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PRESSESPIEGEL Promedia - Paznaun/Ischgl Auftragsnr.: 8420

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14.08.2020


CLIPÜBERSICHT 6

Cover News | 07.08.2020 | Auflage: 92479 | PRINT Clipnr.: 13040360 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

7

Einen Sonderlandtag Dolomiten Tagblatt der Südtiroler | 07.08.2020 | Auflage: 61612 | PRINT Clipnr.: 13040632 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

8

Justiz lieferte fünf Info-Berichte zu Ischgl Tiroler Tageszeitung | 08.08.2020 | Auflage: 91081 | PRINT Clipnr.: 13042076 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

9

Ein Eiland als Geisterschiff Die Presse | 08.08.2020 | Auflage: 79632 | PRINT Clipnr.: 13042288 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

10

„In einer Krise ist Klarheit ganz wichtig“ Neue Vorarlberger Tageszeitung | 08.08.2020 | Auflage: 10876 | PRINT Clipnr.: 13042505 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

12

„Pfiat di, Gletscher“ Salzburger Nachrichten | 08.08.2020 | Auflage: 88246 | PRINT Clipnr.: 13042652 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Galtür

13

Für Frist bei Corona-Maßnahmen Dolomiten Tagblatt der Südtiroler | 08.08.2020 | Auflage: 46172 | PRINT Clipnr.: 13043631 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

14

„Ein Elefant geht heim, gegen Ende" Kleine Zeitung | 09.08.2020 | Auflage: 342662 | PRINT Clipnr.: 13043062 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

16

„Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge“ Kleine Zeitung | 09.08.2020 | Auflage: 232553 | PRINT Clipnr.: 13043102 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

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CLIPÜBERSICHT 18

Der Berg ruft - und fast alle kommen Die Presse am Sonntag | 09.08.2020 | Auflage: 80804 | PRINT Clipnr.: 13043312 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

22

Après Kurier | 10.08.2020 | Auflage: 126185 | PRINT Clipnr.: 13043096 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

23

Freie Fahrt auf halbe Sicht Kurier | 10.08.2020 | Auflage: 126185 | PRINT Clipnr.: 13043117 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

24

Gesucht: Neue Regeln fürs Après-Ski Kurier | 10.08.2020 | Auflage: 126185 | PRINT Clipnr.: 13043139 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

26

TOP EVENTS Sport aktiv | 10.08.2020 | Auflage: 64733 | PRINT Clipnr.: 13044202 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Galtür

28

Gallische Dörfer Sport aktiv | 10.08.2020 | Auflage: 64733 | PRINT Clipnr.: 13044286 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Paznaun

29

Ischgl-Ermittlungen ziehen sich Wiener Zeitung | 11.08.2020 | Auflage: 18000 | PRINT Clipnr.: 13044910 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

30

Sperrstund´ für das Après-Ski Tiroler Tageszeitung | 11.08.2020 | Auflage: 84222 | PRINT Clipnr.: 13045021 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

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Ischgl-Ironbike-Challenge mit Andi Goldberger Tiroler Tageszeitung | 11.08.2020 | Auflage: 84222 | PRINT Clipnr.: 13045188 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

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CLIPÜBERSICHT 33

Mit Vollgas durch das Paznaun Kronen Zeitung Tirol | 11.08.2020 | Auflage: 48467 | PRINT Clipnr.: 13045293 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Paznaun

34

Tiroler fordern Regeln für Ski-Saison Kronen Zeitung | 12.08.2020 | Auflage: 710153 | PRINT Clipnr.: 13046178 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

35

Tiroler fordern klare Regeln für Après-Ski Salzburger Nachrichten | 12.08.2020 | Auflage: 65690 | PRINT Clipnr.: 13046216 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

36

Tourismusbilanz mit Licht und Schatten Kronen Zeitung Tirol | 12.08.2020 | Auflage: 48678 | PRINT Clipnr.: 13046351 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

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„Coronakrise hat die Bedeutung des Tourismus aufgezeigt“ Dolomiten WIKU | 12.08.2020 | Auflage: 40655 | PRINT Clipnr.: 13046444 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Vitalpin

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Bildgewaltiges Gletscher-Tribut Bezirksblätter Landeck | 12.08.2020 | Auflage: 16745 | PRINT Clipnr.: 13046969 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Alpinarium

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Bergbilder: „Piz-Alpin“ von Roland Böck im Alpinarium Bezirksblätter Landeck | 12.08.2020 | Auflage: 16745 | PRINT Clipnr.: 13046970 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Alpinarium

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Silvretta Ferwall Marsch in Galtür Bezirksblätter Landeck | 12.08.2020 | Auflage: 16745 | PRINT Clipnr.: 13046963 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Galtür

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Sonntags-Brunch am Berg in See Bezirksblätter Landeck | 12.08.2020 | Auflage: 16745 | PRINT Clipnr.: 13046915 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: See

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CLIPÜBERSICHT 43

„Müssen die Extreme zurückschrauben!“ Kronen Zeitung Tirol | 13.08.2020 | Auflage: 48450 | PRINT Clipnr.: 13048659 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Vitalpin

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KULTUR-PROGRAMM Kronen Zeitung Tirol | 13.08.2020 | Auflage: 48450 | PRINT Clipnr.: 13048664 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Alpinarium

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Wohin in Tirol Kronen Zeitung Tirol | 13.08.2020 | Auflage: 48450 | PRINT Clipnr.: 13048669 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Alpinarium

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ISCHGL oder: Wie die lernte, die Berge zu lieben Ballesterer | 13.08.2020 | Auflage: 20000 | PRINT Clipnr.: 13049023 | easyAPQ: n.a. | Suchbegriff: Ischgl

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News Österreichs größtes Nachrichtenmagazin Wien, am 07.08.2020, Nr: 32/33, 52x/Jahr, Seite: 9 Druckauflage: 92 479, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13040360, SB: Ischgl

Cover Zwei Frauen klagen an/ Mit blauem See und blauem Auge News 31/20 Es ist immens tragisch, einen geliebten Menschen so unerwartet zu verlieren. Und das ist nur sehr schwer zu verarbeiten. Aber die Überschrift dieses Artikels auf Ihrem Cover ist „himmelschreiend“ provokant. Am 7. 3. 2020 haben wir in Österreich schon genug vom Coronavirus mitbekommen, von der schlimmen Situation in Italien usw. – da noch nach Ischgl auf Skiurlaub zu fahren (trotz Warnung der Ehefrau)! Gibt es heutzutage keinen Hausverstand und keine Eigenverantwortung mehr? Muss uns alles vorgeschrieben und/oder verboten werden? Wen klagen

die Hinterbliebenen des 80-Jährigen an, der sich beim Rücklug vom Urlaub im Flugzeug angesteckt hat und verstorben ist (ein Freund meines Vaters)? Wer unterstützt die 40-jährige junge Mutter, die sich beim Skifahren in Schladming, „wo es noch nichts gegeben hat“, angesteckt hat, 14 Tage schwere Grippesymptome mit Lungenstechen gehabt hat und noch immer „traumatisiert“ ist (Enkelin einer Freundin)? Und wer denkt an all die verstorbenen Ärzte und das verstorbene Krankenplegepersonal (bzw. deren Hinterbliebene), die den Covid-19-Patienten geholfen bzw. ihnen das Leben gerettet haben? Ischgl hat sicher sehr viel aufzuarbeiten, aber wem hilft dieser Artikel? Den Bewohnern von Ischgl? Den anderen Hinterbliebenen der Covid-19-Toten? Den Hinterbliebenen des verstorbenen Krankenplegepersonals? Beatrix Bagyura, via E-Mail

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Dolomiten Tagblatt der Südtiroler Bozen, am 07.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 16 Druckauflage: 61 612, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13040632, SB: Ischgl

Einen Sonderlandtag zum Kommissionsbericht über das Corona-Krisenmanagement in Ischgl fordert die Tiroler FPÖ. Es könne nicht sein, dass dieser im Zuge der normalen Oktober-Sitzung abgehandelt werde, so FPÖ-Landesparteiobmann Markus Ab-

werzger. „Dieser so wichtige Bericht, es geht um die allfällige internationale Reputation des Landes Tirol, darf nicht in einer regulären Landtagssitzung erfolgen“, bringt Ab© werzger als Argument für einen Sonderlandtag vor.

zählt als: 2 Clips, erschienen in: Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: +390471925111). Pressespiegel Seite 7 von 48

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Tiroler Tageszeitung Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 08.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 1,4 Druckauflage: 91 081, Größe: 86,48%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13042076, SB: Ischgl

Ischgl: Noch kein Verdacht Innsbruck – Bei den Ermittlungen zu Ischgl und Sölden wegen der Corona-Pandemie gibt es bisher noch keinen Anfangsverdacht gegen konkrete Personen. Das teilte Justizministerin Alma Zadić (Grüne) NEOS-NR Johannes Margreiter in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mit. Einvernahmen gab es noch nicht, bislang hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck fünf Informationsberichte und einen Vorhabensbericht erstattet. (pn) Mehr auf Seite 4

Zum Erholen bleibt für die Staatsanwaltschaft Innsbruck derzeit keine Zeit. Ischgl hält sie auf Trab.

Foto: APA

Justiz lieferte fünf Info-Berichte zu Ischgl Laut Ministerin Zadić kann Anfangsverdacht gegen konkrete Personen noch nicht abschließend beurteilt werden. Innsbruck, Wien – Wie bereits berichtet, führt die Staatsanwaltschaft Innsbruck aktuell umfangreiche Ermittlungen zur Causa Ischgl und Sölden im Zusammenhang mit dem Corona-Krisenmanagement durch. Wann diese abgeschlossen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden. In einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS-Mandatar Johannes Margreiter erklärt die grüne Justizministerin Alma Zadić, dass die Staatsanwaltschaft bislang fünf Informationsberichte und einen Vorhabensbericht erstattet habe. Außerdem weist sie darauf hin, dass dazu bisher keine Weisungen vom Ministerium erteilt worden seien. „Ob zukünftig Weisungen zu erteilen sein werden, kann derzeit nicht beurteilt werden“, fügt Zadić hinzu. Hinsichtlich der bisherigen Ermittlungen liegen noch keine Ergebnisse vor. Zadić: „Auf der bislang erarbeiteten Sachverhaltsgrundlage kann ein Anfangsverdacht gegen konkrete Personen noch nicht abschließend beurteilt

werden.“ Einvernahmen seien noch keine durchgeführt worden, allerdings auch noch keine Verfahrenseinstellungen erfolgt. Auf Margreiters Frage, ob die Ermittlungsbehörden Kenntnis von Sachverhalten betreffend Interventionen

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum es noch zu keinen Einvernahmen gekommen ist.“

Johannes Margreiter/NEOS Foto: Böhm (Nationalrat)

bestimmter Akteure der Tiroler Tourismus- oder Seilbahnwirtschaft hinsichtlich behördlicher Maßnahmen in den betroffenen Gebieten haben, teilt die Justizministerin mit: „Bislang konnten dafür keine über bloße Mutmaßungen hinausgehenden Hinwei-

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se gefunden werden.“ NEOS-Abgeordneter Johannes Margreiter findet es jedenfalls bemerkenswert, dass sich bis heute noch immer keinerlei Anfangsverdacht gegen konkrete Personen ergeben haben soll. „Auch ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum es noch zu keinen Einvernahmen gekommen ist. Das ist doch sehr ungewöhnlich.“ Schließlich wären nach der Strafprozessordnung Ermittlungshandlungen zu Auskunft über Daten einer Nachrichtenübermittlung, Anlassdatenspeicherung und Überwachung von Nachrichten vorgesehen. Die Erhebungen der Staatsanwaltschaft dürften laut Zadić jedenfalls noch dauern. „Die Staatsanwaltschaft Innsbruck prüft derzeit die aufgrund der Sicherstellungsanordnungen und Amtshilfeersuchen übermittelten Unterlagen, wobei in Anbetracht des Daten- und Urkundenumfangs noch nicht prognostiziert werden kann, wann diese Prüfung abgeschlossen sein wird.“ (pn)

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Die Presse Unabhängige Tageszeitung für Österreich Wien, am 08.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 33-34 Druckauflage: 79 632, Größe: 61,06%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13042288, SB: Ischgl Eiland als Geisterschiff.

Expedition Europa: das sowjetische Erbe auf der estnischen Insel Saaremaa – zu Besuch beim Volleyballmeister. Von SEITE II Martin Leidenfrost.

Ein Eiland als Geisterschiff Expedition Europa: beim Volleyballmeister auf der estnischen Insel Saaremaa. Von Martin Leidenfrost aaremaa, die größte estnische Insel, war unter der Sowjetmacht aus militärischen Gründen isoliert, man kam nur mit Genehmigung hin. Im Unterschied vom Rest Estlands hat Saaremaa daher keine Russischsprachigen. Ein sowjetisches Erbe ist Volleyball, eine Mannschaft mit vier Spielern von der 30.000-Einwohner-Insel gewann 1968 die Meisterschaft der 240-Millionen-Sowjetunion. Im Frühling 2020 wiederholte sich die Geschichte, Saaremaa war wieder nur mit Spezialgenehmigung erreichbar. Saaremaa zählt nur 2,5 Prozent der estnischen Bevölkerung, aber fast die Hälfte der 63 estnischen Corona-Toten. Auch das hat mit Volleyball zu tun. Ich treffe den Manager des MTÜ Saaremaa Vörkpall. Hannes Sepp, 35. Die Wahl seines Sports war keine Frage, Klein-Hannes verbrachte die Wochenenden bei Oma in Liiva-Putla, die Mitte des 15-Seelen-Weilers bildete ein Volleyballfeld auf Gras. Der Verein war Sepps Idee. Er arbeitete in einer Tallinner Werbeagentur und organisierte marketingschlau ein Turnier mit den besten Spielern Saaremaas. Der Plan ging auf, estnische Geschäftsleute finanzierten der vorher nur von Amateuren bespielten Insel einen Profiverein. Jahresbudget: bis zu 700.000 Euro. Saaremaa Vörkpall existiert erst seit drei Jahren, führte die baltische Liga aber während der gesamten Saison an. Viele Spieler sind Ausländer, darunter bald wieder der österreichische Nationalspieler Alexander Tusch. Am 4. und 5. März spielte Saaremaa ein Europacup-Viertelfinale gegen Power Volley Mailand – „in der Volleyball-Welt kennt die jeder“. Wegen der Situation in Italien wurden Hin- und Rückspiel in Estland gespielt. Die Gäste gewannen 3:0 und 3:1. Sepp beteuert, er habe im Vorfeld beim Gesundheitsamt, bei der Gemeinde und beim Flughafen angefragt: „Ist das kein Problem, dass sie aus Mailand kommen?“ Kein Problem, wurde ihm beschieden. „Etwa 30 der 1500 Zuschauer gingen mit dem Virus raus.“

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Vier bis fünf Linien des Virus

Hannes Sepp fühlt sich frei von Schuld. Viele Saaremaaer seien vor dem Match auf Reisen gewesen, „in Italien, in Ischgl, und nach unserem Match fand das große Champagner-Festival statt. Heute wissen wir, dass auf Saaremaa vier bis fünf Linien des Virus nachgewiesen wurden, auch die österreichische.“ Seinen Spielern ließ er während der Quarantäne Trainingsgeräte zustellen. „Ein paar hatten Corona“, sagt er, „auch ich hatte es, einen Tag 37,3 Fieber und etwas Kopfweh.“ Ich fahre auf die Insel, laut Sepp jetzt „die sauberste Gegend überhaupt“. Die Fähre ist hocheffizient, in Minute eins der 25-minütigen Überfahrt stürmen alle die Kantine. Die Putzfrauen sind Russinnen aus Ostestland. Eine beschreibt mir die Quarantäne der Insel: Sie putzte in einem Raumanzug ein Geisterschiff. Ich fahre in den zweitgrößten Ort, nach Orissaare. Drei Sommercafés für estnische Ausflügler, und am Strand starten junge Estinnen ein schwach besuchtes Open-Air-Festival. Ich will Sepps Aussage gegenchecken, dass „uns ein Prozent vorwirft, wir hätten ihnen Corona gebracht, während der Rest stolz auf uns ist“. Nach einem Dutzend Kontaktaufnahmen gebe ich auf. Die Isolation der Insel wirkt nach, die Jungen sprechen beschissenes Englisch und die Alten unbrauchbares Russisch. Ich besuche den Europäischen Baum des Jahres 2015. Die Eiche steht in der Mitte des Fußballplatzes, 1951 kriegten sowjetische Arbeiter ihre Wurzeln nicht aus der Erde und ließen sie stehen. Inzwischen ist die Eiche von vielen kleinen Toren umstellt, zum Üben für Kinder. Einen Fußballverein hat Orissaare längst nicht mehr. Und wenn ich nach Volleyball frage, ernte ich schiefes Grinsen. Q

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Neue Vorarlberger Tageszeitung Bregenz, am 08.08.2020, 260x/Jahr, Seite: 18-19 Druckauflage: 10 876, Größe: 87,09%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13042505, SB: Ischgl

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„In einer Krise ist Klarheit ganz wichtig“ INTERVIEW. SPÖBundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner vermisst klare Regeln der Regierung zum Umgang mit dem Coronavirus. Von Michael Steinlechner michael.steinlechner@neue.at

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ie ist Österreich auf dem Weg aus der Krise unterwegs? Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Arbeit der Regierung?

Pamela Rendi-Wagner: Wenn wir ganz an den Anfang zurückdenken, dann hat die Regierung im Februar und März sicher die richtigen Maßnahmen gesetzt. Wenn man sich allerdings die letzten Wochen und Monate genauer anschaut, dann muss man feststellen, dass mehr und mehr Fehler gemacht wurden. Außerdem wurde aus den Fehlern nicht gelernt. Mit den Erfahrungen aus Ischgl hätte St. Wolfgang in Oberösterreich mit mehr als 100 Fällen, vor allem unter den Beschäftigten im Tourismus, nicht passieren dürfen. Es braucht klare österreichweite Regeln für den Tourismus und regelmäßige Corona-Tests bei den Beschäftigten im Abstand von circa zwei Wochen – und zwar nicht freiwillig, sondern systematisch für alle Beschäftigten. Gibt es noch weitere Problemfelder?

Rendi-Wagner: Die zweite große Herausforderung, die Corona an Österreich herangebracht hat, ist natürlich die größte soziale und wirtschaftliche Krise seit 1945 mit der größten Arbeitslosigkeit. Und auch da stellen wir

fest, dass in den letzten Monaten die Hilfen, die die Regierung in 100 Pressekonferenzen angekündigt hat, offenbar nicht dort ankommen, wo sie benötigt werden. Wir laufen jetzt Gefahr – das sagen auch viele Experten –, dass im Herbst schon die nächste Pleitewelle droht und die Arbeitslosigkeit noch einmal steigen wird. Hier braucht es mehr Programm und das haben wir mit dem „Kraftpaket Österreich“ bereits vor einigen Wochen auf den Tisch gelegt. Dieses Programm hat ja auch Diskussionen, beispielsweise um die Vier-Tage-Woche, ausgelöst.

Rendi-Wagner: Das Kraftpaket hat mehrere Schwerpunkte. Die größte Wirtschaftskrise braucht das größte Investitionspaket, um die Wirtschaft zu unterstützen und Arbeitsplätze zu sichern. Wir müssen auch innovative, neue und moderne Ideen haben wie etwa die Vier-Tage-Woche, bei der die Unternehmer unterstützt werden, ihre Beschäftigten trotz niedriger Auftragslage zu halten. Die große Frage ist: Wer zahlt die Kosten? Es kann nicht sein, dass die, für die die letzten Monate seitens der Regierung geklatscht wurde, jetzt zur Kassa gebeten werden. Breitere Schultern müssen schwerere Lasten tragen. Wie soll das gelingen? Rendi-Wagner: Es gibt in der Krise auch Profiteure und das sind vor allem große internationale Online-Konzerne wie Amazon. Es ist nicht fair, dass diese Milliarden an zusätzlichen Gewinnen durch Corona machen und so gut wie keine Steuern in Österreich und Europa zahlen. Das muss sich ändern. Das beste wäre eine Lösung auf europäischer Ebene, aber wir haben jetzt keine Zeit und können die Konzerne in Form einer Online-

Zur Person Pamela Rendi-Wagner wurde am 7. Mai 1971 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Nach ihrer Schulausbildung hat sie ein Medizinstudium absolviert und war danach unter anderem im Bereich der Impfprävention und Tropenmedizin als Forscherin tätig. Von 2011 bis 2017 war sie Leiterin der Sektion für Öffentliche Gesundheit und Medizinische Angelegenheiten im Gesundheitsministerium. Von 8. März 2017 bis zum 18. Dezember 2017 fungierte die Wienerin zudem als Gesundheitsministerin. Seit 24. November 2018 ist RendiWagner Bundesparteivorsitzende der SPÖ und im November 2017 wurde sie erstmals in den Nationalrat gewählt.

Abgabe auf nationaler Ebene ihren Beitrag leisten lassen. Ich bin dafür, dass sie zehn Prozent ihres Jahresumsatzes in Form eines Corona-Solidarbeitrags leisten. Und ich bin natürlich auch für mehr Steuergerechtigkeit in Form einer Millionärsabgabe auf Vermögen und Erbschaften. Die Millionärsabgabe wird von der SPÖ seit Jahren gefordert. Wie stehen die Chancen, dass diese nun in der Krise eingeführt wird?

Rendi-Wagner: Verteilungsgerechtigkeit ist seit jeher Thema der Sozialdemokratie. Auch Bru-

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no Kreisky, dessen 30. Todestag letzte Woche war, war Steuergerechtigkeit wichtig. Corona gibt uns einen ganz dramatischen Anlass, jetzt noch mehr darüber zu sprechen. Denn die Krise hat die sozialen Unterschiede verschärft. Nicht nur in Österreich werden Reiche reicher und Arme ärmer. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und wie viel Verantwortung jeder von uns übernimmt, damit wir Leistungen wie etwa Krankenversorgung, Straßenbau oder Schulen finanzieren können. Gerade die Gemeinden leisten enorm viel und haben jetzt durch Corona weniger Mittel zur Verfügung. In ganz Österreich fehlen zwei Milliarden Euro. Es braucht daher ein Gemeindepaket und ich bin dafür, dass alleine nach Vorarlberg 100 Millionen Euro fließen. Martin Staudinger: Gerade die Vorarlberger Gemeinden sind jene, die am meisten verschuldet sind. Das Land rühmt sich ja schon seit Jahrzehnten, dass keine Schulden gemacht werden – was zwar auch nicht stimmt, aber vor allem zulasten der Gemeinden geht. In der Übersicht

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Neue Vorarlberger Tageszeitung Bregenz, am 08.08.2020, 260x/Jahr, Seite: 18-19 Druckauflage: 10 876, Größe: 84,79%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13042505, SB: Ischgl

man das Virus unter Kontrolle hält. Und dieser Plan ist für mich bis heute nicht erkennbar. Wie würde Ihr Plan in dieser Angelegenheit aussehen?

SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela RendiWagner war mit Vorarlbergs SPÖ-Chef Martin Staudinger bei der NEUE zu PAULITSCH Gast.

über die Bonität der Gemeinden schaut es in Vorarlberg am schlechtesten aus. Frau Rendi-Wagner, Sie sind Expertin im Gesundheitsbereich und haben viel beruliche Erfahrung gesammelt. Wie kann das Leben mit dem Virus künftig gestaltet werden?

Rendi-Wagner: Wir müssen damit rechnen, dass wir noch einige Zeit mit diesem Virus leben werden. Unser Alltag wird weiter von Corona geprägt sein. In einer Krise ist Klarheit ganz wichtig, damit die Menschen Sicherheit haben. Klarheit schafft man nur durch klare Botschaften und klare österreichweite Regeln. Es braucht eine zentrale Stelle – einen Corona-Krisenkoordinator –, die bis jetzt noch nicht existiert. Auf gleiche Situationen muss in jedem Bundesland gleich reagiert werden. Der Fleckerlteppich an unterschiedlichen Regelungen muss ein Ende haben. Spätestens zum Zeitpunkt der Lockerungen im April hätte es klare Regeln geben müssen. Erst jetzt wird aber seitens der Regierung diskutiert, wie bestimmte Corona-Regeln

im Tourismus auszuschauen haben oder wie die Corona-Ampel umgesetzt wird. Das ist viel zu spät. Man ist dem Virus immer drei Schritte hinterher, man sollte ihm aber drei Schritte voraus sein. Viele Ihrer Vorschläge – etwa die Wiedereinführung der Maskenplicht im Supermarkt – sind von der Regierung mit etwas Verzögerung aufgegriffen worden. Hätten Sie sich gewünscht, mehr eingebunden zu werden?

Rendi-Wagner: Ich habe von Anfang an meine Ideen und Vorschläge laut eingebracht, weil es mir wichtig ist, meine Expertise zur Verfügung zu stellen. Und ich denke, das ist auch gelungen. Die Form, wie das passiert, ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass ich die Vorschläge gemacht habe und ein Großteil mit einiger zeitlicher Verzögerung seitens der Bundesregierung umgesetzt worden ist. Bei den Lockerungen hätte man allerdings nicht so schnell „alle Masken fallen lassen“ dürfen. Es wurde konzeptlos agiert. Lockerungen sind nur dann möglich, wenn man einen Plan hat, wie

Rendi-Wagner: Wer lockert, muss testen. Das ist ganz logisch, weil die Infektionshäufigkeit wieder steigen wird, wenn sich die Menschen mehr bewegen und begegnen. Dazu haben wir gewusst, dass die Urlaubssaison auf uns zukommt. Mit Reisenden potenziert sich das Risiko noch einmal. Vor diesem Hintergrund hätte es einen Plan gebraucht, wie wir in ganz Österreich auf die verschiedenen Situationen reagieren. Wie sichert sich der Tourismus ab, dass es nicht zu großen Ausbrüchen wie in Ischgl kommt? Das geht nur mit einem klaren Corona-Tourismusplan für ganz Österreich und mit regelmäßigen Tests. Es braucht auch Klarheit, was mit den Schulen passiert, wenn diese in vier Wochen wieder starten. Die Eltern wissen immer noch nicht, was auf sie zukommt. Die Lehrerinnen und Lehrer, die Direktorinnen und Direktoren wissen nicht, wie es weitergeht. Da liegt die Bundesregierung zu sehr im Lehnstuhl. Man muss den Menschen viel mehr Planungssicherheit geben – im Tourismus, in den Schulen, im Bereich der Arbeitsplätze und überall dort, wo unser Alltag stattfindet. Das geht nur mit einem Corona-Plan und einen solchen fordere ich schon seit Februar diesen Jahres. Bis heute gibt es ihn nicht. Staudinger: Wichtig ist auch der Bereich der Pflege. In Vorarlberg stammt die Hälfte der Verstorbenen aus einem Pflegeheim in Hard. Im Tourismus gibt es im Montafon eine Pilotregion, in der die Mitarbeiter getestet werden. Der Fokus war aber eher darauf gelegt, den Touristen zu signalisieren, dass es im Montafon sicher ist. Mir ist es wichtig, dass man auf die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger schaut und diese Großzügigkeit bei Tests flächendeckender macht und vor allem im Pflegebereich regelmäßig testet.

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Rendi-Wagner: Das Testen muss auch schneller funktionieren. Es dauert oft Tage, bis ein Ergebnis vorliegt. Es gibt europäische Länder, wo innerhalb von fünf Stunden die Testergebnisse da sind. In der Plege gibt es Probleme – etwa die Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften bei der 24-Stunden-Plege. Muss man das System überdenken?

Rendi-Wagner: Auf jeden Fall. Ich bin der Meinung, dass man in der Pflege seit Langem große Baustellen und in den letzten Jahren viel verabsäumt hat. 200.000 Menschen in ganz Österreich haben jetzt ihren Arbeitsplatz verloren und ich habe einige kennengelernt, die bereit wären, eine Umschulung in Richtung Pflege zu machen. Es braucht jetzt kluge Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme, um Menschen, die derzeit keine Arbeit haben, in eine Richtung umzuschulen, wo wir künftig viel mehr Arbeitskräfte brauchen werden, wie zum Beispiel in der Pflege. Dann müssen wir nicht mehr mit Flugzeugen und Zügen Pflegekräfte aus dem Ausland nach Österreich bringen. Wir sind gefordert, die Ausbildung zu verbessern und das geht nur, indem wir die Menschen dabei unterstützen. Denn sie müssen während der Ausbildung von etwas leben. Darum fordern wir einen Ausbildungsbonus in der Größenordnung von 500 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld. Staudinger: Die 24-StundenPflege ist kein optimales Modell, sondern ist aufgrund des Pflegeskandals des damaligen Bundeskanzlers Schüssel schnell gemacht worden, um gewisse Dinge zu legalisieren. Die Abhängigkeiten bei vielen Produkten, die Corona im Bereich der Wirtschaft aufgezeigt hat, haben wir in Österreich auch im Pflegebereich. Es ist wichtig, dass wir die Menschen unterstützen, die sich aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit umschulen lassen wollen. Sodass wir Pflegekräfte hier haben, die hier wohnen und auch hier bleiben.

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Salzburger Nachrichten Salzburg, am 08.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 32 Druckauflage: 88 246, Größe: 61,4%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13042652, SB: Galtür

„Pfiat di, Gletscher“ Eine Wanderung ins sterbende Eis. Gletscherforscherin Andrea Fischer begleitete uns auf eine kalte Reise dorthin, wo bald Blumen blühen werden. EVA BACHINGER (TEXT), ELISABETH NIESNER (BILDER)

Großes Bild: Andrea Fischer im künstlichen Eistunnel des Schaufelferners im Stubaital. Darunter: Die Geologin in ihrem Element. Bild rechts oben: Eishöhle am Jamtalferner bei Galtür.

Andrea Fischer blickt auf das Eis, senkt den Kopf und denkt nach. Man meint, keine Antwort mehr zu bekommen, nachdem sie den Schwund des Jamtalferners im Tiroler Silvrettagebiet erklärt hat. Dann sagt sie: „Umwelt ist nichts Statisches, sondern immer veränderlich. Ökosysteme müssen flexibel bleiben, um lebendig und resilient zu sein. Heraklit und Humboldt haben es gut ausgedrückt: Das einzig Beständige ist der Wandel.“ Die Glaziologin Andrea Fischer tut, was man sich von vielen Zeitgenossen wünschen würde: Sie denkt nach, bevor sie etwas sagt. Andrea Fischer ist im Salzburger Pongau aufgewachsen und hat in Graz Theoretische Physik und Umweltsystemwissenschaften studiert. Schreibt man über Andrea Fischer, kommt man am Schwund der Eisgiganten nicht vorbei. Sie kennt die Gletscher Österreichs wie kaum jemand: Seit mehr als 20 Jahren beobachtet und vermisst sie Gletscher und verantwortete von 2009 bis 2016 die Erstellung der Gletscherberichte, die der Österreichische Alpenverein alljährlich herausgibt.

Nun ist sie am Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätig. „Zufall“, antwortet sie kurz und bündig auf die Frage, warum sie ausgerechnet Glaziologin wurde. Ein Kollege fiel bei der Feldforschung aus und sie sprang ein. Es gibt jene, die meist am Computer vor den Modellen sitzen, und jene, die rausgehen. Fischer gehört zu Letzteren. Auf die Frage, wie man am besten auf die 3156 Meter hohe Jamspitze, die vor uns am Rande eines riesigen Kessels thront, hinaufkommt, sagt sie: „Direkt in der Mitte, im Zickzack geht’s gut.“ Wir blicken auf steile Flanken, kombiniertes Gelände, Fels, Eis und Schnee. Man kann sich aber gut vorstellen, wie sie da flink und wendig hinaufklettert. Heute hingegen geht sie gemütlich einer kleinen Gruppe von Hotelbesitzern aus Galtür voran, die als Wanderführer ihren Hausgästen Ausflüge in der Bergwelt anbieten wollen. Eine Wanderung heißt „Pfiat di, Gletscher“ und führt an die Ränder des Jamtalferners. Er ist der am schnellsten schmelzende Gletscher Österreichs. Bereits in 30 Jahren könnte er verschwunden sein – das heißt, wenn nichts völlig Unvorhergesehenes passiert, wie etwa ein riesiger Vulkanausbruch, der die Atmosphäre verfinstert. Im Lauf von hundert Jahren hat der Jamtalferner einen ganzen Kilometer seiner Gletscherzunge eingebüßt. Selbst wenn wir wirklich begännen, CO2-Emissionen massiv zu reduzieren,

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würde das nichts mehr nützen: Er schmilzt seinem Ende entgegen. Dass mit dem Rückzug der Gletscher große Traurigkeit entsteht – wie etwa im Roman „Eistau“ von Ilja Trojanow beschrieben, wo ein Gletscherforscher letztlich verzweifelt – , diese „große Emotion zum Vergehen“ sei Fischer als Naturwissenschafterin fremd. „Das kenne ich so auch von Kollegen und Kolleginnen nicht. Hier geht es wahrscheinlich mehr um das eigene Vergehen, das Altern und den Abschied, Themen, die aufs schmelzende Eis übertragen werden. Man könnte es aber auch anders deuten: Nur wenn Altes geht, kann Neues kommen, ein Lebensprinzip.“ Andrea Fischer hat einen naturwissenschaftlichen Zugang, es ist keine romantische Verklärung zu spüren, wenn sie über die Gletscher spricht. Sobald eine Fläche eisfrei werde, komme die Vegetation in rasanter Geschwindigkeit, erklärt sie auf dem Gletschervorfeld. Das Neue begegnet uns auf Schritt und Tritt: Gräser, Blumen, Büsche gedeihen auf einer Fläche, die seit 150 Jahren eisfrei ist, seit 15 Jahren wachsen hier Bäume. Je näher wir dem Gletscher kommen, desto spärlicher wird die Vegetation. „Nun sind wir an dem Punkt, wo der Gletscher 1980 noch war. Aber auch hier haben wir bereits 20 verschiedene Pflanzenarten, Moose, Flechten und Pionierpflanzen, oft farbenprächtige Individualisten, die gleich auffallen“, sagt die Forscherin. Das Verschwinden an sich sei nicht schlimm. Schlimm sei der wohl entscheidende Faktor für die rasante Auslöschung der alpinen Eismassen: unser maßloser, konsumorientierter Lebensstil. Prinzipiell unterstütze sie die Forderungen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, aber dem Protest könne sie sich als Forscherin nicht anschließen. Sie kritisiere nicht so gern, sagt sie. „Wir Wissenschafter müssen sachlich bleiben und seriöse Konzepte liefern, ohne dass andere Werte wie Bildung, Soziales, Freiheit, Demokratie unter die Räder kommen. Da sind wir aus meiner Sicht noch sehr konkrete Antworten schuldig geblieben.“ Dass Fischer Systemwissenschaft studiert hat, merkt man: „Ich will als Forscherin die ganze Bandbreite, die Komplexität des Fachs vermitteln, aber auch Zuversicht.“ Die mitunter aufgeheizten, emotionalen und dadurch spaltenden Debatten zum Klimawandel können ihrer Meinung nach nicht zu Lösungen führen. Auch andere Disziplinen seien gefragt. Fischer würde sich etwa wünschen, dass mehr Philosophen gehört würden, die Naturwissenschaft könne nur „hard facts“ liefern. Und die seien letztlich immer nur ein Teil der Wirklichkeit. Als wir den Jamtalferner im Tiroler Silvrettagebiet hinter uns lassen, stehen wir auf einer Anhöhe und blicken ins Tal hinaus. Fischer zeigt in lichte Höhen: „Bis zu den Felsen hoch oben hat das Eis das ganze Tal ausgefüllt.“ Die Vergletscherung vor 22.000 bis 18.000 Jahren reichte von hier bis nach Bayern und in den Süden. Der Chiemsee und der Gardasee sind wie viele andere Seen Überbleibsel der Gletscher. Das Eis hat die Landschaft geformt, geschliffen, ausgehöhlt. Andrea Fischer kann die Spuren des früheren Gletschers lesen: Sie zeigt an einem Felsen die Schleifspuren von Gestein, die der Gletscher vor sich hergeschoben hat, eine andere Fläche ist glatt geschliffen, vorn hat der Gletscher Felsbrocken abgerissen. Wir erahnen Zeitdimensionen, die weit über ein Menschenleben hinausgehen: In der Nähe liegen Felsbrocken, die 9000 v. Chr. durch einen Bergsturz in die Tiefe gedonnert sind. Wir schauen nochmal ins Tal und können die Ausmaße des früheren Gletschers kaum fassen: Heute sehen wir idyllische Almwiesen, wo Blumen blühen, Kühe weiden, Murmeltiere pfeifen, der Bergpieper singt und der Jambach rauscht. Mehrmals im Verlauf der letzten 10.000 Jahre war die Waldgrenze mindestens so hoch wie heute. Das weiß man, weil jahrtausendealte Holzreste aus den sich zurückziehenden Gletscherzungen ausapern. „Man muss vorsichtig sein, wenn man sagt, diese Schwankungen gab es schon immer. Ja, aber aus anderen Gründen als heute“, so Fischer. Es gebe noch viele offene Fragen. „Die heutige Erwärmung ist ein Faktum, auch dass sie großteils menschengemacht ist, aber ob das der einzige Faktor für den Rückgang ist, wissen wir nicht.“ Wir verlassen das Eis, das rohe Gestein und erreichen wieder saftige Almwiesen. „Ist das nicht wunderschön, dieses Grün?“, freut sich Fischer. Infos: www.alpin-club-galtuer.at. Im Sommer 2020 steht die Gletscherwanderung „Pfiat di, Gletscher“ im Fokus. Andrea Fischer: Alpengletscher – eine Hommage, Fotograf: Bernd Ritschel, Tyrolia-Verlag 2020, 256 Seiten, 39 Euro.

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Dolomiten Tagblatt der Südtiroler Bozen, am 08.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 14 Druckauflage: 46 172, Größe: 94,95%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13043631, SB: Ischgl

Für Frist bei Corona-Maßnahmen CAUSA ISCHGL: Tirols LHStv. Felipe sicher, dass nach damaligem Wissensstand zum Wohle aller gehandelt wurde INNSBRUCK (APA). Ingrid Felipe, Grünen-Landeshauptmannstellvertreterin im Bundesland Tirol, pocht nach dem Vorstoß von ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, die CoronaSondergesetze länger als bis 31. Dezember in Kraft zu lassen, auf eine erneute Befristung. Es sei „dringend geboten“, die Maßnahmen „mit einem Ablaufdatum“ zu versehen, sagte Felipe im APASommerinterview. Es handle sich schon um „massive Einschränkungen“, keinesfalls dürfe eine Art Gewohnheitsrecht daraus werden. Zur Causa Ischgl und der massiven – vor allem internationalen – Kritik am Corona-Krisenmanagement des

„Man hätte in Ischgl manches anders machen können, aber jetzt Steine zu schmeißen, finde ich schon schwierig.“ Ingrid Felipe, LHStv. Bundesland Tirol

Landes verwies Felipe auf den für Mitte Oktober angekündigten Bericht der Expertenkommission rund um den ehemaligen Vizepräsidenten des Obersten Gerichtshofes (OGH), Ronald Rohrer. „Ich erhoffe mir von der Kommission, dass sie alle Informationen, die zum damaligen Zeitpunkt verfügbar waren,

zusammenträgt und in Abgleich bringt. Die Frage ist, ob man damals schon etwas hätte wissen müssen. Und wenn ja, wer“. Hinsichtlich etwaiger politischer Konsequenzen wollte Felipe „nicht vorgreifen“, aber: „Alles waren Entscheidungen von mehreren Akteuren. Es wird schwierig sein zu sagen: ,Der oder die war

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es – und die anderen sind aus dem Schneider.'“ Sie glaube aber, dass Bund, Land, Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften nach damaligem Bewusstseinsund Wissensstand die Maßnahmen zum Wohle aller gesetzt haben, so Felipe. „Heute wissen wir, dass manches zu langsam und möglicherweise anders erfolgen hätte müssen. Mit dem Wissen von heute hätte man die eine oder andere Maßnahme schneller setzen sollen.“ Sie glaube, dass man in Ischgl „manches anders hätte machen können“, aber: „Jetzt Steine zu schmeißen, finde ich schon schwierig. Es waren für alle schwierige Entscheidungen.“ © Alle Rechte vorbehalten

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Graz, am 09.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 8-9 Druckauflage: 342 662, Größe: 87,06%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13043062, SB: Ischgl

Kleine Zeitung Sonntag, 9. August 2020

8 | Sommergespräch Wie wollen wir

künftig leben? Covid-19 hat die Welt auf den Kopf gestellt. In den Sommergesprächen gehen wir heuer jeden Sonntag der Frage nach, wie Krisen das Leben verändern und was sich ändern sollte. Serie, Teil 5

ie „Piefke-Saga“ flimmerte vor 30 Jahren über unsere Bildschirme. Schon damals haben Sie ein Land porträtiert, das vom Tourismus devastiert wird. Fühlen Sie sich als Prophet? FELIX MITTERER: Nein, über-

D

haupt nicht. Ich hab ja nur gesammelt und verdichtet. Alles ist wahr gewesen, das wusste die Branche auch. Auch wenn sie mich damals als Landesverräter hinstellten. Und der damalige Tiroler Landeshauptmann die ARD bat, die anderen Folgen doch erst ab 23 Uhr zu senden. Erst Jahre später hat man mir gesagt: „Felix, du bist so was von naiv, es ist ja alles viel schlimmer.“ Was ist Ihnen spontan durch den Kopf gegangen, als Sie im Zuge der Corona-Pandemie erstmals von der unrühmlichen Rolle hörten, die Ischgl dabei spielte?

Die wollten halt ihren ganz normalen Wahnsinn – wie jede Wintersaison – durchziehen. Wenn das Geld nur so in die Kassen prasselt, wer könnte da widerstehen? Auch wenn dem einen und anderen der Kragen zu platzen droht, bei all dem Ballermann. Wenn betrunkene Gäste gemeinschaftlich vom Hotelbalkon urinieren, wenn sie in den Bach fallen und ertrinken, dann entsteht ein gewisser Widerwillen unter den Einheimischen und auch unter den Betreibern des Wahnsinns. Der letzte Teil der Saga spielt ja in der Zukunft. Alles ist zugemüllt, nur der Profit zählt, Menschenleben und Natur sind nichts mehr wert. Leben wir schon längst in dieser Zukunft?

Heute muss ich sagen, dass die

Wirklichkeit die Erfindung immer und ausnahmslos übertrifft. Ein Virus namens Corona wäre mir nie eingefallen, niemals. Und wäre es denn so gewesen, hätte man mich für komplett verrückt erklärt, was manche ja schon damals taten. Es wird eine Fortsetzung der ,Piefke-Saga‘ geben. Und sowohl die Familie Sattmann als auch das Coronavirus werden eine Rolle darin spielen. Können Sie kurz verraten, wie die Geschichte weitergeht?

Ich hab noch keine Ahnung, weil ich vorerst was anderes zu schreiben habe und noch nicht recherchieren konnte. Jedenfalls hat Karl-Friedrich Sattmann keine Freude mit dem Ballermann. Und wenn er dann auch noch mit Corona auf der Intensivstation landet, wird er gewiss eine Sammelklage der deutschen Gäste gegen Tirol und ganz Österreich initiieren. Kann man angesichts der absurden, surrealen Realität die Wirklichkeit überhaupt noch toppen mit den Mitteln der Satire?

Überhaupt nicht, drum werde ich mich an die dürren Tatsachen halten. Die toppen sich selber in nie gedachter Weise. Das Komische, die Satire, wird wohl aus den bereits vorhandenen Figurenkonstellationen entstehen. Ist die Verhaltensweise, ja nichts zuzugeben, auch wenn etwas ganz evident auf der Hand liegt, ein österreichischer Wesenszug – oder ein menschlicher?

Fragen Sie einen Kleinkriminellen, möge er noch so klein sein, in Wien, Zürich, Mailand oder

„Ein Elefant geht heim, gegen Ende“ INTERVIEW. Nach der „Piefke-Saga“ wurde er als Landesverräter geschimpft, jetzt kehrt Felix Mitterer zurück in die Heimat. Ein Gespräch über die Verheerungen des Tourismus, die Unverbesserlichkeit der Menschen, das Altern und die Nähe. Von Bernd Melichar

Hamburg, er wird immer zum Mauern raten. „Sagst du Ja, bleibst du da, sagst du Nein, gehst du heim.“ Ein zutiefst menschlicher Wesenszug seit Kain und Abel. Kain hatte nur das Pech, einen allwissenden Gott als Tatzeugen zu haben. Was, glauben Sie, ist der Grund dafür, dass sich Menschen an bestimmten Orten zwei, drei Wochen zusammenrotten und aufführen wie die Wahnsinnigen?

Es ist die Sehnsucht nach dem Ausnahmezustand. Das ganze Jahr über muss man funktionieren, muss man der Familie dienen, der Gesellschaft, dem Staat, dann darf man für zwei Wochen Drecksau sein – wie schön!

Die Urlaubsfrage ist heuer nahezu zur Glaubensfrage geraten. Urlaub in Österreich wird vom verantwortungsbewussten Staatsbürger regelrecht eingefordert. Wie groß ist die Gefahr, dass durch diese Krise Nationalismen wieder aufleben bzw. sich verstärken?

Ich bin sowieso für die Region! Daheim will ich meine Freizeit verbringen, und ich will einkaufen, was hier in meiner Gegend erzeugt wird, nicht bei Tönnies oder einem anderen Menschenvergifter und Menschenausbeuter. Oder gar in China, wo viel zu lange jede Hose, jedes Bettgestell, jedes Handy herkamen. Nein, danke schön. Das hat aber mit Nationalismus, den ich zutiefst ablehne, überhaupt nichts zu tun.

zählt als: 5 Clips, erschienen in: Steiermark und Kärnten gesamt (Weiz, Ennstal, Graz, Leoben, Murtal, Mürztal, Süd-, Südwest-, Südost, - Ost-, Weststmk -- Klagenfurt, Lavanttal, St. Veit, Oberkärnten, Osttirol, Villach, Völkermarkt, Feldkirchen) Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Seite: 1/2 Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).Pressespiegel Seite 14 von 48

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Felix MITTERER Felix Mitterer, geboren 1948 in Achenkirch, Tirol, ist Schriftsteller, Drehbuch-, Theaterund Hörspielautor. Die „Piefke-Saga“ und „Verkaufte Heimat“ verhalfen ihm zum großen Durchbruch. Mitterer schrieb auch Drehbücher für mehrere „Tatort“-Folgen. Zuletzt erschien sein Roman „Keiner von euch“ (Haymon-Verlag).

braucht die Nähe des Menschen, sonst geht er zugrunde. Er braucht die Umarmung. Wenn das nicht geht, den Faustschlag; jedenfalls die Nähe. Haben Sie persönlich in den letzten Monaten Ihre Lebensweise verändert?

Nein, überhaupt nicht. Ein Autor sitzt ja sowieso daheim und schreibt. Ich bin so privilegiert wie ein Bauer, der daheim seine Arbeit verrichten kann. Da gibt es in Tirol einen Witz. Sagt ein Mann: „Jetzt bin i schon a paar Tag dahoam bei meiner Familie, und i muaß sagen, sein eh ganz takte (=gute) Leut.“ Apropos „dahoam“: Sie werden bald wieder in Tirol wohnen? Eine Rückkehr bzw. Heimkehr?

Der Elefant geht ja auch heim, gegen Ende.

Sie haben einmal erzählt, dass Ihr Adoptivvater, ein Bauernknecht, Urlaubsgäste immer als „die Herrischen“ bezeichnet hat. Was hatte er mit diesen „Herrischen“ zu tun und warum hat er sie so bezeichnet?

Weil früher nur die „Herrischen“, also die wohlhabenderen Herrschaften, sich Urlaub leisten konnten. Dass sich den Urlaub nun alle leisten können, halte ich für eine gute Sache, endlich. Wenn ich in einer grauen Vorstadt leben muss, verstehe ich die Sehnsucht nach den Bergen, nach dem Meer. Nicht verstehe ich allerdings, dass man dazu in der ganzen Welt herumfliegen muss. Als Schriftsteller setzen Sie sich kritisch mit Ihrer Heimat bzw.

dem Heimatbegriff auseinander. Sehen Sie sich in der Tradition eines Franz Innerhofer? Und: Wird es mit dem Alter leichter, sich mit der Heimat und seinen Wurzeln auszusöhnen?

Der Innerhofer hat über sein armseliges Kindheitsleben geschrieben – nicht unähnlich dem meinigen –, kam im dritten Buch noch an die Uni, dann war Schluss mit dem Schreiben. Bei mir wird nie Schluss sein, bis ich tot umfalle oder verblöde. Denn das Leben ist so spannend und bewegend, jeder einzelne Mensch ist es, da muss man doch drüber schreiben. Und am besten kenn ich mich halt daheim aus, also schreib ich über daheim. Jetzt, im Alter, söhne ich mich immer mehr mit der sogenannten Heimat aus, aber

was an Schlimmem geschieht, schmerzt mich noch mehr als früher. Unsere Sommergespräche tragen den Untertitel „Wie Krisen das Leben verändern und was sich ändern sollte“. Wie hat denn diese Krise unser aller Leben verändert? Und was muss sich nach der Krise ändern?

Es wird sich wohl nicht viel ändern. Leider, der Mensch ist, wie er ist. Die Eile und Hektik waren kurz vorbei, das ist immer gut. Aber was ist mit der Hektik im Kopf, wenn ich keinen Job habe, kein Einkommen? Aber sympathisch finde ich an den im Moment zum Ungehorsam Neigenden, dass sie die vorgeschriebene Distanz nicht akzeptieren wollen. Der Mensch

Angst vor dem Ende? Ich hab unlängst einen Film mit der „alten“ Shirley MacLaine gesehen. Natürlich starb sie friedvoll im Film. In Wahrheit lebt sie noch immer, 86 Jahre alt ist sie. Es tat mir weh, sie filmisch sterben zu sehen. Und dachte an sie als Irma La Douce, da war sie ein junges, rothaariges Mädchen. So hatte ich sie lieber. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ich bin jetzt 72. Es kommt, wie es kommt. Wo macht eigentlich Felix Mitterer Urlaub?

Nirgendwo. Ist mir zu umständlich. Und ich muss ja nicht woanders hin, im Kopf bin ich ohnehin dauernd unterwegs. Wenn ich was fertig geschrieben habe, das ist der Urlaub dann – die große Erleichterung.

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MIT ABSTAND BETRACHTET Eine sommerliche Interview-Serie zur Frage, was wir – in ganz unterschiedlichen Bereichen – aus der Coronakrise lernen können und müssen. Teil 3: Tourismus Alle Teile auf www.kleinezeitung.at

„Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge“ INTERVIEW. Berater Wolfgang Eltner sieht den Tourismus am Wendepunkt. Winterurlaub müsse künftig mehr sein als Skifahren. Von Ernst Sittinger

U

nser Winter- und Sommertourismus feierte in den letzten Jahren Rekorde. Kann das trotz Corona so weitergehen? Oder bleibt kein Stein auf dem anderen? WOLFGANG ELTNER: Diese Frage

kann niemand seriös beantworten. Wir sind alle in der Hand des Schicksals, nicht nur in Österreich, sondern global. Aber für den Winter müssen die Betriebe ja von irgendwelchen Annahmen ausgehen.

Die Branche selber rechnet mit Umsatzeinbußen von 20 bis 30 Prozent. Doch die Hoteliers wissen, dass es auch mehr sein kann. Der erste Lockdown war ja gnädig mit uns, weil er fast genau zum Ende der Wintersaison begann und zeitgleich mit der Zwischensaison endete. Jetzt ist das anders. Die Wintertourismusorte wissen nicht, wie es weitergeht. Sie sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange, sie sind paralysiert und erschöpfen

sich darin, dass sie sich Hygienemaßnahmen und Sanitärkonzepte überlegen. Aber das wird nicht reichen. Gefragt sind demnach mehr Alternativen zum klassischen Winter-Alpinski-Angebot.

Wir brauchen den klassischen Wintertourismus nach wie vor, wir brauchen die Seilbahnen und eine bestimmte Grundfrequenz. Aber wenn ich als Marketingverantwortlicher weiß, dass heuer 30 Prozent weniger Gäste kommen, dann muss ich mir ein alternatives Business suchen. Wenn ich weiß, dass nur 18 Prozent der Deutschen überhaupt Ski fahren, dann habe ich einen Markt von 82 Prozent, die nicht Ski fahren, die aber im Winter vielleicht auch gerne urlauben möchten. Und dann muss ich überlegen: Wie sind meine Winterwanderwege, meine Loipen beinander, wie ist mein Skitourenangebot, mein Brauchtumsangebot, mei-

ne Kulinarik? Und dann mache ich ein Alternativ-Winterpaket für diese Gästegruppe. Wird es im Winter überhaupt das gewohnte Après-Ski geben?

Nein, das wird so nicht mehr gehen. Aber als Betrieb, der normalerweise ein Après-Ski mit 200 Leuten macht, muss ich mir halt etwas überlegen. Vielleicht muss man alles nach draußen verlagern und Stehpulte und hundert Fackeln aufstellen. Oder sonstige Lösungen finden. Die Menschen sind ja kreativ. Die neuen Abstandsregeln bedeuten oft weniger Kunden und weniger Umsatz pro Zeiteinheit. Ist das nur ein Mengenproblem oder reicht das tiefer?

Es geht um mehr. Die Anbieter

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stehen vor der Wahl, mit einigen Anpassungen so weiterzumachen wie bisher, oder ihr Geschäft radikal umzudrehen. Es ist ja zum Beispiel nicht gesagt, dass alle Hotelgäste im Frühstücksraum frühstücken müssen. Warum können nicht alle im Zimmer frühstücken? Dazu muss ich aber mein Service umstellen, vielleicht Frühstückspakete anbieten. Oder: Wenn ich einen Seminarraum habe und weiß, dass mindestens ein Jahr lang keine Seminare stattfinden, dann muss ich diesen Raum anders nützen. Zum Beispiel als Virtual-Reality-Raum. Dort spiele ich dann ein 3D-Video von der Bärenschützklamm ein, weil die Leute sich mit ihren Kindern dort momentan nicht hintrauen.

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Video: Wie Touristen die Steiermark sehen App Kleine-Zeitung- t kleinezeitung.a

Wolfgang Eltner im Interview mit Ernst Sittinger: „Après-Ski? Das wird nicht gehen. Vielleicht muss man das nach draußen verlagern.“ Unten: Eltner als Golfer FUCHS (2), PRIVAT

Zur Person Wolfgang Eltner, geboren 1959 in Judenburg, war von 1997 bis 2002 Geschäftsführer der Steirischen Tourismus GmbH. Seit 2002 ist er geschäftsführender Gesellschafter der eltner marketing services gmbh. Gemeinsam mit Sohn Marco bietet er Unternehmens- und Tourismusberatung an. Betreut werden Projekte für nachhaltigen Tourismus, Digitalisierung, Promotions sowie für Rad- und Wanderwege. von Ischgl und St. Wolfgang herum. Kann man sich überhaupt davor schützen, zum nächsten Corona-Hotspot zu werden?

Corona wäre dann der Auslöser für ein moderneres und breiteres, wohl auch flexibleres Angebot.

Es geht darum, sich rechtzeitig Alternativen zu überlegen. Denn es wird keine Zeit „nach Corona“ geben. Die Krankheit wird vielleicht beherrschbar sein durch eine Impfung, aber dahinter lauert ja mit dem Klimawandel die viel größere Gefahr. Man muss sich nur umsehen: Steinschlag in der Tscheppaschlucht und in der Eisriesenwelt, drei Tote in der Bärenschützklamm, Murenabgänge in Bad Gastein. Da wird buchstäblich kein Stein auf dem anderen bleiben. Mobilität oder Energieeffizienz sind Themen, mit denen sich noch zu wenige in der Branche ernsthaft auseinandersetzen. Es gibt aber posi-

tive Beispiele, etwa das klimaneutrale Boutiquehotel Stadthalle in Wien, geführt von der Hoteliers-Obfrau Michaela Reitterer. Dort gibt es für jedes Nachhaltigkeitsziel ein eigenes Themen-Zimmer. Die sowieso dünne Eigenkapitaldecke vieler Betriebe könnte hinderlich sein.

Das hat gar nicht immer nur mit Geld zu tun. Wenn die Leute im Zimmer frühstücken, ist das ein relativ geringer Aufwand. Man muss sich einfach eingestehen: Das Geschäft wird sich dramatisch ändern. Darauf muss man reagieren, mit Digitalisierung und mit smarten Ideen. In den Orts- und Regionalverbänden geistern die Gespenster

Es ist wichtig, der Wahrheit ins Auge zu schauen. Die lautet: Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Niemand kann heute sagen, wo die Krankheit als Nächstes ausbricht – kein Hotel, kein Ort, keine Region. Niemand ist davor gefeit, denn das ist vielen Zufälligkeiten unterworfen. Auch wenn das Risiko in Österreich durch rechtzeitige restriktive Maßnahmen gottlob minimiert ist, muss sich jeder mit dem Thema Gäste-Sicherheit offensiv auseinandersetzen. Dabei gilt: besser zu viel als zu wenig. Im Urlaub geht es auch ums Wohlfühlen. Das ist ja einigermaßen in Gefahr, wenn ständig die Möglichkeit einer Ansteckung im Hintergrund lauert.

Deshalb müssen die Angebote unbedingt weiterentwickelt

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werden. Das Urlaubsgeschäft lebt von der Beziehung und der Begegnung zwischen Gastgeber und Gast. Aber ich kann ja beispielsweise eine Zoom-Konferenz mit der Rezeptionistin machen, ich muss nicht mit jedem Anliegen persönlich zur Rezeption gehen. Oder ich muss den Yoga-Kurs nicht mit zehn Leuten unten im Saal machen. Die Yogalehrerin soll ein Video aufnehmen und dann übt halt jeder in seinem Zimmer. ´Sind die Menschen beim Wahrnehmen touristischer Angebote vorsichtiger geworden?

Auf jeden Fall. Die Anbieter sollten deshalb proaktiv hinausgehen und ihren Kunden mitteilen, was sie sich auf der Seite der Sicherheit und auf der Seite des Angebots neu überlegt haben. Es wird nicht reichen, dass man defensiv in seinem Hotel sitzt und einfach darauf hofft, dass einen der nächste Schuss nicht erwischt.

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Almauftrieb Einsam ist es diesen Sommer in den Bergen kaum wo. Von vollen Hütten und Klettersteigen, Instagram-Spots und fehlender Disziplin.

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Alle wollen jetzt da rauf So voll wie dieses Jahr war es auf Hütten (auf der Titelseite zu sehen ist der Dachstein), Klettersteigen und Gipfelkreuzen noch nie. Die Massen sorgen für Bedenken. ÖSTERREICH

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Der Berg ruft – und fast alle kommen

Dieses Jahr suchen viele einsame Weiten, den allseits gebotenen Abstand – und finden in den Alpen so viele Menschen wie selten zuvor. Ambitionierte Sportler treffen verhinderte Strandurlauber, Almwirte freuen sich über eine trotz allem gute Saison, aber die Massen sorgen auch für Bedenken. Über einen Bergsommer im Corona-Jahr. Ø VON

CHRISTINE IMLINGER

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m Zillertal ist derzeit „brutal viel“ los. „Bei uns am Berg genauso wie im Tal, es ist voll viel“, sagt Hüttenwirtin Daniela Hotter, die mit ihrem Mann Franz das Tuxerjochhaus betreibt. Und dort ist diese Saison, wie überall, mit großer Unsicherheit gestartet. „Wir wussten überhaupt nicht, wie es weitergeht, ob wir aufsperren können, ob etwas los sein wird, wie viele Leute wir anstellen sollen.“ Letztlich hat sich nach dem Wiedereröffnen des Hauses auf 2313 Metern rasch gezeigt: Ein Ausfall der Saison, der findet vielleicht anderswo statt. In den Bergen ist der Andrang heuer hoch. Schließlich boomt Bergsport seit Jahren, auch Hotter erzählt von vermehrt jungen Leuten, die kommen. Von ambitionierten Sportlern oder von Weitwanderern, die auf der Transalp-Route München–Venedig das Tuxerjochhaus passieren. Aber nicht nur dort, quer durch die Alpen wurde alles, das sich in den Bergen abspielt, Funsport, Klettern bis Einsiedelei, zu einem Trend, der nun neue Höhen erreicht. Sind die Möglichkeiten, heuer anderweitig zu verreisen, doch limitiert. Aber auch in den Bergen steht heuer alles im Zeichen der Pandemie. Und so ist es auch im Tuxerjochhaus, das, seit es vor 110 Jahren erbaut wurde, von Familie Hotter betrieben wird, ein Bergsommer, wie es ihn noch nie gab. „Wir sind heuer nur zu viert, haben zwei Angestellte weniger, wir wussten ja nicht, was kommt“, erzählt die Wirtin. Neben vielen Tagesgästen brachte Corona neue Regeln: In den Lagern wird Abstand gehalten, teils gibt es Trennwände, Bettzeug ist mitzubringen. Zuvor konnten in der Hütte 40 Gäste nächtigen, heuer nur 20 – und sie müssen nun reservieren. Überfüllte Hütten gibt es nicht mehr.

„Corona hat zu einem eindeutigen Trend geführt, mehr Urlaub in Österreich, mehr Urlaub auf Bergen und in Hütten“, sagt Andreas Ermacora, der Präsident des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV). Schließlich habe man im Freien, in der Weite der Berge weniger Ansteckungsgefahren zu fürchten, so berichtet er auch von vielen Erstbesuchern der heimischen Berge. Die Nächtigungskapazitäten der ÖAV-Hütten seien heuer um 20 bis 30 Prozent geringer, der Aufwand aber ist höher: Die alpinen Vereine haben Regeln für die Coronazeit festgelegt, auch sollten Hüttenwirte einen Quarantäneraum vorhalten. „Wir hoffen, dass mit diesen Maßnahmen alles gut geht“, sagt Ermacora. Bisher sei kein Coronafall in Hütten bekannt. Wie sich der Aufwand finanziell angesichts geringerer Kapazitäten (bei gleichen Preisen) ausgehen wird? Das, so Ermacora, werde man am Jahresende sehen. Was helfe, sei das gute Tagesgeschäft, berichtet Daniela Hotter aus dem Zillertal.

Abgeschiedenheit, Abstand zu Fremden – auf der Alm ist das die natürliche Lebensform.

In Hütten ist weniger Platz für Nächtigungsgäste, aber das Tagesgeschäft ist stark wie nie.

Und einige Berge und Täler weiter östlich, auf einer ganz anderen Art von Alm, ist das Bild ein ähnliches. „Bei uns ist sehr viel los, wie in der ganzen Region“, berichtet Patrick Endl von der Gjaid Alm am Dachsteinplateau im südlichen Oberösterreich. Er, Ingenieur, Pädagoge und Wanderführer, betreibt dort mit seiner Familie auf 1738 Metern eine nach Eigendefinition „etwas andere Alm“. Auf die kommen Wanderer von der Bergstation der Krippenstein-Seilbahn aus, oder jene, die aus Hallstatt aufsteigen. Aber besonders bekannt ist die Alm für Veranstaltungen und Seminare, Yoga, Meditieren, Berghochzeiten, Jodelseminare und Ähnliches werden dort abgehalten.

„Die Leute sind damit superzufrieden. An den Abenden ist es jetzt ruhiger, aber am Tag ist sehr viel los. Es sind viele junge Leute, die sonst vielleicht weggeflogen wären“, sagt Hotter. Wie viele Menschen in den Bergen unterwegs sind, das zählt niemand. Aber die Tendenz ist unumstritten, in beliebten Ausflugsgegenden, rund um die Salzkammergutseen etwa, ist der Andrang heuer teils so stark, dass nach Anrainerprotesten schon über Sperren und Zufahrtskontrollen diskutiert wird.

Eigene Almhütte? Oft ausgebucht. Und die Nachfrage ist heuer riesig. Auch hier werden nun weniger Nächtigungsgäste untergebracht, aber „im Schnitt ist die Auslastung gestiegen“, sagt Endl. Auch das Tagesgeschäft laufe sehr gut, die Nachfrage nach den Seminaren sei ebenso hoch, auch wenn einiges, das zuvor das Hüttenleben ausgemacht habe, wegfällt. „Was vorher besonders schön war, Zusammensitzen mit Fremden, dass Freundschaften entstehen, das ist heuer schwierig. Wir passen

A B S TA N D H A LT E N – I N D E R H Ü T T E U N D Z U R K U H Für Bergsport in Coronazeiten empfehlen die alpinen Vereine: 1. Nur gesund in die Berge. 2. Einen Meter Abstand halten. 3. Bergsport eher in Kleingruppen. 4. Rituale wie Umarmen unterlassen. 5. Hygieneregeln beachten. 6. Erste Hilfe als Ersthelfer wie immer, aber Mund-Nasen-Schutz verwenden. 7. Im Auto max. 2 Personen pro Reihe. 8. Hüttenregeln beachten: Mund-NasenSchutz mitführen, ebenso eigenen Schlafsack und Kissenbezug, Decken liegen diesen Sommer nicht bereit.

Für den Umgang mit Weidevieh gilt: 1. Abstand halten, nicht füttern. 2. Ruhig bleiben, Vieh nicht schrecken. 3. Begegnungen zwischen Hunden und Mutterkühen vermeiden. 4. Hunde unter Kontrolle halten, bei Angriff durch Vieh sofort ableinen. 5. Wanderwege nicht verlassen. 6. Steht eine Kuh im Weg: In großem Bogen umgehen. 7. Wenn eine Kuh näherkommt: Ruhig ausweichen, nicht Rücken zuwenden. 8. Bei Unruhe: Weidefläche verlassen. 9. Zäune beachten, Tore schließen.

sehr auf und müssen darauf pochen, dass Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden“, erzählt Endl aus seinem Betrieb, in dem das bedeutet, dass am Frühstücksbuffet für Gäste Maskenpflicht gilt, für Mitarbeiter sowieso. Lange Bergnächte, schnapsselige Hüttenabende, die gibt es heuer nicht, die sollte es nicht geben. Und so steigt die Nachfrage nach Quartieren, in denen man Fremde erst gar nicht trifft. Im Sommer des Corona-Jahres suchen Menschen Ruhe, sie suchen Abgeschiedenheit – und so erfährt die Destination Almhütte einen Boom. Viele Quartiere waren heuer früh für den Sommer komplett ausgebucht. Das bestätigt Edith Sabath-Kerschbaumer von „Urlaub am Bauernhof“: Über die Plattform werden 400 Hütten, von simplen Hütten, Sennerhäusern bis luxuriösen Charlets, angeboten – und die sind gut gebucht wie nie. „Wir haben heuer ein Plus von rund 25 Prozent bei den Online-Buchungsumsätzen“, sagt Sabath-Kerschbaumer. Warum, das liegt auf der Hand. Abstand, Einsamkeit, Kontakt zu anderen als den Nahestehendsten meiden: Was man diesen Frühling notgedrungenerweise akzeptieren musste, das ist auf einer eigenen Alm natürliche Lebensform. Frühere Annehmlichkeiten wie Hotelbuffets, Wellnesszonen, Ausgehmöglichkeiten haben viel von ihrem Reiz ohnehin eingebüßt, und vielleicht ist die einsame Alm, abgeschottet vom Geschehen, der einzige Ort, an dem

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Um einsame Weiten wie diese, hier die Sicht vom Spuller Schafberg ins Vorarlberger Lechquellengebirge, zu finden, muss man heuer ein Stück weit aufsteigen. In beliebten Ausflugsgegenden finden dieses Jahr oft regelrechte Massenwanderungen statt. ø Getty Images/Kemter

sich das bestimmende Thema dieses Jahres überhaupt vergessen lässt – wiewohl freilich in Hütten Corona-Aushänge, Desinfektionsmittel und dergleichen nicht fehlen und Anbieter in Webinaren in Sachen Hygiene und Infektionsprävention geschult wurden. Aber oft ist das Virus am Berg doch weit weg, sagt Sabath-Kerschbaumer, die das diesjährige Motto „Almen statt Palmen“ zitiert. Dem folgen viele. Schon im Frühjahr waren die Buchungen stark, auch wenn Gäste aus dem Ausland (Deutsche machen mit 45 Prozent auch bei Selbstversorger-Hütten den größten Anteil aus, gefolgt von Österreichern und Niederländern) zunächst zurückhaltend waren. Der Anteil der Österreicher ist heuer gestiegen, mittlerweile gibt es bei vielen Hütten Wartelisten, täglich kommen Anfragen, ob sich doch noch wo eine Hütte finden ließe, sagt Sabath-Kerschbaumer. Die finde man noch, aber mittlerweile sind Hütten auch im Herbst gut gebucht, und für den Winter ist man, sollte es ein Quartier in Pistennähe und zur Ferienzeit sein, meist viel zu spät dran. Schließlich stieg die Beliebtheit des Hüttenurlaubs schon vor Corona. Hütten gibt es heute in allen Ausstattungsund Luxuskategorien. Wobei das Bild „je reicher, desto mehr Luxus“ nicht stimme, sagt Sabath-Kerschbaumer und erzählt von Managern, die gern die einfachsten Hütten ohne Strom und mit Plumpsklo wählen, von Städ-

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Die Presse am Sonntag Wien, am 09.08.2020, 52x/Jahr, Seite: 4-5,13-14 Druckauflage: 80 804, Größe: 62,16%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13043312, SB: Ischgl

auf jenen Fall, in dem eine 45-jährige Hundebesitzerin 2014 im Pinnistal zu Tode getrampelt wurde und laut Gericht die Hundehalterin und den Landwirt je eine Teilschuld traf. Das Urteil löste in der Almwirtschaft Irritationen und Debatten um Wegsperren aus. Darauf wurde das Gesetz zur Tierhalterhaftung geändert. Ein Zusatz zielt explizit auf die Alm- und Weidewirtschaft ab und betont die Eigenverantwortung der Almbesucher. Landwirte können schadlos gehalten werden, sofern sie bundesweite Almstandards einhalten. Alle Probleme gelöst sind damit nicht, zumal neue dazukommen: Ein kurzzeitiger Onlinetrend etwa, bei dem Kuhherden erschreckt und Videos von davonstürmenden Tieren auf Plattformen wie TikTok gepostet wurden. Dann kursieren zum Beispiel auch Bilder von Leuten, die ihre Kinder auf Almkühe setzen. Dabei bräuchte es nicht einmal Derartiges, der alte Konflikt Naturschutz versus Spaß am Berg gewinnt ohnedies an Brisanz.

Schutz versus Spaß. Etwa, wenn es um Mountainbiker geht. Die werden mehr, seit per E-Mountainbike jeder in jede Höhe kommt, steigt der Nutzungsdruck. Wald darf grundsätzlich zwar immer betreten werden, Befahren, motorisiert oder nicht, aber ist verboten. Mountainbiken ist nur mit Erlaubnis des Waldbesitzers oder Wegeerhalters gestattet, das wird nicht immer eingehalten, und auch aus Naturschutzgründen sorgt das motorisierte Vordringen in die Bergwelt für Probleme.

»Teilweise geht’s zu wie in einem Bienenhäusl« » Bei uns am Berg und im ganzen Tal ist voll viel los. Aber die Unsicherheit, wie es im Winter weitergeht, die ist sehr groß. « DANIELA HOTTER Hüttenwirtin im Tuxerjochhaus im Tiroler Zillertal

tern, die Orte suchen, an denen sie ihren Kindern „Archaisches“ erleben lassen können: Feuer machen, am Holzofen kochen. Seit „Urlaub am Bauernhof“ Hütten anbietet, seit 25 Jahren, sind Nachfrage und Angebot stetig gewachsen. Auch werden die Hütten mehr, verfallene Sennerhäuser werden wieder instand gesetzt, alte Hütten für Urlauber hergerichtet und die immer gleichen Chaletdörfer kennt man nun aus vielen Ferienregionen.

Steigender Nutzungsdruck. Die Menschen am Berg werden mehr, der Nutzungsdruck steigt – damit werden auch Konflikte mehr. Für Schlagzeilen gesorgt haben vor allem Probleme auf Almen. Schließlich sind an neuralgischen Stellen auf Almen mit Weidevieh mitunter schon so viele Menschen unterwegs, dass es nicht einmal ein Zusammentreffen von Hund und Mutterkühen braucht, damit es zu Problemen kommt. Aber auch Hunde in den Bergen werden mehr, wie die Anfragen nach Quartieren für Urlaub mit Hund. Voriges Jahr wurden, um diese Probleme zu lösen, Verhaltensregeln für Almen (siehe Infobox) formuliert, die nun vielfach aushängen. Kürzlich wurde nach einem Almengipfel eine Informationsoffensive angekündigt, um Almbesuchern richtiges Verhalten näherzubringen. Grundsätzlich aber wurde hier für Almbetreiber voriges Jahr Rechtssicherheit geschaffen: Als Reaktion auf das Tiroler „Kuh-Urteil“, also

Es heißt, Corona habe zu einem Run auf die Berge geführt. Wie nehmen Sie diese Situation im Zillertal wahr? Peter Habeler: Hier im Zillertal, aber im

Ötztal oder im Pitztal ist es nicht anders, sind wirklich sehr viele Leute unterwegs. Am Klettersteig geht es oft zu wie in einem Bienenhäusl, es gibt Hotspots wie die Olpererhütte. Am Weg dorthin gibt’s die Hängebrücke, das ist jetzt ein Instagram-Spot. Da raufen sie sich, die einen kommen nicht vorbei, weil die anderen nur zum Fotografieren hingehen, dann schlagen sie sich. Auch einige Hütten werden richtig überrollt, aber dort sind die Leute sehr diszipliniert. Gerade auf einfachen Touren ist viel los. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

» Zu uns kommen so viele Leute wie noch nie. »Es sind nicht heuer extra Aber viel von dem, was viele, die mit Sandalen im Hochgebirge unterwegs sind.« besonders schön war, Der deutsche Alpenverein hat aus diesen Gründen festgelegt, dass es in ZusammenDAV-Hütten keine Ladestationen für sitzen mit E-Bikes mehr gibt. In Österreich denkt Fremden am man über Ähnliches nach. Aber der Grat zwischen Naturschutz und dem Tisch, ist heuer Verständnis für die Freude an Bewe- schwierig. «

gung in der Natur sei schmal, sagt auch Andreas Ermacora. Und auch Hüttenwirte wollen, dass die Biker kommen, sagt er. „Die Tendenz geht zu definierten Mountainbike-Strecken, es spricht nichts dagegen, auf einem Forstweg zur Hütte zu fahren“, sagt Ermacora. Und wie steht es um die Sicherheit? Nun, da sich viele erstmals in die Berge begeben? „Der Sommer läuft eher unauffällig, bis auf die tragischen Steinschlagunfälle ist es relativ ruhig, es ist nicht dramatisch“, berichtet Stefan Hochstaffl, der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes von nicht mehr Einsätzen, auch wenn die Bilanz erst am Saisonende vorliege. Die Sorge, neue, unbedarfte Gäste würden für mehr Einsätze sorgen, gab es. „Aber das ist seit Jahren so. Es sind immer ein paar dabei, die wegen schlechter Ausrüstung Probleme haben. Aber das hält sich in Grenzen. Es sind heuer nicht extra viele mit Sandalen im Hochgebirge unterwegs.“ Herausfordernd sei eher der CovidSchutz, alle Einsätze, auch schwierige Bergungen, sind nach kurzzeitigen Lockerungen nun wieder mit Maske, Handschuhen und Schutzbrille zu absolvieren. Denn die Sorge, die Unsicherheit, jederzeit könnte jemand infiziert sein, ist da. Auch in den Hütten. „Es ist brutal viel los, das sorgt bei Einheimischen auch für Bedenken. Es gibt die Unsicherheit, was, wenn doch etwas passiert?“, so Wirtin Daniela Hotter. Groß ist die Unsicherheit auch, wenn es um die nächste Saison geht. „Wir wissen überhaupt nicht, wie es im Winter weitergeht. Da sind die Sorgen im ganzen Tal groß. Wir liegen an der Piste, aber wie es mit dem Skilauf weitergeht? Wir können nichts planen. Aber jetzt machen wir den Sommer ferø tig, was dann kommt, ist offen.“

Bergsteiger Peter Habeler über Gewusel auf Klettersteigen, Instagram-Spots, um die sich Wanderer raufen, über neue Gefahren und die Lehren aus Ischgl. Ø VON C H R I S T I N E I M L I N G E R

PATRICK ENDL Betreiber der Gjaid Alm auf der Hochfläche des Dachsteinplateaus ø privat/Krumböck

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Nach dem Lockdown wollen viele einfach nur hinaus, das ist ja gut, der Bewegungsdrang ist da, der Wunsch, in die Natur zu gehen. Der Mensch braucht die Natur zum Herunterkommen, der Speed vor dem Lockdown, das war ja alles schon heavy. Ich habe die Hoffnung, dass alles ein bisschen ruhiger, entschleunigt bleibt. Aber diese Ellbogenmentalität kommt ja auch auf dem Berg schon wieder, es ist wieder viel Unruhe da. Was ich kritisch sehe: Das Gebirge braucht sehr viel Disziplin, da sehe ich, dass das Timing nicht immer passt, dass die Ausrüstung nicht immer gut ist. Diese Woche hatten wir Schnee bis auf 2000 Meter herab, da waren Leute in kurzen Hosen unterwegs, das geht doch nicht. Andere brechen am Nachmittag zu Sechs-Stunden-Touren auf, das ist zu spät. Dazu kommen diese Wahnsinnszahlen an Radfahrern, die alle mit Akku unterwegs sind. Das ist ja schön, aber die Abfahrt, das ist schon sehr gefährlich.

Kommen mehr Leute, denen die Bergwelt bisher fremd ist, die Gefahren eingehen?

Nicht nur deswegen, im Gebirge ist ja alles anders geworden. Die Gletscher sind stark zurückgegangen, die Karten stimmen nicht mehr, das Eis ist weg, der Permafrost, der aufgeht, tut sein Übriges. Man sieht das an unseren 3000ern, es gibt viel mehr Hänge, die rutschen. Das Gebirge ist gefährlicher geworden, man muss höllisch aufpassen, dass nichts passiert. Mit den vielen Nutzern kommen Probleme E-Biker, Kuh-Unfälle. Geht der respektvolle Umgang mit der Bergwelt verloren?

Es sind viele unterwegs, grundsätzlich taugt mir das ja schon. Aber man muss im Gebirge immer aufpassen, ich sehe die Leute im Gehen auf dem

Steig mit dem Handy in der Hand, da gibt es viele Unfälle. Dieses „Ich kann alles machen“ ist ein Zeichen der Zeit. Corona war ein Dämpfer, aber diese Mentalität kommt wieder. Da kommt Lieschen Müller aus Castrop-Rauxel, es kann der Fritz aus Innsbruck genauso sein, zu uns auf die Alm und die Kuh steht da, die Kalberl stehen da, sie hat vielleicht ein Kind mit, da will sie die Kuh natürlich angreifen. Es hat immer Unfälle gegeben, mir ist auch öfter ein Stier nachgerannt. Aber jetzt sind eben mehr Leute auf den Almen, da bin ich auch vorsichtig geworden und halte mich zurück, wo ich mir früher nichts gedacht hätte. Und mit den Hunden ist es sowieso blöd. Aber vielleicht mögen die Kühe einfach die Menge an Menschen nicht, die da marschieren. Stichwort Massen. Denken Sie, dass sich nach Ischgl, nach Debatten um Gletscherskigebiete, um Gipfelsprengungen in Tirol etwas verändern wird?

Bei uns im Zillertal versucht man das schon zu dämpfen, Mayerhofen setzt auf einen sanfteren Tourismus, der Tourismusverband hat zum Beispiel ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen vorgeschlagen. Man ist guten Willens, versucht wirklich etwas zu ändern, hat aus Ischgl vielleicht gelernt. Aber der Alkohol, die Aggressivität, die vielen Menschen an einem Platz, das ist schon ein Luder. Ich hoffe, dass viel von dem, was vorher war, die Aggressivität, gemildert wird. Aber ob das gelingt, weiß ich nicht.

Erwarten Sie einen Schaden für Tirol?

Nein. Das ist rein meine Meinung, aber: Bei uns im Zillertal sicher nicht. Da geht es rund, von oben sehe ich oft die Menge an Autos, die da reinund rausfahren. Wirtschaftlich ist es für viele sicher schwierig, aber die Hotels bei uns und vor allem die Appartements sind sehr gut ausgelastet. Aber schauen wir, was im Winter ist. Sie sind ja nach wie vor oft auf Gipfeln in aller Welt unterwegs. Wie geht es Ihnen damit, da heuer so eingeschränkt zu sein?

Ich wäre im Herbst nach Bhutan gefahren, das ist natürlich abgesagt, es hat mich schon auch ein bissl getroffen. Ich bin ein aktiver Mensch, will jeden Tag wo auffi, das hat mich schon erschreckt, dass das auf einmal nicht ging. Ich habe auch viele Touren abgesagt, im Glocknergebiet zum Beispiel, weil in der Hütte sitzt man doch wieder eng beieinander. Ich bin echt hin- und hergerissen, so ganz passt mir das heuer wirklich nicht. ø

Peter Habeler, 78, wurde 1978 durch die Erstbesteigung des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bekannt. ø Erich Spiess / EXPA / picturedesk.com

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Après

GUITAR

Tourismusunternehmer machen sich Sorgen um die Wintersaison. Genauer: Um das „Après-Ski“. Die Frage lautet: Gibt es auch in Corona-Zeiten ein Menschenrecht darauf, sich in zu kleine Hütten zu schlichten, dort mit grenzdebilen Schlagern, in denen die Hoffnung auf Geschlechtsverkehr textlich eine Hauptrolle spielt, beschallt zu werden, und den Restbestand seiner Gehirnzellen mit Wodka zu bekämpfen? (Der Autor dieser Zeilen ließ sich einmal zu einem Ischgl-Urlaub überreden. Was dort zu erleben war, spottet jeder Beschreibung und jedem Versuch der satirischen Fassbarmachung.) Es bleiben zwei Möglichkeiten. Entweder, die Touristiker erfinden einen Vollvisier-Gesichtsmasken-Skihelm mit vorne angebrachtem Alkohol-Einfüllventil. Oder, ganz arger Gedanke: Man verzichtet auf den Schwachsinn. „Verbietet man eine Saufmeile, findet die Party eben wo anders statt“, wehklagt ein Hotelier. Schöne Vorstellung eigentlich. guido.tartarotti@kurier.at/Twitter: @GuidoTartarotti

zählt als: 5 Clips, erschienen in: Burgenland, Niederösterreich, Wien, Österreich 1. Ausgabe, Österreich Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05/172723800). Pressespiegel Seite 22 von 48

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erger Pammesb b auf Urlau

Freie Fahrt auf halbe Sicht Man gewinnt zwar schon seit vielen Das ist eine durchaus willkommene AbLEITARTIKEL Jahrzehnten keinen Pointenbewerb wechslung zur staatsbürgerlichen UnmünVON GEORG LEYRER mehr, wenn man im August freudedigkeit, mit der es sich so leicht denkfaul strahlend verkündet: In vier Monaliebäugeln lässt. Also, ruhig mal selbst ten ist Weihnachten. Maßstab anlegen: Kann das gemeinsame Es ist halt nur leider auch nicht ganz Besäufnis nach dem Schneegerutsche vielfalsch. Und insofern ist es kein Wunder, leicht ein Jahr warten – und man heuer dass die Wintertouristiker händeringend einfach nur Ski fahren gehen? Braucht es um Richtlinien bitten, was sie denn ihren die Polizei, um gegen feiernde Menschen Kunden für Packages verkaufen können. am Donaukanal vorzugehen? Wie bringen Das einzig Gute an Wie feuchtfröhlich der Alpenballermann wir die Kinder durch diesen Herbst? Wie heuer werden darf, ob es après Ski nur heiviel Kultur – Museen gegen Theater, Festder Krise: Sie ist zu ße Fußwickel gibt oder man mit dem Babyspiele gegen Clubs – brauchen wir, damit kompliziert für elefanten in der Gondel sitzen wird – all das die Gesellschaft nicht unrettbar verroht? ist derzeit weit weniger durchsichtig als der All das ist schwieriger zu beantworten, einfache Antworten. Schnaps nach der letzten Abfahrt. als man impulsiv meint – und lässt sich Und zwingt damit Man hat aus Ischgl gelernt, man weiß demnach trefflich diskutieren. Ausgerechzum gemeinsamen halt nur noch nicht so genau, was. net Corona ist eine gute Gelegenheit, aus Und das ist die neue Normalität, die – dem Schlagwortgerangel – links! rechts! – Nachdenken bei genauerem Blick – eine, wenn auch auszubrechen, das zuletzt so gerne mit vielleicht wirklich nur diese eine positive Politik und mit Meinungsfreiheit verwechselt wurde. Natürlich gibt es auch die, die Seite hat: Die Zeit der einfachen Antworten ist vorbei, und daran kann man gemeinsam wachsen. vor dieser Aufgabe versagen und sich den Hirngespinsten Nachdem sich zu viele zu lange von jenen, die mit der Be- der Verschwörungstheoretiker und der Demagogen ergehauptung einfacher Antworten hausieren gingen, an der ben. Schade. Aber von denen darf man sich diesen Moment Nase herumführen ließen, gibt es Patentlösungen derzeit nicht nehmen lassen. Wir anderen können in der Krise neu einfach nicht. Wir fahren als Gesellschaft auf halbe Sicht erfahren, wie das so ist, wenn keiner wirklich weiß, was durch die Corona-Krise, mit der Fußspitze über dem Brems- kommt. Wenn alles morgen ganz anders sein kann. Wenn pedal. Und sind daher gezwungen, gemeinsam nachzuden- eigene Meinungen übermorgen falsch sind. Und in dieser ken, Schwieriges selbst abzuwägen, kurz: Uns wie mündige gemeinsamen Schwäche wieder näher zusammenfinden. Erwachsene ohne vorgegebene Lösungen durch eine komgeorg.leyrer@kurier.at / Twitter: @georgleyrer plizierte Aufgabe zu bewegen.

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Winter 2020: Bitte möglichst virenfrei Das Corona-Debakel um Ischgl sitzt dem heimischen Wintertourismus noch in den Knochen. Man versucht daher jetzt schon, klare Vorgaben für Après Ski und andere mögliche Virenschleudern zu finden. Es ist nicht einfach. 8

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Gesucht: Neue Regeln fürs Après-Ski APA/BARBARA GINDL

VON SIMONE HOEPKE

Während halb Österreich unter der Hitzewelle stöhnt, treibt den Touristikern die bevorstehende Wintersaison die Schweißperlen auf die Stirn. Die Urlaubspakete für die nächste Saison müssen geschnürt werden, aber noch weiß niemand, welche Regeln heuer auf der Piste und beim Après-Ski gelten werden. „Es ist fünf vor zwölf“, sagt Helga Freund, Vorstandsmitglied von Österreichs größtem Tourismuskonzern, der Verkehrsbüro Group (Ruefa, Eurotours, Hofer Reisen, Hotellerie- und Business Touristik). „Wir brauchen klare Regelungen für ganz Österreich, wie der Wintertourismus heuer stattfinden wird.“ Touristiker aus Deutschland, den Niederlanden, Tschechien und anderen wichtigen Herkunftsmärkten wollen längst wissen, auf was sich ihre Gäste einstellen müssen. „Die Partner erwarten Sicherheit“, sagt Freund. „Am gescheitesten wäre es, wenn es heuer gar kein Party-Après-Ski geben würde.“ Dass ohne Party auch keine Gäste kommen, glaubt die Touristikerin nicht. „Nicht alle kommen zum Feiern. Es gibt viele Familien und Sportler, denen das Sicherheitsthema viel wichtiger ist. Viele Orte verzichten deswegen schon auf Après-Ski.“

Martha Schultz: „Wöchentliche Covidtests für Mitarbeiter“

Covid-19 macht die Wintersaison zur Zitterpartie

„Hölle, Hölle, Hölle“: Die Angst vor der nächsten coronabedingten Schließung lässt den Ruf nach strengen Regeln laut werden

Neues Partyprogramm In Ischgl gehörte die Party zur DNA der Marke. Ob sie heuer überhaupt steigt, steht in den Sternen. „Wir brauchen Planungssicherheit. Am besten gestern“, sagt Andreas Steibl, Geschäftsführer vom Tourismusverband Paznaun-Ischgl. „Täglich hageln Fragen von Stammgästen auf uns ein, die wissen wollen, wie das Abendprogramm heuer aussehen wird.“ Das Worst-Case-Szenario wäre freilich, dass die Party ersatzlos gestrichen wird. Steibl rechnet damit, dass es ein Ersatzprogramm geben wird. Etwa Erlebnisgastronomie, wie man sie von Konzepten wie Dinner&Crime kennt. Entscheidend für das Programm werden Verordnungen

APA/GEORG HOCHMUTH

Wintersaison. Die Ideen reichen von Sperrstunden mitten am Tag bis hin zum prinzipiellen Aus für die Party

Winter Tourismus Landesweit gibt es rund 11.200 Beherbergungsbetriebe, die in der Wintersaison offen haben. Die Statistik Austria meldet 582.367 Gästebetten Urlauber Die coronabedingte Sperre hat die Zahl der Nächtigungen im Winter 2019/20 (November bis April) um 18,1 Prozent auf 59,72 Millionen abstürzen lassen

und Auflagen (etwa fixe Sitzplätze) sein, auf die die Branche wartet. „In ganz Tirol herrscht Konsens, dass Lokale wie das Kitzloch heuer im November nicht aufsperren können wie bisher“, betont der Zillertaler Hotelier und Seilbahner Franz Hörl. „Verbote sind aber der falsche Weg“, findet er. „Verbietet man eine Saufmeile, findet die Party eben wo anders statt. Das hat man ja in Spanien gesehen.“ Hörl schlägt neue Sperrstunden-Regelungen vor – und zwar mitten am Tag. „Vor 20, 30 Jahren haben die Skihütten ja auch um 17 Uhr zugesperrt. Dann würde eine Stunde z’amg’räumt und wieder aufgesperrt.“ Um wieder zu diesem

Modell zurückzukehren, sei aber eine entsprechende Regelung in der Gewerbeordnung nötig. „Auf Freiwilligkeit würde ich mich nicht verlassen“, sagt selbst Hörl. Schließlich sei kein Unternehmer der Feind seines eigenen Geldes. Hörl: „Ohne klare Regeln wird gar nichts gehen.“

Auflagen für die Gondel? Aus Sicht von Hörls Branchenkollegin Martha Schulz muss eine neue Regelung jedenfalls „bis Ende August“ her. „Wir müssen planen und werden uns an das halten, was vorgeschrieben wird.“ Zu klären sind auch die Regeln für die Seilbahnwirtschaft. Etwa, ob limitiert werden soll,

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wie viele Menschen gleichzeitig in einer Gondel befördert werden dürfen. Seilbahn-Sprecher Eric Wolf sieht dafür keinen Anlass. „Das Problem ergibt sich durch Aerosole in geschlossenen Räumen. Bei uns finden aber 85 Prozent der Beförderungen unter freiem Himmel statt.“ Also via Sessel- oder Schlepplift. Zudem dauere eine Bergfahrt auch nur wenige Minuten, überschreitet also die kritische 15-Minuten-Marke nicht. Aus der Seilbahnwirtschaft ist zu hören, dass heuer in den Wintersportgebieten wohl verstärkt Give-aways wie Schlauchschals (Buffs) verteilt werden, die in Gondeln auch zum Mund-Nasen-Schutz umfunktioniert werden können.

Sicherheitsfrage. Gebucht wird immer kurzfristiger, lautet einer der wohl am meisten strapazierten Stehsätze im Tourismus. Besonders in Corona-Zeiten. Airlines berichten, dass Buchungen de facto nur noch für das laufende Monat eingehen, ähnliches ist aus Reisebüros und von Hoteliers zu hören. Schließlich weiß niemand, wann wo welche Grenzbalken nach oben gehen. Normalität wird es erst wieder geben, wenn wir eine Impfung haben, ist sich die Reisebranche einig. Dass das Urlaubsgefühl weg ist, sobald man einen Mund-Nasen-Schutz im Hotel tragen muss, glaubt die Zillertaler Touristikerin Martha Schulz, zu deren Imperium 1.500 Gästebetten gehören, übrigens nicht. Viele Gäste seien die Maskenpflicht längst aus ihrem Heimatland gewöhnt. Schultz: „Gäste aus dem EU-Raum setzen eine Maskenpflicht fast voraus.“ In den Betrieben von Schulz werden übrigens wöchentlich Corona-Tests bei allen 220 Mitarbeitern – auf freiwilliger Basis – gemacht. Bei den Beschäftigten wie Gästen komme das gut an. Wie berichtet können sich seit 1. Juli alle Tourismusmitarbeiter mit Gästekontakt testen lassen. 65.000 PCR-Abstriche können wöchentlich durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt der Bund, bis Jahresende stehen 150 Millionen Euro bereit.

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Sport aktiv Österreichs grösstes aktiv Sportmagazin Graz, im August 2020, Nr: Aug./Sept., 6x/Jahr, Seite: 16-17 Druckauflage: 64 733, Größe: 99,32%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13044202, SB: Galtür

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AUGUST | SEPTEMBER | OKTOBER

Lauflust mit Urlaubsfeeling kombinieren – das geht auch heuer. Trotz Corona-Maßnahmen kommen alle Teilnehmer bei Kärnten Läuft voll auf ihre Kosten. Es gilt das Motto: „Pack die Laufschuhe und die Badehose ein.“ www.kaerntenlaeuft.at

31. AUG.–6. SEPT. HOHE-TAUERN-WANDERWOCHE Naturkundliche Führungen, anspruchsvolle Gipfeltouren oder Sonnenaufgangswanderungen. In der Nationalpark-Region Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden (S) dreht sich alles ums Wandern. www.mittersill.info

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Fotos: Veranstalter, ultraks.com/Sportograf

21.–23. AUGUST KÄRNTEN LÄUFT


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Sport aktiv Österreichs grösstes aktiv Sportmagazin Graz, im August 2020, Nr: Aug./Sept., 6x/Jahr, Seite: 16-17 Druckauflage: 64 733, Größe: 97,37%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13044202, SB: Galtür

22. AUGUST SILVRETTA-FERWALL-MARSCH Einer der anspruchsvollsten, aber auch schönsten Bergmärsche Europas findet wie gplant statt. Vier Distanzen stehen in und über Galtür zur Wahl, Highlight ist der „Marathon“ über 42,195 Kilometer und 1955 Höhenmeter. www.galtuer.com

12. SEPTEMBER| MAYRHOFEN ULTRAKS| Auf vier Trail-Strecken wird im Zillertal gelaufen. Für Einsteiger geht es über 7 Kilometer, dazu warten 15 und 30 Kilometer bis hin zur „Königsklasse“, dem 50 km Bewerb mit 3600 Höhenmetern.

17.–20. SEPTEMBER| TOUR DE KÄRNTEN MTB| Vier Tage, vier Etappen, 150 Kilometer und rund 5000 Höhenmeter sind die Eckdaten bei der MTB-Tour de Kärnten. Auch E-Biker sind bei dem Event in der wunderschönen Region rund um den Ossiacher See zum Mitfahren eingeladen. mtb.tourdekaernten.de

mayrhofen.ultraks.com

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Sport aktiv Österreichs grösstes aktiv Sportmagazin Graz, im August 2020, Nr: Aug./Sept., 6x/Jahr, Seite: 50 Druckauflage: 64 733, Größe: 97,9%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13044286, SB: Paznaun

GALLISCHE DÖRFER

K

WIR BEFINDEN UNS IM JAHR 2020 N. CHR. DIE GANZE LAUFEVENT­ SZENE IST VON COVID­19 BESETZT. DIE GANZE? NEIN, EIN PAAR UNVERDROSSENE HÖREN NICHT AUF, WIDERSTAND ZU LEISTEN. napp vor Redaktionsschluss Ende Juli haben wir uns noch einmal umgehört, was heuer in Österreich noch laufen sollte. Und zwar ...

DIE „ECHTEN“

... von 7. bis 9. August der Salomon Pitz Alpine Glacier Trail – der Trailrun mit Distanzen zwischen 15 und 105 km. Zu den Covid-19-Maßnahmen gehört z. B. das Starten mit Mund-Nasen-Schutz. Kurzentschlossene können leider nicht mehr teilnehmen: ausgebucht. www.pitz-alpine.at

Am 21./22. August wird Kärnten Läuft „anders“ stattfinden, aber doch: mit neuem Start-Ziel-Bereich im Stadion, einem neuen Rundkurs und Einzelstarts.

Vom Frühling auf den 20. September war schon der Schafberglauf – mit Start in St. Wolfgang – verschoben worden. Organisator Werner Haas: „Die Leute wollen den Lauf.“ Entscheidung um den 20. August. www.lg-st-wolfgang.at/

Per App kann man den für 15. August geplanten Großglockner-Berglauf bewältigen – auf der Originalstrecke bis 30. September. Und es gibt „Happenings“ fürs Covid-19-adäquates Gruppenerlebnis. www.grossglocknerberglauf.at

schafberglauf.html

Am 22. September läuft der Vienna Night Run. Zwischen 20 und 22 Uhr kann man bei dem Charitylauf an einem beliebigen Punkt auf dem Kurs starten und die 5-Kilometer-Runde laufen. Oder man wählt den Virtual Run und läuft zwischen 22. und 30. September an beliebiger Stelle die 5 km. www.viennanightrun.at

www.kaerntenlaeuft.at

Am 29./30. August geplant: Das Race Across Burgenland. Während der Radmarathon abgesagt wurde, blieben der 218-km-Ultra und der Burgenland Nightrun 100 im Programm.

DIE „VIRTUELLEN“

Ebenfalls noch im Rennen: Der 3-Länder-Marathon am Bodensee am 4. Oktober und der Kärnten Marathon Carinthia/Koroska am selben Tag.

Ebenfalls als App-Run werden der „Montafon Arlberg Marathon“ auf der T33-Strecke (bis 15. September) sowie der Karwendelmarsch durchgeführt (bis Ende Oktober). www.montafon.at/ montafon-arlberg-marathon, www.karwendelmarsch.info

Als Ersatz für den Silvrettarun 3000 stehen bei der Paznaun Challenge mehrere Strecken bereit, um sie zu laufen und per App zu tracken – bis 30. September. www.ischgl.com

An fixen Terminen und mit Startnummern, aber virtuell laufen der Ladies Run in Wien (5. September) und Graz (27. September). Egal, an welchem Ort –fünf Kilometer müssen es sein und der GPS-Track muss von den angemeldeten Teilehmerinnen hochgeladen werden.

www.race-across-burgenland.at

www.sparkasse-3-laender-marathon. at, www.internationaler-kaernten-marathon.at

Ebenfalls zu Redaktionsschluss bestätigt: Der „Ultraks“-Trail-Event am 12. September mit Distanzen von 7 bis 50 Kilometer in Mayrhofen im Zillertal.

Beim „Kleine Zeitung Graz Marathon“ von 9.–11. Oktober wurde die Anmeldung im Juli ausgesetzt, die Hoffnung lebte bei Redaktionsschluss aber noch.

mayrhofen.ultraks.com

grazmarathon.kleinezeitung.at

Am 13. September sollte der „Sorger Halbmarathon“ in Graz über die Bühne gehen. Letztinformation: „Mit neuem Format“, so Veranstalter Achim Wippel, der auch die virtuellen Ladies Runs in Wien und Graz – siehe unten – veranstaltet. Wie, steht ab Mitte August auf:

Eigentlich hätte der Lindkogeltrail in Bad Vöslau die Trailsaison eröffnen sollen. Jetzt beschließt er sie am 18. Oktober. Angemeldete, die zu dem Termin nicht können, mögen ihren Startplatz weitergeben, bittet Veranstalter Jürgen Smrz. Dafür gibt es eine Startplatzbörse.

Vom gleichen österreichischen Veranstalter „Hikimus“ und nach dem gleichen Prinzip läuft der Marathon Germany: anmelden und am 30. August weltweit laufen, wo man will. Das gewohnte Teilnehmerpackage inklusive Startnummer, Laufshirt und Medaille kommt per Post, die Urkunde steht unmittelbar nach dem Lauf zum Download bereit.

www.graz-halbmarathon.at

www.lindkogeltrail.at

marathon-germany.de

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Wiener Zeitung Österreichische Tageszeitung seit 1703 Wien, am 11.08.2020, 260x/Jahr, Seite: 6 Druckauflage: 18 000, Größe: 82,51%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13044910, SB: Ischgl

Ischgl-Ermittlungen ziehen sich Die Staatsanwaltschaft Innsbruck kämpft noch mit dem Prüfen der „Riesenfülle“ an Material. Sechs Berichte wurden bisher an Justizministerin Alma Zadic übermittelt.

M

Zwar wurden noch keine größeren Einvernahmen durchgeführt. Das bedeute aber nicht, dass im Zuge der Erhebungen noch gar keine Einvernahmen stattgefunden hätten, wurde in Innsbruck erläutert. Im Moment liege der Schwerpunkt auf dem Sichten und Prüfen der Unterlagen, die von der Polizei herbeigeschafft wurden. Neben Anordnungen zu Erhebungen durch die Polizei hat die Staatsanwaltschaft auch mehrere Anordnungen zu Sicherstellungen erlassen, wie die Justizministerin in ihrer Antwort mitgeteilt hat. Auch Journalisten wurden um die Bereitstellung von „sachverhaltsrelevanten Informationen“ zu den Corona-Fällen in Ischgl ersucht, gab Zadic bekannt.

Von Karl Ettinger

ehr als fünf Monate nach der massenhaften Ausbreitung des Coronavirus im Tiroler Skiort Ischgl gestalten sich die Ermittlungen der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, ob damals ein strafrechtlich relevantes Vorgehen der Behörden auf Bezirks- oder Landesebene oder von einzelnen Personen vorlag, langwierig. Die Staatsanwaltschaft ist derzeit dabei, die Abläufe Anfang März in Ischgl nachzuvollziehen. „Es ist eine Riesenfülle an Informationsmaterial zu sichten“, wurde der „Wiener Zeitung“ am Montag in der Innsbrucker Staatsanwaltschaft erklärt. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hat in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage erklärt, dass zu der Causa bisher fünf Informationsberichte und ein Vorhabensbericht an sie übermittelt worden seien. Ischgl war im März einer, wenn nicht der Brennpunkt der Ausbreitung des Coronavirus nicht nur in Österreich. Ausgehend von dem Skiort im Paznauntal wurden auch zahlreiche Infektionen von Touristen in Deutschland und Skandinavien verzeichnet, was Ischgl vor allem negative Schlagzeilen in den Medien brachte. Kein Hinweis auf einen konkreten Verdächtigen Was die Ermittlungen betrifft, tappt die Justiz unterstützt von der Kriminalpolizei noch einigermaßen im Dunkeln. Zwar gibt es einen grundsätzlichen Anfangsverdacht bei den Untersuchungen um die Verbreitung des Coronavirus in dem oft als „Ballermann der Alpen“ bezeichneten Tiroler Skiort. Allerdings musste auch die Justizministerin einräumen, dass es gut fünf Monate nach dem Ausbruch der Erkrankungen, die im März zu einem vorzeitigen Ende der Skisaison zunächst in Tirol und dann österreichweit geführt haben, noch keinen Hinweis auf einen konkreten Verdächtigen für die Verbreitung des Virus gibt. Allerdings wurde das Verfahren auch nicht eingestellt. „Wir prüfen und ermitteln weiter“, wurde in der Innsbrucker Staatsanwaltschaft erläutert. In der Antwort der Justizministerin heißt es zum Stand der Er-

Am 13. März wurde die Quarantäne über Ischgl verhängt und von der Polizei kontrolliert. Foto: apa/J. Gruber

mittlungen: „Auf der bislang erarbeiteten Sachverhaltsgrundlage kann ein Anfangsverdacht gegen konkrete Personen noch nicht abschließend beurteilt werden. Ermittelt wird derzeit nach wie vor gegen bislang unbekannte Täter wegen des Verdachts, dass angezeigte Vorkehrungen und Maßnahmen nach Bekanntwerden der ersten Hinweise, Verdachts- und Erkrankungsfälle bis zur Verhängung der Quarantäne nicht sogleich getroffen und dadurch Handlungen vorsätzlich oder auch

fahrlässig begangen oder unterlassen wurden, die geeignet sind, die Gefahr der Verbreitung einer übertragbaren Krankheit unter Menschen herbeizuführen.“ Gegen eine bestimmte Person werde zu ermitteln sein, sobald sich im Zuge dieser Ermittlungen ein konkreter Verdacht gegen eine bestimmte Person erhärten sollte. Wie lang eine Klärung noch dauern werde, lasse sich seriös nicht sagen, erklärte man am Montag in der Innsbrucker Staatsanwaltschaft.

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Keine Weisung der Justizministerin Die Justizministerin betonte in der Antwort an den Neos-Parlamentarier Johannes Margreiter zudem, in der Strafsache seien bisher „keine Weisungen erteilt“ worden. Ob zukünftig Weisungen zu erteilen seien, könne derzeit nicht beurteilt werden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck erstattete bisher im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum CoronaAusbruch in Ischgl fünf Informationsberichte und einen Vorhabensbericht. Die Informationsberichte wurden dem Justizministerium am 24. März 2020, am 7. April 2020 sowie am 14., 18. und 20. Mai 2020 vorgelegt und dienten zur Information über den Verfahrensstand. Der Vorhabensbericht sei am 20. März 2020 eingelangt. Näheres wollte sie nicht bekanntgeben, weil das Ermittlungsverfahren nicht öffentlich sei. In Tirol wurde vom Landtag darüber hinaus eine politische Untersuchungskommission eingesetzt, die klären soll, ob die Vorgangsweise der Behörden und des Landes korrekt waren. Dazu soll es bis Oktober dieses Jahres Erkenntnisse geben. Die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung stand wochenlang im Frühjahr massiv unter Beschuss, weil die Schließung der Hotels und die Umsetzung der Beendigung der Skisaison nach den Corona-Fällen in Ischgl erst spät erfolgt sei. Danach wurde neben Ischgl auch St. Anton am Arlberg unter Quarantäne gestellt.

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Tiroler Tageszeitung Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 11.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 1,3 Druckauflage: 84 222, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13045021, SB: Ischgl

Sperrstund’ für das Après-Ski Regeln für Après-Ski-Bars soll der Bund machen, sagt das Land, und umgekehrt. Wirtschaftsbund schlägt Sperrstunde um 18 Uhr vor. Innsbruck – „Zeitnah“ möge die Bundesregierung darüber entscheiden, ob und wie heuer Après-Ski-Lokale überhaupt aufsperren dürfen. Das befand gestern LH Günther Platter (ÖVP). Er und ÖVPGesundheitslandesrat Bernhard Tilg verstehen sich nicht als primäre Ansprechpartner, wenn es um die Frage der Après-Ski-Lokale geht. „Wie man mit den Bars umgeht, muss auf Bundesebene entschieden werden.“ Die Gefahr der Infektion sei da, im Innenbereich von Après-SkiBars und Nachtbars hält Platter sie für „riesig“. Ohne Absprache mit dem Bund will er nichts entscheiden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen meint, man sei mit Tirol in Verbindung. „Wir wissen um die Herausforderungen auch in dieser Branche und arbeiten an einer Lösung.“

Wie die aussehen könnte, ist nicht einmal ansatzweise zu erfahren. In Wien ist das Après-Ski noch weit weg, nicht nur zeitlich. „In Wien hat man andere Probleme“, weiß Franz Hörl. Der Seilbahnsprecher, ÖVP-Wirtschaftsbündler und Hotelier fordert eine Sperrstunde zwischen 17 und 18 für Après-Ski-Lokale. Außerdem will er eine Sitzplatzbeschränkung. Wer beim AprèsSki überhaupt lange sitzt, ist die Frage. Aber Hörl meint, dass beispielsweise pro Person zwei Quadratmeter berechnet werden könnten. Das Ganze ließe sich in der Gewerbeordnung festlegen. „Da muss man rasch etwas tun.“ Die Zuständigkeiten sieht Hörl bei den Bezirkshauptmannschaften oder den Bürgermeistern. (aheu) Mehr auf Seite 3

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Tiroler Tageszeitung Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 11.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 1,3 Druckauflage: 84 222, Größe: 66,61%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13045021, SB: Ischgl

Feiern draußen geht noch. Feiern drinnen ist eher schlecht, weil das Infektionsrisiko steigt. Après-Ski gilt in der deutschen Presse als Synonym für „Virenschleuder“. Bis dato hatte man sich gut amüsiert.

Fotos: Thomas Böhm, iStock, TVB Paznaun

Après-Ski wird zur heißen Kartoffel Après-Ski-Betreiber sind ratlos und sprechen von der „medialen Hinrichtung“. Klare Regelungen fehlen. Landeshauptmann Platter sieht den Bund gefordert. Ruf nach Sperrstunde und Sitzplatzbeschränkung. Von Anita Heubacher Innsbruck – Die nächste Wintersaison kommt bestimmt und eigentlich sollte sie bereits beworben werden. Nur, nachdem Ischgl und Après-Ski vor allem im Hauptmarkt Deutschland ein Synonym für „Virenschleuder“ geworden sind, will sich nun keiner die Finger am Après-Ski verbrennen. Hunderte Skifahrer hatten von der Bar „Kitzloch“ aus das Coronavirus nach ganz Europa verschleppt. Es hätte auch die „SchatziBar“ oder sonst eine sein können, und es hätte nicht Ischgl, sondern auch einen Skiort in der Schweiz, in den Dolomiten oder in Frankreich treffen können. Après-Ski gibt es auch dort. Mit den genannten

Destinationen wolle man sich absprechen und gemeinsame Grundstandards erarbeiten, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen. An Konzepten werde dort getüftelt. In Österreich gibt es jedenfalls noch keines. Weder in Wien noch in Tirol. LH Günther Platter meinte gestern, er wolle keinen Alleingang Tirols. Die Bundesebene möge „zeitnah“ entscheiden. ÖVPWirtschaftsbundobmann Franz Hörl fordert eine frühe Sperrstunde für die AprèsSki-Lokale zwischen 17 und 18 Uhr und Sitzplatzbeschränkungen. Sitzen und Après-Ski? Wie soll denn das funktionieren? „Indem man Regeln aufstellt“, sagt Alexander von

Das wäre jetzt voreilig, mit Regelungen vorzupreschen, ohne sich mit dem Bund abgestimmt zu haben.“

Günther Platter, ÖVP (Landeshauptmann)

Foto: APA/Groder

der Thannen. Obmann des Tourismusverbandes Ischgl, Hotelier und Gastronom. Wie die genau aussehen, weiß von der Thannen auch nicht. Er betreibt eine Disco und eine Après-Ski-Bar in Ischgl. Reglementierungen wird es geben und das Après-Ski der

Wir brauchen ganz klare Vorgaben der Behörden: Was ist Après-Ski und was nicht?“ Alexander von der Thannen (TVBObmann Ischgl, Gastronom)

heurigen Saison wird die Fans dieser Unterhaltung eher nicht zum Buchen animieren. Fünf Gäste pro Tisch, die am besten sitzen bleiben sollen? Dazu wird die Musik nicht mehr so laut sein, ist eine Überlegung. Mitsingen oder mitgrölen, Party machen?

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Auch in der Schweiz oder Italien wird an Konzepten gearbeitet. Wir wollen gemeinsame Grundstandards.“

Rudolf Anschober, Grüne (Gesundheitsminister) Foto: APA/Rubra

Eher Fehlanzeige. Der Unmut in der „Branche“ ist ob der fehlenden Ansagen der Politik und der fehlenden Regeln jedenfalls groß. Kaum einer will nach der „medialen Hinrichtung“ öffentlich auftreten. Es geht um viel. Um viel Umsatz und

auch um viele Jobs. Alexander von der Thannen weist darauf hin, dass Après-Ski keine Branche ist. Wie soll das rechtlich halten, wenn man Lokalen eine frühe Sperrstunde verordnet? In der Après-Ski-Bar ist Schluss, und an der Hotelbar, im Pub geht es dann weiter? „Das Problem wird sich verlagern“, ist sich von der Thannen sicher. Der Ischgler Hotelier stellt die Frage an die Städter: „Was ist denn ein After-Work-Treffen, was ein Studentenfest, was eine Party im Lokalinneren?“ Derzeit sperren die Nachtlokale, die nicht einmal mehr ihrem Namen gerecht werden dürfen, um ein Uhr zu. Das könnte so bleiben und dann für alle gelten: egal, ob im Tourismusort oder in den Städten.

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Tiroler Tageszeitung Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 11.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 31 Druckauflage: 84 222, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13045188, SB: Ischgl

Obmann TVB Paznaun – Ischgl, Alexander von der Thannen, mit Ex-Skispringer Andreas Goldberger (l.). Foto: TVB Paznaun Ischgl

Ischgl-Ironbike-Challenge mit Andi Goldberger Ischgl – Das legendäre Ironbike-Rennen findet heuer virtuell statt. Das Motto bleibt trotzdem dasselbe wie in den Jahren zuvor: hart, härter, Ironbike. Heuriges Highlight war die Teilnahme von Andi Goldberger am vergangenen Samstag. Der ehemalige Skisprungstar ließ sich am ursprünglichen Ironbike-Veranstaltungstag bei traumhaftem Wetter gemeinsam mit Fans per App tracken. „,Light‘ heißt nicht ,leicht‘ – das war heute ganz schön anspruchsvoll“, resümiert Goldberger über die bewältigte Light-Strecke des Ischgl Ironbike. Gleichzeitig richtet Goldberger bereits den Blick in Richtung Ironbike 2021. „Das war eine coole Runde zum Einstimmen auf mehr –

ich habe mir einen Gusto geholt und die Strecke besichtigt, und im nächsten Jahr komme ich wieder und werde Vollgas geben“, so Goldberger mit einer klaren Ansage. Nach der bravourös gemeisterten Herausforderung wurden die Teilnehmer mit einem gemütlichen Einkehrschwung samt Jause in der Larein Alpe belohnt. Bis zum 30. September haben sportbegeisterte Mountainbiker noch die Gelegenheit, die Strecken im Paznaun zu fahren, sich dabei online mit der Konkurrenz zu messen und so spannende Preise zu gewinnen. Nächstes Jahr soll das anspruchsvolle MountainbikeRennen vom 04.–07.08.2021 wieder im gewohnten Format stattfinden.

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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 11.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 24 Druckauflage: 48 467, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13045293, SB: Paznaun

Mit Vollgas durch das Paznaun Die virtuelle „Ironbike Challenge“ ging heuer mit Ex-Skispringer Andreas Goldberger im Sattel im sonnigen Paznaun über die Bühne. Jause in der Larein Alpe belohnt. Mit dabei: TVB-Obmann Alexander von der Thannen, dessen Stellvertreter Michael Zangerl und Geschäftsführer Andreas Steibl. Fotos: HMC Hammann

PEDALRITTER Dieses Jahr fand das Ischgler IronbikeRennen nur virtuell statt. Dabei ließ sich der ehemalige Skisprung-Star Andi Goldberger live per App tracken. „Light heißt nicht leicht – das war heute ganz schön anspruchsvoll“, resümiert Goldberger über die bewältigte Light-Strecke des Ischgler Rennens. Gleichzeitig richtet Goldberger bereits den Blick in Richtung Ironbike 2021. „Das war eine coole Runde zum Einstimmen auf mehr – ich habe mir Lust auf mehr geholt und die Strecke besichtigt. Im nächsten Jahr komme ich wieder und werde Vollgas geben“, grinste er. Nach der bravourös gemeisterten Herausforderung wurden die Teilnehmer mit einer

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Goldberger, Steibl, Zangerl und von der Thannen (von links)

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Kronen Zeitung

Tiroler fordern Regeln für Ski-Saison Damit es zu keinem zweiten „Kitzloch“ kommt, fordern Tiroler Unternehmer jetzt schon klare Regeln für den Umgang mit Corona im Winter, speziell für die Après-SkiBars. Tirols Wirtschaftsbundobmann und Seilbahnsprecher Franz Hörl (ÖVP) will

„heuer das gewohnte Après-Ski- und Partyleben verantwortungsvoll reduzieren“. Von einer Vorverlegung der Sperrstunde auf 17 Uhr hält er aber nichts. Das würde das Problem nur in die Pubs oder Hotelbars verlagern. Von der Bar Kitzloch in Ischgl hatte sich das Virus im Frühling nach ganz Europa verbreitet.

zählt als: 5 Clips, erschienen in: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark,Tirol, Vorarlberg, Wien Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05 70602-0). Pressespiegel Seite 34 von 48

Foto: LIEBL Daniel

Wien, am 12.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 15 Druckauflage: 710 153, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046178, SB: Ischgl

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Salzburger Nachrichten Salzburg, am 12.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 13 Druckauflage: 65 690, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046216, SB: Ischgl

Tiroler fordern klare Regeln für Après-Ski Verantwortungsvoll reduzieren, aber keine Sperrstunde um 17 Uhr.

Franz Hörl: „Pausen am Tag sinnvoll.“ BILD: SN/FERIENREGION NATIONALPARK HOHE TAUERN

Der Tiroler Wirtschaftsbund macht sich Sorgen über die Wintersaison. Vor allem die Frage, unter welchen Bedingungen Après-Ski-Bars öffnen dürften, sei noch nicht beantwortet. Die ÖVP-Vorfeldorganisation forderte daher am Dienstag klare Regeln. Man dürfe möglichst „keine vermeidbaren Fehler“ machen, betont Wirtschaftsbundobmann und Seilbahnsprecher Franz Hörl. Dazu gehöre auch, „heuer das gewohnte Après-Ski- und Partyleben verantwortungsvoll zu reduzieren“. Von einer Vorverlegung der Sperrstunde auf 17 Uhr halte er jedoch nichts. „Eine verordnete Pause während des Tags, um die Lokale zu leeren, zu reinigen und zu lüften, halte ich aber für sinnvoll“, erklärt der Zillertaler. Man müsse hier „restriktiv“ vorgehen, es brauche daher „klare, strenge und umsetzbare Regelungen“. Auch in Ischgl ist man gegen eine frühere Sperrstunde. Damit würde sich das Problem nur verlagern, sagte Tourismusobmann Alexander von der Thannen der „Tiroler Tageszeitung“. In der Hotelbar oder im Pub könnte nämlich weiter gefeiert werden, und er wies darauf hin, dass Après-Ski keine Branche sei. Damit seien auch rechtliche Schwierigkeiten verbunden. SN, APA

INNSBRUCK.

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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 26-27 Druckauflage: 48 678, Größe: 91,42%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046351, SB: Ischgl

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TIROL

Mittwoch, 12. August 2020

Ü

ber eine sehr gute Entwicklung seit Ferienbeginn im Juli freut sich Manfred Pfister vom Tourismusverband Zillertal. „Besonders Campingplätze und Hotels ab vier Sterne sind bestens gebucht.“ Auch in die kommenden drei Wochen blickt man überaus positiv. Da der Zeitraum von der Buchung bis zur Anreise immer kürzer werde, könne eine seriöse Prognose bis zum Saisonende jedoch nicht getätigt werden. Die meisten Gäste reisen aus dem benachbarten Deutschland an, lässt Pfister wissen: „Im Juli ist hier der Anteil von 56 auf 64 Prozent gestiegen.“ Von 6,5 auf 10,2 Prozent stieg er bei den einheimischen Gästen. Während das Niveau bei Anreisenden aus der Schweiz (7%) und Belgien (3,5%) gleich geblieben ist, verzeichnet man bei anderen Nationen einen Rückgang. „Es schmerzt Holland mit einem Rückgang von 14 auf 10 Prozent“, bedauert Pfister. Bei den Freizeitangeboten hoch im Trend sind Freibäder und Seen, die Spieljochbahn in Fügen und die Erlebnistherme. Besonders beliebt sei bei den Gästen auch das Radfahren. Die Verleihe „sind zum Großteil nahezu gänzlich ausgebucht“.

Positive Überraschung im Bezirk Kitzbühel Für den Juli rechnete der Tourismusverband Kitzbühel ursprünglich mit einem Einbruch der Nächtigungen um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Viktoria

Veider-Walser wurde man aber „mehr als positiv überrascht. Trotz der Absage zahlreicher Veranstaltungen sind die Betriebe mit der Auslastung zufrieden.“ Nach der Durststrecke in den Monaten zuvor sei dies ein gutes Zeichen. Schließlich würden bei Betrachtung des ganzen Jahres 45 Prozent der Nächtigungen im Sommer erzielt. Für August sei die Buchungslage auch zufriedenstellend. Wie im Zillertal verzeichnet man auch in Kitzbühel die meisten Gäste aus Deutschland. „Mit knapp der Hälfte der Nächtigungen ist das unser wichtigster Markt“, betont Veider-Walser. Bei den Österreichern gebe es ein Plus von rund zehn Prozent. Verschoben auf die Schweiz hat sich der Anteil der Urlauber aus Großbritannien. Generell habe man sich im Marketing auf die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz konzentriert. Sehr beliebt seien bei den Urlaubern die Wellnessangebote und Wandergebiete in der Region.

Auslastung in Innsbruck steigt lediglich langsam

Weniger rosig sieht hingegen die Lage in der Landeshauptstadt Innsbruck aus, wie Barbara Plattner mitteilt: „Gesamt betrachtet ist die Auslastung langsam steigend. Bei Betrieben mit Individualreisenden ist sie besser als befürchtet.“ Sehr schwierig sei die Situation für jene, die sich auf Gruppen und internationale Gäste spezialisiert haben. Wenig

Foto: Andreas Fischer

Mehr als die Hälfte des Sommers ist vorüber. Die „Tiroler Krone“ hat das zum Anlass genommen und bei den Tourismusverbänden im Land nach einer Zwischenbilanz gefragt. Das Fazit: Die Buchungslage reicht von „langsam steigend“ bis hin zu „sehr gut“.

Foto: Andrea Thomas

Tourismusbilanz mit

verwunderlich ist, dass – laut Plattner – der Geschäftsund Kongresstourismus „quasi nicht existent“ ist. Die Auslastung für Juli und August liege in der Stadt zwischen 25 und 35 Prozent. Etwas besser laufe es für die Ferienhotellerie, für die eine Auslastung von 50 Prozent erwartet wird. Auch in der Landeshauptstadt verzeichnet man die meisten Gäste aus Deutschland, dem Inland und der Schweiz. Bei jenen, die kommen, werde die kostenfreie „Welcome Card“ sehr gut genutzt und die „Innsbruck Card“ sei

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ebenfalls stark nachgefragt. Trotz eingebrochener Gästezahlen sei die Anzahl an eingelösten Bergfahrten „fast genauso hoch wie im Vorjahr“, schildert Plattner, die diesen Umstand auch darauf zurückführt, dass „in Summe zwar weniger Touristen kommen, diese dafür allerdings länger bleiben“.

Ein Drittel weniger Gäste für das Paznauntal Eine große Verunsicherung herrscht aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor im Paznauntal, wie Isabell Parth mitteilt: „Die Sai-

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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 26-27 Druckauflage: 48 678, Größe: 91,3%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046351, SB: Ischgl

Mittwoch, 12. August 2020

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TIROL

ŷ Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Urlauberanzahl in St. Anton am Arlberg derzeit bei 80 Prozent. Die Stimmung sei „super“. Foto: Christof Birbaumer

ỳ Positiv überrascht ist man in Kitzbühel. Eigentlich rechnete man für Juli mit einem Minus von 50 Prozent bei den Nächtigungen.

Foto: TVB St. Anton/Wolfgang Burger

Licht und Schatten

ỳ In der Landeshauptstadt Innsbruck ist die Auslastung nur „langsam steigend“ und liegt im August bei 25-35 Prozent. Ein Drittel weniger Gäste als im Vorjahr verzeichnet man im Paznauntal. Ischgl ist wohl noch immer im Gedächtnis. ý son startete erst gegen Ende Juni. Die Nächtigungszahl ist um rund ein Drittel geringer als im Vorjahr.“ In Anbetracht der Gesamtsituation sehe man die Buchungslage jedoch „sehr positiv“. Das Verhalten der Gäste habe sich diesbezüglich aber stark verändert. „Sie buchen sehr kurzfristig, manche sogar erst am Tag der Anreise.“ Eine Vorhersage über die Entwicklung bis zum Saisonende sei deshalb derzeit absolut nicht möglich. Mit rund 55 Prozent machen abermals die Urlauber aus Deutschland den größ-

Foto: Christof Birbaumer

ten Anteil aus. Gefolgt von Österreichern (11,22%), Schweizern (10,63%), Holländern (9,74%) und Belgiern (6,5%). Gäste würden mit der „Silvretta Card“ vor allem wandern, mountainbiken, klettern sowie auch schwimmen gehen.

Lage in St. Anton viel besser als angenommen Ganz im Westen Tirols, in St. Anton am Arlberg, ist „die Auslastung deutlich erfreulicher als man am Anfang angenommen hat“, sagt Tourismusverband-Geschäftsführer Martin Ebster.

Im Zillertal gibt es „eine erfreuliche Entwicklung“. Auch Campingplätze liegen derzeit voll im Trend.

Im Vergleich zum Vorjahr liege man derzeit bei der Anzahl an Gästen bei rund 80 Prozent. „Wir hoffen, dass das bis zum Ende der Saison in diesem Bereich bleibt.“ Grundsätzlich sei eine „super Stimmung im Ort zu spüren“. Viele Gäste, die sonst zum Meer fahren würden, seien auf die Berge ausgewichen und begeistert. „Hätten wir gewusst, wie schön es hier ist, wären wir schon früher gekommen“, zitiert Ebster einen von ihnen. In normalen Zeiten lebt St. Anton von Gästen aus aller Welt. Auch hier würden

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derzeit hauptsächlich Deutsche und Österreicher, aber auch Holländer das Bild im Ort prägen. Briten, Schweden und Franzosen „fehlen hingegen komplett“.

Sportgeschäfte sind offenbar die Gewinner Der „Run“ auf die Berge ist auch in St. Anton deutlich zu spüren. Bergbahnen würden derzeit regelrecht gestürmt, sagt Ebster. Und wie im Zillertal zählen die Sportgeschäfte offenbar zu den großen Gewinnern, da das E-Bike „ein absoluter RenManuel Schwaiger ner“ sei.

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Dolomiten WIKU Wirtschaftskurier Bozen, am 12.08.2020, 52x/Jahr, Seite: 7 Druckauflage: 40 655, Größe: 88,1%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046444, SB: Vitalpin

Bei der Präsentation von ein Jahr Vitalpin (von links): Hannes Mussak, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes, Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes, Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin, Erwin Hinteregger, Generaldirektor von IDM Südtirol, Helmut Sartori, Präsident des Verbandes der Südtiroler Seilbahnunternehmer, und Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer.

„Coronakrise hat die Bedeutung des Tourismus aufgezeigt“ ZUSAMMENARBEIT: Internationales Netzwerk Vitalpin zieht Bilanz – Mittlerweile 90 Mitglieder

I

m Frühjahr 2019 hat sich das internationale Tourismusnetzwerk Vitalpin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Nun wurde Bilanz über das erste Jahr gezogen – und die fällt positiv aus. Wie wichtig der Tourismus sei, habe nicht zuletzt die Coronakrise gezeigt, hieß dabei kürzlich. „Gerade durch die Coronakrise werden uns die hohe Bedeutung und der Nutzen des Tourismus für die Menschen in den Alpen wieder deutlich vor Augen geführt. Genau dafür setzen wir uns ein“, betonte VitalpinTheresa Geschäftsführerin Haid. „Unser Netzwerk ist essenziell, um in den so wichtigen Dialog zwischen Menschen und Organisationen in den Alpen zu treten. Eben jetzt ist es noch wichtiger, zusammenzu-

„Geht es den Tourismustreibenden im Land gut, wirkt sich das positiv auf die anderen Wirtschaftssektoren aus.“ Michl Ebner, Handelskammerpräsident

HINTERGRUND Das Netzwerk

V

italpin ist ein Zusammenschluss von 90 Playern aus der Tourismuswirtschaft Österreichs, Deutschlands, Südtirols und der Schweiz. Die gemeinsame Mission: Bei der einheimischen Bevölkerung und Politik für die Bedeutung des Tourismus zu werben sowie zukunftsweisende und nachhaltige Lösungen für die alpine Tourismuswirtschaft zu © entwickeln.

stehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.“ In dieselbe Kerbe schlug Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, die in Südtirol der lokale Ansprechpartner für Vitalpin ist. „Geht es den Tourismustreibenden im Land gut, wirkt sich das positiv auf die anderen Wirtschaftssektoren aus“, betonte Ebner. Es komme auf gemeinsame Lösungen an, betonte auch Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirtverbandes (HGV): „Südtirols Tourismus kann nur dann weiterhin erfolgreich sein, wenn er im Einklang mit der Bevölkerung

„Es ist schön zu sehen, wie unsere Vision eines neuen Miteinander im Tourismus, mit der wir vor über einem Jahr gestartet sind, schon eine solche Form angenommen hat.“ Hannes Parth, Obmann von Vitalpin

gestaltet wird. Gleichzeitig sind neue länderübergreifende Ansätze für eine nachhaltige touristische Entwicklung des alpinen Raums notwendig.“

Projekte im Klimaschutzbereich In seinem Gründungsjahr hatte das Netzwerk 25 Mitglieder, ein Jahr später sind es schon 90, wie Vitalpin bekannt gab. 170 Beiträge in internationalen Medien mit einer Reichweite von über 26 Millionen Lesern würden beweisen, dass die neue Stimme aus dem Tourismus gehört werde. Zudem sei das Netzwerk auf 65 Events präsent gewesen und habe 25 Vorträge gehalten. „Es ist schön zu sehen, wie unsere Vision eines neuen Miteinander im Tourismus, mit der

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wir vor über einem Jahr gestartet sind, schon eine solche Form angenommen hat,“ so Hannes Parth, Obmann von Vitalpin. Die Tourismusbranche und die damit verbundene Freizeitwirtschaft haben für viele Alpenregionen eine zentrale Bedeutung für Einkommen und Beschäftigung. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass sich Gast, Mitarbeiter und Einheimische gleichermaßen wohl und wertgeschätzt fühlen, wie es hieß. Daher darf auch das Thema Klimaschutz nicht außer Acht gelassen werden. Im ersten Jahr konnte Vitalpin bereits einige Projekte im Bereich des ökologischen Wirtschaftens mit der alpinen Natur umsetzen, beispielsweise die Klimaneutralität der Silvretta Seilbahn AG. „Viele unserer Mitglieder haben reagiert und wollen sich in diese Richtung entwickeln. Damit war das Pilotprojekt sicher ein Leuchtturmprojekt mit Folgewirkung“, betonte Haid. Im nächsten Schritt ist Vitalpin gerade dabei, einen Klimaschutzfonds mit direktem Bezug auf den Alpenraum einzurichten, der es möglich machen soll, direkt in Klimaschutzprojekte der eigenen Region zu investieren. © Alle Rechte vorbehalten

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Bezirksblätter Landeck Die Lokalausgabe der Bezirksblätter Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, Nr: 33, 52x/Jahr, Seite: 45 Druckauflage: 16 745, Größe: 93,88%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046969, SB: Alpinarium

Bildgewaltiges Gletscher-Tribut Im Alpinarium Galtür wurde das neue Buch „Alpengletscher“ präsentiert GALTÜR (sica). Eintauchen in die Welt des ewigen Eis - Im Alpinarium wurde das neue Buch „Alpengletscher - Eine Hommage“ von Gletscherforscherin Andrea Fischer und Bergfotograf Bernd Ritschel präsentiert. Dem alpinen Eis gewidmet Faszinierende Bilder der Naturgewalt Gletscher in allen Facetten mit genauso vielfältigem Wissen dazu: Die Innsbrucker Gletscherforscherin Andrea Fischer berichtet aus der Geschichte des alpinen Eises und von der Dynamik der aktuellen Entwicklung und der bayerische Bergfotograf Bernd Ritschel entführt mit seinen großartigen Bildern in die hochalpinen Regionen der Ost- und Westalpen. Ihr gemeinsames Buch „Alpengletscher - Eine Hommage“ wurde im Enziansaal im Alpinarium Galtür unter strenger Einhaltung der Covid-19 Maßnahmen und mit musikalischer Umrahmung durch Kapellmeister der MK Galtür Christian Zangerle und Dominik Schöpf präsentiert. „Wenn man das Buch durchblättert, spürt man man förmlich die Leidenschaft der Autoren zum hochalpinen Raum.“, betont Bürgermeister von Galtür und Alpinarum Geschäftsführer Toni Mattle bei seiner Begrüßung. Auch Anette Köhler von der Tyrolia, die als Lektorin mit den Autoren zusammengearbeitet hat, schließt sich dieser Meinung an: „Die beiden sind tief mit dem Thema verbunden. Ihr Lebensweg besteht zu großen Teilen aus der Leidenschaft zu den Bergen und Gletschern.“ Gelungene Mischung Fotograf Bernd Ritschel hatte die Idee zum Buch, welche er gemeinsam mit Andrea Fischer und Anette Köhler umsetzen konnte und zu einem äußerst gelungenen Ergebnis führte. Eine Balance aus wis-

Projektleiter Alpinarium Galtür Helmut Pöll, die Autoren Andrea Fischer u. Bernd Ritschel, Lektorin Anette Köhler u. Bgm. Toni Mattle (v.li.).

senschaftlichen Fakten und „Woast no...“-Momenten, die beim Durchblättern entstehen in Kombination mit faszinierenden Aufnahmen, die durch das Gespür für den richtigen Moment entstanden sind. Genauso ausgeglichen war auch die Präsentation ihres Werkes in Galtür. Andrea Fischer gab eine kurze Einführung in die wissenschaftliche Welt der Gletscher. Geschichte, Entstehung, das „Verschwinden der Eisriesen“, Veränderungen und Folgen des Gletscherschwunds - „All das findet in unserem Buch Platz. Es ist uns gelungen, alles Schreckliche und Schöne, das zu den Gletschern gehört, gesammelt festzuhalten.“, so die Autorin Fischer sichtlich stolz. Ihre Worte wurden von einem bildgewaltigen Vortrag vom Bernd Ritschel abgerundet. Über drei Jahre war er für das Buch auf Touren quer durch den Alpenraum unterwegs und erzählte zu den beeindruckenden Aufnahmen Anekdoten und persönliche Erlebnisse. „Manches Mal machte sich ein Gefühl von Traurigkeit breit, da das was in diesem Moment vor mir lag langsam verschwindet. Gleichzeitig war ich aber voller Freude, dass ich diese wunderbaren Augenblicke erleben durfte.“, blickt der Bergfotograf auf eine intensive Zeit zurück, die am

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Alpengletscher - Eine Hommage an das alpine Eis. Fotos: Siegele

Bernd Ritschel zeigte seine faszinierende Aufnahmen.

Rettenbachferner und Karlesferner begonnen und im Mont Blanc Gebiet geendet hatte. Die Fotos sind eine Momentaufnahme, die im perfekten Augenblick entstanden sind. Wie lange solche beeindruckenden Bilder noch möglich sind, ist allerdings unklar. „Deshalb ist gerade jetzt die richtige Zeit, die Gletscher selbst zu erleben!“, sind sich die Autoren einig. Ob in Natura oder im Buch „Alpengletscher“ ist dabei jedem selbst überlassen. Das Buch ist in der Tyrolia und anderen Buchhandlungen ab sofort erhältlich.

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Bezirksblätter Landeck Die Lokalausgabe der Bezirksblätter Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, Nr: 33, 52x/Jahr, Seite: 47 Druckauflage: 16 745, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046970, SB: Alpinarium

Bergbilder: „Piz-Alpin“ von Roland Böck im Alpinarium GALTÜR. Am Freitag, den 14. August wird um 19.30 Uhr die Ausstellung „Piz-Alpin“ von Roland Böck im Alpinarium Galtür eröffnet. Böck's Bergbilder sind bis 11. Oktober 2020 von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Programm Nach der Begrüßung und einführenden Worten von Bgm. und Geschäftsführer Anton Mattle und Künstler Roland Böck werden die Bergbilder präsentiert. Nach einer größeren Serie über den Atlantik hat er sich wieder mit dem Berg befasst. Coronabedingt hat sich das Thema der letzten Ölbilder geändert. Geplant waren alpine Erkundungen in der Umgebung von Galtür. Dies war aber heuer im Frühjahr nicht möglich. Seine neue Serie befasst sich mit dem Piz Buin. Dieser py-

Roland Böck zeigt seine Bergbilder im Alpinarium Galtür. Foto: Böck

ramidenförmige Berg eignet sich ideal, um mit rein malerischen Mitteln die alpine Situation darzustellen. Es werden aber auch Arbeiten der letzten Jahre gezeigt. Bilder über den Kaunergrat, den Schnadinger Weiher und den Riffler.

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Bezirksblätter Landeck Die Lokalausgabe der Bezirksblätter Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, Nr: 33, 52x/Jahr, Seite: 44 Druckauflage: 16 745, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046963, SB: Galtür

47. Int. Silvretta Ferwall Marsch Foto: TVB Paznaun – Ischgl am 22. August.

Silvretta Ferwall Marsch in Galtür GALTÜR. Beim 47. Internationalen Silvretta Ferwall Marsch am 22. August 2020 erwandern sich die Teilnehmer über vier Distanzen die Bergwelt rund um den Luftkurort Galtür. Optimale Vorbereitung bietet das Paket „Silvretta Ferwall Marsch Woche“ von 16. bis 22. August, das von Extrem-Bergsteigerlegende Hans Kammerlander eröffnet wird. Die „Königs-Disziplin“ und damit sehr anspruchsvolle „Marathon-Strecke“ verläuft über das Zeinisjoch und über das 2.698 Meter hoch gelegene Grieskogeljoch sowie auf die Larein Alpe über 42,195 Kilometer und 1.955 Höhenmeter und wird mit einer Goldmedaille und Ehrenurkunde belohnt. Die „Ferwall-Strecke“ führt über eine Distanz von 32,7 Kilometern und 1.199 Höhenmetern ebenfalls über das Zeinisjoch und das Grieskogeljoch. Für die silberne „Silvretta-Strecke“ gilt es über den Gipfel der Breitspitze 19,2 Kilometer und rund 618 Höhenmeter zu überwinden. Wer eine kürzere, leichte Wanderung bevorzugt, ist auf der Bronze-Tour richtig: Bei der kinderwagentauglichen „Familien-Strecke“ warten auf 13,5 Kilometern lediglich 150 Höhenmeter und eine Schatzsuche für Kinder. Gestartet wird je nach Distanz ab 6 oder 9 Uhr. Das Startgeld von 20 Euro für Erwachsene und 16 Euro für Kinder von fünf bis 17 Jahren beinhaltet Getränke und leichte Verpflegung. Anmeldung: www.galtuer.com

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Bezirksblätter Landeck Die Lokalausgabe der Bezirksblätter Tirol Innsbruck, am 12.08.2020, Nr: 33, 52x/Jahr, Seite: 6 Druckauflage: 16 745, Größe: 100%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13046915, SB: See

Sonntags-Brunch am Berg in See SEE. Der Sonntags-Brunch im PanoramaRestaurant bzw. auf der Sonnenterrasse der Bergbahnen See wird auch 2020 durchgeführt. Das Buffet inkl. einem Heißgetränk nach Wahl und Live-Musik gibt es um 12,90 Euro pro Person. Ab 12. Juli 2020 findet der Sonntags-Brunch vierzehntägig statt. Alle Infos: www.bergbahn.com/ events. Beim PanoramaRestaurant haben die Bergbahnen See

Foto: TVB Paznaun-Ischgl

im heurigen Sommer OriginalAkku-Charger von Bosch, Shimano, Brose und Panasonic für die gängigsten E-Bike-Modelle. Zudem gibt es vier Steckdosen für mitgebrachte Ladegeräte.

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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 13.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 28-29 Druckauflage: 48 450, Größe: 94,1%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13048659, SB: Vitalpin

Die Geschäftsführerin des Vereins Vitalpin, Theresa Haid, erläutert im Interview mit der „Krone“, wie ein nachhaltiger Tourismus in Tirol aussehen kann und welche Mitglieder sich seit der Gründung angeschlossen haben.

In einer Presseaussendung haben Sie gesagt, dass Sie im Tourismus von den Extremen zurück zum rechten Maß wollen. Was stellen Sie sich darunter konkret vor? Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Der Rückhalt der Bevölkerung für den Tourismus, die so genannte Tourismusgesinnung, schwindet. Das macht ein Umdenken unter Branchenvertretern und Betrieben notwendig. Mit dem zurecht gestiegenen ökologischen Augenmerk steht das Wirtschaften in und mit der Natur im Fokus. Auch wenn bei Projekten seit langem ein hoher Standard im Umweltmanagement gilt, können Touristiker nicht abgegrenzt ihr Geschäft betreiben. Es braucht noch mehr Dialog, um die Zukunft in den Alpen konstruktiv zu gestalten. Das ist unser Ziel. Verstärkt eingebunden werden muss auch die Bevölkerung, die von den Projekten direkt betroffen ist. Sie setzen gerade einen Fonds ein, um in Klimaschutzprojekte zu investieren. Welche Projekte möchten Sie diesbezüglich fördern? In dem Projekt „Vitalpin – dein Partner im Klima-

Manuel Schwaiger

schutz“ möchten wir die Auswirkungen des Tourismus auf Umwelt und Natur minimieren und einen schonenden und bewussten Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen unterstützen. Dafür entwickeln wir gemeinsam mit Climate Partner und teilnehmenden Tourismusbetrieben umfassende Reduktionspakete, die den CO2-Fußabdruck reduzieren. Mit dem Klimaschutzfonds können Kompensationsoptionen in unserem Alpenraum erfolgen, denn es sollen die Geldmittel für wichtige Naturprojekte in jener Region eingesetzt werden, in der die Mittel auch erwirtschaftet wurden.

„Extreme Entwicklungen stärker hinterfragen“

Durch die Corona-Krise geriet der Massentourismus wie etwa jener in Ischgl stark in Kritik. Wie stehen Sie dazu? Durch die Krise ist der Tourismus praktisch zum Erliegen gekommen. Seine hohe Bedeutung und der Nutzen für die Menschen in den Alpen werden uns dadurch wieder deutlich vor Augen geführt. Die Forderung nach einem Mehr an Qualität anstatt von Quantität und Masse klang in den letzten Monaten fast schon absurd. Extreme Entwicklungen in manchen Bereichen sind gerade jetzt noch stärker zu hinterfragen. Beispielsweise braucht es im

Foto: Christof Birbaumer

Vor einem Jahr wurde der Verein gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, Unternehmen und Menschen zu verbinden, die von und mit dem Tourismus leben. Zum Start zählte man noch 25 Mitglieder. Mittlerweile sind es 95. Sie stammen aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz.

Foto: Christof Birbaumer

„Müssen die Extreme

Im Umgang mit Après-Ski und Tagestouristen, die nur zum Feiern kommen, braucht es laut Theresa Haid ein Umdenken. Umgang mit Après-Ski und Tagesbustouristen, die nur zum Feiern kommen, ein Umdenken. Wir müssen solche Extreme zurückschrauben. Daher haben wir das Projekt „Tourismus mit Zukunft“ initiiert, in dem wir in „Think Tanks“ und Interviews mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus Geistlichkeit, Tourismus, Wissenschaft, Industrie und Handel sowie Politik und NGOs Visionen für einen nachhaltigen Tourismus im Alpenraum erarbeiten. Wie steht Vitalpin denn zur Gletscherehe im Pitztal und dem Ötztal? Es ist nicht Intention von Vitalpin, einzelne touristische Projekte zu kommen-

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tieren oder zu beurteilen. Klar ist, dass wir in den Alpen vom Tourismus leben und Stillstand keine Option ist. Es braucht Weiterentwicklung. Allerdings muss diese im Gesamtkontext betrachtet werden. Es braucht einen gemeinsamen gesellschaftlichen Konsens, wo erweitert wird und wo nicht.

„Verkaufen Erlebnisse unter ihrem Wert“

Wo sehen Sie noch ein Verbesserungspotenzial beim Tourismus in Tirol? Die Preisdurchsetzung und damit die Wertschöpfung ist in vielen Bereichen zu gering. Wir müssen uns noch stärker bewusst werden, wie wertvoll unsere Na-

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Innsbruck, am 13.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 28-29 Druckauflage: 48 450, Größe: 93,3%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13048659, SB: Vitalpin

zurückschrauben!“

Foto: Christof Birbaumer

Theresa Haid ist Geschäftsführerin des vor einem Jahr gegründeten Vereins Vitalpin.

Foto: Herwig Zöttl / Raum13

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Kronen Zeitung Tirol

Foto: Manuel Schwaiger

tur, die Berge und unsere alpine Landschaft sind. Oftmals verkaufen wir Urlaubserlebnisse unter ihrem Wert. Sie konnten die Anzahl der Mitglieder von zu Beginn 25 auf mittlerweile mehr als 90 steigern. Aus welchen Bereichen sind die Mitglieder? Wir haben Akteure aus allen Tourismusbereichen – Hotellerie, Gastronomie, Destinationen, Seilbahnund Freizeitwirtschaft – mit im Boot. Es sind Dienstleistungsbetriebe mit dabei, aber auch Betriebe aus Industrie, Handwerk und Finanzwirtschaft. Sie sehen uns als Brückenbauer, die durch die Förderung von Dialog und Information verantwortungsvolle Weichen

für die Zukunft stellen und dabei die Tourismusgesinnung positiv beeinflussen.

„Versammeln heute dreimal so viele Partner“ Ihr Verein ist ein Jahr alt. Was waren denn die bisherigen die Höhepunkte? Wir versammeln heute drei Mal so viele Partner aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wie noch vor einem Jahr. Wir erreichen und vertreten damit fast eine Million Menschen und Betriebe, die von und mit dem Tourismus leben und von einem funktionierenden Tourismus abhängen. Besonders freut uns, dass unser KlimaschutzProjekt so erfolgreich ange-

laufen ist und dass dieses bei den Betrieben auf sehr hohe Akzeptanz stößt. Wie stellen Sie sich den Tourismus in Tirol 2030 vor? Meine Vision ist ein Tourismus, der sowohl ökologisch, ökonomisch als auch sozial tragfähig ist und bei dem sich alle beteiligten Akteure, also Urlauber, Einheimische, Touristiker und Mitarbeiter, auf Augenhöhe begegnen. Es geht heute darum, die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen abzusichern, die Lebensqualität in den gastgebenden Gemeinden zu erhalten und eine intakte Natur zu bewahren. Auch das Thema Verkehr und Mobilität wird uns intensiv beschäftigen.

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ZUR PERSON Die gebürtige Zillertalerin und Mutter einer Tochter arbeitete unter anderem schon für die Tirol Werbung, die Österreich Werbung in Brüssel, war im Zillertal Tourismus in der Geschäftsführung tätig und betreute auch internationale Pressereisen für die Flughafen München GmbH. Seit einem Jahr ist Theresa Haid Geschäftsführerin des Vereins Vitalpin. Neben Deutsch spricht sie auch Englisch, Spanisch, Französisch und Chinesisch. Ausgleich findet sie in Tirols Bergen beim Skifahren, Wandern oder Biken. Auch das Reisen zählt zu ihren Hobbys.

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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 13.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 38 Druckauflage: 48 450, Größe: 94,86%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13048664, SB: Alpinarium

KULTUR-PROGRAMM ; THEATER INNSBRUCK, Freies Theater: Do, Fr, Mo, Di, Mi 20 Uhr: „Etwas kommt mir bekannt vor“, von Liat Fassberg, eine Produktion von Theater praesent. – Kellertheater, Do, Fr, Sa, Di, Mi 20 Uhr: „Frühstück bei Tiffany“ von Truman Capote. – Kulturbackstube Die Bäckerei: Do 20 Uhr: Comedy Night. HOCHFÜGEN, Lamark, Di, Mi 20 Uhr: „Mein Ungeheur“, F. Mitterer. KITZBÜHEL, K3-Kitz-Kongress, Do, Fr 20 Uhr: „Midsummer - eine Sommernacht“, Komödie von David Greig. UDERNS, Steudltenn, Do, Fr, Sa 20 Uhr: „Die Weinprobe“. SCHWAZ, Eremitage, Sa 20 Uhr: G. Castaneda: „Der Prinz der Provinz“. STUMM, GH Nester, Fr 20.15 Uhr: „Da Hochstand Josef“, Gasthaustheater. Sa GH Neumeister, Mi GH Märzenklamm.

; MUSIK INNSBRUCK, Innenstadt, Do 16 Uhr: Gail Anderson, vocals; Reinhard Patscheider, keyboard; Kurt Wackernell, drums. – Hofkirche, Sa 18.30 Uhr: Wiltener Sängerknaben. – Schloss Mentlberg, Do, Fr, Sa, So 19 Uhr: „Die Dreigroschenoper“. – Treibhaus: Do 19 Uhr: Drehwerk feat. Andi Tausch, Felix Heiss, Anna Reisigl, Max Schrott. – Fr 19 Uhr: Luca Bassanese und Das Piccolo Orchestra Popolare. – Sa 19.45 Uhr: Attwenger goes Goass, Falkner & Binder. – So 19.45 Uhr: Grooving Tango Quintett. – Mo 19 Uhr: Verena Poetzl & B-Streetband. – Di 19 Uhr: I Liguriani. – Mi 19 Uhr: Mauricio Geris Italo Swingtet. – Zeughaus: Festwochen der Alten Musik: Concerto Mobile: Do 19.45 Uhr: Ensemble Foscari. – Fr 19.45 Uhr: Ensemble Zeffirelli. – Sa 19.45 Uhr: Luca Bassanese und Das Piccolo Orchestra Popolare. – So 19.45 Uhr: Ensemble Zeffirelli . – Mo 19.30 Uhr: I Liguriani. – Di 19.30 Uhr: Giorgio Conte. – Mi 19.30 Uhr: Jack Marsina & Flos Jazzcasino, special guest Sara de Blu Köll. ERL, Festspielhaus, Do 20 Uhr: Julia Malischnig & Jaques Le Roux & Special Guests. – Fr 20 Uhr: Austria String Trio. – Sa 20 Uhr: Diknu Schneeberger Trio. – So 11 Uhr: Crossmopolitans . HALL, Burg Hasegg Open Air, Mi (auch 20. und 21.8.): Ernst Molden & Friends; mit Willi Resetarits, Walther Soyka, Hannes Wirth, Frauenorchester, Nino aus Wien. NEUSTIFT i. St., Dorfplatz, 20 Uhr: Sa: „Echt Stubai – Klang & G’sang in den Wirtshäusern“. – Pfarrkirche: Di 20.30 Uhr: Kammerorchester Tirol. ROTHOLZ, Veranstaltungsgelände, Sa, 16.30 Uhr (Einlass): Juzi-Drive-inSommerkonzert mit Aftershowparty (Fr 18 Uhr Willkommensfeier). STUBAITAL: Almen, So, zu den Öffnungzeiten: „Echt Stubai – Klang & G’sang auf der Alm“; das ganze Stubaital steht im Zeichen der Musik.

; AUSSTELLUNGS-TIPPS INNSBRUCK, Ferdinandeum: „Sonderpräsentation: Grafische Sammlung“ (bis 31.12.20); „Sonderpräsentation: Moderne Sammlungen“ (bis

DONNERSTAG, 13. AUGUST BIS MITTWOCH,19. AUGUST

30.12.); Sonderausstellung „Goethes Italienische Reise - eine Hommage an ein Land, das es niemals gab“ (bis 26.10.); – Das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum: Sonderausstellung „Flottenbesuch - Die k.(u.)k. Marine im Kaiserjägermuseum“ (bis 7.3.2021). – Museum im Zeughaus: „So Fern - So Nah“ (bis 4.10.); Highlights aus “des Kaisers Zeug“ (bis 30.12.). – Volkskunstmuseum: Sonderausstellung „Tracht - Eine Neuerkundung“ (bis 1.11.). - artdepot, Riesengasse 8: Werke von Thomas Reinhold (bis 5.9.). – Audioversum: „Gehört gewusst: Out of control“ (bis 31.5.2021); „Gehört gewusst: Wie viel Uhrzeit steckt in dir?“. – aut. architektur und tirol: „Widerstand und Wandel: Über die 1970er Jahre in Tirol (bis 24.10.). – Galerie Augustin: „Hommage á Janosch zum 89. Geburtstag“ mit Radierungen und Unikaten (bis 21.8.). – Galerie Nothburga: „Druckgrafik“, Sommerausstellung mit 17 Künstlern (bis 22.8.). – Galerie Thomas Flora: Federzeichnungen von Paul Flora (bis 12.9.). – Galerie Mathias Mayr: Peter Blaas: „Innsteine“ (bis 29.8.). – Galerie Rhomberg: Franz Mölk und Michael Ziegler: „Zwei unter einem Hut“ (bis 4.9.). – Gesundheitszentrum Igls: Claudia Schwamm – alias „LALA“; Pinsel-Arbeiten (kein Airbrush, keine digitalen Bilder) und Fließtechnik (bis 30.9.). – Glass Art Galerie: „reset“, Bernd Weinmayer, Glasobjekte (bis 3.9.). – Kunstraum Innsbruck: Siniša Ilić: „Un-Controlled Territories“, Di-Fr 12-18, Sa 10-15. (15.8.-10.10.20). – Neue Galerie der Tiroler Künstlerschaft (Hofburg): Margarethe Drexel: „Fuerchte dich nicht“ (bis 22.8.). – Stadtbibliothek, 1. OG: Erlebnisausstellung „Wir essen die Welt“, Eintritt frei! (bis 25.1.2021). – Taxispalais Kunsthalle: Corita Kent: „Joyful Revolutionary“ (bis 11.10.). HALL, Galerie im Vektor in der Burg Hasegg / Münze Hall: Peter Raneburger: „Homo Erectus“ (bis 13.8.). – Stadtmuseum: „Solbad Hall - Sommerfrischler, Fremde und Touristen“, Eintritt frei! (28.8.2020-25.4.2021). GALTÜR, Alpinarium: Roland Böck: „Piz-Alpin“ (15.8.-11.10.2020). JENBACH, Museum: Sonderausstellung „Handwerk in Tirol“ (bis 31.10.). LÄNGENFELD, Heimatmuseum Ötztal: „Bau.Kultur.Landschaft im Ötztal“ (Ausstellungsdauer unbekannt). LANDECK, Rathaus-Galerie: „Beethoven und weitere neunzehn der bekanntesten und meistgespielten Komponisten“, Ausstellung zusammengestellt vom Briefmarken- und Ansichtskartensammelverein Landeck (bis 25.9.2020). LIENZ, Museum Schloss Bruck:„Familienalbum. Egger-Lienz und sein Umfeld“ (bis 26.10.). REUTTE, Museum im Grünen Haus: Joseph Anton Koch: „Klassische Bildwelten, Leben und Werk“ (bis 29.8.). TELFS, Stadtgalerie im Inntalcenter: Werke von Marika Wille-Jais (bis 31.8.). SCHWAZ, Galerie im Rabalderhaus: „Am Anfang war die Zeichnung“. Werke der Tiroler Moderne aus einer Privatsammlung (bis 23.8.).

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Kronen Zeitung Tirol

; JAZZ & MOORE

Wohin IN TIROL DONNERSTAG, 13. AUGUST, BIS MITTWOCH, 19. AUGUST •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ••

Zuschriften an: veranstaltungen.tirol@kronenzeitung.at

Donnerstag

13. 8. 2020

; KULTURBACKSTUBE INNSBRUCK, Die Bäckerei, 20 Uhr: In der Bäckerei werden wieder Kultur-Brötchen vom Feinsten gebacken: Heute Donnerstag Comedy-Night, morgen Freitag Open Mic Session. Komm vorbei und bring dein Instrument, deine Stimme, deine Worte oder deine Eindrücke mit. Anmeldung und nähere Informationen unter baiba@diebaeckerei.at

; VERNISSAGE GALTÜR, Alpinarium, 19.30 Uhr: In seiner neuen Bergbilder-Serie befasst sich der Künstler Roland Böck mit dem Piz Buin. Es werden aber auch Arbeiten der vergangenen Jahre gezeigt. Ausstellung „Piz-Alpin“, bis 11. Oktober 2020, Dienstag bis Sonntagg von n 10 bis 18 Uhr. Uhr

IMST, Gasthof Hirschen, 20 Uhr: Jazz, Blues, Swing und Soul verbinden die „Jazz Monkeys“ in ihrer speziellen Besetzung, aufgelockert durch Jazzklassiker. Aus Leidenschaft für Improvisation verleihen sie den verschiedenen Genres Witz und Charme, verbunden mit enormer Spielfreude. Res. S 05412 69 01.

Freitag

14. 8. 2020

; IMPRO-CUP HALL, Altstadtpark, 20 Uhr: Beim frei improvisierten Theater kämpfen wieder zwei Schauspieler-Teams in der zweiten Vorrunde um die Gunst des Publikums. Erklärtes Ziel ist es, ins Finale zu kommen (am 28. August) und die begehrte Trophäe, den „Güldenen Haller Kübel“, mit nach Hause zu nehmen.

Samstag

15. 8. 2020

; SÄNGERKNABEN INNSBRUCK, Hofkirche, 18.30 Uhr: Musik von der Renaissance über die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert präsentieren die Wiltener Sängerknaben bei den Hofkirchenkonzerten (auch am 22. + 29. August sowie 12. + 19. September). Karten Innsbruck Information, Raiffeisenbanken, Ö-Ticket und Abendkasse.

; „ECHT STUBAI“ STUBAI, Neustift, Dorfplatz, 20 Uhr: Unter dem Motto „Klang & G’sang – Echt Stubai“ verwandeln sich die Terrassen der Gasthäuser in eine große Bühne. Sonntag „Klang und G’sang“ auf den Stubaier Almen.

Sonntag

16. 8. 2020

r Foto: Gerhard Flatsche

; MESSE AM KAR INNSBRUCK, Hafelekar, 11 Uhr: Eine Gipfelmesse auf 2300 m Seehöhe (mit Monsignore Cons) mit einem Rundumblick ins Karwendelgebirge ist wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Helmut Gatterer zelebriert die Messe, ein Bläserquartett sorgt für die musikalische Umq rrahmung. Bei Starkregen am 23. August.

; RÄTSELRALLYE Dem Künstler Herbert Perathoner kann man samstags in der Rosengasse 2 in Hall über die Schulter schauen.

Foto: Schloss Ambras

Innsbruck, am 13.08.2020, 365x/Jahr, Seite: 41 Druckauflage: 48 450, Größe: 94,1%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13048669, SB: Alpinarium

ÖTZTAL, Heimatmuseum, 14 bis 16 Uhr: Jeden Sonntag sind Familien mit Kindern zu einer Rätselrallye eingeladen. In zwölf Stationen führen verschiedene Aufgaben durch das Museumsgelände.

Das Schloss ruft! Viel Musik, Kunst, Kultur, Kulinarik und auch so manch feinsinnige Überraschung warten beim heurigen Renaissance-Aktionsnachmittag auf Groß und Klein – und zwar auf Schloss Ambras am Samstag von 14 bis 17 Uhr. Zur Belohnung wartet eine kleine Überraschung. Anmeldung: S 05 7200300 oder info@oetztalermuseen.at

Montag

17. 8. 2020

; TIROLER ABEND KIRCHBERG, Arena 365, 20.30 Uhr: Geplattelt, gesungen und getanzt wird jeden Montag bis Ende September beim zünftigen Tiroler Abend mit der Mariastoaner Schuhplattlergruppe oder der Volkstanzgruppe Die Koasera sowie den Auner Musikanten. Res. S 05334 2158.

; FAMILIENFEST WAIDRING, Dorfzentrum, 18.30 Uhr: Unterschiedliche Spielstationen, tolle Live-Acts und feinste Kulinarik werden jeden Montag bei der Spiele- und Erlebnisnacht geboten.

Dienstag

18. 8. 2020

; EHE-UNGEHEUER HOCHFÜGEN, Terrasse Lamark, 20 Uhr: „Mein Ungeheuer“, Felix Mitterers Theaterstück über eine Ehe, die so unge-

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05 70602-0). Pressespiegel Seite 46 von 48

heuerlich wie unversöhnlich ist, rückt das rundum verarmte Leben längst vergessener Generationen ins Licht und lässt neben dem großen Schatten des Ungeheuers schlussendlich so etwas wie Erlösung entstehen (tägl. bis 22.8.).

; PATSCHENKINO KUFSTEIN, Feinkost Weninger, 20 Uhr: „Ein Dorf zieht blank“. Ganz Frankreich leidet unter der Wirtschaftskrise, auch die Normandie bleibt davon nicht verschont. Nach dem jähen Preisverfall stehen viele Bauern in der kleinen Ortschaft Mêle sur Sarthe kurz vor dem Aus. Doch der Bürgermeister heckt einen ganz besonderen Rettungsplan aus . . .

Mittwoch

19. 8. 2020

; SPEKTAKEL HOPFGARTEN, Salvena, 20.30 Uhr: Das „Alpenspektakel“ begeistert seit mehr als 35 Jahren Groß und Klein. Mit 25 Instrumenten und unzähligen lustigen Acts ist die traditionelle Show ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm im Brixental. Jeden Mittwoch bis Ende September, www.alpenspektakel.at

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www.observer.at

Ballesterer Fußballmagazin Wien, im August 2020, Nr: 153, 10x/Jahr, Seite: 70-71 Druckauflage: 20 000, Größe: 89,01%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13049023, SB: Ischgl

NACHSPIELZEIT

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oder: Wie die UEFA lernte, die Berge zu lieben 2021 soll die verschobene EM in 21 Stadten ausgetragen werden. Doch diese Schnapsidee klingt selbst fur die lrren in der UEFA-Zentrale zu verruckt. Durch die Berichterstattung der letzten Monate hat sich em n osterreichisches Kleinod als Austragungsort geradezu aufgedrangt, wie das Kraftwerk-Team exklusiv aus den inneren Zirkeln des europaischen FuBballverbands erfuhr.

KRAFTWERK

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Ballesterer Fußballmagazin Wien, im August 2020, Nr: 153, 10x/Jahr, Seite: 70-71 Druckauflage: 20 000, Größe: 88,45%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13049023, SB: Ischgl NACHSPIELZEIT

Ein Vokal und gleich fiinf Konsonanten: Seit der Coronakrise raunt man sich hinter Plexiglasscheiben in den UEFA-Bilros immer haufiger emn lieblich anmutendes Wort der friihen Alpenbewolmer zu. Denn emn kleiner Tiroler Bergort hat die Pandemie dazu geniitzt, seine Vorzilge einer internationalen Offentlichkeit zu prasentieren. Und so gilt es mittlerweile fast als sicher, dass die nachste Europameisterschaft statt in den hasslichen Trabantenstadten Baku, Rom und Kopenhagen in Ischgl stattfinden wird. Oder, wie man auf Tirolerisch sagt: „Es geit nix, was nit geit." Die Entscheidung fiir das stadteplanerisch einem strahlenformigen Virus nachempfundene Dorf beruht nicht allein auf der Tatsache, dass 195 Prozent der Bewohner und Saisonarbeitskrafte mittlerweile Covid-19-Antikarper gebildet haben. Die Argumente sind sogar noch zahlreicher als die Infektionen bei dem durchschnittlichen Gottesdienst einer Pfingstgemeinde. Denn fiir Ischgl ist die Austragung einer Ful3ball-EM emn Kinderspiel: Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit dem sanften Apres-Ski-Tourismus wissen die Ortsbewohner genau, wie man fiir wenige Wochen im Jahr hunderttausende unzurechnungsghige Betrunkene beherbergen kann. Und seit der unerfreulichen „Kitzloch"-Affare ist man auch bestens darin geschult, die Touristen auf dem schnellsten Weg durch alle Polizeisperren auf die Heimreise zu schicken. Fiir die Ischgler Infrastruktur wiirde so mancher katarische Prinz foltern: Der GroBteil des Orts mit semen 2.600 Hotels ist iiber Rolltreppen verbunden, so gut wie jedes original renovierte Bauernhaus ist das Jahr fiber mit Nationalfahnen behangt, und fiir die Transporte zu den Stadien stehen 842 Liftanlagen mit einer Gesamtlange von 92.598 Kilometern zur Verfiigung. Dass die Spielstatten in kiirzester Zeit zwischen den 98 Staubecken zur Schneeherstellung gebaut werden kOnnen, ist fiir den Ischgler Gemeinderat em n klarer Fall (Area lang frogg, geht lang hr."). Ebenfalls keinerlei Sorgen muss man sich ilber die Verpflegung der Nationalmaimschaften und ihres Anhangs machen: Denn nach jeder Skisaison bleiben 180 Tonnen fertig paniertes Schnitzelfleisch fiber, die mit den PommesFrites-Vorraten (geschatzt 95 Tonnen) und den vorgefertigten 180.000 Wurstsuppen mit Erbseneinlage schmackhafte Mahlzeiten auf Wochen hinaus liefern (was im Quarantanefall auch genilgend Puffer bietet, bis man die SauceBolognese-TOpfe offnen muss). Schliefilich gilt in Ischgl der alte Spruch: „Essn muasst, bis es da weh tuat, insa Herr hot aa vu! gliidn." Augenzwinkernd mag man hinzufiigen: Beim „Telawischn" sind die Ischgler und ihre osteuropaischen Vertragspartner jetzt schon Europameister. Ms gemeinhin geklart gelten auch die Sicherheitslage und die ortliche Krankenversorgung: Der Gemeindearzt ist es mittlerweile gewohnt, taglich bis zu 200 Leute zu diagnostizieren. Und bei etwaigen Ausschreitungen kann die Exekutive auf die Helikopterstaffel der Hoteliersvereinigung und die 325 Pistenraupen zuriickgreifen. Freuen wir uns also auf emn graes FuEballfest in Ischgl, der Partnergemeinde von Schengen. Deren Devise der Fremdenverkehrswerbung nicht zu Unrecht lautet: „Relax. If you can."

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SATIRE

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Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge

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