Burgenland kompakt, Ausgabe 3/2020

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KAMPF GEGEN CORONA: „DAS LANDESAMTSDIREKTOR RONALD REITER SIEHT DIE EINRICHTUNG DES KOORDINATIONSSTABES POSITIV. KRITIK ÜBT ER AN DER KOMMUNIKATION DES BUNDES MIT DEN REGIONALEN BEHÖRDEN.

C

gestellt, dass alle Informationen zu­

Beiläufig erwähnt der Landesamts­

sammenfließen, um den Bund regel­

direktor, dass Eisenstadt als Erstes ein

mäßig die Lagebilder zu übermitteln.

Callcenter geschaffen hat. „Andere

Das hat sehr gut funktioniert.“

Bundesländer haben später nachge­

Ronald Reiter bestätigt, dass die Ar­ beit im Koordinationsstab „ein perma­

zogen.“ Das Burgenland galt rasch als Vorbild.

nenter Lernprozess auf offener Bühne“

Da der Schlüssel zum Erfolg bei der

war. Er rechnet damit, dass der Stab

Pandemie-Bekämpfung in der Reakti­

noch bis Jahresende aktiv bleibt. „Vo­

onsgeschwindigkeit liegt, ist Burgen­

rausgesetzt, das Gesundheitsministeri­

land auch für die nächsten Wochen

um bestätigt eine Entwicklung, wonach

und Monate vorbereitet. Die Schulen

orona hat Ronald Reiter lange

die Ansteckungswahrscheinlichkeit bei

starten im September, die Ernte wird

Nächte bereitet. Rund um die

null liegt.“

eingefahren, die Weinlese beginnt.

Uhr telefonierte der Landes­

„Unsere nächste Herausforderung sind Rascher Telefonservice

Kindergärten, Schulen, aber auch die

senmanager mit Amtsärzten, Bezirks­

Learning by doing hat im Burgenland

Hotellerie“, zählt Reiter Orte auf, wo die

behörden, Militär und Polizei, den

dazu geführt, dass für Verdachtsfälle

Gefahr der Corona-Ansteckung lauert.

Beamten im Haus sowie Ministerien in

und besorgte Bürger in Kürze ein

Vorsicht ist immer noch geboten.

Wien. Blitzschnelles Reagieren war das

­Telefonservice eingerichtet wurde, um

Schutz und Sicherheit für Menschen

Gebot der Stunde. Immer ging es

effizient zu handeln. „Wir haben schon

sind dem Landesamtsdirektor Anliegen

­darum, die Pandemie zu bändigen,

in den ersten Wochen das Callcenter

und Pflicht zugleich. Dabei hilft dem

rasch Entscheidungen zu treffen –

in­stalliert, um die Amtsärzte zu ent­

Juristen ein Master-Studium im Bereich

auch dort, wo den Ankündigungen der

lasten. Nach Checklisten wurden die

„Strategisches Sicherheitsmanagement“,

Bundesregierung keine Verordnungen

Anrufe bewertet und die Daten an ein

in dem er auf den Umgang mit unter­

folgten oder zeitverzögert eintrafen.

Rot-Kreuz-Team weitergegeben, das zu

schiedlichen Krisen intensiv vorbereitet

„Wir waren sehr früh dran“, bilanziert

den betroffenen Personen gefahren ist

und ausgebildet wurde. Aber auch per­

Reiter die Corona-Koordination von

und die Abstriche vorgenommen hat.“

manentes Lernen gehört dazu: Aus den

amtsdirektor als oberster Kri­

Anfang an als gelungen. „Knackpunkt war der Faschingsdienstag, als erste ­Informationen kamen, der Karneval in Venedig könnte ein Streuort sein. Schon am Aschermittwoch war nach Vorgaben

des

Landeshauptmannes

unser Koordinationsstab in der Landes­ sicherheitszentrale aktiviert.“ Dabei kamen dem Burgenland auch die Erfahrungen der Flüchtlingskrise im zu lange gezögert, einen Stab einzu­ richten.“ Doch im Kampf gegen die ­COVID-19-Erkrankung ging es rasch und reibungslos. „Wir haben freiwillige Mitarbeiter der Landesregierung, die eine entsprechende Ausbildung haben, gesucht und das Führungspersonal ausgewählt. Von Beginn an war sicher­

© Land Burgenland/Sziderics

Herbst 2015 zugute. „Damals haben wir

Landesamtsdirektor Reiter lobt die enge Einbindung der Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit

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