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Öxle & Co. | #2021
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MIT DER BIGGI IN DEN BOTTICH ne
Immer mehr Winzer setzen aus Kostengründen einen Traubenvollernter ein. Er macht vieles einfacher, einiges geht jedoch verloren. In Königschaffhausen am Kaiserstuhl kann man die Methoden nebeneinander erleben.
WEINKULTUR
Text & Fotos: David Baldysiak
„Jetzt kummts schönschte am Herbschte“, lacht Thomas Meier, als es ans Vespern geht. Seit halb neun, also seit etwa drei Stunden, ist der 58-Jährige zusammen mit Freunden und Familie bei der Arbeit: Zuerst haben sie gemeinsam die Reben der Schwägerin gelesen, jetzt sind seine Spätburgunder-Trauben dran. Geerntet wird hier noch von Hand, fast wie vor hundert Jahren. Jedes Jahr freue man sich auf die Handlese, so Meier. „Ein schöner Tagesausflug“ sei das.
Überhaupt sei man hier ein „richtiger Familiebetrieb“. Meier und seine „Mitleser“ kennen sich seit Ewigkeiten. Ein paar hundert Meter weiter ist das Bild ein anderes: Man kann sich kaum unterhalten ob der Lautstärke des Vollherbsters. In einem Bruchteil der Zeit schüttelt er die Trauben von den Reben. Je näher sich Sascha Durand mit dem tonnenschweren Fahrzeug dem Ende der Reben nähert, desto mehr vibriert der Holzpflock, an dem die
Trauben aufgespannt sind. Es wirkt beinahe so, als würde hier ein Erdbeben auf einer sauber bemessenen Fläche wüten.