Kulturstrategie 2030: Kultur verbindet Die Kulturstrategie wächst weiter: Aktuell bearbeitet die Arbeitsgruppe die Ergebnisse aus den Workshops. Der Entwurf des Strategiepapiers ist im März 2022 öffentlich einsehbar.
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ie sieben Mitglieder der Arbeitsgruppe haben maßgeblichen Anteil an der Verdichtung der WorkshopErgebnisse und derzeit an der Erarbeitung des Kulturstrategie-Papiers. Diese Personen wurden bereits im Jänner 2021 zur inhaltlichen Unterstützung bei der Erstellung der „Kulturstrategie Innsbruck 2030“ ausgewählt. Die Auswahl der Mitglieder erfolgte durch die Projektgruppe im Kulturamt der Stadt Innsbruck, die dabei auf eine möglichst ausgewogene Zusammensetzung hinsichtlich Trägerschaften, Disziplinen, Kompetenzen und Geschlechter achtete.
Wertvolles Bindeglied Die Mitglieder arbeiteten an den Inhalten der Kulturstrategie, diskutieren die eingebrachten Vorschläge und Ideen aus den Workshops und nahmen auch selbst daran teil. Die Arbeitsgruppe bildet ein wichtiges Bindeglied zu den verschiedenen Kunst- und Kulturbereichen in der Stadt, denn ihre Tätigkeitsfelder sind wichtige Schnittstellen zu vielen anderen Bereichen im Innsbrucker Kulturleben. Helene Schnitzer ist eines der Mitglieder 36
INNSBRUCK INFORMIERT
der Arbeitsgruppe und hat als Geschäftsführerin der TKI (Tiroler Kulturinitiativen) vor allem die so genannte „Freie Szene“ im Blick. Die TKI ist Interessenvertretung und Netzwerk von 159 Kulturinitiativen in Tirol, 98 davon haben ihren Sitz in Innsbruck. „Freie Kulturinitiativen sind ein wichtiger Teil der Kunst- und Kulturlandschaft. Meist sind sie als Vereine oder Kollektive organisiert und verfügen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen über ein sehr spezialisiertes Fachwissen. Kulturinitiativen sind oft sehr nah an aktuellen künstlerischen und kulturellen Strömungen und aufgrund ihrer kleinteiligen Struktur flexibler als die großen ‚Kulturtanker‘“, betont Schnitzer. Sie sieht kleinere Kulturinitiativen, die auch in der Förderung des künstlerischen Nachwuchses eine zentrale Rolle spielen, daher als wichtige Ergänzung zu den etablierten Kultureinrichtungen und hält fest: „Mir ist es daher wichtig, dass die Bedeutung der Freien Szene erkannt und wertgeschätzt wird und dass sich die Arbeitsbedingungen in diesem Feld verbessern, denn diese sind in der Regel noch immer sehr prekär und mit viel Selbstausbeutung verbunden.“
Fair, leistbar und transparent An Innsbrucks Kulturleben begeistert Helene Schnitzer vor allem die Vielfalt: „Für die Größe der Stadt gibt es ein sehr vitales Kulturleben und ein breites kulturelles Angebot.“ Handlungsbedarf sieht sie vor allem bei der fairen Verteilung von Ressourcen, bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, beim Zugang zu leistbaren Räumen für die Produktion und Repräsentation vor allem von zeitgenössischer Kunst und Kultur und bei der Ausgestaltung von transparenten Förderkriterien.
Kultur und Demokratie Die Ergebnisse des Kulturstrategieprozesses haben jedoch nicht nur für jene Bedeutung, die im Kunst- und Kulturbereich arbeiten, sondern schaffen Rahmenbedingungen für die Bevölkerung. Schnitzer betont: „Ein vielfältiges kulturelles Angebot ist nicht das Sahnehäubchen, ein verzichtbarer Luxus, sondern ein wichtiger Bestandteil einer jeden demokratischen Gesellschaft. Die Freiheit der Kunst ist ein in der Verfassung verankertes Grundrecht und auch der Zugang zu Kunst und Kultur