Ziele für die Zwischenzeit
Ein Jahr Freiwilligendienst zeigt dir, wer du bist! Nach der Schulzeit direkt in die Ausbildung oder ins Studium starten? Du kannst die Zeit auch anders sinnvoll nutzen. Im Gap Year kannst du dich zum Beispiel in einem Freiwilligendienst engagieren oder dich für einen „Work & Travel“-Aufenthalt im Ausland entscheiden.
A
lle reden davon, aber was steckt eigentlich dahinter, wenn von einem „Gap Year“ die Rede ist? Gap heißt auf Deutsch Lücke. Ein Jahr lang also „Lücke“? Klingt komisch. Aber gut, so ein richtig schönes Wort für unser Thema findet sich im Deutschen eben nicht, denn Begriffe wie Lückenjahr, Auszeitjahr oder Überbrückungsjahr klingen allesamt irgendwie eher nach Zahnarzt oder Reha-Aufenthalt. Nicht aber nach dem Jahr, das für viele zwischen Schule und Beruf immer wichtiger wird: Ein Jahr der Selbstfindung, das sinnvoll genutzt werden will. Vielleicht im Ausland. Oder daheim vor der Haustür bei einem Freiwilligendienst.
Herausfinden, was wichtig ist Nicht für jeden ist der Einstieg ins Berufsleben gleich nach der Schule der richtige Schritt. Vielleicht, weil man nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll. Vielleicht aber auch, weil man gern erst einmal etwas für die Gesellschaft tun will. Freiwilligendienste sind dann oft der richtige Weg. Denn hier erfährst du nicht nur etwas über die Welt, sondern findest im besten Fall auch heraus, was du dir wirklich für den eigenen Beruf wünschst. Viele Lebensbereiche funktionieren nur, weil sich Leute ehrenamtlich dafür engagieren. Freiwillige Feuerwehren, Sport- oder Umwelt- und Naturschutzvereine sind gute Beispiele. Wenn du also die Zeit bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn sinnvoll überbrücken möchtest, dann 22
kannst du in solchen Einrichtungen einen Freiwilligendienst leisten. Freiwillige in der Altenpflege helfen älteren Menschen beispielsweise beim Essen und Trinken oder bei der Körperpflege. Bei der Einarbeitung gibt es Unterstützung vom Profi, und viele Träger bieten on top Seminare an, die sich mit dem Dienst selbst, aber auch mit gesellschaftlichen Themen befassen. Wenn alles gut geht, lernst du am Ende des Jahres mehr über die eigenen Stärken und Schwächen und mögliche Ziele im Leben. Und mehr über den Wunschberuf. Übrigens: Wer nach dem Freiwilligendienst studieren will, sollte sich am besten vorher schon einen Studienplatz suchen. Der bleibt dann während der Dienstzeit reserviert.
So bunt wie das Leben – Freiwilligendienste Und die Auswahl ist richtig groß. Die möglichen Dienste sind sehr breit gefächert: Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) können in der Kinder- und Jugendarbeit, der Gesundheits- und Altenpflege, in einem Sportverein, einer kulturellen Einrichtung oder Schule, bei Umwelt- und Naturschutz-Verbänden und in der Landschaftsund Denkmalpflege geleistet werden. Die Kandidaten müssen hier aber jünger als 27 Jahre sein und die Schulpflicht (9/10 Jahre, je nach Bundesland) erfüllt haben. Das FSJ oder FÖJ dauert in der Regel 12 Monate, kann aber in Ausnahmefällen auch kürzer oder länger gehen. Wer mehr
von der Welt sehen will, kann auch einen Freiwilligendienst im Ausland anstreben: Träger wie „weltwärts“ oder der „Internationale Jugendfreiwilligendienst“ beraten gern zu den Angeboten! Auch Dienste im