Vor der speziell bedruckten Straßenbahn anlässlich des Gedenkjahres von Jochen Rindt (v.l.): Bgm. Siegfried Nagl, Natascha Rindt, Rindt-Freund Helmut Marko. Jochen Rindt wuchs als Waise bei seinen Großeltern – einer Rechtsanwaltsfamilie – in Graz auf. Seine Eltern kamen bei einem Bombenangriff im Jahr 1943 ums Leben. Die Familie besaß Gewürzmühlen in Deutschland. Mit einem frisierten Simca Aronde, in dem er eigentlich seine Großeltern in Graz chauffieren sollte, fuhr er in Innsbruck am Flughafen sein erstes Rennen. Damit war klar, dass er beruflich nichts mehr anderes machen wollte. Im Privatgymnasium des ehemaligen
SS-Offiziers Wilhelm Höttl hatte er mit Mühe und Not und leicht verzögert die Matura geschafft. Wohlhabende Familien hatten dort ihren männlichen Nachwuchs – die sogenannten „bösen Buben in den Flegeljahren“ – als letzten Ausweg hingeschickt. Auch der heutige Red-Bull-Motorsport-Chef Helmut Marko maturierte dort. Die beiden wurden Freunde. Was er fürs Rennfahren mitbrachte, das hatte Jochen Rindt und seine Generation im Straßenverkehr gelernt – bei verbotenen Privatrennen irgend-
Sein Begräbnis in Graz glich einem Staatsakt. 30.000 folgten dem Trauerzug zum Zentralfriedhof. Seit kurzem „lebt er“ im neuen Stadtteil Reininghaus mit dem JochenRindt-Platz weiter.
Jochen Rindt wurde am 18. April 1942 in Mainz geboren. Rindt debütierte beim Großen Preis von Österreich 1964 in der Formel 1. Seine letztes Rennen absolvierte er zwei Wochen vor seinem Tod beim Großen Preis von Österreich. Rindts Bilanz in der Königsklasse des Motorsports: 60 WM-Starts, 6 F1-Siege, 13 Platzierungen unter den Top 3, 3 schnellste Rennrunden, 10 Polepositions, 109 WM-Punkte gesamt.
Foto: Christina Dow
Armin u. Monika Tement, Anna-Katharina Mayer, Helmut, Dominik und Mathis Schramke
Jedem Winzer seine Lederhose
D
ie Idee dazu kommt vom steirischen Familien-Modeunternehmen Mothwurf. Eigentümer Helmut Schramke: „Wir wollten ein neues Projekt auf die Beine stellen, das die Stärke und den heimatverbundenen Stil der Steiermark widerspiegelt. Was eignet sich dafür besser als eine Lederhose? Und auch das Motto war schnell gefunden – denn steirischer Wein ist ein international erfolgreiches Aushängeschild unseres Landes.“ Die steirische Winzer-Lederhose gibt es vorerst in zwei Ausführungen – in braunem Hirschleder und grauem Ziegenleder. Als prominenter Kooperationspartner fungiert das südsteirische Weingut Tement.
Foto: Stephan Friesinger
Foto: Stadt Graz / Fischer
wo auf den heimischen, damals noch sehr schlechten Straßen. Jochen Rindt war ein Instinkt-Fahrer – von Fahrsimulatoren oder Rennmathematikern war damals noch nicht die Rede. Seine Erfolge und sein Charisma machten aus dem Ski-Land Österreich auch eine Motorsport-Nation. Er ist bis heute der einzige Weltmeister, der nie von seiner Krone erfuhr. In seinem Taschenkalender steht am 12. Dezember 1970 mit Bleistift: „Paris?“ Dort gab es für ihn posthum im Dezember die Weltmeisterehrung.
Jüngster Chefdirigent Europas...
hat für nachhaltiges Echo gesorgt. „Und wir rechnen bei der neuen Legends Tour mit einem noch prominenteren Starterfeld am Murhof“, so Gerald Stangl. Und zu guter letzt: Am 19. und 20. Oktober gibt es am Murhof die Österreichischen Journalisten Meisterschaften. Seit dem Vorjahr ist ja GEPA-pictures-Geschäftsführer Martin Ritzer der Präsident von Mediagolf Austria. Er gewann mit seinem neunköpfigen Team Austria sogar das European Masters of Golfing Journalists 2019 – mit 43 Punkten Rekordvorsprung auf Deutschland. Und damit ist der Titel seit 2011 erstmals wieder in Österreich.
Foto: Ingo Hoehn / LSO
Mediagolf-Austria-Präsident und GEPApictures-Geschäftsführer Martin Ritzer (Mitte) beim Jubeln nach dem EM-Sieg im Vorjahr am Murhof. Wer wird in diesem Jahr als Journalisten-Meister jubeln?
Foto: Erwin Schwischay
... in Eggersdorf. Wunderknabe Patrick Hahn, 25, macht Karrieresprung
Zu Hause am Klavier in Eggersdorf und bei der Arbeit als Dirigent mit dem Orchester.
M
it lang anhaltendem Applaus und „Zugabe-Zugabe“-Rufen wollte das Publikum in Eggersdorf ihn nicht von der Bühne lassen „Der mit dem Musik-Gen – ein Ausnahmekünstler: der Steirer Patrick Hahn“, titelte KLIPP im Oktober 2017 ein Porträt über den gebürtigen Eggersdorfer. Mit der Spielzeit 2021/22 wird der erst 25-jährige Steirer nun Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen und des dortigen Sinfonieorchesters. Er wird damit zum jüngsten Generalmusikdirektor – so der Fachbegriff – Europas. Bereits mit 19 dirigierte er an der Oper Budapest. Für die zu be-
setzende Stelle in Wuppertal gab es rund 100 Bewerber aus dem In- und Ausland. Nach einem dreistufigen Auswahlverfahren bestimmten die Verantwortlichen Patrick Hahn zum neuen Generalmusikdirektor. „Ich freue mich ungemein, mit einem derart motivierten, hochklassigen und versatilen Klangkörper eine aufregende Reise zu beginnen“, so Patrick Hahn. Der auch schon Tourneen durch Japan hinter sich hat und an der „Elphi“ (Elbphilharmonie) in Hamburg arbeitete. Es ist ein zeitlicher Zufall, dass das ORF-Landesstudio Steiermark ein 45-minütiges Film-Porträt über Patrick
Hahn produziert hat. „Auftakt Patrick Hahn“ von Erwin Schwischay hatte am 9. und 10. Oktober in der Kulturhalle in Eggersdorf seine echte Publikumspremiere. Einen Zusatztermin gibt‘s am 18. Oktober. Natürlich im Beisein des Hauptdarstellers. Im zweiten Teil des Abends tritt Patrick Hahn als Solo-Künstler (Kabarettist) mit Liedern von Georg Kreisler – mit bitterbösen und satirischen Texten – auf. „Auch so eine Passion von mir.“ Pikant: Ein „Genügend“ in Musik in der Mittelschule in Gleisdorf soll er bekommen haben. Am 24.10.2020 ist die Dokumentation auf 3 SAT zu sehen. September/Oktober 2020 5
04_07_Spots.indd 5
11.10.20 20:57