Bündner Wald
Versammlung Graubünden Wald
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Jahrgang 75 | April 2022
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10 Inhalt Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Herzlich willkommen in unserer schönen Stadt . . . . . . . . . . 8 Zur Bedeutung des Waldes für die Stadt Chur . . . . . . . . . . 9 Stadt Chur Abteilung Wald und Alpen . . . . . . . . . . . . . 10 Chur – pulsierende Alpenstadt mit historischen Wurzeln . . . . 14 Bürgergemeinde Chur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Arosa – Paradies an Talendlage . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Bauerngenossenschaft Chur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Churer Hausberg Brambrüesch und Alpenbikepark Chur . . . . 28 150 Jahre Sägerei Schumacher in Vilters . . . . . . . . . . . . 32 Arosa Bärenland – Sensibilisierung für Tier- und Naturschutz . . 36 Calandahütte SAC – Gemütlichkeit auf 2073 m ü. M. . . . . . . 38 Försterwelt – mit Schülerinnen und Schülern im Wald . . . . . . 40 Kahlschläge und Kahlschlagdefinitio . . . . . . . . . . . . . . 44 In Memoria del forestale Gustavo Picenoni 1929–2021 . . . . . 46 Jahresbericht 2021 des Vereins Graubünden Wald . . . . . . . 48 Budget 2022 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Jahresrechnung 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Erläuterungen des Kassiers zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Revisorenbericht 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Jahresversammlung Graubünden Wald 20. Mai 2022 . . . . . . 58 Gemeinsame Holzvermarktung der Waldeigentümer . . . . . . 60 Rotex im Bündner Wald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Vorschau «Bündner Wald» Juni 2022 . . . . . . . . . . . . . . 63
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Titelbild: Eine Sequenz aus der Churer Altstadt: Die Martinskirche mit dem Calanda im Hintergrund.
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(Bild: Andrea Badrutt)
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Die Trockenmauer prägt das lokale Landschaftsbild mit Blick auf Chur und die umliegenden Bergketten.
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(Bild: Andrea Badrutt)
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Editorial Womit verbinden Sie Chur? Arbeiten, Ausgang, Ausbildung, Calanda, einkaufen, Militärdienst, RhB, Schule, Sport, wohnen, …? Die Liste könnte fast beliebig verlängert werden. Ich verbinde Chur vor allem mit verschiedenen Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend. Da ist zum Beispiel das Haus und der Garten von Nani und Neni und der Duft aus der traditionellen Mittagsküche. Und dann waren da noch die spannenden Geschichten, welche Papa und Neni vom Flössen an der wilden Plessur erzählten. Oder auch der eine oder andere Lausbubenstreich, den ich aber hier nicht weiter beschreibe. Ja, das war damals. Damals, als dieses Haus im Rheinquartier noch am Stadtrand stand und in der Nähe eine Gärtnerei betrieben wurde. Der nahe gelegene Coop war damals noch kein Supermarkt, sondern wurde im Quartier (fast ein wenig liebevoll) Konsum genannt. Wenn Nani mal etwas Besonderes brauchte, so ging sie nicht ins Zentrum, sondern in die Stadt. Dies lässt doch darauf schliessen, dass damals im Rheinquartier alles noch etwas überschaubarer und familiärer war als anderswo. Oder wir glaubten zumindest, dass es «hier» anders war. Für mich in einer Stadt einzigartig schön, und als kleiner Junge auch immer faszinierend, war und ist die Arosabahn, welche durch Chur fährt. Weil wir zu meiner Kindheit nie mit einem Auto in Chur unterwegs waren, brachte ich für Diskussionen und Pläne einer Untertagelegung der Arosabahn wohl auch keinerlei Verständnis auf. Für mich gehört sie einfach zum Churer Stadtbild. Wer heute in Chur täglich im Stau steht, wird sich jetzt vielleicht Ähnliches denken, wie der Schafhirt, dem der fremde Städter sagt, dass der Wolf im Sömmerungsgebiet eine unglaubliche Bereicherung darstelle. Es gibt sie aber nach wie vor, die ruhigen Plätze in Chur. Zu finden sind sie heute nicht nur in den Aussenquartieren, sondern dank autofreien Zonen auch in der schönen Altstadt. Ich wage zu behaupten, dass sich hier sogar Leute wohlfühlen, die städtisches Gebiet sonst eher meiden. Dass Chur eine weit engere Beziehung zu Arosa hat als nur die Verbindung mit der «kleinen Ro-
ten», ist gerade in forstlichen Kreisen Graubündens bekannt. Chur kann offenbar nicht nur seiner Lage in den Alpen wegen als Alpenstadt bezeichnet werden. Nein, die Stadt besitzt zuhinterst im Schanfigg weite Alpgebiete, aus denen hochwertige Produkte entspringen. In einem Kanton wie dem unsrigen ist es oft schwierig, den Begriff des Zentrums klar zu definie en. Wo ist nun das Zentrum? Dort, wo die Zentrale der kantonalen Verwaltung angesiedelt ist oder doch dort, wo die Reisedistanzen aus den entlegensten Tälern etwa dieselben sind? Wie auch immer, die sogenannte Zentrumsnähe hat scheinbar Vor- und Nachteile. In manchem Seitental Graubündens hört man hie und da (verbunden mit einem kurzen Augenzwinkern), dass es auch seine Vorteile hat, wenn «Chur» etwas weiter weg ist. Handkehrum müssen jene, die gerne etwas weiter von Chur entfernt sind, auch früher aufstehen, wenn morgens in Chur «anzutraben» ist. Wie bitte? Ach so. Klar, auch die Churer müssen natürlich früh auf den Weg, wenn (vormittags) Termine an der Kantonsperipherie anstehen. Der kleine Seitenhieb zwischen den Zeilen sei dem Schreibenden verziehen und ist bitte nicht ganz so tierisch ernst zu nehmen. Der Verein Graubünden Wald freut sich, in Chur das Gastrecht zu geniessen, und ich wünsche den Organisatoren eine gut besuchte Versammlung bei schönem Wetter und guter Laune! Redaktor Jörg Clavadetscher
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Herzlich willkommen in unserer schönen Stadt Chur darf dieses Jahr als Austragungsort der Generalversammlung des Vereins Graubünden Wald fungieren. Das ist uns eine grosse Ehre und wir sind voller Vorfreude, die Mitglieder und Gäste in unserer schönen Stadt willkommen zu heissen. Urs Marti, Stadtpräsident
Zuallererst danke ich dem Vorstand herzlich, dass er sich für Chur als Durchführungsort der diesjährigen GV entschieden hat. Das bedeutet mir persönlich viel. Es ist ein Zeichen, dass unsere Stadt geschätzt wird, dass man gerne hier Zeit verbringt. Ja, Chur ist eine kleine, feine und charmante Stadt – sei es zum Leben, Arbeiten oder zum Erleben. In jüngster Zeit haben vor allem junge, kreative Menschen Chur zu einer modernen, urbanen Stadt geprägt. Ich denke dabei an BANE und «seinen» Mühleturm
(Bild: Caroline Staeger)
oder an das StreetArt Festival, wo Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Schweiz Wände, Mauern und Türme mit ihrer Kunst verschönern. Nun wäre Chur aber nicht halb so attraktiv, wäre es nicht ringsum von wunderschönen Naherholungsgebieten umgeben. Der Hausberg Brambrüesch ist bequem mit einer Luftseilbahn erreichbar, der Fürstenwald zu Fuss in wenigen Schritten. So wichtig der Wald als Naherholungsgebiet für die Freizeitgestaltung und unser Gemüt ist, so wichtig ist er auch und überhaupt für unser Dasein. Über 30 % der Fläche der Schweiz ist bewaldet. In Chur ist mehr als die Hälfte des städtischen Territoriums mit Heimwald, welcher sich überwiegend im Eigentum der Bürgergemeinde befindet, bestockt. Dieser hohe Flächenanteil an Wald widerspiegelt dessen grosse Bedeutung. Er ist in meinen Augen gar ein Alleskönner. Ob als Siedlungs- und Klimaschützer, Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor oder einfach als Erholungsraum – er kann und gibt uns alles. Sogar die Luft, die wir brauchen, um zu überleben. Ohne ihn, kein uns. Umso wichtiger ist, dass ihm Sorge getragen wird. Ein aufrichtiger Dank gilt an dieser Stelle allen Personen, die mit viel Hingabe unsere Wälder bewirtschaften. Bei der Stadt Chur ist dies die Abteilung Wald und Alpen, welche tagtäglich grossartige Arbeit leistet. Chur – ein schönes Flecklein Erde. Überzeugen Sie sich selbst von unserer Stadt und geniessen Sie Ihren Aufenthalt bei uns. Ich wünsche Ihnen eine interessante Generalversammlung und freue mich, wenn Sie auch später wieder nach Chur zurückkehren, weil es Ihnen hier gefällt.
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Zur Bedeutung des Waldes für die Stadt Chur Der Churer Wald wurde seit jeher vorbildlich bewirtschaftet. Dafür sorgt die heutige Abteilung Wald und Alpen mit ihren rund 16 Mitarbeitenden (inklusive Lernende), welche aus der ehemaligen Dienststelle Forst- und Alpverwaltung gewachsen ist. Die heute betreute reine Wald fläche beträgt 3726 ha. Dazu kommen Alpen, Voralpen, Maiensässe und Allmeinden mit über 2800 ha. Sandra Maissen, Stadträtin
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Wälder rund um Chur intensiv erschlossen mit Erschliessungswegen, die auf den Abtransport des Holzes mit Pferdefuhrwerk ausgerichtet waren. Später wurde eine eigene Seilkrananlage angeschafft für eine rationelle Bewirtschaftung der Stadtwälder. Die erste reine Walderschliessungsstrasse im Kanton Graubünden wurde in Chur gebaut, nämlich die Waldstrasse nach Juchs, Baujahr 1960. Heute wird die Seilbringung des Holzes an Unternehmer vergeben, und die Stadt beschränkt sich auf die Arbeiten mit dem eigenen modernen Forstschlepper. Die ursprünglich wichtige Nutzproduktion der Churer Wälder hat sich im Verlaufe der Zeit grundsätzlich gewandelt. Heute sind die Erholungsfunktion und die Schutzfunktion um ein Vielfaches wichtiger geworden im Wald um Chur. Der Fürstenwald, welcher rund je zur Hälfte im Eigentum der Bürgergemeinde und dem Bistum steht, ist vermutlich der am intensivsten über das ganze Jahr genutzte Erholungswald im Kanton. Unzählige Wandernde, Hündeler und Hündelerinnen, Bikende und andere Erholungsuchende sind zu jeder Jahres- und Tages zeit im nahen Stadtwald unterwegs. Auch der Pizoggel, der eigentliche Hausberg von Chur, bietet Erholungsraum für die Bevölkerung. Die Stadt Chur unterhält nicht nur die offiziellen Wanderwege, sondern auch die steilen und beschwerlichen bis hinauf nach Brambrüesch führenden Kehrpfade. Hier zeigt sich auch, dass eine Entflechtung von
Wanderwegen und Biketrails je länger je wichtiger wird. Noch wichtiger für die Stadt Chur ist aber die Schutzfunktion der steilen Wälder rund um Chur. Vor der Fusion mit Maladers und Haldenstein betrug der Anteil des Schutzwaldes im Churer Heimwald 80 %; heute sind es knapp 60 %. Auch hier spielt der Wald am Pizoggel eine besondere Rolle, denn er ist ein Sicherheitsfaktor für Chur. 1987 hat die Stadt das Waldbauprojekt Schwarzwald in Angriff genommen mit dem Ziel, den Wald zu erhalten, damit er seine Aufgabe als Schutzwald gegen Lawinen, Rüfen und Steinschlag erfüllen kann. In seinem labilen westlichen Bereich hat der Berg auch in jüngerer Zeit einige Male Ungemach gebracht, aber schlimmere Murgänge konnten verhindert werden. Die Forstleute sind fast das ganze Jahr durch am Pizoggel engagiert und sorgen dafür, dass der Wald seinen eigentlichen Zweck erfüllt, nämlich die am Fusse des Berges liegenden Stadtquartiere und Verkehrsverbindungen zu schützen. Auch die Klimaerwärmung und die Umwelteinflüsse machen die Wälder nicht gesünder. Der Gesundheitszustand der wichtigen Schutzwälder wurde in den letzten Jahren arg strapaziert. Intensive Pfleg durch Holzschläge zur Verjüngung des Waldbestandes und dauernde Jungwaldpflege werden den Schutzwald rund um Chur stärken. Und wenn das zurzeit immer noch bestehende Wildproblem gelöst werden kann, wird sich die Stadt weiterhin auf die Schutzfunktion des Waldes verlassen können.
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Stadt Chur Abteilung Wald und Alpen Die Abteilung Wald und Alpen (WUA) ist der Dienststelle Grün und Werkbetrieb der Stadt Chur angegliedert. In ihrem Zuständigkeitsbereich liegt das ganze Territorium ausserhalb des Siedlungsgebietes der Stadt- sowie der Bürgergemeinde Chur. Die Abteilung WUA beschäftigt 13 Mitarbeitende und bildet zusätzlich jährlich 3 bis 4 Forstwartlehrlinge aus. Toni Jäger
Stadt Chur.
Flächen Die betreute Gesamtfläche der Abteilung WUA beträgt 6571 ha und ist aufgeteilt in: Waldfläch 3726 ha Alpen, Voralpen, Maiensässe, Allmeinden 2845 ha
(Bild: Toni Jäger)
Aufteilung der Fläche nach Eigentümer: Bürgergemeinde Chur 3750 ha 2287 ha Stadt Chur Bistum Chur 124 ha Privatwald 400 ha Bund und Kanton GR 10 ha
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Die Alpen und Waldflächen befinden sich auf dem Territorium der Stadt Chur sowie auf den Gemeindegebieten von Trimmis, Churwalden, Domat/ Ems, Arosa und Surses (Marmorera, Alp La Motta). Von den 3726 ha Wald sind 57 % (2121 ha) Schutzwald. Der Hiebsatz beträgt 12 500 Tfm. Waldpflege Die Pflege der Waldfläche ist die Kernaufgabe der Abteilung Wald und Alpen. Die wichtigste Arbeit in der Waldpflege besteht darin, die dauernde Verjüngung des Altbestandes sicherzustellen. Trotz intensiver Holznutzung ist der Churer Wald immer noch überaltert. Grund ist die fehlende oder ungenügende natürliche Verjüngung. Dies ist eine Folge des vorherrschenden Wilddruckes, welcher im gesamten Churer Wald zu hoch ist. Eine artgerechte Naturverjüngung findet schon eine ganze Baumgeneration lang in den Wäldern des Churer Rheintales nicht mehr statt. Die Generation Weisstanne, welche jünger als 100 Jahre ist, gibt es praktisch nicht mehr, ausser sie sind vor Wildverbiss in massiv gebauten Drahtkörben oder Zaunflächen geschützt. Der A teil der Tanne am gesamten Waldbestand beträgt im Jungwald weniger als 2 %. Auch im Altwald ist ihr Anteil unter 10 % gesunken. Aber auf mindestens 35 % der Churer Waldfläche wäre die Weisstanne die natürlich vorkommende Hauptbaumart, vorwiegend gemischt mit Buchen oder Fichten. In den steilen Schutzwäldern rund um Chur ist keine andere Baumart so wichtig für die Schutzfunktion wie die Tanne. Auch andere Hauptbaumarten werden vom Wild viel zu stark abgefressen oder geschält. Ausser der Buche verjüngt sich keine einheimische Baumart genügend stark im Churer Wald. Waldpflege heisst Holzerntearbeiten und Jungwaldpflege. Die Forstgruppe beschäftigt sich zur Hälfte ihrer Arbeitszeit mit diesen Aufgaben. Bei der Holzernte, vor allem bei Seilkranarbeiten wird mit Forstunternehmungen zusammengearbeitet sowie auch bei der maschinellen Verarbeitung von Brennholz zu Stückholz oder Holzschnitzel.
Forstschlepper.
(Bild: Urs Caminada)
Von der geernteten Holzmenge wird rund 7500 m³ als Sägerei-Holz verkauft, neuerdings der grösste Teil in Zerspannerwerke in der Schweiz und ein kleiner Teil nach Österreich. Italien, lange Zeit das Hauptabnehmerland, wird nur noch mit weniger wertvollen Sortimenten für die Verpackungsindustrie beliefert. Ca. 4500 m³ wird als Brennholz verkauft. Davon werden 2500 m³ als Hackschnitzel direkt an die Kundschaft geliefert. Weitere 1000 m³ übernehmen Abnehmer zur Weiterverarbeitung. Über 1000 m³ wird als Buchenbrennholz in kranlanger Form oder als 1 m Spälte bis zum fertig verarbeiteten Holzscheit bereitgestellt. Der allgemeine Gesundheitszustand des Waldes ist merklich schlechter geworden. Bereits in den Jahren 1983 bis 1990 wurde ein eindrücklicher Nadelverlust, vorwiegend an Fichte und Tanne festgestellt. Das Wort Waldsterben machte damals die Runde. Auslöser für die plötzliche Verschlechterung war dannzumal sicher auch der trockene und heisse Sommer des Jahres 1983. Seit der Jahrtausendwende nehmen die trockenen und heissen Sommer kontinuierlich zu und das Klima hat sich messbar erwärmt. So vor allem in den Jahren 2003, 2006 und zuletzt noch trockener war der Sommer 2018, wo es insgesamt während der ganzen Vegetations-
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Ochsenalp.
(Bild: Toni Jäger)
Neues Selbstbedienungsrestaurant und Hirtenhütte Carmenna.
periode nie geregnet hat. Mit der Wärme kommt der Wald eher zurecht als mit der Trockenheit. Vor allem auf flachgründigen Standorten hat es die Waldbäume arg mitgenommen und überall stehen abgestorbene Bäume oder solche mit stark aufgelichteten Kronen. Nicht nur die flachwurzelnd Fichte ist betroffen, sondern auch die Tanne und was besonders erstaunt, leidet die Buche sehr stark unter der Trockenheit. Der Jungwald verträgt die Auswirkungen der Trockenheit besser als die älteren Bäume. Bei der Tanne und Waldföhre ist der Mistelbefall ein zusätzliches Problem. Der Mistelbefall im Churer Rheintal war früher in den Wirtschaftsplänen schon als eine Bedrohung für die Tanne beschrieben worden. Früher, das heisst auch noch in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts, waren nur Tannen bis auf eine Meereshöhe von rund 800 m betroffen. Heute ist der Mistelbefall bis auf 1200 m stark verbreitet. Neophyten sind eine Problematik, mit welcher wir uns seit ca. 10 Jahren beschäftigen müssen. Vor allem der Sommerflieder kann nur noch in seiner Verbreitung eingeschränkt, aber nicht mehr nachhaltig bekämpft werden. Die Ausbreitung der Götter- und Essigbäume hat die Abteilung WUA im Moment noch im Griff. Kritisch wird es aber beim japanischen Knöterich, welchem nur noch
(Bild: Elisa Florian)
mit sehr grossem Mitteleinsatz begegnet, aber nicht mehr ausgerottet werden kann. Das Gleiche gilt für alle anderen, neu aufgetauchten invasiven Neophyten. Alpen Der Unterhalt der rund 2850 ha grossen Alpfläche inkl. Maiensässe, Voralpen und Allmeinden ist das zweitgrösste Aufgabengebiet der Abteilung WUA. Von der Spitze des Calanda über das ganze Schanfigg bis zum Aroser Weisshorn erstreckt sich das weitläufige Aufgabengebiet Auf dem Gemeindegebiet Surses liegt die Alp La Motta/Starschagns, welche sich auch im Besitz der Bürgergemeinde Chur befindet und durch die Abteilung WUA betreut wird. Der Unterhalt der Hütten und Ställe ist eine Daueraufgabe. Kilometerlange Zäune sind jedes Frühjahr zu erneuern, reparieren und wieder instand zu stellen. Die zeitintensivste Aufgabe ist die Sicherstellung der Wasserversorgung von Gebäuden und der über 200 Viehtränken (Brunnen). Im gesamten Alpgebiet werden ca. 1200 Stück Vieh gesömmert. 404 Milchkühe werden in Arosa gealpt und die anfallende Alpmilch wird in der Sennerei Maran im Eigentum der Bürgergemeinde Chur zu hochwertigen Alpprodukten verarbeitet.
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destrecken für Biker am Pizockel gehören auch ins Pflichtenheft der Abteilung WUA
Bikepiste Rosenhügel.
(Bild: Toni Jäger)
Kuhalpen: Maran, Prätsch, Sattel, Carmenna und Calanda. Jungviehalpen: Ochsenalp, Wolfboden, Campadiel, Tschuggen, First, Urden, Calanda und La Motta/ Starschagns. Tourismus Die Tourismusbetriebe vor allem in Arosa, sind das finanzielle Standbein der Abteilung WUA. Die Vermittlung der unterschiedlichen Ansprüche zwischen Tourismus und Alpwirtschaft gehören zum nicht immer einfachen Tagesgeschäft. Wald-Alp-Fusswege 85 km Wald- und Alpstrassen erschliessen den Churer Wald und die Churer Alpen. Die Strassen befinden sich vorwiegend in den steilen Hängen rund um Chur, was sich negativ auf die Unterhaltskosten auswirkt. Durch viele Projekte werden die Waldwege auf sehr hohem Niveau unterhalten. Die vielen Benutzer wie Maiensäss-Besitzer, Biker und Spaziergänger legen dementsprechend Wert darauf. Dazu kommen noch 90 bis 100 km Fahrwege, die mit Jeep oder Forstfahrzeugen befahren werden und laufend unterhalten werden müssen. Der Unterhalt der vielen kilometerlangen Fussund Wanderwege sowie der fünf beliebten Freeri-
Verbauungen Entwässerungen Zehn grössere Tobel und viele kleinere Runsen durchziehen die Churer Waldungen. Bach- und Hangverbauungen sind weitere interessante Aufgaben. Rund 100 Bachsperren, vorwiegend aus Beton und zum Teil auch aus Holz, verhindern eine grössere Erosion der bestehenden Töbel. Sechs Schuttfänge schützen zusätzlich das Siedlungsgebiet der Stadt Chur vor Murgängen. Alle Verbauungen wurden in den letzten Jahren rundum erneuert und weisen einen hohen Ausbaustand auf. Das grosse, bekannte Rutschgebiet «Erlenrutsch» wird von Brambrüesch bis zur Plessur entwässert. Ungefähr 30 km beträgt die gesamte Leitungslänge. Die Leitungen und über 100 Betonschächte sind jedes Jahr zu kontrollieren, zu unterhalten und jährlich muss ein Stück der Leitungen gänzlich erneuert werden. Der grosse Tufgehalt des Wassers macht den Unterhalt aufwendig. Arbeit für Dritte Rund 1500 Arbeitsstunden werden während des Jahres für Dienstleistungen für Dritte im Auftragsverhältnis geleistet. Sei es für Rodungen, Baumfällarbeiten oder Holzverbauungen. Auftraggeber sind Private, Immobilienverwaltungen oder Bauunternehmungen. Nebennutzungen Christbäume Seit 1995 werden Christbäume in eigenen Kulturen gezüchtet, auch Nordmannstannen. Jährlich werden rund 1000 Bäume in der Länge von 1 m bis zu 10 m verkauft. Der Umsatz beläuft sich auf über 80 000 Franken im Jahr. Gelegentlich werden auch Produkte aus einheimischem Holz wie Bänke, Brunnen hergestellt. Toni Jäger ist gelernter Förster und leitet die Abteilung WUA der Stadt Chur.
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Chur – pulsierende Alpenstadt mit historischen Wurzeln Chur ist die älteste Stadt der Schweiz und idealer Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen in Graubünden. Die malerische Altstadt, das grosse kulturelle und gastronomische Angebot, eine Bergbahn aus dem Stadtzentrum direkt ins Bergerlebnis sowie unvergleichliche Bahnreisen mit der Rhätischen Bahn machen den Aufenthalt in Chur einzigartig. Leonie Liesch
Ein Espresso auf dem Churer Arcasplatz kann schon mal Erinnerungen an den Süden wecken.
(Bild: Markus Bühler)
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Die pulsierende Alpenstadt mit historischen Wurzeln liegt eingebettet in einer grossartigen Landschaft. Chur ist das kulturelle Zentrum Graubündens, zugleich Bischofssitz und die älteste Stadt der Schweiz. Zahlreiche Boutiquen, Restaurants, Bars, Museen und Galerien sorgen in ihrer durchgehend autofreien Altstadt für ein geradezu mediterranes Flair. Die historische Altstadt ist äusserst sehenswert und komplett autofrei. Sie bietet ein erstaunlich grosses Angebot an kulturellen Angeboten, Shopping-Möglichkeiten, Cafés, Restaurants und Bars. Die malerische Altstadt ist zweifellos auch eine der schönsten Altstädten der Schweiz. Gäste aus aller Welt entdecken die Sehenswürdigkeiten während eines gemütlichen Bummels oder auf einem geführten Stadtrundgang durch die verwinkelten Gassen. Sehenswürdig sind besonders das bischöfliche Schloss, die Kathedrale Sankt Mariä Himmelfahrt und die bestens erhaltenen Gebäude in der Altstadt. Über der Altstadt thront der Bischöfliche Hof mit der 800 Jahre alten Kathedrale und ihrem in goldener Pracht strahlenden spätgotischen Hochaltar. Die Kathedrale ist der Mariä Himmelfahrt geweiht und zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Schweiz. Der Hof wurde schon in vorrömischer Zeit besiedelt und von den Römern als Stützpunkt benützt. Als neues Highlight zählt auf dem Hof das Domschatzmuseum. Das Domschatzmuseum ist von nationaler Bedeutung und befindet sich im Bischöflichen Schloss in Chur. Das Museum verfügt über zwei Sammlungsbestände: den eigentlichen Domschatz, bestehend aus Reliquiaren und liturgischen Geräten, sowie den schweizweit einmaligen Zyklus der Todesbilder aus dem Jahr 1543. Die Bestände sind religionsund kunstgeschichtlich voneinander unabhängig, beiden kommt nicht nur für die Fachwelt, sondern für ein landesweites Publikum ein hoher Stellenwert zu. Die Kantonshauptstadt bietet noch weitere spannende Museen wie das Rätische, Naturund Kunstmuseum.
Viel Wissenswertes über die Bündner Hauptstadt erfahren Sie bei einer Stadtführung.
(Bild: Yvonne Bollhalder)
Wer mehr von der Stadt erfahren möchte, erhält auf geführten Themenführungen alle spannenden Informationen. Egal ob als Einzelperson oder in der Gruppe, auf den geführten Rundgängen von Chur Tourismus gibt es viel zu entdecken! Als Drehscheibe der Rhätischen Bahn erschliessen sich ab Chur berühmte Ferienorte wie Davos, St. Moritz und Arosa wie auch die weltbekannten Panoramastrecken des Glacier Express und Bernina Express. Und der Hausberg Brambrüesch ist direkt aus dem Stadtzentrum heraus mit der Gondelbahn erreichbar. Nebst den international bekannten Feriendestinationen und dem Churer Hausberg bietet das kleine beschauliche Walserdorf Tschiertschen Ruhe und Geborgenheit. Von Chur ist das idyllische Bergdorf innert Kürze mit eigenem Auto oder dem Postauto sehr gut erreichbar. Wettergegerbte Holzhäuser, umgeben von unberührter Natur und imposanten Bergen: Tschier tschen ist ein Kleinod unter den Ferienorten in Graubünden und gilt als eines der schönsten Berg dörfer des Kantons. Mitten im Herzen der Bündner Bergwelt gelegen, lädt hier alles ein zum Entschleunigen und Geniessen. Das idyllische Ber-
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Das heimelige Walserdorf Tschiertschen erreichen Sie mit dem Postauto bequem und direkt ab dem Stadtzentrum.
gdorf liegt eingebettet in die eindrückliche Bergwelt zwischen Arosa und Lenzerheide. Das 200-Seelen-Dorf ist nur 15 Fahrminuten von Chur entfernt, und doch fühlt man sich hier zurückversetzt in eine andere Welt. Ruhe und Natur bieten hier Erholung pur. Die umliegende Bergwelt lädt indes ein zum Aktiv-Sein – im Winter beim Skifahren, Schneeschuhlaufen oder Freeriden und im Sommer beim Wandern und Biken. Auch für Familien hat das beschauliche Bergdorf einiges zu bieten. Lassen Sie sich von den Möglichkeiten inspirieren!
(Bild: Nina Mattli)
Urban Golf Man glaubt es kaum, aber in Chur kann man mitten im Zentrum Golf spielen. Die Alpenstadt Chur bietet die neue Trendsportart an – Urban Golf. Wie wärs bei einer Runde Urban Golf die malerische Altstadt, tolle Sehenswürdigkeiten und versteckte Plätze spielerisch zu entdecken? In Chur ist dies möglich. Urban Golf wird in der Stadt gespielt und bietet Spass für alle. Urban Golf ist eine Variante des klassischen Golfs. Gespielt wird jedoch nicht auf Golfplätzen, sondern an allen möglichen Orten im Zentrum von
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Chur. Dank speziellem Softball kann in den Gassen, Parkanlagen und weiteren besonderen Locations gespielt werden. Insgesamt neun Bahnen gilt es zu meistern. Die Bahnen sind beim Urban Golf Parcours in Chur so angelegt, dass sich ein äusserst sehenswerter Rundgang vom Bahnhof im Uhrzeigersinn ergibt. Man kommt an versteckten Gassen und Plätzen in der malerischen Altstadt vorbei, die man auf einem gewöhnlichen Rundgang vielleicht nie entdeckt hätte … und so lässt man das spezielle Ambiente der ältesten Stadt der Schweiz auf sich wirken, während dem man sich von Bahn zu Bahn vorarbeitet. Rock’n’hole! Fast unglaublich! Mitten in Chur können Sie Golf spielen.
(Bild: Yvonne Bollhalder)
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In die Regierung am 15. Mai
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Bürgergemeinde Chur Die Bürgergemeinde Chur kann als bereicherndes, ergänzendes, aber komplett unabhängiges Pendant zur Stadt Chur beschrieben werden. Sie verbindet traditionelle Werte mit der Aktualität und den Einflüssen unserer heutigen Zeit. Dabei leistet sie wertvolle Arbeit im Interesse aller Einwohnerinnen und Einwohner und fördert Kultur, Natur und gesellschaftliches Leben in unterschiedlicher Weise. Marco Caduff
Überdies führt die Bürgergemeinde Chur nach wie vor ein Alters- und Pflegeheim, bürgert ein und betreut ihr grosses Grundeigentum. Dazu zählen u. a. 13 Mietliegenschaften inkl. zweier Restaurants, zahlreiche Baurechte für Gewerbe- und Wohnbauten und über 4200 Hektaren Land – rund 1600 davon in Chur. Dies zeigt eindrücklich, dass nicht nur ein bedeutender Teil des Churer Territoriums
Ein Maiensäss der Bürgergemeinde Chur.
im Eigentum der Bürgergemeinde liegt, sondern dass sich ihr Grundeigentum auch weit über die Stadtgrenzen hinaus erstreckt: So findet man Boden in Churwalden, Domat/Ems, Surses, Trimmis, Tschiertschen und insbesondere in Arosa. Dabei handelt es sich nebst einigen Baulandparzellen und überbauten Grundstücken vorwiegend um Landwirtschaftsflächen, Alpen und ald.
(Bild: zVg Bürgergemeinde Chur)
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Die Alpen und der Wald stehen zwar im Eigentum der Bürgergemeinde, werden aber gemäss kantonalem Gemeindegesetz dem sogenannten Nutzungsvermögen zugeordnet. Konkret bedeutet dies, dass die alleinige Nutzniessung an diesen Vermögensbestandteilen per Gesetz der politischen Gemeinde zusteht. Sie also zeigt sich für die Bewirtschaftung des Bürgerwaldes verantwortlich und nicht etwa die Bürgergemeinde als dessen Eigentümerin. Die politische Gemeinde trägt folglich sämtlichen Aufwand, vereinnahmt aber auch alle Erträge. In Chur funktioniert dieses Zusammenspiel zwischen Grundeigentümerin und Nutzniesserin ausgezeichnet. Der Wald im Eigentum der Bürgergemeinde Chur dient zu 80 % als Schutzwald, dementsprechend aufwändig ist die Bewirtschaftung. Da dieser vor allem die Agglomeration Chur schützt, ist es selbstverständlich, dass die Stadt sehr grosses Interesse daran hat, ihn ausreichend zu pflegen. Vor allem in die Erschliessungen und Verbauungen wurden in den letzten Jahrzehnten sehr viele Mittel investiert – auch mit Unterstützung von Bundes- und Kantonsbeiträgen. Es stehen aber nach wie vor grosse Herausforderungen an, wie z. B. die Klimaveränderung. So muss im Churer Talgebiet an den flac gründigen, eher trockenen Standorten für die bestehenden Waldungen gekämpft werden. Vor allem die immer häufige en Trockenperioden im Sommer und die aggressiver auftretenden Neophyten verstärken den Pflegeaufwand. Andererseits steigt die Waldgrenze in den Alpweiden in Arosa kontinuierlich an. Um für die Bewirtschaftung der Alpen genügend Weideflächen erhalten zu können, muss der Wald in diesem Bereich dauernd zurückgedrängt werden. Der hohe Wildbestand, der leider nur noch im Wald ungestörte Einstandsplätze findet, erhöht den Aufwand ebenfalls. Die Mitarbeiter der städtischen Abteilung Wald und Alpen sorgen mit ihrem täglichen Einsatz aber stets dafür, dass der Churer Wald professionell und den Anforderungen entsprechend bewirtschaftet wird.
Der Wald schützt.
(Bild: zVg Bürgergemeinde Chur)
Der Bürgerratsschreiber Marco Caduff ist bei der Bürgergemeinde Chur nicht nur die erste Anlaufstelle für allerlei Fragen, sondern auch jene Person, die den Kontakt zwischen der Bürgergemeinde und dem Forstbetrieb Wald und Alpen Chur sicherstellt.
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Arosa – Paradies an Talendlage Eingerahmt von einer imposanten Berglandschaft auf 1800 m ü. M. – so präsentiert sich die Feriendestination Arosa seinen Besuchern. Tauchen Sie ein in die herrliche Bergwelt und erleben Sie die Natur von ihrer schönsten Seite – saftig grüne Wiesen, rauschende Bergbäche und kristallklare Bergseen. Das idyllische Bergdorf im Tal Schanfigg bietet die ideale Kulisse für aktive Sommertage in den Bündner Bergen. Ob für Biker, Wanderer, Familien oder Kultur- und Tierlieb haber. Für jeden ist etwas Passendes mit dabei. Lassen Sie sich inspirieren und buchen Sie ihre nächste Auszeit in Arosa. Tatjana Marti
Arosa für alle In Arosa profitie en Gäste von dem vielseitigen All-inclusive-Angebot. Die Arosa Card bietet bereits ab einer Übernachtung die kostenlose Nutzung der Arosa Bergbahnen, des Ortsbusses und der Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn zwischen
Hörnli Trail – der Flowtrail in Arosa.
Lüen-Castiel und Arosa. Freizeitangebote wie der Eintritt ins Heimatmuseum, der Seilpark, das Natur-Strandbad, die Driving Range, Chippin-Golf, Schlittschuhlaufen in der Eishalle sowie der Tretbootverleih am Obersee sind darin ebenfalls eingeschlossen. Zudem erhält man vergünstigte Ein-
(Alle Bilder: zVg Arosa Tourismus)
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Schwellisee und blauer Himmel Ton in Ton und im Hintergrund Arosa.
trittspreise in die Bogenparks Hochwang und das Arosa Bärenland sowie reduzierte Preise bei diversen Aktivitäten von Chur Tourismus. Arosa für Biker Im Rummel um Karbon, Federweg und Radgrössen besinnt sich Arosa auf ihre bodenständigen Stärken. Mit grosser Leidenschaft und der Hilfe der facettenreichen Witterung, sind aus Bündner Erde, Stein und Holz abwechslungsreiche Trails entstanden, die jeden Bike-Typ den Flow finden lassen. Arosa – das «Bear Mountains» des Bike Kingdom Lenzerheide – bietet mit der familienfreundlichen Infrastruktur und der Bären Bikebande die richtigen Rahmenbedingungen für Gross und Klein. Der «Hörnli Trail» ist im Alpenraum einzigartig. Die Länge von 6,8 km und die topografischen Gegebenheiten sind am Hörnli einmalig und prädestiniert für einen Flowtrail, der von geübten Bikern, ob Gross oder Klein, befahren werden kann.
Falls man sich noch nicht direkt auf den «Hörnli Trail» traut, bietet das Skill Center eine Übungsplattform mit entsprechenden Anlegerkurven, Wurzel-, Holz- und Steinelementen. Das kostenlose Übungsgelände führt alle Nutzergruppen an die nötige Biketechnik heran, um anschliessend den Hörnli Trail oder individuelle Touren im Gebiet geniessen zu können. Arosa für Wanderer Auf mehr als 200 km markierten Wanderwegen fi den Naturliebhaber die passende Wanderung für einen perfekten Sommertag in den Bergen. Es warten nicht nur luftige Berggipfel, aussichtsreiche Panoramarouten oder abgelegene Seitentäler auf Sie. Auf mehreren Themenwegen werden spannende Informationen zur Natur, Tierwelt oder Sagen der Region abwechslungsreich und unterhaltsam dargestellt. Wer all seine Sinne verwöhnen lassen möchte, nimmt eine der Wandertouren zu den zahlreichen
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stellen mit Holz, Grill und teilweise Tischen und Bänken. Vielseitige und originelle Familienspielplätze in und um Arosa laden zudem zum Austoben, Grillieren und Entspannen ein. Ebenfalls bietet die Arosa Bärenbande ein abwechslungsreiches und betreutes Kinderprogramm an. Jeden Tag gibt es neue Aktivitäten und Angebote für verschiedene Altersklassen.
Rast beim Ricola Erlebnisweg.
Berghütten, Gourmetrestaurants oder Feinschmecker-Tempeln unter die Füsse, saugt den Duft der Alpblumen auf, lässt sich vom scheinbar unendlichen Panorama verzaubern und lässt die Spezialitäten der Bündner Berge auf der Zunge zergehen. Für die nötige Erfrischung von Körper und Seele sorgt zum Abschluss des Tages ein Sprung in einen kristallklaren Bergsee. Arosa für Familien Arosa ist bekannt für sein abwechslungsreiches Angebot für Familien – nicht umsonst wurde Arosa mit dem Gütesiegel «Family Destination» des schweizerischen Tourismus-Verbandes ausgezeichnet. Denn gerade für Generationenferien eignet sich das idyllische Bergdorf im Schanfigg bestens, den von Kleinkind bis Nani und Neni findet sich in Arosa für jeden etwas Passendes. Neben dem tollen All-inclusive-Angebot können unsere kleinen Gäste zahlreiche Themenwege kennenlernen und auf Entdeckungsreisen gehen. Denn in und um Arosa laden sie zu spannenden Abenteuern ein. Und was gibt es Schöneres als einen gemütlichen «Grill-Plausch» mit der Familie oder mit Freunden in der wunderschönen Bergwelt um Arosa. Sie finden bei uns viele schöne Feuer-
Arosa für Kulturliebhaber Über den ursprünglichen Verwendungszweck des Heimatmuseums Arosa-Schanfigg «Eggahuus», welches im Jahr 1550 das erste Mal erwähnt wurde, ist man sich nicht ganz im Klaren. Es war wohl eine Art Begegnungszentrum der Dorfbewohner und das ist es bis heute geblieben. Denn in den Räumlichkeiten des vielfältigen Heimatmuseums finden heute verschiedene kulturelle Anlässe wie Ausstellungen, Vorträge oder Führungen statt. Es zeigt auch die Entwicklung des Wintersportortes und der Talschaft auf. Das Bergkirchli in Innerarosa wurde im Jahr 1493 zur Zeit der Habsburger und des Bergbaus fertiggestellt und ist die älteste Kirche im Dorf. Es steht unter Denkmalschutz und besitzt eine historische Orgel aus dem Jahre 1730. Jeden Dienstag in der Sommersaison finden Kurzkonzerte mit verschiedenen Musikerinnen und Musikern im Bergkirchli statt, ebenfalls werden regelmässig Gottesdienste durchgeführt. Auch im Tal Schanfigg kommt die Kultur nicht zu kurz – denn das Kulturhuus Schanfigg ist ein kultureller Treffpunkt für Einheimische und Gäste in Langwies und ist jeweils am Donnerstagnachmittag geöffnet. Der Verein pflegt und fördert die ursprüngliche Kultur in ihrer traditionellen und zeitgenössischen Form. Regelmässig bietet der Verein Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, Filmabende und Ausstellungen an. Zudem beheimatet das Kulturhuus das Kulturarchiv des Tals Schanfigg die Raetica-Bibliothek, eine Leihbibliothek zur Alpenliteratur und eine Tauschbibliothek.
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In Arosa finden seit 1987 jedes Jahr von Juni bis Oktober die Musik-Kurswochen statt. Die meist einwöchigen Kurse werden jährlich von 1400 Teilnehmern (Amateure, Studierende und Profis) besucht. Unter den über 130 Kursen finden sich ganz verschiedene Instrumentalkurse, Kammermusikwochen, Gesangskurse und vieles mehr in allen Stilrichtungen – von Klassik über Jazz bis zu Volksmusik. Arosa für Tierliebhaber In der Ferienregion Arosa können auch Bären beobachtet werden. Zusammen mit der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN realisierte die Stiftung Arosa Bären 2018 das Projekt Arosa Bärenland. Bären, die früher angekettet in einem winzigen Käfi leben mussten, werden aus ihrer misslichen Situation befreit und erhalten in Arosa ein artgemässes Zuhause. Inmitten der natürlichen Berglandschaft mit Weiden, Sträuchern, Felsen, mehreren Teichen und Wald können die Bären zu ihren natürlichen Verhaltensweisen zurückfinden. Die Besucherplattform bietet spannende Informationen für Gross und Klein und auf dem Abenteuerweg hat man eine grossartige Aussicht auf die Aussenanlage des Arosa Bärenlands mit seinen Bewohnern. Neben der Besucherplattform und dem Abenteuerweg bietet das Bären Minigolf, der Bärenland Erlebnisweg und ein Erlebnisspielplatz in unmittelbarer Nähe Spass für die ganze Familie. Auch der berühmte Eichhörnliweg, wo die putzigen Tierchen hautnah erlebt und gefüttert werden können, ist nicht weit vom Arosa Bärenland entfernt. Arosa für Wissenshungrige Möchten Sie in gewissen Themenbereichen Neues dazu lernen? Mit der Arosa Akademie können Sie Ihren Wissensdurst stillen. Denn sie möchte dazu beitragen, breites, ganzheitliches Wissen zu vermitteln, um unser Bewusstsein und unser Handeln für eine nachhaltige Zukunft für uns und weitere Generationen zu erweitern. In der Arosa Akademie werden Kurse, Führungen und Workshops in ver-
Viel Wissenswertes für die gesamte Familie gibts auf den zahlreichen Themenwegen zu erfahren.
schiedenen Themenbereichen angeboten: Mensch und Tier, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Nachhaltigkeit sowie Natur und Umwelt. Tal Schanfigg Das wilde Bergtal zwischen Chur und Arosa hat seinen ursprünglichen Charakter und die kulturellen Besonderheiten bis heute bewahrt. Es erstreckt sich von der Plessur im Talgrund bis hoch aufs Mattjischhorn und hinein in die malerischen Seitentäler Fondei und Sapün. Sie finden im Schanfigg authentische Dörfer, intakte Natur, geschichtsreiche Kultur und vieles mehr. Die ehemaligen Walsersiedlungen im Fondei, Sa pün und Medergen muss man erwandert und gesehen haben. Die früher ganzjährig bewohnten Dörfchen ohne Beton und Asphalt erfreuen jeden Besucher, denn sie versetzen ihn in eine total andere Welt. Alle drei Walsersiedlungen gelten als Geheimtipp, denn nur wenige Hochtäler in den Alpen weisen eine so gut erhaltene, typisch walserische Kulturlandschaft auf. Tatjana Marti kümmerte sich bis Mitte April bei Arosa Tourismus um den Marketingauftritt der Destination (arosa.swiss).
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Bauerngenossenschaft Chur In der Sennerei Maran in Arosa wird seit über 40 Jahren Käse produziert. Die Milch der vier umliegenden Alpen Prätsch, Carmenna, Sattel und Maran, welche der Bürgergemeinde Chur gehören, wird während des Alpsommers in der modernen Sennerei Maran zu qualitativ hochwertigem Alpkäse verarbeitet. Doch in der Sennerei Maran werden noch viele andere hochstehende Produkte während dem ganzen Jahr mit viel Liebe zum Handwerk hergestellt. Bettina Baumgärtner
Geschichte und Gegenwart Die ersten bekannten Siedlungen im heutigen Arosa waren zwei romanische Bauernhöfe «Meran» (Maran) und «Pradaz» (Prätsch), die zu Beginn des 13. Jahrhunderts in den geschichtlichen Quellen
erscheinen. Eine richtige Besiedlung setzte erst um 1300 ein, als Walser von Davos und von Churwalden über das Hörnli her in den Raum des heutigen Arosas zogen. Hauptbeschäftigungszweig war lange die Alpwirtschaft. Klimaverschiebung, das
Die Sennerei Maran ist in einem für Arosa typischen Walserhaus zu Hause.
(Bild: zVg Arosa Tourismus)
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Die Sommergäste der Aroser Alpen.
Wüten der Pest und die daraus negativ resultierten wirtschaftlichen Entwicklungen zwangen die Bauern 1575, den grössten Teil ihrer Weiden an Chur und Maienfeld zu verkaufen. Durch die Erstellung der Poststrasse von Chur nach Langwies im Jahr 1875 und deren Weiterführung nach Arosa im Jahr 1890 wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das stille Bergtal vom Fremdenverkehr entdeckt. Zwei Jahre zuvor hatte der deutsche Arzt Dr. Otto Herwig das erste Sanatorium gebaut und bis 1900 erlebte Arosa seine erste Blütezeit mit Sommerfrischlern und Erholungssuchenden. Vor dem Krieg waren die drei ersten Skilifte in Betrieb genommen worden. Arosa war für den gewaltigen Aufschwung gerüstet, der in der Nachkriegszeit einsetzte. Kurhäuser und Sanatorien wurden in Sporthotels umgewandelt, neue Skilifte wurden erstellt und 1956/57 die attraktive Luftseilbahn Arosa–Weisshorn eröffnet. Die Sennerei Maran wurde in den Jahren 2008 und 2009 aufwendig umgebaut und saniert, so-
(Bild: zVg Sennerei Maran)
dass ganzjährig produziert werden kann. Die grosse Glasscheibe im Verkaufsladen ermöglicht den Kunden den Käsern bei ihrer täglichen Arbeit zuzusehen. Laufend werden Investitionen getätigt, um auf dem neusten technischen Stand und auf hohem Qualitätsstandard Produkte herzustellen. So wird die Milch zum Beispiel der umliegenden Alpen mittels moderner Pipeline zentral in die Sennerei Maran angeliefert, mithilfe einer Software werden die Temperaturen der Milch in den Tanks und der Fertigung laufend überwacht oder der Roboter übernimmt das Wenden und Schmieren der Käselaibe. Die Alpen Prätsch, Carmenna, Sattel und Maran befinden sich im Eigentum der Bürgergemeinde Chur. Die Nutzniessung obliegt der politischen Gemeinde Chur und wird durch die Abteilung Wald und Alpen der Stadt Chur wahrgenommen. Geführt wird die Sennerei von der Bauerngenossenschaft Chur und Leiter vor Ort in Arosa ist Walter
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Wenn mit solcher Freude gearbeitet wird, muss ein köstliches Produkt entstehen.
(Bild: zVg Sennerei Maran)
Niklaus. Der gebürtige Berner ist mit seiner Familie in der Bündner Bergwelt zu Hause. Ein Glücksfall für die Sennerei, denn Walter ist ein hervorragender Käsemeister, welcher der Sennerei Maran schon zu mehreren Auszeichnungen verholfen hat. Rund 400 Kühe verbringen jeden Sommer auf den «Churer Alpen». Saftige Weiden und feine Gräser bilden die Grundlage für die aromatische und reichhaltige Milch, welche dem Churer Alpkäse den einzigartigen und qualitativ hochwertigen Geschmack geben. Alpleben Anfang Juli, wenn die Bilderbuchsommertage Einzug in Arosa halten, und die Touristen die 365 Kurven auf sich nehmen für ihre Ferien, dann treten die Churer Kühe ebenfalls die Reise nach Arosa in die «Sommerferien» an. Die Alpfahrt findet heute mit Traktoren und Anhängern statt, doch einst wurden die Kühe zu Fuss und später mit den Viehwaggons der RHB nach Arosa gefahren. Die Kühe wissen schon in Chur beim Verladen, wohin die Reise geht und dementsprechend merkt man ihnen die Vorfreude und Nervosität auf den Alpsom-
mer an. Rund 90 Tage dürfen die Churer Kühe die Alpzeit geniessen. Was für die Kühe Urlaub ist, ist für die Hirten der Alpen harte Arbeit. Täglich muss die frische Morgenmilch um 6.45 Uhr in der Sennerei zur Weiterverarbeitung sein. Das bedeutet, dass bei den Hirten um 2.30 Uhr der Wecker läutet, damit die Kühe rechtzeitig von der Nachtweide in den Stall zum Melken getrieben werden können. Nach dem Melken werden sie auf eine der umliegenden Weiden resp. Alp getrieben. Die Kühe geniessen das Alpleben und fressen sich auf den saftigen Weiden mit den Alpgräsern satt, bevor am Abend das gleiche Prozedere mit Melken wieder wie am Morgen stattfindet. Sieben Tage die Woche während des ganzen Alpsommers. Gemolken wird zwar nicht mehr von Hand, doch bevor das Melkgeschirr angesetzt werden kann, müssen die Zitzen gereinigt und das Euter vorbereitet werden, damit die Milch fliessen kann. Jede Kuh gibt zirka 10 Liter Milch, woraus der Churer Alpkäse hergestellt wird. Sennerei Maran und ihre Produkte Walter Niklaus ist Chefkäser der Sennerei Maran in Arosa. Der gebürtige Berner führt die Sennerei seit rund 14 Jahren mit viel Herzblut. Zusammen mit seinem Team werden in Maran hochwertige Produkte hergestellt. Besondere Freude bereitet Walter, sein Wissen und Handwerk talentiertem Nachwuchs weiterzugeben, und so bildet er Milchtechnologinnen und Milchtechnologen aus. Jährlich finden Alpkäseprämierung bis nach Galtür in Österreich statt, und dank der ausgezeichneten Arbeit des Sommers wurden schon mehrmals Goldmedaillen und andere Auszeichnungen national wie auch international gewonnen. Nebst den rund 40 Tonnen Churer Alpkäse werden jährlich 30 bis 40 Tonnen Alp-, Frühstücks- und Kräuterkäse, Grottino und Mutschli bis hin zum Schneeflöckli, einem Camembert, hergestellt. Hinzu kommen 35 Tonnen Joghurt, 4 Tonnen Rahm, je 3 Tonnen Butter und Quark. Sprich, von A wie
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Die Sennerei Maran trumpft mit einer bunten Produktepalette.
«Aroser Bergkäse» bis Z wie «Ziegenkäse» finde man in der Sennerei Maran für jeden Käse-Geschmack das passende Produkt. Der Alpkäse findet nicht nur in der Schweiz guten Absatz, es können jährlich auch über 100 Leib Käse nach Amerika exportiert werden. Nebst dem Churer Alpkäse ist der Walserkäse der Verkaufsschlager. Ein feiner und milder Käse, welcher über das ganze Jahr erhältlich ist. Der Klassiker hat seinen Namen von den ersten Bewohnern Marans erhalten – den Walsern. Es gibt ihn verfeinert mit Rasellis Bio-Bergkräutern aus dem Puschlav oder mit einer würzigen Merlotkruste. Hierfür wird der Käse mehrmals täglich mit Merlot aus der sonnigen Bündner Herrschaft einmassiert. Die Produkte werden direkt, entweder im Sennerei-Laden an der Verkaufstheke, im Restaurant oder über den eigenen Webshop vermarktet.
(Bild: zVg Sennerei Maran)
Ebenfalls gehören die Aroser Hotels und Gastrobetriebe sowie der regionale Grosshandel wie z. B. Migros oder Coop bis nach Chur zu den Kunden der Sennerei. Das Restaurant, das Platz für bis zu 60 Personen bietet, und der Laden der Sennerei Maran sind im Sommer und Winter täglich geöffnet. Auf der Terrasse oder im Gastraum findet Jung und Alt aus der feinen Speisekarte einen Happen, sei es eine heisse Käseschnitte, einen Milchshake oder ein Plättli mit verschiedenen Käsesorten der Sennerei. Auch für eine Gruppenreise ist die Lokalität bestens geeignet. Die Sennerei Maran ist sehr gut mit dem Auto, zu Fuss oder mit dem Ortsbus zu erreichen. Die Haltestelle ist direkt vor der Sennereitüre. Bettina Baumgärtner unterstützt die Sennerei Maran im Marketing und bei digitalen Projekten.
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Churer Hausberg Brambrüesch und Alpenbikepark Chur Aus der Stadt direkt ins Bergerlebnis – und das per Bergbahn das ganze Jahr über. Das macht die Stadt Chur mit ihrem Hausberg Brambrüesch ziemlich einzigartig in der Schweiz. Das Gebiet ist unter anderem auch in der Mountainbike-Szene in den letzten Jahren eine bekannte Grösse geworden. Leonie Liesch
Praktisch aus dem Stadtzentrum fährt die Bergbahn zum Hochplateau Brambrüesch mit den schönsten Bergsommerwiesen, einer einzigartigen Alpenfl ra und atemberaubenden Panoramablicken. Der Churer Hausberg bietet von Frühling bis Herbst ein äusserst vielfältiges Angebot. Sehr beliebt sind die Rundwanderungen über den Dreibündenstein nach Feldis und Pradaschier und die spektakulären Bikestrecken im Alpenbikepark Chur. Ein interes-
santer Moorparcours sowie spassige Trottinett-Abfahrten für Gross und Klein runden das sommerliche Bergerlebnis ab. Aber auch der Genuss kommt nicht zu kurz; mehrere Bergrestaurants verwöhnen ihre Gäste kulinarisch und mit toller Aussicht auf den Sonnenterrassen. Auch in den Wintermonaten ist Brambrüesch ein echter Geheimtipp. Am Churer Hausberg stehen 20 km Naturschneepisten für Skifahrer und Snow-
Die Panoramafenster der Brambrüesch-Gondel ermöglichen den Fahrgästen einen beinahe freien Blick auf die im Hintergrund liegende Alpenstadt.
(Bild: Walter Schmid)
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boarder und gemütliche Bergrestaurants mit Sonnenterrassen für Geniesser bereit. Zudem gibt es einen 5 km langen Schlittelweg und aussichtsreiche Winterwanderwege. Und Brambrüesch ist idealer Ausgangspunkt für die ausgeschilderten Schneeschuh-Wanderungen in der Schneeschuh- Arena Dreibündenstein, welche den Churer Hausberg via Hochebene Dreibündenstein mit den beiden Wintersportgebieten Feldis und Pradaschier verbindet. Für Ausrüstung und Kurse bietet die AIS-Sportschule ein tolles Angebot direkt auf Brambrüesch. Mit dem Alpenbikepark Chur sowie spektakulären Enduro-Biketouren gehört Brambrüesch auch in Sachen Mountainbike-Erlebnis zur Top-Liga in der Schweiz. Der Alpenbikepark mit seinen fünf of fiziellen Freeride-Strecken zwischen 1595 m und 595 m zählt mit seinem abwechslungsreichen Set
up zu den besten Bikeparks der Schweiz. Die Lines werden seit der Eröffnung anlässlich der Mountainbike Schweizer Meisterschaften 2009 vom Verein Alpenbikepark top unterhalten und stetig weiterentwickelt. Beim Bau und Unterhalt wird darauf geachtet, dass wo immer möglich ausschliesslich mit lokal vorhandenem, natürlichem Material gearbeitet wird. An verschiedenen Stellen sind Elemente wie Steilwandkurven, Sprünge, Northshores, Drops, Wurzel- und Steinpassagen eingebaut. Der atemberaubende Tiefblick ins Churer Rheintal lässt den Puls zusätzlich höherschlagen. Die Zieleinfahrt in der Alpenstadt Chur ist einzigartig: Wo sonst kann man im gemütlichen Ambiente einer autofreien Altstadt zwischendurch einen Kaffee oder ein Glacé geniessen, bevor man wieder in die Bergbahn steigt und sich auf die nächste Abfahrt freut?
Auf den Schneeschuhen geniessen Sie am Dreibündenstein schon früh morgens die ersten Sonnenstrahlen.
(Bild: Gulliver Theis)
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Aufgrund der relativ tiefen Höhenlage ist der Alpenbikepark auch in der Nebensaison ein etablierter Anziehungspunkt. Die Vorsaison im Frühling wird jeweils schon im April eröffnet und die Herbstsaison dauert nicht selten bis in den Winter hinein. Da Chur für Biker mit den Trails am Hausberg, dem einzigartigen Alpenbikepark sowie weiteren bekannten Bikespots wie dem Mittenberg ein Anziehungspunkt ist, ist es nicht verwunderlich, dass er auch ein Teil des grossen Bike Kingdom's ist – einer der grössten und besten Bikeregionen in der Schweiz mit eigener App, zwei Bikeparks, über 900 km Singletrails und mehreren Top Events. Chur bildet als «The Capital» das Eingangstor zum Königreich für Mountainbiker, welches nebst Chur und der Top Bikedestination Lenzerheide auch die Gebiete Arosa und Teile des Albulatals umfasst. Botschafter für das Bike Kingdom ist übrigens kein geringerer als der mehrfache Mountainbike-Welt-
Einen gehörigen Adrenalinkick verleiht der Alpenbikepark.
meister und Olympiasieger Nino Schurter, der seit vielen Jahren als Wahlchurer die idealen Bike-Bedingungen vor seiner Haustüre geniesst. Brambrüesch bietet aber auch nebst dem Biken noch ganz viel mehr. Hier je zwei ausgewählte Tipps zum Churer Hausberg im Sommer und Winter: Tipp 1: Cross Golf Cross Golf ist eine Variante des klassischen Golfs. Gespielt wird jedoch nicht auf Golfplätzen, sondern an allen möglichen Orten, die ein Spiel zulassen. Beim ersten offiziellen Cross Golf Parcours der Schweiz auf Brambrüesch wird auf neun Bahnen zwischen der Gondelbahn Bergstation und der «Bergbaiz Brambrüesch» gespielt. Die Längen der Spielbahnen sind unterschiedlich angelegt; von knackigen, kurzen Bahnen bis zu 94 Meter Spielbahnen ist alles dabei. Ein grosser Spass für kleine und grosse Golfsport-Fans!
(Bild: Flavio Schlegel)
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Ein Spass für die ganze Familie: Crossgolf auf Brambrüesch.
Tipp 2: Moorparcours Riedboden Im Zuge der umfangreichen Renaturierung ist im Gebiet Riedboden ein bemerkenswertes Biotop entstanden. Dort, wo schon früher ein Moor viele Amphibien, Tiere und Pflanzen beherbergt hat, bietet jetzt wieder ein Flachmoor vielen Arten eine neue Heimat. Zugänglich gemacht wurde es mit einem attraktiven Moorparcours mit Steg sowie lehrreichen Infotafeln. Mit der WWF-Moortasche entdecken Sie die Wunderwelt der Moorlandschaft mit spannenden Spielen und Experimenten. Die Forschertasche ist auch ideal für Familien mit Kindern. Sie kann für 10 Franken in der AIS-Sportschule ausgeliehen werden. Tipp 3: Schneeschuh-Arena Dreibündenstein Die Schneeschuh-Arena Dreibündenstein liegt im Herzen der Regionen Chur, Viamala und Lenzerheide. Sie verbindet die drei Wintersportgebiete Brambrüesch, Feldis und Pradaschier für Schnee-
(Bild: Hannes Heinzer)
schuhwanderer. Vorbildlich signalisierte Routen führen ab den drei Stationen zur Hochebene Dreibündenstein, wodurch sich tolle Möglichkeiten für abwechslungsreiche Rundtouren eröffnen. Dank flexibler Schneeschuh-Miete, Abfahrts-Spass auf Schlittelwegen und Rodelbahn sowie attraktiven Rundreisetickets ein ideales Ausflugsziel Tipp 4: Schlittelerlebnis bei Tag und Nacht Der Schlittelweg am Churer Hausberg bietet ein Freizeitvergnügen für die ganze Familie. Von rasant bis gemütlich führt er mit prächtiger Aussicht von der Bergstation Brambrüesch über 5 km bis zur Mittelstation Känzeli. Ein Geheimtipp ist das Abendschlitteln (jeweils samstags zwischen Mitte Januar und Anfang März), am besten in Kombination mit einem Fondueplausch in einem der Bergrestaurants. Leonie Liesch und ihr Team von Chur Tourismus geben den Gästen der Alpenstadt ein Gefühl des Willkommenseins.
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150 Jahre Sägerei Schumacher in Vilters Im Jahr um 1870, also vor über 150 Jahren, begann unser Urgrossvater bei der alten Mühle am Valeisbach in Vilters Holz zu sägen. Die Anlage bestand aus einem Wasserrad mit Einblattgattersäge sowie einer einfachen Wagenfräse. Rund 60 Jahre später, um 1930, verlagerte unser Grossvater den Betrieb hinunter ins Oberdorf. Dort wurde die Wasserkraft durch eine Druckleitung mit Turbine ausgebaut. Der Betrieb wurde auch später stets den aktuellen Ansprüchen angepasst und erweitert. Peter Schumacher
Nach dem Krieg übernahm unser Vater Anton Schumacher nebst der Landwirtschaft auch die Sägerei. Mit einem Vollgatter wurde die Sägeleistung erhöht. Ebenso kam auch ein Turmdrehkran mit Mehrblattkreissäge dazu. Von der Wasserkraft erfolgte schliesslich der Umstieg auf Elektroantrieb.
Das aktuelle Werk der A. Schumacher AG.
Bereits 1976 erfolgt dann die Gründung der Familien AG A. Schumacher AG. Mit Sohn Armin Schumacher stieg die 4. Generation in das Unternehmen ein. Der Betrieb wurde zusätzlich zum Sägegatter mit einer vertikalen Blockbandsäge und einem Seitenstapler weiter ausgebaut.
(alle Bilder: zVg. A. Schumacher AG)
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Einschnitt von Fichten-Rundholz auf der Blockbandsäge.
Da immer mehr Aufträge zu bewältigen waren und der Betrieb mitten im Dorf Vilters längerfristig gesehen aufgrund von Transport-, Lager- und Produktionsengpässen keine Zukunft hatte, entschieden sich Armin Schumacher und sein Bruder Peter Schumacher, den Standort im Oberdorf aufzugeben und das Werk ausserhalb des Dorfes neu aufzubauen. Nach vielen gesetzlichen Hürden und Verhandlungen konnte nach einem Jahr Bauzeit das neue Werk an der Palmerisstrasse 50 in Vilters im Sommer 1999 in Betrieb genommen werden. Das neue Werk wurde grosszügig konzipiert, was einen rationellen Rundholzeinschnitt ermöglicht. Die bisherigen Maschinen wurden durch eine moderne Blockbandsäge mit Fräserei sowie einer Hackanlage für das Restholz ausgebaut. Später kam eine Holzschnitzelheizung inkl. Holztrocknungskammer neu dazu.
Für uns Menschen und die Natur ist eine gesunde Umwelt überlebenswichtig. Darum pflegen wir stets eine gesunde Geschäftsphilosophie mit kurzen Transportwegen und einer regionalen Wertschöpfung unseres Handelns. Die A. Schumacher AG verarbeitet ausschliesslich Schweizer Holz mit Einzugsgebiet Sarganserland, St. Galler Rheintal und dem Kanton Graubünden wie Bündner Herrschaft, Prättigau, Davos und der Region Chur. Pro Tag wird ca. ein Lastenzug vorwiegend Nadelrundholz verarbeitet, was jährlich etwa 5000 fm entspricht. Ca. 5 % davon sind Laubholz, mehrheitlich Eichen und Eschen. Der Betrieb ist HSH zertifiziert Unser Sägewerk hat die Möglichkeit, schnell und individuell auf Kundenwünsche einzugehen. So konnten zum Beispiel für die Stadtverwaltung Chur bereits einige Grossprojekte mit «Churer Holz» realisiert werden.
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Lagerung des frisch eingeschnittenen Holzes.
Momentan ist ein grösserer Auftrag für das Schulhaus Haldenstein in Bearbeitung. Förster Toni Jäger hat mit seinen Leuten dafür weit über 100 fm Rundholz eingeschlagen. Dieses wird in der Sägerei Schumacher eingeschnitten, gestapelt und getrocknet, weiterverarbeitet und schliesslich vom Zimmermann für die Dachkonstruktion verwendet. Unsere Spezialität ist der Einschnitt von Lärchenholz, der jährlich ca. 1000 fm beträgt. Das Lärchenholz wird in verschiedenen Ausführungen, ob sägefrisch oder trocken, roh oder gehobelt, vorwiegend für Anwendungen im Aussenbereich verwendet. Eine weitere Spezialität ist das Bergmondholz. Dieses wird an speziellen Wintertagen von Oktober bis Februar bei abnehmendem Mond an ausgesuchten Wuchsgebieten eingeschlagen.
Dieses Holz verfügt über besondere qualitative Eigenschaften und wird zu Ein- und Mehrfamilienhäusern weiterverarbeitet. Nicht selten benötigt so ein Bauobjekt zwischen 150 bis 200 fm Bergmond-Rundholz. Auf Wunsch kann die Bauherrschaft bei der Fällung des ersten Baumes vom Holzschlag anwesend sein. Auch kann der Einschnitt im Sägewerk und die Produktion vom Hausbau in der Zimmerei mitverfolgt werden. Somit ist die Verfolgung des neuen Eigenheims von A bis Z gewährleistet. Unsere Jahreseinschnittmenge an Bergmondholz beträgt ca. 500 fm. 2017 startete eine grosse Werbekampagne des Bundes zusammen mit dem Verband Holzindustrie Schweiz unter dem Namen «Tage des Schweizer Holzes», an denen Betriebe rund um die Holzverarbeitung aus der ganzen Schweiz ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentierten. Ziel dieser Werbekampagne war es, die Schweizer Bevölkerung zu sensibilisieren, dass der Rohstoff Holz vor unserer Haustüre vorhanden ist und die Verarbeitung von CH-Holz auch im Inland von Fachleuten durchgeführt werden kann. Somit wird eine Wertschöpfung im Inland gesichert und lange, unnötige Transportwege des verwendeten Baustoffes vermieden. Dazu wird der Schweizer Wald besser genutzt, was wesentlich zu seiner Gesundheit beiträgt. Seither stieg die Nachfrage nach Schweizer Holz stetig an und viele öffentliche Gebäude, aber auch solche von Privatbesitzern werden mit Schweizer Holz realisiert. Dies bringt dem Forst und uns Sägewerken unweigerlich ein grosses Arbeitsvolumen ein und ein längst fälliger Anstieg der Rund- und Schnittholzpreise ist nun Realität geworden. Solche Aufträge ermöglichten es der A. Schumacher AG, stetig in den Betrieb zu investieren. 2017 wurde eine neue CNC gesteuerte 4-Seiten-Hobelmaschine zur Herstellung von Böden und Schalun-
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Das kompetente Team der A. Schumacher AG (2. von rechts: Betriebsleiter Peter Schumacher).
gen aller Art angeschafft. Die Hoblerei wird von Mathias Schumacher geleitet. Er ist die 5. Generation und hat die Ausbildung bei der Firma Konrad Keller AG in Unterstammheim absolviert und sich anschliessend zum Technischen Kaufmann weitergebildet. 2020 erfolgte der Kauf eines neuen Elektrostaplers. Durch dieses Fahrzeug können jährlich bis zu 4000 Liter Diesel eingespart und somit auch CO²-Abgase vermieden werden. Um der stetig wachsenden Nachfrage nach trockenem Schnittholz gerecht zu werden, wird zurzeit der Bau einer zweiten Holztrocknungsanlage realisiert. Auch soll noch in diesem Jahr eine Fotovoltaikanlage auf dem grossen Sägedach realisiert werden, um einen Teil des jährlichen Stromverbrauchs selber zu produzieren.
Zu unseren Kunden zählen in erster Linie Bau unternehmen, Schreiner- und Zimmereien sowie Fenster- und Fassadenbauer. Natürlich werden auch die Landwirtschaft sowie private Kunden bedient und Lohnaufträge gerne ausgeführt. Das angelieferte Rundholz wird zu Produkten wie Klotzbretter, Fensterkanteln, Bauholz, Parallelbretter und Latten aller Art, roh oder gehobelt, Fassadenschalungen, Terrassenböden, Bodenriemen, Zaunmaterial, aber auch Kisten und Paletten hergestellt. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 6 Mitar beitende. Die Betriebsleitung erfolgt durch Peter Schumacher, Jahrgang 1965. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist ausgebildeter Säger. An der Technischen Holzfachschule in Biel hat er 1990 den Betriebsleiterkurs absolviert. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet er bei der A. Schumacher AG in Vilters.
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Arosa Bärenland – Sensibilisierung für Tier- und Naturschutz Braunbären in Arosa! Aus dieser Bieridee wurde ein Leuchtturmprojekt. Einst misshandelten Bären wird im Arosa Bärenland ein artgemässes Leben ermöglicht. Die Besucher/innen erfahren viel über die Bären, und sie werden wirksam für den Tier- und Naturschutz sensibilisiert. Aus den im Arosa Bärenland gemachten Erfahrungen entwickelte sich zudem das Wald- und Klimaschutzprojekt there-for-trees. Hans Schmid, Pascal Jenny
Bären, welche von der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN aus misslichen Haltungsbedingungen in Osteuropa befreit werden, wird in der Aroser Naturlandschaft ein artgemässes Leben ermöglicht. Ziel ist, dass sich die traumatisierten Bären in Arosa erholen und das natürliche Verhalten lernen können. In den ersten Wochen nach ihrer Ankunft laufen die Bären täglich bis
Nicht Attraktion Alaska, sondern Arosa Bärenland.
zu zehn Stunden verhaltensgestört entlang eines Gitters hin und her. Alles ist für sie neu und sie haben Angst. Sie machen sich jedoch innert weniger Wochen mit dem natürlichen Gelände vertraut, und sie werden immer sicherer. Sie lernen, das Futter selbst zu suchen, mit Ästen und Stauden bequeme Nester zu bauen, und sie nutzen gerne das Angebot, baden zu können. Da die Voraus-
(Bild: zVg Arosa Bärenland)
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Zentrales Standbein im Arosa Bärenland: Wissensvermittlung für Klein und Gross.
setzungen stimmen, machen sie erstmals in ihrem Leben eine Winterruhe. Wichtig im Arosa Bärenland ist die Wissensvermittlung. In der Tierschutzausstellung wird den Besucher/innen die schwere Vergangenheit der Bären erlebbar gemacht. Wie sich Bären im drastischen Gegensatz dazu natürlich verhalten, kann auf der Plattform und auf dem Abenteuerweg beobachtet werden. Interaktive Elemente vermitteln Wissen über die Biologie der Bären, unsere Tierpfleger/innen geben jederzeit aus erster Hand Auskunft. Im Vordergrund steht die Sensibilisierung für den Tierschutz. Gleichzeitig wird jedoch die naturschützerische Chance wahrgenommen, auf die natürliche Einwanderung der wilden Bären von Norditalien über Graubünden in die Schweiz aufmerksam zu machen. Bären haben Menschen seit Menschengedenken fasziniert. Diese Faszination lockt selbstverständlich Menschen an, und Arosa als Tourismusort hat eine einzigartige Attraktion. Je mehr Gäste nach
(Bild: zVg Arosa Bärenland)
Arosa kommen, umso mehr gewinnt der Tourismus und umso wirksamer können wir für den Tierund Naturschutz sensibilisieren. Aus den im Arosa Bärenland gemachten Erfahrungen wuchs zudem die Idee für das Projekt there- for-trees (www.there-for-you.com/donations/there-for-trees). Finanziert mittels Spenden pflanze Schüler/innen Bäume. Ausgehend von dieser Motivation werden in den Klassen die Themen Ökosystem Wald, Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit behandelt. Der Jugend werden die sensiblen Zusammenhänge in der Natur bewusst gemacht. Das Arosa Bärenland hat Wurzeln geschlagen, Projekte mit ideellen, jedoch für uns Menschen überlebenswichtigen Werten wachsen. Hans Schmid leitet das Team vom Arosa Bärenland, welches sich aus Fachkräften und Freiwilligen zusammensetzt. Pascal Jenny hatte im Jahr 2010 die Idee zu diesem Projekt und ist heute Präsident der Stiftung Arosa Bären.
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Calandahütte SAC – Gemütlichkeit auf 2073 m ü. M. Wir freuen uns, euch die Calandahütte und ihre faszinierende Umgebung vorstellen zu dürfen! Es soll ein kleiner Einblick sein über den «Beruf» oder «Berufung» Hüttenwart/in. Die Arbeit in und um die Hütte ist interessant, abwechslungsreich, aber auch streng, das schöne Panorama entschädigt für vieles und gibt zusätzliche Motivation! Monika und Beat Gansner
Träume werden doch war – so ist es uns ergangen, als wir letzten Sommer die Calandahütte SAC übernehmen durften. Eine Vision, die wir schon lange in unseren Herzen mitgetragen haben, ist Realität geworden. Es erfüllte uns mit
Gemütliches Stübli in der Calandahütte.
Freude, an diesem wunderschönen Ort unsere erste Saison in Angriff nehmen zu dürfen. Die Einfachheit der Hütte mit ihrem noch urchigen Hüttencharakter ist genau das, was wir gesucht haben. Gekocht und gebacken wird bei uns vor-
(Bilder: Calandahütte SAC)
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Immer wieder beliebt bei den Gästen: ein feines Hütten-
Traumhafte Aussicht und Abendstimmung bei der Calanda-
plättli.
hütte.
wiegend auf dem Holzherd. Unsere Fleisch-, Vegi-, Vegane Capuns, Hüttenplättli, Tagessuppe und dazu ein gutes Glas Wein waren bei unseren Gästen sehr beliebt! Auch die hausgemachte Linzertorte, Bündner Nusstorte und diverse Kuchen waren immer ein Renner! Für einige Gäste mussten wir sogar die Linzertorte reservieren, bis sie von ihrer Bergtour zurückkamen! Monika: «Ich arbeite seit 30 Jahren im Gastgewerbe und liebe den Umgang mit den Gästen. In der
Freizeit bin ich immer wieder in den Bergen und Hütten unterwegs gewesen, und da ist plötzlich der Wunsch nach etwas Eigenem entstanden, aber nicht im Tal, sondern in den Bergen, wo alles unkomplizierter ist und die Menschen irgendwie zufriedener sind.» Beat: «Als sportbegeisterter und naturliebender Mensch war ich sofort begeistert von der Idee, eine eigene SAC-Hütte zu führen und habe meine Frau in diesem Vorhaben tatkräftig unterstützt. Seit zwanzig Jahren bin ich in meinem Beruf mit Menschen in Kontakt, diese Erfahrungen haben mir sehr geholfen im Job als Hüttenwart. Den Menschen etwas Gutes tun – ihnen eine kleine Freude bereiten, sei es mit einem feinen Essen oder einfach nur mit ein paar netten Worten. Eine kurze Zeit abschalten vom hektischen Alltag, die Natur und das Bergpanorama geniessen, das sollen die Gäste bei uns erleben! Wie es bei uns heisst: «Gemütlichkeit auf 2073 m ü. M.» Das Calandahütten-Team freut sich, euch ab dem 2. Juni 2022 wieder persönlich begrüssen zu dürfen.
Nach einer Wanderung oder Biketour sind unsere Liege-
Monika und Beat Gansner aus Seewis Dorf betreuen die
stühle oft sehr beliebt.
Calandahütte des SAC seit 2021.
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Försterwelt – mit Schülerinnen und Schülern im Wald Viele Kinder und Jugendliche verbringen kaum mehr Zeit im Wald – weder in der Schule noch in der Freizeit. So machen sie auch keine unmittelbaren Erfahrungen mit dem Lebensund Wirtschaftsraum Wald. Um diesem Mangel entgegen zuwirken, gibt es das Projekt «Försterwelt». Zwei Lehrpersonen erzählen, wie sehr sie mit ihren Schulklassen von den Wald tagen mit dem Förster profitieren. Rahel Wöhrle, Andreas Koenig
Das Projekt «Försterwelt» will Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrpersonen eine dauerhafte und nachhaltige Beziehung zum Wald ermöglichen und sie mit dem Ökosystem vertraut machen. Der Wald ist eine ideale Lernumgebung und bietet die Möglichkeit, viele Themen des Lehrplans, insbesondere solche zur nachhaltigen Entwicklung, einzubauen. Da der Wald selbst nach dem Lehrplan nicht zwingend behandelt werden muss, droht er so ganz aus dem Stundenplan zu
verschwinden. «Försterwelt» soll ein Ansatz sein, dem Wald einen festen Platz in der Schule zu sichern. Lernen durch Handeln Zusammen mit dem Förster oder der Forstwartin bewirtschaften die Schülerinnen und Schüler im Idealfall während mehreren Jahren ein Stück Wald. Indem sie ausgewählte Forstarbeiten durchführen, erleben sie den Wald und seine Funktionen im
Aus dem Bau von Wildschutzmassnahmen können die Kinder wertvolle Erfahrungen mitnehmen. (alle Bilder: zVg SILVIVA)
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Sensibilisierung der Kinder für die Anliegen des Waldes und seiner Vertreter wirkt über die Eltern in weitere Kreise der Öffentlichkeit. «Försterwelten» in der Schweiz Ein Bericht über das Projekt «Försterwelt» von Marlen Bläsi, Klassenlehrperson 5. Klasse Schulhaus Lachen, Stadtschule Chur: Es ist Ende Januar. Schon zum zweiten Mal in diesem Schuljahr treffen wir uns mit dem Förster im Fürstenwald, in «unserem» Waldstück. Ob der Sommerfliede , ein Neophyt, den wir etliche Male auszogen, oder sogar mit der Axt weggehackten haben, noch dort ist? Der Matheunterricht kann im Wald mit verschiedensten Aufgaben unterstützt werden.
Laufe der Jahreszeiten. Sie entdecken selbständig, engagieren sich und kreieren so eine Bindung zum Wald. Durch das Handeln werden sie mit der Welt des Waldes vertraut und werden für die Aufgaben und Wirkungen der Waldbewirtschaftung und für die Arbeiten des Forstpersonals sensibilisiert. Je nach Standort, der Art der Bewirtschaftung und dem Alter der Teilnehmenden gibt es verschiedene Möglichkeiten für praktische forstliche Aktivitäten: Anzeichnen, Schlagräumung, ökologische Aufwertung (z. B. Erstellen von Kleinstrukturen), Jungwuchspflege, Massnahmen zum Schutz vor Wildschaden, Pflanzungen junger Bäume etc. Die Arbeiten werden von spielerischen Elementen und Momenten der Entdeckung begleitet. So, dass die Schülerinnen und Schüler ganz und gar in die Welt des Waldes eintauchen können. Vorteile für den Forstbetrieb Das Spannende an dem Projekt ist, dass auch der Forstbetrieb davon profitie en kann. Neben den Arbeiten, die durch die Jugendlichen erledigt werden, kann das Forstpersonal mit den zur Verfügung gestellten Unterlagen und Dienstleistungen – z. B. kurzen Weiterbildungen – Erfahrungen in der forstlichen Waldpädagogik sammeln. Und die
«Schon seit mehr als einem Jahr versuchen wir, den Sommerflieder wegzubekommen.» Es ist Winter und kalt. Auf keinen Fall wollen wir frieren. Wir besprechen unsere Erfahrungen vom Herbst. Ja, in Schichten wollen wir uns kleiden. Und eine Kopfbedeckung anziehen, das hält warm. Angekommen im Wald gehen wir mit dem Förster auf Spurensuche. Wir finden Spuren von Menschen und Tieren. Wieder wird uns bewusst, dass der Wald ein Lebensraum ist, den wir mit ganz unterschiedlichen Beteiligten teilen. Neben Tierspuren stossen wir am Boden auch auf Vogelfutterballen, die jemand – in guter Absicht – für die Vögel ausgehängt hat. Der Förster erklärt uns die möglichen Auswirkungen, die dieses Tun auf das Ökosystem Wald hat. Nun wollen wir ein Feuer entfachen, es mit Holz nähren, um dann uns zu nähren, uns zu wärmen. Unsere Zutaten: Birkenrinde, Holzwolle, kleine Holzspiesse und grössere Holzscheite. Übrigens: Wir lernen vom Förster: Ein Holzscheit liefert 2 dl Erdöl. Mit unseren neuen Astsägen gehen wir an die Arbeit. Ein Holzstück von 10 cm soll es werden. Und wir wollen auch herausfinden, wie viel ein Kilogramm Holz ist. Die Bewegung beim Sägen
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wärmt uns und liefert uns wichtige Referenzgrössen für den Matheunterricht.
«Das grosse Fachwissen des Betriebsförsters beeindruckte die ganze Klasse.» Ein Sek-Lehrer erzählt, wie er das Projekt erlebt: Simon Duss, Klassenlehrperson 3. Sek C in Nebikon Vor gut eineinhalb Jahren wurde mir klar: Ich möchte einmal im Monat mit meiner Klasse den Wald besuchen. Als Abwechslung zum Schulalltag und um den Jugendlichen die «Wunder» der Natur wieder etwas näher zu bringen. Schon beim ersten Nachmittag im Wald waren die Schüler/innen meiner Klasse sehr positiv gestimmt – sicher auch, weil sie an diesem Halbtag keinen klassischen Unterricht hatten. Die Waldführung mit Erich Tschopp (Betriebsförster Genossenschaft Wald Wiggertal) vermochte die positive Grundstimmung dann zum Glück weiter anzuheben. Das grosse Fachwissen des Betriebsförsters beeindruckte die ganze Klasse. Zu Beginn des Projekts waren die Halbtage immer mit vielen spannenden Inputs und Ideen ausgefüllt: Bau der Baum- und Strauchschicht analysieren, Bodenlebewesen beobachten, Zersetzung der Blätter erforschen, Aufbau des Bodens studieren und in ruhigen Momenten durch angeleitete Achtsamkeitsübungen über sich und das eigene Leben nachdenken. Schon bald erkannte ich jedoch, dass das straffe Programm eigentlich eher verhinderte, dass die Jugendlichen wirklich mit der Natur und mit sich selber in Kontakt kamen. Ich entschied mich, das Programm viel offener und freier zu gestalten. Von nun an gab es freiwillige Wahlprogramme. Man konnte gemeinsam eine Kugelbahn durch den Wald bauen, Feuer machen und Tee kochen, Kunstwerke gestalten, mit dem Förster einen Baum fällen oder einfach am Feuer sitzen und die Zeit geniessen. Als fester Bestandteil für alle
blieb jeweils der Waldspaziergang, auf dem wir uns verschiedenen Themen rund um den Wald widmeten und dabei viermal pro Jahr auch vom Fachwissen von Erich Tschopp profitie en konnten. Vermutlich macht es die Balance zwischen Wissensvermittlung und freien Aktivitäten aus, damit Kinder und Jugendliche über längere Zeit motiviert bleiben – so wie es ja eigentlich auch im Schulzimmer sein sollte, damit wirklich nachhaltiges Lernen geschehen kann.
«Wir haben zusammengearbeitet und nie aufgegeben, auch wenn wir nicht mehr mochten.» Ein Bericht über das Projekt «Försterwelt» von Christine Lüthi, Klassenlehrperson 3./4. Klasse Schulhaus Brühl, Solothurn Pflanztag mit Blick in die Zukunft An einem goldenen Herbsttag wird die Klasse vom Revierförster und seinem Team erwartet. Heute soll gepflanzt werden. 200 kleine Bäumchen in Töpfen warten darauf, auf dieser Lichtung in den nächsten 100 Jahren in die Höhe zu wachsen. Wisu (so dürfen sie Förster Alois Wertli von der Bürgergemeinde Solothurn nennen) erinnert die Kinder auch daran, dass im Jahr 2121 von der heutigen Pflanzung lediglich noch etwa 10 bis 20 Bäume vorhanden sein werden. Die Kinder erfahren zudem, dass wegen der Klimaerwärmung andere Baumarten in unseren Wäldern wachsen sollen. Schnell sind nach der kurzen Einführung die Gartenhandschuhe verteilt, die Schülerinnen und Schüler in Gruppen eingeteilt, sodass die Arbeit losgehen kann. Mit dem Pflanzlochboh er bereiten die Kinder tiefe Löcher vor, damit die jungen Bäume aus den Töpfen gehoben und eingepflanzt werden können. Andere sind damit beschäftigt, von bereits etwas grösseren Jungbäumen Plastikhüllen zu entfernen. Zusammen mit dem Forstwartlehrling und einem Schnupper-
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Den Wald nicht nur sehen, sondern auch einmal fühlen.
stift kommen die Kinder gut voran und es herrscht emsiges Treiben auf dem Klassen-Waldstück.
«Wir wollen bei der Jugend das Bewusstsein fördern und ihnen vermitteln, warum wir Holz nutzen und Bäume fällen.»
Toni Jäger, Leiter der Abteilung Wald und Alpen in Chur, zu Försterwelt
Schlagräumung macht Stolz Nicht immer sind die Arbeiten an den Waldtagen so abwechslungsreich wie eben beschrieben. Manchmal muss über längere Zeit eintönige Arbeit verrichtet werden. Eine dieser Tätigkeiten ist die Schlagräumung. Dicke und dünne Äste, Totholz, grosse Rindenstücke liegen nun über eine weite
Fläche verteilt auf dem Waldboden. Diese zu räumen, damit wieder angepflanzt werden kann, war die Aufgabe der Brühlkinder. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren vom Förster, dass diese Asthaufen für Igel, Mäuse und Marder als Unterschlupf dienen und gleichzeitig dem Boden Nährstoffe liefern werden. An diesem Tag war Ausdauer und Durchhaltevermögen gefragt. Immer wieder ertönte der Lärm der Motorsäge im Wald. Wenn die Kinder auf einen zu schweren Ast stiessen, kam Wisu und zersägte ihn in kleinere, handlichere Stücke. Obwohl die Minuten weniger schnell verstrichen als sonst, erfüllte der Anblick der geräumten Waldfläche die Kinder am Ende des Tages mit Stolz. Es reichte vor der Heimreise sogar noch für ein «Versteckis» mit der ganzen Klasse. Rahel Wöhrle ist bei SILVIVA für die Kommunikation jeglicher Fachgebiete zuständig. Andreas Koenig betreut bei SILVIVA das Projekt «Försterwelt».
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Kahlschläge und Kahlschlagdefinition Seit einigen Jahren bringt vor allem die Wald- und Holzwirtschaft den Kahlschlag wieder in die Diskussion. Ins Feld geführt werden dessen wirtschaftliche, technische und logistische Vorteile. So sollen die tiefen Erträge aus dem Holzverkauf durch geringere Erntekosten aufgefangen werden. Eine Arbeitsgruppe des Schweizerischen Forstvereins konzentrierte sich auf wirtschaftlich nutzbare Wälder der tieferen Lagen. Wälder mit Schutzfunktion wurden von der Bearbeitung ausgeschlossen, da der Kahlschlag die Schutzwirkung hier in offensichtlicher Weise gefährdet. Markus Zoja
Kahlschläge in der Schweiz Bundesgesetz über den Wald (Waldgesetz, WaG) vom 4. Oktober 1991, Stand am 1. Januar 2017. Art. 22 Kahlschlagverbot: – Kahlschläge und Formen der Holznutzung, die in ihren Auswirkungen Kahlschlägen nahe kommen, sind verboten. – Für besondere waldbauliche Massnahmen können die Kantone Ausnahmen bewilligen. Kahlschlag-Definition für wirtschaftlich nutzbare Wälder der tieferen Lagen «Kahlschlag ist die vollständige Räumung eines Waldbestandes ab der Kluppschwelle von 8 cm BHD (Brusthöhendurchmesser) auf einer zusammenhängenden Fläche von mindestens 0,5 Hektar, falls die Vorverjüngung der Bäume weniger als 30 % der Schlagfläche bedeckt. Die Arbeitsgruppe gibt Bewertungen ab – wohlbemerkt, dass Kahlschläge per se verboten sind: Auszugsweise: Landschaftsbild: Kahlschläge verändern das Landschaftsbild stark und für längere Zeit. Sie werden meist negativ wahrgenommen, auch bei kleineren Kahlschlagflächen
Wirtschaftlichkeit: Die kurzfristigen Kostenvorteile des Kahlschlages bei der Holzernte sind unbestritten: Kahlschlag erlaubt eine rationelle, hoch mechanisierte, ganzjährige Just-in-time-Nutzung bei geringer Unfallgefahr. Allerdings dürfen die Holzerntekosten nicht isoliert betrachtet werden. Auch die Kosten der ersten Produktionsstufe und die Ertragsseite sind einzubeziehen. Über lange Zeiträume ist die Bewertung jeder Betriebsform mit enormen Unsicherheiten behaftet. Die Kahlschlagwirtschaft dürfte bei der Produktion von mittel- bis geringwertigen Sortimenten («Massenproduktion») im Vergleich zu Femelschlag oder Dauerwald wirtschaftlicher sein. Entsprechend den angestrebten Massenprodukten darf dabei waldbaulich nur minimal investiert werden (kaum Pflanzung oder Pflege) Biodiversität: Auf jungen Kahlschlagflächen ist die Artenzahl von Pflanzen und Insekten grösser als im geschlossenen Wald. Quantitativ nimmt die Artenvielfalt zu. Dieser kurz- bis mittelfristige Anstieg ist vergleichbar mit Situationen nach Windwürfen oder Käferschäden. Bei flächiger Kahlschlagwirtschaft verschwinden aber typische Waldarten und speziell jene, deren Lebensraum (sehr) alte Bäume sind. Dieser qualitative Verlust kann lokal oder regional gross sein.
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Mezzaselverwald Klosters, Bannwald seit 1540. Aufnahme Januar 2022.
Boden/Standort: Kahlschlag führt zu abrupten und starken Veränderungen von Standorteigenschaften. Im Boden können diese Veränderungen auf vielen Standorten gravierend und lange andauernd sein. Andere Standorte werden nur wenig oder nur vorübergehend verändert. Wenig gefährdete Standorte zeichnen sich durch geringe Niederschläge, gute Nährstoffversorgung, normal durchlässige Böden und geringe Hangneigung aus. Handlungsspielraum: Strukturierte Mischbestände bieten einen maximalen waldbaulichen Handlungsspielraum. Das Ausbilden solcher Strukturen dauert Jahrzehnte. In der Dauerwaldbewirtschaftung bleibt der grosse Spielraum stets erhalten. Will man sich diesen offen halten, ist der Kahlschlag ausgeschlossen. Wo ein Kahlschlag ausgeführt wird, ist der Handlungsspielraum auf Jahrzehnte hinaus gering. Kahlschlag-Definition für Gebirgswälder Meiner Auffassung nach kann für die Gebirgswälder die Kahlschlag-Definition des Schweizerischen Forstvereins mit Einbezug der folgenden Ergänzungen und Änderungen übernommen werden:
(Bild: Markus Zoja)
«Die Kahlschlagfläche in Gebirgswäldern misst mindestens 1500 Quadratmeter (Öffnungsbreite etwa anderthalb Baumlängen, im Gelände gemessen). Allfällige Besonderheiten, wie rutschgefährdete Runsen, vernässte Standorte, lawinengefährdete Hänge etc. sind vor Ort zu begutachten. An solchen Standorten sind nur gruppen- oder rottenweise Eingriffe zuzulassen. Generell muss im Gebirgswald schonend durchforstet werden. Die Stabilität des Waldbestandes hat oberste Priorität. In Gebirgs-Schutzwäldern gilt für Kahlschläge die Nulltoleranz, das heisst, Durchforstungen sind gruppen- oder rottenweise auszuführen.» Es dauert viele Jahrzehnte, bis sich Waldbestände entwickeln, Gebirgswälder benötigen bedeutend längere Zeiträume für ihre Entstehung. Es wäre dringend wünschenswert, wenn die Kahlschlagdefinitionen Eingang in die Gesetzessammlung fi den würden. Markus Zoja ist dipl. Forstingenieur ETH und lebt in Klosters.
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In Memoria del forestale Gustavo Picenoni 1929 – 2021 Marcello Negrini
Il 19 dicembre 2021 si spegne a Bondo Gustavo Picenoni. Gustavo nasce il 23 aprile 1929, da famiglia contadina. Già in giovane età inizia ad occuparsi nei lavori giornalieri dell’azienda famigliare. Durante l’estate si recava come pastorello sui diversi maggesi, soprattutto in Valle Bondasca. È durante queste attività che sviluppa ben presto l’interesse per l’ambiente, il bosco, la selavaggina, i fiori, gli uccelli e la natura in generale. Frequenta la scuola primaria e secondaria a Bondo. Tra il 1945 – 1947 frequentò i corsi invernali per allevatori al Plantahof. D'estate si dedicava all’azienda agricola e durante i mesi invernali era occupato come boscaiolo. La famiglia coltivò diversi prati e una ventina di pecore fino al 2005. Nel 1949 va per la prima volta a caccia, una passione praticata fi o a tarda età. Il suo territorio di caccia preferito era la Valle Bondasca. Era abile cacciatore, tiratore e conoscitore della Valle. Nel 1974 costruì una casetta a Lera, dove si recava spesso il fine settimana e durante i giorni di vacanza. Amava la quiete e si divertiva a fare delle belle gite. Nel 1958 frequentò un corso di boscaioli a Vicosoprano ed in seguito un corso intercantonale per forestali a Uznach e Trin. Nel gennaio 1961 sposò Erna, nata Pool di Borgonovo. Dalla loro unione nascono i figli Fausto e Guido e la figlia Ivana. Nel 1965 venne nominato forestale dei tre comuni di Sottoporta : Bondo, Soglio e Castasegna. Professione che lo vede attivo fino al pensionamento nel 1994. Durante tutti questi anni si dedica alla gestione dei diversi lavori forestali, dall’organizzazione ed amministrazione della cura del bosco, al taglio ed esbosco sia del bosco comunale che privato. È un territorio molto vasto, impegnativo e con tanta biodiversità. Durante la sua lunga carriera lavorativa è stato confrontato con diversi cambiamenti nel settore: la mo-
dernizzazione della gestione aziendale e della lavorazione. A volte era un po' nostalgico. Grazie al suo lavoro da forestale conosceva molto bene monti e boschi di Sotto Porta. Era una persona corretta alla quale ci si rivolgeva volontieri, sicuri di ricevere una risposta a qualsiasi domanda. Gustavo era un grande conoscitore delle selve castanili, una passione che gli diede sempre grande soddisfazione anche dopo il pensionamento. Dopo il suo pensionamento continuò a dedicarsi alla famiglia e con la moglie nei mesi invernali costruivano grandi e piccole gerla, in primavera ed estate coltivano l’orto ed allevavano le galline. Fino a 90 anni preparava e allestiva la legna per la casa, si occupava della raccolta delle noci, mele e castagne. La domenica con gli amici si recava al Palaz a giocare a carte. Il lavoro lo ha sempre reso contento e non fu facile accettare che le forze diminuivano e non poter più fare tanto. Per gli amici di lavoro resterai sempre nei nostri ricordi.
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Jahresbericht 2021 des Vereins Graubünden Wald 1. Vorstand Unsere Vorstandstätigkeiten liefen situationsbedingt im Hintergrund ab. Die vermeintlich gewonnene Zeit war mit internen Vorhaben jedoch einfach zu füllen. So haben wir endlich unsere neue Website mit aktualisiertem Logo realisiert und organisatorische Baustellen, wie die digitale Ablage und das Regeln von Abläufen bearbeitet. Den Schwung der pandemisch weniger heiklen Zeit im Sommer wollten wir nutzen mit der Durchführung eines Sommerfestes. Leider fand die Idee nur wenig Interesse. Wir nehmen 2022 jedoch noch mal einen Anlauf. 2. Aktivitäten 2.1 Jahresversammlung 2021 Wiederum musste auf eine physische Durchführung der Generalversammlung pandemiebedingt verzichtet werden. Die statutarisch vorgeschriebenen Traktanden wurden schriftlich behandelt. Da gemäss Statuten Vorstandsmitglieder alle drei Jahre in ihrem Amt zu bestätigen sind, wurden Cristina Fisler, Josias Gasser, Orlando Lerch und Mario Denoth wiedergewählt. Adolf Hemmi aus Trimmis wurde die Freimitgliedschaft gewährt. 2.2 Skipostenlauf Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Berichtes wissen wir bereits, dass nach 2020 und 2021 eine Durchführung des Skipostenlaufs auch 2022 pandemiebedingt nicht stattfinden kann. Die organisierenden Cazner Forstleute sicherten aber eine Durchführung unter besseren Rahmenbedingungen zu. Wir freuen uns auf einen kommenden Skipostenlauf in Sarn. 2.3 Lehrlingsabschlussfeier Mitte Juni traten 22 angehende Forstwarte aus dem Kanton Graubünden und dem Fürstentum Liechtenstein zum letzten Teil ihrer Lehrabschlussprüfung in Schaan FL an. Die traditionelle Lehrabschlussfeier, welche von Graubünden Wald organisiert wurde, fand dann gleich am 25. Juni im
Restaurant Loë in Chur statt. Auch im Jahr 2021 konnte aufgrund der Restriktionen des BAG die Feier nur im kleinen Rahmen stattfinden. Berufsbildner, Experten und Gäste durften nicht teilnehmen. Unser Präsident Walter Krättli hielt ein Grusswort. Flurin Guidon (AWN) präsentierte mittels Bilder und Anekdoten aus überbetrieblichen Kursen eine Rückschau über die vergangene Lehrzeit. Dominic Schilling konnte anschliessend 21 Kandidaten zum Lehrabschluss gratulieren. Speziell geehrt wurden die zwei Erstplatzierten Benjamin Lutz und Angelo Vinzenz für ihre Bestnote von 5,6. Dem Jahrgangsbesten Benjamin Lutz mit der Höchstleistung im Qualifikationsbe eich Holzernte wurde für seine hervorragende Leistung die traditionelle goldene Axt mit der Jahrgangsgravur überreicht. 2.4 Verband Schweizer Forstpersonal (VSF) 2.4.1 Präsidentenkonferenz des VSF in Olten Anlässlich der online durchgeführten Präsidentenkonferenz des Verbands Schweizer Forstpersonal VSF vom 5. März wurde noch einmal auf den gescheiterten schweizweiten Gesamtarbeitsvertrag Forst zurückgeschaut. Weiter wurden in Zusammenhang mit der laufenden Revision des Rahmenlehrplans Förster HF Umfrageresultate gezeigt, welche unter Branchenvertretern und frischen Berufsleuten erhoben wurden. Die Aussagen zeigten teilweise widersprüchliche Einschätzungen. Dennoch, die Relevanzabschätzung zu den Arbeitsprozessen fiel von den Branchenvertretern und den Berufseinsteigern ähnlich aus. Weiter wurden die Tätigkeiten und Absichten der Interessengemeinschaft Wald-Wild, welcher Jagd Schweiz, der Schweizerische Forstverein, der Verband Schweizer Forstpersonal, Silviva und Wald Schweiz angehören, vorgestellt. Vonseiten Graubünden Wald wurde zu schweizweit mehr Einigkeit innerhalb der Forstbranche in der Kommunikation der Waldverjüngungsprobleme aufgrund hoher Schalenwildbestände appelliert.
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2.4.2 Delegiertenversammlung des VSF An der Delegiertenversammlung am 10. September in Schaffhausen waren Daniel Buchli, Safie und Beat Philipp, Untervaz Vertreter unseres Vereins. Neben den üblichen Traktanden waren keine bedeutenden Geschäfte traktandiert. 2.5 17. Bündner Holzhauereimeisterschaft Am Samstag, 2. Oktober massen sich Bündner, leider keine Liechtensteiner aber weitere Schweizer Forstleute an den kantonalen Meisterschaften im Holzhauereiwettkampf in Seewis. Der Anlass wurde im Rahmen des Prättigauer Alpspektakels von den Forstbetrieben der Region Herrschaft/Prättigau organisiert und von zahlreichen Zuschauern verfolgt. Der Wettkampf erfolgte in den Disziplinen Kettenwechsel, Präzisionsschnitt, Kombischnitt, Fällen und Entasten und entsprach den Vorgaben des Weltverbandes IALC. Insgesamt traten 45 Athleten zum Wettkampf an. Arno Illien aus Cazis ist der neue Bündnermeister im Holzhauereiwettkampf. Bei den Lernenden siegte Jann Boner und unter den Gästen setzte sich Jan Wegmann an die Spitze. In der Gruppenwertung siegte ebenfalls das Team der ehrgeizigen Cazner mit den Wettkämpfern Heinrich Faust, Arno Illien und Ralf Prinoth. In der Teamwertung wurden acht Teams gewertet. Für die Teilnehmer des Swiss Teams ging es um die interne Selektion für die WM in Belgrad. Das Swiss Team konnte sich an den Wettkämpfen in Seedorf BE und in Seewis GR und an zwei Selektionen auf dem Trainingsgelände für die WM qualifizie en. Selektioniert aus dem Swiss Team für die 34. World Logging Championship Belgrad vom 7.–11.9.2022 haben sich Balz Recher, Philipp Amstutz, Urs Amstutz und der Bündner Nico Widmer (U24). 2.6 ARGE 2.6.1 Online Kampagne anstelle des alpinen Schutzwaldpreises Helvetia Viele Veranstaltungen im ganzen Alpenbogen konnten wegen der Pandemie nicht ausgeführt
werden. Darum hat sich die ARGE Alpenländische Forstvereine entschieden, im Jahr 2021 keinen Schutzwaldpreis zu verleihen. Tatenlos blieb die ARGE aber nicht. Man nutzte die Zeit, um eine neue Website zu gestalten sowie in den sozialen Medien Facebook und Instagram aktiv zu werden. Jeder Monat war einem anderen Mitgliedsverein der ARGE gewidmet. Diese konnten ihre Anliegen und Meldungen in Bezug zum Schutzwald mit vier bis fünf Beiträgen anbringen. Graubünden Wald war im Monat August an der Reihe. Sämtliche Beiträge sind auf Facebook oder Instagram zu sehen. Die Helvetia Versicherung hat sich auch bei dieser Aktion finanziell stark beteiligt 2.6.2 Tagung der Vorstände der ARGE Alpenländischer Forstvereine Das ARGE Vorständetreffen im Oktober fand in Hohenems statt und bildet eine wertvolle Plattform, sich unter Waldleuten des Alpenbogens auszutauschen und zu koordinieren. Das ARGE-Jahr 2021 war geprägt von der Social-Media-Kampagne, deren künftige, aktive Gestaltung sich erwartungsgemäss herausfordernd darstellte und zu reichlich Diskussionen führte. Der ARGE Schutzwaldpreis Helvetia 2021, welcher im März 2022 verliehen wird, wurde in einer speziellen Durchführungsform zur Würdigung von Medienarbeit im Bereich Schutzwald beschlossen. In den vier Kategorien Print, Video/Audio, Jurypreis und Schutzwaldpate können Kandidaten gemeldet werden. 3. Kommissionen 3.1 Redaktionskommission «Bündner Wald» Die Kommission traf sich am 18. August 2021 in Chur zu ihrer ordentlichen Sitzung. Das Redaktionsprogramm für das Jahr 2022 mit interessanten Themen wurde erstellt. Leider wurde ein Ersatz für die Kolumne Klemmschnitt noch nicht definiti gefunden. Aus Kostengründen wird der Bündner Wald weiterhin in Plastikfolie versendet.
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Viola Sala wird ab Februar 2022 nicht mehr als Redakteurin für den Bündner Wald zur Verfügung stehen, was wir sehr bedauern. Neben zunehmenden beruflichen Aufgaben sind auch das Handeln nach Grundsätzen der Public Corporate Governance des AWN ausschlaggebend. AWN-Angestellte dürfen danach solche Funktionen nicht mehr in ihrer Arbeitszeit wahrnehmen, das AWN selbst darf ab 2023 auch nicht mehr in der Trägerschaft des Bündner Wald auftreten. Diese Entscheidungen haben auch finanzielle Folgen für unsere Zeitschrift. Die Kommission hat sich deswegen zu einer ausserordentlichen Sitzung im November getroffen. Eine neue Lösung für die Besetzung der Redaktion ist in Aussicht. Das AWN wird sich weiterhin für unsere Zeitschrift stark engagieren, jedoch ist die Form noch zu konkretisieren. Mit der Digitalisierung aller bisherigen «Bündner Wald»-Ausgaben, einer neuen Website, der neuen Trägerschaft und den damit verbundenen Finanzierungslösungen stehen unmittelbar grosse Herausforderungen für unsere Zeitschrift an. Ein aktives Anwerben neuer Abonnenten und hoffentlich Neumitgliedern durch alle Mitglieder ist weiterhin herzlich erwünscht. 3.2 Forstliche Aus- und Weiterbildungskommission OdA Wald Philipp Christen, Thusis, Curdin Gregori, Mastrils, und Andi Stucki, Castrisch sind für Graubünden Wald Vertreter in der kantonalen Organisation der Arbeitswelt Wald und gestalten so aktiv die Ausund Weiterbildung mit. Ein jährlicher Höhepunkt in der Berufsbildung bildet die Feier zum Lehrabschluss der Forstwarte und -wartinnen, welche 2021 durch GR Wald in Chur organisiert wurde. Die schweizweite Prämierung der Lerndokumentationen wurde durch unseren Verein finanziell unterstützt. Inhalt der neuen Vereinswebsite bildet auch eine Rubrik «Netzwerk», welche Inputs zu weiteren Institutionen und Angeboten zur persön-
lichen Weiterentwicklung der Lernenden und aller Waldangestellten gibt. 3.3 Forstpersonalkommission Nachdem sich die Forstpersonalkommission im letzten Jahr vorab selbstständig schlanker aufgestellt hat, nahm die Aktivität im Vereinsjahr wieder zu. Die vollzogenen Änderungen werden in Form eines revidierten Reglements der Generalversammlung 2022 zur Genehmigung unterbreitet. Unsere Forstpersonalkommission (FOPEKO) ist seit Mitte 2021 als Arbeitnehmervertretung in einer Arbeitsgruppe mit dem Bündner Forstunternehmerverband und den Waldeigentümern SELVA in Verhandlungen zu einem Gesamtarbeitsvertrag Forst Graubünden (GAV). Unsere Vertreter sind Arnold Denoth, Lavin und Mario Lucchinetti, Maloja. Ein erster GAV-Entwurf der Arbeitsgruppe liegt vor und wird aktuell vertrags- und arbeitsrechtlich überprüft. Eine weitere, anstehende Herausforderung ist das Finden geeigneter Berufsleute für Forstwartarbeiten. Bislang eher aus anderen Kantonen bekannt, nehmen Meldungen solcher Probleme an die FOPEKO und den Vorstand GR Wald ebenfalls zu. Wie dem begegnet werden kann, ist nicht einfach und bedarf eines gemeinsamen Efforts der ganzen Branche. In Anbetracht dessen ist der durch die GAV-Verhandlungen aktivierte Austausch zwischen allen Waldverbänden/-vereinen Graubündens sehr erfreulich. Durch direkte, gemeinsame Tätigkeiten ist die Schwelle zur Besprechung weiterer Themen wesentlich geringer und die Chance auf gemeinsames, starkes Auftreten höher. 3.4 Arbeitsgruppe Wald und Wild Die Arbeitsgruppe hat sich anlässlich der parlamentarischen Arbeit zur Revision der eidg. Jagdverordnung engagiert. GR Wald hat in der Vernehmlassung mit einer eigenen Stellungnahme an das BAFU die Situation in den Bündner Wäldern geschildert und die Stellungnahme des Schweizeri-
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schen Forstvereins unterstützt. Weiter wurden alle eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier Graubündens mit einem Schreiben über unsere Sichtweise informiert. Die Südostschweiz hat Ende Februar 2021 darüber berichtet. Mit Freude haben wir vom Entscheid der Regierung Kenntnis genommen, dass die jährliche Beurteilung des Schalenwildeinflusses über die gesamte Waldfläche Graubündens durch die Revierförster und Regionalforstingenieure nun als interaktive Karte veröffentlicht wird. Dies nach grossrätlichen Aufträgen an die Regierung, die von unserem Vorstandsmitglied J. Gasser initiiert wurden. Anfang Juni 2021 wurde auf kantonaler Ebene die Initiative «Für eine naturverträgliche und ethische Jagd» von Wildtierschutz Schweiz mit 79 % Nein-Stimmen sehr deutlich abgelehnt. Wir sind erleichtert, dass die aus unserer Sicht unvernünftigen und teilweise utopischen Vorschläge abgelehnt wurden. Seit diesem Jahr findet ein regelmässiger Austausch zwischen den Amtsleitern des AWN und AJF und Vertretern des BKPJV, der SELVA und von GR Wald statt. Er dient der direkten Kommunikation und zur Weitergabe von Hintergrundinformationen. Mitte August, anlässlich der SELVA GV, haben wir Kenntnis genommen von den Entscheiden zu den Mitgliederanträgen im Themenbereich Wald-Wild. Für weite Kreise, wie auch für uns überraschend, erfolgte am gleichen Anlass die Kommunikation der regierungsrätlichen Strategie «Lebensraum Wald – Wild 2021». Wir unterstützen die allgemeinen Stossrichtungen darin und werden die konkreten Umsetzungsschritte der kantonalen Ämter dazu aufmerksam verfolgen. Denn die Erreichung der Ziele setzt aus Sicht von GR Wald neben dem weiterhin sehr grossen Effort der Jäger auch relevante regulatorische Anpassungen voraus. Der Austausch am grünen Tisch ist bedauerlicherweise etwas eingeschlafen. Dies kann nicht aufgrund fehlender gemeinsamer Themen geschehen sein. Wir sind bestrebt, für diese Form des Aus-
tauschs bei den bisherigen Teilnehmenden Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir danken allen Mitgliedern, die sich für das Thema Wald – Wild engagieren. 3.5 Jahresbericht der Kommission Holzhauereimeisterschaften Wie schon der Bericht über die kantonale Holzhauereimeisterschaft gezeigt hat, hat es auch dieses Jahr ein Bündner geschafft, sich für internationale Wettkämpfe zu qualifizie en. Nico Widmer aus Cazis kann 2022 an die WM nach Zagreb. Welche Bündner Wettkämpfer dann an der Schweizermeisterschaft 2023 den Kanton Graubünden vertreten werden, ist noch offen. Daneben ist erfreulich, dass sich unsere Holzhauereikommission personell neu organisiert und so weiter Grundlage bietet für spannende Wettkämpfe. 4. Mitglieder Gegenüber dem letzten Jahr konnten 17 neue Einzelmitglieder hinzugewonnen werden. Daneben erfolgte der Austritt von neun Einzelmitgliedern und einem Kollektivmitglied. Wir haben Kenntnis erhalten vom Tod unserer Mitglieder Hans Bantli- Gredig, Carl Mosca und Gustavo Picenoni-Pool, deren Angehörigen wir unser aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken. Ehrenmitglieder Freimitglieder Einzelmitglieder Kollektivmitglieder Total
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5. Dank und Ausblick Wie geht es eigentlich dem Bündner Wald im Vergleich zum vorigen Jahr? Ich meine vorab den aus Bäumen zusammengesetzten, richtigen Bündner Wald. – Der Klimawandel und das Schalenwild belasten weiter, die Holzpreise haben sich etwas erholt, Beitragsänderungen pendeln sich ein, und die touristische Nutzung nimmt weiter zu. Eine Bilanz
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zu ziehen ist mir nicht möglich. Dennoch klar erkennbar gäbe es noch manches Thema, für das sich Graubünden Wald zur Verbesserung im Kleinen einsetzen könnte. Aber wie geht es dem «Bündner Wald», der Zeitschrift? Dort stehen wie gehört, auf unterschiedlicher Ebene grosse Änderungen an und bringen Ungewissheit. In solchen Situationen ist man neben eigenem Effort gut beraten zu vertrauen. Vertrauen in Partner, die den Wert einer guten Sache schätzen und weiter unterstützen. Ebenso vertrauen in neue Strukturen und Köpfe, welche Impulse bringen. Und wie geht’s denn eigentlich euch, den Bündner Waldleuten? – Wir vom Vorstand und zahlreiche von euch haben sich Mühe gegeben, damit wir alle Ende Jahr mit Freude und vielleicht sogar einem kleinen Mehrwert weiterhin stolze Bündner Waldleute sind. Wir danken herzlich Felix Wyss mit seinem OK und den Forstbetrieben der Region 2 als Organisatoren der Holzhauereimeisterschaft in Seewis, Christian Rüsch für seine Sammelaktion in unserem Namen zur Realisierung der wissenschaftlichen Publikation zur Coaz-Ausstellung im Rhätischen Museum, dem Bündner Forstunternehmerverband und der SELVA für die konstruktiven Verhandlungen in Richtung Gesamtarbeitsvertrag Forst Graubünden und den Redaktoren des «Bündner Wald», Viola Sala und Jörg Clavadetscher, welche wiederum hervorragende Arbeit geleistet haben, die von vielen sehr geschätzt wird. Ebenso herzlich danken wir Urban Maissen und dem Amt für Wald und Naturgefahren für deren Vertrauen und Unterstützung, und natürlich unseren Kommissions- und
Arbeitsgruppenmitgliedern, die sich für den Wald, für die Zeitschrift und für uns alle engagieren. Mit der Holzhauereimeisterschaft und dem ARGE Vorständetreffen kehrten nach 2020 wieder erste physische Anlässe in unser Vereinsleben zurück. Genau das, was sich viele unter Vereinsleben wohl auch vorstellen. Wir vom Vorstand wünschen uns fest und sind auch bereit, im laufenden Jahr euch vermehrt zu treffen. Unsere eigenen Anlässe, wie auch die «Multitalent Wald»-Anlässe des Amtes für Wald und Naturgefahren, an welchen wir zugegen sein werden, bieten uns allen Gelegenheit. Wir freuen uns auf euch. Untervaz, Februar 2022 Für den Vorstand Walter Krättli
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Budget 2022 Einnahmen Mitgliederbeiträge Zinsen Sparhefte, Obligationen Shop / PR Artikel Leistungsvereinbarung AWN Graubünden
Budget 2021
Rechnung 2021
Differenz 2021
Budget 2022
23 000.00
23 220.00
220.00
23 000.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
0.00
15 000.00
15 000.00
0.00
GV Graubünden Wald
0.00
0.00
0.00
Tagungen / Veranstaltungen
0.00
0.00
0.00
ARGE Alpenländische Forstvereine
0.00
0.00
0.00
Schutzwaldpreis
0.00
0.00
0.00
Veranstalter Holzhauerei OK Seewis
15 000.00
6 725.00
0.00
−6 725.00
Coaz-Ausstellung
0.00
22 250.00
22 250.00
Total Einnahmen
44 725.00
60 470.00
15 745.00
38 000.00
Jahresbeiträge
6 700.00
6 760.00
60.00
6 800.00
Spesen Chargenträger
3 000.00
1 361.75
−1 638.25
2 500.00
5 000.00
6 102.65
1 102.65
3 000.00 2 000.00
Ausgaben
GAV Graubünden Verwaltungsaufwand, Steuern Shop / PR Artikel
3 000.00
0.00
0.00
0.00
GV Graubünden Wald
1 500.00
0.00
−1 500.00
1 500.00
Tagungen / Veranstaltungen
1 000.00
98.00
−902.00
1 000.00
13 000.00
14 547.60
1 547.60
17 000.00
Berufsbildung
7 500.00
3 795.85
−3 704.15
7 500.00
Holzhauereimeisterschaften
1 000.00
0.00
−1 000.00
0.00 2 000.00
«Bündner Wald» Leistungen AWN Graubünden
Berufswettkämpfer
2 000.00
900.00
−1 100.00
Anerkennungspreis / PR
2 500.00
1 800.00
−700.00
0.00
ARGE Alpenländische Forstvereine
1 000.00
0.00
−1 000.00
1 000.00
Schutzwaldpreis Veranstalter Holzhauerei OK Seewis Coaz-Ausstellung
0.00
0.00
0.00
0.00
6 725.00
0.00
−6 725.00
0.00
0.00
22 250.00
22 250.00
0.00
Total Ausgaben
50 925.00
57 615.85
6 690.85
47 300.00
Einnahmen- / Ausgabenüberschuss
−6 200.00
2 854.15
9 054.15
−9 300.00
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Jahresrechnung 2021 Erfolgsrechnung 2021
Bilanz per 31. Dezember 2021
Einnahmen Mitgliederbeiträge
Aktiven 23 220.00
Kassa
0.00
Zinsen Sparheft, Obligationen
0.00
Bankkonto GKB CK 432.035.200
91 766.80
Shop / PR Artikel
0.00
Bankkonto GKB CK 432.035.201
4 419.40
Leistungsvereinbarung Kt. Graubünden
15 000.00
Debitoren
GV Graubünden Wald
0.00
Verrechnungssteuer
Tagungen / Veranstaltungen
0.00
Transitorische Aktiven
ARGE Alpenländische Forstvereine
0.00
Total Aktiven
Schutzwaldpreis
0.00
Veranstalter Holzhauerei OK Seewis
0.00 22 250.00
Kreditoren
Total Einnahmen
60 470.00
Transitorische Passiven Eigenkapital Gewinn / Verlust
Jahresbeiträge VSF
6 760.00
Spesen Chargenträger
1 361.75
Verwaltungsaufwand, Steuern
6 102.65
Shop / PR Artikel GV Graubünden Wald Tagungen / Veranstaltungen «Bündner Wald»
Holzhauereimeisterschaft Berufswettkämpfer Anerkennungspreis / PR
Total Passiven
29 456.05 4 419.40 74 509.10 2 854.15 111 238.70
Vermögensausweis
0.00
Vermögen am 31.12.2020
0.00
Gewinn 2021
74 509.10 2 854.15
98.00 14 547.60
Leistungen AWN Graubünden Berufsbildung
15 000.00 111 238.70
Passiven
Coaz-Ausstellung
Ausgaben
0.00 52.50
3 795.85 0.00
Vermögen am 31.12.2021
77 363.25
Der Kassier: M. Denoth Maienfeld, den 27. Januar 2022 Die Revisoren: P. Murbach / M. Cathomen
900.00 1 800.00
ARGE Alpenländische Forstvereine
0.00
Schutzwaldpreis
0.00
Veranstalter Holzhauerei OK Seewis
0.00
Coaz-Ausstellung
22 250.00
Total Ausgaben
57 615.85
Gewinn/Verlust
2 854.15
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Erläuterungen des Kassiers zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2021 Liebe Mitglieder von Graubünden Wald Im Budget wurde mit einem Defizit von Fr. 6200.– gerechnet. Effektiv resultierte ein Gewinn von Fr. 2854.15. Dadurch vergrösserte sich das Vereinsvermögen per 31. Dezember 2021 auf Fr. 77 363.25. Mitglieder per 31. Dezember 2021 Gegenüber dem letzten Jahr konnten 17 neue Einzelmitglieder hinzugewonnen werden, hatten jedoch auch den Austritt von 9 Einzelmitgliedern und 1 Kollektivmitglied zur Kenntnis zu nehmen. Leider mussten wir 2021 von unseren Mitgliedern Gustavo Picenoni und Hans Bantli-Gredig Abschied nehmen. Mitgliederbestand Ehrenmitglieder Freimitglieder Einzelmitglieder Kollektivmitglieder Total
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Kreditoren Diese setzten sich aus folgenden Rechnungen zusammen: Schlussrechnung Bündner Wald, Spesen Vorstand und Holzhauereikommission und der Auszahlung der einbezahlten Gelder für die Sonderausstellung «Wilhelm Coaz». Veranstaltungskonto Die Holzereimeisterschaften konnten im Herbst 2021 in Seewis durchgeführt werden. Per 31. Dezember 2021 hatte das OK noch ein Restguthaben auf dem Konto, dieses wird ihnen überwiesen und als transitorische Passiven aufgeführt. Graubünden Wald stellt dieses Konto für zukünftige Veranstaltungen an OKs zur Verfügung.
Graubünden Wald unter anderem folgende Aufgaben: – Berufsbildung (OdA Wald, LAP-Feier, Prämierung der besten Lehrabschlüsse, Fachtagungen etc.) – Berufswerbung (Berufswettkampf Holzerei, Förderung von Berufswettkämpfen, Mitwirkung bei Berufsschauen) – Interkantonale und internationale Kontakte (VSF, ARGE Alpenländische Forstvereine) Der finanzielle Aufwand für diese Aufgaben belief sich im Jahr 2021 auf Fr. 3795.85. Durch die Pandemie konnte nicht wie budgetiert eine normale Lehrabschlussfeier veranstaltet werden. Es fand im engen Kreis eine kleinere Lehrabschlussfeier statt. Dadurch war der Aufwand wesentlich geringer als budgetiert. Das AWN unterstützte uns wie vereinbart laut Leistungsvereinbarung mit Fr. 15 000.– in diesem Jahr. Ausgabenminderung bedingt durch die Pandemie Veranstaltungen konnten nicht wie geplant durchgeführt werden. Dadurch sanken die Ausgaben für folgende Konten: ARGE Alpenländische Forstvereine, Berufswettkämpfer, GV Graubünden Wald. Sonderausstellung «Wilhelm Coaz», Rhätisches Museum ab November 2021 Der Vereinsvorstand von Graubünden Wald entschied, durch Christian Rüsch die Spendengelder zu sammeln und diese dem Institut für Kulturforschung in Chur (Rhätisches Museum) zu überweisen. Auch in diesem Jahr konnte ein Betrag von Fr. 22 500.– überwiesen werden. Der Kassier: Mario Denoth, 20. Januar 2022
Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Graubünden Im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Amt für Wald und Naturgefahren übernimmt
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12.04.2022 10:10:03
Revisorenbericht 2021: Am Donnerstag, den 27.01.2022 haben Pascal Murbach und Mattiu Cathomen die Rechnung 2021 von Graubünden Wald geprüft. Die stichprobenweisen geprüften Belege sind alle vorhanden und entsprechen der Rechnungsaufstellung. Die Abschlüsse der einzelnen Konti stimmen mit der Buchhaltung überein. Die Rechnung 2021 schliesst mit einem Gewinn von Fr. 2854.15. Das Vermögen von Graubünden Wald betrug am 31. Dezember 2021 Fr. 77 363.25 Die Rechnungsrevisoren stellen folgende Anträge:
1. die Rechnung 2021 zu genehmigen 2. Kassier und Vorstand zu entlasten Die Rechnungsrevisoren danken Kassier Mario Denoth für die sauber und lückenlos geführte Rechnung von Graubünden Wald und dem Vorstand für seine Arbeit. Tamins, den 27. Januar 2022
Die Rechnungsrevisoren: Pascal Murbach
Mattiu Cathomen
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12.04.2022 10:10:04
Jahresversammlung Graubünden Wald 2022 Verein Graubünden Wald in Chur Programm Freitag, 20. Mai 2022 9 bis 9.30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer B12 Restaurat & Bar, Brandisstrasse 12, 7000 Chur Kaffee und Gipfeli 9.30 bis 11. Uhr: Jahresversammlung Graubünden Wald 2022 11 bis 11.45 Uhr Apéro 11.45 bis 13.30 Uhr Mittagessen 13.30 bis 16.00 Uhr Exkursion im Schwarzwald, Thema Wald-Wild-Problematik. Fahrt mit der Brambrüeschbahn. Tagungsschluss
Traktandenliste GV 2022 1. Eröffnung durch den Präsidenten 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Resultateprotokoll der letzten Generalversammlung 20211 4. Jahresbericht 2021 5. Jahresrechnung und Revisorenbericht 6. Budget 2022 und Festsetzung Mitgliederbeiträge 7. Tätigkeitsprogramm 2022 8. Wahlen 9. Ernennung von Frei- und Ehrenmitgliedern 10. Anträge 11. FOPEKO: Reglementenrevision 2/Bestätigung der Mitglieder 12. Gesamtarbeitsvertrag Forst Graubünden 2 13. Mitteilungen Kommissionen /Arbeitsgruppen 14. Tagungsort 2023 15. Informationen des Kantonsförsters U. Maissen 16. Varia 1 Das Protokoll wurde in der BüWa-Ausgabe August 2021 publiziert und ist online auf graubuendenwald.ch einzusehen. 2 Der Entwurf ist auf unserer Website. In Papier kann dieser beim Vorstand verlangt werden (081 403 33 62).
Anmeldetalon für die Jahresversammlung des Vereins Graubünden Wald in Chur vom 20. Mai 2022 Name
Vorname
Adresse
PLZ/Ort
Mobile
Ort/Datum
Unterschrift
Programm
Preis/Person
Nur Jahresversammlung
kostenlos
Jahresversammlung mit Mittagessen
Fr. 50.–
Jahresversammlung mit Mittagessen und Exkursion
Fr. 50.–
bitte ankreuzen
Menü vegetarisch Rasche Anmeldung ist erwünscht! Rücksendung bis spätestens 6. Mai 2022 an: Amt für Wald und Naturgefahren, Zentrale Chur, Ringstrasse 10, 7000 Chur, z. Hd. Frau Ines Scherrer, Telefon 081 257 38 77, E-Mail info@awn.gr.ch
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Gemeinsame Holzvermarktung der Waldeigentümer Die Holzvermarktung Graubünden AG – in Kurzform als HVM bekannt – ist ein 2019 durch 25 Bündner Gemeinden gegründetes Unternehmen zur Stärkung einer nachhaltigen, regionalen Waldwirtschaft und Sicherstellung einer langfristigen Holzversorgung für unsere Kunden. Als starkes Unternehmen im Bereich des Energieholzmarktes konnte als Partner und Minderheitsaktionär die Zürichholz AG gewonnen werden. Michael Beck
Über die beauftragte Geschäftsstelle sind die an der HVM beteiligten Gemeinden (i. d. R. vertreten durch Gemeindeforstbetriebe) und Waldeigentümer am Puls des Holzmarktes. Kerngeschäft ist die Vermarktung sämtlicher Rund-, Industrie- und Energieholzsortimente. Die HVM kauft und verkauft dabei sämtliche Sortimente. Sie berät, unterstützt und entlastet Aktionäre und weitere Kunden während der Holz-Bereitstellung und der Transportlogistik. Dank einem grossen Abnehmer-Netzwerk im Inund Ausland kann die HVM das Holz der Aktionäre gezielt und zeitgerecht absetzen. Dies hat sich in der Vergangenheit besonders in Situationen mit vollen Sägewerken bewährt. Während andere auf ihrem Holz sitzen blieben, konnte die HVM weiterhin liefern und so das Holz der Aktionäre und Kunden jederzeit in Wert setzen. Dank der Bündelung
der Holzmengen kann sie zudem stärker auf dem globalisierten Holzmarkt auftreten, längerfristig ausgerichtete Angebote platzieren und die Interessen der Waldeigentümer einbringen. Mit langfristig ausgerichteten Verträgen können Waldeigentümer entsprechend planen. Im Aufbau ist der zunehmend an Bedeutung gewinnende Energieholzbereich. Dabei kann die HVM vom auf dem Energieholzmarkt bestens etablierten Partner, der Zürichholz AG profitie en. Die HVM ist mit Partnern als Entwickler von Projekten dran, welche den baulichen und energetischen Einsatz von Holz aus Graubünden und Umgebung fördern und selbst langfristig das Wichtigste, nämlich die Holzversorgung sicherstellt. Mittelfristig will HVM für seine Aktionäre, Gemeinden, Reviere zudem auch CO²-Zertifikate bündeln und vermarkten. Hierfür nimmt sie aktiv an der entsprechenden Debatte von Graubünden Holz teil und begrüsst die Auslegeordnung von Graubünden Holz zum Thema CO². Die HVM ist eine von Waldeigentümern für Waldeigentümer gegründete Organisation, welche professionell Holz in unterschiedlicher Form vermarktet, in der Umsetzung den Einfluss der Aktionäre zulässt, transparent ist und sich innovativ weiterentwickelt. Sie ist ein Unternehmen, das dank gebündelter Kräfte und Interessen erfolgreich auf dem globalisierten Holzmarkt besteht.
Starkholztransport. (Bild: Christian Marugg)
Michael Beck ist Geschäftsführer der HVM.
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Rotex im Bündner Wald Rotex Helicopter AG – Die Spezialisten für Unterlastflüge im Forstlichen Einsatz. Der hohe Anteil an Forstarbeiten ermöglicht uns, unser Knowhow und unser Handwerk zu perfektionieren. Wir sehen die Helikopter nicht als Konkurrenz zur konventionellen Holzbringung, sondern als wertvolle Ergänzung. Das ideale Rückemittel am richtigen Ort einzusetzen, ist wirtschaftlich und nachhaltig zugleich. Gabriel Richner
Die in Balzers und Kägiswil beheimatete Rotex Helicopter AG beschäftigt 55 Personen und ist in ganz Europa tätig. Rotex ist das einzige Unternehmen in Europa, das mit dem Helikopter K-Max arbeitet. Der Holztransport ist nach wie vor unser wichtigstes Standbein. Untenstehend beschreiben wir zwei speziellere Einsatzarten, die im Wald, ergänzend zum «normalen» Transport, immer mehr gefragt sind und zusätzliche Lösungswege anbieten. Grapple (Helikopter – Holzzange) Verkeiltes Schwemmholz an einem Brückenpfeiler, Bäume, die nach Sturmwinden oder Schneedruck auf Stromleitungen liegen, Holz in Bachläufen oder Rutschgebieten – Die ROTEX-Helikopter-Holzzange (Grapple) ist eine aussergewöhnliche Lösung für aussergewöhnliche Aufgaben. Besonders dort, wo Holz aus schwierigem Gelände oder aus Gefahrenzonen abtransportiert werden muss, kann die hydraulische Holzzange ihre Stärken ausspielen. Gesteuert wird die mächtige Greifzange mit einer durchschnittlichen Klemmkraft von 2,3 Tonnen vom Piloten aus dem Cockpit. Damit kann er sich ganze Bäume aus der Luft greifen, ohne dass sich Personen ins Gefahrengebiet begeben müssen. Spezialholzerei Entlang von viel befahrenen Strassen und Bahnlinien, zwischen Häuserreihen, in Parkanlagen oder in der Nähe von Stromleitungen ist das konventionelle Fällen von Bäumen oft nicht möglich. Wenn einem die Bäume an solch exponierten Stellen «über den Kopf wachsen», bietet sich der Abtransport
stehender Bäume per Helikopter als ideale Lösung an. In den letzten Jahren hat sich die ROTEX zum Spezialisten im Bereich der Spezialholzerei entwickelt. Das Team von erfahrenen Piloten und ausgewiesenen Kletterspezialisten garantiert für eine professionelle Ausführung der anspruchsvollen Arbeiten. Auch dann, wenn sehr grosse Bäume in mehreren Teilen ausgeflogen werden müssen. Mehrere Tausend Rotationen von stehend ausgeflogenen Bäumen sind unser Leistungsausweis. Wollen Sie Bäume spurlos verschwinden lassen, empfiehlt sich der Einsatz des Helikopters Vorteile der Spezialholzerei – Kurze Arbeitszeiten – Strassen- und Bahnsperrungen oder Unterbrüche von Stromleitungen nur für Minuten statt Stunden. – Platzsparend – Bäume können bei engen Platzverhältnissen abtransportiert werden – weil auf die Installation eines grossen Krans verzichtet werden kann, ist eine Totalsperrung von Strassen oder Bahnlinien nicht notwendig. – Schonend – Die Belastung für Anwohner und die Umgebung beschränkt sich auf ein Minimum. Es sind keine schweren Gerätschaften beim Einsatzort nötig. Der übrige Baum- und Pflanzenb stand kann sich rasch erholen und die Gefahr von Bodenerosion wird minimiert. – Sauber – zurück bleibt nur ein bisschen Sägemehl Als Projektleiter ist Gabriel Richner bei der Rotex Helicopter AG für Aufträge und Beratung in der Ostschweiz zuständig.
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Vorschau «Bündner Wald» Juni 2022 Borkenkäferarten Es sind nicht nur die Buchdrucker-Borkenkäfer, die unseren Wäldern zunehmend zusetzen. Der Ips typographus ist zwar der bedeutendste von den 112 in der Schweiz vorkommenden Borkenkäferarten. Er befällt bekanntlich vor allem die Fichte, die mit Abstand häufigste Baumart unserer Wälder, insbesondere auch der Schutzwälder. Doch was ist mit den anderen 111 Borkenkäferarten und allfälligen Neuzuzügern? Nebst einer Übersicht über die wichtigsten Arten richtet der nächste «Bündner Wald» den Fokus auf die Situation in Graubünden und beleuchtet Erfahrungen, Monitoring und mögliche Massnahmen auch von jenseits der Landesgrenzen. Redaktion: Susi Schildknecht Vorschau auf die nächsten Nummern: August 2022: Pilze im Wald Redaktion: Jörg Clavadetscher Redaktionsschluss: 21. Juni 2022 Oktober 2022: Klimaschutzprojekt Redaktion: Susi Schildknecht Redaktionsschluss: 23. August 2022
Herausgegeben von Graubünden Wald, Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden und der SELVA. Verlag: © Somedia Production AG, CH-7007 Chur Sekretariat: SELVA, Bahnhofplatz 1, CH-7302 Landquart, Telefon + 41 (0) 81 300 22 44, buendnerwald @ selva-gr.ch Redaktoren: Redaktion: Susi Schildknecht, susi.schildknecht@bluewin.ch, Jörg Clavadetscher, forestal-muestair@bluewin.ch. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern. Herstellung: Viaduct, 7000 Chur. Erscheint sechsmal jährlich. Auflage 1400 Exemplare Inserate: Somedia Promotion, Telefon + 41 (0) 81 650 00 70, thusis@somedia.ch Abonnementspreise: CHF 60.– (inkl. MwSt. für Mitglieder Verein Graubünden Wald) Abonnemente/Adressänderungen: Telefon 0844 226 226, abo @ somedia.ch, www.buendnerwald.ch Für Inseratetexte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung, auch muss die Meinung der Beiträge nicht mit der Ansicht der Redaktoren übereinstimmen. Autoren, die zu obenstehenden Themen publizieren möchten, sind herzlich eingeladen, ihre Vorschläge der Redaktion einzureichen.
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