SPIRIT 2, Saison 2021/22

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6 | SPIRIT | Daniel Manzato / Philip Wüthrich

«WENN WIR VERLIEREN, SIND WIR BEIDE SAUER» Das Torhüterduo Philip Wüthrich – Daniel Manzato hat bisher auf dem Eis bestens funktioniert. Die Basis dafür wird jedoch neben dem Eis gelegt. Die Beiden harmonieren ausgezeichnet und bilden zusammen mit Goalietrainer Jeff Hill ein Trio, das sich in jeder Hinsicht unterstützt. Das zeigt sich deutlich im gemeinsamen Interview, in welchem auch der Humor nicht zu kurz kam. Daniel, wie würdest du Philip in drei Worten beschreiben? Ruhig, überlegt, relaxed. Du scheinst Philip gut zu kennen. Er sagt von sich: ruhig, bewusst und lustig. Und was sagst du, Philip, über Daniel? Daniel fährt dazwischen und sagt mit schallendem Lachen: alt. Philip zögert kurz und meint dann: Erfahren... leidenschaftlich, positiv. Auch das trifft es gut. Daniel behauptet von sich, leidenschaftlich, positiv und organisiert zu sein. Welche Gemeinsamkeiten habt ihr? Daniel: Die Art und Weise, wie wir denken, wie wir das Spiel sehen, ist ähnlich, auch wenn wir einen unterschiedlichen Spielstil haben. Philip: Das sehe ich genau gleich. Wie und wann seid ihr zum Eishockey gekommen? Philip: Das war mit sechs Jahren, als mich mein Cousin mitgenommen hat. Beim ersten Mal habe ich nur zugeschaut, doch dann war es schnell klar und ich bin bei den Bambini eingestiegen. Daniel: Bei mir war es spät, ich war schon zehn Jahre alt, als mich ein Freund, der schon Eishockey gespielt hat, fragte, ob ich nicht einmal mitkommen wolle. Bis dahin hatte ich Fussball gespielt.

Galt die Vorliebe für die Torhüterposition von Anfang an? Daniel: Ja, das war von Anfang an keine Frage. Ich war extrem beeindruckt von der Goalieausrüstung. Und als ich sie zum ersten Mal angezogen hatte, war alles klar. Philip: Ich war zuerst Feldspieler, dann ist in einem Spiel der Goalie ausgefallen. Ich weiss nicht mehr genau, wie es war, aber vermutlich hat der Trainer gefragt, ob jemand übernehmen wolle und ich habe mich gemeldet. Ich war dann bei den Piccolos bis zum Ende sowohl Torhüter als auch als Feldspieler. Danach musste ich mich aber entscheiden. Wer war als Torhüter dein Vorbild und hatte das einen Einfluss auf den Spielstil? Daniel: Ich komme aus dem freiburgischen Avenches. Zu jener Zeit war David Aebischer das grosse Vorbild, wohl für alle jungen Freiburger Goalies. Philip: Ich hatte nie ein einziges Vorbild, ich habe viele Torhüter beobachtet. Beim SCB habe ich natürlich Marco Bührer bewundert. Aber ich habe versucht, von allen zu lernen. Wie unterscheidet ihr euch als Torhüter? Daniel: Philip ist etwas aggressiver und athletischer als ich. Philip: Daniel hat einen anderen Stil im Positionsspiel. Aber die Unterschiede zwi-

schen uns betreffen vielleicht die letzten fünf Prozent.

Worauf legt Goalietrainer Jeff Hill im Training besonderen Wert? Philip: Das Wichtigste in unserer Zusammenarbeit ist die gegenseitige persönliche Beziehung und Kommunikation. Daniel: Als wir unsere Arbeit angefangen haben, hat uns Jeff als erstes gefragt, was uns wichtig sei, wo und auf welche Weise wir uns verbessern wollen. Wir sind komplett involviert in den gemeinsamen Prozess. Philip: Wir funktionieren ziemlich demokratisch im gegenseitigen Austausch. Es geht für uns drei um das Gleiche: die beste Möglichkeit zu finden, wie man den Puck stoppen kann. Wie muss man sich die Zusammenarbeit in einem Torhüter-Duo vorstellen? Daniel: Für mich gibt es keinen Plan, wir sind offen zueinander. Wir machen viel nach Gefühl. Wir befinden uns in einem unterschiedlichen Stadium unserer Karriere. Wir sind ein Duo und mit Jeff zusammen ein Trio. Philip: Genau, wir sind ein Team im Team. Daniel: Ein gut harmonierendes Torhüterduo ist ein Schlüsselpunkt. Wenn man nicht füreinander arbeitet, funktioniert es nicht. Nur wenn man sich gegenseitig unterstützt, kann man Erfolg haben.


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