HERZSTÜCK DER GEMEINDE-HAUSHALTSREFORM
Die Integrierte Drei-Komponenten-Rechnung Peter Biwald (KDZ), Alexander Maimer (KDZ)
V
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om kameralen Voranschlag und
Erträgen und Aufwendungen) sowie eine
Rechnungsabschluss auf Basis der VRV 1997 wird mit der VRV 2015 auf eine Integrierte Drei-Komponenten-Rechnung umgestellt. Neben dem Finanzierungshaushalt (auf Basis Einzahlungen und Auszahlungen) wird es spätestens mit Voranschlag 2020 auch einen Ergebnishaushalt (auf Basis von
Vermögensrechnung geben (Vermögen auf der Aktiv-Seite, Eigen- und Fremdmittel auf der Passivseite). Die Integrierte Drei-Komponenten-Rechnung bedeutet sowohl für Voranschlag und Rechnungsabschluss künftig einen neuen Aufbau und neue Inhalte als auch weist sie einen in sich geschlossenen Zusammenhang auf.
VÄ liquider Mittel
Finanzierungshaushalt
Nettovermögen Investitionszuschüsse
Kfr. Vermögen
Langfr. Fremdmittel
Liquide Mittel
Kfr. Fremdmittel
Vermögenshaushalt
Erträge
Langfr. Vermögen
Aufwendungen
Einzahlungen
Auszahlungen
Abbildung 1: Integrierte Drei-Komponenten-Rechnung
Nettoergebnis
Ergebnishaushalt Quelle: KDZ, 2017.
Abbildung 2: Gliederung Ergebnishaushalt – Musterbeispiel VA 2018 Erträge aus der operativen Verwaltungstätigkeit
23.000.000,00
VA 2017 22.500.000,00
RA 2016 21.920.300,25
Erträge aus Transfers
2.200.000,00
2.000.000,00
1.808.892,85
Finanzerträge
2.200.000,00
2.000.000,00
1.890.981,06
Summe Erträge
27.400.000,00
26.500.000,00
25.620.174,16
Personalaufwand
5.400.000,00
5.200.000,00
4.924.654,14
Sachaufwand (ohne Transferaufwand)
8.800.000,00
8.700.000,00
8.454.699,73
Transferaufwand (laufende Transfers und Kapitaltransfers)
7.200.000,00
7.000.000,00
6.903.506,15
Finanzaufwand
2.000.000,00
2.000.000,00
1.981.542,29
23.400.000,00
22.900.000,00
22.264.402,31
4.000.000,00
3.600.000,00
3.355.771,85
400.000,00
250.000,00
552.590,15
3.850.000,00
3.908.362,00
Summe Aufwendungen Nettoergebnis (21-22) Zuweisung und Entnahmen von Haushaltsrücklagen Nettoergebnis nach Zuweisung und Entnahmen von Haushaltsrücklagen
4.400.000,00
Quelle: Exemplarisches Beispiel, KDZ, 2017.
12/2017
public VRV
Jeder Zahlungsstrom (Einzahlung/Auszahlung) wird im Finanzierungshaushalt verbucht. Wenn damit im Jahr des Zahlungsstroms auch ein Wertzuwachs oder Wertverbrauch verbunden ist, schlägt sich dies auch im Ergebnishaushalt nieder. Eine Ein- und Auszahlung findet sich im Vermögenshaushalt jedenfalls in einer Veränderung des Bank-/Kassabestands wie auch in den Forderungen und Verbindlichkeiten wieder. Am Ende des Jahres bildet die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen die Veränderung liquider Mittel. Ein positiver Betrag, d. h. Einzahlungen, sind größer als Auszahlungen, spiegelt sich in einem höheren Kassa-/Bankbestand zum 31.12. gegenüber dem 1.1. desselben Jahres wider. Bei einem negativen Saldo ist es umgekehrt. Jeder Wertzuwachs (= Erträge) bzw. Wertverlust (= Aufwendungen) findet sich im Ergebnishaushalt wieder. Dieser kann vom Zahlungsstrom abweichen. Dies ist jedenfalls beim Anlagevermögen gegeben. Die Anschaffung eines langlebigen Wirtschaftsguts (z. B. ein Fahrzeug oder Gebäude) führt im Jahr der Anschaffung zu einer Ausgabe in Höhe des Anschaffungswertes (Zahlungsstrom in der Finanzierungsrechnung). Sie findet sich