NACHHALTIGKEIT: „BURGENLAND HAT EINE VORBILDWIRKUNG“ DIE INITIATORIN DER INTERNETPLATTFORM „NACHHALTIG IM BURGENLAND“, ELISABETH NUSSBAUMER, BEGRÜSST DIE BIO-STRATEGIE DES LANDES UND WÜNSCHT SICH NOCH MEHR INFORMATIONEN IN DEN SCHULEN.
wusste Einkaufen ging weiter. „Wir ha
ten und Recyceln, aber auch Lern- und
nachhaltige
stärker
ben uns gefragt, nehme ich die
Bildungsangebote. „Es ist wesentlich
durch als je zuvor. Massentourismus
Bio-Kartoffeln aus Ägypten oder die
leichter, regional einzukaufen, als die
und Shoppingcenter werden hin
gespritzten aus dem Weinviertel? Wir
meisten denken, auch wenn nicht alles
terfragt, man denkt wieder kleinstruk
haben begonnen, uns für die regiona
in der unmittelbaren Umgebung her
turierter, regionaler und vor allem auch
len Abläufe zu interessieren. Soweit es
gestellt wird, zum Beispiel wird Klopa
bewusster. Dazu zählt in erster Linie
geht, kaufen wir regional ein.“
pier nicht im Burgenland produziert.“
Lebensstile
auch die Beschaffung von regionalen
Den Nussbaumers war wichtig, die
Nussbaumer ist überzeugt, dass die
Lebensmitteln. Darum wird in Zeiten
Zusammenhänge zu verstehen. „Wenn
Plattform „Nachhaltig im Burgenland“
der Krise das bereits bestehende An
ich regional einkaufe, dann tue ich mir
zahlreiche Möglichkeiten aufzeigt, re
gebot an Nahversorgern und Direkt
in erster Linie selbst etwas Gutes, aber
gional einzukaufen. „Ich war erstaunt,
vermarktern besonders geschätzt und
auch den Bauern und Produzenten.
dass es über 120 Bio-Direktvermarkter
genutzt. Das Umdenken darf jetzt aber
Letztendlich dem ganzen Land.“
im Burgenland gibt, das war für mich
nicht aufhören. Nachhaltige
Mit ihrer Internetplattform „Nach Haushaltsplanung
neu. Und ständig werden es mehr.“
ist
haltig im Burgenland“ leistet Elisabeth
Die Frage, warum vielen der Umstieg
gefragt. Dafür engagiert sich im Bur
Nussbaumer – schon lange vor der
schwerfällt, beantwortet Nussbaumer
genland Elisabeth Nussbaumer aus
Krise – Pionierarbeit für all jene, die
mit einem Wort: „Gewohnheit.“ Man
Weppersdorf bereits seit dem Jahr
gerne gut und umweltbewusst im Bur
sei es gewohnt und es sei einfach prak
2011. Damals kam sie mit ihrem Mann
genland leben wollen. Auf der Home
tisch, im Supermarkt alles zu bekom
Andreas zurück ins Burgenland und
page findet man eine sehr umfang
men, was man braucht. „Es geht um die
baute mit ihm den Hof Sonnenweide
reiche Auflistung sämtlicher nachhal-
Frage, was bringt es mir? Im Bewusst
auf. Dort leben sie mit ihren derzeit
tiger Einkaufsmöglichkeiten, Initiativen,
sein ist das noch nicht verankert“, sagt
rund 120 Tieren ihre Vorstellung von
Events, Veranstaltungen sowie aktuelle
Nussbaumer.
Nachhaltigkeit. „Bevor wir hergezogen
Tipps zum Reparieren, Wiederverwer
Sie plädiert dafür, die Schüler besser
sind, war ich Personalberaterin, ich
zu informieren, auch mehr in der Leh
war mein Leben lang selbstständig.
rerfortbildung zu machen. Lehrer sind
Mein Mann war Kommunikationstrai
Multiplikatoren.
Durch die Ernährungsumstellung ha ben wir begonnen, im Supermarkt auf die Inhaltsangaben der Produkte zu schauen“, erzählt Nussbaumer. Das Ehepaar hat dabei bemerkt, dass es viele E-Nummern gibt. „Dadurch sind wir dann auf Bio gekommen.“ Das be
Auch für Landeshauptmann-Stellver
© Land Burgenland/Tschank
ner. Die Tiere haben uns verändert.
treterin Astrid Eisenkopf ist Nachhaltig keit ein zentrales Anliegen. Durch die große Bio-Wende und auch durch den Wandel in der Landwirtschaft und bei Konsumentinnen und Konsumenten stehen Nahversorger und Direktver Bio-Pionierin Elisabeth Nussbaumer
12
markter ganz oben auf der Agenda des
© Land Burgenland
I
n der Corona-Krise setzen sich