Südtirol Panorama 01/2023

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SO VERÄNDERT

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

SÜDTIROLS ARBEITSWELT

9772281 389006 02180
Magazin
Verlag
Nr. 01/2023 –1,80 Euro Juli 2023 Vers. in Post.45%Art. 1 Abs. 1Ges. 353/2003 (abg. Ges. 27.02.2004 Nr. 46)NE/BZPoste Italiane SpATaxe percue / Tassa pagataAbo im Inland: 11 EuroAbo im Ausland: 20 EuroSemestrale | Data di prima immissione / Ersterscheinung: 12.11.1998
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Foto: shutterstock.com

EDITORIAL

Rüsten für den Hype

Weit, weit weg ... Weit weit weg von uns ... Ja, das war sie, die künstliche Intelligenz. Wir hatten sie zwar alle irgendwo auf dem Schirm, aber so richtig grei ar war sie nicht. Bis OpenAi im November dieses Wunderding auf den Markt brachte: ChatGPT! Und plötzlich hat es Bumm gemacht. Dieser neue Chatbot scheint einfach alles zu wissen. Man tippt eine Frage ein und die KI liefert auf Knopfdruck und in Sekundenschnelle die passende – wenn auch nicht immer korrekte – Antwort. Schnell wurde bewusst: Das ist erst der Anfang. Die KI wird unsere Art zu arbeiten, aber auch unsere Art zu leben, radikal verändern. Und glaubt man Richard Socher, einem der weltweit wichtigsten KI-Forscher, dann werden alle Jobs davon betro en sein: Uns Journalistinnen wird es genauso tre en wie Landwirte, Anwältinnen und Ärzte. Verständlich, dass damit auch viele Ängste verbunden sind. Wie schnell also wird die Entwicklung gehen? Welche Jobs haben überhaupt noch eine Chance? Welches Studium lohnt sich? All diesen Fragen gehen wir in diesem He nach. Ein Magazin, gewidmet einem Hype. Ob er tatsächlich so eintri , wie von vielen Expertinnen und Experten prognostiziert, wird sich erst zeigen. Fakt ist: Auch Südtirols Unternehmen tun gut daran, sich mit dem ema auseinanderzusetzen. Wobei: Einige Betriebe sind bereits mittendrin und leisten Pionierarbeit. Wer sie sind und wie sie die KI nutzen – wir werfen einen Blick hinter die Kulissen.

VERENA PLIGER

Impressum

Erscheinungstermin: 29.06.2023

Verantwortliche Direktorin & Konzeption: Verena Pliger

Autoren dieser Ausgabe: Susanne Pitro, Simone

Treibenreif, Martin Thaler Schlussredaktion: Gertrud

Matzneller Grafik: Sabine Rainer (Ltg.), Verena Volgger

Werbung: Lisa Forer-Naumann, Roswitha Rauter, Michael Disertori, Bernhard Elzenbaumer

Rückmeldungen an die Redaktion: panorama@ff-bz.com

Herausgeber: FF-Media GmbH Bozen

Brennerstraße 7a, 39100 Bozen, T. 0471 30 45 00, www.ff-bz.com

Eintrag. Lg. Bozen 20/98 R.P. vom 07.10.98

Druck: Longo AG, Bozen Nr. ROC: 06262

Künstliche Intelligenz

04Vor dem großen Umbruch

Der Launch von ChatGPT hat aufgerüttelt – die künstliche Intelligenz könnte die Welt der Arbeit komplett verändern. Wie weit Südtirols High-Tech-Vorreiter in Punkto KI sind.

10 ChatGPT für Bilder

KI-Anwendungen kommen nicht nur aus den USA oder China: Wie das Team im Brixner Covision Lab weltweit konkurrenzfähige Computer-Vision-Innovationen entwickelt.

18Zukunft wird Realität

Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben. Wie weit und wie schnell wird die Entwicklung gehen? Angelika Peer, Professorin für Robotik und Automation, wirft einen Blick in die Zukunft.

26 Hoffnung oder Hype?

Digitalisierung, Automatisierung und KI sind auch in der Medizin auf dem Vormarsch – werden Roboter tatsächlich Chirurgen und Pflegekräfte ersetzen?

32Weniger Hysterie

Immer mehr Experten warnen vor den Risiken der KI. Warum uns etwas weniger Hysterie gut täte –der KI-Fachmann Dietmar Millinger im Interview.

Jobs der Zukunft

40Jetzt wird’s ehrlich! Der Arbeits- und Fachkräftemangel verlangt es: Arbeitgebende müssen ihre Marke definieren, aufbauen und pflegen. Warum jetzt bei der Suche nach Mitarbeitenden Flirten angesagt ist.

44„Jeder Beruf hat Zukunft“

Welche Berufe bleiben den Menschen, wenn die KI den Arbeitsmarkt revolutioniert? Tipps vom Brixner Andreas Pichler, der die Berufsberatung in Vorarlberg leitet.

Sprache der Zukunft

48Gendern ja – aber wie?

Das Bewusstsein fürs Gendern nimmt zu. Wie aber geht die Wirtschaft mit dem Thema um? Ein Einblick in die heimische Kommunikation – zwischen Stern und Doppelpunkt.

49 „Bitte nicht übertreiben“

Die gendergerechte Sprache stößt vielen Menschen sauer auf. Warum sie für die Gender-Expertin Christine Olderdissen nichts anderes als ein Zeichen des Respekts ist.

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Titelbild: Midjourney, Editorialfoto: Manuela Tessaro

VOR DEM GROSSEN UMBRUCH

Der Launch von ChatGPT hat aufgerüttelt – die künstliche Intelligenz könnte die Welt der Arbeit schon bald komplett verändern. Wie weit Südtirols High-Tech-Vorreiter in Punkto KI sind – ein Überblick.

BRANCHENREPORT

Die jüngsten Entwicklungen in der generativen KI gelten als Meilenstein. Entsprechend fragen sich immer mehr Beschäftigte: Bedroht die künstliche Intelligenz meinen Arbeitsplatz?

Foto: Freepik

Wie einsteigen in ein ema, das seit Monaten die ö entliche Diskussion beherrscht? Fragen wir doch den Protagonisten selbst um Unterstützung. „Schreibe mir eine spannende Einleitung für einen Branchenreport zu künstliche Intelligenz und ChatGPT, der sich vor allem auf Prognosen zu Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Südtirol fokussiert“, so die Eingabezeile in chat.openai.com. Hier das – gekürzte – Ergebnis: Willkommen zu unserem Branchenreport über die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI) und dem Chat-GPT-Modell auf den Arbeitsmarkt in Südtirol. In dieser Analyse konzentrieren wir uns auf die Prognosen und potenziellen Veränderungen, die diese fortschrittlichen Technologien in der Region mit sich bringen könnten. Von den Auswirkungen auf bestehende Arbeitsplätze bis hin zu neuen Beschä igungsmöglichkeiten werden wir einen sachlichen Blick auf die möglichen Entwicklungen werfen …

Ok, es mag noch Lu nach oben geben. Dennoch haben die Fähigkeiten des gehypten Chatbots ChatGPT in den letzten Monaten auch jenseits des Journalismus viele Menschen erstmals ernstha mit der Frage konfrontiert, wie lange ihre eigenen beru ichen Kompetenzen noch der Konkurrenz von Maschinen standhalten werden. Vorbei die Zeiten, in denen nur geringquali zierte Arbeitskräfte befürchten mussten, wegautomatisiert zu werden. Bis zu einem Viertel unserer aktuellen Arbeit könnte durch generative KI, also Computerprogramme, ersetzt werden, die selbstständig neue Inhalte und Lösungen erstellen können: Das prognostiziert eine viel zitierte Studie der Investmentbank Goldman Sachs, laut der zwei Drittel der aktuellen Arbeitsplätze zumindest einem gewissen Grad an KI-Automatisierung ausgesetzt sein werden. „Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen“, wurde die Forschungsabteilung der Investmentbank zitiert. Zu den Berufsbildern, die als besonders gefährdet eingestu werden, zählen viele, die einst als besonders sicher galten

„WAS NUN AUF UNS ZUKOMMT, ist die wirkliche vierte industrielle Revolution“, sagt selbst einer der Südtiroler Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz. Microtec-Gründer Federico Giudiceandrea hatte bereits Anfang der Neunziger in seinem Unternehmen erste Erfahrungen damit gemacht, Maschinen mittels neuronaler Netzwerke eine menschliche Fähigkeit wie das Sehen und Erkennen und Zuordnen von Bildern zu lernen. Und obwohl der ehemalige Unternehmerverbandspräsident seitdem immer wieder gestaunt habe, was dank technologischer Sprünge möglich wurde, übersteigt das, was sich nun anbahnt, alle bisherigen Erfahrungen: „Wir werden noch einen gewaltigen Umbruch erleben, und das relativ schnell. Das, was wir bisher kennen, wird schnell Schnee von gestern sein“, meint Giudiceandrea. Ganz auf seiner Linie ist Dominik Matt, Direktor von Fraunhofer Italia und Professor der Freien Universität Bozen: „Für mich sind die Prognosen von Trendforschungsinstituten, dass KI unsere Wirtscha bereits innerhalb 2030 komplett neugestalten wird, absolut plausibel. Viele Jobpro le werden sich drastisch ändern, und bis zu einem Drittel der Jobs, die in den kommenden zehn Jahren angetreten werden, sind heute noch nicht einmal erfunden.“

GRUND ZUR PANIK? Keineswegs. Prognosen über eine dystopische Zukun , in der Maschinen den Menschen ersetzen werden, sind keineswegs neu. In einer Periode des akuten Arbeitskrä emangels büßen sie außerdem an Schrecken ein. Dennoch gilt es sich mit der Tatsache zu konfrontieren, dass auf Unternehmen wie Arbeitnehmende Veränderungen in bisher unbekanntem Ausmaß zukommen. Wie diese aussehen? Daran tastet man sich selbst in den Forschungsinstitutionen des Landes erst heran. „Ob der aktuelle Quantensprung im Bereich natürliche Sprachverarbeitung zu Systemen führen wird, die Menschen ebenbürtig oder gar überlegen sind, weiß niemand“, erklärte Universitätsprofessor Diego Calvanese von der Freien Universität Bozen – er zählt zu Südtirols pro liertesten KI-Kennern – Ende März bei den ff-Talks zum ema künstliche Intelligenz.

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„Langfristig gesehen, wird die künstliche Intelligenz Arbeitsplätze sichern.“
Elmar Auer
Foto: GKN

Welche Tätigkeiten sollen weiterhin von Menschen, welche von Maschinen ausgeführt werden? Diese delikate Frage beschäftigt auch GKN Sinter Metals.

Klar scheint: Für alle komplexeren Aufgaben wird es auch weiterhin menschliches Expertenwissen brauchen.

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Foto: GKN

SÜDTIROL NÄHERT SICH AN

Auch beim Wifo der Handelskammer Bozen besteht kein Zweifel, dass das ema KI auch für Südtirols Wirtscha von höchster Relevanz ist. Und es wird in den kommenden Jahren zu vielen neuen Entwicklungen führen. „Allerdings sind wir gerade selbst erst dabei, uns diesem ema anzunähern“, antwortet Direktor Georg Lun.

Ähnlich klingt Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstituts AFI. „Es ist klar, dass ein großer Weiterbildungs- und Umschulungsbedarf entsteht. Was konkret in welchen Bereichen zu lernen sein wird, können auch wir noch nicht abschätzen“, sagt er. Navigieren wir in Sachen KI und Arbeitsmarkt also im dichten Nebel? In vielerlei Hinsicht tatsächlich. Dennoch geben einige Südtiroler Vorreiter im Bereich KI Orientierung.

PERSONALMANGEL WIRD ZUM KI-TURBO

Der aktuelle Schub in Sachen künstliche Intelligenz tritt in einer Phase auf, in der Südtirol wohl wie nie zuvor unter akutestem Personalmangel leidet. Und das bei einem absoluten Beschä igungshöchststand.

Mit im Jahresschnitt von mehr als 221.000 lohnabhängigen Beschä igten waren 2022 in Südtirol so viele Menschen angestellt wie nie zuvor. Gleichzeitig suchen Betriebe verzweifelter als je zuvor nach Arbeitskrä en. Immer spürbarer ist auch der Rückgang an nachrückenden Arbeitskrä en infolge des demogra schen Wandels. „Ich stelle mir bereits seit 15 Jahren die Frage, was schneller sein wird: die demogra sche Entwicklung oder der technische Fortschritt?“, sagt AFI-Direktor Stefano Perini. Aktuell ist die Technologie o ensichtlich nicht so weit, dass die fehlenden Fachkrä e ersetzt

werden können. Doch gerade der immer akutere Personalmangel wird in den kommenden Jahren vor allem in Hochlohnländern einen zusätzlichen Turbo für eine Technologieo ensive darstellen, ist Perini überzeugt.

Sind Südtirols Betriebe bereit dafür? Tatsächlich wird künstliche Intelligenz in vielen Branchen bereits genutzt; o nicht einmal bewusst, etwa in Cloudlösungen, Übersetzungsprogrammen oder Applikationen für Marketingzwecke. Konsequent und in großem Stil eingesetzt wird sie vor allem von industriellen Vorzeigebetrieben. Deren teils schon jahrzehntelange Erfahrungen können im aktuellen Nebel zumindest als Kompass dienen.

DIE ROBOTISIERUNG BEI GKN

Als Elmar Auer, Verantwortlicher für Manufacturing Engineering und Nachhaltigkeit für die weltweit agierende GKN Powder Metallurgy-Gruppe, vor 26 Jahren beim Brunecker Automotive-Zulieferer zu arbeiten begann, zählte das Pustertaler Werk 120 Leute. Seit damals hat der Produzent von Präzisionsbauteilen aus Metallpulver unau örlich Produktionsprozesse automatisiert – und seine Belegscha auf 850 erhöht. „Als die ersten Roboter eingesetzt wurden, gab es in unserem Team noch große Sorgen, den Arbeitsplatz zu verlieren. Heute kommen die Mitarbeiter selbst mit weiteren Automatisierungsvorschlägen auf uns zu. Denn sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich ihre Arbeitsqualität mit dem Wegfall monotoner Arbeiten verbessert und langfristig sogar Arbeitsplätze im Werk gescha en und gesichert werden“, sagt Auer.

MENSCH UND KI HAND IN HAND

Künstliche und menschliche Intelligenz im Team sind eine unschlagbare Kombination, um die Produktivität und Qualität zu steigern – so jedenfalls lautet das Credo in vielen Südtiroler High-Tech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen. „Mensch und KI müssen Hand in Hand gehen und jeder muss seine Stärken ausspielen“, formuliert es Dominik Matt von Fraunhofer Italia. Die Maschine als Co-Pilot, die dank immer faszinierenderer Rechenleistungen und Lernmöglichkeiten viele einfache und repetitive Aufgaben schneller und e zienter erledigt. Pilot bleibt aber laut Dominik Matt immer noch der Mensch, der mit seinem Verstand die richtigen Fragen stellt, Strategien entwickelt, Ergebnisse kontrolliert und überall dort einschreitet, wo es kni iger wird und keine Standardlösungen möglich sind.

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Dominik Matt, Professor der unibz und Direktor von Fraunhofer Italia: „Prognosen, wonach KI unsere Wirtschaft bereits innerhalb 2030 komplett neu gestalten wird, sind für mich absolut plausibel.“
„Was ist schneller: die demografische Entwicklung oder der technische Fortschritt?“
Stefan Perini
Foto: DLife
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ChatGPT für Bilder

KI-Anwendungen kommen nicht nur aus den USA oder China: Im Brixner Covision Lab werden weltweit konkurrenzfähige Computer-Vision-Innovationen entwickelt.

Wer in den USA auf Amazon Adidas-Schuhe kau , kann sie in 3-D von allen Seiten begutachten und sogar in Augmented Reality anprobieren. Dahinter steckt eine KI-basierte Anwendung, die nicht etwa in Silicon Valley, sondern in Südtirols Bischofsstadt entwickelt wurde. Genauer gesagt im futuristisch anmutenden Firmengebäude der Durst Group in Brixen. Hier hat auch das Covision Lab seinen Sitz, eine vor vier Jahren von sieben Hightech-Unternehmen (Durst, Alupress, Microtec, TTControl, Microgate, Barbieri Electronics und MPD) gegründete Genossenscha mit ehrgeizigem Ziel: „Wir wollen in den kommenden zehn Jahren in Europa zum führenden Forschungs- und Entwicklungszentrum von angewandter Computer Vision und Machine Learning werden“, sagt CEO Franz Tschimben. Der Tech-Spezialist mit Vergangenheit in Silicon Valley ist der einzige Südtiroler in einem bald 20-köp gen Team mit Top-Absolventen aus Deutschland und Italien, aber auch aus Brasilien, Indien, USA, Nepal oder Mexiko.

Bildverarbeitung“, sagt Franz Tschimben. Dazu gehören Lösungen für die Automatisierung der Qualitätskontrolle mit Machine Learning in der Fertigungsbranche, in der das Lab mit großen Namen wie Toyota, Schae er, Swarowski oder GKN zusammenarbeitet.

Von Silicon Valley nach Brixen: Der gebürtige Girlaner Franz Tschimben war für viele Jahre im Silicon Valley tätig und ist nun CEO von Covision Lab.

Nicht nur Adidas, sondern auch Gore-Tex, La Sportiva, Salewa oder Geox nutzen im E-Commerce die KI-gestützten 3-D-Scanner. Diese nehmen mit einem Multikamera-System Bilder von Objekten und Produkten auf und stellen diese automatisch als 3-D-Modelle oder 360- Grad-Renderings dar. Neben diesen eigenen Produkten entwickelt das Forschungsteam auch individuelle Lösungen im Bereich Bilderkennung für die eigenen Mitgliedsbetriebe oder für Dritte. Die Genossenscha nanziert eine Sti ungsprofessur an der Freien Universität Bozen, um lokal junge Menschen in Deep Learning auszubilden.

SIE ALLE ARBEITEN DARAN, auf digitaler Ebene das menschliche Sehen zu simulieren, um Maschinen und Algorithmen die Möglichkeit zu geben, Bilder zu analysieren. „Sehr vereinfacht erklärt, könnte man auch sagen: Wir machen das, was ChatGPT auf Basis von Language Modellen macht, im Bereich der

DIE GENOSSENSCHAFT PFLEGT aber auch auf internationaler Ebene strategische Kooperationen – wie etwa mit Nvidia. Dieses Unternehmen gilt als führender AI-Chiphersteller und wird als Königsmacher im Siegeszug der KI gehandelt. „Will Südtirols Wirtscha weiterhin auf hochqualitative und spezialisierte Produkte und Dienstleistungen setzen, wird sie die Chancen von KI nutzen müssen“, ist der gebürtige Girlaner Franz Tschimben überzeugt. ◀

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Foto: Privat

Dieser 3-D-Scanner ermöglicht AugmentedReality-Shoppingerlebnisse – in wenigen Minuten kann von einem Produkt ein 3-D-Modell abgeleitet werden. Adidas, Gore-Tex oder La Sportiva vertrauen bereits darauf.

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Foto: Brandnamic

Die jüngsten Entwicklungen erstaunen selbst den KI-Vorreiter Federico Giudiceandrea.

„Was nun auf uns zukommt, ist die wirkliche vierte industrielle Revolution“, sagt der Microtec-Gründer.

Für das GKN-Team heißt das etwa, dass Tausende von Bauteilen nicht mehr von Menschen manuell begutachtet werden müssen, um eventuelle mangelha e Produkte auszusortieren. Solche Aufgaben werden beim Automotive-Zulieferer heute einem intelligenten Kamerasystem anvertraut. „In die Entwicklung solcher KI-Anwendungen ießt aber auch immer das Know-how all jener Menschen ein, die davor am Band gestanden sind“, unterstreicht omas Villgratner, der Verantwortliche für Adaptive Technology.

Menschen würden nicht ersetzt, sondern man gebe ihnen hochwertigere Aufgaben und mache Tätigkeiten für sie somit interessanter. „So schaffen unsere Systeme dank Machine Learning und physikalischer Modelle mittlerweile etwa das einfa-

che Nachregeln unserer Pulverpressen alleine. Für komplexere Probleme braucht es aber nach wie vor menschliches Expertenwissen“, sagt Villgratner.

WERDEN MENSCHEN WIRKLICH ERSETZT?

So ho nungsvoll solche Erfahrungen aus der Praxis auch stimmen mögen, Tatsache ist auch, dass sich viele Menschen mit repetitiven Aufgaben ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dazu zählen nun nicht nur die schon lange betro enen „Blue Collar Workers“, sondern auch viele mit weißer Arbeitskleidung.

„Wenn nur die Häl e davon Realität wird, was Microso derzeit plant, werden viele Jobs obsolet werden“, sagt Dietmar Siegele. Der Abteilungsleiter Bauwesen bei Fraunhofer Italia hat sich in diesem Frühjahr intensiv mit einer Vorschauversion von ChatGPT auseinandergesetzt. Er sieht nicht nur für seine Branche ein Potenzial für gewaltige Efzienzsteigerungen – erst recht, wenn OpenAI in den kommenden Monaten die Plugins zu Schnittstellen wie Mailprogrammen, Excel-Tabellen oder PDF-Dokumenten freigibt. „Auf Baustellen kann in BIM-Modellen dann beispielsweise kün ig auf Basis einer einfachen eingegebenen Frage ausgerechnet werden, wie viel Kubikmeter Beton es für einen bestimmten Bauabschnitt braucht und welche Betonqualität mit welcher Lieferfrist verfügbar ist“, sagt Siegele.

Ähnliche Entwicklungen sind für Sekretariate oder Hotelrezeptionen, Übersetzungs- und Textbüros zu erwarten. Der Chatbot bezieht eigenständig Informationen aus einzelnen Programmen, verknüp strukturierte wie unstrukturierte Daten miteinander, formuliert eigenständig Angebote oder Antworten oder kann Protokolle und Transkriptionen verfassen.

DIE BELEGSCHAFT VERÄNDERT SICH

Vielfach wird es dennoch menschliche Begleitung und Präsenz brauchen. Doch klar absehbar ist: Der Arbeitskrä ebedarf wird in diesen Bereichen sinken und die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt werden sich verschieben.

Eine Entwicklung, die bei KI-Pionieren wie Microtec bereits in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachten war. „Seit wir die Bilddaten mithilfe sogenannter tiefer neuronaler Netzwerke analysieren, hat sich auch das Pro l der eigenen Belegscha stark verändert“, erzählt Federico Giudiceandrea vom Brixner Unternehmen Microtec, das weltweit konkurrenzlose Anlagen zur optischen Erkennung von Holzeigenscha en entwickelt und produziert. „Früher haben wir vor allem Spezialis-

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Foto: Johan Gunseus/Synk

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Wenn Computer imstande sind, mit einfachen Befehlen oder Fragen komplexe Aufgaben zu lösen, verschieben sich in vielen Unternehmen die Anforderungen an das eigene Team.

tinnen und Spezialisten aus dem Ingenieurwesen und der Elektronik beschä igt, die heuristische Modelle programmiert haben. Heute hat sich der Schwerpunkt mehr auf die Naturwissenscha en und Experten aus dem Bereich Holz verlagert, die ihr fachspezi sches Know-how für das Training neuronaler Netze einsetzen“, sagt Giudiceandrea.

UMSCHULUNG UND STÄNDIGES UPDATE

Arbeitskrä e, die nicht mehr gebraucht werden, Anforderungspro le, die sich innerhalb weniger Jahre verschieben: Der Arbeitsmarkt der Zukun fordert Unternehmen wie Beschä igten weit mehr Flexibilität und lebenslanges Lernen ab als bisher. Das traditionelle Drei-Phasenmodell „Studium-Arbeit-Ruhestand“ steht damit ebenso auf der Kippe wie unsere aktuelle 40-Stunden-Arbeitswoche. Jobwechsel, Umschulungen und ein ständiges Updaten gehören kün ig immer selbstverständlicher dazu. Und auch das Stichwort „Arbeitszeitreduktion auf 32 Stunden“ fällt in Gesprächen über KI au ällig o .

Das immer rasantere Tempo der technologischen Veränderung weicht nicht nur Berufsbilder auf, sondern relativiert auch beru iche Quali kationen. „Wir werden unsere Leute zunehmend intern ausbilden müssen, weil die Schnelligkeit so stark zunimmt, dass universitäre Lehrpläne kaum rechtzeitig angepasst werden können“, sagt beispielsweise Alexander Demanega, Vizedirektor vom Konverto. Die raren Technikfachkrä e werden beim

IT-Dienstleister mit o enen Armen empfangen. „Auch wenn ein Studium immer noch ein Plus darstellt, bei Bewerbungsgesprächen überzeugen auch Maturanten oder Quereinsteigerinnen, die Eigenscha en wie O enheit, Flexibilität und Lernwillen mitbringen“, so Demanega.

DER INTELLIGENTE CO-PILOT

„Gerade beim Training on the Job kann die künstliche Intelligenz weitere wertvolle Dienste leisten“, unterstreicht Christoph Gamper, CEO der Durst Group. Der Brixner Produzent von digitalen Druckund Produktionstechnologien hat weltweit 23 Niederlassungen und ist in 80 Ländern der Welt aktiv. Schon allein aus der Perspektive des Kundendienstes eine gewaltige Herausforderung – bei der es gilt, das dezentral verstreute Know-how vieler Menschen zu den eigenen Maschinen und möglichen Fehlern sowie unzählige Datenbanken zusammenzubringen und zu verbinden. Genau das werde nun mit intelligenten Modellen möglich. „Sie sind imstande mit sehr großen Datenmengen umzugehen, diese zu clustern und selbst zu lernen, sie zu interpretieren“, sagt Gamper. Damit sei man beim Kunden vor Ort nicht nur sehr viel schneller in der Analyse möglicher Probleme. „Wir können auch neue Technikerinnen und Techniker schneller einlernen oder in Ländern, in denen wir kein hochquali ziertes Personal nden, einen intelligenten Co-Piloten zur Seite stellen“, sagt Gamper. ◀

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SUSANNE PITRO
„Viele Jobs werden bald schon obsolet werden“.
Dietmar Siegele
Foto: Headway/Unsplash Foto: Fraunhofer Italia

EINE FIRMA VOLLER CHANCEN

Arbeiten im hochmodernen Arbeitsumfeld bei der Duka AG in Brixen.

Heute suchen Arbeitnehmer ein familiäres Arbeitsumfeld, das auf Innovation und einen guten Ausgleich zwischen Freizeit und Beruf ausgerichtet ist. Zufriedenheit und Freude an der Arbeit sind nicht nur kurzfristige Ziele, sondern wesentliche Elemente einer erfüllten Lebensweise. Das alles bietet Duka.

Duka präsentiert sich seinen Mitarbeitern als ein Unternehmen voller Möglichkeiten, des Wachstums und des Erfolgs! Der Brixner Betrieb setzt auf moderne Technologie und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Auf den modernen Büro- und Produktionsflächen werden die Möglichkeiten der Automatisierung und Digitalisierung ganz nach Industrie 4.0 realisiert, wobei der Mensch und seine Entwicklung immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Duka arbeitet ständig an intelligenten und effizienten Lösungen, um Innovationen am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Das Unternehmen fördert ein modernes Arbeitsumfeld, das die Mitarbeiter stimuliert.

Doch es wird nicht nur in Bezug auf Technologie innovativ gearbeitet. Durch eine flache, teamorientierte Hierarchie werden zwischenmenschliche Bindungen gefördert und zu einem transparenten Dialog angeregt. Das offene Arbeitsumfeld ermöglicht es den Mitarbeitern ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Fähigkeiten einzubringen, und es gibt ihnen die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Die Bedürfnisse und Anliegen aller Mitarbeiter werden ernst genommen. Deshalb engagiert sich Duka und stellt Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung, die nicht nur für eine berufliche, sondern auch für eine persönliche Entwicklung entscheidend sind. Die Mitarbeiter des Duschkabinenherstellers erhalten eine zusätzliche Krankenversicherung und Sozialleistungen. Zudem können das firmeninterne Fitnessstudio mit Kursangeboten und die betriebseigene Kantine kostenlos genutzt werden, damit jeder sein physisches und psychisches Gleichgewicht halten kann. Diese Faktoren tragen erheblich zur eigenen Leistung bei, sei es in der Arbeit, als auch im Privatbereich. Und natürlich wird auch der

Teamgeist gestärkt: Durch verschiedene Feiern und Firmenevents während des gesamten Jahres hat bei Duka jeder die Möglichkeit Beziehungen zu Kollegen aufzubauen, zu stärken und Freundschaften zu pflegen, wodurch das WIR-Gefühl im Unternehmens gefördert wird. Damit die Familie nicht zu kurz kommt, gehen die Mitarbeiter bereits Freitagmittag in das wohlverdiente Wochenende, um Zeit für sich selbst und ihre Liebsten zu haben.

Die Firmenleitung ist davon überzeugt, mit vielfältigen Angeboten eine positive Einstellung zur Arbeit zu fördern und damit sicherzustellen, dass sich die Mitarbeiter stets bestmöglich in den Betrieb einbringen und sich umgekehrt auch der Wertschätzung sicher sein können.

PR-INFO
infobox Duka AG Duka Straße 2, 39042 Brixen T. +39 0472 27 31 00 info@duka.it | www.duka.it

WOMEN POWER IM DIGITALEN ZEITALTER

Von wegen Männerdomäne: Wie Beatrice Dall’Omo als Meisterin der Cyberabwehr bei Würth Phoenix die IT-Welt aufmischt.

SÜDTIROL PANORAMA: Als Attacker Centric Specialist bei Würth Phoenix arbeitest Du in einem sehr männlich dominierten Bereich. Kannst Du uns mehr darüber erzählen, was Du genau machst?

BEATRICE DALL’OMO: In meinem Job dreht sich alles um die Sicherheit von IT-Systemen, insbesondere um die Abwehr von Angriffen von außen. Als Teil des Security Operations Centers von Würth Phoenix simuliere ich Angriffe auf IT-Systeme und Netzwerke, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Ich versuche mich in die Rolle eines Angreifers zu versetzen und nutze verschiedene Techniken, um das System zu infiltrieren und zu durchdringen. Dabei geht es nicht darum, Schaden anzurichten oder Daten zu stehlen, sondern vielmehr darum, zu testen, wie gut das System gegen Angriffe von außen geschützt ist.

Der IT-Sektor ist immer noch sehr männlich dominiert. Welchen Herausforderungen bist Du als Frau in diesem Bereich begegnet?

Der Mangel an Kolleginnen in der Branche ist nach wie vor augenscheinlich. In vielen Umgebungen bin ich oft die einzige Frau im Team oder bei wichtigen Besprechungen. Das kann manchmal ein Gefühl der Isolation oder des Drucks, sich beweisen zu müssen, hervorrufen. Umso wichtiger ist es, sich auf seine Fähigkeiten zu konzentrieren, hart zu arbeiten und engere Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Die Basis von alledem sehe ich in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben, um langfristig durchzustarten und am Ball zu bleiben. Aber in dieser Hinsicht glaube ich nicht, dass ich mich von meinen männlichen Kollegen unterscheide (lacht)

Was sind Deiner Meinung nach die Vorteile, die Du als Frau einbringen kannst?

Das ist schwer zu generalisieren. Ich denke aber, Frauen bringen andere Perspektiven und Problemlösungsansätze mit, die zu einem besseren Verständnis von – in meinem spezifischen Fall – IT-Bedrohungen und der Suche nach innovativen Lösungen beitragen können. Dies kann zu neuen Denkmodellen und kreativen Lösungsansätzen führen, die bisher vielleicht übersehen wurden. Ein weiterer möglicher Vorteil ist, dass Frauen in der Regel eine andere Art der Teamarbeit bevorzugen als Männer. Frauen können eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit im Team fördern, indem sie ihre Kommunikationsfähigkeiten und Empathie nutzen. So können mögliche Konflikte schnell gelöst und gemeinsam bessere Ergebnisse erzielt werden.

Du bist sicher auch ein Vorbild für viele Frauen, die einen Job in der IT-Branche anstreben. Was möchtest Du anderen Frauen mit auf den Weg geben?

Vorbild ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber mein Tipp wäre: Traut euch! Die

IT-Branche bietet unglaublich viele spannende und abwechslungsreiche Möglichkeiten und ich bin überzeugt, dass Frauen hier genauso erfolgreich sein können wie Männer. Wichtig ist es, sich durchzusetzen und fachlich kompetent zu sein. Dabei sollte man aber auch immer authentisch bleiben, sich nicht entmutigen lassen, immer an der eigenen Weiterentwicklung arbeiten, aber sich nie überschätzen. Herausforderungen und Hürden gibt es immer zu überwinden, aber das gehört zum Berufsleben dazu.

Was können Unternehmen dafür tun, um mehr IT-Expertinnen im Zuge eines fast schon chronischen Fachkräftemangels zu gewinnen?

Es ist wichtig, dass Unternehmen ihre Arbeitskultur und -praktiken so gestalten, dass sie Frauen für die Technologiebranche motivieren und halten können. Sie können mehr Frauen in Führungspositionen bringen, flexiblere Arbeitsbedingungen anbieten und ihre Personalbeschaffungspraktiken überdenken, um sicherzustellen, dass sie alle Talente ansprechen und diversifizieren. Ebenso von Bedeutung ist, dass Unternehmen die Bildung und das Bewusstsein für die Bedeutung der Gleichstellung und Vielfalt ganz generell fördern. Sie können durch Partnerschaften mit Schulen und gemeinnützigen Organisationen dazu beitragen, Mädchen und Frauen für technische Berufe zu begeistern und ihnen die notwendigen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen zu vermitteln, um in der Branche erfolgreich zu sein. Dies wird dazu beitragen, dass mehr Talente und Ideen in die Branche gebracht werden, was letztendlich zu einer innovativeren und erfolgreichen Recruitingstrategie führen kann.

Was sagst Du zu dem Argument, dass Frauen aufgrund ihrer emotionalen Natur weniger geeignet für technische Berufe sind?

PR-INFO 16 Südtirol Panorama | 01.2023
Beatrice Dall’Omo ist Teil des Security Operations Centers von Würth Phoenix.

Ich denke, dass dies ein antiquiertes und falsches Stereotyp ist. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es keinen Unterschied in der Fähigkeit zwischen Männern und Frauen gibt, technische Fähigkeiten zu erlernen und auszuführen. Es ist wichtig, dass wir uns von diesen Stereotypen lösen und Frauen die gleichen Chancen geben, ihre technischen Fähigkeiten zu entwickeln und zu nutzen.

Wie siehst Du die Zukunft der IT-Branche in Südtirol?

Ich denke, dass die IT-Branche in Südtirol ein großes Potenzial hat und in den kommenden Jahren weiterwachsen wird. In Zukunft wird es eine verstärkte Nutzung von künstlicher Intelligenz und Machine Learning geben, um Bedrohungen noch schneller erkennen und abwehren zu können. Zudem wird der Fokus auf die Sicherheit von Cloud-Services, Internet of Things (IoT)-Geräten und Smart Home-Systemen zunehmen, da diese Geräte immer verbreiteter werden und daher ein immer größeres Ziel für Cyberangriffe dar-

stellen. Die Branche hat eine sehr vielversprechende Zukunft und es wird laufend viele aufregende Entwicklungen geben.

Welche Ratschläge würdest Du Frauen geben, die eine Karriere in der IT-Branche anstreben?

Sich von Stereotypen nicht abschrecken zu lassen und hart zu arbeiten, um ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in diesem Bereich zu verbessern. Frauen haben genauso viel Ta-

lent, Fähigkeiten und Leidenschaft für IT wie Männer. Und sie sollten sich selbstbewusst präsentieren, wenn sie sich um Jobs in der IT-Branche bewerben. Schließlich habe ich es als sehr hilfreich empfunden, Netzwerke und Mentoren in der IT-Branche zu suchen. Frauen sollten sich mit anderen Frauen in der Branche vernetzen und von erfahrenen Mentoren lernen. Networking-Events und Konferenzen sind gute Gelegenheiten, um sich zu vernetzen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Vielen Dank Beatrice, wir wünschen Dir alles Gute für Deinen weiteren beruflichen wie privaten Weg. ❧

Kravoglstraße 4, 39100 Bozen

T. 0471 56 41 11

info@wuerth-phoenix.com

www.wuerth-phoenix.com

PR-INFO Südtirol Panorama | 01.2023 17
Würth Phoenix, der IT-Dienstleister der Würth-Gruppe, beschäftigt am Hauptsitz in Bozen Süd sowie in den Niederlassungen in Rom und Mailand knapp 200 hochmotivierte und top-qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
infobox Würth Phoenix
„Frauen haben genauso viel Talent, Fähigkeiten und Leidenschaft für IT wie Männer.“ BEATRICE DALL’OMO
ROBOTIK ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl 18 Südtirol Panorama | 01.2023 Foto: Alexander Alber

Zukunft wird Realität

Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben. Wie weit und wie schnell wird die Entwicklung gehen? Angelika Peer, Professorin für Robotik und Automation, wirft einen Blick in die Zukunft.

Robotische Systeme kommen in immer mehr Bereichen zum Einsatz. In absehbarer Zeit könnten sie ganze Berufsgruppen ersetzen. Noch aber entscheiden die Maschinen nach den Vorgaben ihrer Entwickler. Ob und wann sich das ändern könnte, verrät uns Angelika Peer. Die Professorin für Robotik und Automation an der Freien Universität Bozen ist zugleich Prodekanin für Forschung der neu gegründeten Fakultät für Ingenieurwesen.

SÜDTIROL PANORAMA: In Filmen sorgen Roboter immer wieder für Aufsehen.

Was ist näher dran an der Realität: der kampfeslustige Terminator oder der hilfsbereite Wall-E, der Wohlstandsabfälle auf der verwüsteten Erde beseitigt?

ANGELIKA PEER: Im Moment forschen wir mehr an der zweiten Version. Also an Robotersystemen, die Menschen unterstützen oder Aufgaben übernehmen. Es gibt aber natürlich auch die erste Version, also militärische Anwendungen von Robotersystemen. Etwa zur Unterstützung von Soldaten, durch autonome Fahrzeuge, Drohnen oder Exoskelette, die helfen, schwere Lasten zu tragen. Häu g werden Entwicklungen aus dem militärischen Bereich dann auch in zivile Bereiche überführt.

Angelika Peer leitet das unibz-Labor für Mensch-zentrierte Technologien und Maschinenintelligenz. Im Bild ist sie mit einem Gerät zur Messung von Gehirnströmen zu sehen –einem Gemeinschaftsprojekt mit Psychologen.

Die Begriffe Roboter, künstliche Intelligenz und selbstdenkende Systeme verschwimmen in der allgemeinen Wahrnehmung. Zu Recht? Robotik ist ein sehr interdisziplinäres Feld, international beschä igen sich Universitäten in unterschiedlichsten Fakultäten damit. eoretische Methoden werden zusammengeführt und auf Robotersysteme angewandt. So stellt uns die Informatik etwa Programmiermethoden zur Verfügung. Aber auch Methoden aus der System- und Regelungstechnik, der Automation oder des Maschinenbaus nden in der Robotik Anwendung, zum Beispiel wenn man einen Roboter selbst bauen möchte. Für die Entwicklung des Roboters muss man dann aus dem jeweiligen Spezialgebiet weitere Informationen ein ießen lassen. Und dort kommt es auf die Anwendung an: Ist es ein Medizinroboter? Ein Roboter für landwirtscha liche Anwendungen? Oder ein Roboter für das Bauwesen?

Robotische Systeme werden so programmiert, dass sie lernen Entscheidungen zu treffen, die für den jeweiligen Kontext sinnvoll sind.

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Angelika Peer mit Tiago. An diesem Roboter testet die Freie Universität Bozen unterschiedlichste Anwendungen – von der Aktionsund Intentionserkennung bis hin zur Aufteilung von Aufgaben zwischen Mensch und Maschine.

Diese Fähigkeit wird viel und kontrovers diskutiert – vielen macht das Angst. Noch haben intelligente Systeme kein Bewusstsein. Aktuell entscheiden die Maschinen nach den Regeln oder Zielvorgaben, die wir ihnen vorgeben, und auf Basis von gelernten Mustern in Experimental- oder Simulationsdaten, die ihnen bereitgestellt wurden. Nichtsdestotrotz wird aktiv daran geforscht, wie man sicherstellen kann, dass ein System ethische Entscheidungen tri . Es gibt einen eigenen Forschungszweig, der sich nur damit beschä igt, wie man gesellschaliche Regeln in Robotersysteme überführt.

Wo sehen Sie kurzfristig die Einsatzmöglichkeiten für Roboter?

Früher waren die Roboter auf den Fertigungsbereich beschränkt: Die klassischen sechsachsigen Industrieroboter, die sich hinter Gittern be nden und dort ihre Montageaufgaben durchführen, kennen wohl viele. Nun geht der Trend hin zu Robotersystemen, die ohne Barrieren mit den Menschen in Interaktion stehen. Und da gibt es eine Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten.

Zum Beispiel?

In der Fertigung sind es etwa die sogenannten Cobots, also collaborative robots. Sie erfüllen gemeinsam mit Menschen gewisse Aufgaben und unterstützen etwa bei Montageaufgaben. Dann gibt es Robotersysteme, die für unterschiedlichste Anwendungen entwickelt werden. Sie reichen vom Haushalt über den Bereich der Geriatrie, wo ältere Personen beim Aufstehen Unterstützung brauchen, bis hin zur Medizin, wo Robotersysteme etwa in der minimalinvasiven Chirurgie eingesetzt werden, um Chirurgen eine ergonomische Haltung zu gewährleisten.

Der Roboter agiert aber nicht selbstständig? Nein. Es geht immer um die Unterstützung des Menschen durch Roboter. Beispiel Chirurgie: Ein Chirurg kann bei der Durchführung einer Operation unterstützt werden. Zum Beispiel beim Knüpfen von Knoten. Der Chirurg könnte diese Aufgabe durchaus selbst durchführen, aber es würde mehr Zeit in Anspruch nehmen und damit würde sich die Operation in die Länge ziehen. Der Chirurg kann aber auch durch

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Foto: Alexander Alber

Segmentierung von Bildern unterstützt werden, durch Führung von Bewegungen, sodass gewisse Gebiete, die ansonsten beschädigt werden könnten, betreten werden können. Aber wir sind noch weit weg davon, dass ein Roboter allein eine Operation durchführt.

Dann ist die Entwicklung, die wir im Bereich Robotik kurzfristig haben, vor allem eine Entlastung und kein Ersatz bestimmter Berufsgruppen?

Es ist eine Entlastung. Es werden aber auch Berufsgruppen ersetzt, schließlich wird sich der Arbeitskrä emangel weiter zuspitzen. Insofern wird sehr viel, etwa in der Fertigung, teilautomatisiert. Die vorhandenen Mitarbeiter will man für die Aufgaben nutzen, die kognitiv oder fertigungstechnisch anspruchsvoller sind, die mehr Kreativität oder Filigranität voraussetzen und die von einem Robotersystem heute nicht durchführbar sind.

Welche Berufe könnten mittel- und längerfristig durch Roboter ersetzt werden?

Da gibt es eine ganze Reihe, angefangen bei Berufsgruppen, die durch ein autonomes Fahrzeug ersetzt werden. Damit könnten Lkw-Fahrer oder Busfahrer wegfallen. Alle Berufe, die mit einfachen Montageaufgaben zusammenhängen, könnten ebenso wegfallen.

Welche Berufe werden Roboter nicht ersetzen können?

Wo es wahrscheinlich schwieriger werden wird, sind Berufe, die soziale Kompetenzen brauchen, etwa in der Altenp ege oder bei Lehrkrä en. Doch überall dort, wo Entscheidungen automatisiert werden, könnten Systeme Personen ersetzen. Zum Beispiel im Bankensektor. Dort läu die Kreditvergabe ja heute schon großteils teilautomatisiert. Oder bei der Personalauswahl, dort kommen für die Vorauswahl ja häu g bereits automatisierte Systeme zum Einsatz.

Gibt es weitere Bereiche, in denen es solche Teilautomatisierungen bereits gibt?

Durchaus. In der medizinischen Diagnostik etwa spielen intelligente Systeme eine sehr große Rolle. Denn die KI, also die künstliche Intelligenz, ist teilweise schon so weit, dass sie Anomalien erkennen kann, die ein Arzt vielleicht noch nicht als solche erkennt. Da werden die Systeme momentan unterstützend eingesetzt, durch die KI erhält man einen Vorschlag, der dann von

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Angelika Peer

Angelika Peer hat Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Universität München studiert. Dort war die 43-jährige Pustererin nach ihrem Abschluss auch als Forscherin und Dozentin für Regelungstechnik und Robotik tätig, bevor sie dem Ruf an die University of the West of England Bristol folgte, wo sie von 2014 bis 2017 in einem Verbund von 200 Wissenschaftlern im Spezialgebiet Robotik forschte.

Seit November 2017 ist Peer Professorin für Robotik und Automation an der Freien Universität Bozen. Als solche leitet sie das Labor für Mensch-zentrierte Technologien und Maschinenintelligenz. Seit März 2023 ist sie zudem Prodekanin für Forschung der neu gegründeten Fakultät für Ingenieurwesen.

einem Menschen betrachtet und eingeordnet wird. Und da liegt auch ein Knackpunkt, wo man derzeit sehr stark forscht: an der Explainability.

Was bedeutet das?

Es geht darum Entscheidungen zu erklären. Es würde dem Arzt sehr helfen, wenn er verstehen könnte, warum ein System glaubt, eine Anomalie entdeckt zu haben. Es ist auch schwierig, wenn jemand nicht weiß, warum er keinen Kredit genehmigt bekommen hat, oder wenn man nicht erklären kann, warum eine Position nicht an eine gewisse Person vergeben wurde.

Noch kann eine KI nicht begründen, warum sie eine Entscheidung trifft?

Sagen wir so: Eine KI lernt Zusammenhänge, nutzt diese intern und tri auf deren Basis Entscheidungen. Aber diese gelernten Zusammenhänge müssen nicht verbalisiert werden. Deshalb arbeitet man an Methoden, die interne Prozesse erklären, sodass Menschen ein Verständnis dafür entwickeln können, warum ein System gewisse Entscheidungen getro en hat.

Worauf muss man achten, damit die Zusammenarbeit Mensch-Roboter funktioniert?

Ich sage immer, der Mensch kann sich an alles gewöhnen. Denken wir nur an Tastatur und Maus: Obwohl es vorher nichts Vergleichbares gegeben hat, hat der Mensch gelernt diese Systeme zu nutzen. Die Fragen sind deshalb: Inwieweit soll und muss sich der Mensch an irgendetwas anpassen? Inwieweit soll hingegen Technologie intuitive Schnittstellen bereitstellen, die der Mensch ohne längere Adaptionsphasen nutzen kann?

Geht es in dieser Zusammenarbeit auch um den Abbau von Vorurteilen? Sicherlich, aber da sind unterschiedliche Gesellscha en unterschiedlich weit. Wenn man zum Beispiel nach Japan schaut, stellt sich diese Frage gar nicht: Die Gesellscha ist sehr o en gegenüber neuen robotischen oder technischen Systemen und gegenüber neuen Unterstützungsmöglichkeiten. Während in Europa, in der westlichen Welt im Allgemeinen, noch viel Skepsis herrscht.

Apropos Skepsis: Es gibt die Theorie, dass im Menschen Unbehagen wächst, wenn ein Roboter zu menschenähnlich wird.

Kommt es dann zu einer Akzeptanzlücke?

Es gibt Roboter, die dem menschlichen Aussehen sehr, sehr nahekommen. Beim Verhalten nähern wir uns dem an. Doch in Sachen Akzeptanz von Robotersystemen gibt es in unterschiedlichen Gesellscha en – wie gesagt – unterschiedliche Herangehensweisen.

Wie weit kann die Menschheit in Sachen Robotik noch kommen?

Da traue ich mich nicht, eine Prognose zu stellen. Es gibt im Moment eine sehr große Anzahl disruptiver Technologien. Gemeint sind hier Technologien oder Methoden, die plötzlich au ommen und die die Wissenscha revolutionieren. Deshalb lautet die Frage letztlich: Wie viele dieser disruptiven Technologien, an die wir vielleicht heute noch gar nicht denken oder die noch sehr weit in den Kinderschuhen stecken, werden kommen und werden uns plötzlich Möglichkeiten scha en, die früher undenkbar waren? Ein aktuelles Beispiel ist die Generative AI, deren Vorboten wir in Form des Textroboters ChatGPT oder dem Bildgenerator Dall-E erleben.

INTERVIEW: SIMONE TREIBENREIF

ROBOTIK ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl 22 Südtirol Panorama | 01.2023
„Der Mensch kann sich an alles gewöhnen. Denken wir nur an Tastatur und Maus.“
Angelika Peer
Foto: Alexander Alber

GUT. GESUND. GENUSSVOLL.

Mit einem Rucksack voller Ideen und Impulsen hat Verena Breitenberger vor 25 Jahren ihren Weg in die Freiberuflichkeit als Ernährungstherapeutin gewagt.

seite sowie in fachliche Artikel. Das macht mir Spaß und schenkt meinem Arbeitstag eine kreative Würze.

Bunt ist gesund

Bunt spricht für Vollwertigkeit und Abwechslung: Je farbiger der Teller, desto vielfältiger und vollwertiger ist unser Essen. Und: Mit farbenfrohen Mahlzeiten in bunter Gesellschaft schließen wir soziale Beziehungen und Kommunikation in unser Leben mit ein.

In diesem Sinne möge mein in Ernährungsanregungen verpacktes Credo „Bunt ist gesund – aus gutem Grund“ auch weiterhin allen eine Portion Ernährungswissen, eine Handvoll Genuss und eine Prise Neugierde schenken!

Seit 25 Jahren berate ich Interessierte, die mehr über ihr tägliches Brot wissen möchten. Ich „füttere“ sie mit kompetenten, wissenschaftlich gesicherten und aktuellen Ernährungsinformationen, praktischen Einkaufstipps und Küchentricks. Ebenso begleite ich all jene, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Ernährungsgewohnheiten in kleinen Schritten verändern wollen oder sollen, um ernährungsabhängige Erkrankungen zu behandeln bzw. zu lernen damit umzugehen.

Meine Werte und Glaubenssätze

In meinen Beratungen ist es mir stets ein Anliegen und ein Bedürfnis, gemeinsam einfache und individuelle Möglichkeiten zu finden, um ausgewogenes, den Ernährungsgewohnheiten und gesundheitlichen Erfordernissen entsprechendes Essen und Trinken im Alltag umzusetzen; sei es zu Hause am Familientisch, zusammen mit Freunden oder auch auswärts. Mit dieser allmäh-

lichen Veränderung des Essverhaltens gelingt es uns langfristig mehr Gesundheit, Bewusstsein und Wohlbefinden zu erlangen. Dem Zeitgeist entsprechend biete ich auch Online-Ernährungsberatungen an: unkompliziert, leicht verständlich und praktisch!

Viele spannende Kooperationen

Gerne nehme ich auch Anfragen für Vorträge, Seminare und Workshops zu allgemeinen und besonderen Themen an. Unter anderem bringe ich Mitarbeitern von Unternehmen abwechslungsreiches, farbenfrohes Essen und Trinken im Büro oder Homeoffice bei, um den Arbeitstag leistungsfähiger und besser zu meistern. Hierbei lege ich Wert darauf, durch interaktives Arbeiten theoretisches Wissen und Praxis miteinander zu verknüpfen.

Kurz und knackig

Zwischenzeitlich verpacke ich auch mit Vergnügen Ernährungsempfehlungen und Ernährungstrends in Texte für meine Internet-

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Verena Breitenberger

Ernährungstherapeutin

Weggensteinstr. 37, 39100 Bozen

T. 0471 97 91 51 info@verenabreitenberger.it www.verenabreitenberger.it

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„Bunt ist gesund – aus gutem Grund“ – so lautet das Credo der Bozner Ernährungstherapeutin. Foto: AdelinaZw/pixabay.com

YOUR WAY TO PROGRESS

Wo Fortschritt nicht nur im Firmennamen steht.

Die Progress Group bedient sich der heutzutage vielfach verwendeten Begriffe Innovation und Fortschritt, diese stehen wörtlich für Neuerungen und die Verwirklichung von Ideen. Im Hinblick auf die Entwicklung der Mitarbeiter in Brixen lässt sich dieser Anspruch mehrfach nachvollziehen. Unter anderem machen modernste Büros und Hallen, eine eigene Academy für individuelle Weiterbildungsprogramme, gesundes Essen, E-Bikes und Sportprogram-

me die Progress Group zu einem wahren Innovations-Leader in der Region.

Innovation und Fortschritt bei Progress Group. Die Progress Group steht im technischen Bereich für moderne Maschinen und Anlagen, Softwarelösungen und Bausysteme mit Betonfertigteilen. Gleichzeitig bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern immer neue Chancen, den eigenen Weg zum Fortschritt – way to Progress – zu gehen.

Im Arbeitsalltag steht die Entwicklung der Mitarbeiter im Fokus, begleitet von ihren Führungskräften bekommen sie die Möglichkeit, neue Verantwortungen zu übernehmen, ihre eigenen Stärken optimal zu nutzen und so das Wachstum im Unternehmen aktiv mitzugestalten. Eine große Rolle spielt dabei die firmeneigene Progress Group Dual Academy, die Wissen aus Seminaren und Workshops mit praktischer Ausbildung am Arbeitsplatz verbindet. Sie sorgt

® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl PR-INFO 24 Südtirol Panorama | 01.2023
Fotos: Alex Filz Beim Weg zum Fortschritt, den „way to PROGRESS“, unterstützt das Brixner Unternehmen die Mitarbeiter unter anderem mit einer eigenen Dual Academy, bei der Wissen und praktische Ausbildung firmenintern vermittelt werden.

PROGRESS GROUP

Die Unternehmen der Progress Group sind in den Bereichen Maschinenbau, Software und Betonfertigteilproduktion tätig und arbeiten international eng zusammen. So können die weltweit 700 Mitarbeiter an elf Standorten aktiv den Erfolg mitgestalten. Durch unsere innovativen Technologien wird eine nachhaltige Realisierung von hochwertigen und sicheren Wohn- und Arbeitsräumen ermöglicht, gleichzeitig werden die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen verbessert. Für die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens und die Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen brauchen wir die richtigen Mitarbeiter an der richtigen Stelle. www.progress.group/jobs

damit dafür, dass aus den Mitarbeitern echte Profis werden. Die Ausbildungsprogramme sind individuell auf die einzelnen Mitarbeiter abgestimmt und garantieren dadurch die richtige Entwicklung von Fach-, Persönlichkeits- und Führungskompetenz. So werden zum Beispiel mit verschiedensten Seminaren und Workshops die vielen jungen Führungskräfte optimal auf ihre Rolle vorbereitet.

Mike’s way to PROGRESS. Auch Mike Burger fand seinen Weg bei Progress Group und hat sich vom Batterie-Bastler zum Leiter der Fertigungs-Elektrik entwickeln können. „Progress habe ich als eine der einzigen innovativen Firmen im Bereich Automation wahrgenommen und ich wollte in eine gro-

ße Firma, die mir viele Möglichkeiten bieten kann.“ Die automatisierten Maschinen und Roboter sowie das Reisen haben ihn schon von Anfang an gereizt. Bereits während seiner Probezeit war er auf Montage in Thailand unterwegs und konnte sich schnell weiterentwickeln. „Mir war wichtig, fernab von der Heimat immer neue, spannende Orte besuchen zu können. Die Herausforderung mit alten Hallen, fremden Sprachen, kaum Moderne, aber auch wieder die Chance bei hochautomatisierten Industrieanlagen mitwirken zu können, hat mir am besten gefallen.“ Nachdem dann die Möglichkeit geschaffen wurde, Produktionsleiter der Elektrik zu werden, konnte er ab 2017 seinen Weg wieder lokal weitergehen und führt nun erfolgreich 18 Mitarbeiter.

We are PROGRESS. Unsere Mission ist es, nachhaltig bessere Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen. Wir sind eine Unternehmensgruppe, die sich auf Maschinen und Software für die Automatisierung der Betonfertigteilproduktion spezialisiert hat und zudem ein eigenes Fertigteilwerk am Firmensitz in Brixen betreibt. ❧

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PROGRESS GROUP

Julius-Durst-Straße 100

39042 Brixen

T. +39 0472 97 99 00

info@progress.group

www.progress.group

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Alle Unternehmen der Gruppe arbeiten eng zusammen, um den Kunden den bestmöglichen Service zu garantieren. Mike Burger fand seinen Weg zum Fortschritt als Leiter der Fertigungs-Elektrik bei der Progress. Modernste Arbeitsumgebungen schaffen eine angenehme Atmosphäre, in der es sich gut arbeiten lässt.

Hoffnung oder Hype?

Digitalisierung, Automatisierung und KI sind auch in der Medizin auf dem Vormarsch – werden Roboter aber tatsächlich Chirurgen und Pflegekräfte ersetzen?

Fragt man Roberto Silverio, wie in einem Krankenhaus in 50 Jahren gearbeitet werden wird, antwortet er aus Sicht eines Patienten: „Am Eingang des Krankenhauses werde ich von einem Automaten erkannt und begrüßt. Dieser weiß, dass ich eine Visite habe, und verweist mich zum entsprechenden Ambulatorium, begleitet werde ich von einem weiteren Roboter. Dann aber ho e ich, dass ich von menschlichen Ärztinnen und Ärzten behandelt werde.“

Der aus Brixen stammende Radiologe Silverio ist Chief Health Information O cer des Südtiroler Sanitätsbetriebs. Als solcher „übersetzt“ er die IT-Bedürfnisse des klinischen Personals für die Techniker. Er befasst sich also von Berufs wegen mit Digitalisierung, Automatisierung und E-Health in der Sanität.

DOCH WIE WEIT kann und wird die Technologie und Digitalisierung in der Medizin gehen? Aus heutiger Sicht – das betont Silverio immer wieder und darin sind sich auch andere Fachleute weitgehend einig – wird der zwischenmenschliche Kontakt im Gesundheitsbereich wesentlich bleiben. Fest steht: Die Gesundheitsdienste werden sich durch die Entwicklungen in der medizinischen Forschung, durch E-Health, Digitalisierung und Automatisierung verändern. Die Telemedizin wird immer wichtiger. „Diese hat durch die Covid-19-Pandemie große Fortschritte gemacht. Sie ist nicht nur in den Köpfen der Patienten, sondern auch der Mitarbeitenden im Sanitätsbereich angekommen“, formuliert es Silverio. „Unser Problem in der Sanität ist: Diese Dinge müssen nicht nur technisch machbar und nanzierbar sein, sie müssen auch genehmigt und reguliert werden.“

Dazu komme, dass bestimmte Tools aufgrund der sehr großen Datenmengen nur mit einer Breitband-Internetverbindung genutzt werden könnten. „Und aktuell haben in Italien noch 70 Prozent der Familien mit geringem Einkommen keinen Zugang dazu“, so der Chief Health Information O cer des Sabes.

DABEI IST DIE TELEMEDIZIN nur eine von vielen technischen E-Health-Möglichkeiten. Mittlerweile gibt es digitale Tagebücher für Diabetiker oder unterstützende Apps bei Migräne und Schwangerscha en. Aber auch Geräte, die den Gesundheitszustand eines Patienten zu Hause 24 Stunden/7 Tage die Woche überwachen. Und in Deutschland oder den USA kann man sich solche Apps schon wie eine Medizin „verschreiben“ lassen.

Neben der digitalen Transformation ist die Automatisierung wesentlich auf dem Weg zur Medizin der Zukun . „Mammogra e-Screenings etwa werden in nordeuropäischen Ländern wie Großbritannien, Dänemark und Finnland bereits von Systemen künstlicher Intelligenz durchgeführt“, berichtet Silverio. Begutachtet würden die Ergebnisse aber nach wie vor von Ärzten. Zwei Ärzte würden sie sogar unabhängig voneinander auswerten, bei Uneinigkeit werde ein dritter Arzt konsultiert. Aufgrund des Mitarbeiter- und Spezialisierungsmangels aber wird in zehn Jahren laut Silverio wohl einer der drei Ärzte durch eine Maschine ersetzt werden.

DAS FEHLEN VON FACHKRÄFTEN ist demnach einer der Treiber der Digitalisierung und Automatisierung im Gesundheitsbereich. Das heißt aber nicht, dass die Digitalisierung Fachkrä en den Job wegnimmt. Mittelfristig dür e die Anzahl der Beschä igten im Sektor sogar anwachsen, zurückzuführen ist dies unter anderem auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung.

Eine Studie des international tätigen Beratungsunternehmens Deloitte besagt, dass in Deutschland bis 2035 zwar insgesamt 1,8 Millionen Arbeitsplätze durch den Einsatz von Technologie wegfallen. Zugleich würden aber 2,1 Millionen Arbeitsplätze in Berufen gescha en, die nur schwer durch Technologien zu ersetzen sind – gemeint sind die sogenannten Jobs der Zukun . Der größte Teil davon entfällt auf nur drei Berufsgruppen: auf den Bildungssektor, auf das Management und auf den Gesundheitsbereich. Berechnet auf die Bevölkerungszahl von Italien könnten in den genannten Berei-

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Roberto Silverio kümmert sich im Sanitätsbetrieb um die IT-Bedürfnisse des klinischen Personals Foto: Sabes
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„Noch führt die künstliche Intelligenz nicht zu Einsparungen im Sanitätsbetrieb.“
Foto: Freepik
Roberto Silverio

chen rund 1,6 Millionen neue Stellen gescha en werden. Allein in Südtirol wären es etwa 13.000.

Zurück zur Automation: Eine weitere Möglichkeit sind medizinische Eingriffe mit Robotern. Bereits zur Anwendung kommen sie in der minimalinvasiven Chirurgie – um bei bestimmten Eingriffen das beste Ergebnis zu erzielen oder sogar aus der Ferne zu operieren. „Der Patient be ndet sich in einem OP in Italien, und wird von einem Roboter operiert der von den USA von einem Chirurgen gesteuert wird“, erklärt Silverio. „Das gibt es bereits, wenn auch nicht täglich. Was in zehn Jahren sein wird, weiß man nicht; möglicherweise muss dann nicht mal mehr ein Chirurg den Roboter steuern.“

EIN VORTEIL LAUT SILVERIO sei, dass chirurgische Zentren so aus der Ferne betrieben werden könnten. Patienten könnten mithilfe von Robotern auch abseits von wichtigen chirurgischen Zentren von

ausgewiesenen Fachleuten operiert werden. „Doch auch dafür braucht es Geld“, sagt Silverio. Und so gilt die E zienz als eine der großen Herausforderungen der Medizin der Zukun . „Noch sehen wir nicht, dass die Digitalisierung, Automation oder die Nutzung von künstlicher Intelligenz zu Einsparungen im Sanitätsbetrieb führen. Sehr wohl aber werden die Qualität und das Level der Betreuung erhöht“, sagt Silverio.

AUCH IN DER PFLEGE gewinnt die Digitalisierung an Bedeutung. Etwa bei der Verabreichung von Medikamenten. „Das bedeutet mehr Sicherheit – für den Patienten und für die P egekrä e“, sagt Silverio. Doch können Roboter diese Medikamente auch eigenständig zum Patienten bringen? „Die Frage ist, ob der Patient in der Lage ist, diese dann auch einzunehmen“, antwortet Silverio. Man müsse immer abwägen, welche Möglichkeit für die jeweilige Situation die vorteilha este sei. „Was in der Notaufnahme möglich ist,

muss nicht auch in der Geriatrie funktionieren und umgekehrt“, sagt Silverio. Großes KI-Potenzial sieht er im Bereich der Prävention und Vorbeugung. „Wenn der Patient möchte, könnte er mit den von seiner Smartwatch aufgezeichneten Daten an einem Programm des Sanitätsbetriebes für Präventivmedizin teilnehmen“, führt der Mediziner aus. Patienten könnten damit automatisiert darauf hingewiesen werden, dass sie sich beispielsweise in den vergangenen drei Monaten zu wenig bewegt oder x Kilogramm zugenommen haben. Solche Programme gebe es bereits, für die Nutzung im Südtiroler Sanitätsbetrieb fehle allerdings noch die normative und organisatorische Umsetzung. „Man möchte meinen: Je mehr Maschinen in einem System, umso besser“, betont Silverio. „Doch die Technologie allein löst weder Probleme noch führt sie zu Verbesserungen. Es braucht im Hintergrund immer Personen, die die Richtung vorgeben.“

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◀ SIMONE TREIBENREIF
Bereits heute Realität: Ein Patient in Italien wird von einem Roboter operiert, der von den USA aus von einem Chirurgen gesteuert wird. Foto: Pavel Danilyuk

NEUHEIT IN SÜDTIROL!

Vectra 3D-Muttermal-Scanner mit künstlicher Intelligenz –Meilenstein in der Hautkrebsdiagnostik.

Hautkrebs gehört mittlerweile – neben Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern – zu den häufigsten Krebserkrankungen. Jährlich steigen die Zahlen von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). Es handelt sich hierbei um den gefährlichsten Tumor der Haut. Aber auch der weniger aggressive weiße Hautkrebs nimmt stetig zu. Regionen mit intensiver Besonnung wie beispielsweise auch Südtirol, sind dabei besonders betroffen. Die UVStrahlenbelastung hat in den letzten Jahren unter anderem aufgrund des Klimawandels deutlich an Intensität zugenommen! Gerade Menschen mit einem etwas helleren Hauttyp, aber auch Menschen, die von Natur aus viele Muttermale haben, besitzen ein höheres Risiko, einen hellen oder – noch gefährlicher –einen schwarzen Hautkrebs zu entwickeln. Südeuropäer mit dunklerem Hauttyp haben ein geringeres Erkrankungsrisiko. Das höchste Risiko hinsichtlich schwarzem Hautkrebs weisen die Bewohner von Australien und Neuseeland auf. In Südtirol ist die Lage nicht besser. Südtirol hat sogar die höchste

Hautkrebsinzidenz, also die höchste Anzahl neu aufgetretener Erkrankungen, in Europa. Das australische Gesundheits-Ministerium hat daher ein neues Muttermal-Erkennungsgerät installiert. Es nutzt die Kriterien der künstlichen Intelligenz (Vectra 360 System) und wurde in den großen Ballungszentren und 16-mal über den gesamten Kontinent verteilt.

Das Medical Center Quellenhof in Passeier hat bereits hoch moderne Lasergeräte zur Behandlung von Hautkrankheiten und Venenerkrankungen. Nun wurde gemeinsam mit der Geschäftsführung erreicht, dass ein solches High-Tech-Gerät zur Früherkennung des Hautkrebses installiert wird.

Laut Dr. Leyla Rafi-Stenger, der leitenden Ärztin und Dermatologin im Medical Center, dürfen Patienten durch diese neueste Technologie eine Diagnostik und Behandlung erwarten, die höchstem universitärem Niveau entspricht. Das Medical Center verfügt damit als einziges Dermatologisches Zentrum in Südtirol über ein derartiges hochmodernes Hautkrebs-Früherkennungssystem. Die nächsten Geräte stehen in Neapel und Apulien. Auch in Deutschland und Österreich gibt es nur wenige Zentren, in denen dieses exzellente Gerät im täglichen Einsatz ist (Universitätskliniken in München, Bochum, Erlangen und Wien).

„Durch das frühe Eingreifen ist mittlerweile auch der schwarze Hautkrebs gut heilbar“, sagt Dr. Leyla Rafi-Stenger.

Vergleichbar mit einem MRT-Gerät, macht der bahnbrechende und hochmoderne 3D Ganzkörper-Scanner der Firma Canfield eine Kartographierung der Hautoberfläche mit einer einzigen Aufnahme. Mit aufwendiger Computer-Technik und unter Zuhilfenahme der künstlichen Intelligenz ist es dann möglich Frühformen von Hautkrebs zu erkennen und adäquat zu behandeln. Langfristig soll das Ziel sein, durch Erkennen und Behandlung von Vorstufen des Hautkrebses, den manifesten Hautkrebs gar nicht mehr entstehen zu lassen.

Zusammenfassend kann man sagen: Das neue Vectra WB 360 wird in Europa, Australien und den USA schon als der neue Goldstandard der Vorsorge anerkannt und es wird kaum mehr wegzudenken sein. ❧

Vectra 3D-MuttermalScanner: mit künstlicher Intelligenz gegen den Hautkrebs.

Leitung:

Dr. Leyla Rafi-Stenger, Fachärztin für Dermatologie, Phlebologie, Proktologie

Pseirerstraße 47

39010 St. Martin in Passeier

T. 0473 44 55 00

www.medicalquellenhof.com

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Center Quellenhof Ärztliche
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WOOD BE THE BEST.

MACH DAS BESTE AUS DIR.

„Unkompliziert und zuverlässig“ – auf Basis dieser Werte fertigt Rubner gesunde und natürliche Lebensräume aus Holz. Die Stabilität der Gruppe und die individuelle Stärke der einzelnen Unternehmen bieten Sicherheit, Abwechslung und Perspektiven.

Mit 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 18 Standorten in vier Ländern zählen wir zu den größten Unternehmen im Holzbau in Europa. Aber wir sind auch ein in Südtirol verwurzeltes Familienunternehmen und das spürt man. Wir sind per DU und eine offene, ehrliche und wertschätzende Art prägen unser Miteinander. Auf Basis unserer Werte „unkompliziert und zuverlässig“ arbeiten unsere 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Südtirol – vom Vinschgau bis ins Oberpustertal – gemeinsam daran, das Beste aus dem Werkstoff Holz zu machen.

Jeder von uns verbringt einen Großteil seines Lebens bei der Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz und bei der Arbeit wohlfühlen und sich individuell entfalten können. So wie jeder Baum einzigartig ist, ist es auch jede und jeder von uns. Wir schätzen all die unterschiedlichen Persönlichkeiten mit ihren individuellen Stärken und Potenzialen. „Wir setzen auf kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die kulturell zu uns passen“, so Peter Rubner, Präsident der Rubner Gruppe.

Dabei sind explizit auch Quereinsteiger und Branchenfremde angesprochen. Der berufliche Umstieg wird durch eine umfassende Einarbeitungsphase und Teamwork gezielt gesteuert: „Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich so schnell einarbeiten und meine

Natürlich, lebendig, warm – und zukunftsfähig: Holz schenkt Geborgenheit und Sicherheit. In Teamarbeit entstehen individuelle, gesunde Lebensräume in Premiumqualität für eine lebenswerte Zukunft.

PR-INFO 30 Südtirol Panorama | 01.2023

Erfahrungen aus dem Automotive-Bereich so gut einbringen kann. Der Umstieg verlief problemlos – obwohl sich die Fertigungsprozesse doch stark von denen im Holzbau unterscheiden“, fasst Martin Wolfsgruber seinen Einstieg als Produktionsleiter bei Rubner Haus in Kiens im letzten Jahr zusammen. „Letztendlich kommt es vor allem auf die Führung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen und Standorten an“, sagt Wolfsgruber.

Nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Unternehmen der Rubner Gruppe ist es möglich, weltweit beeindruckende Projekte in Holzbauweise zu realisieren. Das Holz für die Großprojekte, die im Ingenieurholzbau realisiert werden, stammt vom gruppeneigenen Sägewerk in der Steiermark. Genauso wird das Holz aus dem Sägewerk zum Bau der Ein- und Mehrfamilienhäuser von Rubner Haus verwendet, in denen wiederum Rubner Türen und Rubner Fenster integriert werden. Die Massivholzplatten, die von Nordpan produziert werden, kommen bei diversen Projekten der Rubner Gruppe, vorwiegend bei Innen- und Außenverkleidungen sowie im Tischlereibereich, zum Einsatz.

So profitieren die Unternehmen von der Zugehörigkeit zur Rubner Gruppe, da die Finanzkraft und Größe der Unternehmensgruppe ein stabiles und tragfähiges

INFO BOX

Die Südtiroler Standorte der Rubner Gruppe im Überblick – 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten vom Vinschgau bis ins Oberpustertal.

holzius, Eyrs/Laas Rubner Ingenieurholzbau, Kiens, Brixen Rubner Haus, Kiens Rubner Holding, Kiens Rubner Türen, Kiens, Ritten, Percha, Bozen Rubner Fenster, Sarnthein, Kiens, Bozen Nordpan, Olang

Unkompliziert & Zuverlässig

Genauso möchtest Du arbeiten?

Dann verstärke als Führungskraft oder Nachwuchsführungskraft unser Team in den Bereichen:

Produktion & Technik

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Wir freuen uns darauf, Dich kennenzulernen!

Ines Koster, Head of Recruiting

Tel.: +39 0474 563 755

Mail: job@rubner.com

Fundament für Investitionen, Weiterentwicklungen und Innovationen bietet. Zugleich garantiert die hohe Eigenständigkeit der einzelnen Unternehmen flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege.

Informationen zu diesen und weiteren Stellenangeboten ndest Du hier:

PR-INFO Südtirol Panorama | 01.2023 31
SÜDTIRO L
„Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich so schnell einarbeiten und meine Erfahrungen aus dem Automotive-Bereich so gut einbringen kann.“
MARTIN WOLFSGRUBER, PRODUKTIONSLEITER RUBNER HAUS
Gruppe
infobox Rubner
www.rubner.com

Weniger Hysterie

Immer mehr Experten warnen vor den Risiken der künstlichen Intelligenz. Warum die Ängste zwar begründet sind, uns aber etwas weniger Hysterie gut täte –ein Gespräch mit dem KI-Fachmann Dietmar Millinger.

Die Angst vor der künstlichen Intelligenz kann laut Millinger zu einer Überregulierung führen. Das habe zur Folge, dass die positiven Potenziale auf der Strecke bleiben.

KI
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Geoffrey Hinton gilt als Pionier im Bereich Deep Learning, einem der wichtigen KI-Verfahren. Zuletzt hat er für Google gearbeitet und erst unlängst hat er vor „ernsten Risiken für Gesellscha und Menschheit” gewarnt, die mit Sprachmodellen wie ChatGPT einhergehen würden. Damit ist Hinton nicht allein. Auch KI-Fachmann Dietmar Millinger ist skeptisch. Der studierte Informatiker ist Gründungsmitglied von AI Austria und beschä igt sich intensiv mit den Chancen der künstlichen Intelligenz. Im Gespräch mit Südtirol Panorama spricht er über die berechtigten und unberechtigten Sorgen der KI-Warner.

SÜDTIROL PANORAMA: Es gibt immer mehr Experten, die vor KI warnen. Sind ihre Ängste berechtigt?

DIETMAR MILLINGER: Die Ängste gegenüber KI sind ein sehr schwieriges ema – und auch in mir wohnen hier zwei Seelen. Denn bei KI haben wir eine Entwicklung, deren Ausgang wir nicht abschätzen können. Ähnliches ist ja noch nie passiert. Es kann damit also ein relativ hohes Risiko assoziiert werden. Und so gibt es Leute, die furchtbare Szenarien malen. Einige sagen sogar „AI will kill us all“ – ohne jegliches substanzielle Argument, warum das passieren sollte. Das Problem dabei: Die Angst kann zu überstarker Regulierung führen, mit der Folge, dass wir die positiven Potenziale von KI nicht nutzen können.

Wie schätzen Sie persönlich die Entwicklung ein?

möglichen Regulierung von KI-Systemen nde ich positiv. Dass man sich etwa auf Trainingsdatensätze einigt, wo das übelste Zeug aussortiert wird. Bisher haben wir hier noch Wildwest-Zustände.

Es gibt also Regulierungspotenzial. Zu einer Überregulierung sollte es aber nicht kommen?

Genau. Das, was die EU momentan zur Regulierung vorschlägt, wäre der Tod der KI-Forschung in Europa. Dabei wäre es sehr wichtig, dass es europäische Sprachmodelle gibt, die mit Daten trainiert wurden, die unserem Wertekanon entsprechen. Dass es eben nicht nur chinesische oder amerikanische Modelle gibt.

Warum?

Dietmar Millinger

Dietmar Millinger kuratiert die KI Akademie des WIFI Niederösterreich und ist Lehrbeauftragter für künstliche Intelligenz an den Fachhochschulen St. Pölten, Hagenberg, Kufstein und Technikum Wien. Zudem ist der studierte Informatiker Gründungsmitglied von AI Austria, einer Plattform und ein unabhängiger gemeinnütziger Think Tank, der den Wissensaustausch sowie die Schaffung und Weiterentwicklung von Rahmenbedingungen fürkünstliche Intelligenz in Österreich fördern, koordinieren und organisieren will. Millinger arbeitete nach seiner Promotion an der TU Wien zunächst in der Automobilindustrie, dann trat er in den Start-up-Markt ein. Heute arbeitet er in diesem Bereich unter anderem an Machine-Learning- und Deep-Learning-Projekten.

Wir tendieren ja seit einigen Jahren immer mehr dazu, Sachen ständig hysterisch und überemotional zu sehen. Dadurch werden extreme Spaltungen in der Gesellscha erzeugt. KI-Systeme könnten da wieder eine „ruhige Mitte“ erzeugen, die sehr konstruktiv sein könnte. Für mich ist Gewalt oder das Töten von Organismen ein sehr irrationaler Vorgang. Von einer gut trainierten KI würde er wohl nicht für eine gute Idee gehalten.

Der positive Nutzen von Sprachmodellen entsteht durch den konstruktiven Einsatz. Und diesen Nutzen könnten wir in Europa in einer riesigen Breite konstruktiv einsetzen: Wir haben in Europa zahlreiche kleine und mittelgroße Betriebe, die noch eine sehr schöne Wertschöpfung haben. Wenn diese mithilfe von europäischen KI- oder Sprachmodellen noch produktiver werden, wäre das nur von Vorteil. Etwa im Vergleich zu den Amerikanern, die nicht so viele kleine und mittlere höchst produktive Betriebe haben. Und bei den Chinesen schaut es noch einmal anders aus. Ihre Modelle würden bei uns wohl einen Bias reinbringen, den wir nicht brauchen.

Sehen Sie in künstlicher Intelligenz mehr Chancen oder mehr Herausforderungen?

Mitte Juni war Millinger einer der Referenten der Tagung „KI goes Business – Fluch oder Segen?“ im Bildungshaus Lichtenburg in Nals.

Das hängt vom Zeithorizont ab. Den Begri KI gibt es seit 1956 –und man hat über viele Jahrzehnte darin unheimlich viele Chancen gesehen. Aber diese Erwartungen konnten nie erfüllt werden. Eigentlich immer deshalb, weil die Realität wesentlich komplexer war, als es die Forscher angenommen hatten.

Und was ist mit der Diskriminierung, die KI vorgeworfen wird, etwa in der Medizin oder im Recruiting?

Die Trainingsdaten dieser Systeme stammen ja hauptsächlich von weißen Männern. Deshalb benachteiligt KI andere Geschlechter und Ethnien. Das ist ein Problem, das behandelt werden muss. Die Trainingsdaten müssen zu einer breiteren Wissenscha werden. Diesen Aspekt einer

Können Sie dafür ein Beispiel anführen?

Es gab die Idee von Expertensystemen. Einer So ware, in die man etwa das Wissen eines Arztes oder einer Designerin reinpackt und anderen zugänglich macht. Es hat aber nicht funktioniert. Ganz einfach, da viele Expertinnen und Experten gar nicht wissen, was sie alles wissen.

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F to o : P r i v a t

Die künstliche Intelligenz soll in Unternehmen Arbeitsvorgänge optimieren. Und Menschen sollen entlastet werden. Laut Millinger vor allem bei langweiligen, stupiden und gefährlichen Aufgaben, die keiner machen will.

Das Extrahieren des Wissens war also die Hürde für die Expertensysteme?

Ja. Dies weist auf spannende Elemente hin: Wie kommt man überhaupt zu Daten, zu Wissen? Und wie baut man ein System auf, das dieses Wissen verarbeiten kann? Diese Aspekte konnten erst jüngst gelöst werden. Mit den aktuellen Modellen kann man zum Beispiel Wissen aus Text extrahieren und komprimiert darstellen. Diese Revolution basiert wiederum auf künstlich neuronalen Netzwerken, die es in gewissen Konstellationen scha en, Wissen zu komprimieren. Diese Revolution hat erst 2013 begonnen.

Was ist damals passiert?

Man hat gelernt, wie man Texte für das Training von einem neuronalen Netzwerk verwenden kann, sodass ein Bedeutungsraum entsteht. Einen solchen kann man sich wie eine Landkarte vorstellen, die nicht nur zwei Richtungen hat, sondern zum Beispiel 30.000.

Anders formuliert: Ich kann mich von jedem Punkt aus in 30.000 Richtungen bewegen und bekomme eine neue Bedeutung?

Genau. Einzelne Worte haben in so einem Bedeutungsraum ihren Platz, aber auch Sätze oder ganze Dokumente. Und je nachdem, wie ich die Frage an das System stelle, bekomme ich von diesem Punkt aus eine Antwort, dies wieder in Textform. Doch auch ein Bild kann zu so einem Punkt führen, und ich bekomme dann aber einen Text heraus. Hier kommt die Multimodalität ins Spiel. Die Bedeutungslandkarte ist einer der Schlüssel in der Entwicklung von KI. Die Karten sind so groß und dicht gefüllt, dass dort fast alle denkbaren und auch nicht denkbaren Bedeutungen codiert sind. Wir werden es deshalb nie scha en, alle Texte, die ChatGPT erzeugen könnte, auch wirklich zu erzeugen.

Warum?

Weil unser kultureller Kontext sehr ähnlich ist. Eine Kunst, die gerade am Entstehen ist, ist das sogenannte Prompt Engineering: Wie stelle ich Fragen so schlau, dass etwas Neues, etwa Kreatives dabei rauskommt?

Wenn wir es schaffen, die richtigen Fragen zu stellen, welche Chancen entstehen dann in Zukunft durch KI-basierte Sprachmodelle?

Die Gesellscha hat jetzt die Chance, diese Dinge zu nutzen und etwas „Gscheites“ daraus zu machen. Es wird natürlich nicht eine Lösung für alle geben, sondern viele, viele kleine Lösungen. Ein Sprachmodell kann zum Beispiel für einen kleinen Malerbetrieb hilfreich sein, etwa um einen kurzen Zeitungsartikel oder um ein Posting für Social Media zu schreiben. Mit solchen Modellen unsere Gedanken zu ordnen oder auf neue Gedanken zu kommen, das kann sehr konstruktiv sein. Andererseits haben wir es in Mitteleuropa noch nicht einmal gescha , die alten KI-Methoden produktiv einzusetzen, sprich: die Digitalisierung und die Umsetzung der einzelnen Möglichkeiten.

Wo liegt das Problem?

Das Hauptproblem ist das Wissen über die Möglichkeiten. Viele wissen nicht, dass es digitale Werkzeuge gibt, die sehr konkret eine Arbeitserleichterung darstellen. Diese Dinge entwickeln sich zudem schnell weiter. Bis diese Entwicklungen bei den Menschen ankommen, müssen sie o transformiert und in eine bestimmte Form gebracht werden. Für die KI-Sprachmodelle wie ChatGPT ndet diese Transformation gerade statt.

Inwiefern?

Viele Firmen bauen die Modelle in ihre Produkte ein. Bald sehen wir sie also bereits auf Microso Word oder auf Smartphones – und dann werden weitere Unternehmen folgen. Als Sprachmodelle bezeichnet man sie übrigens deshalb, weil sie Text zu Text verarbeiten – also Frage rein, Antwort raus. Doch diese Idee ist nicht auf Text reduziert.

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Handwerk kann laut Dietmar Millinger nur bei sehr standardisierten Vorgängen automatisiert werden: „Wir werden wohl auch in zehn Jahren keine Elektriker-Roboter sehen.“

Ich könnte zum Beispiel so ein Modell auch mit 1.000 Architekturplänen trainieren. Es funktioniert ja bereits mit Bildern, mit Audio und mit allen möglichen anderen Daten.

Wo werden wir KI künftig hauptsächlich nutzen?

Vor allem für die Optimierung von Arbeitsvorgängen. Der Punkt, wo Firmen am ehesten ansetzen müssten, ist bei folgenden Fragen: Was ist langweilig und stupide? Was ist gefährlich? Oder was will keiner machen? Das wären für mich die drei Dinge, wo man schauen sollte, Menschen zu entlasten.

Berufe der Zukunft, so heißt es immer wieder, seien jene, in denen es Empathie braucht und wo der zwischenmenschliche Kontakt wichtig ist. Gibt es –neben der IT – weitere „unersetzbare“ Bereiche?

Ein ganz wichtiger ist das Handwerk. Dieses wird sehr schwer zu automatisieren sein, Handwerk ist mehr als So ware, man muss raus in die Welt und dort was machen. Handwerk kann nur bei sehr standardisierten Vorgängen automatisiert werden. Ich denke nicht, dass wir in den

nächsten zehn Jahren Fließenleger-, Elektriker- oder Friseur-Roboter sehen werden. Das alles sind Dinge, die physikalische Arbeit benötigen – und auch die Intelligenz von Menschen, die die jeweilige Situation richtig einschätzen. Und wäre so etwas bereits automatisierbar, wäre es nicht wirtscha lich.

Heißt das, dass ein KI-gestützter Roboter teurer als menschliche Arbeitskraft ist?

Ja, nicht nur das Kaufen, sondern auch das Warten von Robotern. Das skaliert nicht wie So ware.

Wird es je Handwerksroboter geben?

Ich glaube nicht, dass diese überhaupt kommen werden. Auch weil es mitunter um die tiefere Bedeutung geht: Es geht auch um den sozialen Kontakt. Wenn jetzt plötzlich die Frage au aucht, wie es ist, wenn auf der anderen Seite eine Maschine ist, beginnen wir darüber nachzudenken, aus wie vielen Verbindungen unser Leben besteht und für wie viele Fälle wir akzeptieren würden, dass Maschinen einbezogen werden – und für wie viele Fälle nicht.

INTERVIEW: SIMONE TREIBENREIF

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„Die Gesellschaft hat jetzt die Chance, KI zu nutzen und etwas ,Gscheites‘ daraus zu machen.“
Dietmar Millinger
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LEIDENSCHAFT UND FLEISS

Mit Leidenschaft zum Erfolg: Die Karriere von Hannes Market bei PICHLER projects. Seit

Aber unterstützt durch Familie und Arbeitskollegen geht Hannes erfolgreich seinen Weg. Vom technischen Zeichner entwickelt er sich zum Design Manager und verantwortet als solcher Leuchtturmprojekte wie das Salewa Headquarter in Bozen. 2011 übernimmt er schließlich die Leitung der gesamten Technik. „Hannes ist ein Lösungsfinder, arbeitet präzise und sehr organisiert. Er ist ein Teamleader, der allen stets sympathisch und auf Augenhöhe begegnet“, so Tanja Pichler.

Gemeinsam neue Wege gehen

Begonnen hat Hannes Market seine Laufbahn beim Stahlbau- und Fassadenunternehmen PICHLER projects als Lehrling in der Werkstatt. Heute ist er Mitglied des Verwaltungsrates, leitet die technische Abteilung, den Einkauf und die beiden Produktionsabteilungen des Unternehmens. „Er ist für mehr als die Hälfte der Mitarbeiter direkt verantwortlich und für alle im Unternehmen ein großes Vorbild“, erklärt Tanja Pichler von PICHLER projects. In diesen Tagen feiert Hannes 30 Jahre Betriebszugehörigkeit und die gesamte PICHLER projects Family blickt voller Stolz auf seine vorbildhafte und sehr abwechslungsreiche Karriere zurück. Was es seiner Meinung nach braucht, um erfolgreich zu sein? „Ausbildung und Leidenschaft“, antwortet Hannes Market. „Ich habe im Laufe meines Lebens viel gelernt, aber Wissen allein ist nicht alles. Um große Ziele zu erreichen, braucht es Leidenschaft.“

Von der Lehre in die Geschäftsleitung

Zu Beginn seiner Laufbahn lernt Hannes zunächst die Arbeit mit dem Werkstoff Stahl in allen Facetten kennen, ehe er erste Erfahrungen als Baustellenmonteur sammelt. Sind es zunächst noch Projekte in Südtirol, folgen bald schon Einsätze in ganz Italien und dem Ausland. Es sind intensive Jahre,

in denen er vom Monteur zum Vorarbeiter aufsteigt. Die Arbeit auf der Baustelle bereitet ihm große Freude, seine Vorgesetzten spüren sein großes Interesse an der Technik und er erhält die Chance, sich weiterzuentwickeln. Mit 20 Jahren absolviert er eine berufsbegleitende Ausbildung zum Produktionstechniker, die ihn schließlich in die technische Abteilung, der Schnittstelle zwischen Planung und Produktion, führt. Als nunmehr technischer Zeichner kennt er die Produktionsabläufe und logistischen Themen ganz genau und leistet einen wesentlichen Beitrag, um Planung und Produktion enger zusammenzuführen.

PICHLER projects baut in dieser Zeit zusätzlich zum Stahlbau die Kompetenzen und Aktivitäten im Bereich Fassaden weiter aus. Hannes ist maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Seine Neugierde und die Bereitschaft, Zeit in weitere berufsbegleitende Fortbildungen zu investieren, führen ihn zunächst an eine Duale Hochschule und später zum Masterstudium an die Fachhochschule Rosenheim, das er erfolgreich als Ingenieur für Fassadentechnik abschließt.

Diese Jahre, in denen er zwischen Südtirol und Deutschland pendelt und vorbildhaft Arbeit, Ausbildung und Privatleben unter einen Hut bringt, sind für ihn sehr fordernd.

„Was es bedeutet im Team gut zusammenzuarbeiten, Anerkennung zu erhalten und zu geben, das war für meine persönliche und berufliche Entwicklung von großer Bedeutung“, blickt Hannes Market auf 30 Jahre bei PICHLER projects zurück. Wichtig für ihn sind vor allem das familiäre Betriebsklima und die flachen Hierarchien, die einen regelmäßigen Austausch mit allen ermöglichen. „Der Zusammenhalt ist bei uns groß und wir tun das, was wir tun, aus Überzeugung. Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg“, so Market.

Gratulation zum Firmenjubiläum

„Lieber Hannes, die ganze PICHLER projects family gratuliert Dir herzlich zum 30-jährigen Firmenjubiläum“, freut sich Tanja Pichler. „Wir danken Dir für Deinen Einsatz und für alles, was Du geleistet hast. Wir sind stolz auf Dich und das gemeinsam Erreichte und freuen uns auf die spannenden Jahre mit Dir, die noch vor uns liegen.“ ❧

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Hannes Market hat in seinen 30 Jahren beim Stahlbau- und Fassadenunternehmen PICHLER projects vieles gelernt und erlebt. „Das Wichtigste, um Großes zu erreichen, ist die Leidenschaft“, sagt Market.
infobox PICHLER projects GmbH
Straße 15, 39100 Bozen
0471 06 50 00
@pichler.pro PR-INFO Südtirol Panorama | 01.2023 37
30 Jahren ist er für das Stahlbau- und Fassadenunternehmen tätig.
Edison
T.
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MITEINANDER FÜREINANDER

Das Unternehmen Würth verfolgt und stärkt seine Ideale seit über 60 Jahren. Umweltbewusstsein, Inklusion, Qualität und Innovation, aber auch die Beziehung zur Region zählen dazu.

PR-INFO 38 Südtirol Panorama | 01.2023

Mit Aktionen wie dem Würth-Wald oder dem Bau des neuen, CO²-neutralen Logistikzentrums zielt Würth darauf ab, seinen CO²-Fußabdruck zu kompensieren und damit möglichst nachhaltig zu handeln. Zudem wird die Unternehmensflotte schrittweise auf E-Autos bzw. Hybrid-Autos umgestellt und Fotovoltaikanlagen liefern einen wichtigen Teil des benötigten Stroms im Unternehmenshauptsitz in Neumarkt. Etwaige Produktionsprozesse werden außerdem laufend optimiert, sodass ihre Auswirkungen auf die Umwelt so klein wie möglich sind.

Würth steht für Innovation und Qualität Würth ist stets einen Schritt voraus. Dies beweisen der firmeninterne Innovationswettbewerb „Impulso“, aber auch das Phygital Hub – eine Technologie, die die physische und die digitale Welt miteinander verbindet – mit dem Würth-Metaverse „Wverse“ und der Verwendung von Augmented und Mixed Reality (erweiterte und virtuelle Realität) im Verkauf. Das Aneignen immer wieder neuer digitaler Fähigkeiten, das Beherrschen neuer, technologischer Instrumente – das Streben nach Innovation ermöglicht es Würth Italia, beste Qualität sowohl in der Produktion als auch im Service bieten zu können.

Würth steht für enge Beziehungen

Würth zählt über 220 Stores und über 2.000 Aussendienstmitarbeiter in ganz Italien. Das Kultivieren guter Beziehungen zu den jeweiligen Umgebungen, zu den Regionen und zu den Menschen darin ist eines der Ziele von Würth Italia. Das Unternehmen fördert durch gezielte Initiativen wie Spenden, Partnerschaften mit Non-Profit-Organisationen oder soziales Engagement das Wachstum und auch das Wohlbefinden vor Ort. Open-Innovation-Strategien, Sensibilisierungs-Events zur Minimierung kultureller Diskrepanzen oder die Verbreitung von Kunst und Kultur, zum Beispiel im hauseigenen Museum Art Forum Würth, sollen die Verbundenheit von Würth zu Land und Leuten weiter stärken.

Würth steht für die Menschen dahinter Schon seit jeher zeichnet sich Würth durch einen hohen Grad an sozialer Nachhaltigkeit aus. Auch deswegen wurde das Unternehmen 2023 zum zweiten Mal in Folge als Top Employer ausgezeichnet. Zur Förderung eines optimalen Arbeitsklimas wurden zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen – unter anderem trat das Unternehmen dem Verein Valore D bei, der sich für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis und für Gleichberech-

tigung am Arbeitsplatz einsetzt: Wertschätzung ist das A und O einer gelungenen, zufriedenstellenden Zusammenarbeit, für beide Seiten. Inklusionsprojekte wie Age-Inclusion und Re-Generation gehören ebenso zu den sozial nachhaltigen Initiativen von Würth. Dabei wird einerseits langjähriges Personal zu einem kontinuierlichen Wandel angespornt, andererseits werden Nachwuchskräfte eingeführt, die neue Ansätze und digitale Kompetenzen ins Unternehmen bringen. So soll ein Führungsmodell etabliert werden, das die Inklusion der Generationen weiter fördert und die Kommunikation und Ergänzung untereinander erleichtert.

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infobox Würth Srl www.wuerth.it

Jetzt wird’s ehrlich!

Der Arbeits- und Fachkräftemangel verlangt es: Arbeitgebende müssen ihre Marke definieren, aufbauen und pflegen. Das verändert auch die Suche nach Mitarbeitenden.

Warum jetzt Flirten angesagt ist – ein Gastbeitrag.

Friseurin gesucht“. Eine Annonce mit dieser verlockenden Überschri hat lange Zeit als Marketingmaßnahme völlig ausgereicht. Schon standen Interessentinnen Schlange. So viele, dass sie möglichst lange als Praktikantinnen beschä igt wurden. Der angebotene Lohn war die Ho nung, irgendwann mal einen echten Lohn zu bekommen. Die Schlange wurde kürzer, es galt sich ein wenig anzustrengen, um den omals mäßig attraktiven Job an die junge Frau zu bringen. „Heldinnen des Scherenschnitts“ und ähnliche Überhöhungen halfen dann noch irgendwie weiter. Abgeklärte Digital Natives haben das Spiel dann bald durchschaut. Deswegen war der letzte Trend im Personalmarketing die Testimonialkampagne: Immer, wenn uns ein junger Mensch mit wenig Charisma von einem Plakat aus anschaut, dann steht irgendwo noch ein vermeintliches Zitat dabei, dass er dort und dort eine Lehre macht und es da ganz toll ist. Die Wahrnehmungskurve solcher Kampagnen ging zu Recht rasant vom „Oh, ein echter Mensch!“ zur Abstumpfung wegen Unglaubwürdigkeit. In dieser letzten Feststellung liegt der

Kern des geschehenen Wandels – die Frage nach der Glaubwürdigkeit.

ARBEIT IST KEIN PARFÜM. Werbung funktionierte lange durch pure Assoziation und tut es noch immer. Ein Parfüm und daneben verwegen dreinschauende Hollywoodschauspieler. Schon geh´ ich in die Parfümerie und fühle mich durch den Kauf gleich selbst ein wenig verwe-

Den Arbeitgebenden wird jetzt also etwas im Marketing ungeheuer Kostbares abverlangt, um im Kampf um die Talente bestehen zu können, nämlich Glaubwürdigkeit. Und die ist wohl ohne Ehrlichkeit nicht zu haben.

gen. War die Kampagne wirklich gut, verbinde ich den Du auch noch sehr lange mit dieser Verwegenheit. Wird die Arbeitsstelle zum Gegenstand der Vermarktung, liegt die Sache etwas anders. Vielleicht fühle ich mich eine Zeit lang als Held oder Heldin des Scherenschnitts, aber nach zwei Monaten „Haarekehren“ werde ich die Sache anders sehen. Dem netten Testimonial male ich dann vielleicht schon einen Besen auf sein Plakat.

DIE NEUE FLIRT-PHASE. Eine Arbeitsstelle anzunehmen, heißt ja zugleich eine Beziehung mit dem Unternehmen, der Institution einzugehen. Beziehungen werden in Flirt-Phasen angebahnt. Nur sehr wenige Menschen kommen in so einer Phase auf die Idee, ihre nicht so guten Seiten vorzuführen. Es ist also verständlich und richtig, als Arbeitgebende zunächst seine eigenen Stärken auszumachen und die Vorzüge der anzubietenden Position zu erkennen. (Menschen im Flirtprozess kennen diese in der Regel ganz intuitiv). Dann gilt es diese Stärken und Vorzüge klar zu kommunizieren, emotional aufzuladen, optimal zu präsentieren, um mögliche Bewerbende ein bisschen verliebt zu machen. Professionelle Hilfe durch eine umsichtige Kommunikationsagentur kann hier den entscheidenden Unterschied machen.

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„Den Arbeitgebenden wird jetzt, im Kampf um Talente, Glaubwürdigkeit abverlangt.“
Martin Thaler

„Friseurin gesucht“. Eine Annonce mit dieser verlockenden Überschrift hat lange Zeit als Marketingmaßnahme völlig ausgereicht. Heute ist Employer Branding angesagt – die Wunderwaffe im Kampf um Arbeitskräfte.

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AWARENESS STELLENANZEIGE BEWERBUNG ABSENDEN HIRE

Wie werden Bewerber auf uns aufmerksam?

Wo wird nach Stellenanzeigen gesucht? Wie sollten sie aussehen?

Was muss ich bei OnlineBewerbungsformularen beachten?

Wie verliere ich keine Bewerber mehr bis zum Absenden der Bewerbung?

„DU, ICH MUSS DIR ETWAS SAGEN …“. Doch in der sogenannten Candidate Journey (dass es für das Erleben der Kandidaten einen eigenen Begri gibt, zeigt schon den neuen Stellenwert der Arbeitnehmenden) sollte schon bald klar gemacht werden, was an der Stelle als nicht so prickelnd empfunden werden könnte. Wir sind immer noch in der Anbahnung, also werden auch diese unschönen Seiten schön verpackt,

aber eben nicht verschwiegen. Worte wie Herausforderung, Leistungsbereitscha und noch andere „-bereitscha en“ werden in dieser Phase gerne benutzt. Alles, was vertrauensbildend sein kann, wird jetzt dargebracht: die ho entlich ehrlichen Video-Berichte bestehender Mitarbeitender (bitte nicht vom Blatt abgelesene vorformulierte Statements!), alle Maßnahmen, die einen Job zeitgemäß machen (Flexibilität, Smart Working, Work-Life-Balance …) und ho entlich auch ein wenig Nahbarkeit der Führungsriege. Bei den Kandidaten sollte ankommen: Wir bieten dir Arbeit und Arbeit kann nicht immer nur Spaß bedeuten, aber wir sehen deine Bedürfnisse und werden uns um dich kümmern.“ Steckt diese Haltung wirklich hinter den Employer-Branding-Maßnahmen eines Arbeitgebenden und werden sie gut kommuniziert, dann ist schon sehr, sehr viel gewonnen.

SO MACHT PURPOSE WIRKLICH SINN. Ein o gehörtes und vielfach unverstandenes Konzept, das in der Diskussion umherschwirrt, ist der Purpose, der Sinn, den besonders junge Arbeitskrä e von ihrer Tätigkeit erwarten. Dem ist wohl wirklich so, aber es ist nicht immer das abstrakte Streben nach einer besseren Welt damit gemeint. Sinn kann in der Arbeit auf drei Ebenen geboten und gefunden werden.

Wie optimiere ich meinen Einstellungsprozess?

Gesellscha lich („meine Arbeit bewirkt Gutes“), gemeinscha lich („wir sind ein großartiges Team“) und persönlich („ich kann mich weiterentwickeln“). Die gute Nachricht dabei ist: Zwei von drei Ebenen reichen für ein als erfüllend empfundenes Arbeitsleben aus.

EMPLOYER SIND AUCH NUR MENSCHEN. Zurück zum Haareschneiden-Business. Der neue Leiter des deutschen Instituts zur Zukun der Arbeit, Simon Jäger, erzählt immer wieder die Geschichte, dass alle Friseurläden in seiner Stadt extreme Nachwuchssorgen haben, außer der eine, der den Mitarbeitenden eine 4-Tage-Woche ermöglicht, bei fast gleicher Stundenzahl. Das heißt wohl, dass Mitarbeitendengewinnung auch mit handfesten Vorteilen einhergeht. Über Geld haben wir hier noch überhaupt nicht gesprochen, weil große Einigkeit besteht, dass die Bezahlung allein zwar als Lock- aber nicht als Bindemittel funktioniert. Das Angebot einer 4-Tage-Woche sagt am Ende eben auch und vor allem: „Ich verstehe deine Bedürfnisse und gehe darauf ein.“ So muss das Motto für Arbeitgebende nun lauten, in Abwandlung des „Tue Gutes und rede darüber“: Sei ein o ener und zugewandter Arbeitgebender und betreibe gut sichtbares Employer Branding! ◀

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Martin Thaler ist Storyteller und Concepter der Kommunikationsagentur succus. in Bozen.
MARTIN THALER
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BENEFIT APP FÜR MITARBEITENDE

Die Lebenshaltungskosten steigen und der Inflationsdruck nimmt zu. Wie aber können die Unternehmen Mitarbeitende unterstützen und damit auch binden?

Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Gleichzeitig sind Arbeitnehmer damit konfrontiert, steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzutreten und nach Wegen zu suchen, ihre Ausgaben zu reduzieren. Das Team der Jobplattform „Karriere Südtirol“ mit Sitz in Kaltern und rund 20 Mitarbeitern hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Anforderungen erfolgreich zu begegnen.

Die Attraktivität als Arbeitgeber steigern und Mitarbeitende unterstützen Arbeitgeber können die Benefit App nutzen, um ihren Mitarbeitenden attraktive Vergüns-

tigungen anzubieten und dadurch ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Durch die Nutzung der Benefit App können Mitarbeitende im Schnitt 15 Prozent bei mehr als 500 lokalen und internationalen Partnerunternehmen sparen - und das bei jedem Einkauf.

Die App umfasst Südtiroler Lebensmittelhändler, Strom- und Gasanbieter, Modegeschäfte, Versicherungen sowie beliebte internationale Marken wie Apple, Zalando und www.booking.com.

Die Benefit App unterstützt Unternehmen dabei, ihre Mitarbeitenden langfristig an das Unternehmen zu binden und hochqualifizier-

te Fachkräfte anzuziehen. Gleichzeitig hilft sie den Arbeitnehmenden, ihre finanzielle Belastung zu verringern und von verschiedenen Vergünstigungen zu profitieren. Karriere Südtirol ist stolz darauf, dass die Benefit App bereits von zahlreichen Unternehmen in Südtirol genutzt wird.

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infobox KARRIERE SÜDTIROL T. 0471 15 51 350 info@karriere-suedtirol.com www.hr.karrieresuedtirol.com/ benefit-app
Die Antwort: die Benefit App von Karriere Südtirol.

Wird der Beruf des KFZ-Mechanikers Zukunft haben? „Durchaus, allerdings reichen praktische Skills nicht mehr aus. Wer kein elektrotechnisches Interesse mitbringt, wird es schwer haben“, sagt Andreas Pichler.

„Jeder Beruf hat Zukunft“

Welche Berufe bleiben jungen wie älteren Menschen, wenn die KI den Arbeitsmarkt revolutioniert? Tipps vom Brixner Andreas Pichler, der die Berufsberatung in Vorarlberg leitet.

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Wozu soll man jungen aber auch älteren Menschen in der Berufsberatung raten, wenn in vielen Berufen aufgrund der großen Sprünge im Bereich der künstlichen Intelligenz nicht klar ist, ob es sie in zehn Jahren noch geben wird? Wo wir doch nicht mal wissen, welche Berufe es in zehn Jahren überhaupt geben wird. Südtirol Panorama hat dazu ein Gespräch mit Andreas Pichler geführt. Der gebürtige Brixner leitet seit fünf Jahren das BIFO – Beratung für Bildung und Beruf in Vorarlberg. Das Institut des Landes Vorarlberg und der Wirtscha skammer Vorarlberg begleitet Jugendliche und Erwachsene auf ihren Bildungs- und Berufswegen.

SÜDTIROL PANORAMA: Wie gehen Sie in der Beratung mit dem Thema künstliche Intelligenz um?

ANDREAS PICHLER: Ein Anspruch, der uns beim BIFO sehr wichtig ist, lautet: Wir wollen den Menschen, die zu uns kommen, Lust auf neue Möglichkeiten machen. Dieser Claim gilt auch bezüglich der O enheit und Neugier gegenüber neuen Technologien. Es geht nicht darum, Angst vor einer Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen zu schüren, sondern die Chancen wahrzunehmen, die solche Technologien bieten. Wer beispielsweise im Bereich Ö entlichkeitsarbeit arbeitet und sich nun dank Chat GPT bei Pressemitteilungen nicht mehr um die Eckdaten kümmern muss, weil das der Chatbot übernimmt, hat mehr Zeit, sich auf den kreativen Teil zu konzentrieren: die Mitteilung zu individualisieren, einen spannenden Einstieg oder ein paar scharfe Statements einzubauen.

Dennoch zeichnet sich recht deutlich ab, dass bestimmte Berufe und Tätigkeiten keine große Zukunft haben werden und sich andere grundlegend verändern werden. Wie kann man junge Menschen darauf vorbereiten?

Wir maßen uns nicht an, zu sagen, dass ein Beruf nicht zukun sfähig ist. Von den jährlich rund 10.000 Bildungs- und Berufsberatungen, die wir für Menschen von 13 bis 64 Jahren anbieten, betre en 70 Prozent Jugendliche, die kurz vor oder am Übergang von der Schule zum Beruf stehen. Um ihnen eine gute Entscheidung zu ermöglichen, müssen sie sich primär erst einmal ihrer eigenen Kompetenzen, Neigungen und auch Wertehaltungen bewusst werden. Wir haben dazu verschiedene Testverfahren, von ganz einfachen bis zu hochkomplexen. Aufgrund des Bildes, das sich dabei ergibt, können wir junge Menschen unterstützen, aus dem unglaublichen Angebot an Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten eine Vorauswahl und schließlich eine Entscheidung zu tre en. Und zwar nicht,

indem wir sie beein ussen, sondern indem wir die richtigen Fragen stellen. Natürlich weisen wir in dem Zusammenhang auch auf bestimmte Trends hin – wie etwa, dass das Lehrstellenangebot in einem bestimmten Bereich in den vergangenen Jahren um so und so viel Prozent zurückgegangen ist.

Raten Sie verstärkt zu Berufen im technischen Bereich? Wir sind als BIFO auch die Koordinationsstelle für die MINT-Förderangebote in Vorarlberg. Diese setzen schon lange vor der Berufswahl an. Bei Initiativen wie „Girls Day“ zeigen wir Mädchen und jungen Frauen dann aber auch konkret auf, welche Möglichkeiten Ausbildungen im Bereich Informationstechnologie, Technik oder Naturwissenscha en erö nen –vor allem im Vergleich zu immer noch sehr dominanten weiblichen Berufszielen wie Einzelhandel, Schönheitsp ege oder Friseur. Die MINTFörderung ist uns aber auch deshalb besonders wichtig, weil es bald keine Berufe mehr geben wird, in denen es keine digitalen und technischen Kompetenzen mehr braucht. Hier sehe ich eine der größten Herausforderungen des technologischen Wandels. Es geht nicht darum, dass alle Menschen in MINT-Berufen arbeiten sollen, um eine sichere beru iche Zukun zu haben. Doch ohne ein grundlegendes Verständnis für technische und naturwissenscha liche Zusammenhänge wird es immer schwieriger werden, am Arbeitsmarkt zu bestehen. Bei vielen Berufen können wir das heute schon sehen.

Haben Sie ein Beispiel?

Denken wir nur an den KFZ-Bereich. Dort waren in der Vergangenheit sehr praktische Skills wie das Schrauben oder das Heben gefragt, um technische Probleme zu lösen. Heute kommen noch sehr viele Aspekte der Mechatronik dazu. Deshalb gibt es Menschen, die früher absolut für diesen Beruf geeignet waren. Heute aber haben sie weit weniger Chancen, weil sie dieses elektrotechnische Interesse nicht mitbringen. So etwas kann man in unseren Beratungen auch klar erkennen, und dann in die Empfehlungen ein ießen lassen.

Das heißt, MINT-Förderung sollte von klein auf absolut groß geschrieben werden?

Absolut. Wir bemühen uns derzeit auch sehr stark darum, vor allem Menschen aus sozial benachteiligten und bildungsfernen Schichten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten – Jugendlichen wie Erwachsenen.

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Der gebürtige Brixner Andreas Pichler leitet seit fünf Jahren das BIFO –Beratung für Bildung und Beruf in Vorarlberg. Foto: Michael Nussbaumer

„Betriebe dürfen nicht länger warten. Sie müssen ihr Team so schnell wie möglich mit TechnologieBasiskompetenzen fit machen“, sagt Pichler.

Hier sehe ich aber auch ein Problem der beru ichen Weiterbildung. Unternehmen sollten nun dringend die Zeichen der Zeit erkennen und diese Kompetenzen vor allem bei gering quali zierteren Mitarbeitern weiterentwickeln. Sonst könnte es schon bald dazu kommen, dass ihr Geschä smodell mit der bestehenden Mannscha nicht mehr umsetzbar ist. Und der Arbeitsmarkt ist in diesem Bereich bekanntlich leer gefegt.

Trifft das auch auf Südtirol zu?

In Südtirol läu es sicher nicht anders als hier in Vorarlberg: Viele Betriebe haben die Au ragsbücher immer noch voll und haben ohnehin zu wenig Personal. Und so wird o viel zu lange gewartet, bis man die eigenen Leute t macht. Und ich meine damit nicht mit hochspezialisierten Programmierkursen für Machine Learning. Es geht darum, Basiskompetenzen für den Umgang mit Technologie zu entwickeln.

Was die Technologie aus bestimmten Berufen macht, ist heute aber noch schwierig absehbar. Natürlich bilden auch wir uns regelmäßig fort. Vor allem im Bereich globaler Megatrends auf dem Arbeitsmarkt. Dieses

Wissen lassen wir in Weiterbildungen und Beratungen einießen. Doch meiner Meinung nach wäre es gesellscha lich bedenklich, junge Menschen in eine Richtung zu pushen und von einer anderen abzuhalten. Als ich jung war, hieß es noch: Es gibt zu viele Medizinstudierende, such dir ein Studium wie BWL. Das hat sich nach ein paar Jahren wieder genau ins Gegenteil umgekehrt. Oder vor ein paar Jahren hat es noch geheißen, man muss unbedingt einen akademischen Beruf ergreifen, dort gebe es viel größere Chancen. Heute beobachten wir dagegen, dass es in bestimmten Mangelberufen im Handwerk weit mehr Wertschätzung und tollere Löhne gibt.

Vor allem Chat GPT und die Erkenntnis, wie weit die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz bereits fortgeschritten sind, sorgt für große Verunsicherung. Zu Recht? Dieser Chatbot kann sehr vieles, das die meisten von uns nicht am Radar hatten. Bisher ging man generell davon aus, dass vor allem repetitive Jobs in der Produktion automatisiert werden – Stichwort Industrie 4.0 – oder vielleicht auch Jobs in der Buchhaltung, im Call Center oder im Sekretariat. Dass nun eine Maschine scheinbar eigenständig Texte schreibt und ich auch noch bestimmen kann, ob diese witzig sein oder besser ein wenig Pathos haben sollen, wie es Chat GPT bereits kann, hat auch mich überrascht. Denn nun stehen auch akademische und teils hochkomplexe Berufsbilder wie der Arztberuf vor großen Veränderungen.

Wie berechtigt ist also die Sorge? Sie ist durchaus nachvollziehbar. Wir sollten aber auch mal einen Blick zurückwerfen. Noch in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts waren rund 40 Prozent der Erwerbsbevölkerung in Europa in der Landwirtscha tätig. Heute sind es vielleicht 2 Prozent, und wir ernähren damit mehr Menschen, der Ertrag ist höher und auch die Arbeitsbedingungen sind generell besser.

Wir sollten also darauf vertrauen, dass wir weiterhin Arbeit finden – auch wenn es nicht mehr dieselbe ist wie heute? Ich denke, davon können wir ausgehen. Es kommen so viele neue Anforderungen und gesellscha liche Fragestellungen auf uns zu, dass es für Menschen weiterhin viele Aufgaben geben wird. Auch deshalb würden wir in der Berufsberatung zu niemandem sagen, dass etwa ein Job in der Programmierung kein zukun sfähiger Beruf sei. Und das obwohl es absehbar ist, dass es kün ig niemanden mehr braucht, der in seinem Job nur Codes schreibt. Doch vielleicht brauchen wir in Zukun genau Menschen mit dieser Erfahrung. Etwa um die künstliche Intelligenz in Bahnen zu lenken oder Antworten auf moralische Fragen zu nden. Zum Beispiel, wie ich es scha e, dass die KI, die zum Beispiel von der Autonomen Provinz Bozen eingesetzt wird, nicht Männer oder Weiße bevorzugt – oder nicht den Ladinerinnen die schnellsten Termine gibt!

INTERVIEW: SUSANNE PITRO

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VERÄNDERUNGEN ALS CHANCE

2023 bringt viele Neuerungen mit sich – unter anderem in Bezug auf KI. Wir bei Niederstätter haben Spaß an dieser gesellschaftlichen Entwicklung und arbeiten im Team an Lösungen, um diese Neuerungen sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Wohin soll die Entwicklung des Unternehmens gehen? Bei Niederstätter werden diese Ideen stets im Team, also gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeitet.

Bei Niederstätter werden Veränderungen als Chance gesehen. Positiv mit Veränderungen umzugehen ist fixer Bestandteil unserer Unternehmenskultur, dies ist in den betrieblichen Werten fest verankert. Denn offene Horizonte und ein weites Blickfeld bieten die Möglichkeit die Ist-Situation zu optimieren und so ressourcenschonend ein für alle zufriedenstellendes Ergebnis zu erlangen.

Diese Art das Unternehmen zu führen, schlägt sich in allen Bereichen der Firma nieder und führt zur Anschaffung und Integration von vielen Innovationen und neuesten Technologien. Ein Beispiel ist das innovative Schulungszentrum für Baumaschinenführer und -führerinnen: Die Niederstätter Academy gilt als renommiertes Weiterbildungszentrum mit Sitz in Bozen, Treviso und Bergamo. Gemeinsam in unseren Teams erarbeiten wir

Ideen zur Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Wir überdenken konstant unsere Arbeitsprozesse, für einen einfacheren internen Ablauf. Denn Ziel ist es durch die Digitalisierung Zeit einzusparen und Arbeitsprozesse zu beschleunigen, um diese Zeit für die Beratung und den Service am Kunden zu nutzen. Auch Fachmessen sind ein Treffpunkt, wo wir uns tolle neue Anregungen holen.

Neuerungen sind wichtig am Markt, um konkurrenzfähig zu bleiben. An erster Stelle steht bei Niederstätter aber schon immer der Mensch und das wird auch in Zukunft so bleiben. Nicht allein deshalb wird bei Niederstätter viel Wert auf die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt, denn nur so ist das Unternehmen in der Lage die neusten Innovationen gewinnbringend für alle Beteiligten in den Arbeitsprozess zu integrieren. Und natürlich ist es für uns auch sehr wichtig

miteinander Zeit zu verbringen und Meilensteine gemeinsam zu feiern.

Möchtest auch du Teil dieses Teams werden, dann freuen wir uns auf deinen Anruf, deine Email oder deine Sprachnachricht. Wir können es kaum erwarten dich kennenzulernen.

Melde dich bei Daniela Niederstätter: daniela@niederstaetter.it

T. 349 64 39 371

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Niederstätter AG

Blumauer Straße 6, Steg im Eisacktal 39040 Atzwang

T. +39 0471 06 11 00

info@niederstaetter.it

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Foto: Niederstätter

Gendern ja –aber wie?

Das Bewusstsein fürs Gendern nimmt immer stärker zu. Wie aber geht die Wirtschaft mit dem Thema um?

Ein Einblick in die heimische Kommunikation –zwischen Stern und Doppelpunkt.

Leserinnen und Leser, Leser*innen oder doch Leser:innen – Südtirols Unternehmen gendern zwar immer öfter, aber völlig unterschiedlich.

Das grammatikalische Geschlecht ist relevant – es geht um das Bild, das vor unserem inneren Auge entsteht, wenn wir einen Satz lesen. Sprache spiegelt nicht nur das Bewusstsein, sie prägt es auch“, wird Annette Lenz auf der Internetseite des Landes zum ema Geschlechtergerechtigkeit in Wort und Bild zitiert. Lenz ist Direktorin des Amtes für Sprachangelegenheiten. Als solche ist sie auch verantwortlich für die Richtlinien des Landes für eine geschlechtergerechte Sprache sowie für die Beratung der Ämter in dieser Angelegenheit.

Diese 2012 verabschiedeten Richtlinien bilden die Grundlage zur sprachlichen Gleichbehandlung in Rechtsvorschri en, Verwaltungstexten oder Formularen. Sie gelten für die Landesverwaltung und auch jene Körperscha en, die vom Land abhängen.

ANDEREN LÄNDERN im deutschen Sprachraum wie Österreich und Deutschland hinkt Südtirol mit diesen Richtlinien zwar noch immer hinterher, für Italiens ö entliche Verwaltung sind sie aber nach wie vor vorbildha . „Auch Private oder Ver-

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Foto: Freepik

„Bitte nicht übertreiben“

Die Verwendung einer gendergerechten Sprache stößt vielen Menschen sauer auf. Für die Gender-Expertin Christine Olderdissen ist es nichts anderes als ein Zeichen des Respekts.

SÜDTIROL PANORAMA: Warum ist eine gendergerechte Sprache auch für Unternehmen sinnvoll und wichtig?

CHRISTINE OLDERDISSEN: Wir brauchen die gendergerechte Sprache, weil wir inzwischen begri en haben, dass die Welt nicht nur aus Männern und Frauen besteht, sondern ebenso aus nicht-binären, intergeschlechtlichen oder Transpersonen. Über Genderzeichen machen wir diese Vielfältigkeit klar – und wir wollen in Unternehmen und auch in der ö entlichen Verwaltung für alle Menschen da sein. Trotzdem stößt die Verwendung einer gendergerechten Sprache vielen Menschen sauer auf.

Südtirol ist ländlich geprägt und hat eine kleinstrukturierte Wirtschaft. Ist in diesem Kontext eine gendergerechte Sprache schwieriger durchzusetzen? Sicher, der Gebrauch einer gendergerechten Sprache hat viel damit zu tun, in welcher Umgebung ich tätig bin. Und im ländlichen Raum denken die Menschen vielleicht etwas konservativer, was aber nicht bedeutet, dass es dort keine nichtbinären oder Transmenschen gibt. Es ist gut, wenn wir alle mehr Respekt für Geschlechtsidentität mitbringen. Das geht auch einfach, zum Beispiel wenn in einer Stellenanzeige Mitarbeitende anstatt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verwendet wird. Es geht darum, wie ich Respekt dafür zeigen kann, was ein Mensch kann und tut.

Welches sind die häufigsten Stolpersteine bei der Nutzung einer gendergerechten Sprache?

Das Gendersternchen sollte nur im Plural verwendet werden, im Singular wird es kompliziert, weil auch Artikel und Pronomen mit Sternchen versehen werden müssten. Außerdem sollten Gendersternchen sparsam verwendet werden und mit Blick auf die Zielgruppe. Für Social Media zum Beispiel sind sie gut, weil sie kurz sind und die junge Zielgruppe dafür Verständnis hat. Zudem sollten Sternchen ausschließlich zur Beschreibung größerer Gruppen genutzt werden. Da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht-binäre Personen darunter sind. Es geht darum, präzise zu sein! Leichte und einfache Sprache sollte übrigens ohne Gendersternchen auskommen.

Ein weiterer Tipp für die einfache Umsetzung einer gendergerechten Sprache?

Geschlechtsneutral sind Partizipien im Plural, zum Beispiel die Teilnehmenden anstatt die Teilnehmer oder die Studierenden anstatt die Studenten – wobei stets darauf geachtet werden muss, dass der Ersatz durch sinnvolle Wörter geschieht, die es meistens auch gibt.

Kann man auch zu viel gendern? Es werden nur Menschen gegendert, nicht Tiere oder Dinge. Unlängst habe ich irgendwo „die Fröschinnenkönigin“ gelesen –bitte nicht übertreiben! Es geht bei gendergerechter Sprache darum, sich zu überlegen, was die Identität eines Menschen ist, diese gilt es zu respektieren.

Stern, Doppelpunkt oder Unterstrich – welche ist die beste Lösung?

Es heißt, dass der Doppelpunkt den Lese uss am wenigsten störe. Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik emp ehlt dagegen das Sternchen. Warum? In einer Untersuchung wurde herausgefunden, dass das Sternchen für stark Sehbehinderte noch erkennbar ist, der Doppelpunkt indes nicht. Außerdem ist der Genderstern für die Trans-Community ein Zeichen für Vielfalt.

Und was ist mit dem Binnen-I?

Das ist out. Es kommt aus einer Zeit, wo damit in einem Wort sowohl Männer als auch Frauen genannt werden konnten. Heute stehen die Genderzeichen für die geschlechtliche Vielfalt, also für uns alle. ◀

INTERVIEW: SIMONE TREIBENREIF

SPRACHE DER ZUKUNFT ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl Südtirol Panorama | 01.2023 49
Die Juristin, Journalistin und Fernsehautorin Christine Olderdissen leitet das MedienWebportalwww.Genderleicht.de Foto: Katrin Dinkel

bände in Südtirol nutzen die Richtlinien des Landes – manche adaptieren sie ein wenig und passen sie den eigenen Erfordernissen an“, erklärt Lenz.

Auch auf Verbandsebene wird immer stärker versucht, eine gendergerechte Sprache bei der Ansprache von Kundinnen und Kunden oder Mitgliedern zu nden. Das bemerkt auch Manfred Pinzger, der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes Südtirol (HGV). „Was die schri liche Kommunikation angeht, wird dort auf ein korrektes Anschreiben Wert gelegt. Im mündlichen und direkten Austausch ist es in der Regel einfacher, eine gendergerechte Sprache zu verwenden“, führt Pinzger aus. In seinem eigenen Betrieb, einem kleinen Hotel in Schlanders, werde inzwischen ebenfalls möglichst gendergerecht kommuniziert. „In der schri lichen Kommunikation ergibt sich das aus der allgemeinen gesellscha lichen Entwicklung und es ist Zeit, dem Rechnung zu tragen.“

ÄHNLICH IST ES bei der Pusterer Rubner Gruppe – mit rund

1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 18 Standorten in vier Ländern eines der größten Unternehmen im Land. Das ema Gendern hat bei Rubner vor allem in den vergangenen ein, zwei Jahren an Aufmerksamkeit dazugewonnen.

„Während es im Bereich Recruiting ohnehin sehr strikte Vorgaben gibt, was die Ausschreibung der Stellen für männlich/ weiblich/divers angeht“, sagt Karin Goller, Head of Brand Management bei Rubner, „ist es in der täglichen Kommunikation immer noch eine Herausforderung. Egal ob mündlich oder schri lich, es ist nicht immer einfach eine gendergerechte Sprache und vor allem eine für alle passende und ‚richtige‘ Form zu nden, ohne unnötig kompliziert zu werden. Wir versuchen hier einen pragmatischen Weg zu wählen.“

Zu vermeiden versuche man bei Rubner neutrale Begri ichkeiten wie „Mitarbeitende“. „Das macht die Kommunikation unpersönlich. Wir wollen die Menschen vor allem emotional erreichen“, sagt Goller.

Insgesamt sei das Bewusstsein für die Bedeutung gendergerechter Sprache in der Rubner Gruppe in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. „Aber wir bemerken auch klare lokale Unter-

schiede“, führt Goller aus. „In Italien wird nur in der direkten Ansprache von Kundinnen und Kunden oder gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegendert, genauso in Frankreich. Und in der englischen Sprache gibt es diese Herausforderung ohnehin nicht.“

UM INKLUSIVE BOTSCHAFTEN geht es bei Dr. Schär. Der Burgstaller Weltmarktführer für glutenfreie Lebensmittel mit 17 Standorten in elf Ländern versucht in der globalen Kommunikation – sowohl in der Unternehmens- als auch in der Markenkommunikation – inklusive Botscha en zu senden. „Das Bekenntnis zu Vielfalt ist für uns ein Faktor der Werte und der Strategie, auch bei der Suche nach neuen Talenten, und wird auf allen Ebenen unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert.“

Dr. Schär ermutigt Mitarbeitende im Kommunikationsbereich, verschiedene Formen der sprachlichen Inklusion zu prüfen und anzuwenden. „Es wäre widersprüchlich, einen einzigen kulturellen Standard für Vielfalt voranzutreiben“, heißt es von Dr. Schär. Auf gra scher Ebene habe die intensive Beschä igung indes zu einer eigenen De nition geführt. „Seit zwei Jahren wird im Lettering ausschließlich die Kleinschreibung genutzt. Und mit der Verwendung von wechselnden Farben bei den Marketing-Claims soll die echte Akzeptanz aller Diversitäten im Gefüge der Inklusion repräsentiert werden.“

ES SIND INITIATIVEN wie diese, die dazu beitragen, die Sprache und die Kommunikation gendergerechter zu machen. Ob damit auch die Berufswelt und das Leben im Allgemeinen gendergerechter werden, ist eine andere Diskussion. Oder wie Rubner-Marketingleiterin Karin Goller sagt: „Ohne die Sinnha igkeit und Wichtigkeit der gendergerechten Sprache infrage zu stellen, sollten wir uns auch vermehrt mit dem emen Chancengleichheit auseinandersetzen: gleiche Löhne bei gleicher Tätigkeit oder gleiches Recht für Väter und Mütter, bei den Kindern zu Hause zu bleiben.“

SPRACHE DER ZUKUNFT ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl 50 Südtirol Panorama | 01.2023
SIMONE TREIBENREIF
„In der täglichen Kommunikation ist das Gendern immer noch eine Herausforderung. “

WIR SEHEN DICH. IM TEAM!

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