100% BUER (04/2021)

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ROCK- & POP-SZENE

Rock- & Pop-Szene aktuell • Rock-History Auch mit dem zweiten großen Lockdown ist die Kultur-Szene komplett runtergefahren; viele öffentliche Veranstaltungen und Konzerte werden vor dem Sommer wohl kaum stattfinden können. Zahlreiche Tourneen sind gleich auf 2022 verschoben. Viele Menschen verbringen momentan einen Großteil ihrer Zeit zu Hause und besinnen sich u. a. verstärkt auf die Musik als Fluchtpunkt oder Lebenselixier. Ganz gleich, ob man sich mal wieder die Klassiker von Pink Floyd oder Genesis anhört oder die Greatest Hits von Abba, Queen oder den Beatles zu Gemüte führt, ein jeder von uns empfindet seine ganz persönlichen „emotional moments“ beim Anhören von Rock- und Popmusik. [CR]

Meilenstein The Doors • L. A. Woman

Live Shows für die Ewigkeit

Neues Rockbuch The Cure • Hannibal Verlag

Mick Fleetwood & Friends The Music Of Peter Green

Am 3. Juli 1971 schockte eine Meldung die Rock-und Popwelt: Doors Sänger Jim Morrsion war in Paris verstorben. Kurz zuvor hatte er noch in Los Angeles das letzte Album der Band, L.A. Woman eingesungen und sich dann nach Europa verabschiedet. Mit seiner bluesigen Grundstimmung gilt „L. A. Woman“ neben dem Debüt von 1967 bei Kritikern als das beste Doors-Album überhaupt. Morrsion und seine drei Mitmusiker laufen hier noch einmal bei den zehn Tracks zur absoluten Höchstform auf. Bereits der Opener „The Changeling“ zieht den Hörer mit seinem Groove in das Meisterwerk hinein, um dann zur ersten ausgekoppelten Single „Love Her Madly“ überzuleiten. Neben „Hyacinth House“ gehört für mich die Hommage an die Heimatstadt der Doors, Los Angeles, verewigt in dem 8-Minuten-Stück „L. A. Woman“ bis heute zu einem Meilenstein der Rockmusik. Unter dem Motto; Das Beste kommt zum Schluss, beendet die wunderschöne Rockballade „Riders On The Storm“ das Album. Den düster morbiden Text verfasste Jim Morrison, und die mysteriösen Umstände seines Todes im Pariser Exil taten ein Übriges, um den Doors-Sänger zur Legende zu machen. [CR]

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Mehr als drei Jahre dauerten die Vorbereitungen für ein ganz besonderes Konzert, das Mick Fleetwood zu Ehren der Anfangsjahre von Fleetwood Mac und seines Gründers Peter Green im Londoner Palladium am 25. Februar 2020 zelebrierte – gerade noch rechtzeitig, denn fast wäre die einzigartige Show dem ersten CovidLockdown zum Opfer gefallen. Mit u. a. David Gilmour (Pink Floyd), Kirk Hammett (Metallica), Billy Gibbons (ZZ Top) u. v. a. steht eine All Star Band auf der Bühne, die sämtliche Blues-Rock-Klassiker aus den 60-er Jahren, der Peter Green-Phase von Fleetwood Mac, auf allerhöchstem Niveau interpretiert: „Oh „Well“, „Man Of The World“, „Albatross“ „Green Manalishi“, um nur einige zu nennen. Peter Green selbst wohnte dem Tribute-Konzert schon nicht mehr bei; er starb wenige Monate später im Juli 2020. Ursprünglich war dieser einmalige Event auch als Kinofilm geplant, für alle Fans, die bei dem historischen Konzert nicht dabei sein konnten. Die Pandemie machte diese Pläne zunichte; umso erfreulicher wiegt die Tatsache, dass die komplette Show jetzt in den verschiedensten Konfigurationen (Vinyl, CD) auch auf Blu-ray vorliegt. Ein Konzertfilm, der – was Sound, Musik und Bild angeht – keine Wünsche offen lässt! [CR]

„Wir hatten nie die Absicht, so erfolgreich zu werden“, bekennt Cure-Sänger und Mastermind Robert Smith freimütig. Dass der Weg von „The Cure“ aus der Londoner Vorstadt-Tristesse bis in die großen Stadien der ganzen Welt führen würde, damit rechnete wirklich niemand, als ihre Karriere vor über vierzig Jahren begann. The Cure waren Anti-Stars, von Anfang an – und gerade das trug ihnen schließlich eine riesige Fangemeinde ein. Heute füllen The Cure noch immer mühelos die großen Arenen, und ihre Dreistundenkonzerte sind legendär. Für das nächste Jahr hat Smith ein neues Album versprochen – ein guter Anlass, um die unwahrscheinliche Karriere seiner Band in Ian Gittins’ opulent illustrierter Biografie noch einmal Revue passieren zu lassen. Mehr als vierzig dunkelbunte Jahre in Wort und Bild, ergänzt um Playlists und Literaturtipps, um das Cure-Universum ganz neu zu entdecken. Ein Fest für Fans! The Cure – Dunkelbunte Jahre Ian Gittins • Hannibal Verlag ISBN: 978-3-85445-701-5 29 € (gebunden) • 240 Seiten


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