Burgenland kompakt, Ausgabe 3/2020

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NACHHALTIGKEIT: „BURGENLAND HAT EINE VORBILDWIRKUNG“ DIE INITIATORIN DER INTERNETPLATTFORM „NACHHALTIG IM BURGENLAND“, ELISABETH NUSSBAUMER, BEGRÜSST DIE BIO-STRATEGIE DES LANDES UND WÜNSCHT SICH NOCH MEHR INFORMATIONEN IN DEN SCHULEN.

wusste Einkaufen ging weiter. „Wir ha­

ten und Recyceln, aber auch Lern- und

nachhaltige

stärker

ben uns gefragt, nehme ich die

Bildungsangebote. „Es ist wesentlich

durch als je zuvor. Massentourismus

Bio-Kartoffeln aus Ägypten oder die

leichter, regional einzukaufen, als die

und Shoppingcenter werden hin­

gespritzten aus dem Weinviertel? Wir

meisten denken, auch wenn nicht alles

terfragt, man denkt wieder kleinstruk­

haben begonnen, uns für die regiona­

in der unmittelbaren Umgebung her­

turierter, regionaler und vor allem auch

len Abläufe zu interessieren. Soweit es

gestellt wird, zum Beispiel wird Klopa­

bewusster. Dazu zählt in erster Linie

geht, kaufen wir regional ein.“

pier nicht im Burgenland produziert.“

Lebensstile

auch die Beschaffung von regionalen

Den Nussbaumers war wichtig, die

Nussbaumer ist überzeugt, dass die

Lebensmitteln. Darum wird in Zeiten

Zusammenhänge zu verstehen. „Wenn

Plattform „Nachhaltig im Burgenland“

der Krise das bereits bestehende An­

ich regional einkaufe, dann tue ich mir

zahlreiche Möglichkeiten aufzeigt, re­

gebot an Nahversorgern und Direkt­

in erster Linie selbst etwas Gutes, aber

gional einzukaufen. „Ich war erstaunt,

vermarktern besonders geschätzt und

auch den Bauern und Produzenten.

dass es über 120 Bio-Direktvermarkter

genutzt. Das Umdenken darf jetzt aber

Letztendlich dem ganzen Land.“

im Burgenland gibt, das war für mich

nicht aufhören. Nachhaltige

Mit ihrer Internetplattform „Nach­ Haushaltsplanung

neu. Und ständig werden es mehr.“

ist

haltig im Burgenland“ leistet Elisabeth

Die Frage, warum vielen der Umstieg

gefragt. Dafür engagiert sich im Bur­

Nussbaumer – schon lange vor der

schwerfällt, beantwortet Nussbaumer

genland Elisabeth Nussbaumer aus

­Krise – Pionierarbeit für all jene, die

mit einem Wort: „Gewohnheit.“ Man

Weppersdorf bereits seit dem Jahr

gerne gut und umweltbewusst im Bur­

sei es gewohnt und es sei einfach prak­

2011. Damals kam sie mit ihrem Mann

genland leben wollen. Auf der Home­

tisch, im Supermarkt alles zu bekom­

Andreas zurück ins Burgenland und

page findet man eine sehr umfang­

men, was man braucht. „Es geht um die

baute mit ihm den Hof Sonnenweide

reiche Auflistung sämtlicher nachhal-

Frage, was bringt es mir? Im Bewusst­

auf. Dort leben sie mit ihren derzeit

tiger Einkaufsmöglichkeiten, Initiativen,

sein ist das noch nicht verankert“, sagt

rund 120 Tieren ihre Vorstellung von

Events, Veranstaltungen sowie aktuelle

Nussbaumer.

Nachhaltigkeit. „Bevor wir hergezogen

Tipps zum Reparieren, Wiederverwer­

Sie plädiert dafür, die Schüler besser

sind, war ich Personalberaterin, ich

zu informieren, auch mehr in der Leh­

war mein Leben lang selbstständig.

rerfortbildung zu machen. Lehrer sind

Mein Mann war Kommunikationstrai­

Multiplikatoren.

Durch die Ernährungsumstellung ha­ ben wir begonnen, im Supermarkt auf die Inhaltsangaben der Produkte zu schauen“, erzählt Nussbaumer. Das Ehepaar hat dabei bemerkt, dass es viele E-Nummern gibt. „Dadurch sind wir dann auf Bio gekommen.“ Das be­

Auch für Landeshauptmann-Stellver­

© Land Burgenland/Tschank

ner. Die Tiere haben uns verändert.

treterin Astrid Eisenkopf ist Nachhaltig­ keit ein zentrales Anliegen. Durch die große Bio-Wende und auch durch den Wandel in der Landwirtschaft und bei Konsumentinnen und Konsumenten stehen Nahversorger und Direktver­ Bio-Pionierin Elisabeth Nussbaumer

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markter ganz oben auf der Agenda des

© Land Burgenland

I

n der Corona-Krise setzen sich


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