Stabilität der Flaschen aufzeigen. Ein großer Vorteil des Tests ist in diesem Fall, dass der Zeitpunkt (bzw. die Anzahl der Umläufe) abgeschätzt werden kann, bis zu dem die Flaschen Mindestqualitätsanforderungen erfüllen. Auf Basis dessen lässt sich ermitteln, bis zu welchem Ausmaß Materialeinsparungen aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sind und ab wann eine deutlich verringerte Lebensdauer der Gebinde die Einsparung negiert. Spezielles Glas: Werden Flaschen mit einem neuentwickelten Glas hergestellt, kann ein LoopTest ihre Marktreife überprüfen. In der Vergangenheit konnten auf diese Weise entwicklungsbedingte Unzulänglichkeiten aufgedeckt und kostspielige Rückrufaktionen verhindert werden. Änderungen in der Heißendvergütung: Werden neue Heiß endvergütungsmittel appliziert, kann überprüft werden, wie sich dieses neue Mittel auf das Scuffing oder die Flaschenstabilität in Abhängigkeit von der Umlaufhäufigkeit auswirkt. Neuere Überlegungen zielen darauf ab, inwieweit man auf eine Heißendvergütung der Flaschen verzichten kann. Des Weiteren sind Loop-Tests zu Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
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Abb. 3: Rückgang der Innendruckfestigkeit während der Lebensdauer einer Glasflasche nennen, die der Evaluierung von Nachvergütungsmitteln dienen. Diese Nachvergütungsmittel werden nach der Flaschenreinigungsmaschine auf die Gebinde aufgebracht und verlangsamen die Scuffingbildung sowie den Rückgang von Stabilitätsparametern. Permanent bedruckte Flaschen: Simulationstests beurteilen auch das Abwaschverhalten des Drucks. Der Vorteil gegenüber Labortests ist in diesem Fall, dass auch die Spül- und Spritzvorgänge in der Fl as c h en reini g un g smas c hin e die Bedruckung mechanisch beanspruchen. Gerade vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Produktion und der damit verbundenen Einführung neuer Druckfarben (z.B. ohne Schwermetalle) ist es ratsam, eine Praxistauglichkeit im Vorfeld der geplanten Markteinführung zu überprüfen.
Neuartige Reinigungschemi kalien: Neuentwicklungen von Reinigungsadditiven für Flaschenreinigungsmaschinen sollen mitunter positive Auswirkungen auf die Flaschenstabilität oder Scuffingbildung haben. Ein Loop-Test kann die Wirksamkeit dieser Chemikalien überprüfen und bestätigen. Werden vergleichende Studien mit herkömmlichen Reinigungsmitteln durchgeführt, können die positiven Auswirkungen auch entsprechend quantifiziert werden. Auswertung Die Auswertung der Stabilitätsparameter erfolgt zunächst gemäß der gängigen Prüfvorschriften wie der STLB. Für die Prüfung Gebrauchsi nnendruckfestigkeit für Bierflaschen aus Glas ist bspw. spezifiziert: x-k∙s≥11 bar. Dabei ist x der Mittelwert der gemessenen Innendruckfestigkeit, s die Stan-
Abb. 4: Verlauf der Mittelwerte der Innendruckfestigkeit bei zahlreichen Testserien
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dardabweichung und k ein Faktor, der abhängig ist von der typischen Chargengröße, dem AQL (acceptable quality limit – ein vorher festgelegtes Prüfniveau) und dem Probenumfang. Dieses Auswerteverfahren wird auch bei Loop-Tests verwendet, um festzustellen, ob die Flaschen den marktüblichen Qualitätsanforderungen genügen. Eine weitere Methode der Auswertung bedient sich der Datenmasse, die sich aus vergangenen LoopTests ergeben hat. In Benchmarkähnlichen Vergleichen kann eine Einordnung der Flaschenqualität erfolgen. Abb. 4 stellt die Mittelwerte der Innendruckfestigkeit aller Untersuchungen jeweils zu Versuchsbeginn, nach 10 sowie nach 25 Umläufen dar. Die rote Markierung zeigt den Mittelwert aller Untersuchungen. Mit dieser Darstellung der Ergebnisse ist eine rasche Beurteilung der generellen Qualität sowie des Rückgangs der Stabilität möglich. Jedoch gilt es im Einzelfall zu überlegen, inwieweit ein Vergleich der jeweiligen Flaschensorte mit allen geprüften Flaschensorten zielführend ist. So sind z.B. bei einer Mehrwegflasche andere Werte zu erwarten als bei einer Einwegflasche. Unter Umständen ist es sinnvoll, den Benchmark einzugrenzen und nur relevante Flaschensorten zu berücksichtigen. [1] Spezielle Technische Liefer- und Bezugsbedingungen (STLB) für Bierflaschen aus Glas: www.vlb-berlin.org/ publikationen/downloads
Kontakt: Jan Fischer fischer@vlb-berlin.org
Pyraser Landbrauerei / KHS
Pyraser investiert in KHS-Glasfüller Die Pyraser Landbrauerei aus Franken und die KHS Gruppe blicken beide auf eine bewegte Unternehmenshistorie zurück – und auf eine, die nahezu zur selben Zeit begann. 1868 nahm der Vorläufer des heutigen Dortmunder Abfüll- und Verpackungsspezialisten seine Geschäfte auf. Nur zwei Jahre später braute Pyraser seine ersten Landbiere. Rund 150 Jahre später schreiben beide Traditionsunternehmen zusammen Geschichte. Denn die Landbrauerei investierte in Glasfüller von KHS.
(F.) Sieben Tage von der Einbringung bis zum Produktionsstart: Das war die Vorgabe der Pyraser Landbrauerei – und KHS hielt Wort. „Es durfte nichts schiefgehen“, sagt Braumeister Helmut Sauerhammer. Die Brauerei hatte ihren Flaschenkeller erneuert und dabei in den KHS-Glasfüller Innofill Glass DRS investiert. Überzeugt haben die Verantwortlichen in Bayern zunächst die Verbrauchsdaten und der für die Bierabfüllung wesentliche sauerstoffarme Abfüllprozess. Das patentierte KHS-Füllverfahren DRS-ZMS verbraucht lediglich 210 g CO2 pro hl Bier. „Wir brauchen deutlich weniger Kohlenstoffdioxid im Vergleich zum marktüblichen Wert bei gleich guten bzw. sogar besseren Restsauerstoffwerten“, erläutert Mike Herrmann, KHS-Vertrieb Deutschland. Automatisierte CIP-Kappen Die Pyraser Landbrauerei verschraubt ihre Bierflaschen mit Aluminiumdeckeln. Dadurch würde eigentlich aufgrund des größeren Volumens im Vergleich zu klassischen Kronkorken mehr Sauerstoff in den Behälter gedrückt – für Bier wäre das nachteilig, weil das Produkt schneller altert. Um den Sauerstoffeintrag jedoch zu minimieren, düst der KHS-Glasfüller die Alu-Anroll-Verschlüsse mit CO2 in den Verschließer. Durch diese gemeinsame Entwicklung mit der Brauerei sind die Sauerstoffwerte in der Flasche identisch mit den Werten in einer Flasche mit Kronkorkenverschluss. Darüber hinaus arbeitet der Innofill Glass DRS mit automatischen CIPKappen. „Einerseits wird die Reinigung aufgrund des deutlich geringeren Aufwands bei der Bedienung
Foto: KHS
erheblich vereinfacht. Andererseits steigert die daraus resultierende Zeitersparnis zudem die Effizienz in unserer Produktion“, sagt Sauerhammer. Manuelle Eingriffe werden ebenso wie beim werkzeuglosen Formatteilwechsel mit der hygienischen Schnellverriegelung Quicklock reduziert. Das Programm arbeitet automatisiert und auf Knopfdruck. Bisher mussten die Mitarbeiter die CIP-Kappen manuell auf die Füllventile aufbringen. Jetzt lassen sich Reinigungsprozesse zu bestimmten Uhrzeiten voreinstellen. Sie starten automatisch. Zudem wird eine potenzielle Kontamination des Füllers, wie bisher durch manuelles Aufbringen der CIP-Kappen denkbar, verhindert. Reduzierter Wasserverbrauch Auch unter Nachhaltigkeitsas pekten überzeugt die neue Inves
tition. Die ECO-Vakuumpumpe reduziert den Wasserverbrauch durch einen separaten Kühlkreislauf deutlich, sodass die Pyraser Landbrauerei statt 800 l stündlich nur 80 l Wasser verbraucht. Brauereien profitieren beim Innofill Glass DRS von den neuesten Technologien aus dem Hochleistungsbereich ebenso wie vom klar strukturierten Maschinenaufbau, der sowohl die Bedienung als auch die gesamten Produktionsprozesse erheblich vereinfacht. Die Pyraser Landbrauerei füllt pro Stunde bis zu 26 000 Flaschen Bier oder bis zu 24 000 Flaschen Softdrinks ab – und das seit der Inbetriebnahme reibungslos, wie Sauerhammer betont. „Ich habe es noch nie erlebt, dass bereits das erste abgefüllte Produkt in so kurzer Zeit verkaufsfähig war. Wir sind begeistert.“
Die Pyraser Landbrauerei hat ihren Flaschenkeller erneuert und dabei in den KHS-Glasfüller Innofill Glass DRS investiert
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
FACHLITERATUR
Gärung und Reifung des Bieres Grundlagen – Technologie – Anlagentechnik
www.vlb-berlin.org/verlag
Die Autoren haben eine aktuelle Gesamtdarstellung der Verfahrensund Apparatetechnik aller Prozessstufen zusammengestellt, die sich auch für die Berufs- und Hochschulausbildung eignet. Thematisiert werden u.a.: Einführung, Stellung und Bedeutung der Gärung und Reifung Brauereihefen NebenprodukteundVerfahren der Gärung und Reifung Technologische Maßnahmen für die Endproduktqualität
Gerolf Annemüller, Hans-J. Manger 3. überarb. Auflage, Juni 2020 872 Seiten, 332 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-921690-94-9 109 €
Die Hefe in der Brauerei Hefemanagement – Kulturhefe – Hefereinzucht – Hefepropagation Neben den Rohstoffen Malz, Hopfen und Wasser ist die Brauereihefe der wichtigste Mikroorganismus für die Bierherstellung. Die Eigenschaften der Hefe bestimmen die Qualität des Bieres. Entsprechend behandelt das Buch u.a. die folgenden Themen: Hefesystematik Anstellhefe Zusammensetzung der Hefe Stoffkennwerte der Hefe Stoffwechselvorgänge Hefevermehrung Nähr- und Sauerstoffbedarf
Die Autoren legen besonderes Augenmerk auf die verfahrenstechnischen Grundlagen. Ein historischer Rückblick auf die Züchtung rundet diese Schrift ab. Die 4. Auflage wurde aktualisiert und ergänzt. Gerolf Annemüller, Hans-J. Manger, Peter Lietz 4. überarb. Auflage, März 2020 478 Seiten, 210 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-921690-93-2 79 €
Ein Leitfaden zur gründlichen Gläserreinigung
Ein Leitfaden zur gründlichen Gläserreinigung
Information des Deutschen Brauer-Bundes e. V.
Maschinen,ApparateundAnlagen zur Hefevermehrung
Sorgfalt – Hygiene – Genuss
SORGFALT – HYGIENE – GENUSS.
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Obergärige Biere, Spezialbiere und High-gravity-brewing Reinigung und Desinfektion im Gär- und Lagerkeller Wirkstoffe und Oberflächen Einsatz von Pumpen Die 3. Auflage wurde in einigen Kapiteln aktualisiert und ergänzt.
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Die Gastronomie hat schon vor der Corona-Pandemie hohe Standards an die Reinigung von Gläsern angelegt. Jetzt gilt es, das Wissen aufzufrischen, um in der Praxis ein Höchstmaß an Sorgfalt sicherzustellen. Der Deutsche Brauer-Bund hat aus Anlass der Wiedereröffnung der Gastronomie die Grundregeln für die im deutschen Gastgewerbe eingesetzten Gläserreinigungsverfahren zusammengestellt. Experten aus Brauereien sowie die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gast-
gewerbe (BGN) haben die Erstellung des Leitfadens fachlich unterstützt. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die gängigen Reinigungsmöglichkeiten in gastronomischen Einrichtungen. Ergänzt werden die Hinweise durch Checklisten und praktische Hilfestellungen. Der Leitfaden kann unter www. reinheitsgebot.de/startseite/ausschank/bierausschank-aber-richtig kostenfrei heruntergeladen werden.
VLB-SERVICES
Reinzuchthefen und Starterkulturen für verschiedene Arten von Bier Während der Bierherstellung fermentiert die Hefe den Zucker der Würze zu Alkohol und CO2. Bei der Gärung bildet die Hefe außerdem eine Vielzahl von Nebenprodukten, die dem Bier seinen charakteristischen Geschmack verleihen. Traditionell werden Stämme der Gattung Saccharomyces in der Bierindustrie verwendet. Die untergärigen Kulturhefen werden vor allem zur Herstellung von Lagerbieren und Pils, obergärige Kulturhefen für die Produktion von Weizenbieren, Alt und Kölsch eingesetzt. (BF) Die Erforschung und Sammlung von Reinzuchthefen für den Einsatz in der Brauerei, Brennerei und Getränkeherstellung am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin blickt auf eine mehr als 100-jährige Tradition zurück. Nach den großflächigen Zerstörungen der Institutsgebäude im 2. Weltkrieg war es u. a. Prof. Dr. Siegfried Windisch (1913–2000), der die Stammsammlung wieder aufbaute. Heute sind die verschiedenen Sammlungen von Mikroorganismen an der VLB Berlin zusammengeführt und werden vom VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser betreut. Die enthaltene biologische Vielfalt von über 1000 Hefestämmen und 300 Bakterien bietet ein enormes Potenzial für die Entwicklung und Fotos: ew
Die Hefebank ist Teil des Biologischen Labors der VLB Berlin
Produktion von unterschiedlichen alkoholischen und nicht-alkoholischen fermentierten Getränken. Als Basis können verschiedene Rohstoffe wie Würze (für unterschiedliche Biersorten, einschließlich Sauerbier und Berliner Weiße), Tee (z.B. für Kombucha) oder etliche andere gesüßte Grundstoffe (z. B. für Wasserkefir, Hard Seltzer und Kwaas) verwendet werden. Unser Dienstleistungsangebot Die Hefebank des Biologischen Labors bietet verschiedenste Hefestämme und funktionelle Mikroorganismen für den Einsatz in der Brauerei sowie der Spirituosen- und Getränkeindustrie an. Es handelt sich in erster Linie um: Untergärige Kulturhefen, z. B. für Lagerbiere, Helles, Pils und Bockbiere Obergärige Kulturhefen,z. B. für Ales, Weizenbiere, Alt und Kölsch Brennerei-, Wein- und Cham pagnerhefestämme Hefen zur Herstellung spezifi scher Produkte: alkoholarme Biere und Spezialbiere, z. B. Berliner Weiße Milchsäurebakterien für die Maische- bzw. Würzesäuerung Kulturen für die Herstellung alkoholfreier Fermentationsge tränke, z. B.Kombucha und Wasserkefir Das biologische Labor berät Sie gern zu dem umfangreichen Dienstleistungsangebot im Bereich der Hefeund Starterkulturen sowie zu spezifischen Produktentwicklungen:
Isolierung, Identifizierung und Charakterisierung von Mikro organismen Hinterlegung und Pflege von brauereieigenen Stämmen als „Sicherheitskopie“ zur Lang zeitlagerung, z. B. als Kryo kultur Reinheitsprüfung bzw. Aufrei nigung Ihrer Brauereihefe Herstellung von getrockneten Präparaten Kundenspezifische Screenings und Durchführung von Ver suchsfermentationen, inklusi ve begleitender Analytik Produktentwicklung
Unsere Hefebank bietet verschiedenste Hefestämme und funktionelle Mikroorganismen an
Weltweiter Hefevertrieb Die Hefestämme werden als Flüssigkultur in Aluminiumflaschen, auf Schrägagar oder als Trockenhefe auf Filterpapier geliefert. Kontakt: Dr. Martin Hageböck biolab@vlb-berlin.org 030 450 80-157 www.vlb-berlin.org/labor-undberatung/reinzuchthefen Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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TECHNIK & TECHNOLOGIE
BRAUER-SCHULE
Zeit für einen Wechsel: Robert Pawelczak geht, Andreas Großmann kommt Brauer-Schule – Fragen an Auszubildende seit 1963 (oh) Unsere beliebte Rubrik Brauer-Schule blickt auf eine fast 60 Jahre währende Tradition zurück. Ins Leben gerufen wurde sie 1963 unter dem Namen „Der Brauer- und Mälzer-Lehrling“. Getreu dem Motto „Lehrlingsausbildung – eine ernste Sache“ erschien diese Reihe seinerzeit als monatliche Beilage zur Tageszeitung für Brauerei. Seit damals werden Prüfungsfragen und Fachrechenaufgaben von Berufsschullehrern zusammengestellt, aufbereitet und von der VLB publiziert. Ab 1983 wurde die Beilage in die Tageszeitung für Brauerei integriert und seit 1987 ist sie als BrauerSchule fester Bestandteil des Brauerei Forums. tätig, rund 1000 Brauerlehrlinge haben in meiner Zeit hier an 40 Abschlussprüfungen teilgenommen. Die allermeisten davon haben ihre Ausbildung auch erfolgreich abFoto: privat
Andreas Großmann (l.) übernimmt künftig von Robert Pawelczak die redaktionelle Aufbereitung unserer Serie Brauer-Schule
Von Januar 2000 bis Mai 2020 habe ich jetzt mit Freude und Euphorie für die Rubrik Brauer-Schule Fragen und Rechnungen zu ausgewählten Themen aus Mälzerei und Brauerei erstellt. Anfänglich bezogen sich diese Fragen auf Artikel, die im Brauerei Forum erschienen sind – was auch immer wieder mal zu kleineren Diskussionen mit deren Verfassern führte. Es hat mir viel Spaß gemacht und auch mein persönliches Wissen erweitert. Inzwischen habe ich aber „mein Pulver“ ein wenig verschossen. Ich mache das daran fest, dass die Fragen immer schwieriger und spezieller werden, da ich im Laufe der vergangenen 20 Jahre rund 1600 Fragen und 300 Rechenaufgaben erstellt habe. Ich habe daher beschlossen, diese Aufgabe abzugeben. In der Zeit als Autor für die BrauerSchule gab es von dienstlicher Seite nur eine Konstante: Mein Freund und Mentor, Markus Metzger, der mich damals auch zur Autorenschaft überredete, war die ganze Zeit mein Abteilungsleiter an der Staatlichen Berufsschule Main-Spessart in Karlstadt (die früher allerdings auch anders hieß). Inzwischen ist bei uns mittlerweile der vierte Schulleiter
Die bisherigen redaktionellen Mitarbeiter des Brauer- und MälzerLehrlings bzw. der Brauer-Schule waren: 1963–1981 Studiendirektor Wolfgang Krüger, Berlin 1981–1989 Oberstudienrat Reinhard Knoop, Berlin 1990–2000 Oberstudienrat Markus Metzger, Karlstadt 2000–2020 Studienrat Robert Pawelczak, Karlstadt ab 2020 Studienrat Andreas Großmann, Karlstadt geschlossen. Für mich als Berufsschullehrer steht der Wechsel zum dritten Rahmenlehrplan bevor, an dem ich mitarbeiten darf und soll – was mich sehr freut. In die Zeit meiner Autorenschaft für das Brauerei Forum fielen 16 Messen in Nürnberg. Dort galt es brautechnisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, das eine oder andere Bier mit Kollegen zu verkosten und Material für die Schule von der Zulieferindustrie zu erbetteln. Vor drei Jahren wurde Andreas Großmann unserer Schule als neuer Kollege zugeteilt. Andreas hat sich als absoluter Glücksgriff für unsere Brauerabteilung erwiesen. Er ist fest in unser Kollegium integriert und es freut mich besonders, dass ich ihn zu meiner Nachfolge als Autor der Brauer-Schule im Brauerei Forum „überreden“ konnte. In diesem Sinne, lieber Andreas, dir viel Spaß und Erfolg für deine neue Aufgabe! Robert Pawelczak
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende
Verbrauchszahlen Die Produktion von Bier ist ressourcenaufwendig. Vor allem der Verbrauch von Wasser und elektrischer Energie fällt ins Gewicht. Die Müllvermeidung ist ebenfalls ein Thema, dem der Brauer sich widmen muss. Doch es gibt auch Braunebenprodukte, die wiederverwendet werden, z. B. Treberreste. Sie lassen sich als Futtermittel verwerten.
2. Bier besteht zum Großteil aus Wasser. Welche Wassermenge wird für die Produktion von 1 hl Bier benötigt? a) 1 hl b) 3 hl c) 5 hl d) 10 hl e) 15 hl 3. Die letzte Spritzung der Flaschenreinigungs maschine muss mit Frischwasser erfolgen. Welche Frischwassermenge ist rechnerisch für eine 0,5-l-NRW-Flasche erforderlich, damit sie kalt und ohne Laugeanhaftungen die FlaReiMa verlässt? a) 50 ml b) 100 ml c) 200 ml d) 500 ml e) 1000 ml 4. Damit Bier mit einem möglichst geringen Sauer stoffgehalt abgefüllt werden kann, setzt man vor dem Verschließen eine sog. HDE ein. Welche Menge Wasser wird dabei pro Flasche eingespritzt? a) 0,05 ml b) 0,5 ml c) 0,5 cl d) 5 ml e) 1 cl 5. Für das Einleiten des anfallenden Abwassers muss die Brauerei Gebühren an die kommunalen Abwasseraufbereiter bezahlen. Diese Gebühr richtet sich aus an dem BSB5-Wert des Abwassers. Welche der genannten Flüssigkeiten hat den höchsten BSB5-Wert?
a) Haushaltsabwasser b) Brauereiabwasser c) Füllereiabwasser d) Glattwasser e) Bier 6. Die Nitratbelastung der Böden schreitet immer weiter voran. Welcher in der Brauerei verwen dete Stoff hat das Potenzial, die Nitratbelastung im Abwasser zu erhöhen? a) Glattwasser b) Heißtrub c) Salpetersäurereste d) Duschabwässer der Brauereimitarbeiter e) Frischwasserspritzung der FlaReiMa
Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt
7. Ein großer Kostenfaktor bei der Bierherstellung ist der Bezug der elektrischen Energie. Welcher Bereich der Brauerei hat den höchsten Strom bedarf? a) MSR-Technik b) Pumpen c) Drucklufterzeugung d) Kälteanlagen e) Füllerei 8. Bei der Abfüllung von umweltfreundlichen Mehrweg-Glasgebinden müssen die Altetiketten als Abfall entsorgt werden. Welche Müllmenge entsteht hierbei bei einer jährlichen Abfüllmenge von 100 000 hl? a) 1 t b) 1,5 t c) 5 t d) 10 t e) 15 t
Foto: Berliner Wasserbetriebe/Joachim Donath
1. CO2 wird nicht nur zum Aufkarbonisieren des Bieres benötigt, sondern auch zum Leerdrücken und Vorspannen von Tanks und Gebinden. Wie hoch liegt der durchschnittliche Bedarf an Kohlendioxid pro hl Verkaufsbier? a) 10 g b) 100 g c) 250 g d) 1000 g e) 2500 g
Fachrechnen: Treberreste dienen als Futtermittel oder können einer thermischen Verwertung zugeführt werden. Welche Trebermenge (80 % Wassergehalt) entsteht, wenn eine Brauerei 10 t Malz (Wassergehalt 4,0 % und Extraktausbeutewfr. 78,5 %) einsetzt? (0,1 t) (Lösungen S. 31) Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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IfGB AKTUELL
IfGB-FORUM
18. IfGB-Forum – die Anmeldung ist ab Juli möglich Die positiven Entwicklungen in der DACH-Region zum Ende des 2. Quartals stimmen die Organisatoren des 18. IfGB-Forums zuversichtlich. Es spricht alles dafür, dass das IfGB-Forum vom 5. bis 8. Oktober in Graz als erster Branchentreff nach dem Lockdown stattfinden kann.
www.spirituosen.ifgb.de/graz2020
Mit Unterstützung von
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(WiK) Das diesjährige IfGB-Forum ist nicht nur wegen der besonderen Rahmenbedingungen eine ganz einzigartige Veranstaltung, sondern auch wegen der angeschlossenen Jubiläumsveranstaltung „100 Jahre Destillerie Franz Bauer“, zu der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des IfGB-Forums eingeladen sind. Die größte deutschsprachige Spirituosentagung startet in diesem Jahr bereits am Montag, dem 5. Oktober, mit einer Besichtigung des Werks der Stoelzle Oberglas in Köflach bei Graz mit anschließendem Vorabendtreffen im Stoelzle-GlasCenter in Bärnbach. Das Vortragsprogramm mit Fachausstellung findet am 6. und 7. Oktober im Kongresszentrum der Messe Graz statt. Dem ersten Vortragsblock am 6. Oktober folgen die Besichtigungen der Destillerie Franz Bauer und der Fa. Anton Paar. „Wir sind sehr stolz, dass wir drei so kompetente Sponsoren gewinnen konnten“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. Der Mittwoch, 7. Oktober, ist ein reiner Vortragstag. Am Donnerstag, dem 8. Oktober, findet ab 14.00 Uhr die
100-Jahr-Feier der Destillerie Franz Bauer statt. Die Sponsoren bieten neben hochkarätigen Fachvorträgen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Betriebsführungen und geselligen Veranstaltungen zum Netzwerken. Destillerie Franz Bauer Die steirische Destillerie Franz Bauer wurde im Jahr 1920 gegründet und ist nicht nur Hersteller von edlen Bränden, Schnäpsen und Likören, sondern auch europaweit der einzige Lizenznehmer der Marke Jägermeister. Dem Team von HansWerner Schlichte gelingt erfolgreich der Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. Anton Paar Anton Paars Messgeräte sind hochpräzise und äußerst zuverlässige Instrumente mit innovativen Mess prinzipien und gut durchdachten User Interfaces. Die Geräte lassen sich nahtlos in die Arbeitsumgebung der Kunden integrieren. Anton Paar ist Weltmarktführer u. a. in den Bereichen Dichte- und Konzentrationsmessung sowie Rheometrie.
Fotos: WiK
Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
Stoelzle Glasgruppe Die Stoelzle Glasgruppe hat sich auf die Herstellung hochwertiger Prestigeflaschen u. a. für Spirituosen spezialisiert. Stoelzle ist Experte für Kleinserien und anspruchsvolle Dekorationen. Prämierte Designs zeugen immer wieder vom profunden Know-how der Glasgruppe. Ausblick Seit Ende Mai sind in Österreich Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern erlaubt und Beherbergungsbetriebe geöffnet. Ab 1. Juli darf man mit 250 Teilnehmern tagen. Reisen aus Deutschland und der Schweiz nach Österreich sind seit Mitte Juni 2020 möglich. Natürlich behalten die Veranstalter die Entwicklungen besonders in Österreich und Deutschland im Blick und passen ihr Veranstaltungskonzept ggf. den behördlichen Auflagen an. Im Juli wird die Anmeldung freigeschaltet, auch Aussteller werden sich dann anmelden können. In den vergangenen beiden Jahren zog das IfGB-Forum bis zu 130 Experten der Spirituosenbranche nach Ludwigshafen (2018) und Berlin (2019).
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
Foto: Croce & Wir /DESTILLERIE FRANZ BAUER
18. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI: 5. – 8. OKTOBER 2020 IN GRAZ 100 JAHRE DESTILLERIE FRANZ BAUER + Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung in Österreich und Deutschland + Qualitätssicherung für Spirituosen + Neues für die Brennerei + Abfüllung, Glas und Marketing
RAHMENPROGRAMM MONTAG:
Besichtigungen und Vorabendtreffen bei Stoelzle Oberglas in Köflach und Bärnbach
RAHMENPROGRAMM DIENSTAG:
Betriebsbesichtigungen bei der Destillerie Franz Bauer und Anton Paar. Begrüßungsabend im „Sudhaus“ von Anton Paar
RAHMENPROGRAMM DONNERSTAG:
Jubiläumsfeier 100 Jahre Destillerie Franz Bauer
Mit Moderation von Dr. Michael Prean, Innsbruck; Werner Albrecht, Bonn; Tim Fuchs, Berlin; und Mike Spandern, Kiel
Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/VLB Berlin
Dr. Josef Fontaine
IfGB/VLB Berlin
Österreichische Regelungen zur neuen EU-Spirituosenverordnung
Christina Lippitsch
Gesundheitsministerium, Wien
Das neue EU-Spirituosenrecht ab 25. Mai 2021
Werner Albrecht
BMEL, Bonn
Herausforderungen für die Österreichische Spirituosenbranche
Nicole Grob
Fachverband Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Wien
Aktuelle Themen der Spirituosenbranche
Angelika Wiesgen-Pick
BSI, Bonn
Die Leitfähigkeit als Messgröße in der Qualitätskontrolle einer Obstbrennerei
Prof. Manfred Gössinger
H. Bundeslehranstalt für Weinund Obstbau Klosterneuburg
Qualitätssicherung und -management im Spirituosenunternehmen
Josef Sulzgruber
Destillerie Franz Bauer, Graz
Innovative Analysesysteme für die Getränkeindustrie
Marcel Urban
Anton Paar, Graz
Einfluss des Fruchtreifegrads auf das Aromaprofil von Williamsbränden
Prof. Dr. Dominik Durner
Weincampus Neustadt
Wildhefen – Einsatz und Applikation
Dr. Ilona Schneider
EATON, Langenlonsheim
Vakuumdestillation für Geiste und Obstbrände
Gerald Hochstrasser
Destillerie Hochstrasser
CARL Automation und Brennerei 4.0
Alexander Plank
Carl GmbH, Eislingen
Die Brewers Still von Kaspar Schulz
Jörg Binkert
Kaspar Schulz, Bamberg
Krones Sondermaschinenbau für die Spirituosenindustrie am Beispiel Mozartkugel
Oliver Steiner
KRONES AG, Neutraubling
Jägermeister in Österreich – Die Kunst, eine Marke zum internationalen Erfolg zu führen
Denis Schrey
Mast-Jägermeister SE Wolfenbüttel
Prestigespirituosenflaschen & kurze Produktlebenszyklen – mit moderner Dekoration zur Losgröße Eins
August Grupp
Stoelzle Oberglas Köflach
Premiumspirituosen im Duty-free-Shop
Hannes Koch Destillerie Franz Bauer, Graz Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
www.spirituosen.ifgb.de/graz2020
QUALITÄTSSICHERUNG FÜR SPIRITUOSEN
(Änderungen vorbehalten. Weitere Vorträge angefragt)
RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND
NEUES FÜR DIE BRENNEREI
ABFÜLLUNG, GLAS UND MARKETING
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IfGB AKTUELL
BSI
Chancen und Herausforderungen – die Corona-Krise zieht an der Spirituosenbranche nicht spurlos vorüber Im Jahr 2019 haben sich Spirituosen relativ gut am Markt behaupten können. Mit rund 720 Mio. Flaschen à 0,7 l lag der deutsche Spirituosenmarkt im Jahr 2019 zwar um rund 1,5 % unter dem Vorjahresniveau, blieb aber der größte in der Europäischen Union. Der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland lag 2019 bei 5,3 l (rund –1 %). (F.) Gemäß Marktforschungsinstitut GfK haben in 2020 die CoronaPandemie und ihre Konsequenzen die Verbraucherstimmung auch bei Spirituosen beinflusst. Während der Lebensmittel-Einzelhandel Anfang des Jahres eine relativ stabile Nachfrage nach alkoholhaltigen Getränken zeigte, ist diese jetzt zum Teil rückläufig. Überdies werden die Umsatzeinbußen der Gastronomie in Höhe von voraussichtlich 15 bis 20 % nicht durch die LEH-Nachfrage kompensiert. „Die weitere Entwicklung am Spirituosenmarkt wird in Abhängigkeit von der angestiegenen Sparneigung sicherlich auch ihre Auswirkungen im Spirituosenbereich zeigen, wobei eine seriöse Konsumprognose für 2020 erst abgegeben werden kann, wenn IfGB / VLB Berlin
RA Martin Kieffer verstorben Martin Kieffer, ehemaliger BSI-Geschäftsführer und langjähriger Dozent des Faches Gesetzeskunde in den Destillateurkursen des IfGB und Vortragsreferent des IfGB-Forums Spirituosen und Brennerei, ist am 16. Juni 2020 verstorben. (WiK) Selten hat man einen Menschen erlebt, der das Leben so sehr liebt, dass er selbst nach schwersten Schicksalsschlägen immer wieder ans Werk ging, energie geladen, vergnügt, kommunikativ. Mit Freude beriet er Spirituosenhersteller professionell, erschloss neue Geschäftsfelder und gründete gemeinsam mit seinem kollegialen Freund Werner Albrecht u. a. die Gesellschaft für Geschichte
absehbar ist, wie lange die CoronaSchutzmaßnahmen in Deutschland Konsequenzen zeigen“, sagte der BSI-Präsident Thomas Ernst. Nach Analysen der Marktforschung Information Resources sank der Spirituosenabsatz im LEH 2019 um 2,7 Mio. Flaschen bzw. um 0,5 % auf rund 543 Mio. Flaschen gegenüber dem Vorjahr. Rund 75 % des Gesamtabsatzes wurden 2019 über den Lebensmittel-Einzelhandel abgesetzt. Die unterschiedliche Entwicklung einzelner Segmente setzte sich fort. Die größten Marktanteile verbuchten mengenmäßig weiterhin „Klare Spirituosen“ (rund 36,6 %), „Liköre“ (rund 35,5 %) und „Weinbrände/Cognac“ (rund 8,8 %). Das Umsatzvolumen am Spirituosenmarkt betrug 2019 rund 4,5 Mrd. € im des Branntweins (GGBW) e. V., deren Schatzmeister er wurde. „Wir verlieren einen ausgewiesenen Experten des Spirituosenrechts und einen treuen Unterstützer unserer Destillateurkurse und Spirituosentagungen“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. „Die Branntwein- und Spirituosenwelt ist relativ klein und wie eine Familie und Martin Kieffer war in der Tat ein profunder Kenner des Spirituosen- und Lebensmittelrechts und vor allem von allen anderen Rechtsgebieten, die ebenfalls Rahmenbedingungen der Brennerei- und Spirituosenwirtschaft setzen“, sagt Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. „Er ist nicht zu ersetzen.“ Ralf Hapke, Fa. August Ernst, schreibt: „Der Tod von Martin Kieffer nimmt mich persönlich sehr mit, habe ich doch in den letzten fast 25 Jahren viel im Bereich Lebensmittel- und
LEH. Die Spirituosenexporte betrugen im Jahr 2019 – laut Statistischem Bundesamt – rund 279 Mio. Flaschen (–3,1 % im Vorjahresvergleich). Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, handelt es sich allerdings um eine Erhöhung von 31,6 %. Wichtigste Ausfuhrländer sind u. a. die Niederlande, die USA, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Österreich, Dänemark, Tschechien, Italien, China und die Schweiz. In Bezug auf das gesamte Aufkommen der spezifischen Verbrauchsteuern für alkoholhaltige Getränke in Höhe von 3139,5 Mio. € für 2019 (2018: 3185,7 Mio. €) entfiel auf Spirituosen ein Anteil von 67,5 % und betrug 2117,8 Mio. € im Jahr 2019 (–0,7 % im Vorjahresvergleich). Das Statistische Bundesamt meldet für das Jahr 2019 bei Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten eine Abnahme auf 2858 Mitarbeiter (–1,2 %), die in 48 Betrieben (–4 Betriebe) beschäftigt waren. Die längste Aufschwungsphase der Nachkriegszeit ist beendet. Die Corona-Pandemie bedroht die Globalisierung und wird ihren Niederschlag besonders auch in der deutschen Wirtschaft zeigen, so der Sachverständigenrat. Lockdown und „neue Normalität“ würden die Spirituosenbranche nachhaltig fordern.
Foto: WiK
NACHRICHTEN
RA Martin Kieffer 30.11.1958 – 16.6.2020 Spirituosenrecht und vielen anderen Bereichen mit ihm freundschaftlich zusammengearbeitet.“ Familie Kieffer schreibt zum Abschied: „Mit Deiner Lebensfreude, Deinem immerwährenden Optimismus und Humor wirst Du ewig in unserem Herzen bleiben.“
Die Trauerfeier hat am 29. Juni in Bonn stattgefunden. Kondolenz: Trauerhaus Kieffer c/o Bestattungen Spannuth, Sternenburgstr. 52, 53115 Bonn
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
QUALITÄTSSICHERUNG
DLG veröffentlicht Ergebnisse der Qualitätsprüfung für Spirituosen 2020 Das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat im Rahmen seiner Qualitätsprüfung in diesem Jahr mehr als 500 Spirituosen prämiert. Die Experten unterzogen zuvor alle Proben umfangreichen Laboranalysen und Deklarationskontrollen. Der Prüfungsschwerpunkt lag auf der sensorischen Qualitätsbewertung der Erzeugnisse. vor allem das Geschmacksprofil ausschlaggebend ist. Um hier zu einem repräsentativen Ergebnis zu gelangen, setzt die DLG neben einem wissenschaftlich aktuellen Prüfschema nur erfahrene und regelmäßig DLG-geschulte Experten für die Bewertung in den verschiedenen Spirituosen-Kategorien ein. Die teilnehmenden Unternehmen nutzen die DLG-Prüfungen als Ergänzung der eigenen Qualitätssicherung, die Prämierungen fürs Marketing. „Die Entscheidung, welche Produkte wir für die DLGPrüfung einreichen, war schwierig“, sagt Tim Müller, Geschäftsführer der Deutschen Spirituosen Manufaktur (DSM). „Letztlich war es uns wichtig, dass Proben aus allen unseren Produktkategorien von unabhängiger Stelle kritisch untersucht werden. Für uns ist das Ergebnis ein Ansporn, konsequent weiterzugehen, mit akribischer Produktentwicklung, mit Rohstoffen von erlesener Qualität und sorgfältiger Verarbeitung von Hand.“ Auch Philipp Schwarz, Leiter der Versuchsbrennerei der Malzfabrik®
Weyermann, verlässt sich auf das Urteil der DLG. „Der Whisky zeigt deutlich, wie entscheidend der Einsatz von hochwertigen Rohstoffen ist“, sagt Schwarz. Die VLB Berlin gratuliert ihren Mitgliedsunternehmen zur DLGPrämierung • Alte Kurhausbrennerei Hans Hertlein • Birkenhof Brennerei • Dolleruper Destille Sauer & Hartwig • Henkell & Co. • Jobelius Spirituosen • Weyermann® Malzfabrik Das IfGB gratuliert seinen Partnerfirmen Deutsche Spirituosen Manufaktur, August Ernst Kornbrennerei und Likörfabrik, E .F. Elmendorf, Friedrich Specht, Kornbrennerei J. J. Kemper, MemoryKorn Friedrich Hoffmann, Hinricus Noyte’s Spirituosen, Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei, Steinhauser Alte Bodenseebrennerei sowie der Universität Hohenheim.
Alle prämierten Produkte: www.dlg.org/ spirituosentest
Foto: DSM
Foto: DLG
(BF) Das Spektrum der getesteten Spirituosen reichte von seltenen Bränden und Geisten sowie Likören über Gin bis hin zu Wodka- und Rumsorten. Die Spirituosen stammten aus dem gesamten Bundesgebiet. Zudem beteiligten sich zahlreiche Hersteller aus dem Ausland an der Prüfung. Neben den national und international vertriebenen Spirituosen wurden auch eine Vielzahl regionaler Spezialitäten in den umfangreichen Prüfungen bewertet. Anders als andere, rein sensorische Wettbewerbe gliedert sich die DLGQualitätsprüfung in drei Teile: die Prüfung der Deklaration auf dem Etikett bezüglich der gesetzlichen Vorgaben, die chemischen und physikalischen Tests im Spirituosen-Labor der VLB Berlin und die sensorische Analyse durch Sachverständige der DLG. Spirituosen, die die umfangreichen Tests bestehen, erhalten die Auszeichnung „DLG-prämiert“ in Gold, Silber oder Bronze. Die Sensorik hat in der DLG-Prüfung einen besonderen Stellenwert für die Qualitätsbeurteilung, da für die Akzeptanz von Spirituosen
Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
BRAU-BÖRSEN-BILANZ
Covid-19 kippt Kalkulationen 2020 Vom ersten Virusschock haben sich die deutschen Börsen etwas erholt. Aus dem 1. Quartal 2020 ging der Dax 30 (FAZ-Index) im Vergleich zum Ultimo 2019 mit -25,0 (-26,9) % auf 9936 (1802) Indexpunkte bei zwischenzeitlich noch deutlich stärkeren Tiefs. Bis zum Mai-Ultimo 2020 machten die Börsenbarometer im Vergleich zum Märzschluss +16,6 (+16,2) % gut auf 11 587 (2094) Punkte. Das waren im Vergleich zum Ultimo 2019 noch -12,5 (-15,1) %. Kulmbacher freut sich auch 2019 über Bügelverschluss. Die Kulmbacher Gruppe hat ihren Getränkeabsatz 2019 im Konzern mit -0,5 (+6,5/1,8) % auf 3,322 (3,339/3,136) Mio. hl gemeldet. Dieses Volumen versteht sich mit Handelsware und ohne Lohnfertigung. Im Handel wurden +2,3 (+10,1) % gleich ca. 48 (ca. 195) Thl Mehrverkauf gemeldet, was sich auf ca. 2,13 (ca. 2,09) Mio. hl Getränke hochrechnet. Der Gastronomieabsatz gab erneut ab, in 2019 -2,3 (-0,6) %. Und die Ausfuhr ging vornehmlich Italiens halber -2,5 (-6,4) % zurück. Eigenbier habe bei den Oberfranken +1,1 % gleich +24 Thl freundlich tendiert, womit es auf ca. 2,205 (ca. 2,18) Mio. hl geschätzt werden kann. Dabei sprangen die Alkoholfreien +9,7 % und Biermisch +7,6 % (auf 263 Thl). Bei den Marken habe „Mönchshof“ erneut deutlich zugelegt, 2019 um +8 (nach +17,5) % auf nun ca. 0,96 Mio. hl gleich knapp jedes 4. Bügelbier national. „Kapuziner“-Bügelweißbier habe +2,5 (+6) % auf 211 (206) Thl fester tendiert. „Kulmbacher“ Pilsbiere hätten nach Preiserhöhung knapp -5 (+3,2) % verloren. Rückläufig auch die Sachsenmarken „Sternquell“ (im Vorjahr stabil) und „Braustolz“ (ca. -4 nach +2 %). „Scherdel“ habe im Handel freundlich gelegen, indes im wichtigen Gastrogeschäft verloren. „EKU“ habe im Ausland mehr verkauft und im Inland nach Preiserhöhung abgegeben. Die Würzburger Marken, 2018 sämtlich im Plus, gaben nach Preiserhöhungen ab, dabei „Würzburger Hofbräu“ -2,6 %, was als sehr moderat bezeichnet wurde. Auch der „Keiler“ und das „Sternla“ (+14 % in 2018) zeigten sich rückläufig. Und bei den AfG habe sich Bad Brambach mit -0,1 % behauptet, wobei +28 Thl bei Glas-MW den Pet-Rückgang komplett aufgefangen hätten. „Garten-Limonade“ sprang bei den Thüringern +17 %
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
gleich +9 Thl auf gut 60 (gut 50) Thl. (2018) auf 211 (177) Mio. €. Dabei Erfolg 2019 nicht weit vom kamen auf der Vermögensseite aus Ausnahmejahr 2018 entfernt dem neuen Leasingstandard 26,7 Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin (0) Mio. € Leasingnutzungsrechte Kulmbach 2019 im Konzern net- sowie 3,2 (0) Mio. € Leasingfordeto 232,9 (231,7) Mio. € (+0,5 %), rungen. Auch die Ansätze für Kasse davon 8,7 (9,0) Mio. € im Ausland. sowie Forderungen aus Lieferungen Bier brachte 171,6 (171,4) Mio. € und Leistungen stiegen. Auf der FiUmsatz, AfG 45,9 (44,7) Mio. € und nanzierungsseite standen neu 29,6 Sonstiges 13,6 (13,7) Mio. €. Der Ma- (0) Mio. € Leasingverbindlichkeiten. terialaufwand sank -0,5 % auf 83,0 Das Eigenkapital stieg auf 80,8 (83,4) Mio. €. Rückläufig auch die (78,8) Mio. € (EK-Quote 38,4 nach 44,4 %). Netto cash insonstigen betr ieb vestiert haben die Oberlichen Aufwendungen, Heute in der franken 15,4 (19,1) Mio. € wo bisherige MietaufBrau-Börsenvornehmlich in Technik wendungen durch den Bilanz und Logistik in Kulmneuen Leasingstandard bach, Technik in WürzIFRS 16 zu Abschrei• AB InBev burg sowie in Gebinde bungen und Sollzin• Bitburger (Bügelverschluss und sen geworden sind. Im • Einbecker Bad-Brambacher-MW). Gegenzug stiegen die • Gerolsteiner Zahlen zur wirtschaftAbschreibungen auf • Kulmbacher u.a. lichen Entwicklung der 27,7 nach 18,8 Mio. €, Einzelgesell schaf ten davon 7,5 Mio. € neu auf Leasingnutzungsrechte und enthält der Konzernabschluss von 1,1 Mio. € außerplanmäßig. Auch Kulmbacher, die gruppeninterne der Personalaufwand stieg bei Umsätze vor einigen Jahren auf durchschnittlich 940 (927) Mitar- Verrechnungspreise umgestellt hat, beitern inkl. Azubis. Das Betriebs- erstmals nicht mehr. ergebnis stellte sich auf 12,5 Mio. € nach 14,2 Mio. € im seinerzeit als 123. Hauptversammlung erstmals Ausnahmejahr bezeichneten 2018. virtuell Das Finanzergebnis zeigte sich trotz Vor Corona hatten die Oberfranken höherer Sollzinsen (-0,4 Mio. € für 2020 einen Mehrumsatz im unaus IFRS 16) bei -0,5 (-0,6) Mio. €. teren einstelligen Prozentbereich Nach 3,5 (4,4) Mio. € Ertragsteuern bei wenig verändertem Betriebsschloss die Plassenburg mit 8,41 ergebnis angestrebt. Auch über den (9,28) Mio. € Jahresüberschuss. Zukauf regionaler Marken wollte Aus 5,23 (5,47) Mio. € HGB-Bilanz- die Plassenburg weiter wachsen. gewinn in der AG wollte die Toch- Am 18. März 2020 ergänzte der ter der Paulaner Brauerei Gruppe Vorstand, die Auswirkungen des GmbH & Co. KGaA und damit der Virus auf das Geschäft von KulmHäuser Schörghuber und Heineken bach ließen sich derzeit nur sehr erneut 5,04 Mio. € gleich 1,50 €/Ak- schwer einschätzen und seien tie zahlen. Direkt im Eigenkapital in der ursprünglichen Prognose gebucht wurden -1,43 (-0,68) Mio. € noch nicht enthalten. Bereits zu Minderung aus der Neubewer- diesem Zeitpunkt absehbar waren tung der Pensionsrückstellungen. Umsatzeinbußen in den Hauptexportländern Italien und China wie Bilanzverlängerung durch IFRS 16 auch in der Deutschland-GastroDie Kulmbach -Konzernbilanz nomie. Überdies könnten sich die längte sich zum Ultimo 2019 wirtschaftlichen Verhältnisse von
Absatzentwicklung 1. Quartal 2020 und 2019 im Vergleich AB InBev Konzern-Getränkeabsatz (Mio. hl) Gesamt
Heineken
Carlsberg
Molson Coors**
1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019
119,7
131,7
58,2
60,6
26,9
29,0
18,4
20,1
12,8
22,1
7,6
7,6*
–
–
–
–
–
–
–
–
9,1
10,7
–
–
darin: Asien/Pazifik Asien
Quelle: Pressemitteilungen zum 1. Quartal 2020 *Die Heineken-Beteiligung an China Resources Beer geht nicht in den Konzern-Getränkeabsatz ein / **Financial volume Kreditnehmern und Kunden verschlechtern, mit Rückwirkungen auf den oberfränkischen Spezialitätenanbieter. Ihre 123. ordentliche Hauptversammlung hält Kulmbach gemäß § 1 II COVID-19-Maßnahmengesetz am 23. Juli 2020 als virtuelle HV in ihren Geschäftsräumen ab – ohne physische Teilnahme der Aktionäre und ihrer Vertreter. Einbecker Brauhaus 2019 wieder mit Gewinn Das Einbecker Brauhaus hat 2019 539 nach 558 Thl Bier verkauft (-3,4 %). Dabei tendierten ihre Eigenmarken im Inland -1,4 % leichter auf 425 (430) Thl. Die Marke „Einbecker“ habe -1,4 % gelegen und Preiswert-„Nörten-Hardenberger“ +0,8 %. In die Ausfuhr gingen 4 (3) Thl. Das verbleibende Volumen mit der Lohnproduktion verengte sich -11,2 % auf 111 (125) Thl. Umgesetzt hat HGBBilanziererin Einbecker daraus nach 4,09 (4,27) Mio. € Biersteuer netto 31,0 (31,6) Mio. € (-2,1 %). Hinzu kamen 1,6 (1,1) Mio. € sonstige betriebliche Erträge. Der Materialaufwand ging nur -1,3 % auf 9,8 (9,9) Mio. € zurück. Während Personalaufwand (bei durchschnittlich konstant 124 Mitarbeitern ohne Azubis) und Abschreibungen leicht stiegen, sanken die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich auf 10,1 (12,6) Mio. €. Entsprechend drehte das Betriebsergebnis auf +1,0 (-1,3) Mio. €. Nach -0,5 (-0,6) Mio. € Finanzergebnis (Härke Peine lieferte 23 000 € ab) und -0,06 (-0,08) Mio. € sonstigen Steuern schloss der Traditionsbrauer 2019 mit +0,45 (-1,94) Mio. € Jahresüberschuss (2018: Fehlbetrag). Das Ergebnis enthielt Einmalerträge
aus Rückstellungsauflösungen und Anlagenverkäufen. Wegen der zum Märzultimo noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise wurde der Hauptversammlung – online am 9. Juni 2020 – anstelle einer Dividende der Vortrag der 0,25 (0) Mio. € Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorgeschlagen. Die Südniedersachsen hätten 2019 nicht ihre Absatzziele, durch effizientes Kostenmanagement aber ihre Ergebnisziele erreichen können. Die AG-Bilanz zeigte sich mit 30,9 (31,1) Mio. € Summe wenig verändert bei 13,2 (12,7) Mio. € Eigenkapital inkl. Bilanzgewinn (EK-Quote 42,6 nach 41,0 %). Der Buchinvest 2019 lag brutto bei 3,7 Mio. € in Sachen und Rechte (allein 0,9 Mio. € in Gebinde) und 0,6 Mio. € in Wirtedarlehn. Vor Corona wollte Einbeck in 2020 einen Gewinn im mittleren sechsstelligen Bereich erwirtschaften. Marke Krombacher 2019 erneut über 6 Mio. hl Ausstoß Das Haus Schadeberg hat für seine Dachmarke Krombacher 6,011 (6,025) Mio. hl Ausstoß 2019 gemeldet (-0,2 % nach +4,5 %). Die Siegerländer hatten diese Schwelle in 2018 erstmals übersprungen. Bei den weiteren Marken sei „Vitamalz“ 2019 deutlich gewachsen (2018: 214 Thl). In der nationalen Gastronomie sei der Fassbieranteil ausgebaut worden. Im gestiegenen Export hätten sich vornehmlich die Kernmärkte Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Russland nachhaltig positiv entwickelt. Schweppes Deutschland (mit „Orangina“ und „Dr Pepper“) habe ihren Ausstoß um
kräftige +8,3 (+14,6) % auf 1,283 (1,185) Mio. hl ausgeweitet. Der Gesamtausstoß in der Krombacher Gruppe wurde mit +1,2 % auf 7,591 (7,499) Mio. hl genannt. Umgesetzt wurden in der Gruppe +1,4 % mehr auf 862 (850) Mio. €. Davon kamen 139 (129) Mio. € Umsatzanteil von Schweppes Deutschland (+7,9 %). Auch 2020 wollte man im Kreuztal mit Qualität und Sortenvielfalt punkten. Neu komme „Krombacher Limobier“ (70 % naturtrübe Limonade und 30 % Krombacher Pils). Schweppes bringe mit „Schweppes Virgin Cocktails“ eine alkoholfreie Cocktail-Limonade, zunächst als Mojito und Moscow Mule. Über das Anti-Corona-Engagement des Hauses Schadeberg nicht zuletzt zugunsten des DRK hat BF bereits berichtet (April 2020, S. 27). Bitburger Braugruppe 2019 in Summe zufrieden In der Bitburger Braugruppe tendierte der Absatz 2019 um -1,1 (-2,7) % leichter, das wären dann ca. 6,5 (6,6/6,8) Mio. hl. Der Umsatz stellte sich bei ca. 1700 Mitarbeitern um -0,7 (+1,3) % auf 792 (797/787) Mio. €. „Benediktiner“Weißbier habe +10,6 % Mehrumsatz erzielt, „Bitburger Kellerbier“ gut +5 % und „Bitburger Alkoholfrei 0,0“ knapp +2 %. Gelobt wurden weiter „Köstritzer Kirsche“ und „Bitburger Winterbock“. Das Haus Simon ist einmal mehr deutscher Faßbierprimus. Gemischt ausgefallen sei 2019 die Ausfuhr. Bitburg zeigte sich mit 2019 in der Summe zufrieden. Neu kam „Bitburger Helles Lagerbier – glutenfrei“, getestet würde in drei Bundesländern „Bitburger Apfel Cider“. Die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, die zu 51 % bei der Bitburger Unternehmensgruppe und zu 32 % bei der Buse KSW GmbH & Co. liegt, Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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BETRIEBSWIRTSCHAFT
Zum 80. Geburstag von Dr. Michael Dietzsch Seinen 80. Geburtstag feierte am 18. Mai 2020 Dr. Michael Dietzsch, langjähriger Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Bitburger Brauerei und Geschäftsführer der Bitburger Holding sowie Mitglied und Vorsitzender des GerolsteinerBeirats. Der Jubilar prägte nach seinem Eintritt in die Bitburger Brauerei 1971 die Optik der einstigen Monomarke „Bitburger“ in Weiß und Gold und legte mit der von ihm vertretenen Marketing- und Vertriebsstrategie den Grundstein für ihren Aufstieg als PremiumMarke, wie die Bitburger Braugruppe in ihrer Pressemitteilung herausstellte.
Unter seiner Ägide wurde 1992 die Zusammenarbeit mit dem DFB und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestartet, und das „Bit“ zum Primus in der deutschen Gastronomie. Von 1993 bis 1999 handelte Dr. Dietzsch als Präsident des Deutschen BrauerBunds. Der Ehrensenator der Universität Trier ist bis heute als Vorsitzender des Stiftungsrats der Dr.-HannsSimon-Stiftung aktiv. Dr. Michael Dietzsch ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz.
hat 2019 im Vergleich zum Ausnahmejahr 2018 Absatz abgegeben, gleichwohl aber deutlich über den Vorjahren geschlossen. Verkauft hat die Vulkaneifel –3,5 % (+6,5) % auf 7,76 (8,04/7,55/7,49) Mio. hl. Gelobt wurde auch hier Glas-MW, der von den Verbrauchern verstärkt nachgefragt werde, und stilles Wasser, wo „Naturell“ +3,9 % gewachsen sei. Seine MW-Quote nannte der Brunnen mit ca. 67 %. Der Ausfuhranteil liege bei knapp 4 %. Der Nettoumsatz stellte sich bei derzeit 865 Beschäftigten nur -2,2 (+7,8) % auf 302 (309/286/277) Mio. €. Die
Vulkaneifel wies auf weiterhin steigende Nachfrage im Mineralwassersegment ab 0,40 €/l hin, indem sie Branchenprimus ist. Anfang 2020 sollte eine weitere Glas-MW-Anlage starten. Investiert werde auch in Lager- und Verladekapazitäten für MW. Veltins-Gesamtausstoß 2019 erneut über 3 Mio. hl Die Brauerei C. & A. Veltins hat nach erstmaligem Überspringen der 3-Mio.-hl-Marke im Ausnahmejahr 2018 ihren Ausstoß 2019 nochmals ausweiten können, diesmal +1,2 (+4,8) % auf 3,05 (3,01/2,87) Mio. hl. Gelobt wurden die „Grevensteiner“ mit +10,3 % Sprung auf 241 (219/169) Thl und zunehmend nationaler Präsenz in nun 18 700 Absatzstätten. „V+“Biermixes gaben erneut ab, auf 295 (321/326) Thl. Unter der Dachmarke „Veltins“ wurden 140 Thl Nicht-Pilsener eingebraut. Das „Pilsener“-Flaschenvolumen wurde mit 1,654 Mio. hl genannt (+1 %), die Dose habe ohne Nennung absoluter Zahlen +8,4 % zugewonnen. Ihren Faßbieranteil bei „Veltins“ sowie „Grevensteiner“ gaben die Hochsauerländer mit insgesamt 523 Thl an bei 14 750 Gastronomiepartnern, das waren 17,2 % (2017: 17,4 %) vom Gesamtausstoß. 192 (194) Thl vom Gesamtvolumen gingen in die Ausfuhr. Umgesetzt hat die Brauerei mit zuletzt 678 (655) Mitarbeitern +2 (+9) % mehr auf 359 (352) Mio. €. Das Haus Veltins sah sich 2019 erneut deutlich über Markt- und Wettbewerbsniveau. In-
vestiert wurden 2019 in MeschedeGrevenstein 34 Mio. €. Dort ging eine Tankfarm mit 30 Thl Gesamtbetriebsvolumen ans Netz. Zuletzt kam ein „Helles Pülleken“ (0,33 l, 5,2 Vol. %). Über liquiditätsverbessernde Stützungsmaßnahmen des Hauses Veltins zugunsten ihrer Gastronomie- und GFGH-Partner im Corona-Stillstand hat BF bereits berichtet (April 2020 S. 27). Bi o -Vo r r ei te r i n Neumarkter Lammsbräu hat 7,5 % Mehrabsatz 2019 auf 258 (240) Thl gemeldet. Bier habe dabei +5,6 % gewonnen auf 106 Thl. Und AfG (mit „now“ und „BioKristall“) hätten +8,8 % zugelegt auf 152 Thl. Ihren Umsatz konnten die Oberpfälzer +7,8 % auf 28,9 (26,8) Mio. € ausweiten. Das Haus Ehrnsperger sprach von einem erneut sehr erfolgreichen Geschäftsjahr. Aufgebaut wurden 5 neue Lagertanks (insgesamt 4,6 Thl Kapazität). Vor seiner Fertigstellung stand Februar 2020 das neue Logistikzentrum Blomenhof. ABI im 1. Quartal 2020 mit Covid19-Einbruch in Asien Der Getränkeabsatz von Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev ist im 1. Quartal 2020 im laufenden Geschäft um -9,1 % eingebrochen auf 119,7 Mio. hl (Vorjahresquartal nach Australien-Restatement: 131,7 Mio. hl). ABI-Eigenbier stellte sich dabei -10,4 % auf 103,4 (115, 4) Mio. hl . Der Einbruch kam weitgehend aus der Region Asien/Pazifik, die -42 % auf 12,8 (22,1) Mio. hl verlor, und war Folge der Covid-19-Pandemie, die in die-
AB InBev: Das 1. Quartal 2020 und 2019 im Vergleich Getränkeabsatz (Mio. hl) Regionen
Umsatz (Mio. US-$)
Normalis. EBIT (Mio. US-$)
US-$/hl Getränke
Betriebsmarge (%, Basis normal. EBIT)
1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2020
1Q/2019
Nordamerika
24,38
24,52
3557
3478
1163
1154
146
142
32,7
33,2
Mittelamerika
29,94
30,51
2582
2711
1063
1148
86
89
41,2
42,3
Südamerika
34,26
36,27
2185
2618
563
907
64
72
25,8
34,6
Europa/Nahost/Afrika*
18,09
18,15
1577
1672
233
340
87
92
14,8
20,3
Asien/Pazifik
12,78
22,10
956
1610
43
404
75
73
4,5
25,1
Globaler Export, Holdings
0,24
0,16
146
135
-260
-284
–
–
–
–
119,68
131,72
11 003
12 224
2805
3668
92
93
25,5
30,0
Gesamt
Quelle: Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 1. Quartal 2020 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss; 2019: nach Restatement) US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)
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Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
ser Region bereits das 1. Quartal 2020 prägte. Allein China stand für -46,5 % Mindervolumen. In den anderen ABI-Regionen zeigte sich das Wintervierteljahr noch weniger virusgeprägt. Südamerika verlor -5,5 % auf 34,3 (36,3) Mio. hl, da Brasilien -9,3 % einbrach. Mittelamerika tendierte vergleichbar -2,6 % schwächer auf 29,9 (30,5) Mio. hl (-0,8 Mio. hl im laufenden Geschäft, +0,2 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Mexiko habe noch mittel einstellig zugelegt, während Kolumbien schon mittel einstellig abgab. Herauszustellen war ein knapp behauptetes Nordamerika mit 24,4 (24,5) Mio. hl, wobei in den USA -1,0 % Absatz (Sales-to-Wholesalers) gemeldet, „Bud Light Seltzer“ gestartet und „Michelob Ultra“ gelobt wurden, während Kanada klein einstellig zugewann. Und Europa/ Nahost/Afrika verkaufte konstant 18,1 Mio. hl, wobei Nigeria noch hoch einstellig zulegte, Südafrika noch klein einstellig zugewann und Europa klein einstellig abgab. Die drei ABI-Weltmarken hätten insgesamt -11,0 % verloren. Ohne China hätte Leuven in den ersten beiden Monaten 2020 noch +1,9 % Mehrabsatz gemacht, im Gesamtquartal waren es ohne China dann bereits -3,6 %. Der von der Pandemie besonders getroffene Gastronomieanteil am ABI-Weltabsatz wurde für 2019 mit ca. 1/3 genannt. Erfolgsrechnung mit geprägt durch Finanzergebnis Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin ABI gab im 1. Quartal 2020 unterproportional zur Menge ab auf 11,0 Mrd. US-$ (Vorjahr nach Restatement: 12,2 Mrd. US -$). (1 € wertete zuletzt 1,11 US-$.) Vergleichbar sanken die Erlöse -0,7 Mrd. US-$ bzw. -5,8 % (hl-Umsatz +3,9 %), weitere -0,5 Mrd. US-$ kamen aus der Währungsumrechnung, davon -0,4 Mrd. US-$ aus Südamerika. Freude machte auch beim Umsatz Nordamerika mit +2,1 % auf 3,6 (3,5) Mrd. US-$ (USA: +1,9 %). Europa/Nahost/Afrika gab ab auf 1,6 (1,7) Mrd. US-$ (vergleichbar -0,03 Mrd. US-$ gleich -1,6 %). Südamerika erlöste 2,2 (2,6) Mrd. US-$ (vergleichbar -0,04 Mrd. US-$ gleich ebenfalls -1,6 %). Mittelamerika tendierte schwächer auf 2,6 (2,7) Mrd. US-$. Und Asien/Pazifik brach ein auf 0,96 (1,61) Mrd. US-$ (vergleichbar -0,63 Mrd. US-$ bzw.
Betriebs- und/oder Vertriebsunterbrechungen durch behördliche Einschränkungen, Sicherheits- und Hygienevorschriften
Zusatzkosten und rechtliche Risiken aus der Umsetzung von Pandemie-Maßnahmen, Gefahr von Steuererhöhungen
Risikofaktoren für Geschäftsbetrieb, finanzielle Lage, Mittelfluss und Ergebnis von Anheuser-Busch InBev aus der Covid-19-Pandemie (ABI-Pressemitteilung zum 1. Quartal 2020)
Negative Auswirkungen auf Finanz- und Kapitalmärkte, Wechselkurse, Rohstoff- und Energiepreise, Zinssätze
-38,8 %, allein China -45,4 %). Die direkten Umsatzkosten wurden mit 4,6 (4,8) Mrd. US-$ gemeldet. Der Betriebsgewinn vor -0,04 (-0,05) Mrd. US-$ Einmalaufwand stellte sich auf 2,81 (3,67) Mrd. US -$.
Unterbrechung von Lieferketten für Rohstoffe, u. a. Einsatzfaktoren, Betriebsunterbrechungen bei Geschäftspartnern
Lockdown von Gastronomie und Veranstaltungsgeschäft / Dauer und Umfang von Mehrabsatz im Handel unbekannt
Negative Auswirkungen auf volkswirtschaftliches und politisches Umfeld, Beschäftigung, Einkommen, Verbrau chervertrauen und Nachfrage
nagement für das verbleibende 2020 freiwillig auf 20 % seines Grundgehalts.
Vier Pandemie-Markttypen bei ABI ABI will Erfahrungen aus China und Südkorea für ihren Neustart in weiteren Märkten nutzen. Beide Länder gehören für Leuven zu ihren Wir erwarten, dass die AusMärkten mit Erholung: China habe wirkungen von Covid-19 auf im April 2020 noch -17 % unter unsere Ergebnisse im 2. Quartal Vorjahresmonat gelegen. Als weni2020 noch deutlich negativer ger restriktive reife Biermärkte mit sein werden als im 1. Quartal. Gastronomieschließung wurden Dies zeigten bereits unsere die USA, Kanada und Westeuropa weltweiten Absätze im April genannt, wo Leuven vor allem über 2020, die um ca. 32 % zurückden Handel laufe. Wie stabil dort gingen, vornehmlich durch die der Absatzauftrieb im Handel sei, Schließung der Gastronomie müsse sich weisen. Die weniger als Absatzkanal in den meisten restriktiven Entwicklungsmärkte Märkten und durch staatliche wie Brasilien und Kolumbien erBeschränkungen gegenüber möglichen ABI Weiterarbeit bei einiger unserer Unternehmen strengem sozialem Abstand, wobei wegen der Covid-19-Pandemie. der in diesen Ländern bedeutende und nun überwiegend geschlossene Aus der ABI-Pressemitteilung Gastronomiebereich auf den Absatz zum 1. Quartal 2020 vom drückt. Hier gehe es für Leuven um 7. Mai 2020 Unterstützung ihrer Absatzpartner bei der Krisenbewältigung. In den Das Finanzergebnis drehte auf restriktiveren Entwicklungsmärkten -4,7 (+0,8) Mrd. US-$ bei -0,9 (-1,0) wie Mexiko, Südafrika und Peru sei Mrd. US-$ laufendem Zinsaufwand. der ABI-Braubetrieb massiv einDas Minus kam vornehmlich aus geschränkt worden, in den beiden Sicherungsgeschäften bei aktien- erstgenannten Ländern auch der basierten Vergütungsprogrammen Vertrieb. Dort arbeite Leuven in (-1,9 nach +1,0 Mrd. US-$) und wei- einem sich schnell ändernden Umteren Marktwertanpassungen (-1,6 feld weiter mit den Regierungen nach +0,9 Mrd. US-$). Nach -0,3 zusammen. Und nicht nur dort leis (-0,7) Mrd US-$ Steuern und kon- te Leuven praktische Beiträge zum stant +0,1 Mrd. US-$ Gewinn aus Kampf gegen die Pandemie. GrößeAustralien schloß Leuven mit -2,14 re Brüche in den Input-Lieferketten (+3,88) Mrd. US-$ Quartalsverlust seien bei ABI bis Anfang Mai noch (Vorjahr: Gewinn). Der Vorschlag für nicht aufgetreten. Ihren Ausblick die Schlussdividende 2019 an die auf 2020 hat ABI am 24. März 2020 virtuelle Hauptversammlung am Covid-19 halber komplett zurückge3. Juni 2020 in Leuven wurde auf zogen. Carlsberg zog ihre Prognose 0,50 €/Aktie halbiert. Im Rahmen für 2020 am 2. April zurück, Heineweiterer Kostensenkungs-Maßnah- ken folgte am 8. April und Molson men verzichte das ABI-Spitzenma- Coors am 30. April. S.W. Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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MARKT & MARKEN
BIER INTERNATIONAL
Weltbierproduktion 2019 mit leichtem Zuwachs Noch bevor der BarthHaas-Hopfen-Bericht 2019/2020 voraussichtlich Anfang Oktober veröffentlicht wird, lassen sich bereits zwei Ergebnisse festhalten: Erstens, Deutschland belegt unverändert Platz 5 auf der Liste der größten bierproduzierenden Länder der Welt. Zweitens, die Weltbierproduktion verzeichnet einen leichten Zuwachs, wobei 90 % der globalen Gesamtproduktion auf die 40 größten Brauereigruppen entfallen. Sieben deutsche Gruppen haben sich unter den Top 40 etabliert.
Entwicklungen im Überblick Hinter der leicht gestiegenen Produktion verbergen sich unterschiedliche Entwicklungen auf den einzelnen Kontinenten: In Europa blieb der Ausstoß nahezu unverändert, allerdings erziel te Spanien ein Plus von 1,2 Mio. hl, während es in Deutschland ein Minus von 2 Mio. hl und in Polen ein Minus von 1,1 Mio. hl gab. Das Wachstum in Amerika wurde abermals maßgeblich von den südamerikanischen Ländern Mexiko (+4,4 Mio. hl) und Brasilien (+3,4 Mio. hl) getragen. Dagegen verzeichneten die USA und Venezuela ein Minus von 3,6 Mio. hl bzw. 1,6 Mio. hl. China verbuchte erneut einen Rückgang von 4,7 Mio. hl, Japan braute 1,1 Mio. hl weniger Bier. Dennoch verzeichnete Asien insgesamt einen Produktionszuwachs von 6,8 Mio. hl, v.a. aufgrund der guten Ergebnisse in Kambodscha (+5 Mio. hl), Vietnam (+3 Mio. hl) und Thailand (+2,4 Mio. hl). In Afrika sorgte Südafrika mit einem Plus von 1,2 Mio. hl für ein stabiles Ergebnis.
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Top 40 Die Weltbierproduktion betrug 2019 insgesamt 1913 Mio. hl, wobei 1723 Mio. hl (2018: 1710 Mio. hl) auf die 40 größten Brauereigruppen weltweit entfielen. Auch das ist ein leichter Zuwachs um 13 Mio. hl oder 0,8 %. Damit erwirtschafteten die Top 40 im vergangenen Jahr 90 % der weltweiten Produktion. Die vier größten Brauereigruppen AB Inbev, Heineken, China Res. Snow Breweries und Carlsberg ste-
hen mit ihren Brauereien für mehr als die Hälfte der weltweiten Bierproduktion. Unter den weltweiten Top 40 befinden sich inzwischen auch 7 deutsche Gruppen: Radeberger Gruppe (Platz 23), TCB Beteiligungsgesellschaft (24), Oettinger (28), Bitburger Brauereigruppe (30), Krombacher (31), Paulaner Brauerei Gruppe (32) und Warsteiner (38). Übernahmen und Fusionsaktivitäten konzentrierten sich 2019 weiterhin v.a. auf das Craft-Segment.
Quelle: BarthHaas-Hopfen-Bericht 2019/2020
(F.) Erstmals seit fünf Jahren verzeichnet die Weltbierproduktion 2019 gegenüber dem Vorjahr wieder einen leichten Zuwachs. Betrug die weltweite Produktion 2018 1904 Mio. hl, waren es 2019 1913 Mio. hl – das ist ein Plus von 0,5 %. Deutschland bleibt unverändert auf Platz 5 der Liste der größten bierproduzierenden Länder nach China, den USA, Brasilien und Mexiko. Das ist eines der ersten Ergebnisse aus dem BarthHaas-Bericht Hopfen 2019/2020, der voraussichtlich Anfang Oktober veröffentlicht wird.
NACHRICHTEN
Erdinger Weißbier: Qualitätsversprechen bayerischer Brauhandwerkskunst Mit dem neuen Qualitätssiegel „Bayerische Edelreifung – zweifach kultiviert“ untermauert Erdinger Weißräu handwerklichen Anspruch und Brautradition. (F.) Das blaue Siegel mit Doppelraute und Weizenähre im Kranz ist prominent zwischen dem Bauchund Halsetikett platziert, sodass Weißbiergenießer die edelgereiften Weißbiere der Erdinger Weißbräu sofort erkennen. Umrahmt von einer goldenen Banderole, fügt sich das Siegel harmonisch in das klassische Design der Flasche ein. „Mit der Bayerischen Edelreifung haben wir ein Differenzierungsmerkmal, insbesondere zu gro ßen Mitbewerbern. Sie ist unser handwerklicher Anspruch, unsere Brautradition und ein absolutes
Qualitätskriterium. Das machen wir den Verbrauchern anhand des Siegels stärker bewusst“, sagt Josef Westermeier, Geschäftsführer der Privatbrauerei. Die Bayerische Edelreifung soll für Sorgfalt, Liebe zum Detail und echtes bayerisches Brauhandwerk stehen, das seit Generationen überliefert und noch heute angewendet wird. Im Unterschied zum Standardbrauverfahren reifen die Weißbiere bei der Bayerischen Edelreifung ein zweites Mal. Nach der Hauptgärung geben die Braumeister erneut frische, vitale Hefe und Brauwürze zu, erst dann werden sie ab-
gefüllt. Bei der Abfüllung wird auf die Pasteurisierung, also die Erhitzung des Bieres, verzichtet. Statt die Weißbierspezialitäten gleich auszuliefern, lagern sie bis zu drei Wochen lang in der Flasche oder im Fass. So können sie nachreifen und ihren Geschmack und die fein-prickelnde Kohlensäure entwickeln. Neben Erdinger Weißbräu zeichnen auch die Brauereien Gebr. Maisel und Schneider Weisse ihre edelgereiften Weißbiere mit dem Qualitätssiegel „Bayerische Edelreifung – zweifach kultiviert“ aus. Zusammen gründeten die drei Familienbrauereien die Initiative „Bayerische Edelreifung“.
C. & A. Veltins
Das helle Pülleken schmeckt mild und süffig Mit dem hellen Pülleken stellt die Brauerei C. & A. Veltins ein untergärig eingebrautes Bier vor, das nur mild gehopft ist. Die Foto: Veltins
handliche Flasche erinnert an die 1970er-Jahre, als die EuroFlasche in Deutschland hoch im Kurs stand. „Mit dem hellen Pülleken ist es unseren Braumeistern gelungen, eine süffige Vollmundigkeit zu erreichen“, sagt Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/ Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins. Das neue Produkt schmeckt vollmundig und erhält seinen Charakter über Spezialmalze, wie dem Wiener Malz. Dabei besitzt es eine angenehme Spritzigkeit, und hat eine goldene Farbe und eine schneeweiße Schaumkrone. Wer den ers
ten Schluck nimmt, schmeckt auf Anhieb die malzigen Aromen und die nur leichte Hopfennote. Das Bier mit 5,2 Vol.-% Alkohol ist seit Mai im Handel. Till Eulenspiegel Der Name helles Pülleken entstammt der westfälisch-regionalen Mundart und ist die Verkleinerungsform des weithin bekannten Alltagsbegriffs Pulle, der die traditionelle Glasflasche meint. Zusätzlich erinnern die volkstümlich anmutenden Harlekins auf dem Etikett an die Abenteuer des Till Eulenspiegel. „Mit dem hellen Pülleken besinnt sich die Brauerei C. & A . Veltins auf die bierige Kultivierung traditioneller Bodenständigkeit und Genusstradition“, erklärt Dr. Volker Kuhl. Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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MARKT & MARKEN
Schreckenskammer Brauhaus / Cölner Hofbräu Früh
Schreckenskammer Kölsch ab sofort in der 0,33-l-Euroflasche verfügbar Die Kölner Bierspezialität Schreckenskammer Kölsch ist seit einigen Wochen auch in kleinen 0,33-l-Euroflaschen erhältlich. (F.) Das Schreckenskammer Kölsch präsentiert sich ab sofort in einem neuen Gewand. Angeboten in der neuen ochsenblutroten 20er-Kiste ist die Aufmachung bewusst angelehnt an die bereits erfolgreich eingeführte 0,5-l-Flasche. „Die traditionsreiche Marke Schreckenskammer hat seit ihrer Wiederentdeckung mit den neuen Flaschen und Etiketten einen ungeheuren Zuspruch erfahren. Und jetzt haben wir endlich auch eine kleine Flasche gefunden, die zu uns passt“, freut sich Hermann-Josef Wirtz, Inhaber des Schreckenskammer Brauhaus. Mit dieser Sortimentserweiterung
reagiert der Distributionspartner Cölner Hofbräu Früh, eine der führenden Kölsch-Brauereien der Domstadt, auf die Wünsche und zahlreichen Nachfragen der Kundschaft aus Handel und Gastronomie. Die Das Brauhaus zur Schreckens-
kammer wird von der Familie Wirtz seit 1934 in 4. Generation privat geführt. Seine Geschichte reicht bis 1442 zurück. Der Legende nach wurde den Gefangenen das Bier auf dem Weg zur Richtstelle im Brauhaus zur Henkersmahlzeit gereicht.
Krombacher
Mit 70 % Limo und 30 % Bier kehrt das neue Limobier die Verhältnisse um Mit dem Limobier Zitrone Naturtrüb bringt Krombacher ein Gefühl von Sommer in die Regale. Denn durch das besondere Mischungsverhältnis von 70 % naturtrüber Zitronenlimonade und 30 % Krombacher Pils entsteht nicht nur eine neue Generation von Biermisch-Getränken, sondern auch ein besonders spritziges Geschmackserlebnis. (F.) Erfrischende Limonade mit einem Schuss Krombacher Pils – das ist das Rezept für das neue Krombacher Limobier und ergänzt damit ideal die bisherige Krombacher BiermixFamilie. Doch auch im immer beliebter wer-
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denden Segment der Biermischgetränke sorgt das Limobier für frischen Wind und setzt neue Kauf impulse. Denn insbesondere Verwender, die bevorzugt auf alkoholreduzierte Getränke zurückgreifen, dürften sich über das Limobier mit einem Alkoholgehalt von 1,5 Vol.-% freuen. Somit bietet das neue Produkt eine spritzige Abwechslung zu klassischen Biermix-Getränken und Softdrinks. Markenauftritt Das Krombacher Limobier präsentiert sich mit einem eigenständigen und auffälligen Markenauftritt. Das besondere Design rund um Produktausstattung und Key-Visual ist bunt, wild und betont zugleich die Natürlichkeit des Produkts. Zur Einführung Mitte Juni war der neue Biermix zunächst in der handlichen 0,33-l-Euroflasche erhältlich. Später wird das Krombacher Limobier
Zitrone Naturtrüb auch in der beliebten 0,5-l-Dose im Handel verfügbar sein. Die Produktneueinführung wird abgerundet durch ein umfangreiches und zielgruppengerechtes Kommunikationspaket, u.a. von einer Online-Bewegtbild-Kampagne auf Video-on-demand-Plattformen. Weitere digitale Maßnahmen werden in die vorhandenen SocialMedia-Kanäle der Dachmarke integriert. Am POS werden aufmerksamkeitsstarke Displays und Open Baskets als praktische Probierpacks den Launch zusätzlich unterstützen.
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG)
Bundesehrenpreise für Bier verliehen Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat zwölf Brauereien mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet. Der Bundesehrenpreis ist die höchste Auszeichnung der deutschen Brauwirtschaft. „Deutsche Biere stehen für hohe Qualität und große Vielfalt“, lobte Bundesministerin Julia Klöckner, die gemeinsam mit dem Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, zu dieser Ehrung gratulierte. An dem traditionsreichen Wettbewerb beteiligten sich 170 deutsche Brauereien mit rund 1000 Bieren. (F.) „Die ausgezeichneten Brauereien – darunter viele kleine und mittelständische Betriebe – sind durch eine anspruchsvolle Expertenprüfung gegangen. Dabei haben sie ihr großes fachliches Können bewiesen: Die Prämierten sind Qualitätsbotschafter der Branche. Der Preis ist Motivation und Leis tungsschau für die Brauer“, erklärt Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Zugleich habe die Auszeichnung eine hohe Bedeutung für die Verbraucher. Sie gebe Orientierung und Sicherheit beim Kauf. Der Bundesehrenpreis steht nach den Worten des DLG-Präsidenten für hohe Glaubwürdigkeit in der Qualitätsleistung. Diese gelte es immer wieder aufs Neue unter Beweis zu stellen. „Wer die höchste Auszeichnung der Brauwirtschaft erhält, dokumentiert eindrucksvoll, dass er zu den Spitzenbetrieben in Deutschland zählt und als Genussbotschafter richtungsweisende Maßstäbe hinsichtlich Qualität, Genuss und Geschmack setzt“, betont DLG-Präsident Hubertus Paetow. Bundesehrenpreise 2020 Den Bundesehrenpreis in Gold und die Auszeichnung „Brauerei des Jahres“ erhielt: Privat-Brauerei Schmucker, Mossautal Der Bundesehrenpreis in Silber ging an: Brauerei Ustersbach Adolf Schmid, Ustersbach Weitere Bundesehrenpreise: Schlossbrauerei Autenried, Ichenhausen-Autenried Privatbrauerei Ernst Barre, Lübbecke
Eder & Heylands Brauerei,
Großostheim Biermanufaktur Engel, Crailsheim Flensburger Brauerei Emil Petersen, Flensburg Schloßbrauerei Maxlrain, Tuntenhausen Püls-Bräu, Weismain Brauhaus S. Riegele, Augsburg Störtebeker Braumanufaktur, Stralsund Privatbrauerei Streck-Bräu, Ostheim vor der Rhön DLG-Qualitätsprüfung für Bier Der Bundesehrenpreis für Bier wird jährlich an die Top-12-Brauereien der DLG-Qualitätsprüfung für Bier verliehen. Mit ihren strengen Prüfkriterien, Laboranalysen sowie einer Experten-Jury, die sich aus sensorisch geschulten Prüfern zusammensetzt, gehört die Prüfung zu den wissenschaftlich anspruchsvollsten und objektivsten Qualitätsprüfungen der Braubranche. Innerhalb von drei Monaten werden die Biere umfangreichen Qualitätskontrollen unterzogen – und das in enger Zusammenarbeit
mit den beiden führenden Brauerei-Instituten, der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. und dem Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität. Die Analyse im Labor umfasst u.a. die Parameter Alkoholgehalt, Geschmacksstabilität, Stammwürze, Mikrobiologie, Schaumstabilität sowie Farbe und Trübungsgrad. Ergänzend findet eine Deklarationskontrolle statt. In sensorischen Blindverkostungen bewerten die Sachverständigen, ob das Endprodukt in seinen Geruchs- und Geschmackseigenschaften typisch für die Biersorte ist. Im Mittelpunkt der DLG-Qualitätsprüfung stehen der Sortengeschmack und die Reinheit der Biere ebenso wie die Spritzigkeit (Rezenz) und die Qualität der Bittere. Zudem werden die Geschmacksstabilität während der Lagerungszeit und die Frische der Biere bewertet. Das Testen durch zehn Experten, die im Einzelprüfverfahren nach wissenschaftlichen Anforderungen die Biere bewerten, gehört zu den weiteren Merkmalen der DLG-Prüfung. Brauerei Forum – Juni/Juli 2020
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MARKT & MARKEN
Carlsberg Deutschland / Erdinger Weißbräu
Erfolgreiche Vertriebs-Partnerschaft wird um weitere fünf Jahre verlängert Die beiden Brauereien Carlsberg und Erdinger Weißbräu unterzeichneten Mitte Juni den Vertrag für eine Verlängerung der seit 2008 bestehenden Vertriebskooperation für die Gastronomie. Damit ist der Weg frei für neue gastronomische Projekte und die Erschließung weiterer Vertriebsgebiete. (v.l.:) Josef Westermeier (Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Erdinger Weißbräu), Sebastian Holtz (CEO Carlsberg Deutschland), Werner Brombach (Inhaber Erdinger Weißbräu), Marc Kemper (Geschäftsführer Vertrieb Gastronomie Carlsberg Deutschland)
(F.) Die Außendienstmitarbeiter von Carlsberg Deutschland werden auch zukünftig neben den vielfältigen Bieren aus dem eigenen Sortiment in derzeit mehr als 3700 gemeinsamen Gastro-Objekten Erdinger-Sorten vermarkten und so die Sichtbarkeit der bayerischen Weißbierspezialitäten im Norden und Osten Deutschlands weiter erhöhen. Mit dem Ausbau der Aktivitäten soll der 2019 erfolgreich erzielte Absatz in Höhe von rund 15 000 hl durch Hinzugewinnung weiterer Gastronomieobjekte gesteigert werden.
„Ich freue mich sehr, dass wir unsere starke, vertrauensvolle Zusammenarbeit langfristig fortsetzen und so auch für die Zukunft bestens aufgestellt sind. Durch die Kooperation profitieren jedoch vor allem unsere Kunden: Wir bieten ihnen eine ideale Ergänzung zu unserem breiten Portfolio und sind damit exakt auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet“, betont Sebastian Holtz, CEO Carlsberg Deutschland.
„Die Partnerschaft mit Carlsberg Deutschland war von Anfang an von gegenseitigem Respekt geprägt. Umso schöner ist es, dass wir diesen erfolgreichen Weg nun gemeinsam fortsetzen. Die Weißbierfreunde im Norden und Osten Deutschlands dürfen sich freuen“, so Josef Westermeier, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu.
Foto: Carlsberg Deutschland
Radeberger Pilsner
Das sächsische Bier bekommt einen neuen Markenkasten
Die ersten neuen RadebergerMarkenkästen werden verladen
Mitten in einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen durch das Corona-Virus sendet Radeberger Pilsner mit der Einführung eines neuen Markenkastens ein klares Signal an den Markt: Radeberger Pilsner tritt mit dieser Investition an, Marktanteile auch in einem schwierigen Umfeld auszubauen.
(F.) Der Einführungsprozess der neuen Bierkästen startete mit einer ersten Abfüllung am 22. Juni in der Radeberger Exportbierbrauerei und wird sich voraussichtlich bis in den Spätsommer 2021 hineinziehen. Das Unternehmen hat sich für einen ressourcenschonenden Austausch entschieden. Foto: Radeberger Alte Kästen werden nach
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und nach aus dem Verkehr gezogen und verwertet, um das daraus entstehende Regenerat für die Fertigung der neuen Kastengeneration anteilig zu nutzen. „So braucht der Austausch zwar ein bisschen mehr Zeit, aber der positive Effekt für die Umwelt ist uns das allemal wert,“ so Marco Domogalski, verantwortlich für das Marketing von Radeberger Pilsner. Den Startpunkt setzt der 20 x 0,5-lMarkenkasten. Später folgen dann die 11 x 0,5 l und 24 x 0,33 l. Alte und neue Kästen werden über einen längeren Zeitraum nebenein ander im Handel zu finden sein. „Die Übergangsfrist nehmen wir aber gerne in Kauf, wenn wir dadurch bei solch einer gewaltigen Austauschaktion wertvolle Ressourcen sparen und damit auch unternehmerisch Verantwortung
übernehmen können.“ Aber nicht nur der Umweltaspekt kann sich sehen lassen, auch das Handling des neuen Markenkastens bietet Vorteile: Er lässt sich komfortabler tragen und ist insgesamt strapazierfähiger. In der Schwarz-GoldOptik erinnert das Design sogar an eine Vorgängergeneration. „Doch nur auf den ersten Blick“, erläutert Domogalski. „Mit dem matten Schwarzton, der reduzierten Gestaltung unseres goldenen Logos und der vertikalen Rillenstruktur sorgt unser neuer Markenkasten schon äußerlich für Aufmerksamkeit. Auf den zweiten Blick fällt dann das Siegel Königlich-Sächsische Braukunst im Innenbereich auf. (...) Für uns ist das Siegel ein Bekenntnis zur Herkunft und ein Versprechen für beste Qualität und größte Sorgfalt.“
IMPRESSUM
Brauerei Forum Vereinigung ehem. VLBer e.V.
Hinweis zur diesjährigen Mitgliederversammlung der ehem. VLBer Die Corona-Krise hat die Planungen der Vereinigung ehem. VLBer e.V. (Vereinigung ehem. Studierender am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin) in Bezug auf ihre ordentliche Mitgliederversammlung in diesem Jahr ein weiteres Mal durcheinandergebracht. Nachdem die Mitgliederversammlung 2020 nicht, wie ursprünglich geplant, am 20. Juni 2020 im Rahmen des DBMBBraumeistertages in Dortmund stattfinden konnte, und der im April beschlossene Ausweichtermin am 3. Juli im Vorfeld des VLB-Sommerfestes sich ebenfalls nicht realisieren ließ (beide Veranstaltungen wurden Corona-bedingt abgesagt), wurde jetzt vom Vereinsvorstand ein neuer Ausweichtermin im November angesetzt.
Die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer e.V. soll am Freitag, den 20. November 2020, vor dem Braumeisterabend des DBMB an der VLB Berlin stattfinden. Ergänzend soll die Teilnahme an der Versammlung per Videokonferenz möglich sein. Die Entscheidung steht allerdings wieder unter Vorbehalt der weiteren Entwicklung in der Corona-Krise und der jeweils aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zur Durchführung von Veranstaltungen in Berlin im November. Aktuelle Hinweise dazu unter www.vlbberlin.org/ehemvlber. Klaus Niemsch (1. Vorsitzender) Roland Pahl (2. Vorsitzender) Kontakt: preissler@vlb-berlin.org
E-Mail an die Redaktion
redaktion@brauerei-forum.de Brauer-Schule: Lösungen von Seite 17 1.c) 250 g / 2.b) 3 hl / 3.c) 200 ml / 4.b) ≤ 0,5 ml / 5.e) Bier / 6.c) Salpetersäurereste / 7.d) Kälteanlagen / 8.e) 15 t
Fachrechnen
= 9,6 t Malz TrS.
100
= 2,064 t Treber TrS.
Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-251 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) e.wiesgrill@vlb-berlin.org Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org
Erscheinungsweise Erscheint mit zehn Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende
Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Verv ielfältigung oder Weiterverarbei tung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Haftung.
Malztrockensubstanz: 100 % ≙ 10 t Malz lfttr. (100 - 4) % ≙ t Malz TrS.
9,6 ∙ 21,5 X= 100
Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin
Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de
Fachfragen
Trebertrockensubstanz: 100 % ≙ 9,6 t Malz TrS. (100 - 78,5) % ≙ x t Treber TrS.
ISSN 0179–2466
Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de
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Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger
Unser Online-Archiv:
X=
Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin
Nasstreber: (100 - 80) % ≙ 2,064 t Treber TrS. 100 % ≙ x t Nasstreber X=
2,064 ∙ 100 20
= 10,32 t = 10,3 t Nasstreber
Hinweis der Redaktion: Um die Lesbarkeit unserer Publikation zu vereinfachen, verzichten wir weitgehend auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass unsere Verwendung der männlichen Form als geschlechtsneutral zu verstehen ist.
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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 28. August 2020
VERANSTALTUNGEN
VLB-Termine 3. August 2020 Beginn IfGB-Vorbereitungskurs zum Destillateurmeister (IHK), Berlin 14. bis 25. September 2020 Webinar „Craft Brewing Online“ (ersetzt den Präsenzkurs „Craft Brewing in Practice“)
11. Januar 2021 Beginn Certified Brewmaster Course (aufgrund der Pandemie erstmals als „Hybrid-Kurs“) 29. bis 31. März 2021 6. BioProScale-Symposium, Berlin
Weitere Termine
5. bis 8. Oktober 2020 18. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Graz, Österreich
18./19. September 2020 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) e.V., Mitgliederversammlung, Stralsund
5. bis 9. Oktober 2020 Webinar „Micro Malting Online“
1. bis 3. Oktober 2020 Bund Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker, Herbsttagung, Schladming, Österreich
19. Oktober 2020 Beginn der Weiterbildung zum/r Brauer- und Mälzermeister/in (HWK), Berlin 21. bis 23. Oktober 2020 23. VLB-Logistikfachkongress, Leipzig 26. bis 28. Oktober 2020 VLB-Jahrestagung, inkl. Internationales Braugersten-Seminar, Leipzig (ersetzt die VLB-Oktobertagung in Berlin)
10. bis 12. November 2020 BrauBeviale, Nürnberg
1. bis 5. November 2020 Praxiskurs Mikrobiologie, Berlin
29. März bis 1. April 2021 Craft Brewers Conference/BrewExpo America, San Diego, Kalifornien, USA
1./2. Dezember 2020 Seminar „Brauen für Nichtbrauer“, Berlin
4. bis 8. Oktober 2021 drinktec, München
redaktion@brauerei-forum.de