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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 19.02.2021, 365x/Jahr, Seite: 24 Druckauflage: 50 214, Größe: 96,03%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13396307, SB: Ischgl
„Hau den Lukas“
Tirol muss in Sachen Corona nahezu schon für alles den Kopf hinhalten, ist sozusagen der „Hau den Lukas“ dieser Pandemie, was langsam aber sicher nicht mehr zum Aushalten ist. Gestern ein gellendes Hupkonzert von erbosten LkwFahrern, die an der Grenze Kufstein Stunde um Stunde im Stau ausharren müssen, weil Bayern streng kontrolliert. Lärm und Abgase aber blieben auf der Tiroler Seite, ebenso trifft die Wut nicht die Verursacher, sondern uns. Aber man muss gar nicht nach Bayern blicken, um aktuell „TirolFeinde“ auszumachen. Die Bundesregierung machte ja den Anfang, als sie Tirol und seine Bevölkerung wie „Aussätzige“ behandelte und eine Reisewarnung aussprach – was wohl als Einzigartigkeit in die Geschichte Österreichs eingehen wird. Andere Bundesländer ziehen nach. Etwa Salzburg, das mit allen Mitteln „gegen ein Tiroler Image“ ankämpfen will, nachdem dort erste Südafrika-Fälle aufgetaucht sind. Irgendwann aber reicht es: Denn so wie Corona nicht in Ischgl seinen Ursprung hatte, wurde auch die Südafrika-Mutante nicht in Tirol geboren. Die ersten Corona-Fälle Österreichs gab es im Vorjahr in Innsbruck. Ein italienisches Paar, vom Kurzurlaub aus der Heimat zurückgekehrt, mit im Gepäck das Virus. Ständig nur auf Tirol einzuprügeln, um von eigenen Problemen abzulenken, wird auch in Bayern und Salzburg letztlich zu wenig sein. Übrigens: Vielleicht wird die gestern in Finnland aufgetauchte Virusmutation auch Tirol zugeschrieben. Motto: „Einmal geht‘s noch – hau den Lukas . . . “ Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05 70602-0). Pressespiegel Seite 22 von 74
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