Brixner 382 - November 2021

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Jahrgang 32 · November 2021

Leistbares Wohnen in Brixen

Wo liegt die Lösung? Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung


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Brixen, Ortnerweg: Neubau – Klimahaus A Nature kleines Wohnhaus mit drei Einheiten

Brixen, Elvaserstraße: Neubau – Klimahaus A Nature

Brixen, Obere Schutzengelgasse: Neubau – Klimahaus A Nature

Rodeneck, Vill: Neubau – Klimahaus A Nature

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Brixen, Klostergasse: Reihenhaus + Dachterrasse • vier Stockwerke • voll unterkellert, Garage • Bruttofläche: 259 m² Verkaufspreis: € 800.000,00; E.K. C

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Inhalt

Editorial

POLITIK & GESELLSCHAFT 04 | LEISTBARES WOHNEN: (Kein) Ende in Sicht? 11 | Die Urpfarre Albeins MENSCHEN & MEINUNGEN 20 | PORTRAIT: Simon Martinello 25 | Pro & Contra: Erschließung des Kleingitsch? 26 | Umfrage: Was haben Sie von der Pandemie mitgenommen? KUNST & KULTUR 28 | NEUES PROJEKT IN BRIXEN: Ein ZeLT für die Literatur 31 | Liora: Interview mit Eva Kuen und Peter Schorn VERANSTALTUNGEN 39 | TIMER: Dezember 2021 FREIZEIT & SPORT 44 | ERWEITERUNG VERTIKALE: Im höchsten Grad nach oben 48 | Skiangebot in Brixen: Der Schnee ruft WIRTSCHAFT & UMWELT 54 | INTERVIEW LH ARNO KOMPATSCHER: „Von Jahr zu Jahr schwieriger“ 59 | Bunker im Eisacktal: Ein schwieriges Erbe EXTRA 68 | Es weihnachtet

Brixner 6.0 Wir dürfen Sie heute überraschen mit einem neuen Kleid: Der „Brixner“ bekommt mit dieser Ausgabe ein leicht verändertes, erneuertes Layout. Dabei sind wir sehr vorsichtig umgegangen, denn für das „alte“ Layout bekommen wir auch 15 Jahre (!) nach seiner Entstehung sehr positive Rückmeldungen, weshalb wir den Relaunch immer wieder hinausgezögert haben. Das ist auch der Grund, warum unsere Grafikerin Alexandra Bauer versucht hat, so viele „alte“ grafische Elemente wie möglich beizubehalten und gleichzeitig mehr Ordnung, Leichtigkeit und Frische in die Seiten zu bringen, ohne dass wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit etwas vollkommen Neuem erschrecken. Wir haben es uns dabei nicht leicht gemacht: Die letzten drei Ausgaben des „Brixner“ haben wir nach Drucklegung versuchsweise auch im neuen Layout gestaltet, um zu sehen, wie es „funktioniert“, wie es sich anfühlt und an welchen großen und kleinen Schrauben noch gedreht werden muss. Die inhaltliche Struktur und die Rubriken bleiben aber dieselben – es ist uns wichtig, dass beim Durchblättern des „Brixner“ bei Ihnen nach wie vor eine Art Heimatgefühl entsteht. Das vorliegende ist übrigens unser sechstes Layout: Das erste aus dem Jahr 1990 hielt 43 Ausgaben lang, das zweite 28, das dritte 60 und das vierte 68. Mit dem fünften Layout haben wir dann nicht weniger als 182 Ausgaben gestaltet. Ob das neue Layout genauso lange „halten“ wird wie das letzte? In diesem Fall würden wir uns jetzt bis ins Jahr 2036 Zeit lassen können – was wir aber eigentlich tunlichst vermeiden sollten. Andererseits ... warum sollte man Bewährtes immer wieder verändern? Das letzte Wort haben aber sowieso Sie: Schreiben Sie uns, ob das neue Kleid dem „Brixner“ besser steht als das alte, ob Sie sich damit zurechtfinden, ob es Ihren Geschmack trifft. Bei dieser Gelegenheit könnten Sie uns auch neue Vorschläge für Rubriken und Themen unterbreiten. Und Sie könnten uns grundsätzlich sagen, wie Sie den „Brixner“ empfinden. Wir freuen uns auf Ihr Feedback: echo@brixner.info. Und nun: Gute Lektüre!

Ihr Willy Vontavon


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN: Leistbarer Wohnraum beschäftigt Südtirol seit Jahrzehnten und wird verstärkt zur sozialen Frage unserer Zeit. Eine Bestandsaufnahme in Brixen.

Platzknappheit meets Bauqualität

Foto: Oskar Zingerle

Wäre die Suche nach Maßnahmen für leistbaren Wohnraum ein Laufsport, würde man sie bestimmt nicht als Sprint bezeichnen. Auch ein Marathon ist zu wenig, zu geradlinig, zu einfach. Vielleicht könnte man sie mit einem Triathlon vergleichen, bei dem es verschiedene Disziplinen zu überwinden gilt – mit dem Unterschied, dass sich die Ziellinie während des Rennens ständig verschiebt, die Teilnehmer aber erst im Nachhinein davon erfahren, die Richtung ändern müssen und es sich damit zu einem unendlichen Rennen verwandelt. Ein ähnlich unendliches Rennen führt das Land Südtirol seit Jahrzehnten gegen steigende Wohnkosten und nicht nur: Sie werden europaweit zusehends zur sozialen Frage. In der EU sind laut Eurostat die Immobilienpreise zwischen 2010 und 2019 um durchschnittlich 19 Prozent gestiegen, Mietpreise um durchschnittlich 13 Prozent. International ringen Gesetzgeber mit diesem Phänomen, suchen nach sozial vertretbaren Lösungsvorschlägen und wirtschaftlich profitablen Alternativen. Allein: wie bewältigt man ein scheinbar unlösbares Problem? „Es ist kompliziert“, tönt es auch in Brixen von allen Seiten, wenn man das Thema anspricht. Und: „Insbesondere junge Familien haben es derzeit schwer.“

Foto: sommart / Getty Images

(Kein) Ende in Sicht?

Wohnen ist ein Grundbedürfnis; Gleichzeitig geht es um nicht weniger als die Zukunftsvision einer Stadt, wenn man von leistbarem Wohnraum spricht

Allein über die Ursachen der hohen Wohnkosten in Südtirol könnte man mehrere Seiten füllen: Es ist ein Labyrinth an regionalen und lokalen Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Eine grundsätzliche Problematik in der Region lautet Platznot, denn nur sechs Prozent der Landesfläche ist besiedelbar, und 2,8 Prozent davon ist bereits verbaut. Gleichzeitig ist Südtirol als Tourismusdestination zunehmend interessant für Investoren von außen. Eine weitere Herausforderung stellt die Veränderung der Bevölkerung und deren Wohnverhalten dar: Südtirol ist in den letzten 30 Jahren um etwa 100.000 Einwohner gewachsen. Gleichzeitig schrumpfte die durchschnittliche Größe der Haushalte von 3,0 auf 2,3 Personen, was bedeutet, dass durchschnittlich weniger Menschen in einer Wohnung leben. Eine wachsende Bevölkerung bei sinkender Haushaltsgröße beschleunigt den Wohnungsbedarf zunehmend, was auch die Zahlen beweisen: 1991 verzeichnete man 146.000 Haushalte in Südtirol, 2011 waren es schon 204.000 und im letzten Jahr 228.500. Wir wären nicht in Südtirol, wenn nicht auch dieser Fall einige lokale Eigenheiten parat hätte: Die vergleichsweise


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„Brixen ist durch die zentrale Lage sehr attraktiv, weil die Stadt viele Arbeitsplätze und eine gute Lebensqualität bietet“ _ Bürgermeister Peter Brunner hohe Bauqualität etwa inklusive der damit verbundenen Kosten, die Ansprüche der Bauherren, „man baut immerhin nur einmal im Leben“. Insbesondere Südtirols Städte wie Bozen, Meran, aber eben auch Brixen sind für die Bevölkerung ein attraktiver Wohnort. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren zu einem spannenden Standort sowohl für Wirtschaft als auch für Familien gemausert. „Brixen ist durch die zentrale Lage sehr attraktiv, weil sie viele Arbeitsplätze und eine allgemein gute Lebensqualität bietet“, so Bürgermeister Peter Brunner. „Gleichzeitig ist der Raum insbesondere im Tal natürlich sehr begrenzt und das Angebot entsprechend nicht unendlich.“ Auch Immobilienmakler Friedrich Überbacher schwärmt von der Entwicklung seiner Heimatstadt: „Brixen ist eine super Stadt, die in Bewegung ist! Jeder würde gerne hier leben.“ Ähnlich wie im Rest Südtirols lässt sich auch in Brixen eine wandelnde Bevölkerungsentwicklung beobachten: Vor zwei Jahren waren 9.593 Haushalte im Gemeindegebiet gemeldet – 1991 waren es noch 5.656. Die Bevölkerung wuchs in diesem Zeitraum von 17.000 auf etwa 22.800. Auch für Touristen wurde die Stadt zunehmend interessant, obwohl Brixen sich vergleichsweise

p SPANNENDER WOHNORT: Insbesondere Südtirols Städte wie Bozen, Meran, aber eben auch Brixen sind bei der Bevölkerung beliebt

noch im untersten Schwellwert befindet: Die Anzahl der Zweitwohnungen liegt in Stadtnähe noch weit unter zehn Prozent, wie Bürgermeister Peter Brunner bestätigt. „In Afers und in St. Andrä hingegen kommen wir auf knapp über diesen Wert.“

Ein geheimnisvolles Pflaster Grundsätzlich gilt: In den Fraktionen und Dörfern sind die Preise etwas tiefer angelegt als im Stadtgebiet. Beim Versuch, die Preisentwicklung in Brixen in Zahlen festzuhalten, fällt auf: Der Immobilienmarkt ist ein geheimnisvolles Pflaster. Schenkt man den Angaben des Landesinstitutes für Statistik ASTAT Glauben, dann geschah der große Preissprung in Brixen nämlich bereits in den 2000ern: 1998 kostete der Quadratmeter in zentraler Lage noch durchschnittlich 2.066 Euro, 2002 waren es schon 2.500 Euro und 2009 sogar 3.200 Euro. Im letzten Jahrzehnt sind die Preise laut Statistik eigentlich recht konstant geblieben. So kostete eine Wohnung in zentraler und halbzentraler Lage 2010 zwischen 3.122 und 4.156 Euro pro Quadratmeter; 2020 waren es zwischen 3.171 und 4.200 Euro. Das entspricht einem Anstieg von nur etwa einem Prozent.


Politik & Gesellschaft

Foto: Oskar Zingerle

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Die lokalen Immobilienmakler können diese Entwicklung jedoch nicht bestätigen: „Es stimmt, dass am Anfang des letzten Jahrzehnts die Preise recht stabil geblieben sind. Aber in letzter Zeit sind sie wieder sehr stark angestiegen und liegen mittlerweile zwischen 3.000 und 6.000 Euro pro Quadratmeter“, sagt Friedrich Überbacher. „Insbesondere in den letzten drei Jahren bemerkten wir eine ziemliche Preissteigerung. Derzeit kosten Wohnungen durchschnittlich 4.000 Euro pro Quadratmeter; es gibt allerdings kein Limit nach oben“, erklärt auch Markus Sader. Mit der Pandemie ging man ursprünglich von einem Preiseinbruch aus, aber das Gegenteil war der Fall, wie beide bestätigen: „Mit Corona sind die Zweizimmerwohnungen zum Beispiel zwischen 20.000 und 50.000 Euro teurer geworden“, so Überbacher. Wieso sich diese Zahlen nicht in der ASTAT-Statistik widerspiegeln, ist nicht verständlich. Zwar haben Durchschnittspreise für den Einzelfall keine unlimitierte Aussagekraft, eine Tendenz müsste aber trotzdem sichtbar werden. Blickt man auf die Grundstückskosten, lässt sich zumindest ein Teil der Antwort auf die Entwicklung der Immobilienpreise der letzten Jahre geben: Hier verzeichnet das ASTAT eine deutliche Preissteigerung in den letzten zehn Jahren – insgesamt um etwa zehn Prozent. Dazu kommen Baukosten, individuelle Wünsche der Bauherren sowie in Pandemiezeiten steigende Rohstoffpreise, die sich in einer Statistik nur bedingt abzeichnen. Das Zusammenspiel dieser Faktoren könnte den Preisanstieg von Immobilien der letzten Monate in Brixen erklären. Ein weiterer Grund wird im Gespräch mit den Maklern erkenntlich. Immer mehr Menschen sehen Immobilien als attraktive Investition für die Zukunft – und sind durchaus bereit, viel Geld zu investieren. „Der Markt ist sehr liquide. Wer in den letzten Jahren eine Immobilie gekauft hat, hat langfristig immer profitiert“, so Sader. „Die Menschen waren mutig und haben das Potential von Investitionen in dieser Branche erkannt“, bekräftigt auch Überbacher. Letztlich regelt der Markt die Preise: Eine steigende Nachfrage mit Käufern, die über genügend finanzielle Ressourcen verfügen, bewirkt eben hohe Preise.

p Im Bereich geförderter Wohnbau hat Brixen in den letzten Jahren aufgeholt

Wer kauft Brixens Wohnungen? Die große Mehrheit der Wohnungen auf dem freien Markt in Brixen wird nach wie vor von Einheimischen erstanden, wie beide Makler berichten. „In den letzten Jahren erhielten wir jedoch verstärkt Anfragen aus dem Ausland, nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern teilweise sogar von außerhalb der EU“, erläutert Sader. In diesem Fall kaufen meist Menschen Immobilien, die Brixens Lebensqualität und das Panorama zu schätzen gelernt haben „und ihren Ruhestand hier verbringen möchten“, erklärt er weiter. Friedrich Überbachers Kunden sind „zu 70 bis 80 Prozent Bürger aus Brixen und der unmittelbaren Umgebung. Zudem bemerke ich einen gewissen Zuzug aus Gröden und Bozen, aber auch deutsche und italienische Kundschaft. Der Deutsche hat wieder angezogen nach mehreren Jahren Zurückhaltung und kauft jetzt seine Ferienwohnungen hier.“ Für junge Familien seien Immobilien heute hingegen kaum noch erschwinglich. Sie seien laut Überbacher Mangelware und dementsprechend teuer: „Eine Dreizimmerwohnung in zentraler Lage haben wir vor wenigen Jahren noch um etwa 300.000 Euro angeboten – heute kostet sie zwischen 600.000 und 900.000 Euro.“ Er fügt jedoch hinzu, „dass es für junge Menschen immer schon schwierig war, ein Eigenheim zu kaufen. Früher waren die Zinsen höher, die Immobilien dafür günstiger; heute ist es umgekehrt. Es hat immer schon Hilfe von außen gebraucht.“ Markus Sader meint hingegen, dass „junge Familien ohne Eigenmittel heutzutage sich kaum ein Eigenheim leisten können, was früher nicht unbedingt der Fall war.“

Wanted: der Mietmarkt Wer keine Immobilie geerbt hat, bei der eigenen Familie unterkommt oder sich nicht hoch verschulden will, dem bleibt noch die Miete. Mietwohnungen wurden in den letzten zehn Jahren in Brixen – immer laut Zahlen des ASTAT – ebenfalls stetig teurer, insgesamt durchschnittlich um acht Prozent. Eine Wohnung mit 100 Quadratmetern kostet durchschnittlich zwischen 1.050 und 1.400 Euro Miete pro Monat, und das zuzüglich Strom- und Heizungskosten. Hinzu kommt, dass Mietwohnungen derzeit in Brixen kaum zu finden sind: „Es gibt sehr wenige, und wenn, dann gehen sie meist unter der Hand weg“, erzählt Überbacher. Viele Eigentümer entscheiden sich zudem, ihre Wohnung auf Plattformen wie Airbnb an Touristen zu vermieten – wenn auch großteils regelkonform, so Bürgermeister Peter Brunner: „In Brixen führen wir regelmäßig Kontrollen durch, und man muss sagen, dass die überwältigende Mehrheit, die auf Airbnb ihre Wohnungen vermietet, alle Richtlinien und Lizenzerfordernisse einhält.“

Geförderter Wohnbau: Heilmittel mit Ablaufdatum?

Friedrich Überbacher, Immobilienmakler: „Für junge Menschen war es immer schon schwierig, ein Eigenheim zu kaufen“

Das Land versucht seit Jahren, durch verschiedene Instrumente die Bevölkerung bei der Beschaffung eines Eigenheims zu unterstützen: 2019 und 2020 flossen insgesamt etwa 260 Millionen Euro an Landesgeldern in den Wohnbau. Beim geförderten Wohnbau übernimmt das Land einen großen Teil der Kosten. Brixen habe im Bereich des geförderten Wohnbaus letzthin viel bewegt, erklärt Stadtrat Andreas Jungmann: „Hier ist in den letzten Jahren viel passiert, auch schon vor dem eigentlichen Zeitplan.“ Menschen mit niedrigem Einkommen können die Zuweisung einer Sozialwohnung beantragen und auf eine Rangliste gesetzt werden. „In Brixen gibt es 525 Sozialwohnungen, davon sind 485 besetzt. Der Rest befindet


Merry Christmas! Wir wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für das kommende Jahr und bedanken uns herzlich für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern.

Familie Mader


Politik & Gesellschaft

sich derzeit in Zuweisungsphase, wird saniert oder ist nicht bewohnbar“, so Armin Prader von der Mieterservicestelle Brixen. Im Gegensatz zu in der Gesellschaft verankerten Vorurteilen seien lediglich zehn Prozent der Sozialwohnungen von Menschen mit Migrationshintergrund besetzt, erklärt er. Das Angebot an Sozialwohnungen reiche nicht aus, um alle Personen auf der Rangliste mit einer Wohnung versehen zu können. Aber: „Jede unserer Wohnungen wird im Schnitt 1,5 bis zwei Mal angeboten, bevor sich ein Mieter für sie findet“, so Prader. Soll heißen: Selbst wenn Menschen auf dieser Rangordnung sind, nehmen sie die angebotene Wohnung oft nicht an. Mittlerweile führt dies zum Ausschluss aus der Rangordnung für acht Jahre, damit Wohnungen schneller vermittelt werden können. So wichtig Sozialwohnungen und geförderter Wohnbau sind, um den Grundwohnbedarf abzudecken: Ein Heilmittel für die Wohnungsnot sind sie nicht. Familien mit zwei erwerbstätigen Personen fallen sowohl bei Sozialwohnungen als auch beim geförderten Wohnbau oft durch den Rost. Gleichzeitig fehlen diesen Familien die finanziellen Ressourcen, um ein Eigenheim auf dem freien Markt zu erwerben. Um den Mittelstand ebenfalls zu unterstützen, hat das Land deshalb neue Instrumente eingeführt, die die Gemeinde Brixen auch rasch umgesetzt hat: Als eine der ersten Gemeinden wurde Baugrund in der Zone Landwirt für den Mittelstand zur Verfügung gestellt. In der Runggadgasse stellte die Gemeinde zudem Wohnungen zur Verfügung, die vom Wobi an den Mittelstand und an Senioren vergeben werden sollten. „Damit wollten wir insbesondere diese Familien unterstützen, die nicht von den Förderungen profitieren können“, so Stadtrat Andreas Jungmann. Auch hier zeigen sich die Hindernisse, die Gesetzgeber im Rennen um leistbaren Wohnraum überwinden müssen: Was theoretisch sinnvoll klingt, ist praktisch kaum umsetzbar. Die Ausschreibung für die neun Wohnungen in der Runggadgasse für den Mittelstand musste einmal verlängert werden, weil sich keine geeigneten Kandidaten finden ließen; letztendlich meldeten sich fünf Familien, deren Ansuchen derzeit geprüft werden. Stadtrat Andreas Jungmann sieht das Problem in den zu strikten Richtlinien des Landes: „Die Voraussetzungen waren teilweise nicht erfüllbar, die Kriterien zu kompliziert und nicht mehr zeitgemäß. So musste man verheiratet sein, um für die Wohnungen anzusuchen, und durfte die Einkommensgrenze von 35.000 Euro nicht überschreiten.“

Foto: Kuzmichstudio / Getty Images

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haben wir in den letzten Jahren viel gefördertes Bauland zur Verfügung gestellt und konnten damit die lange Rangliste fast vollständig abarbeiten. Wer die Voraussetzung erfüllte, gefördert zu bauen, hat davon profitiert“, meint Bürgermeister Peter Brunner. Aufholbedarf sieht die Gemeinde im Erfassen von Leerstand: „Hier versuchen wir derzeit, sinnvolle Parameter zu definieren, um den Leerstand genau messen zu können. Im Zuge des Gemeindeentwicklungsprogrammes ist das ohnehin ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung Brixens.“ Die Immobilienpreise in Brixen seien – wie im Rest Südtirols – ein Problem, das man nicht unterschätzen dürfe. „Aber natürlich ist das ein Phänomen, das weit über Brixen hinausgeht und die Gemeinde nicht allein lösen kann.“

p F amilien mit zwei erwerbstätigen Personen fallen sowohl bei Sozialwohnungen als auch beim geförderten Wohnbau oft durch den Rost, können sich Wohnungen auf dem freien Markt aber nicht leisten

„Wer in den letzten Jahren eine Immobilie gekauft hat, hat langfristig immer profitiert“ _ Markus Sader, Immobilienmakler

Ist für eine junge Familie ein Eigenheim auf dem freien Markt nicht erschwinglich, ein Mietmarkt nicht vorhanden und zudem erfüllt man die Kriterien für geförderten Wohnbau nicht, bleibt einem nur die Verschuldung – oder der Umzug in weniger teure Orte. Das ist für eine Stadt auf mehreren Ebenen heikel: Wohnen ist ein Grundbedürfnis, und Menschen dürfen nicht in Armut verfallen, nur um das Wohnen bezahlen zu können. Gleichzeitig geht es um nicht weniger als die Zukunftsvision einer Stadt, wenn man über leistbaren Wohnraum spricht. Unternehmen, die verzweifelt nach qualifizierten Arbeitskräften suchen, leiden zum Beispiel unter den hohen Wohnkosten. Und sollte man nicht versuchen, junge Menschen anzulocken, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken? Doch, finden Gemeinde und Landesregierung, aber: Leichter gesagt als getan. „Wir versuchen als Gemeindeverwaltung einzugreifen, so gut es eben geht. Erste Antworten konnten wir auch bereits liefern. So

Foto: Oskar Zingerle

Welche Vision für die Stadt?

Markus Sader, Immobilienmakler: „In den letzten Jahren erhielten wir verstärkt Anfragen aus dem Ausland“

Die Landesregierung begibt sich indes auf neue Pfade: Das Landesgesetz Raum und Landschaft, das seit 2020 in Kraft ist, widmet eines der fünf Hauptziele dem „Leistbaren Wohnen und Maßnahmen gegen den Ausverkauf der Heimat“. Unter anderem nennt es als Maßnahme eine Preisdeckelung. Das soll Gemeinden zukünftig ermöglichen, bei der Ausweisung des Baulandes den Verkaufspreis von einem Teil des entstehenden Wohnraums festzulegen. Der Zweitwohnungsmarkt ist bereits eingeschränkt worden, indem 60 Prozent der Wohnbaumasse für Ansässige vorbehalten ist. In Gemeinden und Fraktionen mit über zehn Prozent Wohnungen von Nicht-Ansässigen dürfen neue Wohnungen ausschließlich für Ansässige gebaut werden. Auch für Brixen wären diese Maßnahmen interessant, sagt der Bürgermeister: „Wohnungen mit Preisbindung sind ein spannendes Instrument, das wir nutzen wollen.“ Allerdings: Für die konkrete Umsetzung dieser Maßnahmen fehlen die Durchführungsbestimmungen, und außerdem gelten sie nur für neu ausgewiesene Baugründe. Es werden also weitere Jahre vergehen, bis man einschätzen kann, ob diese Instrumente es schaffen, den Wohnungsmarkt zu entlasten. Landesrätin Waltraud Deeg steht ebenfalls vor der undankbaren Aufgabe, Wohnen leistbarer zu machen. Ein Gesetzesentwurf zur Reform des öffentlichen und


sozialen Wohnbaus ist seit Jahren in Ausarbeitung und soll anscheinend Ende dieses Jahres vorgestellt werden. Der Entwurf könnte mehrere neue Maßnahmen vorsehen: die Förderung von neuen Wohnmodellen, die Neuregelung der Wobi-Mietverhältnisse sowie eine Erleichterung der Zuweisung von Wobi-Wohnungen. Und die von Landeshauptmann Arno Kompatscher vorgeschlagene Mehrbesteuerung von leerstehenden Wohnungen könnte sich ebenfalls positiv auswirken; hier ist eine Entscheidung nach starkem innerparteilichen Gegenwind wohl frühestens 2023 zu erwarten. Was tun aber Familien, die jetzt eine Wohnung brauchen? Das Arbeitsförderungsinstitut AFI forscht seit mehreren Jahren an der Thematik. Laut Direktor Stefan Perini bedarf es eines grundsätzlichen Paradigmenwechsels in der Wohnpolitik des Landes: „Gerade was die Formen des Wohnens und der Wohnbauförderung anbelangt, merkt man in Südtirol starke Verkalkungserscheinungen.“

Was keiner der Befragten direkt anspricht, aber in der Luft liegt: Vielleicht bedarf es einer Änderung unserer Grundeinstellung zum Wohnen. Vielleicht ist die Erwartungshaltung der Bevölkerung nicht mehr zeitgemäß. In Südtirol ist der Traum vom Eigenheim stärker verwurzelt als in den Nachbarregionen: Schon Silvius Magnago wollte jeder Südtiroler Familie zu einem Eigenheim verhelfen. Immerhin verfügen heute laut Landesrätin Waltraud Deeg knapp 70 Prozent der Bevölkerung über eigene vier Wände. Das ist ein hoher Wert, verglichen mit unseren Nachbarn: In Österreich leben laut Eurostat 55 Prozent in einem Eigenheim, in Deutschland sind es nur 51 Prozent, und auch im Norden wie Dänemark und Schweden ist der Prozentsatz der Menschen in Mietwohnungen hoch. Stadtrat Andreas Jungmann sieht Potential im Ausbau des Mietmarktes: „Die Mentalität um das Eigenheim ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Südtirol müsste den Mietmarkt stärken; hier gibt es noch viel Potential.“ Oder vielleicht müssen bestehende Strukturen ebenso überdacht werden: Die Wohnungsgrößen müssen sich an die schrumpfenden Haushaltsgrößen anpassen. Die Gemeinde will jedenfalls in Zukunft verstärkt auf alternative Wohnkonzepte setzen: In der Wohnzone Götschele zum Beispiel soll eine Mischform an betreutem Wohnen entstehen; die beiden Kasernenareale Schenoni und Reatto sollen in den nächsten Monaten vom Land an die Gemeinde übergehen und wiederum für neue Wohnkonzepte genutzt werden. Entstehen könnten Mischformen aus jungem Wohnen und Wohnungen für Senioren, Wohnungen mit Preisbindung, geförderter, sozialer und freier Wohnbau. „Das soll in einem partizipativen Prozess entschieden werden. Wenn wir es schaffen, in diesem Gesamtkontext überall eine Antwort zu liefern, werden wir auch konkrete Verbesserungen finden“, ist der Bürgermeister überzeugt. All das sind Lösungsvorschläge, die sich vielleicht mittel- und langfristig auf den Markt auswirken werden. Erst müssen jedoch Entscheidungen getroffen, Gesetze verabschiedet und Gründe ausgewiesen werden – und dann müssen die entsprechenden Wohnungen erst gebaut werden – in der Hoffnung, dass sich der Markt bis dahin nicht wieder vollkommen gewandelt hat. Ein Lauf über die Ziellinie des Triathlons ist derzeit noch nicht in Sicht.

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Politik & Gesellschaft

Die Urpfarre Albeins

Fotos: Oskar Zingerle

BRIXEN: Die große Dichte an alten und gepflegten Kirchen in und um die Gemeinde ist ohne Frage eine Besonderheit. Hinter ihren Mauern verstecken sich nicht selten eine viele Jahrhunderte zurückreichende Geschichte und so manche Hinweise auf die früheste Zeit des Christentums in Südtirol. Eine Spurensuche rund um die Urpfarre Albeins.

In Albeins prägen mit der Margarethenkirche und der älteren Pfarrkirche gleich zwei solcher Gotteshäuser das Bild des Dorfes mit. Die geschichtsträchtige Pfarrkirche schmiegt sich dicht an den Musberg, den südlichen Ausläufer der Plose, der die Ortschaft vor dem kalten Brennerwind bewahrt. Als Schutz vor Überschwemmungen und Vermurungen durch die Sade, den Aferer Bach, wurde die Kirche hoch oben gebaut. Über eine Treppe mit 70 Stufen – nicht wie heute über eine Rampe – soll die Kirche einst zugänglich gewesen sein. Datieren lässt sich ihr spätgotischer Umbau auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Ersterwähnung der ursprünglichen Kirche reicht in das beginnende 13. Jahrhundert zurück.

Hermagoras und Fortunatus: Zwei kaum bekannte Heilige Ganz besonders ist ohne Frage das Innere der Pfarrkirche: Das barocke Gemälde am Hochaltar zeigt neben der Krönung Mariens auch die beiden Kirchenpatrone Hermagoras und Fortunatus und wurde im Jahr 1794 von Anton Sies gemalt. Sie ist damit die einzige Kirche in Südtirol, die den hierzulande kaum bekannten Märtyrern geweiht ist. Beide erlitten um 305 während der Christenverfolgungen durch Kaiser Diokletian das Martyrium; beide wurden vor allem in Aquileia verehrt.

Eine der ältesten Pfarreien Südtirols Grundsätzlich verbreitete sich die Christianisierung von den Städten in das Umland. Urpfarren waren in diesem Kontext die ersten Seelsorgestationen oder kirchlichen Gemeinden,

pA lbeins zählt zu den ältesten Pfarreien von Südtirol

die im ländlichen Gebiet entstanden. Sie umfassten meist ein ausgedehntes, aber klar abgegrenztes Gebiet. Urpfarren verfügten über das Tauf- und Sepulturrecht und hatten einen eigenen Pfarrer. Auch Albeins, etwa zwei Gehstunden vom damaligen Bischofssitz in Säben entfernt, zählt zu diesen Urpfarren – und damit zu den ältesten Pfarreien Südtirols. Die Besiedelung des Ortes reicht noch weiter zurück, als es seine älteste erhaltene urkundliche Erwähnung – nämlich „Alpines“ im Jahr 955 – vermuten lässt. Auch die Wahl der bereits genannten Kirchenpatrone hat unmittelbar damit zu tun: Hermagoras und Fortunatus waren die Patrone des Patriarchates von Aquileia, dem die Diözese Brixen bis 798 unterstellt war, bevor sie dem damals neu geschaffenen Metropolitanverband Salzburg angegliedert wurde. Die Seelsorgestation Albeins muss also schon vor 798 entstanden sein – sonst wäre die Wahl wohl auf andere Kirchenpatrone gefallen. Das Gemeindegebiet um Albeins umfasste zunächst den Raum zwischen Eisack und Gader, zwischen der Sade und dem Grödner Bach, also Villnöss, Lajen, Gröden und das oberste Gadertal sowie Kastelruth. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde ein Teil abgetrennt und mit Lajen eine eigene Pfarrei geschaffen, an die Albeins auch die Grödner Gebiete verlor.

Die Seelsorge in den Urpfarren Die Seelsorge im Mittelalter setzte zweifelsohne andere Akzente als heute. Das alleinige Tauf- und Begräbnisrecht lag bei der Pfarrkirche; nur diese verfügte über einen Friedhof. Zudem herrschte über Jahrhunderte der sogenannte Pfarrzwang vor, der das Recht und die Pflicht des Pfarrers sicherte, innerhalb seiner Pfarrei geistliche Handlungen vorzunehmen. Der Pfarrer von Albeins hatte das Recht, Hilfspriester anzustellen, die ihn in der Seelsorge unterstützten. Die Kosten dafür hatte er selbst zu tragen. Zunächst waren die Hilfspriester sogenannte exkurrierende Kapläne. Sie durften sich nicht bei einer der Filialkirchen niederlassen, sondern führten ihre Verpflichtungen von Albeins aus – sie hatten also stundenlange Fußmärsche zu bewältigen, um zu den Gläubigen zu gelangen. Erst später durften die Kapläne auch in ihren Kaplaneien wohnen. Doch nicht nur die Hilfspriester, auch die Gläubigen selbst mussten lange Wege in Kauf nehmen, um nach Albeins oder in eine der Filialkirchen zu kommen. In Villnöß beispielsweise wurde, wie Leo Andergassen im Kirchenführer von Albeins betont, erst 1394 eine eigene Sonntagsmesse gestiftet, die abwechselnd in einer der vier Kirchen des Tales gefeiert wurde. Noch einen Schritt weiter ging der Albeinser Pfarrer Erhard Kanzler im Jahr 1428 mit der Einrichtung einer exponierten Kaplanei in St. Peter: Endlich durfte der Kaplan nun selbst in Villnöß leben.


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Besen – die Hexen hatten sich ihr Opfer bereits geholt ... Auch das sagenhafte Schneggenbach-Weibele, das angeblich 1942 zum letzten Mal gesehen wurde, hat mit einem Begräbnisgang nach Albeins zu tun. Es soll sich dabei um die – noch heidnische – Mutter eines verstorbenen Mädchens aus Kolfuschg handeln, das zur Beerdigung nach Albeins gebracht wurde. Die Mutter hatte sich nicht zum Christentum bekehrt, war aber dennoch dem elfstündigen Leichenzug gefolgt. Zum letzten Mal wurde sie gesehen, als man in die enge Dorfgasse einbog. Seither, so Hans Fink, trug diese den Namen „Schwarzengelgasse“, nach dem „Schwarzen Engel“, sprich dem Tod.

Ein Ort gelebter Frömmigkeit Pfarrer aus dem Domklerus Die Finanzierung des Klerus in Mittelalter und Neuzeit erfolgte vorwiegend durch Pfründe, ein Benefizium oder Einkommen aus einem kirchlichen Amt. Der Amtsinhaber konnte es als Verköstigung oder auch als in Geld ausbezahlten Unterhalt beziehen. Der Grundund Immobilienbesitz der Pfarrei Albeins sicherte somit die Pfründe ihres Pfarrers. Dieser wiederum finanzierte daraus sowohl seinen eigenen Lebensunterhalt als auch jenen der von ihm eingestellten Hilfspriester. In der Praxis stammten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit der Großteil der Albeinser Pfarrer aus dem Domklerus in Brixen; sie dürften in der Regel nicht in Albeins gelebt haben. Der erste Pfarrer, dessen Name bekannt ist, war der Brixner Domherr Winther von Neuenburg, der dieses Amt zumindest von 1215 bis 1221 innehatte. Die Aufgaben der abwesenden Pfarrer übernahmen Vikare. Einen von ihnen, Veit Scharsteiner, hebt der Kunsthistoriker Leo Andergassen besonders hervor: Ihm gelang die Stiftung eines eigenen Frühmesserbenefiziums in Albeins, was sicher zur Qualität der Seelsorge beitrug. Auch in wirtschaftlichen Belangen soll er geschickt gewesen sein, denn er brachte mehrfach Häuser und Grundstücke in sein Eigentum und ließ sie dann später in das Frühmesserbenefizium einfließen. Von 1520 bis 1548 hatte Albeins schließlich einen Pfarrer, der weit über die Grenzen der Diözese bekannt war: Gregor Angerer. Er wurde 1530 Bischof von Wiener Neustadt und liegt auch dort im Dom begraben.

Sagenhaftes Albeins Selbst die sprichwörtlich „letzte Reise“ war in und um Albeins beschwerlich: Auf dem alten Weg, der von Klausen oder Waidbruck über Albeins nach Brixen führte, liegt etwas südlich von Albeins noch heute der sogenannte Totenstein. Auf dem stufenförmigen Einschnitt dieses großen Steines wurde auf dem Weg zum Begräbnis der Sarg zur kurzen Rast niedergestellt. Von diesem Stein sollen übrigens der Untersteineracker und der Untersteinerhof ihren Namen haben. Hans Fink brachte die große Zahl an Sagen, die sich gerade in Albeins rund um die Kirche, den Friedhof und die dort erfolgten Beerdigungen rankten, ausdrücklich mit der Bedeutung des Ortes als Urpfarre in Zusammenhang. Sie war ein Zentrum in vielerlei Hinsicht – religiös, erzählerisch, mythisch. So notierte Fink die Sage von einem Gufidauner, der der Hexerei bezichtigt wurde. Als man den Sarg mit seiner Leiche am Totenstein abstellte, ertönte lautes Klopfen. In der Sorge, einen Scheintoten zu Grabe zu tragen, wurde der Sarg sofort geöffnet. Dort fand man nur mehr einen

p Auf dem Weg zum Begräbnis wurde beim Totenstein Rast gemacht

Augustin Mitterrutzner, Pfarrverantwortlicher der Gemeinde Albeins, unterstreicht schließlich noch einen weiteren Aspekt der Urpfarren: Sie waren und sind Quellen religiöser Traditionen und Bräuche. Ganz anschaulich wird das am Weißen Sonntag in Albeins, wenn im Rahmen einer noch heute begangenen Prozession die Statue des Hl. Rupertus getragen wird. Dieser Brauch geht auf die Rupertusbruderschaft zurück, die einst in der Pfarrei existierte. Auch wenn es sie nicht mehr gibt, ist die Urpfarre Albeins damit nach wie vor ein Kristallisationspunkt religiösen Lebens. Sie versammelt Menschen, Geschichten und Überlieferungen, sie ist Ziel und Ausgangspunkt ganz verschiedener Wege und Reisemotive – seit vielen Jahrhunderten. Kurzum: ein Ort gelebter Frömmigkeit. johanna.bampi@brixner.info

BITE & BELIEVE

DER NEUE UNGLAUBLICH GELBE


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Politik & Gesellschaft

STADTBIBLIOTHEK

Vespa-Passion in Brixen z Ein Besuch in der neuen Brixner Bibliothek lohnt sich – nicht nur wegen der wunderbaren Architektur, sondern weil zurzeit zwei hinreißende „grüne“ Exponate ausgestellt sind. Nein, es ist nicht der Green Pass gemeint, ohne den kein Eintritt möglich ist, sondern zwei schmucke Vespas im edlen Grün sind zu bewundern. Was haben diese Vehikel in einem Leseraum verloren? Gemeinde und Bibliothek haben dem neu gegründeten Vespa Club Brixen diese Gelegenheit geboten, das 75-jährige Jubiläum der legendären Vespa zu feiern. Wem fällt beim Anblick des alten Modells nicht der Film „Vacanze romane“ mit Gregory Peck und

Audrey Hepburn ein? Seit damals ist die Vespa weltberühmt und tritt in über 150 Filmen auf – wie auch in Federico Fellinis „Dolce Vita“. Gerade in Pandemiezeiten haben nostalgische Sehnsüchte Hochkonjunktur. So ist es kein Wunder, dass auch in Brixen passionierte Vespafreunde seit 2019 das Revival des Gefährts mittragen. Um sich allerdings den Namen „Vespa Club“ zu geben, muss man offiziell im Club Italia eingetragen sein, der seit 1949 besteht und 600 Clubs mit 77.000 Mitgliedern zählt. Präsident des Brixner Clubs mit 30 Mitgliedern ist Federico (Ghigo) Dalia, sein Vize ist Georg Unterkofler; weiters dabei sind Nicola De Filippo, Angelo Sparaco, Gerhard

Plaikner, Marco Piano und Daniel Mair. Nun steht einer Ausfahrt mit der offiziellen Banderole nichts mehr im Weg, und vor allem die originale „Vespa a faro basso“ von Georg Unterkofler kann ausgiebig bewundert werden. ird

BRIXEN

Foto: PIKSEL / Getty Images

Höhere Frauenbeschäftigung trotz Pandemie

z Die Frauenbeschäftigung im Raum Brixen hat im letzten Jahr zugenommen: Derzeit sind 1.340 Frauen im Arbeitslosenregister

kurz

notiert

eingetragen, im Vorjahr waren es noch 2.200. „Die Beschäftigungslage zeigt trotz Pandemie eine positive Entwicklung und ist

Bereits zum vierten Mal veranstaltete der Jugenddienst Brixen die Nacht der 1.000 Lichter in St. Cyrill. Ministranten aus Brixen und Mitglieder der SKJ Tils gestalteten den besinnlichen Vorabend zum Fest Allerheiligen.

momentan höher als in den Vergleichszeiträumen 2019 und 2020“, berichtet auch Stadträtin Monika Leitner während einer Sitzung der Kommission für Chancengleichheit. Positiv sei vor allem, dass die unbefristeten Arbeitsverhältnisse von Frauen gestiegen seien und mehr Frauen aus Branchen mit prekären Arbeitsverhältnissen abwandern. Laut Arbeitsvermittlungszentrum seien zwar nach wie vor mehr Frauen als Männer in der Arbeitslosenliste eingetragen, aber ein Großteil von

ihnen sind Saisonarbeiterinnen oder Studentinnen oder haben ein Kind im ersten Lebensjahr, weshalb sie aufgrund einer besseren finanziellen Behandlung beschlossen haben, kurzzeitig ihren Beruf zu kündigen. Es sei zu erwarten, dass sie in Zukunft das Arbeitslosenverhältnis beenden. Lediglich 270 Frauen gingen derzeit keiner Arbeit nach, ohne dass es einen offensichtlichen Grund gäbe, der ein Arbeitsverhältnis erschweren würde. av

Schülerinnen und Schüler, die aus Studiengründen in einem Heim, Tagesheim oder privat untergebracht sind, können noch bis zum 17. Dezember 2021 einen Antrag auf Studienbeihilfe stellen, und zwar ausschließlich online über das Bürgernetz CIVIS.

Das internationale Projekt „SchulBrücke Europa“ will durch Begegnung und Austausch den Zusammenhalt Europas stärken. Zum heurigen Treffen in Weimar waren auch Studierende des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Josef Gasser in Brixen eingeladen.


Brixner Nr. 382

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„Freiwillige gesucht!“ THOMAS HELLRIGL, Direktor der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, über den Personalmangel der Seeburg – und wie die Brixner Bevölkerung helfen kann. Herr Hellrigl, warum sucht die Seeburg so dringend Freiwillige? Der Arbeitsmarkt gibt in diesem Bereich grundsätzlich schon wenig her, und die Impfpflicht für die stationären Sozialdienste hat den Fachkräftemangel bei uns verschärft. Trotz Personalausfalls ist es uns aber wichtig, unsere Dienstleistungen weiterhin garantieren zu können. Deshalb wären wir über die Unterstützung von Freiwilligen sehr froh.

Welche Voraussetzungen sollten Freiwillige erfüllen, und an wen kann man sich wenden? Die wichtigste Ressource für uns lautet Zeit. Die Seeburg hat sieben Tage die Woche geöffnet – es

gibt also auch die Möglichkeit, am Wochenende in der Einrichtung auszuhelfen. Die Freiwilligen müssen über Zeit und Lust verfügen, für andere da zu sein und sich in einer sozialen Einrichtung zu engagieren. Für die Tätigkeiten braucht es ansonsten nur Empathie und Einfühlungsvermögen, und natürlich ein gewisses Maß an Flexibilität. Für Erstinformationen können Interessierte sich direkt bei Carmen Messner melden, der Leiterin der Seeburg, in der Direktion der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal in der Bahnhofstraße 27/A, oder per E-Mail an seeburg@bzgeis.org. anina.vontavon@brixner.info

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Bei welchen Tätigkeiten brauchen Sie Unterstützung? Grundsätzlich geht es darum, die Seeburg in ihrem Alltag

zu unterstützen. Die Tätigkeiten reichen von kurzfristiger Betreuung wie Spaziergängen bis zur Unterstützung bei der Essenseingabe. Auch für unseren mobilen Fahrdienst „Essen auf Rädern“ sind wir auf der Suche nach Freiwilligen. Die Details besprechen wir jedoch gerne individuell mit jeder freiwilligen Person, damit wir auch auf ihre Präferenzen eingehen können.

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Korrekturvorschläge zum Mobilitätsplan z Der vom Brixner Stadtrat Ende August verabschiedete „Plan zur nachhaltigen urbanen Mobilität“ (vorgestellt im „Brixner“ 380, S. 66) sei zu wenig ehrgeizig, behaupten die beiden Team-K-Gemeinderäte in Brixen, Sabine Mahlknecht und Ingo Fink. Sie haben sich intensiv mit den Planungsunterlagen auseinandergesetzt und daraufhin dem zuständigen Stadtrat Thomas Schraffl mehrere Änderungs- und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Die meisten Vorschläge betreffen die Fahrradmobilität; dabei hatte der Stadtrat immer wieder betont, dass man dafür noch an einem getrennten „BiciPlan“ arbeiten müsse, der nicht Teil des Auftrags an das Veroneser Planungsbüro Netmobility war. Auch mache man sich Sorgen um die Kapazitäten der Westumfahrung, sollte die im Plan vorgesehene Umschichtung eines Teils

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wird die aktualisierte Fassung im Gemeinderat behandelt werden. wv

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des Verkehrs von der Dantestraße auf die Umfahrung effektiv Realität werden: Die Südausfahrt der Westumfahrung führe im Bereich des Kreisverkehrs bei der Durst „oft zu schleppendem Verkehr.“ Den Bau der Südspange befürwortet das Team K, sofern die Trasse „möglichst wenig invasiv für die Bevölkerung“ sei; eine tragbare und zeitgemäße Lösung wäre zum Beispiel die Einhausung oder Untertunnelung von Teilabschnitten. Begrüßenswert sei auch die Errichtung von zusätzlichen Tempo-30-Zonen und die Sperrung von Teilen der Innenstadt für den motorisierten Verkehr. Der „Plan zur nachhaltigen urbanen Mobilität“ wird im Moment überarbeitet, um auch jene Vorschläge zu überprüfen, die in einem partizipativen Prozess von der Bevölkerung übermittelt wurden. Frühestens im Februar

z Derzeit beginnen viele Gemeinden des Landes mit der Ausarbeitung ihres jeweiligen Gemeindeentwicklungsprogramms, wie es vom neuen Landesraumordnungsgesetz vorgesehen ist. Vielerorts finden Auftaktveranstaltungen mit der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer statt; so kürzlich auch in Natz-Schabs, wo Bürgermeister Alexander Überbacher die gesamte Bevölkerung zur Teilnahme eingeladen hatte – aus gutem Grund, denn das Reglement zum Gemeindeentwicklungsprogramm sieht ausdrücklich eine starke Einbeziehung der Bürger vor. „Die Gemeinde bekommt mit dem neuen Instrument wieder mehr Kompetenzen rückübertragen und kann urbanistische Änderungen innerhalb des Siedlungsgebietes von jetzt an direkt genehmigen“, informierte Hochgruber Kuenzer. Das Gemeindeentwicklungsprogramm besteht aus verschiedenen Teilplänen,

etwa dem Gefahrenzonenplan, dem Ensembleschutzplan, einem Tourismusentwicklungskonzept, einem Mobilitätsplan sowie einer Leerstandserhebung. „Ein Teil dieser Pläne wurde in unserer Gemeinde bereits ausgearbeitet und ist nur mehr anzupassen“, ergänzte Bürgermeister Überbacher. Das Gemeindeentwicklungsprogramm und das darin festgelegte Siedlungsgebiet hat eine Gültigkeit von mindestens

zehn Jahren. Die Gemeinde Natz-Schabs beauftragte den Architekten Paul Senoner mit der Erstellung des Programms. Er betonte die Wichtigkeit einer starken Bürgerbeteiligung, die über eine möglichst repräsentativ gestaltete Kerngruppe und mehrere öffentliche Veranstaltungen sichergestellt werden solle. Im Bild von links: Alexander Überbacher, Maria Hochgruber Kuenzer, Paul Senoner. oz


BRIXEN

Foto: fizkes / Getty Images

Dringende Kinderarztvisiten an Wochenenden

z Der Gesundheitsbezirk Brixen bietet in Zusammenarbeit mit einigen Basiskinderärzten ab sofort und noch bis März 2022 kinderärztliche Visiten in der Pädiatrie-Ambulanz im ehemaligen Sanatorium des Krankenhauses an, und zwar jeweils samstags von 9 bis 12 Uhr. Wie Sanitätskoordinator Primar Markus Markart außerdem mitteilt, stehen an Feier- und Vorfeiertagen die diensthabenden Hausärzte auch für die Versorgung

der Kinder bereit und können im Bedarfsfall kontaktiert werden. Die jeweils diensthabenden Ärzte werden über die Presse veröffentlicht und sind im Internet unter www.sabes.it/de/turnusdienstaerzte.asp abrufbar. Für Kinder aus Brixen und Umgebung besteht außerdem die Möglichkeit, sich samstags und sonntags jeweils vormittags an die Kinderabteilung des Krankenhauses Sterzing zu wenden. oz

KLAUSEN

Mehr Grün fürs Haus Eiseck z Über den Sommer wurde der Außenbereich des vom ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ verwalteten Haus Eiseck in Klausen maßgeblich verschönert: Mit der Hilfe von vielen Freiwilligen wurde der Garten von Gebüsch

und Gestrüpp befreit, ein rollstuhltauglicher Weg gestaltet und zusätzlich Platz geschaffen. Damit können die Bewohner des Seniorenwohnheims in Zukunft auch draußen verweilen: „Gerade ältere Menschen brauchen regelmäßig Bewegung, um so lange wie möglich fit und agil zu bleiben. Gleichzeitig bietet diese Anlage auch Angehörigen die Möglichkeit, sich mit den Senioren draußen zu bewegen und einen Rückzugsort aufzusuchen“, unterstreicht Michaela Summerer, Direktorin des ÖBPB „Zum Heiligen Geist“. Auch im kommenden Jahr soll der neue Außenbereich weiter aufgewertet und genutzt werden: „Wir werden eine Bienenwiese anlegen, und es wäre ideal, wenn wir eine zusätzliche Tür vorsehen könnten, wo die Senioren von einem Aufenthaltsraum aus auf noch direkterem Weg dorthin gelangen können“, so Klausens Gemeindereferentin Waltraud Clementi Biasizzo. av


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Wettbewerb zum Neubau der Adlerbrücke

z Die historische Adlerbrücke wird aus Sicherheitsgründen abgerissen. Für den Neubau der Brücke wurde bereits im August ein Wettbewerb mit Vorauswahl ausgeschrieben. In der ersten

Phase sind 39 Teilnahmeanträge eingereicht worden. Vor kurzem traf sich eine erweiterte siebenköpfige Kommission zur Auswahl der Bewerber. Die Kommission hat zehn aus 27 eingereichten Be-

werbungen mit Referenzprojekten ausgewählt. Im Anschluss wurden aus den zusätzlichen zwölf Bewertungen ohne Referenzprojekt weitere drei ausgelost. Schlussendlich resultieren nun 13 ausgewählte

Bewerber, die in den nächsten drei Monaten Projektvorschläge für die neue Adlerbrücke ausarbeiten und einreichen können. Die vorläufige Abgabe der Wettbewerbsprojekte ist für Ende Jänner geplant. Die 1884 errichtete Adlerbrücke hat für Brixen einen großen historischen Wert und ist prägend für das Stadtbild. Aufgrund dieses sensiblen Kontexts inmitten der Altstadt wurde bei der Ausschreibung und Auswahl der Bewerber besonderes Augenmerk auf die Eingliederung und Gestaltung der neuen Brücke in Bezug auf Ensemble- und Denkmalschutz gelegt. Weiters ist die Berücksichtigung spezifischer und technischer Aspekte in Bezug auf Wildbachverbauung und Brückenbau von größter Wichtigkeit. wv

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Vom Heim in die Selbstständigkeit

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z Wenn junge Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und das Elternhaus verlassen, können sie meist trotzdem auf die Unterstützung der Familie zählen. Welche Herausforderungen erwarten jedoch Jugendliche, die Einrichtungen wie das Südtiroler Kinderdorf verlassen? Andrea Nagy, Forscherin der Freien Universität Bozen, widmet ihren Forschungsschwerpunkt diesem Thema und hat ihr Buch „Care Leavers“ vor wenigen Wochen im Südtiroler Kinderdorf in Brixen vorgestellt. Unter anderem wollte sie herausfinden, welche Maßnahmen den Jugendlichen den Übergang in die Erwachsenenwelt erleichtern und wo es noch Aufholbedarf gibt. Sie kommt zu dem Schluss, dass die weitere Unterstützung der Einrichtungen und vor allem des Personals auch nach Verlassen der Jugendlichen ein essenzieller Grundstein ist, um ihren weiteren Lebensweg zu fördern. Trotzdem gebe es in diesem Bereich noch sozialpolitischen Handlungsbe-

darf, da dem Thema laut Nagy zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werde. Karl Brunner, Direktor des Kinderdorfs, schloss die Buchvorstellung mit der Aussage, dass sich das Südtiroler Kinderdorf in Zukunft verstärkt in diesem Bereich engagieren möchte. av


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BRIXEN

BERNDES

Neues Kompetenzzentrum vorgestellt z Partizipativ forschen, sich wissenschaftlich austauschen und durch Forschung zur proaktiven Gestaltung von lokaler Sozialpolitik beitragen – das sind nur einige der Ansätze des neuen Kompetenzzentrums für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Freien Universität Bozen, das sich vor wenigen Wochen in Brixen angesiedelt hat. Das fünfte Kompetenzzentrum der Uni soll aktuelle soziale Herausforderungen durch Forschung und Kooperation begleiten und sozialgerechte Antworten finden. Dadurch sollen soziale Fragestellungen auch im lokalsten Kontext wissenschaftlich untersucht werden können. Geführt wird das neue Kompetenzzentrum von den Professorinnen Ulrike Loch, Dorothy Zinn und Giulia Cavrini. Die Schwerpunkte setzt das Forschungsteam in die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe sowie Altern, Care, Diversität, Gender und Migration, außerdem Sozialpolitik,

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Innovation im Sozialwesen, soziale Sicherung und Teilhabe. Die strategische Platzierung Südtirols als Brücke zwischen deutschem und italienischem Sprach- und Kulturraum sowie die Mehrsprachigkeit sollen im neuen Kompetenzzentrum genutzt werden. „Südtirol hat eine interessante Position, weil

wir uns am italienischen Modell der Sozialarbeit orientieren, aber nicht zuletzt in der Forschung stark vom deutsch- wie auch vom englischsprachigen Raum beeinflusst sind“, erklärt Ulrike Loch, Direktorin des Kompetenzzentrums. Im Bild: die Professorinnen Giulia Cavrini und Ulrike Loch. av

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Grundschulklasse: handeln statt reden z Das Thema Umweltschutz brennt der Gesellschaft derzeit besonders unter den Nägeln – und zwar quer durch alle Altersschichten: Die Kinder der Klasse 4E der Grundschule Tschurtschenthaler sind vor einigen Wochen spontan an ihre Lehrerin Lydia-Katharina Pichler herangetreten mit dem Wunsch, konkret etwas für eine saubere Umwelt zu unternehmen. „Das Engagement der Kinder ist umso höher zu bewerten, zumal wir das Thema damals nicht im Unterricht behandelt haben. Die Initiative ist also spontan von den Schülern ausgegangen“, erzählt Pichler. Angesichts des damals laufenden Weltklimagipfels in Glasgow ist die Aktion der Kinder ein bildhafter Kontrapunkt: Auf der einen Seite schwingen mächtige Menschen große Reden, auf der anderen Seite setzen Kinder konkrete Zeichen. Inzwischen hat die Klasse 4E bereits zweimal im Lido Müll eingesam-

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melt. Beim ersten Mal waren’s 4 Kilogramm, beim zweiten Mal 1 Kilo – hauptsächlich Zigarettenstummel, Glasscherben und Überbleibsel vom Wochenende. Brixens Stadtrat Peter Natter hat von der Aktion erfahren und die

Klasse zu sich eingeladen, um mehr über das lobenswerte Engagement der Kinder zu erfahren. Die Klasse möchte ihre Initiative weiterführen – „möglicherweise einmal im Monat“, sagt die Lehrerin. oz

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Menschen & Meinungen

Der Star-Trainer

Fotos: Oskar Zingerle

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PORTRAIT: SIMON MARTINELLO ist Reha-Trainer und behandelt Patienten wie Usain Bolt, David Hasselhoff oder den Kader des FC Bayern. Dorthin geschafft hat es der Mühlbacher durch seine unerschütterliche Ausdauer und seinen unbändigen Willen dazuzulernen.

„Wenn ich etwas will und etwas dafür tue, dann schaffe ich das auch!“ Nach diesem Motto lebt Simon Martinello seit vielen Jahren. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Martinello ist Reha-Trainer, spezialisiert auf post-operatives Aufbautraining. In der weitläufigen Praxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in der Nähe des Mariahilfplatzes in München hat er seinen eigenen Raum: 40 Quadratmeter, ein paar kleine Geräte und ein großer Spiegel zum umfassenden Beobachten und Korrigieren. Müller-Wohlfahrt, von vielen einfach nur „der Doc“ genannt, hatte vor sieben Jahren jemanden gesucht, der selbständig bei ihm arbeitet. Simon Martinello hat diese Chance genutzt. Nach drei Monaten war er bereits komplett ausgebucht. „Das mag wohl auch mit der Strahlkraft des bekannten Arztes und Orthopäden zu tun haben“, meint er. Er ist bescheiden geblieben, bodenständig, sich immer wieder hinterfragend. Manchmal scheint es so, als ob er seinen Werdegang nicht ganz fassen könnte. Und doch ist da diese Sicherheit, die auf jahrelange Erfahrung beruht. „Man muss ein Grundkonzept haben, in das man neues Wissen integrieren kann.“ Ständig up to date zu sein, das sei anstrengend und spannend zugleich: „Stillstand geht nicht.“ Eine 60-Stunden-Woche, vor allem in den ersten Jahren, war selbstverständlich.

Herzlichkeit statt Starallüren Irgendwann während unseres Gesprächs kommt HansWilhelm Müller-Wohlfahrt vorbei. Lässig, gesprächig, unkompliziert. Die Strahlkraft, von der Simon Martinello gesprochen hat, wirkt. „Simon ist der Beste!“, meint der Doc, und das ist nicht nur so dahingesagt. Empathie, Überzeugungskraft und ein Gefühl des absoluten Aufgehoben-Seins – das sind die Stärken des 37-Jährigen. Er versteht es, auf die Menschen einzugehen, sie in ihrer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen. Und er versteht es auch, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Simon Martinello hat eine feine und bestimmte Art, und er weiß, was er tut. Auf Erfahrungswerte setzen, nicht einfach ausprobieren. Kleine Teilziele anstreben und auf die mentale Komponente achten. Er weiß, was es heißt, durchzuhalten. Es gab Zeiten, in denen er mit 800 Euro im Monat über die Runden kommen musste, Zeiten, die ihn geprägt und geerdet haben. Einer seiner prominentesten Patienten war Usain Bolt. Der legendäre Sprinter hatte sich am Sprunggelenk verletzt, die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer 2016 stand auf dem Spiel. Simon Martinello hat sich der Herausforderung gestellt, ruhig, gelassen, professionell, zwei Wochen Training auf Jamaika inklusive. Der Rest ist Geschichte: Usain Bolt war bei der Olympiade 2016 der schnellste 100-Meter-Läufer der Welt und erzielte seine dritte Goldmedaille. „Natürlich pusht einen die Arbeit mit bekannten Personen“, meint Simon Martinello. Gerade eben hat er eine Woche lang mit David Hasselhoff gearbeitet. Es seien aber alle Patienten wichtig, unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad. So wie er das sagt, glaubt man ihm das auch. Keine Starallüren, dafür echte Herzlichkeit.

Unbändiger Wille und Ausdauer

Simon Martinello bringt Spitzensportler wie Robert Lewandowski nach einer Verletzung zurück auf die Siegerspur

Simon Martinello stammt aus Mühlbach. Er hat das Realgymnasium mit Schwerpunkt Sport in Sterzing besucht. Der Weg bis zum Abschluss war beschwerlich. „Ich war damals wohl nicht der fleißigste Schüler, und ich war auch ein ziemlicher Chaot.“ Irgendwann hat er dann als Privatist die Maturaprüfung absolviert. Seine Freundin Teresa hat ihm Mut gemacht, ihn angespornt. Sie wurde damals zum Angelpunkt in seinem Leben und ist es bis heute geblieben. Seit 2019 ist er mit der Musikwissenschaftlerin verheiratet. Nach der Matura hat er als Erzieher am Vinzentinum in Brixen gearbeitet, aber bald gemerkt, dass das nicht sein Weg sein würde. Er ging nach Wien und schaffte die Aufnahmeprüfung für das Sportstudium. Der Bachelor mit einem Auslandssemester in Spanien, dann das Masterstudium mit dem Schwerpunkt Diagnostik und Training an der Technischen Universität in München, „irgendwie hatte sich der Knoten gelöst.“ Die ersten beruflichen Erfahrungen nach dem Studium hat er bei einem Physiotherapeuten gesammelt. Wertvolle Erkenntnisse für den Sportwissenschaftler: „Wir machen im Unterschied zur

„Wenn ich etwas will und etwas dafür tue, dann schaffe ich das auch“ _ Simon Martinello, Reha-Trainer

Der bekannte Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfart und Simon Martinello

t FEINE UND BESTIMMTE ART: Simon Martinello versteht es, auf die Menschen einzugehen, sie in ihrer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen

Physiotherapie alles in Bewegung.“ Präzise Anweisungen, klar und wohlwollend, korrigierend, wenn notwendig: „Ein guter Reha-Trainer muss wissen, wann er was machen muss.“ Was beim bloßen Zuschauen so leicht wirkt, ist harte Arbeit, für Patient und Trainer gleichermaßen. Und dann wäre da noch der FC Bayern. Seit drei Jahren ist Simon Martinello als Reha- und Präventionstrainer dabei. Er muss flexibel sein, weiß immer erst eine Woche vorher, wie die nächste Woche ausschauen wird, „der Verein hat absolute Priorität.“ Bei jedem dritten Spiel der Mannschaft ist er mit von der Partie. „Man arbeitet auf dieses Spiel hin, eine ganze Woche lang, und freut sich natürlich, wenn die Mannschaft gewinnt.“ Der Druck ist hoch, „wir arbeiten jeden Tag an der Grenze, da darf kein Fehler passieren.“ Und trotzdem macht ihm die Arbeit unglaublich viel Spaß. Der Fußball hatte es ihm immer schon angetan. An die zehn Jahre spielte er in der Jugendmannschaft des FC Südtirol, „den mein Vater ein klein wenig mit aufgebaut hatte.“ Mit dem FC Bayern kam er zunächst als Athletiktrainer für die Jugendmannschaft in Kontakt. Damals hatte er gerade sein Studium abgeschlossen. Vieles ergab sich danach von selbst. Durch Begegnungen mit Menschen wie „dem Doc“, die sein Potential erkannten, durch seinen unbändigen Willen, dazuzulernen, durch seine unerschütterliche Ausdauer. „Man darf nie zufrieden sein.“

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Menschen & Meinungen

BRIXEN

20 Bewerber für Ideenwettbewerb z Wie bereits berichtet, soll die Sportzone Milland maßgeblich erweitert werden: Die Gemeindeverwaltung möchte die Tennisplätze im Norden der Stadt nach Milland verlegen, und auch die in die Jahre gekommene Eishalle soll dort neu errichtet werden. Die Gemeinde Brixen hat bei großen Vorhaben stets einen Ideenwettbewerb initiiert – so auch im Fall des „Sportund Freizeitparks Brixen-Milland“. Nach erfolgtem Auswahlverfahren trafen sich Ende Oktober der Wettbewerbskoordinator Wolfgang Meraner und die 20 ausgewählten Bewerber zum Lokalaugenschein und Kolloquium in Milland. Nach der Begehung des Areals zogen sich die Beteiligten zurück, um im Detail das Projekt zu besprechen. Die Bewerber haben nun für die

Projektvorschläge mit Planungsunterlagen und Modell etwa drei Monate Zeit; die Öffnung der Pakete wird voraussichtlich am 21. Februar 2022 erfolgen. Zur Bewertung wurde eine eigene Kommission ernannt, der Landschaftsarchitekt

Klaus Klaas Leonhart, Städteplaner Andreas Boschetti, Bürgermeister Peter Brunner, Stadtrat Andreas Jungmann sowie der Leiter der technischen Dienste der Gemeinde Brixen, Alexander Gruber, angehört. wv

BRIXEN

In der Europaleague angekommen Foto: Oskar Zingerle

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z Angelika Weichsel Mitterrutzner aus Vahrn ist seit wenigen Wochen die neue Vizepräsidentin der europäischen Föderation der katholischen Familienverbände (FAFCE). Gemeinsam mit Priska

kurz

notiert

Theiner wird Mitterrutzner die nächsten Jahre den Katholischen Familienverband Südtirol vertreten. Die FAFCE-Mitgliedsverbände trafen sich Ende Oktober in Straßburg zu einer dreitägigen Konferenz mit Vorträgen, bei der unter anderem Kontakte zu hochrangigen Persönlichkeiten geknüpft werden konnten. Zusammen mit der Weltunion der katholischen Familienverbände und mit der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls im Europarat veranstaltete die FAFCE eine Konferenz zum Thema „Ökologie der Familie und ganzheitliche Entwicklung“. FAF-

Führungswechsel beim Kiwanis Club Brixen: Eva Oberlechner ersetzt den scheidenden Präsidenten Stefan Rottonara, der im Vorstand bleibt. Werner Kusstatscher, Sonya Gschliesser, Karlheinz Plaseller, Norbert Verginer, Michael Reifer, Franz Sparber sowie Martin Ogriseg vervollständigen den Vorstand.

CE-Präsident Vincenzo Bassi wies in seinem abschließenden Plädoyer auf die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rolle von Familien mit Blick auf die Zukunft Europas hin: „Es gibt keine nachhaltige Entwicklung ohne generationenübergreifende Solidarität – und es gibt keine generationenübergreifende Solidarität ohne ein Gleichgewicht der Generationen.“ Die gebürtige Münchnerin Angelika Mitterrutzner engagiert sich seit 1990 ehrenamtlich im Katholischen Familienverband Südtirol (KFS); seit 2013 ist sie deren Präsidentin. oz

Bei der Ortsversammlung der HGV-Ortsgruppe Vahrn wurde Alex Clara als Obmann bestätigt. In den Ortsausschuss wurden Johanna Huber, Raimund Oberhofer, Robert Burger, Peter Niedermair, Theresia Senn und Daniel Niederstätter gewählt.

Ewald Rogen wurde von der HGV-Ortsgruppe Mühlbach/ Vintl als Obmann bestätigt. Ihm zur Seite stehen im Ortsausschuss Simon Stolz, Felix Erlacher, Evelyn Gruber, Melanie Leitner, Harald Fischnaller, Jonas Oberhammer, Manfred Silginer und Andreas Strobl.


O o op s

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LAMMento

mein Hoppala

Johannes Calderisi, Brixen

Feuriges Unterfangen Als passionierter Saunagänger bin ich während meiner Heimatbesuche regelmäßig in Brixens Erlebnisbad anzufinden. Besonderen Spaß bereiten mir die Aufgüsse, die ich hobbymäßig selbst durchführe. Eines Nachmittags bereitete ich mich für eine weitere schwungvolle Performance vor, um die gut besuchte Sauna mit einem meiner Aufgüsse zu beglücken. Wie gewohnt, hatte ich dafür mehrere Handtücher mit dabei, die ich während der Vorbereitung neben mich legte, bevor ich mit dem Aufguss begann. Wenige Minuten nach Beginn – ich wedelte beschwingt mit einem Handtuch, um den Wasserdampf in der Sauna zu verteilen – breitete sich schleichend ein seltsamer Geruch in der Sauna aus. Auf der Suche nach der Ursache bemerkte ich, dass eines meiner abgelegten Handtücher langsam zu kokeln begann – ich hatte es offensichtlich zu nahe am Ofen liegengelassen! Mit einer schwungvollen Bewegung beförderte ich das mittlerweile rauchende Handtuch vor den Augen der entgeisterten Besucher aus der Sauna – und fuhr dann unberührt mit meinem Aufguss fort. The show must go on!

Leser kochen für Leser

Sandras Flammkuchen > Zutaten 300 g Mehl 200 ml Wasser 2 EL Öl 200 g Crème fraîche 1/2 Zwiebel 100 g Speckwürfel Prise Salz, Pfeffer, Muskat

> Zubereitung Mehl, Wasser, Salz und Öl in eine Schüssel geben und gut durchkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. 15 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Die Zwiebel fein schneiden, die Crème

fraîche mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Nicht zu viel salzen, da der Speck sehr würzig ist! Den Backofen auf 220 Grad vorheizen, den Teig auf Backpapier ausrollen und auf das Backblech legen. Die Crème fraîche auf dem Teig verstreichen, die Zwiebel und Speckwürfel darauf verteilen und im Ofen für etwa 15 Minuten backen.

Seit einigen Wochen schreibt Sandra Steinegger als freie Redakteurin für die „Brixner“-Redaktion. Ihr Lieblingsrezept ist eine Spezialität aus dem Elsass, die als schnelle Alternative zur Pizza wunderbar schmeckt. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Fünfmal links, fünfmal rechts „Wir sollten uns sicherheitshalber testen, bevor wir jetzt ordentlich losfeten, sicher ist sicher!“, sagt der Franz, während er seinen GeburtstagsProsecco feierlich in die Höhe stemmt, „weshalb ich uns ein Test-Set besorgt habe!“ Nun, sag ich, wir sind aber zu dritt, und du hast nur ein einziges Test-Set? „Ach sooo“, sagt der Franz, „daran hab ich nicht gedacht. Ich hätte sollen für jeden von uns eines besorgen?“ Nun, sag ich kopfschüttelnd, eigentlich schon, denn wie soll das sonst vor sich gehen? „Idee!“, sagt der Franz, „wir könnten alle dasselbe Stäbchen nehmen. Sollte es dann negativ aufscheinen, ist alles gut, und sollte es positiv aufscheinen, wissen wir zumindest, dass einer von uns positiv ist!“ Ausgezeichnete Idee, sag ich grinsend, und Frieda nickt anerkennend, stellt ihr bereits halbleeres Prosecco-Glas ab, holt das Stäbchen aus der Verpackung und beginnt, in ihrer Nase wild zu drehen, fünfmal links, fünfmal rechts, worauf sie mir demonstrativ das Stäbchen reicht, und auch ich, fünfmal links, fünfmal rechts, und danach der Franz in seiner Nase, fünfmal links, fünfmal rechts. Ich zaudere. Was, wenn einer von uns nun positiv ist? „Dann müssen wir uns eben der Reihe nach PCR-testen, bis wir den Positiven gefunden haben“, sagt der Franz, „wenn wir Glück haben, ist es Frieda, denn dann können wir beide auf den unangenehmen PCR verzichten“. Aha, sag ich, und warum? „Schau, wenn Frieda positiv ist, sind wir es spätestens jetzt auch, ist doch logisch, oder?“ Russisches Roulette 2021, for extreme dummies.

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Zunächst möchte ich Johann Leitner, der den Leserbrief in der letzten Ausgabe geschrieben hat, gratulieren. Leider ist es ein allseits bekanntes Problem, dass die Berichterstattung der Medien zum Thema Corona mehr als nur einseitig ist. Es wäre sinnvoll gewesen, mehrere Menschen zu befragen, um auch die Meinung der Green-Pass-Skeptiker ernst zu nehmen und auch zu veröffentlichen. Dazu möchte ich auch auf den Kommentar von Herrn Vontavon aus der Ausgabe Nr. 380 auf Seite 3 eingehen. Schön und gut wenn Sie den „Brixner“ für die Veröffentlichung Ihrer eigenen Meinungen nutzen, aber ich frage mich, ob Sie die Spaltung der Gesellschaft wirklich auf allerniedrigstem Niveau schüren und unterstützen wollen? Erstens ist es nicht leise um die Impfgegner geworden, sondern es wird schlicht und einfach nicht darüber berichtet. Denn, wie die stagnierenden Impfzahlen zeigen, haben sich nicht alle der „freiwilligen“ Impfung unterzogen. Außerdem liegt es nicht allein an den Ungeimpften, dass die Pandemie noch nicht beendet ist, denn diese Menschen werden regelmäßig getestet, und wie Ihnen bekannt sein dürfte, sind auch Geimpfte weiterhin ansteckend. Des weiteren finde ich an Ihrem Kommentar interessant, dass Sie die Beweggründe der Ungeimpften anscheinend nicht verstehen und provokativ schreiben, dass es eine Pandemie der Ungeimpften ist, dann aber zurückrudern und die Leser auffordern, Verständnis für die Zweifel der Impfgegner zu zeigen, um im nächsten Satz den Impfgegnern aber an den Kopf zu werfen, sie sollen über

ihren Schatten springen und zugeben, dass sie eventuell falsch lagen. Wer sagt denn, dass es bei diesem Thema richtig oder falsch gibt? Es gibt immer ein Pro und Contra, und so soll es auch sein. Und das muss akzeptiert werden, von beiden Seiten. Anm. d. Red.: Zum ersten Teil Ihres Leserbriefs die Wiederholung dessen, was wir Herrn Leitner bereits geantwortet haben: Wir befragen in der Rubrik „Umfrage“ immer nur acht Personen – nach dem Zufallsprinzip eben, das nicht zu vergleichen ist mit repräsentativen Umfragen. Würden wir mehr Leute befragen, würden sich die „Gelöschten“ zu Recht die Frage stellen, warum wir gerade sie nicht berücksichtigt haben. In der Theorie ist Ihr Wunsch, mehrere Menschen zu befragen und dann je nach Volksmeinung eine Auswahl zu treffen, also stimmig, aber leider nicht praktikabel, denn in diesem Fall müssten wir ja immer wissen, wie die Volksmeinung aussieht. Und nun zu Ihrer Aussage, dass die Medien die Spaltung der Gesellschaft schüren würden: Lieber Herr Furlan, bitte richten Sie diesen Vorwurf an sämtliche Pseudo-Wissenschaftler und Telegram-Virenexperten. Diese Leute sind es, die die Verantwortung für die Zerrissenheit der Bevölkerung zu tragen haben. Manchmal bekommen wir E-Mails mit verschiedenen Youtube-Links, die „uns die Augen öffnen“ sollen, und ich mache mir die Mühe, diese Videos auch anzuschauen. Aber ich schau mir auch die Quellen an, mache eine Recherche zu den Kompetenzen der jeweiligen Personen, die in diesen Videos vorkommen und dabei die Erkenntnisse der Wissenschaft vollkommen ignorieren. Nach Ihrer Logik müssten die klassischen Medien auch diesen Leuten redaktionellen Raum schenken. Wir tun das nicht, weil wir sehr verantwortungsbewusst mit der heutigen Situation umgehen wollen. Und zu guter Letzt, einfach zum Nachdenken: Können Sie sich das Ausmaß des Dramas vorstellen, das wir heute hätten, wenn wir alle Impfskeptiker wären?

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info


PRO&CONTRA

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Der Hintergrund:

HEINRICH SEPPI, Bürgermeister von Mühlbach: „Wir sollten Entwicklung mit Augenmaß und Respekt für Natur und Umwelt zulassen“

Der im Volksmund „Kurvenlift“ genannte Mitterwiesenlift im Skigebiet Gitschberg muss erneuert werden und soll durch eine Kabinenbahn ersetzt werden. Deren Bergstation soll unterhalb der Bergkuppe des Kleingitsch errichtet werden, sodass die Anlage neben der bestehenden zusätzlich eine neue Piste über den Kleingitsch bedienen kann.

JA

Die Frage nach der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit beantwortet sich von selbst: Wäre das Projekt nicht wirtschaftlich, so würde es die Betreibergesellschaft nicht anstreben. Die Skipisten auf dem Gitschberg sind zum größten Teil sehr anspruchsvoll. Um das Skigebiet familienfreundlicher auszurichten, braucht es neue, weniger anspruchsvolle Pisten. Vor 15 Jahren schien es, als sei das Skigebiet Gitschberg nicht mehr zu retten. Durch strategisch gut überlegte Entscheidungen hat der Betreiber bewiesen, dass sich Investitionen in die Zukunft auszahlen. Zur ökologischen Sinnhaftigkeit gilt es klarzustellen, dass die neue Bahn eine alte Anlage ersetzt, die, weil in der roten Gefahrenzone, nicht mehr auf derselben Trasse errichtet werden kann. Von den zwei geplanten Pisten führt die erste über nicht bewaldetes Almgebiet. Für diese muss also kein einziger Baum gerodet werden, und die Erdbewegungsarbeiten sind minimal. Die zweite Piste führt in ihrem oberen Teil ebenfalls über Wiesen und nicht bewaldetes Gelände. Lediglich in ihrem unteren Bereich führt sie durch bewaldetes Gebiet. Ob in Zeiten des Klimawandels neue Seilbahnen, Pisten und Beschneiungsanlagen ökologisch vertretbar sind, kann natürlich in Frage gestellt werden. Wenn wir aber unseren Lebensstandard halten wollen, müssen wir wirtschaftliche Entwicklung zulassen. Deshalb kann das Motto nur lauten: Entwicklung und Fortschritt ja, aber mit Augenmaß und Respekt für Natur und Umwelt.

Lesen Sie den Der „Brixner“ als kostenlose App:

FRIEDL AMORT, AVS-Ortsstellenleiter: „Wer für dieses Projekt auf Kosten der Umwelt ist, hat seine Glaubwürdigkeit in Sachen Klimaschutz verloren“

NEIN

Zunächst ein paar Fakten aus den Projektunterlagen zum Ausmaß der geplanten Erweiterung in ein bisher unberührtes Gebiet, das zudem noch außerhalb des Landes-Skipistenplanes liegt: Für Bahn und Pisten sollen 13 Hektar Wald gerodet und 98.500 Kubikmeter Erde umgegraben werden. Weil die geplanten Pisten nach Süden ausgerichtet sind, wird für die Beschneiung viel Energie benötigt. Das gesamte Wasser dafür muss mit 500 KW starken Pumpen hinaufgepumpt und die Pisten täglich von dieselbetriebenen Pistenraupen präpariert werden. Vom Betreiber wird gebetsmühlenartig das Argument vorgebracht, dass Meransen unbedingt flachere und familienfreundlichere Pisten braucht, um überleben zu können. Dieses Argument hinkt, da es mit der Breitebenpiste, der Talabfahrt ab der Mittelstation und den zwei Liftanlagen im Dorf bereits ausreichend flache Pisten gibt. Durch die Verbindung zu Vals stehen weitere familienfreundliche Pisten uneingeschränkt zur Verfügung. Der ökologisch nachhaltig negative Eingriff und der immense Energieverbrauch für Bau und Betrieb stehen im Widerspruch zu den jetzt notwendigen Anstrengungen gegen die weltweite Klimakrise. Das vorliegende negative Gutachten des Landesumweltbeirates bestätigt dies. Sollte die Landesregierung dieses Projekt auf Kosten der Umwelt, das einzig der Gewinnmaximierung dient, trotzdem genehmigen und womöglich noch Steuergeld zuschießen, hat sie ihre Glaubwürdigkeit in Sachen Klimaschutz gänzlich verloren.

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www.brixner.info Sowohl in der App als auch im Web finden Sie den aktuellsten „Brixner“ und alle Archivausgaben seit 1990 (!) Der „Brixner“ als Print-Ausgabe monatlich im eigenen Briefkasten Sie möchten Ihren „Brixner“ als Print-Ausgabe monatlich per Post zugesandt bekommen? brixner.info/de/epaper/neues-abo

Foto: Jan Kusstascher

Foto: Oskar Zingerle

Ist die skitouristische Erschließung des Kleingitsch wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch vertretbar?

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Menschen & Meinungen

Was haben wir von der Pandemie mitgenommen?

Fotos: Oskar Zingerle

UMFRAGE: Seit mehr als eineinhalb Jahren geht sie uns alle an: die CoronaPandemie mit ihren unterschiedlichsten Auswirkungen auf unseren Alltag und unser gewohntes Leben. Der „Brixner“ hat sich umgehört.

Hermine Kusstatscher hat während der ersten Wochen der Coronazeit positiv erlebt, dass „die Luft in Klausen ganz anders war. Die Leute mussten zu Fuß gehen, der Verkehr auf der Autobahn fiel weg. Man konnte wieder aufatmen. Negativ ist der Hass, der sich jetzt zwischen Geimpften und Nichtgeimpften breit gemacht hat. Damit umzugehen ist schwierig, auch weil die Zahlen der Infizierten wieder zunehmen.“

Christine Braunhofer hingegen hat während der gesamten Zeit ganz normal gearbeitet. Sie schätzt, „dass es uns immer gut gegangen ist, dass wir nie infiziert wurden, dass wir uns impfen lassen konnten. Im Grunde passt es also, aber es wäre ohne Zweifel schön, wenn die Pandemie bald vorbei wäre.“

Peter Salcher beschäftigen vor allem die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft: „Wir bekommen teilweise die Rohstoffe nicht, die Automobilindustrie hat große Probleme. Ähnliches hört man auch von anderen Branchen. So gibt es zum Beispiel Lieferengpässe beim Holz. Es wird sehr viel in Asien produziert, und wir hängen davon ab. Vielleicht setzt da ein Umdenken ein.“

„Ich bin geimpft“, schickt Luis Nagler voraus, „aber viele Menschen schauen nur auf sich. Es fehlt die Solidarität untereinander, und die Gesellschaft spaltet sich, auch in den Familien. Als positiv empfinde ich, dass sich doch viele nach langer Überlegung für die Impfung entschieden haben und dass wirklich alles Menschenmögliche gemacht wird, um die Impfung zu den Menschen zu bringen.“

„Diciamo che la situazione la vedo critica, perché tante persone pensano che il coronavirus non esista. Io personalmente mi sono vaccinata. Mia figlia di 16 anni ha fatto una decisione sua personale di vaccinarsi per fare del bene non solo a sè stessa, ma anche agli altri. Secondo me ci sarebbe da stare più alle regole“, mahnt Germana Armando zu mehr Vorsicht.

„Dass wir aufeinander angewiesen sind, hat die Pandemie ganz deutlich gemacht. Dass diese Erkenntnis nachhaltig wäre, würde ich mir wünschen.“ Außerdem beobachtet Christina Tinkhauser, dass „sowohl Menschen, die sich stark fürs Impfen engagieren, als auch jene, die dagegen sind, eigentlich dieselben Bedürfnisse nach Sicherheit und Kontrolle haben.“

„Zwei Impfungen, die uns nichts ausgemacht haben“, schmunzelt Hartmuth Staffler, habe er von der Pandemie mitgenommen. „Meine Frau und ich sind beide in Pension. Dass die sozialen Kontakte so stark eingeschränkt waren, haben wir als negativ empfunden. Positiv war allerdings auch nicht viel. Ich würde sagen: Wir haben es gut überstanden.“

„Die meisten Auswirkungen auf die Gesellschaft empfinde ich als negativ“, meint Thomas Eichbichler, „und zwar vor allem bei Kindern und Jugendlichen, für deren Entwicklung die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen ungemein wichtig sind. Dennoch gelingt es manchen Menschen jetzt, achtsamer mit sich umzugehen und mit weniger glücklich zu sein.“


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Kunst & Kultur

Ein

ZeLT

für die Literatur BRIXEN: Ende Oktober wurde „ZeLT“ in Brixen gegründet – mit der Verlesung und Unterzeichnung des Gründungsaktes des Europäischen Zentrums für Literatur und Übersetzung in der Stadtbibliothek und einem Fest für die Literatur. Das Pilotprojekt will Impulsgeber sein und interkulturelle Praxis voranbringen.

„ZeLT“ ist eine Initiative der Südtiroler Autoren- und Autorinnenvereinigung (SAAV). Der Name ist dem Gründungsteam „zugeflogen“, ein Akrostichon, gebildet aus dem Namen der Initiative in vier verschiedenen Sprachen: Z findet sich im ladinischen „Zenter europeich per leteratura y traduzion“, e im italienischen „Centro europeo di letteratura e traduzione“, L im „Europäischen Zentrum für Literatur und Übersetzung“ und T im englischen „European Center for Literature and Translation“. Der Name ist Programm: ZeLT versteht sich als sprachenübergreifende Initiative, die neben den drei anerkannten Südtiroler Landessprachen auch den anderen in Südtirol gesprochenen Sprachen einen Platz bieten möchte. Der Name ZeLT lässt weitere Assoziationen zu: die Idee des Nomadischen oder auch die Vorstellung, etwas wie ein Zelt zu überspannen, und zwar sowohl verschiedene Sprachen als auch mehrere Generationen.

genen Jahrzehnten immer wieder diskutiert worden. Zur Umsetzung kam es aber nicht. In den letzten Jahren erlebte Hilber eine Aufbruchstimmung in der SAAV, verbunden mit dem Bestreben zu verstehen, wie sich Autorinnen und Autoren in Südtirol verorten, wie das Nebeneinander und Miteinander von Sprachen und Literatur funktioniert. Im Jahr 2018 initiierte Kulturstadträtin Monika Leitner den Kulturprozess der Stadt Brixen, zu dem auch Maria C. Hilber und Arno Dejaco als Vertreter der SAAV eingeladen wurden. Hier wurde die Idee für ein Zentrum für Literatur und Übersetzung geboren. Zusammen mit Monika Leitner und Bruno Kaser, dem Direktor der Stadtbibliothek Brixen, entwickelte ein Gründungsteam der SAAV ein Konzept, um die Initiative ZeLT in der neuen Stadtbibliothek in Brixen zu verankern.

Wie alles begann

Alma Vallazza, Mitglied des achtköpfigen Gründungs- und aktuellen Programmteams von ZeLT, zeigt sich begeistert über die räumlichen Möglichkeiten, die die Stadtbibliothek bietet. „Das ist einerseits ein fester Arbeitsplatz für ZeLT, und andererseits sind es Räume, in denen Literatur zusammen mit dem Publikum stattfinden kann.“ Im dritten

Maria C. Hilber, die Geschäftsführerin der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV), erzählt von den Anfängen. Der Gedanke eines Literaturhauses für Südtirol sei schließlich nicht neu, sondern in den vergan-

Verortet in Brixen


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„ZeLT will ein Ort sein, an dem das Verfassen und Vermitteln von Literatur in vielen Sprachen im Mittelpunkt stehen“ _ Maria C. Hilber, Geschäftsleiterin der SAAV Stock verfügt die Bibliothek über einen Veranstaltungssaal, und auch der Garten lädt geradezu ein, ihn für Veranstaltungen zu nutzen. Im Konferenzraum der Bibliothek organisierte ZeLT bereits Ende Oktober eine dreitägige Übersetzungswerkstatt mit dem Titel „Fjordarbeiten“: Zusammen mit Versatorium, einer Gruppe von Übersetzern, Wissenschaftlerinnen und Künstlern aus Wien, erarbeiteten und diskutierten die Teilnehmenden Übersetzungen von Gedichten des norwegischen Autors Arild Vange. Der Workshop richtete sich dabei dezidiert an alle, die an den Prozessen des literarischen Übersetzens interessiert sind. Weder Norwegisch- noch Übersetzungskenntnisse waren Voraussetzung.

Literatur für alle „ZeLT will ein Ort sein“, so Maria C. Hilber, „an dem das Verfassen und Vermitteln von Literatur in vielen Sprachen im Mittelpunkt stehen. Zugleich möchten wir Sensibilisierungsarbeit leisten und die interkulturelle Praxis voranbringen.“ Alma Vallazza ergänzt: „Unser Ziel ist das Sprachenübergreifende, auch als Reaktion auf die Realität in Südtirol, wo inzwischen rund 140 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Das Übersetzen von Texten bedeutet

p IN BRIXEN VERORTET: Literaten und Übersetzer der SAAV starteten mit ZeLT ein interkulturelles Pilotprojekt

nicht nur das Schaffen von Verständlichkeit, sondern auch von Reflexionsräumen.“ Unterschiede sollen nicht Mauern aufbauen. Es gilt, aus ihnen Potential zu ziehen und untereinander in einen Austausch zu treten. Gerade das lateinische Wort für Übersetzung – „Translatio“ – verweise auf das Übertragen, auf das Hinübertragen von Überlegungen und Gedanken, auf einen Transfer von Mensch zu Mensch und von Kultur zu Kultur. Ganz diesen Überlegungen entspricht auch die kommende geplante Veranstaltung von ZeLT in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Brixen und dem Folio Verlag: Am 3. Dezember stellt die italienische Autorin Dacia Maraini im Gespräch mit ihrer Übersetzerin Ingrid Ickler ihr jüngstes Buch „Trio“ vor, das im vergangenen Jahr erschienen ist und inzwischen auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Dacia Maraini ist die erste Schriftstellerin Italiens, die sich in ihrem Werk mit Themen wie Vergewaltigung, Inzest oder Prostitution aus feministischer Sicht auseinandersetzte. „Wir wollen mit unseren Veranstaltungen Modi finden, die ein Gespräch ermöglichen“, betont Maria C. Hilber. So soll sich auch die Buchvorstellung im Dezember zu einem Gespräch entwickeln und nicht zu einem rein einseitigen Vortrag werden, dem das Publikum zu folgen hat. Die Moderation des Abends wird Donatella Trevisan übernehmen.


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Kunst & Kultur

Pilotprojekt ZeLT Eines ist sowohl Maria C. Hilber als auch Alma Vallazza ganz wichtig zu betonen: „ZeLT möchte kein Literaturhaus sein, sondern ist bewusst eine mobile Initiative, die sich in Brixen verortet.“ Als Konkurrenz zu historisch gewachsenen Orten, die laut Hilber und Vallazza – stets bezogen auf die Literatur – Großartiges leisten, wie Lana oder Bruneck, sieht man sich nicht. Die Verankerung in Brixen ist beiden sehr wichtig, denn gerade Brixen habe eine lange Tradition als Bildungsstätte, nicht zuletzt für Ladiner, und verfüge über einen Universitätsstandort. Zudem agiere auch die Stadtbibliothek Brixen als Mittelpunktbibliothek schon lange als gemeinsame Anlaufstelle für deutsch- und italienischsprachige Literaturfreunde. Noch sieht das Gründungsteam ZeLT als Pilotprojekt. „Es gibt erste Projekte, die vorzeichnen, wohin der Weg gehen soll.“ Eines davon ist eine Literaturausstellung über Gerhard Kofler (1949–2005), einen Südtiroler Schriftsteller, der den Großteil seines Lebens in Wien verbrachte. Er schrieb nicht nur in deutscher Sprache, sondern veröffentlichte auch Gedichte in spanischer Sprache oder in neapolitanischem Dialekt und verstand sein Schreiben als ein Schreiben in verschiedenen Sprachen. „Damit ist er eine Galionsfigur im Sinne unseres Selbstverständnisses von ZeLT“, betont Alma Vallazza.

Stadträtin Monika Leitner: „Kulturprozess der Stadt Brixen als Starthilfe für neue Initiativen“

Die Initiative ist offen für Kooperationen mit kulturellen Vereinigungen und Bibliotheken, mit Universitäten und mit Literatur- und Übersetzungszentren. Der Fokus liegt auf der Praxis der Literatur, auf den Schreib- und Übersetzungsprozessen. Unerlässlich ist dem Gründungsteam der Austausch mit der literaturinteressierten Öffentlichkeit. „Dabei möchten wir“, so Maria C. Hilber, „auch neue Modi entwickeln, um einen Diskurs zu fördern und Literatur zu präsentieren, und zwar sowohl Arbeiten angehender und etablierter Autorinnen als auch literarischer Übersetzer. Schließlich verzeichnen wir auch hier in Südtirol eine Professionalisierung.“ Der derzeitige Aufbruch in der SAAV habe viele aus einer Art Ohnmacht geholt. Es gelte nun verstärkt, selbst die Rahmenbedingungen für ein gelingendes Arbeiten zu schaffen. Das Gründungs- und aktuelle Programmteam besteht aus Maria C. Hilber, Alma Vallazza, Arno Dejaco, Stefano Zangrando, Toni Bernhard, Rut Bernardi, Greta Maria Pichler und Erika Wimmer Mazohl – allesamt Mitglieder der SAAV. „Bei uns sind zumindest alle drei anerkannten Landessprachen vertreten“, resümiert Maria C. Hilber. „Wir möchten aber auch Protagonisten anderer Muttersprachen einladen, sich bei uns einzubringen und am Pilotprojekt ZeLT mitzubauen.“

Offen für Kooperationen ZeLT will zudem ein Impulsgeber sein und sich über seine regionale Verankerung hinaus auch international etablieren.

johanna.bampi@brixner.info


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„Den Augenblick bewusst erleben“ INTERVIEW: Zum sechsten Mal bietet BrixenCultur zur Weihnachtszeit eine besinnliche Light- und Musikshow in der historischen Hofburg. Über „Liora. Die Kostbarkeit des Augenblicks“ sprechen wir mit EVA KUEN und PETER SCHORN.

Liora war letztes Jahr schon geplant, dann wurde es doch coronabedingt abgesagt. Wie geht es Kunstschaffenden in so einem Moment? EVA KUEN: Wir haben uns ein bisschen mit HelplessOptimismus aufrecht gehalten, aber natürlich haben wir uns gedacht, dadurch, dass die Show im Freien ist, kann sie doch noch über die Bühne gehen. Und dann kam die Absage. Da fühlt man sich wie in einem luftleeren Raum, denn schließlich waren die Regie und die Absprache mit Spectaculaires schon abgeschlossen; fast zwei Jahre Arbeit mit teilweise prekären Probensituationen waren hinter uns. PETER SCHORN: Für uns Schauspieler war es nicht ganz so schlimm. Wir waren noch nicht in der entscheidenden Stufe angelangt, die erst mit den Proben vor Ort mit Sound- und Lichttechnik beginnt. Trotzdem ist es traurig, denn bei jeder Produktion legen wir unsere Seele, unsere Energie hinein. Nicht zu vergessen: Wir wollen ja etwas zeigen, den Menschen etwas mitgeben. Liora ist eine Geschichte mit Tiefgang. Ist es Zufall, dass das Thema sehr gut in diese schwierige Zeit passt? EVA KUEN: Die Story stand schon im Sommer vor zwei Jahren fest, als man von der Pandemie noch nicht wusste. Ehrlich gesagt hat es mich selber überrascht, wie gut das Thema zur momentanen Lage passt. Ich glaube, nicht nur uns Künstlern, sondern allen bewusst lebenden Menschen war klar, dass die Situation in der Welt untragbar geworden war, ob es nun um Klimawandel, Migration oder psychische Belastung geht. PETER SCHORN: Die Geschichte steht nicht nur für den Lockdown, sondern einfach für den Weg in die Sackgasse, den wir alle schon vorher gespürt haben.

Eva Kuen: „Es hat mich selbst überrascht, wie gut das Thema zur momentanen Lage passt“

Peter Schorn: „Die Essenz des Stückes besagt: Wir sollen nicht klammern, sondern loslassen“

Zur Aufführung kam der Plot damals noch nicht… EVA KUEN: Die Geschichte wurde zu groß, es musste noch daran gefeilt werden. Also entschloss man sich, 2019 ein „Best of Soliman‘s Dream“ anzubieten und Liora um ein Jahr zu verschieben. Und dann kam Corona … Hat der Name Liora eine Bedeutung? EVA KUEN: Wir haben etwas gesucht, das mit Licht in Verbindung gebracht werden kann und in allen Sprachen neutral klingt. Liora bedeutet im Hebräischen „Licht“ oder „Glück“. PETER SCHORN: Und man kann es als Kofferwort sehen und „Licht“ und „ora“ herauslesen. Es geht in der Geschichte um die Kostbarkeit des Augenblicks … EVA KUEN: Es ist eine Coming-of-age-Story. Liora ist ein Teenager, der ganz im Moment lebt, in der heimeligen

Das Musical Liora zeigt uns, dass wir den Augenblick bewusst erleben sollen

Blase des Elternhauses. In Kontakt mit anderen Erwachsenen merkt sie, dass die heile Welt plötzlich Risse bekommt. Sie fühlt sich verloren. PETER SCHORN: Und da komme ich ins Spiel als Monsieur Tick Tack. Er ist kompromisslos der Augenblick, er ist Märchenfigur und graue Eminenz zugleich. Er steht Liora zur Seite in dieser Krise; sie verinnerlicht ihn und nimmt ihn mit. EVA KUEN: Der Augenblick ist bewusst zu erleben! Nicht nur das Schöne, sondern auch das Traurige darf sein; man muss nicht immer sich zusammennehmen und funktionieren. Das soll das Publikum mitnehmen in ihren Alltag. PETER SCHORN: Die Essenz des Stückes sagt uns, nicht immer klammern, sondern lernen, loszulassen. Wir können das Glück nicht in Kisten sperren. EVA KUEN: Wenn das passende Bild dazu gezeigt wird, wie die Hofburg die Tore schließt, weil die Menschen das Glück festhalten wollen, gibt das Gänsehautfeeling für Klein und Groß. Ein außergewöhnlicher Aspekt ist auch, dass die Künstler allesamt aus dem Brixner Raum stammen … EVA KUEN: Dafür hat sich Werner Zanotti besonders eingesetzt, und darauf sind wir auch sehr stolz, dass nicht von außen eingekauft wurde. Viktoria Obermarzoner ist Liora, Zweitbesetzung ist Anna Fink aus Klausen. Tick Tack spielt Peter Schorn und Emanuele Colombi, der auch die italienische Übersetzung übernommen hat. Arno Dejaco lieferte die Texte zu den Liedern, die Stephen Lloyd vertont hat. Die Musik wird eingespielt vom Haydnorchester und Gastmusikern wie Manuel Randi und Mario Punzi. Vera Stenico macht die Maske und Sieglinde Michaeler die Kostüme. Während wir hier sprechen, kann die Lage wieder kippen, und alles wird eingestampft … PETER SCHORN: Der „Point of no Return“ ist der, wenn die Spectaculaires am 21. November aufbauen, da gibt es eigentlich kein Zurück mehr. Im schlimmsten Fall wird es halt nächstes Jahr noch mal angeboten. EVA KUEN: Ich denke, wir starten in jedem Fall. Die Frage ist, ob man es zu Ende spielen kann. irene.dejaco@brixner.info


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Kunst & Kultur

FELDTHURNS/BRIXEN/VAHRN

z Er heißt zwar „Feldthurner Wald“, aber eigentlich befindet er sich auf der Schattenseite des Schalderer Tals, in den Katastralgemeinden Schalders, Vahrn I und Pfeffersberg. Eigentümer des 620,41 Hektar großen Waldgebiets ist die Gemeinde Feldthurns, aber die Nutzungsrechte liegen bei der „Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte Feldthurns“ (EBNR), oder, wie die Feldthurner es nennen, der „Separatverwaltung“. Dass hier die Feldthurner Bauern das Sagen haben, könnte auf den Beginn des 13. Jahrhunderts zurückgehen, als der Bischof von Brixen den Mitgliedern der Gemeinde

Feldthurns den Wald geschenkt hatte, damit diese daraus ihren Brenn- und Bauholzbedarf decken konnten. Die darauffolgenden sieben Jahrhunderte waren geprägt von vielen Streitigkeiten und Prozessen, bis im letzten Jahrhundert endlich rechtliche Klarheit geschaffen wurde. Im Buch „Der Feldthurner Wald – Geschichte und Bewirtschaftung“ haben die Autoren Simon Terzer und Georg Mitterrutzner nach akribischen Recherchen die bewegte Geschichte des Waldes nachgezeichnet und mit vielen Dokumenten, Plänen und Fotos ergänzt. Das 250 Seiten starke Buch, das von Brixmedia gestaltet worden ist, wurde von der EBNR

Foto: Oskar Zingerle

Der Feldthurner Wald in Buchform

Feldthurns und der Gemeinde Feldthurns herausgegeben; es ist ausschließlich im Rathaus von Feldthurns erhältlich. wv

BRIXEN

Südtiroler Geschichte auf 365 Kalenderblättern z Der Schützenbezirk Brixen gab im Gedenken an die Machtergreifung der Faschisten vor 100 Jahren einen Kalender heraus, der den Fokus auf die jüngere Geschichte Südtirols legt. Gedacht als immerwährender Kalender mit 365 Kalenderblättern, bietet er eine Fülle an Informationen. Namhafte Autoren wie Alex Lamprecht, Margareth Lun, Konrad Willeit, Oswald Mederle, Hans Grießmair und Josef Kaser bringen in kurzen Beiträgen einen umfassenden Überblick über die Geschichte der

kurz

notiert

Über den H Ein Tiroler Ge

schichtskale

letzten 100 Jahre. Abwechselnd und konzis erzählen sie von historischen Ereignissen großer und kleinerer Tragweite, stellen das Leben und Wirken von bedeutenden Persönlichkeiten vor oder schildern traditionelles Brauchtum. Selbstverständlich ist der Kalender auch reich bebildert. Der Schützenbezirk Brixen möchte mit diesem Kalender das Interesse an der lokalen Geschichte wecken. In der Tat: Der „Tiroler Geschichtskalender für 365 Tage“ ist eine wahre Fundgrube und lädt zum Blättern

und Lesen ein. Er ist in den Buchhandlungen oder bei den Schützenkompanien zum Preis von zehn Euro erhältlich.

Zur Finissage der Ausstellung „Hoangortn“ in der Brixner StadtGalerie wurde ein Wattturnier als beliebte Freizeitbeschäftigung angeboten. 32 Personen hatten sich gemeldet; die Paare wurden zusammengelost. Sieger wurden Hildegard Baumgartner und Sonja Wierer, Mutter und Tochter.

Im Kunstprojekt Chair©ity vom SKB wurde das Massenprodukt Bauernstuhl von Kunstschaffenden individualisiert, darunter vom Brixner Künstler Markus Gasser. Die zersägten, bemalten und perforierten Kunstwerke wurden in einer Auktion am 18. November versteigert.

orizont

nder für 365

Tage

job

Am 26. November macht das Theaterstück „Ötzi und das Eis von oben“ der VBB Halt im Forum Brixen. Unter der Regie von Joachim Goller erforschen die Schauspielerin Viktoria Obermarzoner und Kumpanen die Zeit von damals und entführen Ötzi und das Publikum in die Welt von heute.


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„Das Lachen ist der schönste Klang“

Frau Kerer, das Festival gibt jungen heimischen Komponisten eine Plattform. Ihr Werk konnte letztes Jahr coronabedingt nicht aufgeführt werden; dafür gibt es heuer ein „Manuela-Kerer-Festival“? Ich bin heuer mit fünf Werken im Fokus des Festivals, was mich sehr freut. Hubert Stuppners Konzertreihe ist das älteste und für mich wichtigste Festival für neue Musik in Südtirol. Leider wird es aus meiner Sicht zu wenig wahrgenommen. Das hängt damit zusammen, dass einerseits diese Art Musik eher ein Nischenprodukt ist und man andererseits nicht auf aggressive Werbung setzt.

Sind „mare bianco“ und „seelenblitze“ neue Werke? Nein, ich habe sie beide 2012 geschrieben. In „mare bianco“ habe ich den Inbegriff des Winters vertont, den Schnee mit seinen vielen Kristallen, aber auch als Gesamtphänomen. „seelenblitze“ habe ich einem der schönsten Klänge der Welt gewidmet: dem Lachen in all seinen Facetten. Die vier Sätze zeigen auf, dass hinter dem Lachen eigentlich eine Drohgebärde aus der Tierwelt steckt, dass wir beim Lachen teilweise mit 100km/h atmen. Manchmal verfallen wir in einen Lachkrampf, aber beim Lachen werden auch immunstärkende Endorphine ausgeschüttet.

Was kann man sich unter „Aerosolo“ für Tuba und „touching“ für vier Schlagzeuger vorstellen? „touching“ habe ich unter dem Eindruck der Pandemie komponiert. Ich habe mich mit Berührungen beschäftigt, die wir ja seitdem außerhalb des engsten Kreises vermeiden sollen. Was passiert akustisch, wenn statt der Hände plötzlich Ellbogen und Füße für Begrüßungen verwendet werden? Was löst die Berührungslosigkeit in uns aus? Auch „Aerosolo“ ist durch die Pandemie entstanden. Ich habe dafür diese kleinen Partikel, die in aller Munde sind, eben die Aerosole, akustisch analysiert. irene.dejaco@brixner.info

Foto: Ingrid Heiss

MANUELA KERER, Komponistin, über zeitgenössische Musik als Nischenprodukt – und über ihre fünf Kompositionen des prominent besetzten „Festivals zeitgenössischer Musik Bozen“.

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Kunst & Kultur

MUSIK

Ein Ehrentagskonzert

Foto: Oskar Zingerle

fuhren sie wie Windböen in die Hörerschaft hinein. Vor allem die hinteren Publikumsreihen wussten diese Klangpracht zu schätzen, da sie sonst durch die dumpfe Akustik außen vor geblieben wären. Derartige Dynamik hätte man sich auch in der Kirchensonate Mozarts gewünscht, als Kontrast zur leichtfüßigen Haydn‘schen Eleganz, die das kleine Orchester der Cappella Claudiana auszeichnet. Mit der Motette „Justitiae Domini“ von Alessandro Scarlatti glänzte nochmals VocalArt mit einer Selbstverständlichkeit, die nur eingespielten Ensembles zu eigen ist. Unter langen Spannungsbögen kostete der Leiter Marian Polin bewusst langsam jeden Kontrapunkt aus und erreichte sogar den letzten Winkel des Doms – kein leichtes Unterfangen. mis

AUSSTELLUNG

Ansichtssache Foto: Konrad Eichbichler

z Das Konzert zum 30-jährigen Jubiläum des Brixner Ensembles VocalArt begann mit Joseph Haydns einziger Messe in einer Molltonart, der „Missa in augustiis“, und traf so den Nerv der derzeitigen Stimmung in der Kulturszene, die nun coronabedingt zum dritten Mal in Bedrängnis kommt. Dies zeigte auch die lange Schlange vor dem Brixner Dom, die sich aufgrund der aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen gebildet hatte. Schon die ersten virtuosen Soprankoloraturen der fantastischen Helene Grabitzky und der Gesang ihrer Kollegen Laura Kießkalt, Benedikt Heggemann und Martin Feichter, gepaart mit den herausfordernden Trompetenfanfaren, entschädigten das Publikum für das Warten. Mal stiegen ihre Solopartien unheilvoll aus dem Klangteppich des Chores auf, mal

z Zurzeit beherbergt die Brixner Galerie Hofburg eine Personale vom Bildhauer Simon Rauter. Der 40-jährige Künstler lebt und arbeitet in Feldthurns und hat in seiner Laufbahn schon an zahlreichen Ausstellungen im Inund Ausland teilgenommen. Die letzte Einzelausstellung in der Galerie Prisma im Jahr 2019 mit dem Titel „Creator Imperfectus“ zeigte geradezu „perfekt“ seine Passion für Stanislav Lem und sein berühmtes Science Fiction „Solaris“, aber eben auch die Attitüde von Simon Rauter selbst, der sich immer als suchender, nie vollendeter Künstler sieht. In der Schau „Perspectives“ nun erwächst seine Büste „Me“ aus dem Strunk und zeigt einen sehr wachen, aufmerksamen

Künstler, der offenen Auges seine Umgebung mustert. Seine Skulpturen, hier meist aus Nuss, Kastanie oder Birke, sind nie ganz makellos; Einschlüsse und Risse evozieren immer wieder das Bild einer geheimnisvollen, unergründlichen, nicht perfekten Welt, in die die Betrachter eintauchen. Das emotionale Erlebnis dabei sei am besten am Werk „Adam und Eva“ festzumachen, meint Simon Rauter. „Für mich ist der Sündenfall kein negatives Ereignis, sondern jener Moment, in dem die Menschheit aus dem embryonalen Stadium des Nichterlebens befreit wird und ihr die Möglichkeit geschenkt wird, Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln.“ ird

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KUNST

Farbenfrohe Welt z Im Jahr 2018 startete die Gemeinde den Kulturprozess mit der Intention, Kulturschaffende aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen und für eine vitale Entwicklung der Kultur in Brixen zu gewinnen. Für die Verwaltung sind Kunst und Kultur wichtige Ressourcen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung. So lautete ein Auftrag „Kunst am Bau – Projekt zur Attraktivierung des Kulturortes Don Bosco“, das kürzlich zur Vollendung gebracht

wurde. Das Murale von Giulio Vesprini ist das letzte von sechs Werken des „Breathe!“-Projekts, die in Südtirol im Rahmen von großangelegten Straßenkunstprojekten verwirklicht wurden. OUTBOX-Urban Art haben in Zusammenarbeit mit Young Inside und dem italienischen Kulturassessorat den öffentlichen Raum um neue Facetten bereichert. In Brixen erwartete den Künstler eine besondere Herausforderung – nicht nur in baulich-architektonischer Hinsicht. Das Gebäude beherbergt zum Kulturzentrum Don Bosco auch die Musikschule Vivaldi und bietet zusätzlich viel Raum für verschiedene Aktivitäten von Jugendlichen. Laut der italienischen Kulturvertreter findet Vesprinis auffällige, dynamischabstrakte Bemalung der Fassade viel Zuspruch bei der Jugend, die sich von der farbenfrohen Welt inspiriert fühlt. ird

LIGHT MUSICAL

NEU IM REGAL

Der „Zigeuner-Franz“ Nicht nur in seiner Heimat Villnöss, sondern auch in Brixen war die Abenteuerlust von Franz Runggatscher Ende der Achtzigerjahre nicht unbemerkt geblieben: Der damals etwa 30-jährige Villnösser Koch hatte sich unsterblich in die fesche Tochter eines mächtigen Sinti-Stammesführers verliebt und wohnte fortan gemeinsam mit Maria in einem Zigeunerlager in Bozen. Die nächsten Jahre sollten spannend werden: Morddrohungen, Kindsentführungen, waghalsige Fluchten, krumme Geschäfte und lebensgefährliche Versteckspiele prägten das Leben des „Zigeuner-Franz“, wie er von den Villnössern fortan bezeichnet wurde. Jetzt hat Runggatscher mit Hilfe von Anna Maria Seehauser, die während des Lockdowns seine Erzählungen transkribierte, ein Buch veröffentlicht, das sein aufregendes Leben in erzählender Ich-Form beschreibt. In entwaffnender Ehrlichkeit berichtet er von seinen unzähligen, manchmal recht schlüpfrigen Liebschaften, von seinem Eintauchen in die Lebensweise der Sinti und von seinem größten Lebensdrama:

Franz Runggatscher, Anna Maria Seehauser (Autoren), Artur Oberhofer (Hrsg.): Der „Zigeuner“-Franz Edition arob, 270 Seiten

einem Autounfall in der SternklammKurve, bei dem seine vierjährige Tochter Edith verstarb. Herausgeber Artur Oberhofer beschreibt das Buch als „leidenschaftliches Plädoyer für Weltoffenheit, Warmherzigkeit und Lebenslust.“ Das ist es in der Tat.

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Kunst & Kultur

THEATER

Mit dem Schuss ist Schluss aus ihren Kurz-Krimis vor und bescherten dem Publikum gar einige Gänsehautmomente. In den kurzen Pausen zwischen den sechs Minuten verwöhnten Sonia und Lena Ortlinghaus die Ohren der Teilnehmenden mit harmonischen Klängen der Harfe. Es war purer Nervenkitzel, den Geschichten der Krimiautorinnen zu folgen und dabei die Gewissheit zu haben, dass es jeden Moment zu Ende sein kann – wenn eben der Schuss ertönt. Das gefühlt zu kurze Eintauchen in die Krimis fesselte das Publikum so sehr, dass manche am liebsten das ganze Buch verschlungen hätten. Im Anschluss zur Veranstaltung war es möglich, die Bücher direkt vor Ort zu erwerben und signieren zu lassen und sich so das Erlebnis des Abends mit nach Hause zu nehmen. ss

THEATER

Bunt zusammengewürfelt z Um das Warten auf das endlich stattfindende Freilichttheater zu versüßen, hat das Eisacktaler Volkstheater kürzlich eine bittersüße Komödie auf die Bühne gebracht: Konrad Hochgruber, seines Zeichens Schauspieler, Regisseur und Leiter des Westbahntheaters Innsbruck, übernahm die Regie bei „Zusammen ist man weniger allein“ der französischen Autorin Anna Gavalda. Damit steigt das Volkstheater in das ernste Fach ein. Die Komödie um vier völlig unterschiedliche Menschen ist recht anspruchsvoll, gespickt mit reichlich Dialogfeuer – kein leichtes Unterfangen, denn außer Hanenn Huber

sind Laienschauspieler zugange, und im Hinterkopf glimmt die Filmfassung mit Audrey Tautou. Der schüchterne, stotternde, gebildete Adelsspross Philibert (Paraderolle für Harald Duml) bildet eine Art Zweckgemeinschaft mit Franck (ein etwas sperriger Manfred Rastner von der TG Lüsen), einem Koch mit Machoallüren. Als Philibert die ausgehungerte, sich als Putzfrau verdingende Künstlerin Camille (Hanenn Huber überstrahlt alle mit ihrer natürlichen Professionalität) aufnimmt, kommt es zu vorhersehbaren Spannungen. Als sie dann noch erzwingt, dass Francks Großmutter (Zita Brenninger) dazu stößt, ist die seltsame Mesalliance perfekt. Mittels fröh-

THEATER

Rollentausch in Lüsen z Ideen in Worte fassen, Handlungslinien entwickeln und ein Theaterstück schreiben – diesen Herausforderungen stellte sich eine Gruppe von elf Jugendlichen aus Lüsen. Zudem schlüpften sie gleich selbst in die verschiedenen Rollen und brachten ihr Theaterstück Ende Oktober erfolgreich auf die Bühne. „Andersum“, so der Titel, erzählte von einem ungewöhnlichen Rollentausch: Die Kindergärtnerin und der Maurer, die Friseurin, der Bürgermeister und seine Frau, der Pfarrgemeinderatspräsident, die Inhaberin einer Bar und eine Bauernfamilie – sie alle fanden sich im zweiten Akt in einem „Männer- oder Frauenberuf“ wieder, aber eben „andersrum“. Der Rollentausch sollte das Miteinander von Frauen und Männern stärken.

Dass es dabei auch drunter und drüber ging, kann man sich lebhaft vorstellen. Die Lacher des Publikums waren den Jugendlichen sicher. Mit diesem Projekt wagte die Lüsner Gruppe der Katholischen Jugend Südtirols, unterstützt vom Jugenddienst Brixen, bereits zum zweiten Mal einen Ausflug auf die Bühne. Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren organisierten zudem selbst Kostüme und Requisiten, Bühnenbild und Technik. Dabei konnten sie auf die Mithilfe der Theatergruppe Lüsen bauen. Die Freiwillige Feuerwehr Lüsen übernahm die Brandschutzwache. Allen Herausforderungen auf und neben der Bühne stellten sich die Jugendlichen mit großer Begeisterung. Da bleibt zu wünschen, dass sich der Vorhang schon bald wieder hebt. job

licher Aufmunterung von Camille, Dankbarkeit von Oma Paulette, Hilfsbereitschaft von Philibert und einer schmackhaften Consommé von Franck zeichnet sich ab, dass

Geschirrtücher und Frotteehandtücher doch zusammen abgelegt werden können. Happy End in Sicht! ird

Foto: Ulrich Kofler

z Am Abend des 6. November lud das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) in Milland zur spektakulären „Ladies Crime Night“ ein. Dabei lasen sechs Krimiautorinnen jeweils sechs Minuten lang aus ihren Büchern vor; sobald ein Schuss ertönte, mussten sie umgehend abbrechen, egal ob mitten im Satz oder mitten im Wort. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Mörderische Schwestern“ fand diese Veranstaltung zum ersten Mal in Südtirol statt. Als Autorinnen mit dabei waren Heidi Troi, Christiane Omasreiter, Kathrin Scheck, Veronika Rusch, Ina May und Alma Bayer. Um das Publikum auf den mörderischen Abend einzustimmen, lasen die Nachwuchsautorinnen Annalena Kluge, Maya Sophie Goepfert, Sofia Mayr und Magdalena Troi bei einer kleinen Aufwärmrunde



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Miriam Unterthiner gewinnt Kathi-Trojer-Preis z Zum dritten Mal vergab der Zonta Club Brixen vor wenigen Wochen den Kathi-Trojer-Preis: Die Gegenwartsdramatikerin und Autorin Miriam Unterthiner aus Feldthurns durfte sich über 5.000 Euro freuen. Ihr Engagement für zeitgenössische Literatur hat die Jury überzeugt: Die 27-Jährige, die in Wien lebt, hat unter anderem das Projekt „Sprachlabor Südtirol“ gegründet, um junges Schreiben in Südtirol zu fördern. Unterthiner

möchte sich mit dem Preisgeld in Schreibpädagogik weiterbilden. Der Zonta Club Brixen vergibt alle zwei Jahre den Kathi-Trojer-Preis zur Unterstützung von Mädchen und Frauen aus Südtirol, die sich aus- und weiterbilden möchten. Bewerben können sich zudem Organisationen und Projekte zur Förderung von Frauenausbildung. Im Bild: Susanne Reiffenstuhl, Miriam Unterthiner und Gabriele Prader-Fritz. av

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z Zum 700. Todestag von Dante Alighieri fanden in Brixen Gespräche, Buchvorstellungen und Filmvorführungen statt. Ein ganz besonderes Erlebnis stellte „Eine göttliche Nacht“ im Astra dar: Nach einer Idee von Anna Heiss, Alma Vallazza und Ina Tartler wurden mehrere in Südtirol lebende Personen gebeten, ihre Positionen zu Dantes Werk zu offenbaren unter dem Aspekt von Gut und Böse, Schuld und Sühne. Das Ergebnis war eine berührende Collage aus Zitaten und persönlichen Erfahrungen, kongenial untermalt von Klängen der Band Elis Noa. Hineingesogen in die „selva oscura“ des Dante-Universums wurden die Zuhörer durch die Verse aus der „Commedia“, rezitiert von der Schauspielerin Alessandra Limetti, von Marlies Untersteiner und Roberta Dapunt. Humorvolle Auszüge

aus seiner Wanderung zum Bosporus präsentierte der Meraner Kunstdrucker und Gründer der „Offizin S“, Siegfried Höllrigl. Malik Diallo beeindruckte mit seiner Schilderung von Flucht und Trauma, aber auch von seinem Leben als integriertes Mitglied der Gesellschaft. Maggy Gschnitzer erzählte von ihrem Weckruf zur Umweltaktivistin, den sie bei einem Tauchgang erfuhr, wo sich ein Zackenbarsch in einem Geisternetz verheddert hatte. Anita Rossi zeichnete das Leben von Agitu Ideo Gudeta nach, die auf ihrem ganz persönlichen „Läuterungsberg“ im Fersental bis zu ihrem gewaltsamen Tod ihr Ziegenprojekt betreut hatte. Die indische Autorin Rosalyn D‘Mello ließ das Publikum an ihrem Lebensweg von Mumbai nach Tramin teilhaben. ird

Foto: Arnold Ritter

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TIMER Dezember 2021

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Eppes Nuis! THOMAS HOCHKOFLER und MARCO FACCHIN holen die im März 2020 abgesagte Tournee ihres aktuellen Kabarettprogramms „Eppes Nuis“ nach.

Für das aktuelle Kabarettprogramm zogen sich Thomas Hochkofler und Marco Facchin auf eine einsame Almhütte zurück – die aber bald viel zu klein wurde, denn zu ihnen gesellten sich einige alte Bekannte und einige ganz neue Figuren. Am Ende war ein Kabarettprogramm der besonderen Art entstanden – „Eppes Nuis“ eben.

Zum Inhalt Im Zentrum des Geschehens: Brad Bronski alias Thomas Hochkofler alias Brad Bronski. Denn die besten Geschichten passieren genau dann, wenn ein kaputter VW Golf mit mindestens ebenso kaputten Gestalten über eine einsame enge Passstraße brettert, und niemand weiß, welcher Wahnsinnige an der nächsten Tornante auf ihn wartet. In dieser unglaublichen

Geschichte, die wie ein exzellenter Film Noir in Farbe, Breitwand und mindestens drei Dimensionen über das Kabarettpublikum hereinbricht, gibt es viele Fragen, die vielleicht nur der Hausmeister beantworten kann. Oder Joe von Afing. Oder der Motschuner Peppn. Und außerdem: Spielen Miss Marco und die Lady wirklich nur die Quotenfrauen? Fakt ist: Bei diesem Kabarettprogramm handelt es sich mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit um eine spektakuläre Reise durch ein bekanntes kloans Landl in den Bergen. Mit von Hand hergestellter Musik und mit Geräuschen, die nie ein Mensch zuvor gehört hat. Thomas Hochkofler und Marco Facchin bringen Hollywood nach Südtirol – und Ulten nach Chicago. Wär doch gelacht!

Eppes Nuis! Brad Bronski und die Jagd nach dem Diadem des Grauens mit Thomas Hochkofler und Marco Facchin Text: Thomas Hochkofler, Alexander Liegl, Gabi Rothmüller Musik und Geräusche: Marco Facchin Regie: Gabi Rothmüller

26.11.2021: MERAN, Stadttheater 27.11.2021: SEIS, Kultursaal 29.11.2021: BRUNECK, UFO 01.12.2021: BRIXEN, Forum Brixen 04.12.2021: SCHLANDERS, Karl-Schönherr-Saal 07.12.2021: BOZEN, Waltherhaus 09.12.2021: MERAN, Stadttheater Beginn: 20.30 Uhr Kartenreservierungen: www.mytix.bz oder Tel. 333 995 1217 (Montag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr)

Brillante Technik, fantastische Leichtigkeit: Der 29-jährige Spanier Rubén Simeó, einer der besten Trompeter der Welt, kommt nach Vahrn. Bereits in seiner frühen Kindheit spielte Rubén Simeó Konzerte vor großem Publikum. Schon damals wurden seine Reife, Musikalität und sein außergewöhnliches Können gelobt. Als 12-Jähriger nahm er seine erste CD auf und begann seine internationale Konzertlaufbahn. 2008 wurde ihm in Stuttgart der Europäische Kulturpreis für seine unglaubliche Karriere überreicht. Künstlerische Leitung des Konzertes: Alexander Veit

mit Startrompeter Rubén Simeó

18. Dezember, 20 Uhr * Sonntag, Haus Voitsberg in Vahrn

Kartenvorverkauf: Telefonisch von Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr, unter +39 0472 976 856 oder jederzeit per E-Mail an haus.voitsberg@vahrn.eu Weitere Informationen unter www.vahrn.eu/Veranstaltungen


Mittwoch, 1. Dezember Kindertheater 8:45 Uhr Ox & Esel Forum, Brixen

und 10:45 Uhr

Donnerstag, 2. Dezember Konzert 20:30 Uhr In the Eyes of the Whale Jazz mit Michelangelo Scandroglio Group Dekadenz, Brixen

Freitag, 3. Dezember Kino 20 Uhr

HÄNDELS „MESSIAH“ Julia Doyle, Sopran Alexander Chance, Alt Markus Schäfer, Tenor Roderick Williams, Bass Le Concert Lorrain Chor & Orchester Stephan Schultz, Dirigent Georg Friedrich Händel Oratorium „Messiah / Der Messias“

Filmclub: Pina Astra, Brixen

Literatur

Trio. Dacia Maraini im Gespräch mit ihrer Übersetzerin Ingrid Ickler Moderation: Donatella Trevisan Stadtbibliothek, Brixen

Samstag, 4. Dezember Theater 17 Uhr Weihnachtsstück mit Kindern Theater Schabs Haus der Dorfgemeinschaft, Schabs

Operette Beim Advent-Weihnachtskonzert in der Freinademetzkirche in Milland steht heuer das berühmte Oratorium „Messiah / Der Messias” von G. Fr. Händel mit erlesenen Gesangssolisten, Le Concert Lorrain Chor & Orchester unter der Leitung von Stephan Schultz auf dem Programm. Der Musikwissenschaftler, Komponist und Schriftsteller Joachim Moser schreibt über das Oratorium Messiah: […] Dabei ist es die Einmaligkeit dieses „Oratoriums“, nicht episch-dramatisch eine Handlung zu berichten, sondern in drei Riesengemälden durch das Kirchenjahr zu führen: Advent und Weihnacht, Passion und Ostern, Pfingsten und Trinitatis; oder Erwartung und Kommen, Leiden und Auferstehen, Aussendung in die Welt und Herrlichkeit des Lichtlogos.

18. Dezember, 17 Uhr * Samstag, Freinademetzkirche Milland

18 Uhr

20 Uhr

Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

18 Uhr

Brixner Orgelmeditation Dom, Brixen

Donnerstag, 9. Dezember Literatur 19.30 Uhr Buchvorstellung „La cartella“ mit Ferruccio Danieli (in italienischer Sprache) Stadtbibliothek, Brixen

Konzert

20:30 Uhr

Jazz mit FuzzNoir Dekadenz, Brixen

Samstag, 11. Dezember Vortrag 11 Uhr Pensare al futuro: quale ricambio generazionale per le associazioni? (in ital. Sprache) Mit Gabriele Destrini, Berater für Unternehmen und gemeinnützige Organisationen Kunstkreis St. Erhard in der Kunsthandlung Kompatscher, Seminarplatz

Sonntag, 12. Dezember Theater 17 Uhr Weihnachtsstück mit Kindern Theater Schabs Haus der Dorfgemeinschaft, Schabs

Montag, 13. Dezember Kinderkino 16:30

Sonntag, 5. Dezember Operette 15 und 19 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Filmclub: Mina und die Traumzauberer Astra, Brixen

Kino

20 Uhr Filmclub: Walchensee forever Astra, Brixen

Montag, 6. Dezember Kinderkino 16:30 Uhr

Donnerstag, 16. Dezember Konzert 20:30 Uhr

Filmclub: Bigfoot Junior – Ein tierisch verrückter Familientrip Astra, Brixen

Jazz mit dem RinaldiBodilsen-Patton Trio feat und Fulvio Sigurtà Dekadenz, Brixen

Kino

Freitag, 17. Dezember Konzert 20 Uhr

20 Uhr Filmclub: Quo Vadis, Aida? Astra, Brixen

Operette

20 Uhr

Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Dienstag, 7. Dezember Theater 18 Uhr Vormerkung und Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen Infos: www.musikkirche.it / www.kulturvereinbrixen.it

Konzert

Weihnachtsstück mit Kindern Theater Schabs Haus der Dorfgemeinschaft, Schabs

Giöbia Astra, Brixen

Samstag, 18. Dezember Konzert 17 Uhr Georg Friedrich Händel: Der Messias, Oratorium Le Concert Lorrain Chor & Orchester Freinademetzkirche, Milland

Konzert

20 Uhr Symphonic Winds Mit Startrompeter Rubén Simeó Haus Voitsberg, Vahrn


TIMER Dezember 2021 Montag. 20. Dezember Kinderkino 16:30 Uhr Filmclub: Weihnachten im Zaubereulenwald Astra, Brixen

Kino

20 Uhr

Filmclub: The French Dispatch Astra, Brixen

Sonntag, 26. Dezember Operette 15 und 19 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Theater

18 Uhr Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Montag, 27. Dezember Operette 20 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Dienstag, 28. Dezember Operette 20 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Mittwoch, 29. Dezember Operette 20 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Theater

Ausstellungen

Märkte

Kunsthandlung Kompatscher am Seminarplatz von 3. bis 17. Dezember Gemeinschaftsausstellung Kunstkreis St. Erhard Vernissage am 3.12. um 17 Uhr mit dem Coro Plose Ausgestellt werden Malereien, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen von 20 Künstlern des Kunstkreises St. Erhard. von Montag bis Samstag 10–13 und 15–17 Uhr

Bauernmarkt mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr Statt der Samstagstermine vom 25.12.2021 und 1.1.2022 findet der Bauernmarkt am Freitag davor statt (24.12. und 31.12.). Hartmannplatz

Hofburg Brixen bis 9. Jänner 2022 Oswald Kollreider (1922–2017). Spirituelle Einsichten von 4. Dezember bis 9. Jänner 2022 Davide Perbellini. Madre di Dio Ausstellungseröffnung am 4.12. um 11 Uhr täglich von 10 bis 17 Uhr, 24./25. Dezember geschlossen

Festung Franzensfeste bis 31. Dezember Bahnsteig 1: Biodiversität unterwegs Bahnlinien tragen wesentlich zur Verbreitung von fremden Pflanzen in einem Gebiet bei. Zugleich sind sie aber auch Zufluchtsorte seltener heimischer Arten, die in einer stark vom Menschen beanspruchten Landschaft keinen Lebensraum mehr finden. von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr

20 Uhr

Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr am Parkplatz Priel in der Brennerstraße, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse

Weihnachtsmarkt bis 6. Jänner 2022 Montag bis Donnerstag 10–19 Uhr, Freitag bis Samstag 10–19:30 Uhr, Sonn- und Feiertage 9:30–19 Uhr, 24.12. und 31.12. 10–16 Uhr, am 25.12. bleibt der Markt geschlossen, 1.1. 12–19 Uhr, 6.1. 10–18 Uhr Domplatz

Monatsmarkt Donnerstag, 9. Dezember 8:30–13 Uhr Goethestraße Benefizflohmarkt der Pfarrcaritas Vahrn Samstag, 4. Dezember 10–17 Uhr Alter Kindergarten, Vahrn

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Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Donnerstag, 30. Dezember Operette 20 Uhr Wiener Blut Operette von Johann Strauß, Südtiroler Operetten Spiele Forum, Brixen

Freitag, 31. Dezember Theater 20 Uhr Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Hofburg Brixen Light Musical Liora. Die Kostbarkeit des Augenblicks von 25. November bis 6. Jänner täglich 17.30 Uhr, 18.30 Uhr und 19.30 Uhr keine Show am 24. & 25. Dezember

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Ob herzhaftes Frühstück, hausgemachte Teigwaren zu Mittag, Aperitif oder Kaffee – Brixens neuester Einkehrtipp hat es in sich: Das Tageslokal CARMA hat vor wenigen Wochen eröffnet und begeistert mit einem einzigartigen kulinarischen Angebot. Von Montag bis Samstag zwischen 7:30 und 10:30 Uhr zaubert die Küche ein Frühstück à la carte, zwischen 11:30 und 15 Uhr werden warme Mit-

tagsgerichte serviert. Hausgemachte Südtiroler und italienische Teigwaren können direkt im Lokal verspeist oder als Take-away mitgenommen werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, die selbstgemachte Pasta als Rohware mit nach Hause zu nehmen, selber zu kochen und zuhause zu genießen. Das Lokal mit Innen- und Außenbereich überzeugt nicht nur mit seiner Speisekarte, sondern auch mit einem gemüt-

Zum erfolgreichen Umbau und zur gelungenen Gestaltung des Lokals CARMA haben unter anderem beigetragen:

lichen Ambiente direkt in der Brixner Innenstadt. Den ganzen Tag über bis 18 Uhr lädt CARMA zu warmen und kalten Getränken sowie zu einem leckeren Stück CARMA-Cake. Caroline und Martin Pupp, das Serviceteam mit Margit, Rita, Jasmin und Anita sowie das Küchenteam mit Küchenchef Michel und Küchenhilfe Margherita freuen sich auf Ihren Besuch!

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Freizeit & Sport

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KLETTERN: Die Kletterhalle Vertikale war von Anfang an ein Erfolgsmodell. Mit der Erweiterung startet der AVS als Betreiber nun in eine Zukunft voller neuer Möglichkeiten.

Als die Brixner Kletterhalle, weitum bekannt als die „Vertikale”, Anfang Mai 2012 ihre Tore für Sportkletterer öffnete, zweifelte der eine oder die andere noch am Erfolg dieser Sportstätte. Mittlerweile ist sie zu einem Mekka für Kletterer jeder Altersgruppe geworden, zu einem Treffpunkt für die Anhänger dieser immer populärer gewordenen Freizeit- und Wettkampfsportart, denn das Klettern in der Halle ist zu jeder Jahreszeit und unabhängig von allen Wetterbedingungen möglich. Bislang durften maximal 160 Besucher in die Vertikale, die Boulderhalle nicht eingerechnet. Zu Coronazeiten waren es vor der Erweiterung 99 und seit kurzem sind es 150 Kletterfreaks, nach Corona dürfte die Kapazität auf 250 gleichzeitige Kletterer steigen.

Nicht nur für Brixen wichtig Die Idee einer Erweiterung wurde angesichts der großen Nachfrage bereits vor etlichen Jahren noch unter Bürgermeister Albert Pürgstaller geboren, zumal auch die örtliche Sektion des Alpenvereins dringend Räume für ihre Vereinsaktivitäten brauchte. Als dann bei der Planung der Musikschule der Proberaum der Musikkapelle verlegt und vergrößert wurde, wurde der Gedanke, die Kletterhalle zu vergrößern, immer realistischer, und man konkretisierte das Vorhaben schließlich auch deshalb, da die Bauarbeiten sinnvollerweise und kostengünstiger im Zuge der ohnehin stattfindenden Arbeiten zum Probelokal erfolgen konnten. Die Betreiber der Vertikale, der Alpenverein Südtirol Sektion Brixen, standen – und stehen – damit vor einer neuen großen Herausforderung, sei es in organisatorischer als auch in finanzieller Hinsicht, hatte man doch erst 2018 die Boulderhalle in Betrieb genommen und coronabedingt natürlich auch beträchtliche Einnahmenausfälle hinnehmen müssen. Doch da die Kletterhalle in Brixen von übergemeindlichem Interesse ist, greift auch das Amt für Sport des Landes Südtirol der Brixner Gemeindeverwaltung finanzkräftig unter die Arme. Hinter dem AVS Brixen steht zudem die Landesleitung des AVS, denn für eine Sektion allein wäre ein derartiges Projekt wohl um einige Nummern zu groß. Der Landesleitung des AVS und der Sektion Brixen gelang es dann auch mit vereinten Kräften, die Miete für die Kletterhalle für die nächsten 20 Jahre an die Gemeinde vorauszuzahlen, ohne belastende Kredite aufnehmen oder andere Tätigkeitsbereiche des AVS kürzen zu müssen und darüber hinaus, die Inneneinrichtung zu finanzieren.

Ein besonderes Bauprojekt Um eine Kletterhalle einzurichten, braucht es nicht nur die nötigen Geldmittel. Derartige Gebäude haben nämlich ganz besondere Eigenschaften. Viel Erfahrung, Knowhow und Feingefühl sind gefragt, damit letztendlich alles richtig funktioniert. Der für den Bau Verantwortliche Ingenieur Ralf Preindl war mehr als froh, als sich für die Ausführung der Arbeiten zwei sehr gute Südtiroler Firmen bewarben.

Ralf Preindl: „Die Routen in der Vertikale werden im Schnitt alle sechs Monate neu geschraubt“

Schlussendlich erhielt das renommierte und für seine technische Kompetenz bekannte Brixner Unternehmen Frener&Reifer den Zuschlag. Gerade die Fassade, deren Farbgebung am „alten“ Gebäudeteil bereits den Lauf der Zeit erkennen lässt, bereitete einiges an Kopfzerbrechen, sollten die neuen gelochten Metallplatten in Form und Farbe doch möglichst ähnlich sein. Sehr spezifisch sind auch die Anforderungen an die Belüftungsanlage und die Beleuchtung einer Kletterhalle. Die richtige Raumtemperatur und genügend Luftaustausch braucht es auch in anderen Gebäuden, doch der Magnesiumstaub, den die vielen Kletterhände hinterlassen, erfordert einen sehr viel häufigeren Luftwechsel.

Hightech überall Das Heizen bereitet in den Kletterhallen normalerweise keine größeren Probleme, da die ideale Temperatur beim Klettern nur um die 16°C liegt. Sehr viel schwieriger ist es jedoch, im Sommer die richtige Temperatur zu halten, denn durch die feuchten Hände können die Klettergriffe rutschig werden und damit den Schwierigkeitsgrad einer Route nach oben verändern. Bereits vor etwa zehn Jahren, beim Bau der bestehenden Halle, legte man großen Wert auf ein nachhaltiges Energiekonzept, um die Führungskosten möglichst gering zu halten. Die komplette Kühlung erfolgte bislang über Free Cooling: zwölf Geothermie-Sonden, die 110 Meter in das Erdreich reichen, sorgen für die ideale

„Wir freuen uns mit den Stammgästen auf die zusätzlichen Routen der ‚neuen‘ Vertikale“ _ Ralf Preindl

t E RWEITERTE KLETTERHALLE: Mit bis zu sieben Metern überhängenden Kletterwänden und 27 neuen Routen dürfte die Vertikale wiederum zahlreiche Kletterbegeisterte nach Brixen locken

Temperatur im Sommer. Durch die Optimierung der bestehenden Anlage war es möglich, die gesamte Erweiterung an das bewährte Kühlungssystem anzuschließen, ohne zusätzliche Bohrungen oder Klimaanlagen. Mit dem Ausbau der bereits vorhandenen Photovoltaikanlage will man in den nächsten Jahren zudem energetisch möglichst autark werden. In puncto Beleuchtung darf man stolz darauf sein, dass die neuen Wände trotz des knappen Platzangebotes an der Decke ohne Blendung ausgeleuchtet werden können. Im Erdgeschoss sollen Fallschutzböden im Kletterbereich schwere Verletzungen bei Bodenstürzen vermeiden helfen.

Neue Wege nach oben Das Herzstück der Erweiterung sind natürlich die neuen Kletterwände. Mit besonderem Stolz blickt Bauleiter Preindl auf die knapp zehn Meter breite Hauptwand, die bis zu sieben Meter überhängt und auf neun Kletterlinien mit 27 neuen Routen in den Schwierigkeitsgraden von 6b


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Freizeit & Sport Auf die neuen Routen freuen sich die Stammgäste wie die gelegentlichen Besucher der Vertikale, aber auch die vielen Nachwuchskletterer, die nun unter besseren Voraussetzungen für ihre Wettkämpfe trainieren können. Bisher war es für das Brixner Kletterteam nicht immer leicht, das Training in der stark genutzten Halle zu absolvieren – Ruhe und Platz fehlten. Mit der Erweiterung soll sich dies nun ändern. Ob darüber hinaus in Brixen oder anderswo ein Trainingszentrum für alle Südtiroler Kletterer entstehen soll, steht innerhalb des Alpenvereins noch zur Diskussion. Den Vorteilen einer Zentralisierung und der damit verbundenen Spezialisierung stehen nämlich die langen Anfahrtszeiten für die jungen Athleten gegenüber. Mehrere dezentrale Trainingsstätten wären sinnvoller; die Vertikale wäre dann sicher eine davon.

Die Kunst des Routenbauens

bis 8c+ herausfordert. Daneben ragt die 15,6 Meter hohe Speedwand hinauf bis in eine Oberlichte, durch die zusätzlich natürliches Licht in die Halle fällt. Zwei parallele Bahnen, für Wettkämpfe homologiert, sollen schon bald im Rampenlicht nationaler Wettkämpfe stehen. In der Galerie außen wird zwölf Meter hochgeklettert, im Turm innen acht Meter. Mit diesen neuen Bereichen kann nun endlich der enormen Nachfrage an Kletterkursen nachgekommen werden; bis jetzt fehlte dafür einfach der Platz.

pD er Bau des neuen Musikprobelokals und der neuen Musikschule bot die günstige Gelegenheit für die gleichzeitige Erweiterung der Kletterhalle

Die Kletterwände als Grundlage der verschiedenen Routen wurden von einer sehr erfahrenen Firma aus Arco gebaut. Auch hier sind die Qualitätsansprüche hoch, denn die Wände sollen ebenso stabil wie langlebig sein und sich zudem leicht reinigen lassen. Der Bau der Routen liegt zum Teil in den Händen der eigenen Mitarbeiter, zum Teil sind auch externe Routenbauer am Werk. „In den ersten Jahren der Kletterhalle wurde noch ein großer Teil der Routen von auswärtigen Spezialisten gebaut“, so Preindl, „mittlerweile haben wir zum Glück Fachleute aus den eigenen Reihen, die Top-Arbeit leisten.“ Hannes Mantinger, von Anfang an dabei und fixer Mitarbeiter in der Vertikale, hat in den Anfangsjahren von den Routensetzern aus dem nahen Ausland viel gelernt und ist mittlerweile auch bei internationalen Wettkämpfen sehr gefragt. Sein Bruder Christian, auch er leidenschaftlicher Kletterer, hat sein Hobby zum Beruf gemacht und verkauft mit seiner Firma Klettergriffe – falls gewünscht inklusive dazugehörigem Routenbau. Gute Routenbauer sind gefragte Spezialisten, denn sie müssen die feinen Unterschiede zwischen den Schwierigkeitsgraden in der Auswahl und Positionierung der Griffe im Blut haben, sollen Ähnlichkeiten mit dem Felsen ebenso einbauen wie verschiedene Kletterstile ermöglichen. Einmal gebaut, sind die Routen in der Vertikale kein „ewiges Werk“. Im Schnitt werden sie alle sechs Monate neu geschraubt – denn schließlich muss für Abwechslung gesorgt sein. Zudem werden die Griffe an der Wand laufend überprüft, abgesaugt, abgeschraubt und mit Hochdruck gereinigt. Auch die Wände selbst werden geputzt, und


seit dal

1930

Mit der erweiterten Kletterhalle und der Boulderanlage gehört Brixen zu den Kletterhochburgen Südtirols spätestens beim Reinigen erweist sich die gute Qualität des Materials als nachhaltige Arbeitserleichterung.

Das nötige Zubehör Mit der Erweiterung der Kletterhalle wurde im Erdgeschoss Platz für einige Räumlichkeiten geschaffen, die einerseits den Kernbereich der Vertikale ergänzen, andererseits dem Alpenverein Brixen seine Arbeit erleichtern. Büros, Lagerräume, eine kleine Küche für die Mitarbeiter und ein Mehrzweckraum für Sitzungen, Ausgleichsgymnastik, Aktivitäten der AVS-Jugend oder als Wettkampfbüro bei Veranstaltungen werden mit Freude genutzt werden. Die weitläufige Terrasse im ersten Stock soll mit Leben gefüllt werden, nicht zuletzt durch die Verlegung der kleinen Bar nach Norden. Am heutigen Standort der Bar plant man den Ausbau des Servicebereichs mit dem Verleih von Ausrüstungsgegenständen, einem kleinen Shop und der Kassa. Einzig für den Bereich der Umkleideräume sieht Ralf Preindl noch Aufholbedarf: „Unsere Umkleideräume sind im Moment ein Schwachpunkt. Wir hoffen, dass sich mit dem Bau der Tiefgarage diesbezüglich hinter der Boulderhalle noch etwas ergibt.“ Insgesamt blickt Preindl jedoch mit großem Stolz auf die „neue“ Vertikale und freut sich für die vielen Kletterfreunde und mit ihnen auf die Erweiterung ihrer Freizeitund Wettkampfaktivitäten.

sabine.dejakum@brixner.info

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Freizeit & Sport

Der Schnee ruft SKIFAHREN: Mit einem Skiberg vor der Haustür wäre das Skifahren im Winter sehr „naheliegend“. Doch wie ist es in Brixen und Umgebung um den Nachwuchs in dieser Sportart bestellt?

t Das Angebot an Skitrainings und -kursen für Kinder und Erwachsene ist in Brixen und in den umliegenden Gemeinden groß

Foto: Stefan Gasser

Gemeinsam nach oben

Seit über 70 Jahren gibt es in Brixen einen Skiklub, heute als Wintersportverein (WSV) bekannt, vor gut 50 Jahren kam der Sciclub Fana dazu, und auch in der näheren Umgebung – in Mühlbach, Rodeneck, Vintl, Villnöss, St. Andrä, Afers, Klausen und Feldthurns – setzen sich viele ehrenamtliche Skifans und Vereine dafür ein, vor allem Kindern und Jugendlichen das Skifahren beizubringen, sie in ihrer Laufbahn auf dem Schnee zu betreuen und zu begleiten. Trotzdem hört und liest man immer wieder davon, dass die Mitgliederzahlen dieser Vereine abnehmen und dass die Zukunft des Skisports nicht sehr rosig sei. Anlass genug, das Ganze etwas näher zu betrachten.

Im Aufwärtstrend Petra Lechner, Präsidentin des Sciclubs Fana, stellt durchaus positive Entwicklungen fest. „Vor fünf oder sechs Jahren steckte das Skifahren bei den Kindern und Jugendlichen wirklich in der Krise, mittlerweile hat sich die Lage aber etwas gebessert. In unserem Verein sind zurzeit 160 Mitglieder aktiv auf der Piste, vom Rennteam bis hin zu den Hobbygruppen.“ Das Angebot an Grundkursen für Kinder, das mehr oder weniger von allen Wintersportvereinen an unterschiedlichen Orten angeboten wird, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auf der Plose stehen die Kleinsten ab Dezember auf den Brettern. Der Sciclub Fana wie auch der Wintersportverein Brixen bringen den jüngeren

Kindern dabei das Einmaleins des Skifahrens bei. Wenn die Schneelage es erlaubt, wird an der Talstation zur Plose-Umlaufbahn geübt, samstags und in der Ferienzeit auch öfters, jeweils zwei Stunden lang. Betreut wird der Nachwuchs von ausgebildeten Skitrainerinnen und Skitrainern; je nach Niveau fahren etwa zehn Teilnehmer in einer Gruppe. Fehlt der Schnee, müssen auch die Anfänger hoch auf die Plose, auch wenn es dort ohne abgegrenzte Piste für sie etwas ungünstiger, gefährlicher und manchmal auch spürbar kälter ist.

Haben die jungen Skifahrerinnen und Skifahrer erste Grundkenntnisse erworben, messen sie sich gerne mit Freunden in kurzen Wettkämpfen. Bei den Abschlussrennen der Kinderskikurse entdeckt so mancher seine Leidenschaft für den weißen Sport. Patrick, Stefano und Silvia trainieren die jüngeren Fana-Trainingsgruppen. Trockentraining im Sommer, Gletschertraining ab September, ab Dezember auf die Plose und zu den Skirennen an den Wochenenden – das Programm ist jenem des gleichaltrigen WSVNachwuchses sehr ähnlich, auch wenn die Trainer dort Nadia und Martin heißen. Während der junge Nachwuchs der sogenannten Baby- und VSS-Kategorien (6 bis 11 Jahre) in den einzelnen Vereinen betreut wird, hat man fürs Training der Grand-Prix-Gruppe (12 bis 15 Jahre) und einiger Oberschüler die Kräfte gebündelt. 40 jugendliche Athletinnen und Athleten der Brixner Vereine und jenen aus Lüsen, St. Andrä, Villnöss, Klausen und Feldthurns trainieren zusammen im Trainings-

„Die Eltern begleiten ihre Kinder, sorgen für die nötige Ausrüstung und die moralische Unterstützung im Elternhaus“ _ Petra Lechner, Präsidentin des Skiclubs Fana Beim Organisieren der Kursprogramme wird indes nicht nur an den Nachwuchs gedacht. Beim Sciclub Fana fahren die „Master“ einmal pro Woche mit einem Skilehrer, ExAthleten, und zügige Skifahrer bleiben in der Hobbygruppe der Piste treu. Beim WSV können Eltern ihre Technik auffrischen, während die Sprösslinge ihre ersten Kurven drehen, und ehrgeizige Mitglieder bereiten sich gemeinsam mit viel Spaß auf das Stadtlrennen vor.

zentrum Eisacktal mit Fabian Rabl und Markus Villscheider. „Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, bei der man die Kosten teilen und das Training differenzierter und professioneller gestalten kann“, freut sich WSV-Präsident Stefan Gasser. Die Trennung sportlich aktiver Menschen nach Sprachgruppen oder Herkunftsdörfern gehört der Vergangenheit an; man lebt den Grundsatz, dass Sport die Menschen verbindet.


Brixner Nr. 382 Sponsoren und mit Hilfe von Initiativen wie einer eigenen Clubzeitung und der Organisation des Mühlenfests in Terenten stemmen können. Die Erfolge lassen sich sehen: Aus den Reihen skibegeisterter Kinder und Jugendlicher fahren zurzeit drei im Landeskader und einer im Sichtungskader der Nationalmannschaft. Außerdem stehen bei den verschiedenen Rennen immer wieder Mädchen und Jungen aus dem eigenen Lager auf dem Podest.

Neu im Programm Professionell unterrichtet werden Kinder und Jugendliche auch von den Skilehrerinnen und Skilehrern der Ski- und Snowboardschule Plose, die in ihren Anfänger- und Fortgeschrittenenkursen von Anfang Dezember bis März die jungen Skifahrer und Snowboarder von drei bis 14 Jahren auf die Piste führen. Während man sich im Vorweihnachtskurs auf fünf Tage konzentriert, fährt man ab Jänner zehnmal an den Samstagen. Neu im Programm der Skischule ist der Ski-Basics-Kurs, bei dem zweimal pro Woche die Förderung der Vielseitigkeit und das Erlernen einer sauberen Skitechnik im Vordergrund stehen. Interessierte Kinder können auch an Skirennen teilnehmen; vorwiegend geht es jedoch darum, mit Spaß und Freude die skifahrerischen Fähigkeiten zu verbessern.

Teamwork gefragt Für Athleten und Familien ist der Skisport mit einem ziemlichen Aufwand verbunden: Die Ausrüstung ist teuer, der Zeitaufwand groß. In der Altersklasse bis zu elf Jahren, bei den so genannten VSS-Rennen, hat man sich daher selbst Grenzen gesetzt: Die Athleten dürfen nur mit einem Paar Ski zu den Rennen erscheinen. Beim Trainingszentrum Jochtal Gitschberg sind bis zum Alter von elf Jahren nur zwei Paar Skier erlaubt – eines für Slalom, eines für Riesentorlauf. Damit soll eine Materialschlacht zumindest im Kindesalter vermieden werden. Die Vereine selbst organisieren regelmäßig Tauschbörsen und Gebrauchtmärkte,

Wer im Skisport zuhause ist, darf nicht zimperlich sein. Kälte und schlechtes Wetter sind kein Grund fürs Zuhausebleiben, und eine gute Zeiteinteilung ist Voraussetzung dafür, dass Schule und Sport nicht in ständiger Konkurrenz zueinander stehen. „Natürlich ist bei unseren Athleten die ganze Familie gefordert“, so Petra Lechner, „denn – wie bei vielen anderen Sportarten – begleiten und fahren die Eltern ihre Kinder, sorgen für die nötige Ausrüstung und die moralische Unterstützung im Elternhaus.“ Im Trainingszentrum Jochtal Gitschberg sind die aktiven Athleten mehr oder weniger das ganze Jahr über im Training: während der Sommermonate mit Trockentraining, ab September auf dem Gletscher und ab Dezember auf der heimischen Piste. Das Programm der Brixner Skiflitzer ist ähnlich. Bereits im frühen Herbst fahren die Vereinsbusse mehrmals pro Woche mit den jungen Skifahrern ins Stubaital. Später holen sie ihre Schützlinge von der Schule ab und bringen sie den ganzen Winter über direkt zum Training. Am Hausberg musste dabei lange Zeit dort trainiert werden, wo es eben gerade möglich war. Seit das Plose-Skigebiet über ein großes Speicherbecken und damit genügend Wasser für die Pistenpräparierung verfügt, ist fürs Training mittlerweile ein Teil der Pfannspitzpiste reserviert.

Die Nachbarn Im Trainingszentrum Jochtal Gitschberg konzentriert man sich auf die Wettkämpfer – „Skischule“ will man bewusst nicht sein. Mehrere geprüfte Skitrainer und der ehrenamtliche Ausschuss arbeiten dafür, dass die jungen Talente gute Trainingsbedingungen zu erschwinglichen Bedingungen vorfinden. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Mühlbach über Vintl, Terenten und Rodeneck bis nach Schabs; insgesamt werden knapp 80 Athleten der verschiedenen Alterskategorien betreut. Organisatorisch und auch finanziell ist das eine große Herausforderung, die mit Unterstützung durch die Gemeinden, durch

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am Wochenende selbst gern ein paar Kurven schwingen, verlangt ihnen das Hobby ihres Kindes weit mehr ab: in der täglichen Zeiteinteilung, an den Wochenenden, im Familienbudget. Die Arbeit der Skivereine zielt darauf ab, so vielen Kindern wie möglich Bewegung und Freude auf dem Schnee zu ermöglichen und ihnen zumindest die Grundkenntnisse des Skifahrens zu vermitteln. Ob bei Kursen oder Trainings – die Vereine leben zu einem guten Teil vom Engagement vieler Eltern und Skisportfans, die ehrenamtlich mithelfen, mitfahren, mitbetreuen und bei Veranstaltungen wie dem Altstadtfest den Kontostand der Vereine verbessern.

Wunschlisten In der Organisation ihrer Tätigkeiten finden die Brixner Vereine viel Unterstützung bei der Gemeindeverwaltung und dem Eigentümer der Plose AG. Und trotzdem blicken sie manchmal neidisch auf ihre Konkurrenten in anderen Skigebieten, denn es gibt einige Schwachstellen, deren Beseitigung vor allem den Athleten das Leben einfacher machen würde. So kann beim Training zwar ein abgegrenzter Pistenbereich

Foto: Oskar Zingerle

Hart im Nehmen

Bevor es durch die Torstangen geht, lernen die Kinder in den Trainingsgruppen das Skifahren von der Pike auf bei denen ihre Mitglieder Bekleidung, Skier und Skischuhe weitergeben oder ankaufen können. Technisch hochwertige Skibekleidung wird meist vom Verein angekauft und den Athleten zu ermäßigten Preisen zur Verfügung gestellt. Die Eltern werden teilweise auch in der Pflege der Skier ausgebildet und im Ankauf technisch beraten. Aufwändig ist darüber hinaus die Logistik, denn die Athleten müssen mit Vereinsbussen zum Training und zu den Rennen gefahren werden. In Brixen sind es zwei WSV- und zwei Fana-Busse, die als SkiTaxis fungieren; Jochtal Gitschberg ist gar mit vier Vereinsbussen und zwei Leihfahrzeugen unterwegs zu Trainings und Rennen.

Die wahren Sponsoren So faszinierend der Skisport ist, so aufwändig ist es für jugendliche Rennläufer, ihn auszuüben. Wen wundert’s, dass es gerade Kinder skibegeisterter Eltern sind, die zum Skilauf finden? Denn auch wenn Mami und Papi

verwendet werden, doch verliert man viel Zeit, dort hinzukommen und nach jedem Durchlauf wieder an den Start zu gelangen. Eine leichter erreichbare und kürzere Piste steht deshalb auf der Wunschliste der jungen Rennfahrer ganz oben. Angesichts der relativ hohen Kosten für die sportliche Leidenschaft ihrer Kinder würden viele Erziehungsberechtigte zudem aufatmen, wenn die Skipässe für den Nachwuchs kostenlos zur Verfügung stünden – sozusagen als Investition in die Zukunft des Skigebiets. Die kleinen Skifahrer hoffen jedes Jahr, dass die Piste an der Talstation weiß genug für die Kurse ist, denn dort sind sie ungestörter, sicherer und weniger durchgefroren. Für ihre Eltern sind das Hinbringen und Abholen wesentlich einfacher als ganz oben auf dem Berg. Sollen möglichst viele Kinder die Freude am Skifahren und am Sport im Allgemeinen erleben dürfen, müssten vielleicht auch die Schulen ihre Programme zum „Lernen fürs Leben“ inhaltlich etwas erweitern. sabine.dejakum@brixner.info


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Freizeit & Sport

KARATE

Mit zwei Karate-Titeln aus Rumänien zurück Zimmer bleiben musste. Im Finale des Kumite-Kampfes lag Pezzei nach Punkten klar vorne und sah dem Titelgewinn entgegen, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits viermal verwarnt. Eine weitere Verwarnung hätte die Disqualifikation zur Folge gehabt, und Pezzei musste daher aufpassen, keinen Fehler mehr zu begehen. Am Ende behielt er jedoch die Oberhand und durfte sich stolz gleich zwei Medaillen umhängen. oz

Foto: Oskar Zingerle

z Martin Pezzei darf sich neuerdings zweifacher Karate-Europameister nennen. Nach langer und harter Vorbereitung auf den von der IKU (International Karate Union) ausgetragenen Wettbewerb Ende Oktober in Rumänien belohnte sich der passionierte Karateka mit dem Titelgewinn in seiner Alterskategorie, sowohl im Kata als auch im Kumite. Bei seiner Rückkehr nach Mühlbach bereitete ihm die Sektion Karate im Sportverein einen herzlichen Empfang. „Die Situation in Rumänien war aufgrund von Corona alles andere als einfach“, berichtete Pezzei, der die meiste Zeit in seinem

TENNIS

Neuer Vorstand ernannt z Tennis boomt in Brixen: Der Verein „Tennis Brixen Bressanone“ hat ein Rekordjahr an Veranstaltungen und Teilnehmenden hinter sich. 20 Mannschaften haben an verschiedenen Wettkämpfen teilgenommen und konnten einzelne Landesmeisterschaften für sich entscheiden; für die Winterkurse hatten sich 120 Kinder und 40 Erwachsene eingeschrieben. Kürzlich ernannt wurde der neue Vorstand mitsamt Aufgabenbereichen: Günther Mussner wurde als Präsident bestätigt; ihm obliegen die Veranstaltungen, die Koordination des Beirats und Sponsoring sowie

kurz

notiert

die Bar. Ihm zur Seite steht Stefan Constantini als Vize, der zudem für sämtliche Belange mit der FIT (Federazione Italiana Tennis) mitsamt Mannschaften verantwortlich ist. Matteo Scaggiante kümmert sich in Zukunft um Schriftverkehr und Beiträge, Michael Kerschbaumer um die Buchhaltung und Serie-CMannschaften. „Wir setzen außerdem auf die gute Zusammenarbeit mit dem Beirat: Leopold Wurzer, Christoph Nössing sowie Michael Reifer unterstützen und helfen uns bei der Abwicklung der öffentlichen Beiträge und sind schon dabei, ein Sponsoring zu schaffen,

um die Finanzen sicherzustellen und die Serie-C-Mannschaften in die höchsten Ligen zu bringen.“ Besonders freut sich der Verein

jetzt schon auf die geplante neue Struktur in Milland, durch die der Freizeitsport eine zusätzliche Aufwertung erfahren wird. av

Der SSV Brixen hat eine neue Büroleitung: Federico Demetz kümmert sich seit Mitte November um die organisatorischen Belange des größten Brixner Sportvereins. Ihm zur Seite steht Renate Griesbauer für die Buchhaltung.

Der Brixner Alex Hofer konnte den FIS-Riesenslalom beim Auftakt der Skirennsaison in Sulden für sich entscheiden. Er gewann vor Matteo Bendotti und Luca Taranzano und konnte damit seinen Sieg des Vorjahrs wiederholen.

Der deutsche Karateka Noah Bick war vor Kurzem in Mühlbach zu Gast und trainierte dort mit rund 50 Mitgliedern aus acht verschiedenen Karateschulen aus Südtirol und dem Veneto. Der Vizeweltmeister erklärte Kampf-Konzepte und zeigte taktische Möglichkeiten in der Defensive auf.


Brixner Nr. 382

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„Leben in den Tag hinein“ ALESSANDRO MARZOLA, Geschäftsführer der Plose AG, über die neuen Sicherheitsvorkehrungen der Skibetreiber – und was er sich von der kommenden Skisaison erhofft. Herr Marzola, welche Erwartungen haben Sie für die kommende Wintersaison? Wir leben in den Tag hinein und schauen, wie sich die Situation entwickelt. Es ist heute zwar fast sicher, dass Aufstiegsanlagen auch in orangen und roten Zonen offenhalten können, insofern ist der Skibetrieb an sich nicht gefährdet. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es ein erfolgreicher Winter wird: Wenn striktere Maßnahmen erforderlich werden – etwa die Schließung der Gastronomie –, wird der Skibetrieb auch nicht ewig offenbleiben können. Momentan hoffen wir aber sehr,

dass es nicht so weit kommen wird.

Vorgang geht wirklich sehr schnell und garantiert allen Besuchenden mehr Sicherheit. Zudem ersparen wir den Besuchenden damit lange Wartezeiten an den Liften, weil wir dort die Kontrollen nicht durchführen müssen. Beim Kauf einer Tageskarte hingegen wird der „Green Pass“ direkt an der Kasse kontrolliert.

Wie funktioniert das neue System zum Kontrollieren des „Green Pass“? Wir haben ein automatisiertes System entwickelt: Wer eine Saisonkarte gekauft hat, kann sich auf einer App von Dolomiti Superski registrieren und dort die Skipassnummer eingeben. Anschließend kann man jeden Tag vor dem Besuch auf der Piste über die App den „Green Pass“ scannen, und der Skipass wird automatisch für diesen Tag aktiviert. Es bedarf dafür am Anfang vielleicht eine kurze Umgewöhnung, aber der

Wie lief der Verkauf der Saisonkarten in diesem Jahr? Es war eigentlich auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Das ist überraschend gut, wenn man bedenkt, in welch ungewisser Situation wir uns befinden. anina.vontavon@brixner.info

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Kontakt

Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /

BBT-Infopoint www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien

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Freizeit & Sport

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Leben für den Triathlon z Ein Duathlon am 31. Oktober war die letzte Etappe der heurigen Saison, zu der die Brixner Nachwuchstriathleten mit ihrer Trainerin Manuela Ianesi nach Imola gefahren waren. Der Schwimmclub Brixen erlebte dort einige schöne Überraschungen – nicht nur bei den Wettkämpfen: Manuela Ianesi erhielt den erstmals vom italienischen Triathlonverband vergebenen Alessandro-Repetti-Preis und wurde für ihren vorbildlichen Einsatz in der Kinder- und Jugendarbeit gewürdigt. Der nationale Verband FITRI will die vielseitige Sportart einer breiten Basis näherbringen. Kinder und Jugendliche sollen dabei nicht nur Freude an der Bewegung und am Wettkampf finden, sondern im Sport Gemeinschaft spüren – weit über die Vereinsgrenzen hinaus auch auf nationaler Ebene. In diesem Sinne wurden beim Abschlussrennen der heurigen Saison erstmals

Staffeln mit Athleten aus verschiedenen Mannschaften gebildet. sd

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z Fast zwei Jahre lang war der Brixner Tauchverein „Bressanone Sub“ im wahrsten Sinne des Wortes untergetaucht. Seit einigen Wochen dürfen seine 30 Mitglieder und viele Freunde des Tauchens ihre Leidenschaft wieder gemeinsam leben. Den Auftakt gab man sich mit einem Törggele-

ausflug. Ab Ende Jänner sollen – soweit man zurzeit planen kann – in der Acquarena zwei Monate lang theoretische und praktische Tauchkompetenzen erlernt und erweitert werden. Zweimal pro Woche werden geprüfte Tauchlehrer ehrenamtlich die Grundkenntnisse ersten, zweiten und dritten Grades vermitteln. Abhän-

gig von der Nachfrage werden auch Spezialisierungskurse organisiert. Die Teilnehmer dürfen sich zum krönenden Abschluss dieser Kurse auf Tauchgänge im Gardasee freuen. Für 2022 hofft man zudem, das übliche Vereinsprogramm wieder aufnehmen zu können – mit Ausflügen in die Toskana, nach Süditalien, zu Seen der näheren Umgebung und vielleicht sogar mit einer Reise auf die Pfingstinsel im Pazifik. Mit vorsichtiger Vorfreude auf eine reiche Vereinstätigkeit im kommenden Jahr widmen sich die Tauchlehrer inzwischen der notwendigen Weiterbildung, kontrollieren und pflegen das Ausrüstungsmaterial und organisieren die geplanten Aktivitäten. Auch an der Website des Vereins wird gearbeitet: Interessierte sollen bald unter www.bxsub.it alle gesuchten Informationen finden können. Bis es soweit ist, kann man sich per E-Mail (segreteria@ bxsub.it) an den Tauchverein wenden. sd


RODELN

Zurück in der Bahn z Während in Brixen die herbstlichen Farben den Winterfarbtönen weichen, ist Dominik Fischnaller als Kunstbahnrodler schon lange im Wintermodus. Nach den Trainingslagern in Sotschi und in Lettland reiste sein Team Anfang November nach Peking, um die olympische Rodelbahn zu testen. Drei Wochen lang wird auf der neuen Bahn trainiert; dabei wird man sich beim ersten Weltcuprennen mit den Konkurrenten messen. Denn anders als in „normalen” Zeiten, in denen die Teams sich bei Trainingslagern treffen und ihre Stärke gegenseitig einschätzen, fehlte diese Möglichkeit heuer coronabedingt. So kann auch Fischnaller vorab nur seine eigene Form und die Qualität des eigenen Materials beurteilen. Wie dies alles im Vergleich zu den Konkurrenten liegt, wird sich erst bei den Rennen erweisen. Zurück

sicher hochwertig garantiert aus China, werden die Rodler zu zwei Wettkämpfen in Russland erwartet; dann stehen Alpenberg und Igls auf dem Programm. Die Weihnachtsferien sind mit drei Tagen knapp bemessen, denn alle Weltcuprennen finden noch vor der Olympiade im Februar statt. Trainer, Betreuer und Athleten haben die Herausforderungen der olympischen Winterspiele bereits seit langem im Fokus. Für Dominik Fischnaller, der während der letzten Wochen mit einer lästigen Zerrung im Schulterbereich haderte, dürfte ein Startplatz fix sein. Die italienische Mannschaft wird aus drei Damen, drei Herren, zwei Herren- sowie zwei DamenDoppelsitzern bestehen – mit einem hohen Anteil Südtiroler Athleten. sd

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Zu den Besten Italiens

z Raffael und Gabriel Nitz wurden vor kurzem in die italienische U15-Nationalmannschaft einberufen. Die 14-jährigen Zwillinge sind begeisterte

Hockeyspieler und gehören in ihrer Altersklasse zu den Besten Italiens. Vor kurzem absolvierten sie in Baselga di Piné ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft, mit der sie dann auch beim Vier-NationenTurnier in Kufstein antraten. Gegen die österreichische U15Nationalmannschaft gewannen die Italiener mit 6:3 und 3:0. In beiden Spielen erzielte der Stürmer Raffael Nitz ein Tor, währen sein Bruder Gabriel als Verteidiger die gegnerischen Schüsse abwehrte. Die Brixner waren maßgeblich daran beteiligt, dass Italien den heurigen Kufstein-Cup einheimste. Aufgrund ihres Könnens wurden die beiden bereits im Vorjahr mit der U15-Nationalmannschaft zu mehreren Camps eingeladen. Seit mehr als acht Jahren spielen die 1,83 Meter großen Burschen bereits bei den Brixner Falcons, trainieren bis zu sechsmal pro Woche und verbringen jede freie Minute in der Brixner Eishalle. eh

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Wirtschaft & Umwelt

Fotos: Oskar Zingerle

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„Von Jahr zu Jahr schwieriger“ SÜDTIROL: Mitte Dezember wird im Landtag über den Landeshaushalt 2022 abgestimmt. Landeshauptmann ARNO KOMPATSCHER erklärt dem „Brixner“, warum die Herausforderungen bei der Erstellung des Haushalts immer größer werden – und warum die Erhöhung der Regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP nicht nur notwendig, sondern sogar sinnvoll ist.

Herr Landeshauptmann, heute reden wir mal vom ... Geld. Sobald es um den nächsten Landeshaushalt geht, gibt es jedes Jahr in der Landesregierung ein Gerangel um die Millionen. Muss das sein? ARNO KOMPATSCHER: Nun, das ist Teil des jährlichen politischen Kalenders. Dieses „Gerangel“ wird auch etwas zelebriert: Politikerinnen und Politiker vertreten natürlich bestimmte Interessensgruppen; es gibt den Sozialpolitiker, die Wirtschaftspolitikerin, den Umweltpolitiker, und der „Streit“ über den Haushalt ist auch eine Gelegenheit, in der Öffentlichkeit darzulegen, dass man für etwas kämpft, dass man sich für die Themen einsetzt. Das ist durchaus legitim und gehört zum normalen politischen Geschäft. Was allerdings auffällt: Die Diskussionen sind bei uns jedes Mal ein bisschen überzogen; es wird regelmäßig Weltuntergangsstimmung verbreitet, und der eine oder die andere behauptet dann, dass man mit diesen Mitteln gar nichts mehr finanzieren könne. Na ja ... das ist jetzt mein achter Haushalt, den ich vorlege, jedes Mal prophezeite man den Weltuntergang, der dann doch ausblieb. Was allerdings stimmt: Es wird jedes Jahr schwieriger, weil die laufenden Einnahmen nicht im selben Ausmaß steigen wie die laufenden Kosten.


Brixner Nr. 382

Heuer gab es auch von außen Kritik – zum Beispiel von den Unternehmerverbänden, die die geplante Erhöhung der Regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP von 2,68 auf 3,9 Prozent scharf kritisieren. Die IRAP wird ja süffisant als Strafsteuer für Investitionen bezeichnet, weil damit sogar Darlehenszinsen besteuert werden. Zumindest muss man nun nicht mehr die Personalkosten versteuern, wie es mit der IRAP von 2008 noch der Fall war. Es herrscht in der Tat immer noch die Legende, dass die IRAP auch heute noch jene Unternehmen „bestrafen“ würde, die Arbeitsplätze schaffen. Die unbefristeten Arbeitsplätze werden von der IRAP überhaupt nicht berücksichtigt, somit ist das Gegenteil richtig: Wer viele Leute unbefristet einstellt, zahlt weniger IRAP. Auch die Passivzinsen werden nur zu einem sehr geringen Teil für die Berechnung der IRAP herangezogen. Die IRAP ist inzwischen mehrfach reformiert worden, ist nicht mehr so strukturiert wie sie einmal war. Durch die Überarbeitung der Berechnungsgrundlage ist die IRAP auch weniger invasiv; die zu bezahlenden Beträge sind im Ausmaß viel geringer als sie früher waren. Wenn man jetzt also zu einem Steuersatz zurückkehrt, den es früher schon einmal gegeben hat, müssen die Unternehmen trotzdem

p VIDEOKONFERENZ MIT LANDESHAUPTMANN ARNO KOMPATSCHER: „Wir sind nicht schlecht aufgestellt, und, ja, wir können in vielen Bereichen noch besser werden – das ist unser tägliches Bemühen“

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wesentlich weniger bezahlen als sie früher mit demselben Steuersatz bezahlt haben. Ich habe mir den Haushaltsvoranschlag angesehen, der Mitte Dezember im Landtag diskutiert werden wird: 2022 sieht er 6,31 Milliarden Euro vor. Die so stark kritisierte IRAP-Erhöhung bringt aber lediglich 66 Millionen ein, also etwa ein Prozent des Haushalts. War es gänzlich unmöglich, auf diese Mehreinnahmen zu verzichten? Als wir im Sommer die Haushaltsplanung eröffnet haben, hatten wir zwischen den verfügbaren Mitteln und den Forderungen der einzelnen Ressorts eine Differenz von 700 Millionen Euro. Das waren nicht irgendwelche verrückten Wunschtraumforderungen der Ressorts, sondern nach Mitteilung der verschiedenen Ämter das, was man realisieren muss, wenn man die bestehenden Gesetze und Beschlüsse umsetzt. Durch die Finanzverhandlungen mit Rom ist es uns gelungen, einen Teil dieser 700 Millionen Euro zu decken – ganz einfach, indem wir weniger nach Rom überweisen müssen und auf der anderen Seite 237 Millionen mehr von Rom bekommen. Außerdem haben wir natürlich mögliche Einsparungen gesucht und auch gefunden. Und dann haben wir einige zusätzliche Ein-


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Wirtschaft & Umwelt

nahmen definiert – zum Beispiel eben die IRAP. Trotz all dieser Maßnahmen fehlen uns heute immer noch 180 Millionen Euro. Wenn wir die IRAP nicht erhöhen würden, würden uns nicht 180 Millionen Euro fehlen, sondern 246 Millionen. Trotz der IRAP werden wir also nicht umhinkommen, effizienter zu arbeiten und auch manche Projekte etwas hinauszuzögern. Wenn wir die IRAP nicht erhöhen würden, würde dies bedeuten, Dinge wegzulassen, bei denen es sehr, sehr weh tut. Man hätte vielleicht irgendwo bei den laufenden Kosten sparen können ... Sagen Sie mir bitte, wo? Bei der Gesundheit? Die ist eh schon um 21 Millionen Euro unterdotiert. Bei der Bildung? Beim Sozialen? Wir haben 30 Millionen Euro mehr Mittel für die Pflegekräfte eingeplant, die wir für die Verhandlung eines neuen Kollektivvertrags brauchen. Die Löhne der Pflegekräfte aufzubessern wird von allen gefordert; auch bei uns im Landtag gibt es darüber einen Konsens. Dabei wissen wir heute schon, dass diese 30 Millionen nie und nimmer reichen werden; also werden wir noch zusätzliche Mittel finden müssen. Sie sehen, es ist wirklich nicht einfach; die Vorstellung, dass zusätzliche Einsparungen in diesem Ausmaß möglich gewesen wären, entbehrt leider jeder realen Grundlage. Zudem gibt es einen weiteren Grund, warum die Erhöhung der IRAP zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist.

auch ständig die Aufgaben verändern. Es gibt aber in diesem Zusammenhang ein großes Missverständnis: Es werden immer Zahlen heraufbeschworen von mehreren zehntausend Beamten. Das ist nicht korrekt: In der Landesverwaltung arbeiten weniger als 2.500 Vollzeitäquivalente. Alle anderen Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung arbeiten größtenteils für die Schule und für das Gesundheitssystem. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter in der Verwaltung ist sehr hoch, und jedes Jahr gehen sehr

Es wird jedes Jahr schwieriger, weil die laufenden Einnahmen nicht im selben Ausmaß steigen wie die laufenden Kosten _ Arno Kompatscher, LH viele in die verdiente Rente. Im Moment sind wir nicht einmal in der Lage, diese Positionen nachzubesetzen; die Wettbewerbe gehen nicht selten leer aus. In vielen Bereichen sind wir deshalb unterbesetzt und tun uns immer schwerer, jene Leistung zu erbringen, die sich die Bürger zurecht erwarten.

Und der wäre? Die Vertreter der Banca d’Italia, die periodisch die Finanzpolitik des Landes bewerten, haben mir erst kürzlich gratuliert zu dieser Entscheidung, weil der Staat bekanntlich die IRAP schrittweise abschaffen will; die Regionen bekommen dafür Ausgleichszahlungen, die sich nach den letzten Einnahmen richten. Das Fortführen der bisherigen niedrigen IRAP würde bedeuten, dass wir in den nächsten Jahrzehnten von Rom auch niedrige Ausgleichszahlungen bekommen würden. Das müsste einleuchten – gerade den Unternehmervertretern, die ja normalerweise rechnen können. Die Unternehmen sagen nun: Mit der einen Hand hat man uns im Corona-Jahr dankenswerterweise geholfen, mit der anderen wird es uns jetzt wieder genommen. Nun, wenn man es euphemistisch ausdrücken möchte: nicht ganz. Allein an Transferzahlungen sind deutlich über 300 Millionen Euro an die Unternehmen geflossen, dazu kommen Steuerbegünstigungen für die GIS. Allein die letzte Begünstigung der GIS macht ein Vielfaches von dem aus, was jetzt an IRAP dazukommt. Im Vergleich zwischen den Regionen steht Südtirol in Sachen Steuerbelastung nach wie vor gut da? Südtirol hat im Vergleich zu allen anderen italienischen Regionen die niedrigste Steuerbelastung. Außerdem haben wir auch mit großem Abstand die geringste Belastung beim regionalen IRPEF-Zuschlag. Die wichtigste Botschaft aber ist: Bei der Qualität der öffentlichen Dienste in Südtirol – Schulen, Sanität und so weiter – sind wir die Besten. Wir haben es also geschafft, für die Bürger die bestmögliche Qualität bei den öffentlichen Diensten zu gewährleisten und sie gleichzeitig vergleichsweise wenig zu belasten. SWR-Präsident Federico Giudiceandrea fordert anstelle von Steuererhöhungen eine Strukturreform der Landesverwaltung. Hapert es in diesem Bereich noch? Ja. Die Strukturreform der Landesverwaltung ist nie fertig und kann auch nie abgeschlossen sein, weil sich

LH Arno Kompatscher: „Durch die Überarbeitung der Berechnungsgrundlage ist die IRAP weniger invasiv; die zu bezahlenden Beträge sind im Ausmaß viel geringer als sie früher waren“

Ein Haushalt ist ja immer nur aussagekräftig, wenn man seine Langzeitentwicklung beobachtet. Das größte Problem scheinen die immerfort steigenden Fixkosten für Gesundheitsschutz, Mobilität, Bildung und Soziales zu sein. Da ist es logisch, dass für die anderen Bereiche immer weniger Mittel zur Verfügung stehen – auch für Investitionen. Der Handlungsspielraum der Politik wird also von Jahr zu Jahr geringer. Wo soll das hinführen? Wir haben vorhin ja dargelegt, dass es insgesamt gut läuft, aber: Natürlich ist nicht alles perfekt! Wir haben wie gesagt das Problem der ständigen Steigerung der laufenden Kosten, und wir haben nicht im selben Ausmaß steigende Einnahmen. Das liegt daran, dass wir die Steuern nicht laufend erhöhen können und die Wirtschaft nicht im selben Ausmaß wächst wie unsere Kostensteigerungen. Also müssen wir haushalten im ureigenen Sinn des Wortes. Mit dem Geld, das wir einnehmen, müssen wir es schaffen, die Kernleistungen zu finanzieren, und zwar in hoher Qualität. Unternehmer sagen uns, dass man den ständigen Kostensteigerungen Einhalt gebieten müsse, aber: Das Land ist kein Unternehmen, das einfach entscheiden kann, die Produktion von Waren abzustellen, weil sie unrentabel geworden ist. Unsere „Produkte“ sind Schule, Gesundheit, öffentliche Mobilität – wir können das alles aus nachvollziehbaren Gründen nicht abschaffen. Um das Beispiel Schule zu nennen: Wir haben da seit Jahren steigende Kosten. Die Lehrergehälter steigen laut Inflation, aber das ist nur einer der Gründe. Der zweite Grund ist, dass wir immer mehr Lehrer brauchen, weil wir auf der anderen Seite auch immer mehr Schüler haben – obwohl wir eine geringere Geburtenrate haben als früher. Das wiederum liegt daran, dass die Eltern ihre Kinder nicht mehr nur ein Jahr in den Kindergarten bringen, sondern solange es geht, und fast alle Kinder besuchen Gott sei Dank auch die Oberschule. Dazu kommt noch, dass wir viele Kinder mit Funktionsdiagnosen haben, die oft aus schwierigen sozialen Familienverhältnissen kommen – da brauchen wir Einzelbetreuungen, wenn wir eine qualitativ hochwertige Schule haben wollen.


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Nein, er wird nicht in diesem Ausmaß ausfallen. Also müssen wir überlegen, was wir in Zukunft weglassen können. In Südtirol haben wir jahrzehntelang immer nur zusätzliche Leistungen auf die bestehenden draufgepackt; bestehende Leistungen wurden fast nie in Frage gestellt. Das müssen wir zunehmend lernen. Wir machen ständig „Spending Review“, aber wir müssen mit mehr Mut und Überzeugung auch die entsprechenden Entscheidungen treffen. Wir laden die Sozialpartner ein, an diesem spannenden Prozess teilzunehmen.

Aha. Das stelle ich mir wiederum politisch nicht einfach vor ... Wir haben Dinge, auf die man wahrscheinlich verzichten kann, aber dafür brauchen wir einen politischen Konsens, den es jetzt zu erarbeiten gilt. Einige mutige Entscheidungen werden wir noch heuer treffen müssen – uns fehlen ja noch 180 Millionen Euro, wie vorhin erwähnt.

Ich wiederhole: Politisch ist es eine Herkulesaufgabe, gewohnte Dienste und Leistungen zu reduzieren. Genauso ist es. Auch hier gilt das Florianiprinzip: Jeder ist damit einverstanden, dass sofort gespart werden muss, aber ... bitte nicht bei mir! Wir müssen die Debatte ehrlich führen und die Leistungen sachlich auf ihre Effizienz und Effektivität überprüfen. Wir müssen überprüfen, ob die jeweiligen Leistungen so kostensparend wie möglich erbracht werden – oder ist es möglich, zum Beispiel durch Standardisierung oder Digitalisierung Kosten einzusparen? Und wir müssen uns natürlich auch fragen, ob eine Leistung effektiv ist, also wirksam. Sind die Kosten gerechtfertigt im Verhältnis des Nutzens der Leistung für die Allgemeinheit, oder sollten wir die Definition der damit zusammenhängenden Ziele hinterfragen? Das ist ein extrem spannender Prozess.

Der Nachtragshaushalt wird dafür nicht reichen?

Im Haushaltsvoranschlag fällt auf, dass es bei den Kosten für die Mo-

bilität in den letzten Jahren keine lineare Entwicklung gab. Für 2022 sind für die Mobilität nicht weniger als 490 Millionen Euro vorgesehen - das ergibt eine steilere Kurve als zum Beispiel in der Sanität. Woran liegt das? Schauen Sie, Südtirol hat knapp 540.000 Einwohner, und wir befördern inzwischen tagtäglich 170.000 Südtirolerinnen und Südtiroler mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Wir hatten in den letzten Jahren einen enormen Ausbau der Dienste, und der „Kundenzuwachs“ stieg ebenfalls enorm. Wir haben aber natürlich keine Kostendeckung im ÖPNV. Das ist eine politische Entscheidung, die von allen Parteien getragen wird; es gibt keine Landtagsfraktion, die eine Kostendeckung beim ÖPNV fordert. Was aber vor allem die Kosten steigen ließ, ist die Tatsache, dass wir jetzt viel mehr Kilometer fahren als früher – zum Teil auf Strecken, die früher eben nicht befahren wurden. Das heißt, dass wir mehr Busse, mehr Züge, mehr Treibstoff, mehr Personal benötigen. In Europa gilt, dass der öffentliche Nahverkehr zu etwa 35 Prozent von den Nutzern finanziert werden sollte – da sind wir in etwa. Wenn aber die Leistungen steigen, steigen natürlich auch die zwei Drittel, die wir mit Landesmitteln finanzieren müssen. Im Moment läuft die Ausschreibung, die einen weiteren Ausbau des ÖPNV vorsieht – das ist einer der Wege, wie wir die Belastung der Straßen durch den Individualverkehr reduzieren wollen.

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Auch die Kosten für das Soziale steigen ständig. Ja, das ist aber auch einfach zu erklären: Wir haben immer mehr alte Menschen, die wir in den Pflegeeinrichtungen betreuen. Außerdem haben wir viele Menschen, die einen Bedarf an Sozialleistungen haben. Im Bereich Gesundheit ist es ähnlich: Wir haben eine steigende Lebenserwartung und als Folge davon immer mehr chronisch Kranke. 70 Prozent aller Gesundheitsleistungen fallen bei chronisch Kranken an – das ist übrigens ein Wert, der weltweit zutrifft. Auch hier steigen die Lohnkosten mit der Inflation, aber vor allem machen uns die Kostensteigerungen bei den Medikamenten zu schaffen. Medikamente erfahren jedes Jahr eine Kostensteigerung von etwa zehn Prozent. Das waren jetzt nur einige wenige Beispiele – ich könnte da noch viele weitere nennen. Beim Landeshaushalt zu sparen ist also nicht so einfach, wie einige Leute sich das vorstellen. Die einzige Möglichkeit wäre also der Verzicht auf irgendwelche bestehenden Leistungen.

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LH Arno Kompatscher: „Südtirol u hat im Vergleich zu allen anderen italienischen Regionen die niedrigste Steuerbelastung“

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Der ÖPNV hat in der Tat in den letzten Jahren eine enorme Qualitätssteigerung erfahren, aber vielleicht könnte man die Fahrkartenpreise etwas erhöhen? Im europäischen Vergleich ist der ÖPNV bei uns in Südtirol doch sehr günstig. Wir sind in der Tat sehr günstig – schön, dass Ihnen das aufgefallen ist. Das ist Teil unserer politischen Entscheidung: Wir wollen, dass immer mehr Leute vom eigenen Auto auf den ÖPNV umsteigen. Aber es ist genauso korrekt, dass wir mitten in einer Tarifreform sind. Bestimmte Formen von Tickets werden etwas teurer werden. Die Einnahmen aus dem ÖPNV werden also etwas steigen, und die Kosten werden etwas sinken. Die Angebote beim Wettbewerb waren ja erfreulich tief; manche haben gesagt, die Angebote seien übertrieben niedrig. Dieser Wettbewerb hat uns also gutgetan; es war ohne Zweifel die richtige Entscheidung. Trotzdem steigen die Gesamtkosten, weil wir eben viel mehr Kilometer fahren. Die Kosten pro gefahrenem Kilometer sinken aber – also werden wir hier effizienter. Brixen war ja sehr fleißig in den letzten Jahren, aber es stehen noch einige Projekte an, die vom Land finanziert oder mitfinanziert werden müssen – sprich: Seniorenzentrum, Hochwasserschutz, Hofburggarten, Südspange, Seilbahn, Sportanlagen. Wie sieht es damit aus? Das erinnert mich an meine unzähligen Gespräche mit den Bürgermeistern: Es gibt vollen Konsens darüber, dass wir sparsam mit den Mitteln umgehen müssen, aber ... bitte nicht bei ihren jeweiligen Projekten! Grundsätzlich ist es aber nicht so, dass wir bei den Investitionen sparen wollen, denn Investitionen generieren wieder Umsätze, Gewinne und damit auch Steuereinnahmen. Wenn die

LH Arno Kompatscher: „Wir haben Dinge, auf die man wahrscheinlich verzichten kann, aber dafür brauchen wir einen politischen Konsens, den es jetzt zu erarbeiten gilt“

Investitionen nachhaltig sind, schaffen sie danach auch ein Mehr an Einnahmen oder eine Reduzierung der Kosten. Diese Art von Investitionen müssen wir prioritär behandeln. Wichtig ist aber vor allem die Folgekostenberechnung – da müssen wir sehr konsequent handeln. In Zeiten knapper werdender Haushalte müssen wir also sehr darauf achten, eher Projekte zu verzögern, die zwar „nice to have“ wären, aber hohe Folgekosten mit sich ziehen, weil wir sonst die Belastung auf die nächste Generation schieben. Und wir müssen versuchen, zusätzliche Quellen anzuzapfen. Zum Beispiel sind wir in Sachen Seilbahn gerade mit dem Transportministerium im Gespräch, weil wir möchten, dass dieses Projekt Teil des „Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza“ wird; dasselbe gilt für den Hochwasserschutz, der ja eh bereits teilweise über EU-Förderprogramme finanziert wird. Das Seniorenzentrum wird großteils vom Land finanziert, aber mit klaren Kostenvorgaben, die eine effiziente Projektierung erfordert – hier sehe ich eher ein Personalproblem: Wir müssen es schaffen, genügend Personal für diese Struktur zu bekommen. Fazit dieses Gesprächs ist also: Es war schwieriger, den Landeshaushalt 2022 zu gestalten, aber trotzdem liegt fast alles im grünen Bereich. Ja, das kann man so sagen. Der zweite Teil des Fazits lautet: Wir sind nicht schlecht aufgestellt, und, ja, wir können in vielen Bereichen noch besser werden. Das ist unser tägliches Bemühen.

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Perspektiven für ein schwieriges Erbe EISACKTAL: Hunderte von Bunkern wurden in Südtirol an strategisch wichtigen Punkten als militärische Verteidigungsbauten errichtet. Es sind ungeliebte und doch faszinierende Bauten – mit einer dramatischen Geschichte und einer offenen Zukunft.

Fotos: Oskar Zingerle

Heute ihrer militärischen Funktion enthoben, erinnern sie als stumme Zeugen an totalitäre Regime, an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die drohenden Gefahren des Kalten Krieges. In den Dörfern rund um Brixen findet man sie zuhauf: Fünf sind es in Franzensfeste, vier beim Ochsenbühel, 43 entlang der Linie Rienz-Natz-Schabs und fünf in Mühlbach.

Verteidigungsanlagen Per definitionem ist ein Bunker ein der Verteidigung dienendes Bauwerk, das zur Tarnung in den Felsen gegraben oder gesprengt wurde, oberirdisch errichtet und nachträglich zugeschüttet oder entsprechend getarnt wurde. Noch vor dem Kriegseintritt Italiens herrschte großes Misstrauen gegenüber dem eigenen Verbündeten – Adolf Hitler und dem Deutschen Reich. Während Italien bereits Anfang der Dreißigerjahre Verteidigungsanlagen an den Grenzen zu Frankreich und Jugoslawien errichten ließ, wurde der Grenzschutz Richtung Österreich erst später wichtig. Den Anstoß für die Planung und den Bau eines dichten Verteidigungswalls, des „Vallo Alpino Littorio“, dürfte schließlich der so genannte „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 gegeben haben. Mit dem Bau des in der Bevölkerung etwas spöttisch „Linea non mi fido“ bezeichneten Grenzschutzes wurde Ende 1939 begonnen. Heimo Prünster, Leiter des Forschungsprojektes zum „Vallo“, beschreibt das Ausmaß dieser ungeheuer großen Bauarbeiten: „Geplant waren für Südtirol etwa 44 bis 46 Sperren mit 733 bis 806 Bunkeranlagen. Fertiggestellt wurden bis zur Einstellung der Arbeiten im Oktober 1942 306; weitere 135 Baustellen blieben unvollendet.“ Anders als etwa die Schutzbauten des von den Deutschen errichteten Atlantikwalls weisen die Bunker in Südtirol keine einheitliche Typologie auf. „Am Atlantik war klar, dass der Feind ausschließlich vom Meer kommen würde; in Südtirol ist die Ausgangslage viel komplexer.“ Die Bunker mussten den geographischen und geologischen Verhältnissen angepasst werden. Sie wurden teils in die Felsen gesprengt, teils zur Gänze aus Beton gegossen und sowohl auf freiem Gelände als auch an Hänge ge-

denn was hätte schon eine Maschinengewehrsalve gegenüber einem Panzer ausgerichtet?“ In der Eile und unter großem Druck geplant, kristallisierte sich bereits während des Baus heraus, dass sie nicht den neuesten ballistischen Notwendigkeiten entsprachen, was teilweise zu chaotischen Umplanungen führte.

Wein im Bunker

Matthias Lanz nutzt den Bunker naher seiner Raststätte und seinem Mini-Weingut an der Pustertaler Straße als Weinkeller duckt errichtet, in Talsohlen und Wäldern, im Mittelgebirge und in den Bergen. „Keine zwei Bunker in unserem Land sind vollkommen identisch“, weiß Heimo Prünster. „Der Bau von Bunkern war zwar absolut zeitgemäß, die Bauform mit Schießscharten für Maschinengewehre jedoch bereits überholt. Man hätte sie mit Panzerabwehrkanonen ausstatten müssen,

Matthias Lanz zeigt uns die Positionen für die Maschinengewehre in dem Bunker in Schabs, der seiner Familie gehört. Dieser sollte damals mit zahlreichen anderen – darunter einem auf der gegenüberliegenden Straßenseite – den Eingang ins Pustertal sichern. Von außen ist er nur auf den zweiten Blick als solcher erkennbar. Die rund 200 Meter langen Gänge und die angrenzenden neun Seitenräume wurden zum großen Teil in den Felsen gesprengt und anschließend innen mit Betonwänden ausgekleidet. Fertiggestellt wurde der Bunker nicht: Heute noch sieht man Reste von Holzverschalungen für den Betonguss, Granitwände fassen einen Teil der Gänge ein, vereinzelt sind die Sprenglöcher im Felsen auszumachen. „Als wir den Bunker übernommen haben, waren die Innenräume nicht verputzt. Es gab auch keine alten Stromleitungen oder Belüftungsvorrichtungen“, erinnert sich Matthias Lanz.


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Wirtschaft & Umwelt Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung und Dunkelheit müssen konstant sein.“ Wichtig war für den Käseaffineur, dass der Bunker gut erschlossen ist, denn schließlich verbringen er und seine Mitarbeiter hier viele Stunden. Dennoch: „Es berührt mich immer wieder, wenn ich hier hereinkomme, in dieses Labyrinth, wenn ich die Gänge sehe und daran denke, dass dieser Bunker von den Menschen in Mühlbach als Luftschutzkeller genutzt wurde.“ Eine militärische Nutzung ist auch diesem Koloss erspart geblieben.

Baustelle Bunker: ein offenes Geheimnis

Was man erkennen kann und was auch Heimo Prünster bestätigt: „Die Innenräume folgten definierten Standards. Sie waren auf das Minimum reduziert und die Hohlräume genau auf die notwendige Bewegungsfreiheit der jeweils vorgesehenen Tätigkeit zugeschnitten.“ Aufgeräumt ist es hier. Wo es einst Nischen für Geräte, Munition oder Petroleumlampen gab, wo einst Schlitze zum Verlegen von Kabeln ausgespart wurden, stehen heute Weinfässer. Hier im Bunker produziert und lagert der Winzer seinen Wein. Die Temperatur liegt aktuell bei etwa 12 bis 15 Grad.

Betonklötze Dass für die Bunker gigantische Mengen an Beton verbaut wurden, verdeutlicht Heimo Prünster mit einem Vergleich: „Die Betonmenge entspricht in etwa all dem Beton, der für die Brennerautobahn von Salurn bis zum Brenner verbaut wurde.“ Im Festungsbau hatte die Erfindung des Betons eine neue Ära eingeleitet. Die Festung Franzensfeste war – rund 100 Jahre vor den Bunkern – noch ganz ohne Beton errichtet worden. Selbstverständlich wurde die Festigkeit des Materials in aufwändigen Tests erprobt. Heimo Prünster kennt auch die technischen Details: „Der Zementanteil pro Kubikmeter war festgelegt: 350 kg für Bereiche, die dem direkten Beschuss ausgesetzt sind; für den bewehrten Bereich um die Schießscharten 400 kg; für die Fundamente und Stollenauskleidungen 250 kg.“ Als Monoblockwerke werden Bunker bezeichnet, die ohne schützende Felswände auskommen und zur Gänze aus Beton errichtet wurden. Das Verhältnis von Mauerwerk zum umschlossenen Hohlraum beläuft sich dabei auf bis zu 5:1. Nahezu brutal stehen sie in der Landschaft. So auch der nächste Bunker, den wir besichtigen.

Käse mit ungewöhnlichem Reifungsort Architektonisch ist er durchaus interessant: zweigeschossig, mit abgerundeten Ecken,

Der findige Käseaffineur Hansi Baumgartner nutzt einen Bunker als Reifungsort für seine Hartkäsesorten freistehend und dennoch vom Wald geschützt. Auch dieser Bunker hat vor 15 Jahren einen neuen Verwendungszweck gefunden. Hier reift Käse. Hansi Baumgartner erzählt von den Anfängen: „Über einen langen Zeitraum haben wir Proben genommen und die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur ganz genau beobachtet. Wir mussten erst herausfinden, ob sich die Verfeinerung von Käse im Bunker durchführen lässt. Heute kann ich bestätigen: Der Hartkäse fühlt sich hier wohl.“ Im Bunker sieht es anders aus als bei Matthias Lanz. Einzelne Räume sind durch Türen voneinander getrennt, die Fußböden mit verschiedenen Steinen ausgelegt. Man sieht, was Hansi Baumgartner bestätigt: „Den Bunker entsprechend herzurichten war mit Investitionen verbunden: in eine Kühlung, in Strom- und Wasserleitungen, in die Abwasserabfuhr.“ Oberstes Gebot war selbstverständlich von Anfang an die Hygiene. Noch heute schickt er regelmäßig Proben ins Labor. Der Erfolg gibt ihm recht: „Das natürliche Ambiente ist für den Hartkäse geeignet, der Weichkäse reift anderswo. Der Ort hat einen starken Einfluss auf das Endresultat.

Als 1943 deutsche Truppen in Südtirol einfielen, übergab das italienische Militär bis auf wenige Ausnahmen die Bunker kampflos an die Besatzer. Der Bevölkerung blieb dadurch viel Leid erspart. „Die Vernichtungen durch die deutsche Kriegswalze wären in Südtirol von unvorstellbarem Ausmaß gewesen“, ist Heimo Prünster überzeugt. Noch etwas ist ihm wichtig zu betonen: „Nach allem, was wir heute wissen, können wir sagen, dass an den Bauten kein Blut klebt. Die Arbeiter wurden unter legalen Arbeitsbedingungen beschäftigt, und es kamen keine Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangenen zum Einsatz.“ Heimo Prünster erforscht den Alltag des Bunkerbaus. Die Arbeiten für die Bunker wurden ausgeschrieben und an zivile Baufirmen vergeben: Durch den enormen Druck, die Bauten rasch fertigstellen zu müssen, fielen jedoch Aufschläge an, die die Baukosten exponentiell steigen ließen. Anhand von Zeitungsannoncen wurden Arbeiter gesucht – keine Einheimischen, denn den deutschsprachigen Südtirolern traute man wohl nicht. „In der ruralen Landschaft dieser Zeit blieben die Bauten sicher nicht verborgen. Der Bau der Bunker war wohl so etwas wie ein offenes Geheimnis, sowohl bei der Bevölkerung in Südtirol als auch bei den Militärs im Deutschen Reich, die – was nicht zuletzt Spionagefotografien zeigen – über die Bauten Bescheid wussten.“ Der Aufwand war schließlich enorm: Es wurden zum Beispiel Zufahrtswege, Materialseilbahnen und Stromleitungen errichtet, Sandgruben ausgehoben und Wasserreservoirs betoniert. Solche Aktionen ließen sich nicht im Verborgenen durchführen.

Vandalismus versus Denkmalschutz Heute sind viele Bunker und Verteidigungsanlagen nur mehr auf den zweiten Blick zu erkennen – Narben in der Landschaft, die die Natur mit Wiesen, Sträuchern und Bäumen verdeckt. Nach dem Krieg wurde höchstens ein Drittel der errichteten Bunker gewartet und im Rahmen des Nato-Verteidigungskonzepts genutzt. 1993 endete die militärische Verwendung der Anlagen. Viele waren schon zuvor verkommen und dem Vandalismus ausgesetzt. 1999 gingen sie in das Eigentum des Landes Südtirol über, seit 2002 wurden sie bis auf


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Heimo Prünster erzählt von Bunkern in Europa, die heute aufgrund ihrer physischen Bedingungen als Serverzentren genutzt werden, von solchen, in denen Lebensmittel produziert oder Pilze gezüchtet werden. Es gibt aber auch Bunker, deren Geschichte mit dermaßen schrecklichen Ereignissen behaftet ist, dass dort nur durch Kunstaktionen eine Sprache entwickelt werden konnte, die der Vergangenheit Rechnung trägt. Neue Nutzungsmöglichkeiten hängen auch von scheinbar banalen Faktoren wie der Lage eines Baus ab: So könnte ein Bunker im Gebirge gemäß seiner ureigenen Schutzfunktion heute als Unterschlupf für Hirten oder Wanderer dienen; ein an ein Straßennetz angebundener Bau ist für vielfältige Möglichkeiten offen. Innovation ist

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hier gefragt, und auch Zwischenlösungen sind denkbar. Daniele Rosselli erwarb seinen Bunker, „ohne eine klare Nutzungsidee zu haben“, wie er sagt. Es war vielmehr das persönliche Interesse, das ihn diesen ungewöhnlichen Schritt gehen ließ. Seither hat er viele Arbeitsstunden in den Bau gesteckt, den er als privaten Weinkeller verwenden möchte. Auch Freiwillige Feuerwehren haben die Bauten für sich entdeckt und führen in ihnen Atemübungen durch.

Forschungsarbeit für die Zukunft Den Architekten Heimo Prünster faszinieren Bunker schon lange. Er leitet das Forschungsprojekt „Vallo Alpino Littorio“ der Franzensfeste, das seit 2019 über den Forschungsfonds der Südtiroler Landesmuseen läuft. Die Forschungsergebnisse sollen unter anderem auf einer Website zugänglich gemacht werden; eine Südtirolkarte wird mit dreidimensionalen Darstellungen über die Position und Geschichte sämtlicher Bunker informieren. „Die Entstehungsgeschichte des Vallo Alpino ist die Geschichte eines kolossalen Scheiterns und einer unvergleichlichen Verschwendung von Ressourcen“, so Prünster. Heute ihrer einstigen Funktion beraubt, warten die Bunker auf neue Perspektiven. Der Übergang vom militärischen in ziviles Eigentum holte sie aus ihrer Isolation heraus: Ein erstes Zeichen für einen unbelasteten Umgang mit einem schwierigen Erbe ist gesetzt. johanna.bampi@brixner.info

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wenige Ausnahmen verkauft oder an die Gemeinden abgetreten. Oft sind die neuen Eigentümer die Nachfolger der ehemals Enteigneten oder jene, die die Grundstücke, auf denen die Bauten liegen, schon seit Jahren bewirtschaften. 20 Bunker gehören nach wie vor dem Land Südtirol und stehen unter Denkmalschutz. Der Bunker Nr. 3 bei der Festung Franzensfeste wurde als Schaubunker öffentlich zugänglich gemacht.


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Klimaveränderung beginnt beim Einzelnen z Der Klimawandel setzt der Welt immer mehr zu, und es liegt an der Politik, aber letztlich auch an jedem Einzelnen, eine Trendwende einzuleiten. Durch bewusstes Handeln kann jeder Mensch CO2 reduzieren – ob beim Einkaufen, Wäsche waschen, beim Auto, der Haushaltsenergie und vielem mehr. Um die Sensibilität für das Thema zu schärfen und zum Erfahrungsaustausch hat die Cusanus Akademie die erste „Cusanus Klima-Challenge“ ins Leben gerufen. Die Teilnehmenden trafen sich im Zweitagesrhythmus jeweils abends zu einer Videokonferenz und steckten sich dabei konkrete Klimasparziele. „Die

Klima-Challenge ist ein Prozess, bei dem eigene, oft eingefahrene Verhaltensmuster durch gegebene Herausforderungen erkannt, benannt und im Idealfall verändert werden“, sagt Kursentwickler Matthias Oberbacher. Zuerst werden die Aufgaben allein oder in der Familie bewältigt. Am Ende jeder Challenge fand in der Gruppe ein Austausch über die gemachten Erfahrungen statt. Die Teilnehmenden konnten damit durch neue Impulse das eigene Verhalten neu kalibrieren und Neues versuchen, bis es für jeden Einzelnen persönlich schlüssig wurde und Veränderung passieren konnte. oz

BRIXEN

Verwenden statt verschwenden z Die Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ hat das Nachhaltigkeitsbewusstsein ihrer Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projektes „Verwenden statt verschwenden“ geschärft. Fachlehrer und Küchenmeister Tobias Zanotto hat das Projekt mit der 2. Klasse Kochlehrlinge initiiert und mit „Biokistl Südtirol“ den idealen Partner gefunden – mit dem Ziel, Produkte zu verwerten, die für den herkömmlichen Verkauf nicht mehr in Frage kommen. „Biokistl Südtirol“ beliefert die

kurz

notiert

Schüler mit Lebensmitteln, die aus dem Verkauf genommen werden mussten. Durch verschiedene Weiterverarbeitungsprozesse und Konservierungsmethoden werden die Lebensmittel verwertet und haltbar gemacht. Immerhin landen in Südtirol pro Kopf jährlich 27,5 kg Obst und Gemüse im Müll. Am 18. November haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Fachlehrern die Ergebnisse und Produkte an der Schule präsentiert und gegen eine freiwillige Spende verteilt. Di-

Auch heuer sind die Weihnachtskarten des Südtiroler Kinderdorfes mit Motiven namhafter Künstlerinnen und Künstler erhältlich. Mit dem Erlös finanziert das Kinderdorf Therapien und Freizeitangebote für Kinder und unterstützt Familien sowie alleinerziehende Frauen.

rektorin Brigitte Gasser Da Rui ist begeistert von der wegweisenden Initiative: „Das Projekt ist genau auf einer Linie mit den gelebten Werten der Hellenstainer. Neben dem pädagogischen Schwerpunkt

liegt das Hauptaugenmerk auf Bio, Nachhaltigkeit und Müllvermeidung.“ Die gesammelte Geldsumme wurde dem Südtiroler Kinderdorf Brixen gespendet. oz

Bis Weihnachten soll eine einspurige Behelfsbrücke rund 80 Meter südlich der Brixner Unterdrittelbrücke errichtet werden. Die bestehende Unterdrittelbrücke wird einer neuen weichen und nach Weihnachten abgebrochen.

Bürgermeister Peter Brunner und Stadtrat Andreas Jungmann tauschten sich kürzlich mit Vertretern des lvh, darunter Ortsobfrau Jasmine Fischnaller und Vizedirektor Walter Pöhl, zum Landesgesetz Raum und Landschaft und den einfacheren Zugang zu öffentlichen Aufträgen aus.


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STADTGEHEIMNISSE Woher stammte der Stein in der Altenmarktgasse? Manche Leute gehen achtlos daran vorbei, andere fragen sich, was der runde dunkle Stein vor dem Hotel Pupp in der Altenmarktgasse verloren hat. In früherer Zeit lagen an der sogenannten Mühl- oder Stadtwiere, die durch die Altenmarktstraße führte, zwei Hammerschmieden, eine Färberei, zwei Badstuben und zwei Mühlen. Eine davon war die zumindest seit dem 16. Jahrhundert in Betrieb gewesene Ochsenmühle, benannt nach dem nahegelegenen Wirtshaus zum Roten Ochsen, heute Gasthof Grauer Bär. Im Jahre 1881 erwarben die Englischen Fräulein diese Mühle, weshalb sie von da an als „Englische Mühle“ bezeichnet wurde. Während das Holz so mancher Mühle verfaulte oder verheizt wurde, erinnern wenigstens noch vereinzelt Mühlsteine an die ehemaligen technischen Errungenschaften einer längst vergangenen Zeit. Es handelt sich bei diesem 1,5 Meter großen Mühlstein um einen sogenannten „Leger“, also um den unteren Grundstein, mit doppeltem Abgang für das Mehl, während der obere, der sich drehte, als „Läufer“ bezeichnet wird. Zwischen der rauen Oberfläche und den Kanten der Steine wurde das Getreide zu Mehl zerrieben. Fast alle diese aus Konglomeraten bestehenden Mühlsteine unseres Landes, deren Herstellung aufwändig und kostspielig war, stammen aus Sexten.

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Korrekte Mülltrennung spart Geld z Mit einer Sensibilisierungsaktion bei den Minirecyclinghöfen und bei einigen Werkstoffinseln möchten die Gemeinde Brixen und die Stadtwerke Aufklärungsarbeit bei den Bürgerinnen und Bürgern leisten. Korrekte Mülltrennung spart Kosten, die ansonsten die Allgemeinheit zu tragen hat, denn: Abfälle, die im falschen Container entsorgt werden, verunreinigen die wiederverwertbaren Wertstoffe und vermindern deren Wert. „In den Sammelcontainern für Papier, Glas und Biomüll“, sagt Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste, „landen immer wieder Säcke mit Restmüll, Plastikflaschen und zahllose Nylontaschen.“ Dabei verteilen Mitarbeiter der Stadtwerke ausreichend Papiertüten zur korrekten Entsorgung des Biomülls an die Haushalte. Rund 250

Tonnen Biomüll aus Brixen müssen jährlich wegen Verunreinigung in der Bozner Müllverbrennungsanlage als Restmüll verbrannt werden, anstatt als wertvoller Rohstoff für Kompost zu dienen. „Falsch entsorgter Abfall erhöht die Sortierungskosten, und die Abnehmerfirma bezahlt weniger für die Wertstoffe. In Folge steigen die Müllgebühren für alle“, betont Markus Ritsch, Generaldirektor der Stadtwerke Brixen. Wer seinen Müll ordnungsgemäß trennt, hat meistens kaum mehr Restmüll als die Mindestmenge vorsieht, die ohnehin bezahlt werden muss. Seinen Restmüll anderweitig zu entsorgen, lohnt sich daher nicht. „Nur wer sauber trennt, schafft Rohstoffe für Neues“, unterstreicht auch Stadtrat Peter Natter. job

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BRIXEN

Erinnerungsstücke zur Eisenbahn Anzeigen obsolet geworden – machten deutlich, welch enorme Fahrtstrecken noch bis in die Achtzigerjahre ohne Umsteigen bewältigt werden konnten – zum Beispiel von Meran über Mün-

chen, Frankfurt, Düsseldorf bis nach Dortmund. Selbstverständlich machten technische Errungenschaften auch vor der Welt der Eisenbahn nicht Halt: So haben begeisterte Sammler bewahrt, was im Laufe

der Zeit ausrangiert wurde. Die Ausstellung, organisiert von UPAD, Evviva Bressanone und dem Verein DopoLavoro Ferroviario, wurde von Sergio Vacalebre und Fabio Ruffinengo kuratiert. job

Foto: Oskar Zingerle

z Fotos und Fahrkarten, Pläne, Plaketten und verschiedenste Utensilien rund um die Eisenbahn waren vor Kurzem in einer kleinen Ausstellung im Foyer der ehemaligen Stadtbibliothek am Domplatz zu sehen. Liebevoll in Vitrinen angeordnet, weckten sie Erinnerungen an längst vergangene (Eisenbahner-)Zeiten. Die Geschichte der Eisenbahn in Südtirol begann im 19. Jahrhundert, zunächst mit dem Bau der Brennerbahn und etwas später der Pustertalbahn. Alte Fotos zeigten österreichisch-ungarische Bahnbeamte oder den Besuch von Kaiser Karl und Kaiserin Zita am Bahnhof. Ein besonderes Augenmerk legte die Ausstellung auf das Personal. Dabei fiel auf: Der Personalbedarf war lange Zeit enorm. Dies zeigten nicht nur die Fotos, sondern auch die ausgestellten Kleidungsstücke vom Anzug des Heizers bis hin zur Uniform des Bahnhofsvorstehers. Alte Zuglaufschilder – heute durch digitale

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Tiefgarage wird teurer z Die geplante Tiefgarage am Areal der Englischen Fräulein zwischen Trattengasse und Stadelgasse wird teurer als geplant. „Schuld daran sind äußere Umstände, die so nicht voraussehbar waren“, sagt Ferdinando Stablum, der gemeinsam mit Armin Sader und Maurizio Staglianò die Planungsarbeiten erledigt. Um während des Aushubs keine Überraschungen zu erleben, habe man 14 Monate lang den Grundwasserpegel monitoriert und dabei festgestellt, dass er um 1,2 Meter höher ist als erwartet, was aufwändige Sicherungsarbeiten mit sich zieht. Außerdem seien weltweit die Preise für Eisen um 30 Prozent gestiegen, was bei einer zweistöckigen Tiefgarage erhebliche Mehrkosten mit sich bringt. Fazit: Die Genossenschaft „Park Brixen“, die die Tiefgarage

realisiert, musste ihren Mitgliedern im Rahmen einer Versammlung mitteilen, dass die Gesamtkosten etwa 6,5 Millionen Euro betragen und damit jeder der 148 Tiefgaragenplätze nun etwa 44.000 Euro kosten werde. Die Mitglieder beschlossen daraufhin mehrheitlich, die Planungen fortzuführen und die Ausschreibung der Arbeiten voranzutreiben, um vor dem Bau die endgültigen Kosten zu erfassen. Die Realisierung scheint dadurch nicht in Gefahr zu sein, denn diese Kosten entsprechen in etwa dem Wert der Garagen, auch wenn es sich dabei „nur“ um eine Konzession handelt – die Garagenplätze gehen nach 99 Jahren in das Eigentum der Gemeinde Brixen über. Die Kosten relativieren sich zudem, denn 50 Prozent davon sind in zehn Jahren mit zu be- kann übrigens nur werden, wer zahlenden Steuern verrechenbar. im Umkreis von 300 Metern eine - mappaImmobilie catastalebesitzt. 1:1000 Mitglied in der Ortofoto Genossenschaft wv

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„Bahnhof für das Brixner Industriegebiet“ WOLFGANG KNOLLSEISEN, Bezirksvertreter für Eisacktal/Wipptal im Unternehmerverband, wünscht sich für das Industriegebiet eine eigene Haltestelle der Eisenbahn. Herr Knollseisen, Sie fordern für das Brixner Industriegebiet eine eigene Zughaltestelle. Warum? Dieses Thema haben wir in den vergangenen Jahren bereits mehrmals angesprochen, aber im „Nachhaltigen urbanen Mobilitätsplan“, den Brixen letzthin erarbeitet hat, gibt es keinen Hinweis darauf. Eine Haltestelle wäre aber wichtig, um den vielen tausend Mitarbeitenden im Industriegebiet auch die Möglichkeit der täglichen Hinfahrt mit der Eisenbahn zu ermöglichen. Ich denke da vor allem an Mitarbeiter, die aus Bozen, dem unteren Eisacktal oder aus dem Pustertal kommen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Pustertal mit der Realisierung der Riggertalschleife in Zukunft viel besser angebunden sein wird. Gibt es bereits eine urbanistische Überprüfung der Machbarkeit? Nein. Wir haben lediglich den Wunsch geäußert; die Machbarkeit muss dann von den Technikern analysiert werden. Vor einigen Tagen gab es ein Treffen mit der STA. Was ist dabei herausgekommen? Direktor Joachim Dejaco hat uns im Detail auf Basis der südtirolweiten Taktzeiten der Eisenbahnen die Problemstellungen

VAHRN/EU

BRIXEN

Brüssel besucht Neustift z Eine Delegation von Mitgliedern des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) des EU-Parlaments war auf Einladung des EU-Parlamentariers Herbert Dorfmann Anfang November in Südtirol zu Gast, um sich ein Bild von allen Sektoren der lokalen Landwirtschaft zu machen. „Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um den Mitgliedern unsere kleinstrukturierte, familiengeführte Landwirtschaft zu zeigen“, erklärte der für die Landwirtschaft zuständige Landesrat Arnold Schuler, der die Gruppe begleitete. Neben den landwirtschaftspolitischen Themen stand auch ein Crashkurs in Südtirols Kultur auf dem Programm: So wurde in

erklärt. Im Moment geht sich aufgrund des getakteten Fahrplanes eine zusätzliche Haltestelle in der Industriezone Brixen nicht aus. Für die Zeit nach der Realisierung der Riggertalschleife und des Brenner Basistunnels gibt es seitens der STA Projektionen und Simulationen von Fahrplänen, aber im Moment auch noch einige Unbekannte. Ob sich nach der Realisierung der Riggertalschleife oder mit der Fertigstellung des BBT die Möglichkeit einer Haltestelle in der Industriezone ergibt, wird sich noch zeigen. Wir werden an diesem Thema weiterhin dranbleiben. willy.vontavon@brixner.info

Feldthurns die Eisacktaler Tradition „Törggelen“ näher erkundet; außerdem besuchte die Delegation das Kloster Neustift. Der Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung ist unter anderem für die Umsetzung und Ausarbeitung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU zuständig, die nach wie vor den größten Teil des EU-Haushalts ausmacht und für Südtirol wichtige Geldmittel zur Verfügung stellt. Verhandlungen über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik laufen seit mehreren Jahren (der „Brixner“ berichtete zuletzt in Ausgabe 371); eine Einigung wird in Kürze erwartet. av

Reparieren statt wegwerfen

z Im Zuge der Europäischen Woche für Abfallvermeidung Ende November machten die Stadtwerke Brixen, die OEW und das HdS mit Flyern, Plakaten und persönlichen Gesprächen auf zwei lokale Initiativen aufmerksam, die der Bevölkerung zu einem ressourcenschonenden Leben verhelfen können. Das Projekt „Rex“ in der ehemaligen Schenoni-Kaserne (der „Brixner“ berichtete bereits in Ausgabe Nr. 377) ist ein lokales Materiallager, das Spenden in Form von Gegenständen und

Materialien annimmt, die zu schade zum Wegwerfen sind. Die gespendeten Dinge werden anschließend zu einem Richtpreis an Interessierte weitergegeben. Außerdem werden Restmaterialien für kreative Projekte für Bildungseinrichtungen gesammelt. Im „Repair-Café“ der OEW hingegen treffen sich Leute mit Fachwissen und Menschen, die ihre reparaturbedürftigen Gegenstände mitbringen, jeden zweiten Donnerstag im Monat in der Kolpingmensa, um kaputte Gegenstände wieder zu reparieren. Die Stadtwerke Brixen unterstützen die beiden Initiativen. „Wir sind dem Umweltschutz verpflichtet“, sagt Generaldirektor Markus Ritsch, „der Weg zum Recyclinghof ist gut, aber in der Abfallhierarchie stehen Abfallvermeidung und Wiederverwendung vor der Wiederverwertung. Abfall vermeiden muss immer das oberste Ziel einer ökologischen Abfallwirtschaft sein.“ av


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EXTRA: Es weihnachtet

Ausflugstipp für Kaffeegenießer

Foto: Alex Filz

Frühmorgens strömt bereits ein vielversprechender Duft aus der Kaffeerösterei Caroma in Völs am Schlern. Das moderne Gebäude betretend, führt vom Kaffeeladen

ein Aufgang zur Empore, von wo aus sich der perfekte Blick auf die Schaurösterei mit ihrer hochmodernen Trommelröstmaschine eröffnet. An den Bildschirmen zu Füßen der drei Stockwerke hohen Röstmaschine wird justiert, Proben werden genommen und die Kaffeebohnen frisch abgepackt.

Kaffeewelt Coffeeseum Für Besucher, die einen Schnupperkurs gebucht haben, geht es die Stufen hoch weiter ins Coffeeseum: Auf rund 800 Quadratmetern führt hier die Reise der Kaffeekirsche vom Äquator bis zur Cappuccino-Tasse; weiters können die vermutlich weltgrößte Kaffeemühlensammlung und ein echter

Kaffeegarten bewundert werden. Zurück im Kaffeeladen können Kaffeeliebhaber aus einer Fülle von über 50 Kaffeesorten wählen: seltene sortenreine Kaffees, hochwertige Arabica-Selektionen und Kaffee aus biologischem und fairem Handel zum Genießen und Verschenken. Auch das passende Zubehör, um das beliebte Elixier richtig zuzubereiten, findet sich im Laden: trendige Chemex-Kannen, italienische Kaffeemühlen und der neueste Hype aus Mailand – die stylische, handgefertigte RocketEspressomaschine für zuhause. Kompetente Beratung und Tipps von den Kaffee-Profis von Caroma gibt es selbstverständlich auch. Die Caroma Schaurösterei und der Kaffeeladen sind für alle frei

Foto: Felix Bacher

CAROMA: In der Caroma Schaurösterei in Völs am Schlern mit Kaffeeladen und Coffeeseum dreht sich alles um eines der beliebtesten Getränke der Welt: den Kaffee.

zugänglich. Das großzügige Coffeeseum kann hingegen nach Voranmeldung besucht werden.

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„Wir sind Haller“

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HALLER: Eine Familie, 18 Suiten, ehrliche Werte, 1,5 Hektar Grün, ein Hof, das AO Restaurant, viel Wein – und ganz eigene Wege. Man findet den Gasthof in Kranebitt, am Ende einer romantischen Weinbergstraße, oberhalb von Brixens Altstadt, inmitten von Reben und architektonischen Kuriositäten.

Teresa Pichler Getreu dem Grundsatz „Wenig macht frei und bringt Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben“ wurde der Gasthof Haller 2018 umgebaut. Der Generationswechsel ging mit einher, und so führt nun die dritte Generation in Regie von Teresa Pichler den Haller auf neue Wege. Mit frischem Wind, Mut und offenen Herzens wurde gemeinsam am neuen Konzept gefeilt. Quelle dabei war die eigene Ideenwerkstatt. „So schaffen wir es am besten, unsere Werte nachhaltig und flexibel auf unser Team abgestimmt in unseren Betrieb einzubinden“, erklärt Teresa Pichler. „Im Mai 2019 haben wir voller Freude und Neugier auf alles, was uns erwartet, wiedereröffnet.“

Haller Suites Der neue Zimmertrakt, bestehend aus den drei Eck-Suiten und 15 Terrassen-Suiten, wurde stilvoll aus Stein und Holz in die Landschaft integriert. Geprägt wird der neue Trakt von Trockenmauern und Terrassierungen, die ebenso zum Landschaftsbild gehören wie das Lärchenholz, das natürlich verwittert und sich dem Umfeld harmonisch anschmiegt. Wie Weinreben liegen auch die Suiten in verschiedenen Höhenlagen und bieten Leichtigkeit und Raum für alle, die einen Platz an der Sonne suchen. „Unsere Gäste schlafen sozusagen im Weinberg“, so Teresa Pichler. Als „Zuckerle“ für die Gäste wurde eine Dachterrasse mit Rooftop-Garden wortwörtlich oben draufgesetzt. Auf den klassischen Wellnessbereich wurde hingegen bewusst verzichtet: „Unsere Gäste schätzen ein privates Sonnenbad auf der Dachterrasse oder eine private Badewanne mit Ausblick auf Wein, Berge und die Stadt in der Suite“, freut sich Teresa Pichler.

Drei Hauben mit 15,5 Punkten im Gault Millau Erfahrung und Eigensinn vereinen sich im AO Restaurant zu einer naturgetreuen und modernen Küche, die das Küchenteam um Levin und

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Simon jeden Monat durch neue Menüs zum Ausdruck bringt. „Auf dem Teller und im Glas haben wir das angepasst, was unsere Region und Saison hergibt“, erläutert Teresa das Küchenkonzept des AO Restaurants. „Tiefgreifend sind die

wirtschaftet er den Weinberg, der aus Kerner- und Sylvanerreben besteht, die gleich hinter dem Haller wurzeln. „... mitten in den Reben stehen, und dennoch ist die Stadt zum Greifen nah“, so beschreibt Hans Pichler seine Tätigkeit.

Wurzeln zur Natur, denn gleich hinter unserem Haus befindet sich nicht nur unser Weinberg, sondern auch unser Obst- und Gemüsegarten. Teamdynamik und der Bezug zum Rohstoff stehen für uns ganz oben.“

„Was wir sonst gerne machen …“, sinniert Teresa und fasst die Eigenheiten im Haller wie folgt zusammen: „… das Bauchgefühl anregen mit romantischen Gesten, eigenen Rezepten, frechen Betthupferln, Eigenbauwein. Einkochen und fermentieren, immer wieder Neues ausprobieren.“ Dann überlegt sie kurz und fügt noch hinzu: „Yoga und Wein auf unserer Dachterrasse finden wir auch Klasse.“

Der Haller Wein Hans Pichler, Seniorchef und Landwirt, kümmert sich um das zirka 1,5 Hektar große Grün ums Haus herum. Zusätzlich zum Garten be-

Ein Ort, der verzaubert Abschließend fasst sie nochmal zusammen, wofür der Haller steht: „Wir sind verwurzelt im Haller, ein Ort für magische Momente, für Herzensangelegenheiten, ein Heim für unsere Familie, aber auch für viele Reisende, die Brixen entdecken wollen – dort, wo die Sonne es gut meint und der Wein fließt! Und so freuen wir uns, wenn wir euch begrüßen dürfen, hier zu übernachten, zu urlauben und zu essen. Kurz: hier zu leben. Gemeinsam mit uns.“


„Weihnachten zum Genießen“ BÄCKEREI ALBERTI: Was wäre Weihnachten ohne selbstgebackene Kekse, ohne volle Bäuche und glückliche Gesichter? Aber mal ehrlich: Wer hat schon Zeit, sich dem Backen von mehreren Kekssorten zu widmen? Gut, dass es die traditionellen Handwerksbäckereien gibt. Wir haben dem Bäcker und Konditor Ivo Alberti der gleichnamigen Bäckerei fünf weihnachtliche Fragen gestellt.

Herr Alberti, wie würden Sie folgenden Satz zu Ende führen: Ein Weihnachtsfest nie ohne …?“ IVO ALBERTI: … meine Familie und natürlich ganz viele Kekse, unsere hausgemachten Zelten, Butterstollen, Zimtsterne, Panettone und Pandoro, viele Naschereien mehr (lacht). Die gehören einfach zur Weihnachtszeit dazu und machen diese Zeit so besonders. Welches sind Ihre Lieblingskekse? Am liebsten nasche ich die Spitzbuben. Das sind einfach die Klassiker unter den Weihnachtskeksen. Kühl in der Keksdose aufbewahrt, schmecken sie besonders gut und halten länger. Was ist das Geheimnis eines guten Panettone? Die Zeit bei der Herstellung. Wie bei allen Backwaren gilt auch beim Panettone: Gut Ding braucht Weile. Von der ersten Teigherstellung bis zum fertigen Panettone und Pandoro vergehen rund 36 Stunden. Dadurch werden sie richtig schön saftig, und das typische Aroma kann sich gut entfalten. Ihre Rezepte für ein gelungenes Weihnachtsmenü? (lacht) Das Kochen übernimmt meine Frau Steffi. Jedes Jahr an Heiligabend zaubert sie für die ganze Familie und für ein paar gute Freunde unser traditionelles Festessen. Dieses Jahr wird es zur Vorspeise ein Lachsforellentartar mit unserem hausgemachten Ciabatta-Brot geben, zum Dessert ein Vanillekipferl-Mousse auf Beerenspiegel mit einem Zimtstern. Der Rest wird nicht verraten, doch einen Tipp für den Aperitif habe

Ivo und Steffi Alberti betreiben die Bäckerei Alberti in vierter Generation ich noch: Dazu passen wunderbar die verschiedenen Sorten unserer Albertis Minis mit hausgemachten Dips. Ihre Tipps für das perfekte Weihnachtsfest? Wir sollten uns nicht allzu sehr vom Stress und von der Hektik mitreißen lassen. Es muss nicht immer alles perfekt laufen! Verbringt einfach nur Zeit mit euren Lieben, und vor allem: Nascht ohne schlechtes Gewissen und genießt das Fest in vollen Zügen. Für alle, die gerne am letzten Tag einkaufen: Am 24. und auch am 31. Dezember haben unsere Bäckerei und Cafés bis 12.30 Uhr geöffnet. Über die Feiertage bleiben unsere drei Filialen hingegen geschlossen, denn auch unsere Mitarbeiter haben sich nach einem arbeitsintensiven und nicht ganz so einfachen Jahr eine Pause verdient. An dieser Stelle möchten wir unserem Mega-Team für die gute Zusammenarbeit von ganzem Herzen danken!


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EXTRA: Es weihnachtet

Neues Gourmet-Highlight in Vals

Davide Carbone hat als Koch seine Berufung gefunden

Davide Carbone, Küchenchef im Restaurant „Eggile“, kocht leidenschaftlich gerne und kreiert in seiner Waldküche Gerichte, die mit allen Sinnen genossen werden. Seine Leidenschaft fürs Kochen wurde bereits im Kindesalter des heute 30-Jährigen geweckt. In der väterlichen Konditorei eröffnete sich ihm die Welt der Lebensmittel und zog ihn ganz in ihren Bann. Über die Jahre sammelte Davide Berufserfahrung in ganz Italien; er arbeitete als Chef de Partie mit renommierten Südtiroler Spitzenköchen. In dieser Zeit entwickelte er sein nachhaltiges Küchenkonzept,

Fotos: Benno Prenn

EGGILE IM VALSEGG: Es gibt Dinge im Leben, die gilt es zu feiern. Den geselligen Geburtstag, einen romantischen Abend zu zweit oder einfach nur das Beisammensein guter Freunde. Das Restaurant „Eggile“ in Vals lädt mit einer unvergleichlichen Symbiose aus Genuss und Gemütlichkeit zu unvergesslichen Momenten.

das auf Respekt, Bewusstsein und Kultur beruht und das heute seine Waldküche prägt. In seinen Augen sind diese die drei wichtigsten

Zutaten und die Grundlage, um Essen in Emotionen zu verwandeln. Und dies gelingt ihm denn auch im „Eggile“.

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Einkaufen und gewinnen PRO NATURA: Die Advents- und Weihnachtszeit ist immer wieder die Zeit der Leckereien und kulinarischen Genüsse.

In der Weihnachtszeit nimmt man sich viel Zeit, um besondere Köstlichkeiten zu zaubern und seine Lieben damit zu verwöhnen. Von Plätzchen bis zum Festtagsbraten sollen die besonderen Kreationen aber nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich ankommen. Deshalb ist es wichtig, auf hochwertige Ausgangsprodukte zu setzen.

Vom Truthahn bis zum Trockenobst Bei Pro Natura kann jeder nach Herzenslust aus einer Vielzahl an gesunden Produkten auswählen: Ob Südtiroler Panettone, naturreine Obstsäfte oder Tees aus aller Welt, Gewürze, Backzutaten,

Nüsse oder Trockenfrüchte – das Sortiment lässt keine Wünsche offen. „Auf Bestellung erhalten unsere Kunden selbst ganze BioTruthähne – und was sonst das Kundenherz begehrt“, versichert die Inhaberin Heike Theiner.

Armins Backstube Ein besonderer Schwerpunkt wird bei Pro Natura auf das Backen gelegt. Neben verschiedenen Mehlsorten und allerlei Backzutaten erhält man auch wertvolle Tipps und Tricks vom Inhaber persönlich. „Mir macht das Backen richtig Spaß, und so gebe ich meine Erfahrung auch gerne weiter“, sagt Armin Theiner. Er ist besonders auf Facebook sehr aktiv und backt

dort live für und mit seinem Publikum.

Ein Einkauf lohnt sich doppelt Vom 1. bis zum 24. Dezember erhält jeder Kunde bei einem Einkauf bei Pro Natura für je 25 Euro Einkaufswert ein Teilnahmelos für die Weihnachtslotterie. Verlost werden 35 attraktive Preise, darunter ein Wellnesswochenende für zwei Personen im „theiner’s garten Biorefugium“, zwei NaturkosmetikBehandlungen im Natural Beauty Salon von Pro Natura, ein Day Spa für zwei Personen im „theiner’s garten Biorefugium“, Geschenkkörbe, Weinkompositionen, Obstkörbe und Naturkosmetik.

Auf zwei Etagen steht bei Pro Natura in Brixen eine große Auswahl an Bio-Produkten bereit „Mit unserer Weihnachtslotterie möchten wir uns bei unseren Kunden bedanken und freuen uns schon auf die vielen Gewinner“, sagt Heike Theiner und weist darauf hin, dass bei der Weihnachtslotterie jeder nur einmal gewinnen kann.

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Edles aus eigener Herstellung KLOSTER NEUSTIFT: Seit 1142 produziert das Kloster Neustift seine Weine in zwei Qualitätslinien und zählt mit seiner mittlerweile 880 Jahre alten Weinbaugeschichte zu den ältesten Weinkellereien der Welt.

Qualität, die Freude bereitet Kloster Neustift setzt in allen seinen Aktivitäten auf Qualität und Nachhaltigkeit. Apfelsäfte aus verschiedenen Sorten, Apfelchips, Kräutertees, Honig,

Kräutersalz und Schüttelbrot runden das Angebot im Kloster ab. Die Naturkosmetikprodukte, hergestellt und abgestimmt mit Blüten, Kräutern und natürlichen Ressourcen aus dem Stift, versorgen Körper und Haut mit reichhaltigen Inhaltsstoffen. Von der Herstellung bis zur Verpackung bemüht sich das Kloster, den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Die verschiedenen Produkte sind in der hauseigenen Vinothek erhältlich.

Das Kloster Neustift bietet viel zum Sehen und Einkehren

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Sieben verschiedene Weißweinsorten gedeihen heute in Neustift, während die Rotweine der Stiftskellerei aus den stiftseigenen Weinbergen in Bozen und Girlan stammen. Neben den Weinen bereichern unter anderem reinsortige Tresterbrände, der Grappa Abbagnac und der Klosterbitter das Sortiment.

GESCHENKIDEEN VOM KLOSTER NEUSTIFT In der Vinothek und im Klosterladen finden Sie eine große Auswahl an Weihnachtsgeschenken für geschäftliche Zwecke oder private Anlässe. Zahlreiche Produkte aus eigener Herstellung können Sie bei uns erwerben – stiftseigene Weine, Klosterbitter, hausgemachte Apfelsäfte, Naturkosmetik oder handgefertigten Schmuck. Kommen Sie vorbei, bei der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk beraten wir Sie gerne! Öffnungszeiten: Mo – Sa 10:00 – 19:00 Uhr Stiftstraße 1 | I – 39040 Vahrn kloster-neustift.it | T +39 0472 836 189


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Skigebiet der Wow-Erlebnisse RATSCHINGS-JAUFEN: Schneesicher, authentisch, aktiv, entspannt und genussvoll zugleich – so beschreiben Sportler und Naturliebhaber das Skigebiet.

Im Skigebiet Ratschings-Jaufen trifft man auf sehr unterschiedliche Menschen: auf sportliche Skifahrer, Genießer und den coolen Nachwuchs auf dem Weg zum Funpark ebenso wie auf Langläufer, Rodler oder Spaziergänger. Und das hat seine guten Gründe: Das Skigebiet vereint viele Qualitäten für Sportler und Genießer gleichermaßen. Es ist zudem leicht erreichbar und stressfrei von der Anreise bis zur Heimfahrt.

Acht Seilbahnen, 23 Skipisten Nur wenige Meter vom Parkhaus entfernt bringen insgesamt acht moderne Seilbahnen die Besucher zu 23 großzügigen und perfekt präparierten Pisten mit insgesamt 28 Pistenkilometern. Da ist für Skifahrer alles dabei – von sportlich anspruchsvoll bis zum gemütlichen

Cruisen. Skimovie-Rennstrecke, Funpark und Funslope runden das Angebot ab.

Rodeln, Langlaufen und Skitouren Freunde klassischer Wintersportaktivitäten freuen sich hingegen über die fünf Kilometer lange Rodelbahn, die zehn Kilometer Höhenloipe, den PanoramaHöhenweg sowie über die SkitourenAufstiegsspur durch den Wald. Jeder kann hier auf seine Weise aktiv unterwegs sein. Kann man, muss man aber nicht, denn auch das Nichtstun hat im Skigebiet Ratschings-Jaufen besondere Qualitäten. Wer will, kann sich zu einer von acht Skihütten aufmachen, um die Südtiroler Küche in legerer Hüttenatmosphäre vor herrlichem Bergpanorama zu genießen.

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EXTRA: Es weihnachtet

Wohltuende Pflege GOPA BEAUTY: Die Parfümerie und Drogerie GOPA Beauty ist ein Eldorado für all jene, die auf der Suche nach kleinen und großen Geschenkideen sind.

Seit Mitte August hat die Parfümerie und Drogerie GOPA Beauty in Milland geöffnet. Direkt an der Plosestraße gelegen, mit großem Parkplatz vor der Tür, lässt sich hier der alltägliche Einkauf für die Körper- und Haushaltspflege bequem tätigen. Als der langjährige Beautyshop im Atrium Brixen im Mai endgültig seine Tore schloss, ent-

schied sich Familie Günter Gogl dazu, eine Niederlassung ihres GOPA Centers, dem Sterzinger Fachgeschäft für Hotel- und Haushaltsartikel, in Brixen zu eröffnen und das Angebot vor Ort um Parfümerie- und Drogerieartikel zu erweitern. Dazu wurden in Absprache mit der Betreiberfamilie des ehemaligen Beautyshops dessen Produktmarken übernommen und in das Sortiment von GOPA Beauty überführt.

Großes Produktsortiment Das Angebot von GOPA Beauty umfasst Parfüms renommierter Marken, Pflegeprodukte für den Körper sowie Kosmetikartikel für Damen und Herren ebenso wie

Friedvolle und gesegnete Weihnachtsfeiertage und für das neue Jahr Glück und Erfolg, vor allem aber Gesundheit, das wünschen wir Ihnen von Herzen.

Reinigungs- und Haushaltsartikel für den privaten Haushalt und spezielle Profireinigungsprodukte für Gastronomie und Barbetriebe. Laufende Preisaktionen und wechselnde Produktneuheiten sorgen für so manches Schnäppchen beim regelmäßigen Einkauf.

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Con l’augurio che possa essere esaudito tutto quello che desiderate. Buone feste di Natale e un buon anno.

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Brixner Nr. 382

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Freude am Kochen und Backen A. RIEPER AG: Die Qualitätsmehle von RIEPER garantieren gutes Gelingen alter und neuer Rezepte.

Die Qualitätsmehle von RIEPER resultieren aus jahrelanger Erfahrung und haben dem Unternehmen in der Region TrentinoSüdtirol die Marktführerschaft eingebracht – aus gutem Grund, denn die hochwertigen Mehlsorten von RIEPER garantieren gelingende Rezepte und schmackhafte Gerichte. Entsprechend erfolgreich hat das Unternehmen seine drei Produktlinien etabliert – von Industriemehlen für die maschinelle Fertigung über Profimehle für Bäckereien, Konditoreien und Gastronomiebetriebe bis hin zu Haushaltsmehlen für den privaten Gebrauch. Vielfältig präsentiert sich das Sortiment besonders im Bereich der Haushaltsmehle mit über 30 Mehlsorten und Backmischungen, die in allen gut bestückten Supermärkten und Bäckereien erhältlich sind. Zu den wichtigsten Haushaltsprodukten zählen die verschiedenen Weizen-, Vollkornund Biomehle, Dinkel-, Roggenund Kamutmehl, Torten- und Pizzamehl sowie Polenta, Weichweizen- und Hartweizengrieß, Nockerlgrieß, Buchweizenmehl, Musmehl und Rollgerste, außerdem viele Brotbackmischungen. Mit der Entwicklung der fertigen Backmischungen für den Haushalt wurde eine alte Tradition zu neuem Leben erweckt, denn Backen macht nicht nur Freude, sondern schenkt

Selbstgebackenes schmeckt am besten Nichts duftet und schmeckt so gut wie selbstgebackene Plätzchen. Passend zur Jahreszeit hat der Vintler Qualitätsbetrieb auch in diesem Jahr wieder ein eigens für Weihnachtsgebäck konfektioniertes Mehl kreiert. Die richtige Mischung aus selektierten Weizensorten sowie die langjährige Erfahrung des hauseigenen Produktentwicklers, dessen vielfache

Backversuche und das Geschick des erfahrenen Müllers stecken hinter dem Erfolgsrezept des RIEPER Mehls für Weihnachtsgebäck. Die besonderen Backeigenschaften

dieses Produkts erzeugen äußerst geschmeidige Mürbteige, die sich auf eine schnelle und einfache Weise sehr gut verarbeiten lassen. Frisch aus dem Ofen punkten die

Rezept

Südtiroler Mehlsorten und Backmischungen

ofenfrischen Genuss und macht Lust auf gesunde Ernährung. Optimal aufeinander abgestimmte Zutaten garantieren einfache Herstellung und sicheres Gelingen.

Rezept

Seit über hundert Jahren und mittlerweile in fünfter Generation verarbeitet die A. RIEPER AG an ihrem Firmensitz in Vintl erlesene Rohstoffe aus der Natur zu vielen feinen Mehlsorten. „Wie das Korn, so das Mehl“ besagt ein altes Sprichwort und spiegelt gleichzeitig die Qualitätsphilosophie des traditionsreichen Unternehmens wider. Denn seit eh und je wird bei RIEPER größter Wert auf hochwertige Rohstoffe gelegt, aus denen mittels modernster Verfahren Qualitätsmehle erzeugt werden.

Spitzbuben aus Haselnussmürbteig Zutaten: ∙ 300 g RIEPER Mehl für Weihnachtsgebäck ∙ 250 g kalte Butter (in kleine Würfel geschnitten) ∙ 125 g Staubzucker ∙ 100 g geröstete gemahlene Haselnüsse ∙ 1 Ei ∙ 1 Prise Salz ∙ Mark einer halben Vanilleschote ∙ Abrieb einer halben Zitrone Für die Dekoraktion: ∙ 1 Ei ∙ gemahlene Haselnüsse Zubereitung: Butter, Zucker, Eier, Vanillemark und Zitronenraspel zusammenrühren, dann das Mehl mit den gemahlenen Haselnüssen und dem Backpulver dazugeben und kneten, bis ein glatter Mürbteig entsteht. Den Teig in eine Folie einwickeln und

für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben (der Teig kann auch länger gekühlt werden). Aus dem Kühlschrank nehmen, kurz durchkneten und ca. 5 mm dick ausrollen. Die gewünschten Formen ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und die Oberfläche der Deckel der Haselnussspitzbuben etwas mit Ei bestreichen und die gemahlenen Haselnüsse darüber streuen. Backzeit: Den Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und die Kekse ca. 10 Min. backen. Nach dem Backen: Die Kekse gut auskühlen lassen und anschließend mit Marmelade oder Schokocreme füllen und zusammenstellen.

hausgemachten Weihnachtsplätzchen mit ihrem duftenden und knusprigen Backgenuss.

Ab sofort im Handel erhältlich Die Mehlsorten und Backmischungen von RIEPER sowie das beliebte Mehl für Weihnachtsgebäck sind in Südtirol bei Despar, Euround Interspar, Poli, Iperpoli, Conad, MPreis, Margherita sowie in ausgewählten Lebensmittelgeschäften erhältlich.

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EXTRA: Es weihnachtet

Weihnachtliches Zuhause GARTENMARKT: Weihnachten steht vor der Tür! Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, Frau Holle schüttelt bald die Betten aus, und nach und nach zieht es alle ins warme Zuhause – höchste Zeit, es sich daheim gemütlich zu machen und die ersten Dekorationen für die anstehende Weihnachtszeit vorzubereiten.

Die Weihnachtswelt im GARTENmarkt Brixen

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schmack das Richtige dabei. Die größte GARTENmarkt-Zweigstelle des Landes überzeugt mit einer einladenden Weihnachtswelt und einem deutlich erweiterten Angebot an Weihnachtsartikeln und Bastelbedarf – selbstverständlich stets zu einem fairen Preis-Leistungsverhältnis! So macht das Dekorieren für Weihnachten besonders viel Spaß!

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In der Weihnachtswelt des GARTENmarktes findet man jetzt alles rund ums Weihnachtsfest: Nordmanntannen in verschiedenen Größen, Weihnachtsbaumständer, Weihnachtsdekoration, stilvoller Christbaumschmuck, Weihnachtsfiguren, Lichterketten in verschiedenen Längen und Farben, Kerzen, Bastelbedarf, großartige Geschenkideen für die Lieben und vieles mehr! Wer auf der Suche nach der passenden Weihnachtsdekoration ist, den erwartet insbesondere in der GARTENmarkt-Zweigstelle Brixen eine vielfältige Produktauswahl – hier ist für jeden Ge-

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„Nikolaus und Zeltenriegel“ GASSER BROThers: Herrlich duftet es in den Filialen der Bäckerei Gasser, wo knusprig-frische Brötchen mit dem süßen Feingebäck aus der Patisserie von Oliver Gasser um die Gunst der Kunden wetteifern. Mit welchen Neuheiten die Bäckerei Gasser derzeit aufwartet, verrät Geschäftsführer Christian Gasser.

Geschätzte Kunden, auf Olivers Patisserie oft auch von weither kommen, um Olivers süße Delikatessen zu verkosten. Und weil er seiner Kreativität gerne freien Lauf lässt, gibt es ständig neue Kreationen, mit denen er immer wieder aufs Neue begeistert.

Christian Gasser

Herr Gasser, was gibt es Neues in den Filialen der Bäckerei Gasser? CHRISTIAN GASSER: Seit Oliver gemeinsam mit dem Sarner Helmut Oberkalmsteiner das diesjährige Finale der Sat-1-Show „Das große Backen – Die Profis“ gewonnen hat, spüren wir einen enormen Zulauf in der Patisserie. Sehr viele Südtiroler haben die Backshow mitverfolgt, mit den Südtiroler Kandidaten mitgefiebert und sich riesig über ihren Sieg gefreut. Infolgedessen haben wir viele neue Kundinnen und Kunden gewonnen, die neugierig

Der leckere „HO HO“-LebkuchenNikolaus aus der Patisserie Oliver Gasser

Welche Backwaren erfreuen sich hingegen im Bereich der Bäckerei derzeit besonderer Beliebtheit? Dies sind aktuell unsere zwei Power-Zeltenriegel, die wir gänzlich ohne Konservierungsstoffe und nur aus allerbesten Zutaten herstellen. Sie schmecken echt gut und kommen super an, sowohl als Powerriegel unter den Sportbegeisterten als auch als gesunder Snack für zwischendurch.

am Ende des Jahres möchten wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Wir wünschen besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr 2022! Danke von Herzen GASSER BROThers

Und mit welchen Highlights begeistern Sie jetzt in der Weihnachtszeit? Zum einen mit unserem „HO HO“-Lebkuchen-Nikolaus, der aus leckerem Lebkuchen und mit bester Schokolade überzogen nicht nur von den Kleinen gerne vernascht wird, und zum anderen mit unserem köstlichen „Apfelstrudel“-Panettone, der als SüdtirolPanettone Einheimischen und Gästen gleichermaßen schmeckt.

„Südtirol Power Bar“ – der PowerZeltenriegel der Bäckerei Gasser

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EXTRA: Es weihnachtet

Fit bleiben, der Gesundheit zuliebe! Foto: Helmuth Rier

ACQUARENA: Im Fitnessstudio der Acquarena fällt es leicht, sich aktiv gesund zu halten – zum Beispiel im Rahmen eines individuellen Trainings in der Kleingruppe.

Bewegung und Sport sind wichtig für den Körper. Wer sich allein an die Umsetzung dieser Erkenntnis macht, scheitert oft an der eigenen Trägheit. Mit einem ausgebildeten Trainer an der Seite oder in der Gruppe gelingt es leichter, aktiv gesund zu bleiben – umso mehr, wenn die Struktur neu und einladend ist wie das Fitnessstudio der Acquarena! Die hohen Glasfenster der weitläufigen Trainingsräume fangen viel Licht ein und bieten während des Trainings abwechslungsreiche Ausblicke auf die Stadt und ins angrenzende Hallenbad. Das Profi-Team des Fitnessstudios spricht mit den vielseitigen Angeboten und Trainingsmöglichkeiten Jugendliche und Senioren ebenso an wie sportliche Anfänger und Körperbewusste, Schmerzpatienten und Durchtrainierte, Einzelkämpfer und Vereine. Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse, die körperlichen Voraus-

setzungen und die persönlichen Fitnessziele im Mittelpunkt. Die Basis für die Trainingsarbeit bilden wissenschaftliche Studien; der Fokus liegt auf der Gesundheit durch achtsame Bewegung.

Personal Trainer Wer ein persönliches Coaching wünscht, den begleitet ein Personal Trainer von der ersten Körper- und Haltungsanalyse bis zum Erreichen seines ureigenen Ziels. Dabei stehen alle Trainingsmöglichkeiten der Struktur zur Verfügung.

Mehr Motivation in der Kleingruppe In der Gruppe fällt es leichter, die Freude an der Bewegung hochzuhalten. Die neuen SmallGroup-Personal-Trainings bieten hochwertiges Training in kleinen Gruppen mit Augenmerk auf die

individuellen Bedürfnisse. Dabei umfasst das Angebot Move-Performance-Kurse mit Schwerpunkt Mobilisierung, Kraft- und Schnelligkeitstraining oder Cardioübungen für ein ganzheitliches Training. Mehr Beweglichkeit, bessere Körperhaltung und Wohlbefinden erreicht man auch mit den gebotenen Yoga-, Pilates- und BodyartKursen.

Medizinische Trainingstherapie Nach Verletzungen, Operationen oder bei chronischen Beschwerden schmerzfrei den Alltag zu bewältigen und wieder Sport treiben zu können – das ist der Wunsch vieler. Das Fitnessteam der Acquarena erarbeitet in enger Abstimmung mit der Abteilung Physiotherapie und Rehabilitation ein personalisiertes Aufbautraining, um auch dieses Ziel zu erreichen.

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 6 bis 21 Uhr Sa., So. und Feiertage: 9 bis 21 Uhr

Kontakt: Tel.: 0472 823662 E-Mail: fitness.acquarena@ asmb.it

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info

November 1921

Unsere Stadtgasse

Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Sandra Steinegger (ss) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Dezember 2021 Nächster Redaktionsschluss: 12. Dezember 2021 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109 Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Dienstag, 1. November 1921 Den vielfach seit bald einem Jahrzehnt geäußerten Beschwerden wegen der schauderhaften Pflasterung der Stadtgasse in Brixen ist nunmehr durch Makadamisierung dieses Verkehrsweges abgeholfen worden. Seit einigen Wochen arbeiteten unter der Leitung des Stadtbauamtes viele Arbeiter emsig an der Herstellung. Nun ist er fertig und dem Verkehr übergeben. Die Mängel, die solchen Straßen

anhaften, dürften sich in der Stadtgasse nicht in dem Maße zeigen wie auf den Landstraßen, weil sie bis jetzt gut bespritzt wurde und wegen des immerhin geringeren Verkehrs auch gut instandgehalten werden kann. Die Arbeiten haben selbstverständlich viel Geld gekostet, das in heutiger Zeit schwer flüssig zu machen ist. Daß die Sache allen Hindernissen zum Trotz, wenn auch spät, zustandekam, ist ein Verdienst unseres Vizebürgermeisters Herrn Josef Widmann.

Der „Brixner“ ist Partner von:

Gräberbesuch Samstag, 5. November 1921 Falls Sie Fragen zum Thema Datenschutz haben oder uns für die Ausübung Ihrer Rechte gemäß Verordnung (EU) 2016/679 kontaktieren möchten, verweisen wir auf unsere Datenschutzerklärung Online unter: https://www.brixner.info/ de/epaper/privacy.html Sie erreichen uns auch unter: Tel. +39 0472 060200 | echo@brixner.info

Der Gräberbesuch auf dem städtischen Friedhof sowie auf dem Soldatenfriedhof war schon Montag abends und Dienstag vormittags ein sehr reger. Am Allerheiligentag gab es nachmittags bei mildem, wolkenverdecktem Himmel eine wahre Völkerwanderung auf den Friedhof, dessen Besuch zur Zeit der Gräberprozession seinen

Höhepunkt erreichte. Die Gräber trugen insgesamt Blumenschmuck, wozu die milde Witterung mit ihrem allenthalben noch prangenden Blatt- und Blumenschmuck ihr Bestes beitrug. Die Beteiligung an der Prozession war besonders von seiten der Männerwelt eine ungemein zahlreiche. Am Allerseelentag fand im Dom das feierliche Pontifikalrequiem statt.

Stoffmarder Mittwoch, 9. November 1921 Am 8. Nov. stahl ein unbekannter Langfinger beim Kaufmann Berktold 10 Meter Stoff, hellblau. Da der Stoff für Frauenschürzen geeignet ist, so besteht der Verdacht, daß der Diebstahl von Frauenzimmern ausgeführt worden ist. Es wurden auch zwei solche zur kritischen Zeit vor dem Geschäft gesehen.

Domes und der Pfarrkirche hier ihre Wiederauferstehung feiern werden. Selbe sind bei der Firma L. Colbacchini & Söhne in Trient bereits seit längerem in Arbeit und sind die beiden größten derselben (H für die Pfarrkirche im Gewicht von 2.800 kg und cis für den Dom im Gewicht von 1.900 kg) schon gegossen; nach Bericht der Firma sollen sie „vorzüglich“ ausgefallen sein. Schon binnen kurzem werden die Formen für die übrigen Glocken zum Guß bereitstehen. Es

sind im ganzen 11 neue Glocken, welche für den Dom und für die Pfarrkirche durch die Munifizenz der kgl. italienischen Regierung angefertigt und auf den Türmen montiert werden. Näheres über Plan und Einstimmung der neuen Geläute wird später im „Brixner Boten“ zu lesen sein.

Neue Zwei-Lire-Scheine Mittwoch, 9. November 1921 Die Ausgabe von neuen ZweiLire-Scheinen im Gesamtbetrag von 50 Millionen Lire sieht ein Dekret des Schatzministeriums vom 17. Oktober 1921 vor, das in der „Gazzetta Ufficiale“ Nr. 256 vom 31. Oktober veröffentlicht ist. Die neuen Scheine dienen zum Ersatz von unbrauchbar gewordenen alten.

Neues Geläute in Brixen Samstag, 19. November 1921 Den Bewohnern dieser Stadt diene zur vorläufigen freudigen Nachricht, daß schon in Bälde die dem Krieg geopferten Glocken des

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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