Ein Dorf mit großen Namen Beim Umgang in Au kommt nach einer ganzen Reihe an Architekten und Künstlern auch zum Vorschein, was den Erzähler mit dem berühmten Dichter Franz Michael Felder verbindet
Umgang Bregenzerwald Wege im Winter
Diese Wege des „Umgangs“ durch die Dörfer sind auch im W inter gut begehbar (entweder sind sie vom Schnee geräumt oder pink beschilderte Winterwanderwege): Schoppernau, Mellau, Bizau, Andelsbuch, Hittisau, Krumbach Die anderen Wege sind im Winter nur teilweise begehbar. Informationen zu einer wintertauglichen Variante sind im Tourismusbüro oder bei den Gastgeber*innen erhältlich: Au, Bezau-Reuthe, Schwarzenberg, Egg, Lingenau, Langenegg Information: www.bregenzerwald.at
„Kannst du mir sagen, wo hier das Dorf ist? Ich sehe die Kirche und das Hotel ‚Krone‘ – und über der Ach am Berg stehen andere Häuser, darunter das schöne, neue Hotel ‚Adler‘. Aber: Wo ist das Dorf?“ Meine Frau ist ratlos. Ich versuche zu erklären: „Hier bei der Kirche geht die Straße über die Ach nach Damüls, das ist der sogenannte Argenzipfel. Und dort, schau, da vorne, ist die erste rostrote Säule vom Umgang. Wahrscheinlich eines der ältesten Häuser im Bregenzerwald. Das Holz für das Haus soll vor etwa 800 Jahren gewachsen sein. Das ist kein Märchen, das ist wissenschaftlich belegt.“ Wir gehen weiter zur Kirche, auch hier eine Stele des Umgangs. Sie hat besondere Berechtigung, weil hier eine Gedenktafel an die Gründung der Auer Zunft durch Michael Beer im Jahre 1657 erinnert. Das war die Geburtsstunde der Bregenzerwälder Barockbaumeister, von denen wichtige Bauten in
Informationsmedien zum Umgang Bregenzerwald: Folder, Begleitbuch
Umgang Bregenzerwald in Au
38 · reisemagazin bregenzerwald
Bergbrennerei Gasthaus Löwen
Deutschland, der Schweiz und im Elsass stammen. Übrigens: Ein ganz neues, kleines, sehenswertes Museum zu diesen Baumeistern gibt es im Kuratenhaus neben der Kapelle in Au-Rehmen. Ich verweise auf eine Besonderheit: „Die Gedenktafel und das Kriegerdenkmal vor der Kirche stammen von Kaspar Albrecht, Architekt und Bildhauer in Au, die Renovierung der Kirche besorgte 1983 sein Neffe, Architekt Jakob Albrecht, den besonders stimmigen Altar und Ambo schuf sein anderer Neffe, der Bildhauer Herbert Albrecht. Da hat sich also eine Familie verewigt.“ Mit der Kirche hat auch der Inhaber des Hotels „Krone“ zu tun. Walter Lingg kommt mit seinen Gästen jeden Freitag in die Kirche und erzählt hier aus der Geschichte. Aber er hält es nicht nur mit der Tradition, denn für die mehrfachen Um- und Neubauten des Hotels hat er sich mit Oskar Leo Kaufmann und Albert Rüf Meister der neuen Vorarlberger Architektur geholt.