KLIPP September/Oktober 2020

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Die AVL soll‘s richten Foto:Klipp

Viel weniger CO2 durch Herstellung synthetischer Brenn- und Kraftstoffe mit Solar- und Windenergie

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Technischer Fortschritt erspart teuren Umbau Der große Vorteil synthetischer Brenn- und Kraftstoffe liegt darin, dass die energetische Nutzung im Gegensatz zu fossilen Energieträgern CO2-neutral erfolgt. Somit wird in Zukunft eine massive Reduktion von Treibhausgasemissionen erreicht, ohne dabei auf Autos, Flugzeuge oder herkömmliche Heizungen verzichten zu müssen. Auch eine Umrüstung bestehender Infrastruktur ist für die Verwendung nicht nötig.

Klimafreundliche Kraftstoffe Der im Sommer durch Windkraft und Photovoltaikanlagen entstehende Energieüberschuss muss für den Winter gespeichert werden. Konkret wird dann beim PTL-Verfahren (Power to Liquid) dieser überschüssige Strom aus Solarund Windenergie verwendet, um Wasserstoff herzustellen. Dieser wird zusammen mit Kohlendioxid mittels des FischerTropsch-Verfahrens chemisch verflüssigt. Dadurch entstehen

Foto: IWO Österreich/APA-Fotoservice/Tanzer

Helmut List: „Wichtigster Einflussfaktor auf die Herstellungskosten ist der Strompreis.“

Jürgen Rechberger, Helmut List, Magnus Brunner und Jürgen Roth (v.l.): gemeinsames Pilotprojekt von AVL, dem Institut für Wärme- und Öltechnik und der Republik Österreich

synthetische Brenn- und Kraftstoffe, welche wie Diesel und Heizöl sofort verwendbar sind oder weiter verarbeitet werden können – zum Beispiel für Kraftstoff für Flugzeugturbinen.

bereits als Green Innovation Leader in Europa und auch Umweltstaatssekretär Magnus Brunner sieht ein gewaltiges Potential in dem heimischen Vorzeigeprojekt. „Der Bau der PTL-Anlage ist vollstän-

Eine Zukunft mit deutlich reduziertem CO2-Ausstoß und Unabhängigkeit vom Import fossiler Rohstoffe scheint damit zum Greifen nahe. Weil die Power-to-Liquid-Anlage es in Zukunft ermöglichen wird, Wasserstoff in Verbindung mit Kohlendioxid kostengünstiger in klimafreundliche, synthetische Brenn- und Kraftstoffe umzuwandeln.

dig ausfinanziert und macht uns unabhängiger vom Import fossiler Brennstoffe.“

Nextsense misst, was sonst niemand kann Ein „Hidden Champion“, der in Graz-Straßgang arbeitet

Jürgen Roth, der Fachverbandsobmann des Energiehandels in der WKO, sieht Österreich

Foto: Nextsense

„Mit der von uns geplanten Anlage wird der Wirkungsgrad für die Erzeugung des synthetischen Brennund Kraftstoffes signifikant verbessert und so der Energieeinsatz an erneuerbarem Strom erheblich gesenkt. Dadurch erzielt man auch deutlich niedrigere Herstellungskosten. Auf diesem Weg kann erneuerbare Energie kostengünstig, praxistauglich und effizient speicherbar gemacht werden“, erklärt Prof. Helmut List, Chef des AVL-ListKonzerns mit seinem Headquarter in Graz.

Fotos (2): Klima- und Energiefonds / APA Fotoservice / Michael Ferlin-Fiedler

enn sich AVL-Chef Helmut List, 79, auf ein solches Projekt einlässt, dann tut er das mit „All in“. Mehr als 10.000 Mitarbeiter weltweit bilden mit ihrem Knowhow die Rückendeckung dafür. „Innovation flüssige Energie“ zur Herstellung synthetischer Brennund Kraftstoffe beschreibt die Herausforderung für die nächsten zwei Jahre. Es ist ein gemeinsames Pilotprojekt mit dem Institut für Wärme- und Öltechnik, das vom Ölhandel initiiert ist.

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