Die Niederösterreicherin Oktober 2021

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NIEDER

OKTOBER 2021 | 8. Jg. | Nr. 8 | € 5,00

ÖSTERREICHERIN AM COVER

Miriam Fontaine: Vom Weinviertel zum internationalen Film

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Editor‘s Letter

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© AQILA-Picture

G

ehörten Sie auch zu den beinahe zwei Millionen Zusehern, die mit Spannung im ORF das sechs­ teilige Drama „Die Macht der Kränkung“ gesehen haben? Im Jahr 2015, als der bekannte Gerichtspsychiater Reinhard Haller das gleichnamige Sachbuch publizierte und ich darüber ein Interview führte, hätte ich nie gedacht, dass aus den beschriebenen Fallbeispielen je ein Film entstehen könnte. Agnes Pluch ist dies mit einem großartigen Drehbuch gelungen und Regisseur Umut Dagˇ hat die Schauspieler entlang von sechs Psychogrammen in eine Tiefe ihrer Darstellerkunst geführt, die ihnen „Schon ein einfaches ‚wie geht es alles abverlangte. Eine Seelendir‘ kann für den anderen die Welt schau, wie sie im TV kaum zu sehen ist. In der Anfangssequenz ein verändern. Also, fragen wir doch!“ Amoklauf in einem Einkaufszensprachlosen Zeit trum, im Zentrum jeder Folge dann jeweils ein zutiefst gekränkter Mensch, wobei jedem der sechs topbesetzten alte ErzähltechProtagonisten der gezeigte Amoklauf zuzutrauen ist. Doch niken unter dem Begriff „Storywer dreht letztendlich durch? Für die meisten überraschend, ist es die Figur des „selbstlosen Helfers“ Oliver, gespielt von telling“ Eingang Daniel Langbein. Für den sympathischen Schauspieler aus in den therapeuKleinzell war dieser Dreh „ein wilder Ritt“, wie er mir im tischen Dialog Interview „The point of no return“ ab Seite 88 verrät. Auf der Psychothedie Frage „warum gerade Oliver?“ findet er es bemerkenswert, rapie gefunden haben oder auch als Managementmethoden an„dass während der ganzen Zeit vor dem Amoklauf niemand gewandt werden. Reden wir. Von Angesicht zu Angesicht. Drücken wir uns nicht mit Mini-Botschaften über WhatsApp und schnell Oliver auch nur einmal fragt, wie es ihm geht oder ob er Hilfe braucht. Er ist in Wahrheit komplett isoliert.“ Eine geklickte Emojis aus. Denn nur durch das Aussprechen werden Antwort, die mir zu denken gab. aufgestaute Gefühle leichter. Es muss ja nicht gleich ein Amoklauf sein, der mit einem achtsamen und hinwendungsvollen Gespräch Wie geht es dir? Sind diese Worte nicht längst zur inflatioverhindert werden kann. nären Floskel mutiert? In den leistungsdominierten Metro­ polen dieser Welt wurde die Frage „how ARE you“ längst Liebe Leserinnen und Leser, auch in dieser Ausgabe haben sich wieder viele Menschen bereit erklärt, mit uns zu reden. Sich Zeit von „how are you DOING“ abgelöst – auf die man ohnehin gar keine Antwort erwartet, ähnlich dahingesagt wie das genommen und uns das Vertrauen geschenkt, Ihnen ihre Geschichoft ins Publikum geworfene „love u all“ bei internationalen ten weiterzuerzählen. Dafür danken wir Ihnen, vor allem aber Preisverleihungen. Die aufrichtige Frage „wie geht es dir“ jenen Frauen, die gerade durch eine schwere Zeit gehen. Und falls Sie etwas bedrückt, wünsche ich Ihnen, dass da immer jemand ist, braucht nämlich Zeit. Zeit, dem anderen zuzuhören. Reden wir, wenn dich etwas bedrückt. Du bist mir wichtig! Angedem sie offen sagen können, wie Ihnen gerade zumute ist. sichts der statistisch erhobenen Tatsache, dass ein durchIhre Angelica Pral-Haidbauer schnittliches Ehepaar täglich nur noch zehn Minuten miteinander spricht, wundert es nicht, dass in einer zunehmend Chefredakteurin


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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Datenstand 15.09.2021, Datenquelle AGES Impfdurchbrüche

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INHALT

Oktober 2021 COVERSTORY 10

DURCHSTARTERIN MIRIAM FONTAINE

Ihr Weg vom Weinviertel auf die Kinoleinwand Coverfoto: Jan Frankl

10 Durchstarterin Miriam Fontaine

Foto: Jan Frankl

MENSCHEN 16

PLÖTZLICH POSITIV

Patricias Leben mit der „Brustkrebs-Genmutation“

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VORSORGLICHE BRUSTENTFERNUNG

Wr. Neustädter Chirurgin Karin Haider im Interview

MODE 24

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN

Die Jungdesignerin Florentina Leitner aus Mödling

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DARK ACADEMIA

Eine modische Hommage an Harry Potter & Co.

SCHÖNHEIT 32

FALL IN LOVE

Die coolsten Herbsttrends zum Nachschminken

42 Alles für eine gute Nacht

Foto: Schramm

WOHNEN 42

ALLES FÜR EINE GUTE NACHT

Experten über neue, gesunde Schlafsysteme

LEBEN 52

DER GENETISCHE CODE

Optimierte Behandlungen durch Genanalyse

72

FRAUENTHEMEN: WALK THE TALK

NÖAAB-Webinare mit Christine Teschl-Hofmeister

78 Saubere Sache

Foto: Shutterstock

FREIZEIT 88

THE POINT OF NO RETURN

Schauspieler Daniel Langbein im großen Interview

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MORD & WANDERLUST IN BAD VÖSLAU

Geocaching mit Krimiautor Norbert Ruhrhofer

102 TATORT WEINBERG PERCHTOLDSDORF 6

Im Gespräch mit Bestsellerautor Christian Schleifer


EN TGE LT LI CHE E I NSC HALTUNG

Quelle: *Studie unter 500 Frauen aus Österreich & Deutschland zwischen 25–65 Jahre, Ergebnisse nach täglicher Anwendung morgens & abends

Nach nur einem Flakon eine stärkere und jugendlicher aussehende Haut: 81 Prozent der Testerinnen bestätigen die positive Wirksamkeit von Advanced Génifique Serum.*

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500 Frauen aus Deutschland und Österreich haben das Advanced Génifique Serum im bislang größten Luxus-Beauty-Test von Lancôme getestet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

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and aufs Herz: Gerade bei BeautyFragen vertrauen wir auf die Empfehlungen von Menschen, die uns nahestehen. Aus diesem Grund hat Lancôme 500 Frauen zwischen 25 bis 65 Jahren zum großen Produkttest gebeten und ihnen die Möglichkeit gegeben, das Advanced Génifique Serum exklusiv für 28 Tage zu testen. Die Frauen, die sich nicht nur im Alter, sondern auch im Hauttyp sowie in ihren Bedürfnissen unterschieden, haben das Serum täglich morgens und abends in ihre Pflegeroutine eingebaut. Das Ergebnis? Pure Begeisterung, die sich sehen lassen kann! Angereichert mit sieben prä- und probiotischen Extrakten, Hyaluronsäure und Vitamin C spendet das Nummer eins Anti-Aging-Serum von Lancôme Feuchtigkeit, polstert Falten auf und sorgt für einen sichtbar gesunden und jugendlichen Teint. Davon konnten sich auch die Testerinnnen überzeugen. Tatsächlich würden 89 Prozent das Advanced Génifique Serum ihrer Freundin empfehlen* – und auch die positive Wirkung

konnten 81 Prozent von ihnen bestätigen. „Mein neues Lieblingsserum! Meine Haut fühlt sich straff und trotzdem ganz weich an“, erzählt Katja (54) und Aline (28) ergänzt: „Mit dem Serum bin ich gewappnet für den Tag. Meine Haut sieht viel gesünder aus.“ Bei uns steht das Serum auf jeden Fall schon ganz oben auf der Beauty-Liste! Und bei Ihnen? Überzeugen Sie sich gleich selbst! Mehr Infos unter: lancome.de

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Advanced Génifique ist ein hochwirksames Anti-AgingSerum mit Hyaluronsäure, Vitamin C und prä- sowie probiotischen Extrakten. Es beschleunigt die Hautregeneration, spendet Feuchtigkeit, verbessert das Hautbild, stärkt die Hautschutzbarriere und hilft der Haut, die sichtbaren Zeichen vorzeitiger Hautalterung bei Tag und Nacht zu mildern.

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„Gibt meiner Haut die Feuchtigkeit, die sie braucht. Ich sehe einfach frischer und erholt aus!“ (Rosemary, 39)


INHALT

Oktober 2021 GENUSS 106 DICH KOCH ICH MIR EIN!

Köstlichkeiten aus dem Garten haltbar machen

110 KÜRBIS, HAGEBUTTEN & PILZE

Würzig und gut – so legen Bäuerinnen ein

KULTUR 118 DANIELA FALLYS DEBÜT

Der Opernstar führt in Blindenmarkt erstmals Regie

124 WIRBELWIND CONNY KREUTER Foto: Mani Hausler

110 So legen Bäuerinnen ein

Die „Dancing Stars“-Chefchoreografin ganz privat

STANDARDS 04 EDITORIAL 86

# NIEDERÖSTERREICH

122 KULTURZUCKERL 128 BUCHTIPPS 130 WORDRAP

Foto: Tristan Breyer

124 Stillstand? Niemals!

Die nächste Ausgabe der NIEDERÖSTERREICHERIN erscheint am 29. Oktober 2021. www.dieniederoesterreicherin.at

Impressum Herausgeber: Josef Rumer Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH Bahnhofplatz 2, 4600 Wels E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: +43 (0)7242 / 9396 8100, Fax: +43 (0)7242 / 9396 8110 Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle Prokuristin: Astrid Gruber, E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber, E-Mail: office@neu-media.at

Büroorganisation: Slavica Haminger Redaktionsleitung: Mag. Dr. Angelica Pral-Haidbauer, E-Mail: angelica@neu-media.at, Tel.: +43 (0)664 / 25 25 325 Redaktion: Mag. Viktória Kery-Erdélyi Lektorat: Sonja Elisabeth Humer Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at Anzeigen: Seren Van Zinnen, Victoria Felice Grafik: Ana Mrvelj, Karin Rosenberger, E-Mail: ana@neu-media.at Illustration: Laura Koller

Druck: Bauer Medien, Wien Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH, 5412 Puch/Salzburg Zur besseren Lesbarkeit werden personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf Frauen und Männer beziehen, generell nur in der im Deutschen üblichen männlichen Form angeführt. Dies soll jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieniederösterreicherin.at/ de/impressum/651.html abgerufen werden.

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NIEDERÖSTERREICHERIN Das Gesellschaftsmagazin für Niederösterreich


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ZIELSTREBIG. Für ihre Vision studierte die Weinviertlerin Miriam Fontaine in Wien, Berlin und New York.

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DIE SPIELWIESE PULSIERT IN IHR Für Miriam Fontaine gab es seit ihrer Jugend nur einen Weg: den zu ihrem Traumberuf Schauspielerin. In Ruzowitzkys neuem Thriller „Hinterland“ spielt sie erstmals in einer internationalen Produktion. Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Jan Frankl, SquareOne Entertainment, Freibeuter/Amour Fou Luxembourg, Kerstin Glachs/Anatomie einer Erinnerung

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lf unvergessliche, bewegende Minuten sind das, in denen die junge Regisseurin Kerstin Glachs Mias Geschichte erzählt. Das Mädchen ist erst zehn Jahre alt und doch muss sie sich schon um ihren kleinen Bruder kümmern; ihre Mutter ist alkoholsüchtig. „Ich selbst trinke sehr wenig“, sagt Miriam Fontaine. Um wahrhaftig nachspüren zu können, was es bedeutet, bereits am Vormittag einen Nebel über die Realität zu legen, übertreibt sie es einmal doch. Ganz bewusst. Zur Vorbereitung zu einem Dreh, der auch die Schauspielerin nachhaltig berührt. Die heute 33-Jährige spielt die alkoholkranke Mutter im preisgekrönten Kurzfilm „Anatomie einer Erinnerung“. Wenig später steht die Niederösterreicherin erstmals in einer internationalen Produktion vor der Kamera: für den historischen Thriller des Oscarpreisträgers Stefan Ruzowitzky. In „Hinterland“ gibt sie die Frau des Kriminalbeamten Peter Perg, gespielt von Murathan

Privat stehe ich nicht gern im Mittelpunkt, ich tobe mich beim Schauspielen aus. Miriam Fontaine

Muslu. Und während der Film am 8. Oktober in den österreichischen Kinos startet, steht Miriam Fontaine in „Die Hexen von Eastwick“ auf der Bühne – und zwar im Weinviertel, wo alles begann. NIEDERÖSTERREICHERIN: Du bist im Bezirk Mistelbach aufgewachsen. Woran erinnerst du dich gern aus deiner Kindheit? Miriam Fontaine: An viele Weingärten für endlose Spaziergänge, viel Natur 11

zum Austoben und unseren Garten, aus dem meine Mama bis heute eine wunderschöne Oase gezaubert hat. Ich lebe heute in Wien und liebe die Stadt, aber ich genieße das Heimkommen, mich dort erholen und abschalten zu können. Du hast ein musisches Gymnasium besucht. War das schon eine bewusste Entscheidung? Es war für mich relativ früh klar, dass ich später einen künstlerischen Beruf ausüben will. Ich war in der Schule in der Theatergruppe und im Chor, einmal in der Woche gab es Ballettunterricht in unserer Nähe, aber dort, wo ich aufgewachsen bin, waren die Möglichkeiten in meiner Jugend überschaubar (lacht). Doch du konntest früh auf die Bühne. Ja! Das Interessante war: Ich war ruhig, introvertiert, bin in der Schule nicht sonderlich aufgefallen und hatte kein besonderes Bedürfnis, privat im Mittelpunkt zu stehen. Das ist bis heute so. Aber auf der Bühne stehen zu dürfen,


GRENZGÄNGERIN. Zweifel an ihrer Berufsentscheidung hatte sie trotz so mancher Talfahrten nie, sagt Miriam Fontaine.

KURZ NOTIERT Miriam Fontaine wurde 1988 geboren Mistelbach auf; sie und wuchs im Bezirk hat einen jüngeren Bruder und ihre Mutter, die sie großteils als Alleinerziehende großzog, ist Psychotherapeutin. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie am Vienna Konservatorium, zudem lernte sie in Berlin sowie in New York am Lee Strasberg Institute. Sie spielte unter anderem in mehreren Produktionen am Wiener Theater an der Josefstadt und stand zuletzt beispielsweise für „Tatort: Krank“ (Regie: Rupert Henning), „Hinterland“ (Stefan Ruzowitzky), „Landkrimi Niederösterreich – Vier“ (Marie Kreutzer) sowie für „Meiberger – Der Film“ (Michael Podogil) vor der Kamera. Ab 9. Oktober spielt sie in „Die Hexen von Eastwick“ in Guntersdorf. www.miriamfontaine.com, www.tww.at

war wie ein Ventil für mich; dort konnte ich mich austoben. Also hast du beschlossen, Schauspielerin werden zu wollen. Wie hat deine Familie reagiert? Meine Mutter war Vollzeit berufstätig, die meiste Zeit Alleinerziehende von zwei Kindern, und trotzdem hat sie mich überall hingefahren oder mich selbst nachts vom Bahnhof abgeholt, wenn ich aus Wien kam. Sie hat mich immer sehr unterstützt und war stolz auf mich, dass ich meinen Weg so klar verfolgt habe. Wie ging es dir bei deiner Ausbildung? Ich habe alles hintangestellt und mich nur aufs Studium konzentriert (am Wiener Konservatorium, Anm.). Mir war klar: Ich entscheide mich für einen Weg, den viele wollen und vor allem der für Frauen noch mal schwe12

rer ist. Ich hab‘ Partys abgesagt und all meine Energie und Zeit da reingesteckt. Die Ausbildung selbst war sehr intensiv, körperlich, psychisch und emotional. Es wurden viele Prozesse losgetreten, aber ich liebe das und bin absolut der Typ dafür. Ich muss nur darauf achten, dass ich auch wieder zur Ruhe komme, weil ich eher dazu tendiere, mich zu verausgaben. Hast du je an deiner Berufswahl gezweifelt? Überhaupt nicht, nein. Es war hart, ich bin immer wieder an meine Grenzen gekommen, hätte mich manchmal gern verkrochen, aber da war trotzdem immer eine Klarheit, die nie wirklich erschüttert wurde. Kaum hatte ich mein Diplom, war ich hungrig auf neue Inputs und Methoden. Ich bin dann nach Berlin, begann dort mit


Menschen

HISTORISCHER THRILLER. Stefan Ruzowitzkys „Hinterland“ startet am 8. Oktober in den Kinos. Miriam Fontaine erlebt man darin als die Frau des Kriminalbeamten Peter Perg (Murathan Muslu).

Method Acting und ging anschließend nach New York …

ziere sie nicht mehr in der Intensität wie zu Beginn.

Wie hast du in New York gelebt? … um am Lee Strasberg Institute das Method Acting zu vertiefen. Was hat dich (lacht) Zunächst in einem Mini-Zimda gereizt? mer mit sechs Quadratmetern, vollgeBei der Methode geht es darum, für stopft mit dem Zeug der Vermieterin; eine Rolle aus den eigenen Erfahrungen das war richtig heruntergekommen. Mit und Erlebnissen den sinkenden Temperaturen hat zu schöpfen. Wenn du traurig es Mäuse und Unoder verletzt spiegeziefer hineingelen sollst, musst trieben, noch dazu du in deiner perwurde ich finanzisönlichen Geell über den Tisch schichte nach etgezogen. Ich war was graben, das damals erst 23, diese Emotionen das hat mir viele in dir hervorgeruNerven gekostet, fen hat. Das war bis ich in einem für mich immer Hostel ein zwar Miriam Fontaine der natürlichste ebenso kleines, Zugang. Ich hab‘ aber sauberes nur gemerkt, dass mir das zu viel wird. Zimmer mieten konnte. Das war um Als Schauspielerin ist man ohnehin so Welten besser, aber auch unglaublich offen und verletzlich, wenn man nun bei teuer. jeder Probe, jedem Casting, jeder VorWie konntest du das finanzieren? stellung oder jedem Dreh in alten Wunden wühlt, kann das nach hinten losgeIch hab‘ während des Studiums in hen. Ich bin dankbar, dass ich diese Wien von Anfang an gearbeitet, ob als Methode gelernt hab‘, aber ich prakti- Kellnerin oder Hostess, und hatte etwas

Mich reizt die Vielfalt an Rollen. Je radikaler desto besser.

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angespart. Und ich hatte eine Art Sponsorin; eine gute Freundin der Familie, die es toll fand, was ich machte, unterstützte meine USA-Reise. Wie war die Heimkehr nach Österreich? Ich war nach einem halben Jahr in New York ein Wrack. Ich war ausgebrannt, musste von Null auf meine Batterien aufladen. Das hat mich auch frustriert: Da hatte ich all diese Inputs fürs Schauspielen, war aber in einem solch fragilen Zustand, dass ich mir sicher war, dass ich keine Arbeit finden werde. Dann kam ich zu einem Casting in die Josefstadt – und wurde prompt genommen. Ich war echt verblüfft, aber es hat mich wahnsinnig gefreut (lacht). Ich hab‘ unter der Regie von Günter Krämer in „Josef und seine Brüder – Die Berührte“ von Thomas Mann gespielt. Das war sehr spannend! Dabei hab‘ ich auch meinen späteren Mentor kennengelernt: Der Berliner Schauspieler Tonio Arango hat mich quasi als seine Protegé adoptiert (lacht). Wir haben uns immer wieder getroffen, an verschiedenen Szenen und Rollen gearbeitet; ich konnte aus der Arbeit mit ihm sehr viel lernen und mitnehmen. Zudem ist daraus eine


Mich faszinieren die Feinheiten im Film, dass sich allein in den Augen so viel abspielen kann. Miriam Fontaine

ganz tiefe Freundschaft entstanden. Jetzt arbeiten wir an einem gemeinsamen Bühnenprojekt. Ich kann nur so viel verraten, dass wir ein berühmtes Liebespaar aus den 1960ern, 1970ern spielen werden, dessen Beziehung von Leidenschaft, Skandalen, Eifersucht, Glamour und zerstörerischen Süchten geprägt war. Parallel dazu zieht es dich intensiv zum Film; was fasziniert dich? Es sind diese Feinheiten, die Details im Spielen vor der Kamera, dass, wenn eine Person auch körperlich total ruhig ist, sich allein schon in den Augen so viel abspielen kann. Das haut mich total um.

BEWEGEND. In Kerstin Glachs‘ preisgekröntem Kurzfilm „Anatomie einer Erinnerung“ spielt Miriam Fontaine eine alkoholkranke Mutter. Links: in einer Drehpause mit ihren Filmkids

Du stehst ab Oktober im Weinviertel auf der Bühne, Ruzowitzkys „Hinterland“ läuft gerade in den Kinos an. Was wünscht du dir für deine Zukunft? Mich reizt die Vielfalt: möglichst unterschiedliche Rollen zu spielen, je radikaler, je abgründiger, desto besser (lacht). Ich möchte mich laufend weiterentwickeln, ich will mich erforschen und noch tiefer graben, was alles in mir schlummert; das im Film tun zu dürfen, wünsche ich mir sehr. 14


SCHÖNE

WAHRHEITEN Miriam Fontaine – ihr widmeten wir die Coverstory – ist in bester Gesellschaft: Vor Jan Frankls Kamera standen schon Stars wie Arnold Schwarzenegger. Aber er betont: Er fotografiert auch Sie, wenn Sie möchten.

Alma Hasun und Johannes Silberschneider

Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Jan Frankl, Jenny Frankl

O

ft passiert die Magie nach zwei Shootingstunden. Dann, wenn die Menschen denken, es sei vorbei, wenn sie loslassen und meinen, die letzten Fotos hätten ohnehin keine Relevanz mehr. Jan Frankl liebt diese Momente. Nach zwei Stunden, in denen er sich mit viel Herz darum bemüht, dass sich sein Gegenüber möglichst wohlfühlt, „weicht jede Anspannung aus dem Gesicht“, sagt der 34-Jährige, der mit seiner Familie – er ist mit Schauspielerin Jenny Frankl verheiratet – in Guntramsdorf lebt. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, ob er Stars ablichtet oder Menschen, die ihn kontaktieren und für ein Porträtshooting buchen. Das Fotografieren ist im Laufe der Jahre neben seinem filmischen Schaffen – er ist Regisseur und Produzent (Mutterschifffilm GmbH) – zur

Arnold Schwarzenegger

großen Leidenschaft geworden. „Ich mag es, mich zwischen diesen beiden Welten frei zu bewegen“, beschreibt er. Jan Frankl macht unter anderem Musikvideos und Trailer, etwa für das Theater an der Josefstadt in Wien, für das Fernsehen ist er häufig in der Comedy-Schiene unterwegs. Zuletzt zeigte der ORF sein hinreißendes Roadmovie „Erwin“, bei dem Vater Erwin Steinhauer

Lilian Klebow (li.), Hilde Dalik

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DER FOTOGRAF. Jan Frankl

mit Sohn Matthias Franz die wichtigsten Orte und Stationen seines Lebens mit einem alten Wohnmobil besucht. Streben nach Perfektion. Beim Fotografieren erweitert Jan Frankl den Begriff der Authentizität um eine bemerkenswerte Facette; dass er sich viel Zeit nimmt, um die Bilder final zu bearbeiten, verheimlicht er keineswegs. „Das fertige Bild ist ein Kunstwerk“, erklärt er. „Das Porträt soll schön sein, im besten Fall so schön, wie sich die Menschen selbst gerne sehen möchten.“ Sein Feingefühl und die Intuition, von der er sich beim Shooting selbst leiten lässt, haben auch beim Bearbeiten danach das Sagen. Da werden nicht wahllos Falten retuschiert oder Lippen vergrößert, aber sehr wohl manchmal – etwa im Sinne der Symmetrie – die Stellung von einem Auge angepasst. „Das sind oft Feinheiten, die man im Alltag nicht sieht, die Korrektur fällt kaum auf und doch bewirkt sie sehr viel“, sagt er. Infos: janfrankl.com


Menschen

GEGEN TABUS. Ihre prophylaktische Mastektomie macht die Korneuburgerin auch auf ihrem Insta-Kanal zum Thema.

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Menschen

„BYE-BYE

B    BIES!“ Patricia Katsulis‘ junges Leben war voll schmerzhafter Hürden, den Humor verlor sie nicht. Als eine Genmutation bei ihr entdeckt wird, lässt sie sich die Brüste entfernen.

„E

Text: Viktória Kery-Erdélyi

in bisschen schwerer sind‘s“, lacht sie. „Dafür brauche ich keinen BH mehr“, sagt Patricia Katsulis und richtet sich in ihrem Sessel gerade. Sie wollte ihre Brüste nicht kleiner, nicht größer haben. Mit dem Silikon sollte die gleiche natürliche Tropfenform erreicht werden, wie sie sie zuvor hatte. Nicht etwa, weil sie ihre Operation verheimlichen will. Im Gegenteil: Sie engagiert sich – auch etwa als (Mit)Initiatorin von Pink Ribbon-Events – für mehr Offenheit im Umgang mit Brustkrebs und gegen Tabus. Ihre Brustentfernung, eine sogenannte prophylaktische Mastektomie (siehe medizinisches Interview ab S. 19), macht sie auch auf ihrem Instagram-Kanal zum Thema – manchmal sogar mit einem Augenzwinkern; als wir sie um ein Interview baten, sagte sie sofort zu. Der Papa. Patricia Katsulis hat viel zu erzählen und mitunter stockt der Atem beim Zuhören. Sie erlebte viel mehr, als man in 31 Jahren erleben sollte. Die Power, mit der sie durch das Leben schreitet, ist umso mehr bemerkenswert. Aufgewachsen in Korneuburg, macht sie eine Lehre zur Verwaltungs­assistentin bei der

Fotos: Viktória Kery-Erdélyi, Patricia Katsulis, Lissy Bozovic

Stadt Wien; sie liebt die Veränderung, nützt viele Chancen zur Jobrotation. Heute ist sie parlamentarische Mitarbeiterin der Nationalratsabgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, parallel dazu begann sie dieses Semester ein lang ersehntes Studium am FH Campus Wien für Public Management. Das „Ticket“ dafür, also die Matura, hatte sie eigentlich schon mit Anfang 20 in Angriff genommen. Sie besuchte gerade eine Abendschule, als ihr Papa schwer erkrankte. Der Krebs schlich sich mit irritierenden Schritten heran. „Das erste, das sich veränderte, war seine Stimmung; viele dachten, er hätte ein Burnout“, beschreibt sie. Sein Bauchgefühl prophezeit ihm noch Schlimmeres und er behält leider recht: Er hat einen Hirntumor, später wächst ein Tumor im Magen; einige Monate nach der Diagnose stirbt der 51-Jährige. Patricia ist damals erst 23, ihre Schwester 21. Gemeinsam mit ihrer Tante – ihre Eltern waren bereits zuvor geschieden – pflegen und begleiten sie ihn bis zu seinem Abschied. „Danach bin ich in ein Loch gefallen“, erzählt sie. Die Mama. Unterstützt durch eine Gesprächstherapie findet sie wieder he17

raus, fasst neuen Mut, „aber schon im Jahr darauf kommt die Brustkrebsdiagnose meiner Mutter“. Der Hiobsbotschaften nicht genug: Diverse Merkmale deuten darauf hin, dass es sich um „familiären“ Brustkrebs handelt. Ein Rund­ruf in der (griechischen) Familie lassen den Verdacht erhärten, nach einer Blutuntersuchung ist es Gewissheit: Eine erbliche Genmutation ist verantwortlich für das Mammakarzinom der Mutter. Daraufhin wird die therapeutische Strategie abgeändert, die damals 48-Jährige entschließt sich bald für eine Mastektomie. „Meine Schwester und ich wollten uns auch sofort testen lassen. Wir haben einen Pakt geschlossen: Wenn herauskommt, dass wir Trägerinnen des mutierten Gens sind, lassen wir uns auch die Brüste entfernen“, erinnert sie sich. Das öffentliche Bekenntnis von Angelina Jolie zu diesem Schritt war gerade einmal zwei Jahre her; die Methode war damals hierzulande für die breite Masse wenig bekannt. Der Hollywoodstar soll damit die bei ihr auf über 80 Prozent festgestellte Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, auf fünf Prozent minimiert haben.


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NEUES LEBEN. „Ich habe meine Entscheidung nie bereut“, sagt Patricia Katsulis, die ihre Operation auch via Instagram zum Thema macht. Dafür sind ihr viele Frauen sehr dankbar, das zeigen die Kommentare.

Die Schwester. Ende August 2015 rückt näher, die Katsulis-Frauen haben zwei wichtige Termine im Kalender eingetragen: die Mastektomie der Mutter und fünf Tage später die Befundbesprechung der Blutuntersuchungen der Schwestern. „Wir haben diesem Termin richtig entgegengefiebert. Als ich gesehen habe, wie dick das Packerl mit den Unterlagen in der Hand des Arztes ist, wusste ich, dass das nichts Gutes bedeutet“, sagt die 31-Jährige, die schließlich tatsächlich vom Gendefekt betroffen ist. Wie sie das aufnahm? „Das Einzige, woran ich denken konnte, war: Zum Glück bin‘s ich und nicht meine kleine Schwester.“ Was sie tun will, ist für sie klar. Sie ist damals Mitte 20, nach dem 30. Geburtstag sollte der Eingriff stattfinden. „Dann lernte ich aber bei einer Selbsthilfegruppe eine 27-Jährige kennen, die bereits erkrankt war und hab‘ sofort entschieden: Ich warte nicht mehr.“ Die Boobies. Patricia Katsulis wollte nicht nur den Arzt finden, bei dem sie sich wohl fühlt. Sie spürte, dass dieser große Schritt in ihrem Leben eines speziellen Rituals bedarf. So bewältigten sie und ihre Schwester gemeinsam mit ihrer Mutter schon in der Vergangenheit schwierige Tage und Lebensphasen. „Wir haben für Mama Chemopakete gemacht, sie zur Therapie-Halbzeit mit einer Torte überrascht und das Finale mit einer großen Pink Ribbon-Bretzel zelebriert“, schmunzelt sie. Als ihrer Mutter während der Therapie die schönen lange dunklen Haare ausfielen, wollte sie solidarisch

auch ihren Kopf rasieren. „Mama war beschäftigt, wie ich mich danach fühlen aber so dagegen, dass meine Schwester werde“, erinnert sie sich zurück. In den und ich uns von einer Visagistin Glatzen ersten Wochen hat sie Schmerzen, braucht machen ließen; so haben wir einen ,Good­ Hilfe beim Duschen, alles fühlt sich taub bye Hairday‘ veranstaltet und uns ge- an. „Es war in all den Jahren davor so viel meinsam fotografieren lassen.“ los, bei dem ich funktionieren wollte. Da Für ihren persönlichen Abschied lie- war zuerst Papas Tod, dann Mamas Dißen sich Patricia agnose und unsere Katsulis und ihre Untersuchungen … Freundinnen von InNach der Operation sta und Co. inspiriekam dann das Tief, das ren: Sie feierten eine wohl kommen muss„Bye, bye, Boote.“ Eine Zeitlang braucht sie Unterstütbies!“-Party, bei der zung und AntidepresSpiele gespielt, viel siva, aber sie findet ihr geredet und gelacht wurde und ihre BrüsLächeln wieder. „Ich te verewigt wurden; habe diesen Schritt der Gipsabdruck ziert niemals bereut“, benun das Vorzimmer tont Patricia Katsulis, die sich heute wieder ihrer Wohnung in Korneuburg. in ihrem Körper gut Bis heute erfährt aufgehoben fühlt. „Ich die junge Frau viel Bebin im Reinen mit mir stärkung für ihre Entund dankbar, dass ich Patricia Katsulis scheidung, nur eine Bescheid weiß.“ Als die Kollegin äußerte einerbliche Vorbelastung mal Bedenken: „Sie fragte mich: ,Willst bei ihr bestätigt wurde, habe sie bewusst du nicht warten, bis du ein Kind hast, schnell gehandelt. „Ein Brustkrebs kann damit du stillen kannst?‘ Aber für mich klein sein und bereits streuen, das Risiko war klar: Das Kind – wenn ich eines Ta- wollte ich nicht eingehen.“ Sie geht regelmäßig zur Vorsorgeunges eines haben will – soll vor allem eine tersuchung, in einem zweiten Schritt – Mutter haben, die nicht jung stirbt.“ hier lauert bei ihrem Gendefekt die zweiPatricia. Am 21. November 2016 fin- te große Gefahr – will sie sich auch die det Patricia Katsulis‘ Mastektomie wie Eierstöcke entfernen lassen; das wird geplant statt. Den Eingriff hatte sie her- zumeist ab dem 40. Lebensjahr durchbeigesehnt. „Ich hab‘ quasi bis zur Ope- geführt. Ihr Credo: „Ich will dem Krebs ration gelebt und mich davor kaum damit kein Zuhause geben.“

Ich bin dankbar, dass ich von meiner Genmutation weiß und will dem Krebs kein Zuhause geben.

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Menschen

Danke an

ANGELINA JOLIE Ein Null-Risiko gibt es nirgendwo. Die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, können „Genträgerinnen“ aber extrem minimieren, weiß Brustkrebsspezialistin Karin Haider. Text: Viktória Kery-Erdélyi

I

hre Mutter war an Brustkrebs gestor­ ben, ein Gentest habe ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, selbst daran zu erkranken sehr hoch war. Der Hol­­­ lywoodstar Angelina Jolie lässt sich 2013 die Brüste entfernen – und geht damit bewusst in die Öffentlichkeit. Ein wichtiger Schritt, findet Karin Haider, Präsidentin der Österreichischen Krebs­ hilfe Niederösterreich und Oberärztin am Interdisziplinären Brustgesundheits­ zentrum NÖ-SÜD am Landesklinikum Wiener Neustadt. NIEDERÖSTERREICHERIN: Was passiert bei einer vorsorglichen Brust­ entfernung? Bei der sogenannten prophylakti­ schen Mastektomie wird das gesamte Brustdrüsengewebe entfernt und aus­ schließlich der Hautmantel belassen. Das entfernte Gewebe wird üblicherweise gleich ersetzt; in etwa 95 Prozent der Fäl­ le wird im Anschluss eine Rekon­struk­ tion durchgeführt. Das macht man mit Fremdgewebe, also mit einem Implantat, oder mit eigenem Gewebe. Wie hat sich der Zugang der Pati­ entinnen zum Thema prophylaktische Mastektomie verändert?

Fotos: Emmerich Mädl, Weinfranz, Foto Tschank

Früher war es so, dass man die Me­ thode zwar aus Amerika kannte, sich die meisten aber trotzdem vorwiegend für eine intensive Vorsorge entschieden haben, wenn ein Gentest ergab, dass sie erblich vorbelastet sind. Die wenigsten ließen sich operieren. An dieser Stelle sage ich Danke an Angelina Jolie; sie hat wirklich ein Tabu gebrochen. Die Offenheit dafür und die Bereitschaft für die Operation ist heute eine wesentlich größere. Wie ist der Status quo diesbezüglich am Brustgesundheitszentrum Wiener Neustadt? Wir haben mittlerweile ein komplett aufgebautes Team inklusive plastischer Chirurgie; auch deswegen ist die Be­ reitschaft zu diesem Schritt in den ver­ gangenen fünf Jahren größer geworden. Wobei man bei der Prophylaxe auch noch einmal unterscheiden muss: Es gibt Patientinnen, die durch ein Mamma­ karzinom draufkommen, dass sie „Gen­ trägerinnen“ (mit Genen bzw. Genmutationen, die zu Brustkrebs führen können, Anm.) sind und bei der Operation auch das Drüsengewebe der nicht betroffenen Brust entfernen lassen. Und es gibt eben jene, die durch eine erkrankte Person 19

IM INTERVIEW. Die Chirurgin Karin Haider ist auch Präsidentin der Österreichischen Krebshilfe Niederösterreich.

in der Familie und nach einer Untersu­ chung herausfinden, dass sie ein hohes Risiko haben, später zu erkranken. Wer hier wie entscheidet, ist nicht vorab zu sehen; der Schock ist oft groß, die psy­ chische Komponente spielt auch eine große Rolle. Wann ist eine rein prophylaktische Mastektomie empfehlenswert? „Genträgerinnen“ können mit einer Wahrscheinlichkeit von 60, 70 oder sogar über 80 Prozent an Brustkrebs erkranken. Früher veranlasste man bei diesen Fällen möglichst engmaschige operierte im Fall einer Er­ Kontrollen,


Menschen

krankung trotzdem häufig brusterhaltend. Aber das Risiko besteht immer, dass der Krebs in kurzer Zeit streut. Es ist nicht gesagt, dass ein Tumor groß sein muss, bevor er streuen kann. Wenn man „Genträgerin“ ist, macht eine prophylaktische Mastektomie Sinn, das muss man schon sagen. Diese Frauen haben leider auch ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs. Ein solcher ist in der Früherkennung noch schwieriger zu entdecken; die Entfernung der Eierstöcke empfiehlt sich für „Genträgerinnen“ etwa nach dem Vierziger. Die genetischen Blutuntersuchungen sind kostenintensiv; welche Patientinnen können sie machen lassen? Es gibt klare Richtlinien: einerseits hinsichtlich der Familiengeschichte der Einzelnen, andererseits im Bezug auf Merkmale der Tumore. Charakteristika,

Die prophylaktische Mastektomie ist für ,Genträgerinnen‘ hocheffizient. Karin Haider, Chirurgin, Brustgesundheitszentrum Landesklinikum Wr. Neustadt

wie dass diese etwa nicht auf Hormone oder Antikörper reagieren, können Hinweise auf „familiären“ Brustkrebs sein. Die Ergebnisse der Tests sind mittlerweile binnen sechs bis acht Wochen da. Eine bereits betroffene Patientin können wir in der Zwischenzeit schon behandeln, bis zum Operationstermin wissen wir

dann Bescheid und können entscheiden, ob nur der Krebs entfernt wird oder ob prophylaktisch mehr getan wird. Wenn die Patientin noch nicht betroffen, aber „Genträgerin“ ist, wer bezahlt die Kosten? Erfüllt man entsprechende Kriterien, übernimmt sowohl die kostenaufwändige Blutanalyse als auch die Operation im Regelfall die Krankenkasse. Wie effizient ist die vorsorgliche Brust­entfernung? Ein Null-Risiko gibt es nicht. Aber das Risiko wird absolut minimiert; die prophylaktische Mastektomie ist eine hocheffiziente Methode. Regelmäßige Untersuchungen – für „Genträgerinnen“ bzw. nach einer Mastektomie eher mit Magnetresonanz – müssen aber auch nach der Operation durchgeführt werden.

Oasen zum Krafttanken Pink Ribbon-Tourstopp in Krems: mit Musik, CharityFotoshooting und Eröffnung der Wanderausstellung „Krebs & Kraft: Zwölf Frauen und ihre Lieblingsorte“

S KRAFTORT ACHTERSEE. Brustkrebsaktivistin Claudia Altmann-Pospischek (Claudias Cancer Challenge), geshootet von Weinfranz

SPENDENKONTO Österreichische Krebshilfe Niederösterreich. IBAN: AT90 5300 0032 5560 0590 BIC: HYPNATWWXXX

tarmania-Siegerin Anna Buchegger steht gleich zwei Mal auf der Bühne, Starfotograf Manfred Baumann lädt mehrmals zum Charity-Fotoshooting – am 9. Oktober macht die Pink Ribbon-Tour im Bühl Center Krems Station. Im Herzen des Events: der Start der Wanderausstellung „Krebs & Kraft“. Zwölf von Brustkrebs betroffene Frauen standen dafür vor Franz Weingartners Kamera und „gewähren uns Einblick in ihre Gedanken, in ihre Bewältigungsstrategien und zeigen uns ihre Lieblingsorte“, sagt Sibylle Rasinger, Geschäftsführerin Österreichi­sche Krebshilfe NÖ. Zu ihnen gehört Claudia Altmann-Pospischek: „Das Leben mit Krebs gleicht einer Achterbahnfahrt. Wichtig dabei: die Balance nie zu verlieren. Dafür ist es notwendig, immer wieder Energie zu tanken – an Kraftorten in unserem wunderschönen Niederösterreich“, beschreibt die Brustkrebsaktivistin, die die Ausstellung mit Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und der Krebshilfe NÖ auf die Beine stellte. 20

Sibylle Rasinger, Geschäftsführerin Österreichische Krebshilfe NÖ: „Wir unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen.“


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Gemeinsam können wir Brustkrebs besiegen! Unsere globale Kampagne unterstützt weltweit Forschung, Aufklärung und medizinische Dienste durch die Förderung von mehr als 60 Organisationen.

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MODE „For me the shirt is the basis of everything. Everything else comes after.“

© DillySocks

Karl Lagerfeld, Modeschöpfer und Fotograf (1933-2019)

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Karl by Karl Die Capsule Collection ist eine Hommage an Karl Lagerfeld. Sein Look ist immer noch iconic! Die Unisex-Kollektion Herbst/Winter 2021 ist von jenen Looks inspiriert, die Karl Lagerfeld selber getragen hat, und ihn so unverkennbar machten. Die Ready-to-wear-Collection und viele Accessoires mit dem neuen KARL Monogramm sind in Zusammenarbeit mit Style Advisor Carine Roitfeld und Design Director Hun Kim entstanden. Der Style ist für alle Lagerfeld-Fans ab sofort im Handel erhältlich. Infos: www.karl.com

Burlington personalisiert mit den eigenen Initialen oder einem Lieblingsmotiv die beliebten Burlington Klassiker Lady und Lord, Queen und King sowie Bonnie und Clyde. Wählen kann man zwischen zwölf Stickfarben und drei verschiedenen Schriftarten. Bestickt wird die Außenseite des rechten Strumpfs, die Außenseite des linken Strumpfs ziert weiterhin die markentypische Burlington Niete. Die Personalisierungen sind für einen Aufpreis von fünf Euro im Onlineshop erhältlich. Ein cooler Geschenktipp! 23

© BURLINGTON

DAS IST MEINE!

ocken beginnen Gespräche“ – unter diesem Motto präsentiert DillySocks für die Herbst- und Wintermonate 60 brandneue Designs. Ob feurige Chilischoten, rote Pilzköpfe, flatternde Fledermäuse, blitzende Kameras oder spirituelle Yogis – die bunten Socken verleihen neutralen Outfits Extravaganz und kommunizieren die persönlichen Vorlieben des Trägers. Mit lustigen Mustern und kreativen Motiven sind die Socken ein klares, individuelles Fashion Statement und ein Gesprächs­ öffner beim Kennenlernen. DillySocks legt bei den Materialien und der Produktion aber auch hohen Wert auf Nachhaltigkeit, Tragekomfort und Qualität. Die hochwertigen Biobaumwollsocken werden in einem Familienunternehmen in Portugal unter dem Oeko-Tex-Standard 100 produziert. Dieses Siegel garantiert schadstofffreie und gesundheitlich einwandfreie Textilien. Erhältlich sind die Unisex-Socken von DillySocks (am Foto Modell Damatian) unter www.dillysocks.com sowie im gut sortierten Fachhandel für zwölf Euro.


Mode

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN Stars wie Kylie Jenner und Lady Gaga zählen schon längst zu ihrer Stammkundschaft. Nun durfte Florentina Leitner mit ihrer Kollektion die Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin eröffnen. Wir haben die erfolgreiche Jungdesignerin aus Mödling zum Interview getroffen.

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acation on the Moon – so lautete Florentina Leitners lautes Runway-Debüt auf der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin, bei der die Jungdesignerin eine österreichische Interpretation einer Mond-reise präsentierte. Allerspätestens seit diesem fulminanten Auftakt sollten wir uns den Namen Florentina Leitner gut in unser Modegedächtnis einprägen. Denn die 25-jährige Mödlingerin erobert seit ihrem Label Launch im vergangenen Dezember die Modewelt im Sturm und ist gekommen, um zu bleiben. Wir haben mit der sympathischen Visionärin über ihre aktuelle Kollektion, Inspirationsquellen und die Modevorlieben der Celebrities gesprochen. N I E D E R Ö S T E R R E I C H E R I N: Frau Leitner, Sie hatten die Ehre, die Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin zu eröffnen. Was war das für ein Gefühl? Florentina Leitner: Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Gerade für

© Tim Sonntag

Text: Laura Zapletal

junge Brands wie mich ist es meist schwierig, eine Fashion Show in dieser Dimension und Professionalität zu finanzieren. Dementsprechend bin ich sehr dankbar, dass Mercedes-Benz hier junge Designer unterstützt. Mit Ihrer Spring/Summer-Collection haben Sie das Modepublikum prompt auf den Mond geschickt. Was hat Sie zu dieser ausgefallenen Idee inspiriert? Die Idee kam mir bei meinem letzten Urlaub am Mondsee. Zu der Zeit wurde gerade viel über Weltallreisen in den Medien berichtet und da ich schon immer meine österreichische Herkunft in meine Kollektion einbinden wollte, kam mir die Idee, das Ambiente des Mondsees mit dem Wunsch der Gesellschaft, ins All zu reisen, zu verbinden. Welche Einflüsse finden sich in Ihren Kollektionen und wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? 24

Ich glaube, dass man sehr davon beeinflusst wird, wie man aufwächst. Neben unseren jährlichen Reisen ins Salzkammergut kann ich mich zum Beispiel noch gut an die Besuche im Rosarium in Baden mit meiner Mutter erinnern. Die üppige Natur und die wunderschönen Rosen sind mir bis heute in Erinnerung und waren unter anderem die Vorlage für meine floralen Prints. Aber auch mein persönlicher Modegeschmack fließt in meine Arbeit mit ein. Alles in allem würde ich meinen Stil als sehr elegant bezeichnen. In Kombination mit viel Farbe und facettenreichen Prints möchte ich mit meiner Mode Freude und Spaß vermitteln. Woher holen Sie sich die Inspirationen für Ihre Kreationen? Meine größte Inspirationsquelle ist das Reisen. Besonders beim Entdecken von neuen Orten kommen mir viele


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© Tim Sonntag

Ideen für Entwürfe. Aber auch meine Ateliers in London und Antwerpen, die Arbeit mit meinem Team oder ein bestimmter Stoff inspirieren mich. Kylie Jenner und Lady Gaga sind nur einige von vielen renommierten Namen, die Ihre Kreationen tragen. Wie kam es dazu? Bei beiden sind Ihre Stylisten an mich herangetreten und haben mich gefragt, ob ich ihnen etwas schicken kann. Kylie Jenner hat zu dieser Zeit ein Outfit für ihre neue „Kylie Cosmetics“-Kampagne gesucht. Ich habe ihr dann eine Auswahl meiner Kreationen zukommen lassen und am Ende hat sie sich für einen Catsuit in schwarz-weißem Hahnentrittmuster entschieden, der auf ihrem Instagram-Kanal und auch am Times Square zu sehen war. Das war schon ziemlich cool. Für Lady Gaga hingegen durfte ich sogar einen eigenen Mantel entwerfen. Was braucht es Ihrer Meinung nach, um erfolgreich in der Modeindustrie zu sein? Seinen eigenen Stil, einen bestimmten Wiedererkennungswert und natürlich ein gutes Umfeld, das an dich glaubt. Ohne diese Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich heute bin.

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DARK Academia Halloween steht vor der Tür: Und so wollen auch unsere Herbstlooks geheimnisvoll düster wirken. Eine FashionHommage an Harry Potter & The Adams Family. Text Sarah Kampitsch Fotos Kastner & Öhler, Hersteller

MONDSCHEIN. Negligé „Coco“ von MEY um € 79,95 WALPURGISNACHT. Buntes Kleid von Grace um € 260,–, erhältlich bei Carina Harbisch

GRÄFIN. Strickkleid von Esprit SCHULMÄDCHEN. Ballerinas von Madeleine um € 179,95

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UNIFORM. Bluse von S.Oliver um € 49,99


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Mode

EVIL TWINS. Übergroßer Blazer und Mantel von COS

SCHAURIG SCHÖN. Ohrgehänge mit rhodiniertem Weißgold, Tsavorit und Tahitiperlen von Cupidoro um € 1.090,–

HERMINE. Cross-Body Bag von Gianni Chiarini um € 249,–, erhältlich bei REYERlooks

LADY FRANKENSTEIN. Lederblazer von Oakwood um € 259,–, erhältlich bei Kastner & Öhler

LARA CROFT. Stiefel von Copenhagen um € 279,–, erhältlich bei Kastner & Öhler DUNKLE FEE. Kleid von Forte Forte um € 730,–, erhältlich bei Carina Harbisch

MISS DRACULA. Jacke von Number One um € 35,90 28


Ihre Trachten für jeden Anlass

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Öffnungszeiten: Mo.- Fr. 9 - 18h Jeden Sa. 9 - 17h

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Nordisch-lässig und ein bisschen extravagant: Die dänische Bloggerin Pernille Teisbaek zeigt, wie’s geht. Redaktion Andrea Lichtfuss Fotos Hersteller, Shutterstock

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STONE WASH. Jeans von Armed Angels, um € 99,90


SCHÖNHEIT „Der Einfall ersetzt nicht die Arbeit.“

© Skinbeauty Products®/Eszter Czenki

Max Weber, deutscher Soziologe (1864-1920)

© Louis Vuitton

WENIGER IST MEHR

R BRAVERY Ein Tribut zum 200. Geburtstag von Monsieur Louis Vuitton Als Jugendlicher begab sich Louis Vuitton zu Fuß auf eine Reise quer durch Frankreich nach Paris. Die Schmuckstücke am Foto zeichnen diese Reise nach: Inspiriert vom revolutionären patentierten Tumbler Schloss, das Louis im Jahr 1890 erfand, interpretiert Francesca Amfitheatrof dessen Form neu – mit Diamanten und Santa Maria Aquamarinen in Ceruleanblau.

SAMTIGER TOUCH

©Guerlain

Inspiriert vom Pariser Luxus und Chic, präsentiert Guerlain im Herbst das Must-have für jede Handtasche: die brandneue Rouge G Luxurious Velvet Kollektion! Bei dieser Neuheit wird französische Kunst und Make-up vereint. Mit der raffinierten, samtmatten Formel, dem außergewöhnlichen Tragekomfort und einer Haltbarkeit von bis zu 16 Stunden waren matte Lippenstifte noch nie so sinnlich. Erhältlich in 15 intensiven und sehr schicken Farbtönen. 31

und 20 Prozent der Mädchen und Frauen haben sensible Gesichtshaut, die empfindlich auf äußere Einflüsse und Stress aber auch auf Zusätze in Kosmetikprodukten und Düfte reagiert. Der Trend geht daher in Richtung minimalistische Hautpflege und Verzicht auf alles, was die Haut irritieren oder den Säureschutzmantel schädigen könnte. „Weniger ist mehr“ lautet das Motto des österreichischen Start-ups Skinbeauty Products®, das die Rezepturen ausschließlich selbst entwickelt. Mit Acne Revolution®, der Reinigungsserie speziell für unreine Haut, hat sich das Wiener Unternehmen bereits einen Namen gemacht. Natürliche, perfekt aufeinander abgestimmte Inhaltsstoffe in hochwirksamen Produkten reinigen, klären und pflegen die Haut. Einen weiteren Schritt in Richtung Minimalismus in der Kosmetik wagte Sigrun Frohner (am Foto), Gründerin und Inhaberin des Labels, kürzlich: Das Facetonic aus der Reinigungsserie ist seit Kurzem mit neuer Rezeptur erhältlich – noch natürlicher und frei von jeglichen Duftstoffen.


Schönheit

FA L L I N

love

Die schönsten Herbst-Looks zum Nachstylen. Redaktion Andrea Lichtfuss Fotos Hersteller, Shutterstock

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Schönheit

ONC E U PON A

time . . . Der unwiderstehliche Fifties-Glam lebt von zwei Dingen: viel Glow und starken Akzenten. Die feuchtigkeitsspendende Foundation sorgt für einen strahlenden Teint und ein frisches Hautgefühl, das Rouge darf hier gerne etwas intensiver aufgetragen werden. Der Fokus liegt auf den Lippen, die durch den Ombré-Effekt besonders voluminös erscheinen. Für den Two-Tone-Look tragen Sie zunächst den helleren Rotton auf und tupfen den dunkleren Lip Paint anschließend vom äußeren Lippenrand bis zur Mitte, sodass ein sanfter Farbverlauf entsteht. Dazu setzt die Augenpartie einen dezenten Kontrast aus Eyeliner und Mascara – um den Blick zu öffnen, tuschen wir nur den oberen Wimpernkranz.

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1 AUFSCHLAG. Lash Allure Mascara von trend IT UP, um € 3,25 2 DIVA. Lippenstift Rouge Coco von Chanel in „Gabrielle“, um € 38,– 3 CHIANTI. Nagellack „Infinite Shine 2“ in der Farbe „I’m not really a waitress“ von O.P.I., um ca. € 15,– 4 LINE UP. Diorshow „On Stage“ Eyeliner in Vinyl Black, um € 35,50 5 GLOWY. Synchro Skin Glow Luminizing Fluid Foundation SPF 20 von Shiseido, um € 48,– 6 PRAKTISCH. Puder-Blush im Ton „Light Plum“ von M. Asam, um € 9,95 7 BORDEAUX. Stunna Lip Paint in der Farbe „Underdawg“ von Fenty Beauty, gefunden bei Sephora, um € 23,95 33


Schönheit

Augen auf: Klassische Smokey Eyes erfahren jetzt durch metallisch schimmernde Blau- und Purpurtöne ein edles Upgrade. Als Base tragen Sie zunächst einen Lidschatten-Primer auf, anschließend wird der hellere Purpurton auf das ganze bewegliche Lid aufgetragen und in Richtung Augenbrauen mit einem Pinsel nach oben hin ausgeblendet. Den blauen Metallic-Shade setzen Sie direkt auf die Lidmitte und verwischen ihn sanft in Richtung Augenwinkel, sodass ein 3D-Effekt entsteht. Als Kontrapunkt zur dominanten Augenpartie wird das restliche Make-up eher zurückhaltend gestaltet: Etwas Rouge und ein transparenter Lipgloss runden den glamourösen Look perfekt ab.

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1 I’M BLUE. Nagellack „Infinity Cool“ von Essie, um ca. € 9,– 2 KISS FROM A ROSE. Rouge „Oversized Orgasm Blush“ von NARS, um € 42,– 3 KÖNIGIN DER NACHT. Sequin Crush Mono Eyeshadow in „Louder Blue“ von Yves Saint Laurent Beauté, gefunden bei Douglas, um € 33,95 4 PURPLE RAIN. Lidschatten „Dazzleshadow“ von MAC im Ton „Midnight Shine“, um € 25,– 5 HAUCHZART. Make-up „Teint Naturel“ von La Biosthétique, um € 39,50 6 HAARGENAU. Gimme Brow+ Augenbrauengel von Benefit, um € 27,50 7 KRISTALLKLAR. Crystal Gloss von Anastasia Beverly Hills, um € 23,– 34

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NEW GENERATION. Die Neuauflage des Duftklassikers repräsentiert eine Generation, in der jede Frau ein Vorbild ist. Mit Rose, weißem Jasmin und überraschendem Akzent von Fleur de Sel. „Idôle Aura“ von Lancôme, 50 ml um € 87

Das schäumende Peelingpuder auf Enzymbasis hilft bei der Entfernung von Verhornungen und sorgt für eine glatte Haut. Silk Peeling Powder von Sensai, um € 76

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Schönheit

Zauberhaft entspannt zu

STRAHLENDER HAUT Starten Sie völlig relaxt in den Herbst und erhalten Sie sich den zauberhaften Glow des Sommers auf Ihrer Haut. Wie das geht? Ganz einfach mit der neuen MAGIC RELAX PEELING MASK von Master Lin.

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ie zertifizierte Naturkosmetikmarke Master Lin ist ein Garant für effektive Pflege. In ihren Produkten sind die besten Wirkstoffe aus der Natur zu finden, vereint mit dem Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin und dem Know-how des 21. Jahrhunderts. Um unsere gestresste Haut auch im Herbst sommerlich frisch zu halten, entwickelte Master Lin die neue MAGIC RELAX PEELING MASK Pink Clay und Magnolia. Eine ausgewogene TCM-Rezeptur aus erlesenen Zutaten wie rosa Tonerde, Magnolienextrakt, zarten Bambusfasern und ätherischen Ölen sorgt für einen entspannten Glow und ein sichtbar ausgeglichenes und strahlendes Hautbild. Die Haut wird erfrischt, geklärt und spürbar weich. Und das mehrmals die Woche … Denn der erste Schritt zu schöner, ausgeglichener Haut ist eine tägliche Routine mit natürlicher Gesichtspflege. Stress und innere Unruhe bringen unsere Haut trotzdem manchmal aus dem Gleichgewicht. Unreinheiten sind die Folge und der Teint sieht müde aus. Um die Haut schnell wieder in Balance zu bringen, ist eine Gesichtsmaske der effektivste Beauty-Helfer. In regelmäßigen Abständen angewandt, sorgt sie als Intensivpflege für eine rasche Verbesserung unseres Hautbildes, während wir uns eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen. Die MAGIC RELAX PEELING MASK ist bei gestresster, unreiner und müder Haut jeden Alters zu empfehlen, da sie ihr Gleichgewicht wiederherstellt. Sie wirkt klärend und beruhigend und verhilft zu einem ebenmäßigen, strahlenden Teint. Ein- bis zweimal pro Woche mit dem Applikator auf die gereinigte Gesichtshaut aufgetragen, kann sie nach einer Einwirkzeit von 10 bis 15 Minuten ihre volle Wirkung optimal entfalten. Anschließend wird sie mit warmem Wasser sanft abgenommen. Erhältlich ist die neue Maske seit September in ausgewählten Drogerien, im Parfümerie- und Reformhaus-Fachhandel

sowie online auf www.masterlin.com. Der unverbindlich empfohlene Verkaufspreis für 50 ml Inhalt beträgt 39,– Euro. 37


Strahlende Preisträger Am 18. September wurden im Andaz Vienna am Belvedere in festlichem Rahmen die Schmuckstars 2021 vergeben. Die NIEDERÖSTERREICHERIN gratuliert den Preisträgern aus unserem Bundesland!

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ach pandemiebedingter Online-Preisverleihung ohne Publikum im letzten Jahr, ging heuer die glamouröse „Schmuckstars – Galanacht der Uhren und Juwelen“ in all ihrer Pracht über die Bühne. Moderatorin Silvia Schneider führte heimische Prominenz und Ehrengäste im Andaz Vienna Am Belvedere durch den funkelnden und glitzernden

Abend. Bereits zum dritten Mal zeichnete „Schmuckstars“-Initiator Christian P. Lerner die renommiertesten Handwerks- und Fachhandelsbetriebe der heimischen Schmuck- und Uhrenbranche in 15 Kategorien aus. Zahlreiche engagierte Betriebe aus ganz Österreich haben es in den verschiedenen fachspezifischen Kategorien in die Finalrunde geschafft. Am Ende ent-

schied eine hochkarätige Fachjury unter der Leitung von Ines B. Kasparek, wer die wichtigsten Trophäen der österreichischen Uhren- und Schmuckbranche entgegennehmen durfte. Die 36 Finalisten aus ganz Österreich kamen nahezu vollzählig zur Gala nach Wien. Von allen Einreichungen schafften es 5 Betriebe aus Niederösterreich ins Finale – einer davon erhielt den Publi-

© Andreas Tischler, beigestellt

Danke an unsere Partner für die Unterstützung des österreichischen Uhren- und Schmuckhandels sowie des heimischen Kunsthandwerks.

Schmuckstars_Vorlage.indd Alle Seiten


A N Z E I G E

Online-Profi. Thomas Freiberger, hier mit Laudatorin Laura Sophie Riedl, Agentur ELVTE, freute sich über den Publikumsstar in der Kategorie Web Star 2021.

MEMOIRE. Aus der Manufaktur Meister – mit Liebe ausgewählt und von Hand gefasst.

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Gute Stimmung. Die Finalisten genossen den glamourösen Abend in vollen Zügen genießen. Mathias Podpera (links), Elisabeth Habig (vorne) und Roland Auer (vorne rechts).

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GRATULANTEN. Starmoderatorin Silvia Schneider mit Johann Figl, LIM Kunsthandwerke, Wirtschaftskammer NÖ, auf der Schmuckstars-Bühne.

ostbare Diamanten für besondere Momente und Meilensteine im Leben. Im hauseigenen Diamantlabor der Schmuckmanufaktur MEISTER ausgewählt und von diplomierten Diamantexperten (GIA) bewertet, gefasst in edles Platin 950 oder warmglänzendes Gelbgold 750, mit

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A N Z E I G E

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Red Carpet. Goldschmiedemeisterin Susanne Ball und Christian Lerner beim Entrée zur Schmuckstars Gala 2021.

kumsstar für die meisten Online Votings in der Kategorie Web Star 2021 – nämlich Juwelier Freiberger aus Wr. Neustadt. Goldschmiedemeister Roland Auer aus Vösendorf überzeugte mit seiner tollen Kreation und gewann mit Rekordpunktezahl die Jurywertung in der Kategorie „Schmuckstück des Jahres“. Ein Highlight bot auch die Leistungsschau heimischer Goldschmiedebetriebe mit 16 Unikaten, die bei der Gala live zu sehen waren, drei davon aus Niederösterreich: Neben Roland Auer hatten auch Susanne Ball (Wr. Neustadt) und Norbert Graf (Matzendorf ) sehenswerte Perlen-Schmuckstücke eingereicht.

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Serienfinalist. Bereits zum dritten Mal im Finale und Vorjahres-Publikumsstar Robert Bargello mit Ehefrau Ninwe und Schmuckstars-Initiator Christian Lerner.

eichen und Symbole begegnen uns in allen Kulturen und Lebensbereichen. In der Kollektion „Signs of Love“ wird die Symbolik des Ringpaares mit Symbolen der Liebe kombiniert. Aus zwei Hälften wird ein Ganzes – jeder Ring ein Unikat, von Hand gefertigt, einzigartig und unverwechselbar. www.collection-ruesch.at

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WOHNEN „Zeige mir, wie du wohnst, und ich sage dir, worauf du Wert legst.“

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Carl Peter Fröhling, deutscher Philosoph und Aphoristiker (88)

Vielfalt aus Holz

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Die neue Art des Kochens Wenn es um die perfekte Küche geht, sind die Wünsche so individuell wie das Kochen selbst. Um die Bedürfnisse optimal abdecken zu können, steht bei HAKA Küche die Funktionalität im Zentrum jedes Planungstermins. Durch die einzigartige COOKpit Planung wird darauf geachtet, dass in der Küche kurze Wege entstehen. So steht dem Kochspaß nichts mehr im Wege! www.haka.at

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© HAKA Küche

Mit HAKA Küche zum funktionalen Küchenparadies

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m mafi flagshipstore in Wien erstreckt sich auf 146 Quadratmetern eine der modernsten Ausstellungen des Familienunternehmens aus Schneegattern. Trotz der insgesamt 170 verschiedenen Produktmuster, die sich hier bestaunen lassen, lenkt das reduzierte Designkonzept den Blick auf die wesentlichen Ausstellungstücke – fast wie in einer Kunstgalerie. Die verlegten Naturholzböden – EICHE Astig, ESCHE grau geölt, Tiger EICHE gold und EICHE Country – präsentieren die große Produktdiversität. Das wohl spektakulärste Highlight ist die Verkleidung der gewölbten Ziegeldecke mittels der von mafi eigens entwickelten gebogenen Flex Technologie – ein echter Eyecatcher! Auch Wandverkleidungen in verschiedenen Holzdesigns unterstreichen den vielseitigen Einsatz von Dielen in der modernen Architektur. Mit seinen cubes & boxes hat mafi eine eigene Kleinmöbellinie entworfen – ob als Beistelltisch, Hocker oder Aufbewahrungsbox, die Möbel passen ideal zum Naturholzboden. Infos: www.mafi.at


Wohnen

Natur, Freunde und Schlaf sind die Zauberformel der Österreicher gegen Alltagsstress, wie ein aktueller IMAS-Report zum vergangenen „Pandemiejahr“ belegt. Welche Faktoren zu tiefem und gesundem Schlaf beitragen, beleuchten wir gemeinsam mit Experten. Text: Petra Kinzl, Lissi Stoimaier Fotos: Hersteller

FÜR EINE GUTE 42


NACHT

© ADA

Wohnen

© Adobe Stock © Adobe Stock


© Reingruber

Wohnen

MATRATZE: PERFEKTE PASSFORM, GESUNDE STOFFE So unterschiedlich jeder Mensch in Körperform, Gewicht und auch Schlafverhalten ist, so verschieden sind auch die Matratzen und Schlafsysteme. Sie müssen ganz einfach harmonieren und zum jeweiligen Schläfer passen. Wie wichtig die Matratze für das Wohlbefinden ist, stellt Gesund-schlafen-Spezialist Wolfgang Reingruber aus Gmunden tagtäglich im Gespräch mit den Kunden fest. Neben der perfekten Passform der Matratze und Unterfederung werde auch der Faktor Gesundheit immer wichtiger für die Menschen. Wir verbringen jeden Tag um die acht Stunden im Bett. Die Materialien liegen lange und nahe an unserem Körper. „Wer sich um seine Gesundheit bemüht, kann auch nicht vor dem Schlafplatz haltmachen“, räumt Reingruber ein und bemerkt einen Positivtrend: „Immer mehr Menschen legen Wert auf Schadstofffreiheit bei Bett und Matratze.“ Natürliche Stoffe und Materialien führen demnach zu mehr Wohlbefinden, weniger Schwitzen und erholsameren Nächten.

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Wohnen

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ie kommen Sie morgens aus dem Bett? Mit aufgeladenen Batterien oder gerädert und gar mit Rücken- und Nackenschmerzen? Der Schlaf ist unser täglicher Energiebooster, damit wir ihn voll ausschöpfen können, braucht es neben frischer Luft das passende Bett inklusive

nissen, zudem ermöglicht die Kooperation mit vielen Partnern mit hohem Qualitätsanspruch, eine große Bandbreite an Schlafzimmeraccessoires aufeinander abgestimmt auszuwählen. Im neuen lichtdurchfluteten Schauraum hat man dazu beispielsweise an den Zirben-­ Aktionstagen vom 4. bis zum 8. Oktober eine gute Gelegenheit.

Matratze und Lattenrost; selbst Kissen und Bettwäsche haben Einfluss auf die nächtliche Erholung. Nichts praktischer, als wenn man alles für einen gesunden Schlaf unter einer Adresse bekommt. Die Traditions­ tischlerei Helmer baut Betten ganz nach individuellem Geschmack und Bedürf46

KONTAKT

TISCHLEREI HELMER Seyringerstraße 44, 2120 Obersdorf Tel.: 02245/38 79 E-Mail: office@helmer-dietischlerei.at www.helmer-dietischlerei.at

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Wer in der Nacht seine Batterien gut auflädt, kommt besser durch den Tag. Die Obersdorfer Tischlerei Helmer bietet alles für den gesunden Schlaf und lädt jetzt zu ihren Zirben-Aktionstagen.

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SCHLAFEN MIT SYSTEM Immer wenn die Matratze und der Lattenrost bzw. die Unterfederung aufeinander abgestimmt sind, ist von einem Schlafsystem die Rede. Betten mit gefederten Untergestellen als Basis werden auch „Boxspring“ genannt. Ursprünglich aus den USA kommend werden auch in Europa Boxspringbetten immer beliebter. Der Vorteil eines hochwertigen Schlafsystems ist die perfekte Einstellmöglichkeit auf den Körper und damit verbunden mehr Gesundheit und Erholung im Schlaf. Wichtig sind darüber hinaus Matratzenauflage, die verwendeten Kissen und Zudecken, denn auch das gehört zu einem perfekten Schlafsystem dazu. Tipp: Eine Reihe von Anbietern laden zum Probeliegen ein. Bei einigen Modellen gibt es auch eine Umtauschgarantie und somit kein Risiko beim Kauf des persönlichen Schlafsystems.

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cken. So kann man jede Wohnidee mit einzigartigen Home Accessoires in die Tat umsetzen, Räume individuell umgestalten und sich und sein Zuhause stets immer wieder neu erfinden. Auch für saisonale Highlights ist gesorgt. Egal, ob man Gäste zum Halloween-Fest erwartet oder ob man herbstliche Kuschelstimmung einziehen lassen will: Dank der großen Auswahl an HomeAccessoires und Deko für jeden Anlass 47

kann man mit TK Maxx das eigene Zuhause nach Lust und Laune ständig ver ändern.

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Schlafzimmer im Einklang mit der Natur (Team 7). Auch Stauraum und Aufgeräumtheit tragen zum Wohlbefinden bei.

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© Shutterstock

Da viele Menschen in den letzten 18 Monaten häufiger oder zum ersten Mal von zu Hause aus gearbeitet haben, besteht ein Bedarf an Schreibtischen, die in Wohn- oder Schlafzimmer passen. Die Designer reagierten. Neue Möbel verwandeln sich so zum Beispiel für das Schlafzimmer vom Computertisch in einen eleganten Schminktisch. Andere Versionen sind eher büroartig, mit Schallschutz, Schubladen­ elementen und Regalen. Im Generellen hat sich das Angebot an Schreibtischen für zu Hause, insbesondere für Kinder, zweifellos auf der Messe extrem erweitert.

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Wohnen

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DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE

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Ida muss umziehen. Weg von ihrem Zuhause, ihrer Schule und vor allem: weg von ihren Freunden. In der neuen Klasse tut sie sich schwer. Eines Tages verkündet ihre Klassenlehrerin Miss Cornfield, dass demnächst jedes Kind in der Klasse ein magisches Tier als Begleiter bekommt. Ausgerechnet die beiden Außenseiter Ida und Benni erhalten als erste ihre neuen Gefährten, die Freunde fürs Leben werden sollen. Ida wird der Fuchs Rabbat an die Seite gestellt, Benni die Schildkröte Henrietta. Die magischen Tiere können nicht nur sprechen, sie haben alle auch einen ganz eigenen Charakter ... Ab 14. Oktober nur im Kino!

Die 20-jährige Bex muss sich im Gefängnis durch ein Resozialisierungsprogramm kämpfen – leicht fällt das der provokativen Einzelgängerin nicht. Trainerin Ava versucht, sie und die anderen „Resis“ mit ihrer Leidenschaft für den Tanz anzustecken und die bisherigen Einzelkämpfer als Gruppe für ein Dance-Battle fit zu machen. Während sich Bex langsam ihren Mitmenschen öffnet, fühlt sie sich vor allem zu Jay hingezogen. Die „Resis“ gewinnen mehr und mehr an Zusammenhalt, doch dann wird Bex auf einen Schlag von ihrer traumatischen Vergangenheit eingeholt ... Ab 14. Oktober nur im Kino!

Die NIEDERÖSTERREICHERIN verlost zwei Turnbeutel und 2 x 2 Kinogutscheine. Das Gewinnspiel finden Sie unter www.dieniederoesterreicherin. at. Teilnahmeschluss ist der 13. Oktober 2021.

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LEBEN „Durch Umgang mit Kindern gesundet die Seele.“ Aus der „Idiot“ des russischen Dichters Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881)

© KastlGreissler

GEWINNSPIEL

KastlGreissler in Prigglitz © dieNikolai

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dieNikolai hat Zuwachs! Eine 100 Prozent Biobabypflege aus der Wachau Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es bei Baby- und Kinderpflege kaum biologische Produkte gibt, während gleichzeitig Hautreaktionen wie Neurodermitis aber auch Unverträglichkeiten bei den Kleinsten immer mehr zunehmen? Gemeinsam mit Kinderärztinnen hat daher dieNikolai eine rein natürliche Pflegelinie mit Rohstoffen aus den eigenen Wachauer Weingärten entwickelt. Diese 100 Prozent biodynamische Creme mit Traubenkernöl, Lindenblütentee und Ghee ist von der ayurvedischen Heilkunst inspiriert. Sie ist besonders gut verträglich und kann helfen, die natürliche Barrierefunktion der Haut zu bewahren. Infos aus dem Nikolaihof unter: www.dienikolai.at

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© dragandok_photo

Die Niederösterreicherin verlost zwei Bio-Baby Pflege-Sets. Das Gewinnspiel finden Sie unter www.dieniederoesterreicherin.at. Teilnahmeschluss: 13. Oktober 2021

as aus Niederösterreich kommende Start-up KastlGreissler hat vor einem Jahr damit begonnen, in ländlichen Regionen Selbstbedienungsshops mit regionalen Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs aufzustellen und damit die Nahversorgung revolutioniert. Orte wie Prigglitz mit nur wenigen hundert Einwohnern mussten viele Jahre ohne Nahversorger auskommen, doch dank Michaela Mandl, der nächsten engagierten Franchisenehmerin, bekommt nun auch Prigglitz einen KastlGreissler. Nach drei Standorten im Tullnerfeld wird damit der vierte Kastl­ Greissler Niederösterreichs eröffnet. Für die junge Mutter und ausgebildete landund hauswirtschaftliche Facharbeiterin Michaela Mandl, die aufgrund der langjährigen Mitarbeit im landwirtschaftlichen Betrieb ihres Lebensgefährten über enormes Wissen zu Herkunft und Produktion von Nahrungsmitteln verfügt, sind die flexiblen Arbeitszeiten eine optimale Lösung. Am Foto: der Prigglitzer Bürgermeister Franz Teix, Michaela Mandl mit Tochter Mia, GF KastlGreissler Österreich Gerald Gross, Österreich-Infos: www.kastlgreissler.com


Leben

Einzigartig wie unser

CODE

© Foto Wilke

GENETISCHER Optimierte Behandlung durch Genanalyse Dr. Catherine Chaput, Fachärztin für Neurologie und Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Schmerztherapie, Wien

Text: Christine Dominkus Foto: beigestellt

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edikamenteneinnahme nach personalisiertem Schema und spezifischem Bauplan? Das gibt es? Seit der Entschlüsselung des menschlichen Erbguts im Jahr 2003 hat die genetische Forschung bedeutende Fortschritte erzielt. Neuerdings können durch Genanalyse die Wirkung wie auch die potenziellen Nebenwirkungen eines Medikaments bestimmt werden. Mithilfe einer umfassenden Blutanalyse kann herausgefunden werden, warum bestimmte Medikamente bei einer bestimmten Person nicht oder nur teilweise wirken bzw. welche Dosierung die beste ist.

Medikamenten – ein großes Thema in der älter werdenden Bevölkerung – sind damit festzustellen. Und die Analyse ist dauerhaft, ähnlich wie die Blutgruppe, ein Leben lang gültig. „Jeder Mensch ist individuell unterschiedlich. Das heißt, dass jeder von uns mit einem einzigartigen genetischen Bauplan ausgestattet ist, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie unser Körper auf Medikamente reagiert und diese abbaut“, so der Pharmakologe Prof. Dr. Markus Paulmichl, Salzburg. „Mit der pharmakogenetischen Untersuchung weiß ich sofort, welches Medikament auf keinen Fall bei dem Patienten funktionieren wird“, ergänzt Prof. Paulmichl. Mögliche Auswirkungen genetischer Veränderungen auf die Wirkung von Medikamenten: • Zu schwache Wirkung • Keine Wirkung • Unerwünschte Nebenwirkungen

Personalisierte Medizin. Jeder Mensch hat in seiner DNA mögliche Mutationen, die seine persönlichen Abbauwege von Medikamenten über die Leber beeinflussen. Daraus resultieren unterschiedliche Reaktionen auf Arzneimittel. Pharmakogenetik ist eine der wichtigsten Säulen der personalisierten Medizin. Baut beispielsweise ein Körper die Wirkstoffe von Medikamenten zu schnell ab, hat man wenig bis gar keine Wirkung. Baut der Körper die Wirkstoffe von Medikamenten zu langsam oder gar nicht ab, erhöht sich deren Konzentration stark bis dramatisch. Die Folge kann eine Überdosierung mit entsprechenden Nebenwirkungen sein.

Pionier am Gebiet der Genanalyse. Genanalysen sollten vor allem bei Personen mit chronischen Erkrankungen durchgeführt werden, die bis dato nicht optimal auf eine Therapie eingestellt wurden. Besonders wertvoll zeigt sich die pharmakogenetische Analyse im Bereich der Inneren Medizin bei der Verschreibung von Blutfettsenkern und Blutverdünnern oder bei chronischen Schmerzen sowie neurologischen und psychatrischen Krankheitsbildern. Chronische Schmerzen beginnen meist schleichend und nehmen im Laufe der Jahre oft zu. Die Vielzahl an Therapiemöglichkeiten macht es weder Arzt noch Patienten leicht, adäquate Hilfe zu finden. Man wird mit der Entscheidung, welche Therapieform die richtige ist, oft allein gelassen.

Maßgeschneiderte Therapie. Anhand einer Genanalyse kann schon im Vorfeld die Art und Dosierung eines Arzneimittels individualisiert gewählt werden. Damit gelingt es, den richtigen Wirkstoff in der geeigneten Dosierung zu finden, um die Wirksamkeit zu verbessern und unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Auch Wechselwirkungen mit anderen 52


Leben

Anhand einer Genanalyse ist es nun möglich, herauszufinden, welche Medikamente in welcher Dosierung für einen Patienten am besten geeignet sind.

Seriosität zählt. Anbieter für genetische Blutanalysen für zuverlässige Diagnosen ist ein ISO-zertifiziertes Spezi­ allabor in Anif bei Salzburg. Die Blutabnahme erfolgt aus­ schließlich beim Arzt – nicht im Internet, nicht in der Apo­ theke –, um eine umfassende Beratung sicherzustellen. Die Genanalyse dauert ca. zwei Wochen, bis die Ergebnisse vorliegen. Die Befunde unterliegen höchster elektronischer Datensicherheit und der Patient bestimmt selbst, wer Ein­ blick in seinen Befund nehmen darf.

Meine Medikation. Meine Genetik. Mein Match. E NTG ELTLI CH E EI NSCHA LT UNG

Dr. Catherine Chaput, Fachärztin für Neurologie und All­ gemeinmedizin in Wien mit Schwerpunkt Schmerztherapie, dazu: „Ich führe bei jedem meiner Patienten eine personali­ sierte, speziell auf ihn zugeschnittene Behandlung durch. Sehr geholfen hat mir dabei unter anderem die pharmakogeneti­ sche Blutanalyse, die ich gerne bei chronischen Schmerzpati­ enten einsetze. Auch wenn die Analysekosten (noch) nicht von der Krankenkasse refundiert werden, ist es meiner Meinung nach unsere Pflicht als Ärzte, alles, was sinnvoll ist, den oft verzweifelten, verängstigten Patienten anzubieten. Obwohl ich anfangs skeptisch war, ist die personalisierte pharmakoge­ netische Genanalyse in meinen Augen eine Pionierleistung in der Medizin, die ich nicht mehr missen möchte. Vor allem bei chronischen Schmerzpatienten verwende ich die Blutanalyse als ein weiteres Tool bei meinem Versuch, Patienten zu helfen. Ob es sich nun um Migräne oder neuropathische Schmerzen handelt – dort, wo Patienten mitten im Arbeitsprozess stehen und langfristig Schmerzmedikamente einnehmen müssen, sehe ich ein großes Potenzial.“

© beigestellt

Prof. Dr. Markus Paulmichl, Facharzt für Physiologie und Pharmakologie in Salzburg

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Migräne?

Don‘t give up! „Ich habe meine Migräne, kannst du bitte leiser sprechen …!“ Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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igräne ist eine Kopfschmerzform, die meist Frauen betrifft, aber auch Männer und Kinder können darunter leiden. Weltweit sind etwa zwölf Prozent der Erwachsenen betroffen. Bei der Migräne kommt es zu anfallsartigen, oft einseitigen Schmerzattacken, häufig mit Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit verbunden. Diese Attacken können von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern und werden mitunter von einer Aura (Lichtblitze, eingeschränktes Sehen u. Ä.) eingeleitet. Treten die Beschwerden zu häufig auf oder sind die Symptome zu stark, kann neben einer Akuttherapie sehr häufig auch eine prophylaktische Therapie nötig sein.

Kalt erwischt. Oft kommt der Migräneanfall unerwartet, kurz vor dem Aufwachen, am Wochenende, wenn man sich entspannen möchte, zu Beginn des Urlaubs oder setzt mit der monatlichen Regelblutung ein. In der Schwangerschaft kann sich die Migräne verbessern oder verschlechtern, nach den Wechseljahren kann sie auch zur Gänze verschwinden. Viele Theorien über mögliche Ursachen der Migräne werden diskutiert, sehr wahrscheinlich sind mehrere Faktoren für das Auslösen einer Migräneattacke verantwortlich. Ein wesentlicher Aspekt dürfte aber eine Vasokonstriktion, d. h. eine Gefäßverengung der Blutgefäße im Kopf, sein. 54


© Anna Stöcher

Leben

„Meist ist es eine Expedition von mehreren Monaten, bis man Hilfe bekommt.“ Priv.-Doz. Dr. Christopher Gonano, Anästhesist, Mitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft

Mit Power zu mehr Lebensqualität. Viele Betroffene leiden jahrelang an Migräne, ohne adäquate Hilfe zu finden. Besonders Verzweifelte greifen zu einem nicht ungefährlichen Cocktail sämtlicher verfügbarer Schmerzmittel, oft Kombinationspräparate, die ihrerseits bei längerer Einnahme einen „medikamenteninduzierten Kopfschmerz“ verursachen oder in größeren Dosen Leber und Niere schädigen. Ein Teufelskreis! Als vor rund 30 Jahren mit den Triptanen die ersten spezifischen Medikamente zur Kupierung der Migräneattacke auf den Markt kamen, hatte eine neue Ära in der Migränebehandlung begonnen. Triptane sind nach wie vor echte Gamechanger und wirken hochspezifisch und effektiv bei Migräne, bei Spannungskopfschmerz zeigen sie jedoch keinen Benefit. Mittlerweile verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung mit der Wirkstoffgruppe der Triptane, die heute routinemäßig zur Therapie der akuten Migräne – mit und ohne Aura – sowie gegen Clusterkopfschmerzen mit großem Erfolg eingesetzt wird. Triptane wirken über eine Stimulierung des Serotoninrezeptors und sind sehr effizient und sicher, zeigen aber bei bestimmten Patientengruppen, v. a. jenen mit Herzerkrankungen, durchaus auch relevante Nebenwirkungen. Eine sorgfältige Beratung durch Arzt oder Apotheker ist daher unbedingt notwendig. Vielfältige Auslöser. Bestimmte Nahrungs- und Genussmittel wie Käse, Meeresfrüchte, Zitrusfrüchte, Alkohol, vor allem Rotwein, Kaffee, aber auch Koffeinentzug, Tee, Konservierungsstoffe zählen zu den bekanntesten Migränetriggern. Häufig lösen auch starke Sinneseindrücke wie starke Düfte (Parfum oder Zigarettenrauch), laute Geräusche und grelles Licht einen Anfall aus. Wetterumschwünge, Hormonschwankungen, Veränderungen des gewohnten Tagesrhythmus, all das sind zusätzliche Trigger, die von den Patienten beschrieben werden. „Mit dem Rat, den Lebensstil zu adaptieren, ist das Problem aber noch lange nicht aus der Welt geschafft“, sagt Priv.-Doz. Dr. Christopher Gonano, Schmerzspezialist und Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin in Wien. Nicht aufgeben und weiter nach der individuell richtigen Therapie suchen, lautet daher sein Credo.

Langer Hürdenlauf. „Was für den einen Patienten hilfreich ist, muss beim anderen nicht wirken. Es ist ein langer steiniger Weg, bis man mit seiner Migräne zurechtkommt“, erklärt der Schmerzspezialist. „Die gute Nachricht lautet, die Migräne kann mit der richtigen Therapie ihr Gesicht zumindest so weit verändern, dass die Anfälle kürzer und weniger intensiv werden können, man fällt dann vielleicht nicht mehr für einen ganzen Tag aus, sondern muss sich vielleicht für ein bis zwei Stunden zurückziehen. Meist ist es eine richtige Expedition von mehreren Monaten oder Jahren, bis man die richtige Hilfe bekommt“, weiß Gonano von Patienten, die seine Schmerzordination aufsuchen. Zwischen den Attacken kann man additive Therapieansätze wie z. B. Biofeedback oder Akupunktur ausprobieren. Für beide Ansätze gibt es gerade wieder rezente Studien, die deren Wirksamkeit unterstützen. Auch Botulinumtoxin-Injektionen sind bei häufigen (mehr als 15 Kopfschmerztage/Monat) und heftigen Migräne­attacken erfolgreich. Die Wirkung von Botulinumtoxin hält ähnlich wie bei ästhetischen Indikationen nicht länger als drei bis vier Monate an. Niemals aufgeben. Unter Migräne leidet aber nicht nur der Betroffene selbst, häufig ist das Leben aller Familienmitglieder mitbetroffen. In Selbsthilfegruppen können Betroffene wertvolle Tipps, wie das Erkennen der individuellen Leistungsgrenzen, bekommen oder auch „nur“ erkennen, dass sie mit „ihrer“ Migräne nicht alleine sind.

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BALANCE kommen

Damit wir uns wohlfühlen, ist ein gesunder Intimbereich besonders wichtig.

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Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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ei Frauen im gebärfähigen Alter sind Infektionen der Scheide durch Pilze oder Bakterien häufig. Die bakterielle Vaginose, auch als Gardnerellen-­Infektion bezeichnet, ist keine klassische Geschlechtskrankheit, sondern vielmehr ein bakterielles Ungleichgewicht in der Scheidenflora. Durch Geschlechtsverkehr kommt es zum Ping-PongEffekt und Keime werden hin und her übertragen. Der Partner muss aber nicht notwendigerweise erkranken. Typische Symptome einer bakteriellen Vaginose können ein dünner gräulicher Ausfluss, fischiger Geruch, Juckreiz, Überempfindlichkeit, Rötungen und Schmerzen im Intimbereich sein.


Leben Was ist ein Scheidenpilz? An zweiter Stelle der Infektionen im Vaginalbereich steht die vulvovaginale Candidose oder der Scheidenpilz, vorwiegend durch Candida albicans verursacht. Doch aufgepasst: Pilze finden sich auch in der gesunden Scheidenflora. Mit molekularbiologischen Methoden wurde bei bis zu zwei Dritteln der untersuchten Frauen eine Pilzbesiedelung der Scheide nachgewiesen. Zur Infektion kommt es erst bei einem geschwächten Immunsystem. In Mitteleuropa seltener sind schließlich die Trichomonaden-Infektionen der Scheide, die antibiotisch zu behandeln sind. Typisch für den Scheidenpilz ist der (starke) Juckreiz und der weiß-krümelige, geruchlose Ausfluss. Auch Brennen beim Wasserlassen kann ein Zeichen eines vaginalen Pilzes sein. Schwere Scheidenpilzverläufe mit starkem Juckreiz können schmerzhafte Risse und wunde Stellen im Intimbereich verursachen. Standardmäßig wird die Pilzinfektion mit Antimykotika in Form von Tabletten, Cremes oder Zäpfchen behandelt. Auch präbiotische Produkte auf Grundlage natürlicher Inhaltsstoffe bieten Hilfe. Wer redet schon über Scheidentrockenheit? Weder die Patientinnen in der gynäkologischen Sprechstunde noch die Ärzte. Die trockene Scheide ist ein vernachlässigtes Problem, denn zu oft wird eine Scheidentrockenheit als normaler Alterungsprozess betrachtet. Es gibt viele Gründe, warum das Thema so übergangen wird: Einerseits reden Frauen nicht gerne darüber, weil sie sich schämen, andererseits finden Frauenärzte oft nicht die Zeit, über sexuelle Themen mit ihrer Patientin zu sprechen. Das Fazit: Frauen und ihre Partner ignorieren die Trockenheit der Scheide

und leiden im Stillen, berichtete der englische Gynäkologe Dr. Nick Panay aus London auf einem internationalen Gynäkologenkongress in Florenz. Dabei sei die Behandlung einfach und sicher und sie kann die Lebensqualität der Frau enorm verbessern. Sexualleben und Lebensqualität beeinträchtigt. Zu den häufigsten Symptomen der trockenen Scheide zählen vaginaler Juckreiz, Schmerzen und Brennen nach dem Geschlechtsverkehr. Denn der Vaginalbereich reagiert besonders empfindlich auf den Abfall der Östrogene im Alter. Schleimhaut und Haut von Vagina und Scheideneingang werden dünner und leichter verletzlich und die Spannkraft der großen Schamlippen lässt nach. Durch den Abfall des Östrogens steigt der pH-Wert in den schwach sauren bis eher neutralen Bereich, wodurch auch das Wachstum krankmachender Mikroorganismen unterstützt wird. Infolgedessen erkranken die Frauen häufiger an einer bakteriellen Vaginose oder Harnwegsinfekten. Bei leichten Beschwerden kann frau ganz einfach mit einem lokalen nicht hormonellen Feuchthaltemittel gegensteuern. Die nicht hormonellen Feuchtigkeitsgels und -cremes sind eine gute Alternative für Frauen, die kein Östrogen bekommen dürfen oder es nicht möchten. Sie unterstützen zusätzlich das natürliche Reparatursystem des Gewebes und stellen den für die Vagina optimalen pH-Wert her. Die leicht saure Umgebung unterstützt die Entwicklung der Milchsäurebakterien und optimiert so die gesamte Vaginalflora. Andernfalls ist eine hormonelle Substitution, die der Gynäkologe verordnen muss, ein Therapieansatz bei stärkeren Symptomen.

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Wenn einen „das Fieber packt“ … Harnwegsinfekte ziehen sich durch das Leben der Frau.

Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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arnwegsinfektionen (HWI), im Volksmund auch Blasenkatarrh oder Blasenentzündung genannt, sind ein leidiges Thema. Wir sprachen mit der Kärntner Urologin Dr. Claudia Pitzler, die im Sommer 2018 die Kassenarztstelle für Urologie in Hermagor übernommen hat. NIEDERÖSTERREICHERIN: Warum haben Sie das Fach Urologie gewählt? Dr. Claudia Pitzler: Das war wahrscheinlich Zufall oder eben Bestimmung. Die Urologie war mein erstes Fach im Turnus. Unter Aufsicht eines Facharztes durfte ich kleinere Operationen selbstständig durchführen und es hat mich

ganz einfach „das Fieber gepackt“. Ich habe die Urologie als sehr spannend und abwechslungsreich empfunden.

fekten und wenn Antibiotika eingenommen werden, sollte eine urologische Abklärung erfolgen.

Welche Symptome kennzeichnen einen Harnwegsinfekt? Die gängigsten Symptome sind Brennen beim Urinieren, häufiger Harndrang, Unterbauchkrämpfe, Fieber und Nierenschmerzen.

Kann sich hinter den Beschwerden auch eine Geschlechtskrankheit verstecken? Bis zu einem gewissen Grad ja, manche Symptome sind überlappend. Ausfluss aus der Harnröhre mit weißlichem Sekret kann auf eine sexuell übertragene Krankheit hinweisen. Die klinischen Zeichen sind überschneidend und hier kann nur ein Abstrich Klarheit verschaffen. Die Symptome von Geschlechtskrankheiten sind Ausfluss, Jucken, Brennen, Rötung, weißliche/gelbliche Beläge,

Wann sollte ein Urologe, eine Urologin aufgesucht werden? Wenn der Harnwegsinfekt nur einmal auftritt, sind Hausarzt oder Gynäkologe die ersten Ansprechpartner. Bei immer wiederkehrenden Harnwegsin58

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Leben

Welche Untersuchungen werden bei der Urologin vorgenommen? Beim Harnwegsinfekt wird der Harn untersucht. In den meisten Fällen mache ich einen Ultraschall der harnableitenden Organe, um festzustellen, ob sich die Blase vollständig entleert oder sich Restharn bildet. Im Ultraschall sehe ich auch, ob die Niere Entzündungen aufweist. Andere diverse Untersuchungen wie zum Beispiel die Bestimmung des Katheterharns bei der Frau, bei dem mit einem Einmalkatheter der Harn aus der Blase gewonnen wird, lassen eine genaue Bestimmung der Bakterien im Harn zu. Es wird eine Harnkultur angelegt, die in einem Brutschrank bei Körpertemperatur bebrütet wird, und man testet aus, welche Bakterien nachweisbar und auf welche Antibiotika diese sensibel sind. Oft ist der Harn, den man im Becher sammelt, mit Bakterien (und Blut) kontaminiert. Denn die Harnröhre wird durch die Schamlippen verdeckt und in diesem Bereich befinden sich immer viele Bakterien. Wenn man den Harn im Becher auffängt, schwemmt man auch die an der Haut haftenden Bakterien mit und das Ergebnis ist nicht eindeutig. Frauen nehmen oft auch ohne größere Beschwerden Antibiotika und deshalb sollte man nur dem Harn vertrauen, der direkt aus der Blase mittels Katheter entnommen wird. Dies gilt vor allem bei häufig wiederkehrenden Infekten. Diese Untersuchung ist kaum schmerzhaft

und in fünf Sekunden vorbei. Eine weitere Untersuchung zur Abklärung ständig wiederkehrender Infekte ist die Blasenspiegelung, bei der mittels Kamera die Blase „von innen“ betrachtet werden kann. Hierzu wird steriles Wasser in die Blase gefüllt, um sie besser beurteilen zu können, z. B. bei häufigen Infekten, blutigem Harn, „Reizblase“ oder bei Verdacht auf Blasensteine.

© Christian Bodlaj

geschwollene Lymphknoten. Hier erfolgt die Abklärung über eine Harnprobe oder den Abstrich. Im frühen Stadium sind Geschlechtskrankheiten mit Antibiotika gut behandelbar.

Dr. Claudia Pitzler, Fachärztin für Urologie in Hermagor

Sollten Frauen mit einer vollen Blase zur Urologin gehen? Ja, es ist besser, mit voller Blase zur urologischen Untersuchung zu kommen, weil immer Harn abgenommen wird. Und es gibt auch Ultraschalluntersuchungen, die man bei voller Blase machen möchte. Sonst muss die Patientin warten und trinken und warten und … Was kann passieren, wenn Bakte­ rien aufsteigen und in das kleine Becken wandern? Wegen der Kürze der weiblichen Harnröhre von nur drei Zentimetern und bei geschwächtem Immunsystem

können die Keime über die Harnleiter weiter in die Niere wandern und dort eine Nieren­beckenentzündung hervorrufen. Den banalen Harnwegsinfekt kann man oft mit einfachen Hausmitteln wie viel trinken (z. B. Blasentee), Wärmeflasche, Kernsackerl, Schmerzmittel, krampf­lösenden Medikamenten gut in den Griff kriegen. Wenn der HWI häufiger auftritt oder intensiver wird, sollte ein Urologe konsultiert werden. Werden HWI mit dem Alter häufiger? Eine Spitze der HWI ist das junge Erwachsenenalter. Eine häufige Ursache ist Sex, denn viel Bewegung in der Gegend bringt die krankmachenden Bakterien (zumeist die eigenen Darmbakterien) in Schwung. Nicht umsonst existiert der Name „Honeymoon-Zystitis“. Auch hormonelle Veränderungen wie die Schwangerschaft oder der Wechsel begünstigen Harnwegsinfekte. Im Wechsel wird die Schleimhaut dünner, empfindlicher und die Bakterien haften leichter an. Wie kann man Harnwegsinfekte vermeiden? Zumindest eineinhalb Liter Wasser trinken und regelmäßig die Blase entleeren. Ein Mal täglich aufs WC gehen, ist zu wenig! Verdünnten Apfelessig abends trinken hilft, denn eine Ansäuerung des Harns ist günstig. Es gibt etliche pflanzliche Inhaltsstoffe wie Kresse, Kren, Liebstöckl, Tausendguldenkraut, Preiselbeeren, Rosmarin, Hibiskus und Propolis, die keine Nebenwirkungen haben und gut wirken. Eine Schluckimpfung mit abgeschwächten E.-coli-Bakterien (eine Kapsel täglich für drei Monate) stärkt die Abwehr.

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Leben

Trockene Augen durch Bildschirmarbeit Kaum jemand arbeitet heutzutage ohne den Einsatz eines Laptops oder Computers. Das corona­ bedingte Homeoffice und Homeschooling hat die Bildschirmarbeit nun noch weiter ansteigen lassen. Immer mehr Menschen leiden deswegen unter Trockenheitsbeschwerden der Augen. Text: Carola Wachholder Foto: Shutterstock

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urchschnittlich fünf bis acht Stunden täglich schauen Jugendliche und Erwachsene auf einen Bildschirm. Die vermehrte Bildschirmarbeit führt dazu, dass

Greifen Sie nach der Sonne – mit den Vitamin D3 Kapseln von BI LIFE. Damit stärken Sie Ihr Immunsystem und unterstützen Sie die Aufnahme von Calcium und Phosphor für vitale Zähne, Knochen und Muskeln. Nähere Informationen finden Sie unter: www.bipa.at/bi-life-vitamin-d3. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

weniger Augenbewegungen gemacht werden und sich der schützende Tränenfilm nicht mehr so gut auf dem Auge verteilt, so Dr. Peter Gorka, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie: „Die Tränenflüssigkeit unserer Augen besteht aus Wasser, das die Tränendrüse produziert, sowie aus Eiweißstoffen, Schleimstoffen und Lipiden. Diese kompliziert zusammengesetzte Flüssigkeit schützt das Auge. All diese Komponenten können durch die Bildschirmarbeit gestört sein.“ Auch die Lidschlagfrequenz, also das natürliche Blinzeln, sinkt durch den starren Blick auf den Bildschirm, was die gleiche Wirkung hat. Die elektrische Wärme, die Laptops und Co. verursachen, trocknet die Raumluft zusätzlich aus. Viele Menschen leiden deshalb am sogenannten „Office-Eye-Syndrom“, einer Übermüdung oder Entzündung der Augen durch bildschirmbezogene Trockenheitsbeschwerden. Symptome trockener Augen. Die Symptome reichen von Brennen, Jucken, Trockenheitsgefühl, Augenrötung bis hin zu Unverträglichkeit von Kontaktlinsen oder Kosmetika. „Durch die Austrocknung wird die Augenoberfläche un­eben, dadurch entsteht unscharfes Sehen und vermehrte Augenermüdung. Man kann 60

das mit dem Effekt eines schlecht eingestellten Scheibenwischers vergleichen“, so der Experte. Die Überlastung der Augen kann darüber hinaus auch zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Lichtempfindlichkeit führen. Genügend Pausen einlegen. Für das Auge bedeutet Bildschirmarbeit Schwerarbeit. Um die Augen zu entlasten, empfiehlt Dr. Gorka deshalb, genügend Pausen einzulegen. Laut der Bildschirmarbeitsverordnung wäre das jede Stunde zehn Minuten Pause oder 20 Minuten Pause nach jeder zweiten Stunde. Auch ein angemessener Abstand zum Bildschirm (50 bis 75 Zentimeter) und das Durchführen von Augenmuskeltraining ist der Augengesundheit zuträglich. Die Übungen sind z. B.: Blick in die Ferne schweifen lassen, achterförmige Bewegungen machen oder schnelles Blinzeln. Dadurch wird die Augenmuskulatur gefordert und die Produktion des Tränenfilms angeregt. Da durch die Digitalisierung die Bildschirmzeit ohnehin steigt, sollte man in der Freizeit nicht länger als zwei Stunden täglich auf einen Bildschirm blicken. Dazu zählen Freizeitaktivitäten wie Fernsehen, Internetnutzung und Spiele am Smartphone.


© Peter Gorka

Dr. Peter Gorka, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Fachgruppenobmann NÖ

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Prävention trockener Augen. Um die Augen präventiv zu pflegen, rät der Mediziner dazu, möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen und nicht nur Raumluft an die Augen zu lassen. Wer einen Tag mit viel Bildschirmarbeit hinter sich hat, kann die Augenlider mit kalten Kompressen kühlen. Das wirkt abschwellend und regt den Lymphabfluss an. Die regelmäßige Anwendung von konservierungsmittelfreien, befeuchtenden Augentropfen bieten, laut Dr. Gorka, trockenen Augen die Feuchtigkeit, die sie benötigen. Diese Befeuchtung wirkt sich positiv auf die Augengesundheit aus, denn durch die vermehrt ansteigende Bildschirmarbeit wird Augenbefeuchtung immer wichtiger.„Mit unserer Haut gehen wir seit einigen Jahren sehr achtsam um. Wir verwenden Feuchtigkeitscremen und UV-Schutz. Diese Aufmerksamkeit benötigen auch unsere Augen. In Zukunft werden künstliche Tränen und pflegende Augentropfen ausschlaggebend für die Augengesundheit sein.“ Derartige Produkte – wichtig: möglichst ohne Konservierungsstoffe – befeuchten die Augenoberfläche und verbessern die Qualität des Tränenfilms. Die jährliche Kontrolle beim Augenarzt, der den Tränenhaushalt des Auges untersucht und Tipps zur Augenpflege gibt, rundet die Vorsorge ab.

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Leben

Kindliche

ABWEHRKRÄFTE stärken

Das Mikrobiom im Mund als erste Abwehrbarriere gegen unliebsame Keime in Mund, Nase und Rachen Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

K

inder und Jugendliche sind in Kindergärten und Schulen einer Vielzahl von Keimen ausgesetzt. Kleinkinder haben besonders oft mit Infekten der oberen Atemwege zu kämpfen, erklärt der Fachgruppenobmann der österreichischen HNO Ärzte, PD Dr. Wolfgang Luxenberger, Frohnleiten, Steiermark. Obere Atemwegsinfektionen bis zu

zehn Mal im Jahr, vom simplen Schnupfen angefangen bis hin zu Mandel- oder Rachenentzündung, sind bei Kleinkindern normal, sagt der HNO-Fachmann. Der Mund-, Nasen- und Rachenraum ist die erste Station, die krankmachende Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren aus der Luft erreichen, und tatsächlich hat dieser Bereich eine Schlüs62


© cdo

Leben

selfunktion in der Immunabwehr inne. im Hals-, Rachen- und Ohrenbereich findet man den nützlichen Streptokokkenstamm Die zentrale Abwehrbastion wird dabei PD Dr. Wolfgang Luxenberger, von den dort beheimateten nützlichen wie den Streptococcus salivarius K12 nachHNO-Arzt Frohnleiten Bakterien eingenommen. Für die natürliweislich in geringerer Anzahl, jedoch gleichzeiche Stärkung der Mundflora speziell bei den tig eine erhöhte Anzahl krankmachender Keime. Jüngsten, aber auch bei deren Eltern und GroßLeider verlieren etwa 60 Prozent der Bevölkerung eltern können auch Probiotika hilfreich sein. dieses gute Bakterium im höheren Alter sogar vollständig. Schon gehört? Es wird nicht nur das Mikrobiom im Darm intensiv beforscht, das Einfluss auf unsere Gesundheit hat, sondern auch das Mikrobiom im Mund rückt seit Jahren mehr in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Ein gesundes orales Mikrobiom besteht aus rund 800 bis 1.000 verschiedenen Bakterienarten. Seine Zusammensetzung variiert je nach Alter und Gesundheitszustand. Auch unsere Lebensweise hat starken Einfluss auf diese Bakteriengemeinschaft: Ungesunde Ernährung, Vorerkrankungen, Medikamente, Stress und Hormonspiegel oder starke Schwankungen des pH-Werts innerhalb der Mundhöhle, etwa durch zuckerreiche Nahrung, können das Mundmikrobiom negativ beeinflussen. Die Vielfalt und die Anzahl an nützlichen Bakterien können schwanken. Es entsteht ein Ungleichgewicht, eine sogenannte Dysbiose, die dazu führt, dass unser orales Mikrobiom seine Aufgaben in der Immunabwehr nicht mehr ausreichend erfüllen kann. Schädliche Keime und speziell Viren können sich so in Mund, Nase, Rachen und Ohren vermehren und auf den gesamten Körper ausbreiten. Entzündungsreaktionen oder grippale Infekte sind unangenehme Folgen. Dazu gehören auch die speziell unter Kindern besonders häufigen und äußerst schmerzhaften Mandel- und Mittelohrentzündungen.

Immunabwehr beginnt im Mund. Kinder sind durch den engen Kontakt mit Gleichaltrigen und das noch nicht vollständig ausgebildete Immunsystem besonders anfällig für Infekte. Deshalb ist es sinnvoll, speziell das orale Mikrobiom von Kindern im Mund- und Rachenraum durch Strepto­coccus salivarius K12 zu ergänzen und das Immunsystem darüber hinaus mit Vitamin D zu versorgen. Denn Vitamin D ist neben Vitamin C ein Booster des Immunsystems. Speziell dafür wurde ein Probiotikum entwickelt. Um das kindliche Immunsystem zu stärken, kann man Streptococcus salivarius K12 oral zuführen. Auch Erwachsene können für die Unterstützung von Mundflora und Abwehrkraft darauf zugreifen – für ein gesundes Immunsystem kann man nicht genug tun.

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Streptokokken: Nicht alle sind schädlich. „Streptokokken sind häufige Bakterien, die in der Regel mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Weniger bekannt ist, dass es – ähnlich wie in der Darmflora – auch in der Mundflora ‚gute‘ und ‚böse‘ Bakterienarten aus derselben Familie gibt“, erklärt Mikrobiomexpertin Mag. Anita Frauwallner, Graz. Während krankheitserregende Streptokokkenstämme (z. B. Streptococcus pneumoniae oder Streptococcus pyogenes) Mandel-, Lungen- oder Nasennebenhöhlenentzündungen verursachen, bewirken andere Streptokokken das genaue Gegenteil – sie wirken protektiv.

… auch für Hals und Ohren!

Streptococcus salivarius K12 ist nützlich. Dieser in 19 Studien hervorragend erforschte Bakterienstamm ist für den Aufbau einer gesunden Mundflora entscheidend und bereits kurze Zeit nach der Geburt im Mund von Babys nachweisbar. Der wichtige Leitkeimstamm produziert antibakterielle Substanzen, sogenannte BLIS (BLIS: bacteriocin-like inhibitory substances), die ganz speziell ihre krankmachenden Bakterien-„Verwandten“ innerhalb kürzester Zeit abtöten – davon profitiert speziell der Mund-, Nasen- und Rachenraum, aber auch das gesamte körpereigene Immunsystem wird weniger belastet. Bei Kindern mit häufig wiederkehrenden Infekten Vitamin D trägt bei Kindern und Erwachsenen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

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Leben

Nahrungsmittelunverträglichkeit:

der Weg zur

richtigen Diagnose Immer mehr Menschen leiden an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Gleichzeitig nimmt jedoch auch die Zahl gesunder Menschen zu, die auf gewisse Nahrungsmittel verzichten, weil sie fürchten, an einer Unverträglichkeit zu leiden.

Text: Carola Wachholder Fotos: Shutterstock

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okalaugenschein in einem Wiener Kaffeehaus: Eine Freundin bestellt Cappuccino mit Mandelmilch, die nächste eine fettarme Hafermilch, eine andere wiederum einen Verlängerten mit Sojamilch. Einen Kaffee mit herkömmlicher Kuhmilch trinkt hier laut dem Besitzer kaum einer mehr. „Vertrage ich nicht“, sagen manche, „zu ungesund“ behaupten andere. Immer mehr Menschen verzichten auf Nahrungsmittel, weil sie diese für ungesund halten – ein Trend, der laut Diätologin Barbara A. Schmid Risiken in sich birgt. „Es ist kein Vorteil, wenn sich Menschen ohne medizinische Begründung laktosefrei ernähren. Der Milchzucker ist per se nicht ungesund, nur wenn dieser im Zuge der Verdauung nicht ausreichend aufgespalten wird, kann er zu Beschwerden führen. Eine medizinische Abklärung ist deshalb wichtig.“ Laut der Diätologin kann etwa auch die oftmals angestrebte „gesunde“

Ernährung Verdauungsprobleme auslösen. Mit dem Vorhaben, sich besonders gesund zu ernähren, verzichten viele Menschen etwa auf Fleisch, Fisch oder Milchprodukte und essen stattdessen viel Obst und Gemüse. Die physiologische

Fresh fruits with label German: Fructose

Unverträglichkeiten durch ultra-­ processed Food. Gleichzeitig scheinen „ultra-verarbeitete Produkte“ mit dem Anstieg von Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Zusammenhang zu stehen. Sie sind so hergestellt, dass sie bei Bedarf sofort verzehrt werden können, und beinhalten viele Stoffe, um Geschmack, Farbe und Haltbarkeit zu gewährleisten. Diese können sich laut der Expertin ungünstig auf die Darmflora auswirken.

Toleranzschwelle der Fruktoseaufnahme könnte somit überschritten werden, was Darmbeschwerden auslösen kann. „Viele glauben, Fruktose findet man nur im Obst. Doch Fruchtzucker ist Teil aller pflanzlichen Lebensmittel, zum Beispiel auch von Karotten oder Erdäpfeln.“

Nahrungsmittel­ un­verträglichkeit er­­­ kennen. Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit entwickelt man gegen einen bestimmten Bestandteil in einem Nahrungsmittel eine Unverträglichkeit. Bei der Laktoseintoleranz etwa ist das Enzym Laktase nicht ausreichend vorhanden. Dieses spaltet den Milchzucker in seine aufnehmbaren Einzelbestandteile. Bleibt der Milchzucker ungespalten, kann dies zu Blähungen und Durchfall führen. Bei der Fruktosemalabsorption

64


NahrungsmittelLeben unverträglichkeit?

Young woman with dairy allergy holding glass of milk on color background

Hilft auf natürliche Weise beim Abbau von Histamin, Laktose und Fruktose! Weitere Infos unter www.alles-essen.at

Barbara A. Schmid, Diätologin, Schwerpunkt Magen-Darm-Erkrankungen und Ernährungspsychologie 65

859_SCI_0721

Diagnose und Behandlung. Um eine Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit medizinisch zu diagnostizieren, wird der H2-Atemtest angewandt. Der Patient bekommt eine Milchzucker- bzw. eine Fruchtzuckerlösung zu trinken. Durch die Ausatemluft wird gemessen, in welchem Ausmaß dieser verwertet

werden konnte oder ob er später Probleme verursacht. Bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz wird ein Bluttest durchgeführt, um die Diaminoxidase (DAO), das Abbauenzym, zu messen. Ein genaues Beschwerdeprotokoll, in dem festgehalten wird, was und wie viel die Betroffenen gegessen haben und wie sich danach ihre Beschwerden darstellen, ist laut Diätologin Barbara A. Schmid für die zielführende Abklärung ratsam. Nur so kann man Rückschlüsse zwischen Konsum und Beschwerden ziehen, Untersuchungen entsprechend anordnen und darauf aufbauend einen individuellen Ernährungsplan erstellen. Das Ziel: die Entlastung des Darms, die Regeneration der Darmschleimhaut sowie die Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffversorgung, um so eine dauerhafte Darmgesundheit zu erreichen.

© Bernhard Noll

gibt es zu wenig „Transporter“, die dabei helfen, den Fruchtzucker in die Darmschleimhaut aufzunehmen. Der Fruchtzucker gelangt somit in die unteren Darmabschnitte und sorgt dort für Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bei einer Histaminintoleranz reagiert der Körper auf eine erhöhte Menge an Histamin mit Unverträglichkeitsreaktionen. Da Histamin selbst im Körper produziert wird, liegt bei Betroffenen meist eine Abbaustörung vor. Eine Störung dieses Abbauprozesses kann zu Kopfschmerzen, Hautreaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden führen. Laktose, Fruktose und Histamin haben laut Diätologin Barbara A. Schmid unterschiedliche Ursachen, zeigen jedoch häufig ähnliche Symptome. Der Weg zur richtigen Diagnose ist daher oft ein langwieriger. „Es gibt nicht ein Kardinalsymptom, von dem man sofort auf eine Diagnose schließen kann. Wichtig ist deshalb, gezielt medizinisch abzuklären, und das mit seriösen, gesicherten Methoden.“

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Leben

Sie ist klein und gemein:

Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

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DIE

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Allergien nehmen zu. Jeder vierte Österreicher leidet an einer allergischen Erkrankung, mehr als ein Drittel davon an einer Hausstaubmilbenallergie.

enschen, die an einer Hausstaubmilbenallergie leiden, sind das ganze Jahr über betroffen. Vor allem im Herbst/ Winter sind allergische Beschwerden auf die Hausstaubmilbe besonders häufig und vermindern unter anderem die Schlafqualität. Oft werden die Beschwerden mit einer Verkühlung verwechselt. Startet die Heizperiode und wird die Luft trockener, werden die Allergene aufgewirbelt und eingeatmet. Dazu kommt, dass wir in der kalten Jahreszeit weniger lüften und auch mehr Zeit in Innenräumen verbringen. Die Hausstaubmilbenallergie gilt als die „graue Maus“ unter den Allergien, obwohl sie die häufigste Ursache für ein allergisches Asthma ist, wenn sie unbehandelt bleibt.

Lebensraum Bett. Die Hausstaubmilbe (HSM) gehört zur Familie der Spinnentiere, sie sind winzig (0,1 bis 0,5 Millimeter) und mit freiem Auge nicht sichtbar. HSM ernähren sich in erster Linie von den Hautschuppen. Ihr wichtigster Wohnraum ist das Bett. Die höchsten Milbenkonzentrationen werden in Bettdecken, Kopfpolstern, Plüschtieren und Matratzen gefunden. Ein milbenfreies Kopfkissen gibt es nicht, selbst gereinigte Kissen enthalten einige 10.000 Milben. Jahrelang ungewaschene Kissen enthalten bis zu 400.000 Milben. Die HSM benötigt eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent und Temperaturen

AU BM ILB

über 24 °C, um zu überleben und sich zu vermehren. Die Allergene sind hauptsächlich in den Ausscheidungen aber auch im Körper der Milbe enthalten. Ein Gramm Hausstaub kann zwischen 500 und 100.000 Milben enthalten und daher noch viel mehr Kotbällchen. Diese zerfallen, werden mit dem Hausstaub aufgewirbelt, eingeatmet und können dann bei Allergikern Symptome auslösen. Typische Symptome der Milbenallergie. Das vordergründige Symptom ist eine Nasenatmungsbehinderung. Die Nase ist (vor allem) in der Nacht blockiert, man erwacht morgens schlecht erholt mit verschleimten Atemwegen. Die verstopfte Nase am Morgen ist ein typisches erstes Anzeichen einer Hausstaubmilbenallergie. Eine ständig blockierte Nase, teilweise auch Husten führen oft erst später zum allergologisch geschulten Arzt. Je länger Symptome wie ein allergischer Schnupfen unbehandelt bleiben, umso mehr sinkt die Lebensqualität und steigt die Gefahr für Asthma bronchiale. Die NIEDERÖSTERREICHERIN im Gespräch mit Prim. Dr. Peter Ostertag, Leiter der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung im Krankenhaus Kufstein. 66

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NIEDERÖSTERREICHERIN: Wie gefährlich ist Asthma bedingt durch Milbenallergie? Prim. Dr. Peter Ostertag: Asthma bronchiale kann ohne Behandlung durchaus gefährlich werden. Mit der adäquaten Behandlung können die meisten Betroffenen aber ein Leben ohne wesentliche Einschränkung führen. Etwa 30 Prozent der Patienten leiden an einem schweren Asthma, das einer intensiveren Behandlung bedarf. Wie wird die Allergie behandelt? Bei jeder allergischen Erkrankung stehen drei therapeutische „Säulen“ zur Verfügung: erstens das Vermeiden des Allergens, die sogenannte „Allergenkarenz“. Hat der Patient keinen Kontakt mit seinem Allergen, so wird er auch nicht erkranken und somit keine Beschwerden haben (Stichwort Wohnraumsanierung!). Zweitens die medikamentöse Therapie. Vor allem bei Atemwegsallergien wie z. B. Heuschnupfen und Asthma stehen Kortison-


Leben

© HNO-BKH-Kufstein

sprays und Tabletten im Vordergrund. Dabei werden die Symptome aber lediglich unterdrückt. Setzt man die Medikamente ab, kommen die Beschwerden wieder. Drittens die spezifische Immun­therapie (SIT), „Hyposensibilisierung“ oder „Allergie-Impfung“. Die spezifische Immuntherapie ist die einzige Therapie, die die zugrundeliegende Erkrankung behandelt und damit auch den Verlauf einer allergischen Erkrankung beeinflussen und zur Heilung führen kann.

Prim. Dr. Peter Ostertag, Leiter der HNO-Abteilung am BKH Kufstein

Wird die SIT von Krankenkassen refundiert? Obwohl die spezifische Immuntherapie eine teure Therapie ist, wird diese komplett von der Krankenkasse übernommen. Auch daran kann man ablesen, wie erfolgreich sie ist, da sie nämlich Folgebehandlungen verhindern und damit Kosten einsparen kann.

Wie funktioniert die SIT und ist sie auch zu Hause durchführbar? Die SIT behandelt die „falsch“ laufenden Reaktionen unseres Immunsystems. Das bewirkt, dass der Patient dem Allergen gegenüber zunehmend wieder toleranter wird, d. h., auf dieses nicht mehr (krankhaft) reagiert. Die „subkutane“ Immuntherapie in Form von Spritzen unter die Haut kann nur beim Arzt durchgeführt werden, die „sublinguale“ Immuntherapie hingegen, bei der das Allergen durch Tropfen oder Tabletten unter die Zunge eingebracht wird, kann auch zu Hause gemacht werden. In beiden Fällen ist es wichtig, die Therapie lange (in der Regel drei Jahre) durchzuführen.

Tipps bei Milbenallergie • Bettwäsche oft wechseln und bei mehr als 60 Grad waschen • Luftfeuchtigkeit niedrig halten, öfter lüften • Kuscheltiere waschen oder zeitweise in den Gefrierschrank geben • Verwendung von milbendichten Bettbezügen, sogenannten „encasings“ • Eigene Bettwäsche in den Urlaub mitnehmen • Staubsauger mit HEPA-Filter • Ursachenbekämpfung durch spezifische Immuntherapie

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Leben

Starke Immunität durch Kreativität und Lebensfreude Es gibt viele Booster für ein starkes Immunsystem. Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

NIEDERÖSTERREICHERIN: Wodurch kann man das Immunsystem stärken? Mag. Dr. Ronald Ecker: Indem man so lebt, wie es die Natur vorgesehen hat. Das ist in unserer Wohlstandsgesellschaft

nicht leicht möglich, aber jede Anstrengung in diese Richtung ist positiv. Tägliches Bewegen, möglichst naturbelassene Ernährung, bewusstes Einhalten von Regenerationsphasen – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Was schwächt das Immunsystem? Extreme Dinge schwächen das Immunsystem: Nach einem Marathonlauf ist man mehr gefährdet, sich einen Infekt einzufangen. Nur auf der faulen Haut liegen schwächt das Immunsystem ebenso. Extremer Stress ist genauso schlecht wie ständige Langeweile mit der Gefahr des Bore-­ outs. Über Junkfood braucht man nicht 68

zu diskutieren, nur penibel auf gesunde Ernährung achten kann allerdings auch krank machen. Welche Vitamine stärken das Immunsystem? Vitamine und Mikronährstoffe sind essenziell für ein funktionierendes Immunsystem: Vitamin C kann der Körper selbst gar nicht herstellen, wir sind somit angewiesen auf eine Zufuhr über frisches Obst und Gemüse. In gewissen Situationen empfehle ich eine Substitution – dann gerne auch in höherer Dosis. Zudem bin ich ein Verfechter von hochdosierter Vitamin‑C-Infusionstherapie. Für die Vita-

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as Immunsystem hat zwei Hauptaufgaben: gefährdende Krankheitserreger oder Fremdstoffe abzuwehren und krankhaft veränderte körpereigene Zellen zu erkennen und zu beseitigen. Die NIEDERÖSTERREICHERIN im Gespräch mit Mag. Dr. Ronald Ecker, Arzt für Allgemein- und Sportmedizin aus Marchtrenk.

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min‑D-Produktion im Körper braucht es Sonne auf „nackter Haut“ – idealerweise täglich und je nach Hauttyp zehn bis 20 Minuten Sonneneinwirkung auf unbedeck‑ te Arme und Gesicht: Im Winter ist das unmöglich, im Sommer für viele schwierig. Somit macht es Sinn, zumindest über die Wintermonate das „Sonnenhormon“ zu substituieren: Die Empfehlungen von 800 IE pro Tag ist meines Erachtens sub‑ optimal, ich empfehle Dosen von 2.000 bis 4.000 IE pro Tag, um optimale Blut‑ spiegel zu erreichen. Wie viel Sport ist günstig? Es gibt klare Empfehlungen für das optimale Training, entscheidend ist jedoch die Freude am körperlichen Training. Es muss ganz einfach Spaß machen, zusätz‑ licher Stress und Leistungsdruck durch sportliches Training machen keinen Sinn. Zwei bis fünf Wochenstunden Ausdauer‑ training – aufgeteilt auf zwei bis vier Trai‑ ningseinheiten und in guten Trainingsin‑ tensitäten (Leistungstest!), zwei Mal pro Woche Krafttraining der größeren Mus‑ kelgruppen sowie Üben von Gleichgewicht,

© Katharina und Christian Photography

Leben

Mag. Dr. Ronald Ecker, Arzt für Allgemein- und Sportmedizin, Marchtrenk

munsystemkiller! Ich selbst bin hier Leid‑ tragender – vier bis sechs Nachtdienste pro Monat sind eine enorme Belastung. Nur durch einen optimierten Lebensstil inklu‑ sive Substitution u. a. von Mikronährstof‑ fen und durch das Glück eines von Haus aus starken Immunsystems kenne ich Infekte kaum.

Beweglichkeit und Koordination. Kann es auch zu viel Sport sein? Zu viel Sport ist definitiv schädlich für den Körper: Wie bei allem gibt es auch bei körperlicher Bewegung ein Zuviel, nämlich wenn die Belastungen die Regenerations‑ fähigkeiten der Person übersteigen. Über‑ training ist nicht auf Profisportler be‑ schränkt. Hochleistungssportler haben die Möglichkeit, die Regenerationsmaßnah‑ men zu optimieren. So gibt es die Regel, dass Läufer für alle zusätzlichen zehn Wo‑ chenkilometer eine halbe Stunde pro Nacht mehr schlafen sollen. Inwieweit beeinflusst Schlafmangel das Immunsystem? Maßgeblich. Schlafentzug ist ein Im‑

Wird das Immunsystem im Alter schwächer und wie kann man diesen Prozess verlangsamen? Ja, leider: Alle Organe und Funktionen werden im Alter „schlechter“, so auch das Immunsystem. Gerade jetzt in der Corona­ pandemie wurde exzessiv über das Infek‑ tionsrisiko von betagten Menschen dis‑ kutiert. Regelmäßiges körperliches Bewegen, Gedächtnistraining und Krea‑ tivität, Freude am Leben, anderen Men‑ schen helfen, gute Freundschaften pflegen, hochwertige und verträgliche Ernährung – all das sind wesentliche Maßnahmen, die Menschen auch im Alter gesund halten und somit auch fürs Immunsystem gut sind. Und dann gehört noch eine Portion Glück dazu, wie bei allem im Leben!

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Themen, wie Umgang mit Stress, ausreichend geregelter Schlaf sowie die Aufrechterhaltung des normalen Immunsystems haben in der Gesellschaft wesentlich an Bedeutung gewonnen und so in den letzten Jahren zu einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein geführt. Immer mehr Menschen sind in Bezug auf ihre Körpersignale achtsamer geworden und bewusst auf der Suche nach Produkten, die ihrem Körper guttun. Deshalb hat es sich BIPA zum Ziel gesetzt, das Wohlbefinden seiner Kund:innen bestmöglich zu unterstützen und bietet eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln, Medizinprodukten und kosmetischen Gesundheitsprodukten wie z. B. zur Förderung des Ein- und Durchschlafens oder auch zur Unterstützung des Immunsystems.

BIPA SCHAUT AUF MICH. Das breite Sortiment reicht von der Eigenmarke BI LIFE, deren Qualitätsstandards sogar über das gesetzliche Maß hinausgehen über bekannte Marken aus dem Drogeriefachhandel bis hin zu Marken, die man sonst nur aus der Apotheke kennt. Hier findet man auch natürliche und effektive Einschlafhilfen für erholsame Nächte oder Vitaminkomplexe, die das Immunsystem vor allem in der kalten Jahreszeit stärken. Denn ein gesunder Körper ist enorm wichtig, um die täglichen Herausforderungen zu meistern und das Leben in all seinen Facetten genießen zu können.

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Leben

Schau auf

DICH! W

ir alle leiden unter den Folgen der Pandemie. Die wirtschaftlichen und psychosozialen Herausforderungen sind enorm und für keinen von uns leicht zu meistern. Oft sucht man erst Hilfe, wenn es zu spät ist. Schon das subjektive Gefühl, dass etwas nicht stimmt, kann ein erstes Warnsignal sein, dass die Seele leidet. Die

Lustlos, freudlos, schlaflos oder mutlos? Hör auf deinen Körper und nimm deine seelische Gesundheit ernst. Text: Christine Dominkus Foto: Shutterstock

Symptome werden verdrängt oder nicht wahrgenommen, man beißt die Zähne zusammen, irgendwie hält man schon durch. Doch je länger man zuwartet, desto leichter kann man in eine depressive Verstimmung gleiten oder machen sich diffuse Ängste breit. Wir fragten dazu Univ.-Prof. Dr. Christian Simhandl, Psychiater und Psychotherapeut in Wiener Neustadt.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Welche seelischen Erkrankungen stehen in Krisenzeiten im Vordergrund? Univ.-Prof. Dr. Christian Simhandl: Müdigkeit, Schlafstörungen, Ängste und depressive Zustandsbilder verschiedenster Art: gehemmt depressiv, agitiert depressiv. Außergewöhnlich belastende Phasen wie die Coronakrise können seelische Belastungsreaktionen hervorrufen. Wie wichtig ist seelische Gesundheit am Arbeitsplatz? Seelische Gesundheit ist immer wichtig. Seelische Gesundheit äußert sich in Produktivität, Lebensfreude, vielerlei Interessen, Motivation. Seelische Gesundheit ist auch am Arbeitsplatz wichtig. Psychisch Gesunde haben einen besseren Outcome im Vergleich mit Menschen, die an Depressionen, Angsterkrankungen oder an sogenanntem Burn-out leiden. Wenn Schlafstörungen vorliegen, kommt es zur Tagesmüdigkeit, verminderter Konzentration und Merkfähigkeit sowie erniedrigter Leistungsfähigkeit. Nach Erkrankungen mit längeren Ausfallszeiten können sich vage Ängste breitmachen, seinen Job zu verlieren. Diffuse Ängste mit Anspannung, Sorgen und Befürchtungen sind natürlich kontraproduktiv für ein glückliches und gedeihliches Arbeitsumfeld. Das berufliche Umfeld, also Kollegen und Arbeitgeber, profitieren letztlich davon, wenn der Arbeitnehmer seelisch gesund ist.

Bright and sunny landscape combines with her healthy look

Was können wir vorbeugend tun, um unsere seelische Gesundheit zu erhalten? Das ist uraltes Wissen, nur wird es zu wenig in den Alltag integriert. Bewegung,

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© Schörg

Leben

Musik, Entspannungsübungen, die man jederzeit anwenden kann, Yoga, Meditation und autogenes Training sind hilfreich. Um Entspannungsmusik mit Meeresrauschen zu hören, brauche ich Kopfhörer. Ich empfehle die Methode der progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson oder Atemübungen wie das holothyme Atmen. Ganz wichtig sind Achtsamkeitsübungen, d. h., Verspannungen nicht übergehen, sondern sich selbst als Person ernst nehmen, aufstehen und eine Übung machen, sich durchbewegen und danach die Arbeit fortsetzen. Ganz wichtig ist die regelmäßige Bewegung im Bereich der Grundausdauer: also nicht nur spazieren gehen, sondern sich ein kleines bisschen anstrengen, ohne gleich einen Marathon laufen zu wollen. Sich so viel bewegen, dass man leicht ins Schwitzen gerät, Hochleistungssport ist nicht damit gemeint.

Univ.-Prof. Dr. Christian Simhandl, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut, Wiener Neustadt

Welche sind die ersten Anzeichen, dass man aus dem seelischen Gleichgewicht kippt? Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen mit Tagesmüdigkeit), Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten, sich selbst zu motivieren, Energielosigkeit (Antriebslosigkeit), mangelndes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sind die ersten Warnsignale, die man ernst nehmen muss. Worauf können Familienmitglieder achten?

Bei sozialem Rückzug des Partners, wenn er weniger Initiative zeigt, weniger kommunikativ ist, und bei zunehmender Gereiztheit sollten die Alarmglocken läuten. Kann man durch die jetzige Situation auch ins Burn-out rutschen? Man kann sehr leicht in eine Überlastungssituation durch Distance-Learning oder Homeoffice mit Kindern im gemeinsamen Wohnbereich geraten. Finanzielle Ängste, ungenügende PC-Ausrüstung, eine kleine Wohnung ohne persönlichen Rückzugsort belasten. Das Nicht-Hinauskönnen und die mangelnde Bewegungsfreiheit, die wir im Lockdown hatten, die Unmöglichkeit bzw. die erschwerten Auflagen, zu reisen, sind bedrückend. Und vor allem die Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen ängstigt. Ist der andere getestet, geimpft, wie nah darf ich ihm kommen. Die Krise hat uns alle verändert.

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Arbeit neu denken – Potenziale nutzen. Das Betriebsservice richtet sich an alle Betriebe und bietet maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Unternehmen.

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Leben

WALK

THE TALK F

rau Landesobfrau, welche Ziele verfolgen die Webseminare? Teschl-Hofmeister: Als NÖAAB ist es uns ein Anliegen, unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gut informiert und beraten zu wissen. Einen Fokus legen wir dabei speziell auf die Frauen und ihre Arbeitswelten, denn leider finden wir am Arbeitsmarkt immer noch geschlechterspezifische Ungleichheiten, die es aus der Welt zu schaffen gilt. Eine Maßnahme dafür ist, Frauen besser auf die Anforderungen und Herausforderungen, die im Berufsleben auf sie treffen, vorzubereiten und sie mit dem nötigen Wissen und Rüstzeug auszustatten, damit sie diese gut meistern können. Mit unseren Webseminaren möchten wir Frauen deshalb einerseits aufmerksam machen und informieren und

Unter dem Titel „Unsere Welt verstehen“ veranstaltete der NÖAAB drei Webinare zu Themen, die Frauen stark betreffen. Wir baten Landesrätin Christiane TeschlHofmeister, die seit 2020 auch Obfrau des Niederösterreichischen Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmerbundes ist, einige Punkte aus dem Programm auszuführen. Text: Angelica Pral-Haidbauer

Foto: NÖAAB

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Leben

ihnen gleichzeitig Mut zusprechen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und Chancen zu nutzen. Thema Zukunft im Arbeitsmarkt. 65 Prozent der Jobs, in denen unsere Generation Z arbeiten wird, existieren heute noch nicht. Wie werden Frauen zukunftsfit? Zum einen sehe ich eine große Chance in Weiterbildungsmaßnahmen und Qualifizierungen. Junge Menschen, die heute in das Berufsleben einsteigen, werden in ihrer Laufbahn durchschnittlich acht Mal den Job wechseln. Das Um und Auf wird es also sein, sich ein Leben lang fort- und weiterzubilden. Hinzu kommt, dass die Arbeitswelt flexibler wird – das haben wir vor allem während der Pandemie gemerkt. Für Frauen sehe ich

einerseits große Chancen in der Flexibilisierung, etwa betreffend der Arbeitszeiten und auch der Arbeitsorte. Gleichzeitig braucht es in dieser Hinsicht aber auch klare Regelungen und gesetzliche Rahmen, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf, trotz – oder gerade wegen – des stärkeren Verschmelzens dieser beiden Welten, künftig besser möglich zu machen. Herausforderung Digitalisierung. Die Digitalisierung erfordert auch einen geänderten Führungsstil. Wird der sogenannte „weibliche“ Führungsstil dabei gefragt sein? Ich denke, dass uns die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten und Chancen bietet. Gleichzeitig gilt es aber auch abzuwägen, welche gut bewährten Methoden wir aus unserem „analogen“ Leben mitnehmen möchten. Ich würde hier nicht von „weiblichen“ oder „männlichen“ Führungsstilen sprechen, weil mir das zu starr klingt, aber ich denke es wird künftig kooperativere, kommunikativere und innovativere Führungsstile brauchen, und ja, hier werden meiner Meinung nach sehr viele Frauen gute Grundvoraussetzungen und Charaktereigenschaften mitbringen. Der Wandel der Arbeitswelt bietet Frauen großartige Chancen auf Führungspositionen und Karriere, weshalb es wichtig ist, dass auch die allgemeinen Rahmenbedingungen stimmen. Damit meine ich, dass es sich besser vereinbaren lassen muss, berufstätige Frau und gleichzeitig Partnerin, Mutter und Familienmitglied zu sein. Frauen sind, wie Studien zeigen, noch immer weitaus häufiger als Männer mit verschiedenen Doppelbelastungen konfrontiert und darauf gilt es zu reagieren, denn auch für Frauen gilt: Beruf darf Familie nicht verhindern, und umgekehrt. Stichwort Pensionsvorsorge. Frauen bekommen durchschnittlich 42,40 Prozent weniger Pension als Männer, weil das aktuelle Pensionssystem auf ein Erwerbsleben in Vollzeit und ohne Unterbrechungszeiten ausgelegt ist, was in einem Frauen- und Mutterleben noch schwer möglich ist. Wie lässt sich das ändern? In den letzten Jahren hat sich im Pensionssystem für Frauen schon einiges 73

verbessert, wie zum Beispiel die Anrechnung von Karenzzeiten. Dennoch ist es Fakt, dass vor allem Frauen von Alters­ armut betroffen sind. Als Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmervertretung zählen wir es auch zu unseren Aufgaben, junge Frauen darüber zu informieren und aufzuklären, wie sich Teilzeitarbeit oder lange Unterbrechungen im Berufsleben auf ihre Pension auswirken können. Neben dem Informieren und Aufklären geht es uns auch darum, konkrete Möglichkeiten und Maßnahmen aufzuzeigen und zu erklären. Ich verweise deshalb immer wieder auf die Möglichkeit des Pensionsplittings, wo der berufstätige Elternteil, jenem Elternteil, der zur Kinderbetreuung zu Hause bleibt, bis zu 50 Prozent der Pensionskontogutschrift übertragen lassen kann. Eine solche Übertragung kann sogar rückwirkend beantragt werden, bis das Kind zehn Jahre alt ist. Im Rahmen unserer Workshops zum Reformprozess im Bundes-ÖAAB unter dem Motto „DNA – Die Neuen Antworten“ haben wir auch wieder intensiv über dieses Thema gesprochen, denn wir setzen uns für ein künftig automatisches Pensionssplitting ein. Frauen und Finanzen. Wie kann frau ihr Vorsorge-Portfolio gestalten bzw. wird eine private Pensionsvorsorge nötig sein? Eine private Pensionsvorsorge kann grundsätzlich nie ein Nachteil sein, egal ob Mann oder Frau. Allerdings ist es mir ein Anliegen, besonders bei jungen Menschen, Vertrauen in ein generationengerechtes Pensionssystem zu vermitteln. Es wird natürlich auch in Zukunft notwendig sein, dass wir unser Pensionssystem an die diversen Veränderungen – egal ob demografisch oder wirtschaftlich – anpassen. Dennoch oder gerade deshalb denke ich, dass wir das Vorsorgethema für unsere jungen Frauen und Männer nahbarer machen müssen. Vorsorge beginnt nicht erst im Alter, sondern eben „daVOR“ und so müssen die Möglichkeiten und auch die Herausforderungen für unsere junge Frauen – und auch für unsere jungen Männer – klar, verständlich und transparent gestaltet sein.


Nachhaltigkeits-Special

CO2-Einsparung durch Recycling Die Ansprüche an Getränke und ihre Verpackungen steigen. Ob Glas, Aluminium oder Kunststoff – ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist Recycling. Das ist klimaneutral und ressourcenschonend. Text: Sandra Fleck Fotos: Shutterstock

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reimal leichter als Stahl ist Aluminium. Es brennt nicht, rostet nicht und ist sehr stabil. Diese hervorragenden Eigenschaften machen das Metall zu einem wichtigen Bauelement in der Luftfahrt ebenso wie bei Rennrädern. Aber auch in der Verpackungsindustrie hat Aluminium seinen festen Platz. Ein ganz besonderes Charakteristikum ist nämlich der eigene Schutz vor Sauerstoff- und Feuchtigkeitseintrag. Denn Aluminium bildet an der Luft eine undurchlässige Oxidschicht, die Lebensmittel vor dem Verderben schützt und den Geschmack bewahrt. Seit 1905 findet sich das robuste Metall als Alufolie im Haushalt und weit später in Getränkedosen, Campinggeschirr oder sonstigen Verpackungselementen. Glas und Papier kamen als Verpackungsmaterial nie aus der Mode und Kunststoff boomt, seitdem es auf dem Markt ist. Dennoch geht der Einsatz von Verpackungsmaterialien auch immer mit sehr viel Müll einher. Derzeit steigt die Anzahl an Einpersonenhaushalten, was wiederum zum Gebrauch kleinerer Portionsgrößen und somit zu mehr Verpackungseinheiten führt. Recycling spart bis zu 90 Prozent Energie. Der beste Müll ist noch immer der, der gar nicht erst entsteht, da jede Ware viel Energie und Treibhausgas in der Produktion, dem Transport und letztlich in der Entsorgung kostet. Deshalb lohnt es sich, bereits beim Kauf von Lebensmitteln oder anderen Gegenständen auf recyceltes Verpackungsmaterial zu achten. Es wurde energiesparend hergestellt und schont die natürlichen Ressourcen. Laut Informationen des World Wide Fund of

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Nachhaltigkeits-Special

Nature (WWF) werden beim Recycling einer Aluminiumdose 90 Prozent Energie im Vergleich zur Produktion einer neuen Dose eingespart. Das entspricht elf Kilogramm CO2-Einsparung bei einem Kilogramm Aluminium. Bei Papier liegt die Einsparung bei 70 Prozent, bei Altglas sind es 50 Prozent und bei Kunststoff 40 Prozent. „Klimaveränderungen lassen uns am eigenen Leib spüren, wie der achtlose Umgang mit Natur und Ressourcen mittlerweile unser Leben beeinflusst. Recycling und Kreislaufwirtschaft sind wesentliche Beiträge zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz. Diese Tatsache allein sollte schon Motivation genug sein, damit Abfallvermeidung und Abfalltrennung zum Selbstverständnis für uns alle wird“, sagt Erwin Janda, Geschäftsführer der Altstoff Recycling Austria Plus (ARAPlus). Trennung hochwertiger Ressourcen im Privathaushalt. Kostbare Ressourcen wie Glas, Metall, Kunststoff oder Papier zu recyceln, lohnt sich. Gereinigt werden sie ohne Qualitätseinbußen nahezu unendlich wiederverwendet. Im eigenen Haushalt ist die Sammelstelle Nummer eins jedoch der Restmüll. Er trägt am wenigsten zum Recycling bei. Hier landet, was nicht wiederverwendbar ist, wie beispielsweise benutzte Papiertaschentücher. Der Restmüll wird verbrannt und es entsteht allenfalls Wärmeenergie. „Würden alle Verpackungsabfälle im Hausmüll landen, hätte unser Land eine zusätzliche CO2-Belastung von ca. 520.000 Tonnen pro Jahr“, sagt Geschäftsführer Harald Höpperger von dem Familienunternehmen und Entsorgungsfachbetrieb Höpperger. Restmüll versus Sammelcontainer. Neben dem Restmüll kann in Privathaushalten auch Papier, Kunststoff und Bioabfall getrennt werden. Glas und Metall gehören in die öffentlichen Sammelcontainer. Dennoch landen kostbare Ressourcen im Restmüll. Sie neu zu produzieren, ist aufwendig und kostet Energie. „Ressourcenschonung muss sich auszahlen – sowohl für die Wirtschaft als auch für den Konsumenten. Es müssen Anreize geschaffen werden, damit der Trend wieder zu langlebigen, reparaturfähigen oder wiederverwendbaren Produkten geht. Weg von der Wegwerfgesellschaft, hin zu einem nachhaltigen Konsumverhalten. Das wäre die wichtigste Innovation“, so Janda. Recycling-Prozesse vereinfachen. Solche Anreize setzt das Unternehmen Nespresso, indem es die Anzahl potenzieller Sammelstellen erhöht. „Um die Rückgabe von gebrauchten Kaffeekapseln so einfach wie möglich zu machen, hat Nespresso in Österreich bereits vor mehr als elf Jahren ein eigenes Recyclingsystem ins Leben gerufen. Dieses umfasst mittlerweile über 2.000 Sammelstellen in ganz Österreich, darunter Boutiquen, der Elektrofachhandel und Altstoffsammelzentren. Zudem können gebrauchte Kapseln in 16 österreichischen Regionen über die öffentliche Wertstoffsammlung für Metallverpackungen abgegeben werden. So können 97 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gebrauchte Kapseln im Umkreis von fünf 75


Nachhaltigkeits-Special

Eco concept with recycling symbol on table background top view

© Nespresso Österreich

© Westmedia

© ARA/Kurt Keinrath

Kilometern retournieren“, sagt Marianne Neumüller-Klapper, die in ihrer Managementposition von Nespresso Österreich auch den Bereich Nachhaltigkeit und Recycling betreut. Im Recyclingprozess selbst werden die Kapseln vom Kaffee getrennt, eingeschmolzen und in den Kreislauf zur Herstellung neuer Aluminiumprodukte zurückgebracht. „Der Kaffeesud wird vergoren und aus dem entstehenden Biogas wird erneuerbare Energie erzeugt“, so Neumüller-Klapper.

ERWIN JANDA Geschäftsführer der Altstoff Recycling Austria Plus (ARAPlus)

Bewusstsein für Recycling. Die Abwesenheit von nahen Entsorgungsstellen scheint ein subtiler Grund dafür, dass Verpackungsmaterialien von Privathaushalten nicht in den Wertstoffkreislauf eingetragen werden. Beispielsweise hat Glas ein hohes Gewicht und verschmutzte Verpackungen sorgen für Geruchsbildung. Allenfalls kommt das CO2 ausstoßende Auto hinzu, um den Transport zu vereinfachen. Recycling beginnt in erster Linie bei dem Bewusstsein für den Verwertungsprozess dieser kostbaren Materialien. Jedoch zeigen sich die Schwächen nicht ausschließlich auf der Seite der Konsumenten. Auch Hersteller und Importeure sind in der gesetzlichen Pflicht, an Verwertungssystemen teilzunehmen. „Entsprechend der EU-Kunststoffstrategie sind ab 2030 nur noch wiederverwendbare oder leicht zu recycelnde Kunststoffverpackungen einzusetzen“, weiß Janda. Nur bei einer hohen Recyclingquote bekommen kostbare Materialien wie Glas, Papier, Kunststoff oder Metall ein zweites Leben. Es braucht das Miteinander von Konsument, Produzent und Entsorgungsbetrieb, um im Sinne der Nachhaltigkeit in die Zukunft zu blicken.

HARALD HÖPPERGER Geschäftsführer des Familienunternehmens und Entsorgungsfachbetriebs Höpperger

MARIANNE NEUMÜLLER-KLAPPER Operations & Sustainability Director bei Nespresso Österreich

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JEDE TASSE NESPRESSO KAFFEE IN ÖSTERREICH IST

CO2-NEUTRAL Verantwortungsvoller Kaffeegenuss: Jede Tasse Nespresso Kaffee in Österreich ist nun CO2 -neutral, zertifiziert von The Carbon Trust.

© PUR Projet

© Nespresso

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Nespresso unterstützt das Projekt „Jubilación Segura“ von PUR Projet in Peru bei der Erhaltung und dem Schutz der natürlichen Landschaft.

rückgeben können, trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. Denn mit dem Retournieren von ca. 100 gebrauchten Nespresso Kapseln werden rund 175 g CO2 eingespart. Die Rückgabe ist in 2.000 Sammelstellen und über die öffentliche Wertstoffsammlung in 16 österreichischen Regionen möglich. Ab 2022 werden zudem alle Nespresso Kapseln für zu Hause mit mindestens 80 Prozent recyceltem Aluminium hergestellt. Net Zero als langfristiges Ziel Die CO2-Neutralität ist für Nespresso jedoch nur ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum langfristigen Ziel Net Zero. Das bedeutet, dass Klimaauswirkungen anhand klarer, wissenschaftlicher Ziele reduziert und CO2-Emissionen ausschließlich innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette ausgeglichen werden. Um die Kaffeeproduktion nachhaltiger zu gestalten, treibt Nespresso die Zusammenarbeit mit den Farmern vor Ort voran und unterstützt diese dabei, Kaffee möglichst umweltschonend anzubauen. Zudem hat Nespresso in und um die Kaffeefarmen bereits fünf Millionen Bäume gepflanzt – auch dieses Engagement weitet Nespresso aus, um Net Zero zu erreichen. 77

© Filip Agoo

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o2-neutraler Kaffeegenuss – was bedeutet das? CO2-Neutralität klingt nach einem großen Begriff und es steckt auch einiges dahinter: Bereits seit vielen Jahren setzt sich Nespresso damit auseinander, seine Geschäftstätigkeit möglichst ressourcenschonend zu gestalten, und konnte seit 2009 so die CO2-Emissionen jeder Tasse Kaffee entlang der gesamten Lieferkette sowie des gesamten Produktlebenszyklus um 24 Prozent reduzieren. Der Strom für die Nespresso Boutiquen wird beispielsweise zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezogen und Bestellungen werden CO2-neutral mit der Österreichischen Post zugestellt. Die Recyclinginitiative, mit der Kaffeegenießerinnen und Kaffeegenießer ihre gebrauchten Kapseln bequem zu-

Elf Projekte für eine bessere Gegenwart und Zukunft Bis es so weit ist, gleicht Nespresso verbleibende CO2-Emissionen aus, indem es in insgesamt elf Umweltschutzprojekte von zertifizierten Partnern wie South Pole, PUR Projet und Pachama investiert. Nespresso unterstützt diese Projekte, etwa „Mai-Ndombe“ in der Demokratischen Republik Kongo, um die Abholzung von Wäldern zu verhindern und die Artenvielfalt aufrechtzuerhalten. 248.000 Hektar Wald werden so in der Region geschützt. Auch das Wohlergehen der Menschen vor Ort steht dabei im Fokus: Durch das Projekt haben 112 Personen einen Vollzeitjob erhalten und 320 Frauen und Mädchen haben nun Zugang zu Bildung. Während der Projektlaufzeit sollen außerdem insgesamt 28 Schulen gebaut werden, um lebenslanges Lernen zu fördern. www.nespresso.com/nachhaltigkeit

Nespresso unterstützt das Umweltschutzprojekt „Mai-Ndombe“ von South Pole in der D. R. Kongo, um der lokalen Bevölkerung dabei zu helfen, ihre Lebensqualität zu steigern.


Nachhaltigkeits-Special

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achhaltig, verträglich, wirksam: Naturkosmetik ist hoch im Kurs – aus gutem Grund. Mittlerweile ist in jedem Drogeriemarkt ein breites Spektrum an „grünen“ Cremes, Duschgelen und sogar eigenen Make-up-Kollektionen zu finden. Doch was muss ein gutes Green-Beauty-Produkt eigentlich können – und wie sieht es mit der Wirksamkeit aus? Was drinnen ist. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Zutatenliste. Wird etwa eine Hautcreme als „clean“ bezeichnet, dann sollte sie ausschließlich Inhaltsstoffe aus natürlichen Ressourcen enthalten. Idealerweise werden diese auch nachhaltig gewonnen und sind biologisch abbaubar. Kritische Zutaten wie Erdöl, synthetische Duft- und Farbstoffe oder Konservierungsmittel hingegen sind tabu – nicht nur aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch, weil sie potenziell reizen und Allergien auslösen können. Trägt das Produkt die Zusatzbezeichnung „bio“, ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil der Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammt. Auch der Begriff „naturidentisch“ ist immer wieder auf den Verpackungen zu sehen: Er deutet allerdings darauf hin, dass ein natürlicher Inhaltsstoff synthetisch „nachgebaut“ wurde.

Schaumig. Wussten Sie, warum Dusch­gele und Shampoos immer so

schön schäumen? Dafür sind meist künstliche Tenside verantwortlich – waschaktive Substanzen, die unter anderem aus Mineralöl gewonnen werden. In naturkosmetischen Alternativen kommen stattdessen Tenside auf Basis von pflanzlichen Quellen wie Zuckerrübe, Raps oder Kokos zum Einsatz. Die schäumen zwar weniger, sind aber um einiges umweltfreundlicher und sogar schonender zur Haut – bei gleicher Reinigungsleistung. Auch die in Shampoos oft enthaltenen, biologisch schwer abbaubaren Silikone sollten vermieden werden: Sie verleihen den Haaren zwar mehr Geschmeidigkeit, gelangen aber beim Duschen über das Abwasser in Flüsse und Seen und bleiben dort lange im Umlauf. Stattdessen können sie etwa durch pflanzliches Glyzerin ersetzt werden. Auf dem Prüfstand. Besonders hartnäckig hält sich der Mythos, dass Naturkosmetik ja „gar nicht so wirken könne“ wie moderne Hightech-Wirkstoffe aus dem Labor. Dem lässt sich entgegensetzen: Naturkosmetikherstellerinnen und -hersteller müssen die Wirksamkeit und Verträglichkeit ihrer Produkte nach den gleichen Parametern belegen wie Produzentinnen und Produzenten konventioneller Kosmetik. Der Unterschied ist einzig, dass Naturkosmetik nicht unmittelbar in das Hautgeschehen eingreift, sondern die Haut vielmehr in ihrer eigenen Aktivität und Regenerationsfähigkeit unterstützt – das erfordert zwar anfangs etwas mehr Geduld, lohnt sich dafür aber auf lange Sicht.

Saubere SACHE

Warum Green Beauty ihren konventionellen Kontrahenten in nichts mehr nachsteht. Text: Andrea Lichtfuss Foto: Shutterstock

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EIN DUFT

für unser aller Zukunft Geschaffen für eine neue Generation, die Luxus bewusst mit Ökologie und Nachhaltigkeit verbinden will: MY WAY INTENSE ist der neue Duft von Giorgio Armani, der komplett CO2 -neutral ist. Das Brasilien-Projekt schützt nahezu 11.000 Hektar des Pantanals und fördert gleichzeitig Einkommensquellen und Bildungsangebote. Das Projekt im peruanischen Amazonasgebiet ermöglicht Farmern eine nachhaltige Nussproduktion. In Simbabwe bewahrt das KaribaProjekt über 1.600 Hektar Wald vor der Abholzung. Und in Madagaskar, dem Ursprungsland der Vanille in MY WAY INTENSE, hat das zertifizierte, nachhaltige und integrative Beschaffungsprogramm mit der lokalen NGO „Fanamby“ die Wiederaufforstung von 150 Hektar Mangrovenwald gesichert.

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© Giorgio Armani

Mit diesem neuen Ökokonzept hat es sich Armani zum erklärten Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu sein. So bekommt diese globale Initiative eine noch größere Bedeutung, die in der Kampagne von MY WAY mit Schauspielerin Adria Arjona wunderschön zum Ausdruck kommt.

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unehmende CO2-Emissionen gelten heute als nachweisliche Hauptursache des globalen Klimawandels. Deshalb hat das Mode- und Beauty-Haus Armani die Verringerung der Emissionen zum integralen Bestandteil seiner Zukunftsvision gemacht. Mit seiner Duftlinie MY WAY ist es dabei wegweisend: Dank eines ökologisch nachhaltigen Konzepts werden bei der Produktion des Duftes der Kohlenstoffausstoß und die Umweltbelastung reduziert. MY WAY wird so erstmalig komplett CO2-neutral produziert. 2021 schlägt Armani nun ein neues Kapitel der Erfolgsstory von MY WAY auf: „MY WAY INTENSE, die

reichhaltigere Interpretation des modern-floralen Originals, lädt dazu ein, das Leben noch intensiver zu leben.“ Der Duft überzeugt neben seinem spektakulären Flakon-Design durch umweltfreundliche, recycelte und wiederverwertbare Materialien. Hinzu kommt ein intuitives, innovatives Nachfüllsystem. Ein weiteres Ziel des Ökokonzepts ist die Klimaneutralität! Erreicht wird es u. a. durch gezielte Rohstoffbeschaffung und die Unterstützung von Waldschutzinitiativen: Diese Aufforstungs- und Naturschutzprojekte erstrecken sich seit 2020 auf über 14.000 Hektar Wald – von Brasilien bis nach Madagaskar: 79


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SCHMUCKSTÜCKE aus Alt mach Neu Recycling-Gold belastet weder die Umwelt noch die Gesundheit von Minenarbeitern. Text: Sandra Fleck Fotos: Shutterstock

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er in der alten Schmuckschatulle seiner Oma ­kramt, findet ein Konvolut aus kleinen Gold­uhren, Münzen, Colliers, Silberketten, Perlen und Bernstein. Vergessene Schätze schlummern viele Jahre vor sich hin und keiner kennt mehr ihre Geschichte. Ganz zu schweigen davon, ob es sich um echte Edelmetalle handelt. Das Design der Schmuckstücke spricht die heutige Generation weder an, noch ist es zeitlos. Dieser Anlassfall bietet nur zwei Optionen: Bei der einen klappt man die Schatulle ganz schnell wieder zu und verstaut sie an ihrem ursprünglichen Ort. Dort darf sie weitere Jahre verstauben. Eine andere Möglichkeit ist es, die Schatulle zu entstauben und sie mitsamt ihrem Inhalt zum Juwelier zu tragen. Zum ersten Mal schaut sich dort jemand den Schatz genauer an. Denn nicht alles, was glänzt, ist gleich Gold. Es stellt sich die Frage, wie viel von dem Offensichtlichen tatsächlich einen hohen Edelmetallanteil besitzt. Aus Unsicherheit über den Preis

oder die genaue Edelmetallzusammensetzung wird ein zweiter, gar ein dritter Juwelier aufgesucht. Eine Vorgehensweise, die so alt scheint wie die glänzenden Objekte selbst. Recycling-Gold ist faires Gold. Zu Omas Zeiten trug man den gesamten Schmuck durch die halbe Stadt, um den Wert ausfindig zu machen. Die Entscheidung, alte Ketten gegen Geld zu tauschen oder einschmelzen zu lassen, ist allerdings moderner denn je. Denn heutiges Rohmaterial für die Herstellung neuer Kreationen stammt immer häufiger aus fairem Gold. An erster Stelle versteht man darunter Recycling-Gold. Auch Gold, geborgen von zertifizierten Kleinbauern oder aus Flüssen geschöpft, wird als fair bezeichnet. Edelmetalle, die bereits im Umlauf sind, müssen nicht erneut unter Einsatz von Quecksilber oder anderen gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien im Bergbau geborgen werden. Wiederverwertetes Gold belastet somit weder die Arbeiter noch 80


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die Abwässer in den verschiedenen konfliktreichen Ländern mit Metalllagerstätten. Zudem bleiben die Edelmetalle in Österreich und werden vor Ort Teil einer neuen Wertschöpfungskette. Um die Edelmetalle zurück in den Kreislauf zu geben, müssen zunächst die Bestandteile eines Rings oder einer Kette bestimmt werden. In der heutigen Zeit bedienen sich Spezialisten neben einer Lupe weiterer Analysemethoden.

genau bestimmt. Die Vergütung ist fair und nachvollziehbar. Mit dieser Methode werden Edelmetalle gleichermaßen wie Verunreinigungen mit nicht edlen Metallen nachgewiesen. Makellose Qualität. Nicht nur Verkäufer und Ankäufer von Omas Schmuckstücken vertrauen dieser Methode. Scheide­ anstalten nutzen diese für ihre großen Recyclingprozesse. Es entstehen neue makellose Produkte, darunter hochreine Metalle wie Gold oder Silber sowie qualitativ hochwertige Halb­ erzeugnisse wie Blech oder Draht. Sie entstehen ohne den Einsatz von Quecksilber, der für gewöhnlich Millionen von Menschen und Lebewesen beim umweltschädlichen Abbau in Minen vergiftet. Auch Kinder verrichten diese unwürdige Arbeit. Recycelte Edelmetalle vorzuziehen, macht durchaus Sinn. Im Gegensatz zu Omas Schmuckstücken können im Fall des fairen Golds der genaue Herkunftsort und Produktionsprozess genannt werden. Nicht nur faires Gold, auch faires Geld gibt es für den Eintrag in den Recyclingprozess. Andererseits hält faires Gold viele feine neue Schmuckstücke bereit, über die sich dann hoffentlich auch einmal die Enkel freuen werden.

Strahlung ermittelt den Elementanteil. Der Feingehalt von Gold, Silber, Platin, Rhodium oder anderen Elementen wird mit der sogenannte Röntgenfluoreszenzanalyse (RFZ) bestimmt. Dabei werden Omas Schmuckstücke durch Röntgenstrahlung angeregt. Denn Gold mit dem Kürzel Au und Silber mit Ag sind, wie viele andere Metalle, Teil des Periodensystems. Jedes der gelisteten Elemente verfügt über eine spezifische Anzahl an Elektronen in den Schalen rund um den Atomkern. Werden diese angeregt, wechseln die Elektronen zwischen den Atomhüllen hin und her. Die freigesetzte Energie, die sich in einer elementspezifischen Strahlung äußert, wird mit dem RFZ-Gerät gemessen. Die Zusammensetzung eines Rings oder einer Kette wird so ganz

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Gut fürs

Gewissen Dr. Henrike Neuhoff leitet die Abteilung Forschung und Entwicklung bei lavera. Wir haben sie gefragt, ab wann ein Kosmetikprodukt wirklich „clean“ ist und worauf wir beim Einkauf achten können. Redaktion: Andrea Lichtfuss

Fotos: lavera Naturkosmetik, Shutterstock

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ir schreiben das Jahr 1987, als lavera-Gründer Thomas Haase beschließt, sich nicht mehr mit herkömmlicher Kosmetik zufriedenzugeben – und stattdessen natürliche Alternativen zu entwickeln. Was sich seither getan hat, was ein hochwertiges Kosmetikprodukt eigentlich ausmacht und warum lavera jetzt auch Bäume pflanzt, haben wir im Gespräch mit der wissenschaftlichen Leiterin Henrike Neuhoff herausgefunden.

NIEDERÖSTERREICHERIN: lavera hat bereits vor 33 Jahren damit begonnen, Naturkosmetik herzustellen. Was hat sich seither getan? Henrike Neuhoff: Es hat sich unheimlich viel getan. Aus der damaligen „Öko-Nische“ Naturkosmetik hat sich erst ein Trend und dann in den letzten Jahren ein voll etabliertes Kosmetiksegment etabliert. Die „Fridays for Future“-Bewegung und die Coronapandemie haben das Bewusstsein von uns allen noch einmal verändert. Naturkosmetik kann man mittlerweile überall kaufen und jeder

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hat bestimmt mindestens ein „grünes“ Produkt im Badezimmer stehen. Es kursiert immer wieder der Mythos, Naturkosmetik könne nicht mit konventionellen Produkten mithalten. Was sagen Sie dazu? Ein Irrglaube! Der Mythos, dass Naturkosmetik nichts kann, gehört längst der Vergangenheit an. Naturkosmetik kann heutzutage nicht nur locker mit konventioneller Kosmetik mithalten, sondern sie auch ganz natürlich übertreffen. Denn Power-Wirkstoffe wie Q10, Ceramide und Hyaluronsäure lassen sich auch auf natürlichem Weg gewinnen und sind zum Beispiel in zahlreichen natürlichen Anti-Aging-Produkten zu finden. Aber auch natürliche Öle, Fette und Wachse kommen in den Produkten zum Einsatz. Dazu gehören zum Beispiel Sonnenblumenöl, Olivenöl, Mandelöl, Jojobaöl, Arganöl sowie Sheabutter aus kontrolliert biologischem Anbau. Diese natürlichen Inhaltsstoffe haben viele Funktionen: So wirkt Olivenöl beispielsweise entzündungshemmend und fördert die Elastizität sowie die Geschmeidigkeit der Haut. Je nach Pflanze gibt es diverse hautfördernde Eigenschaften wie feuchtigkeitsspendend, entzündungshemmend, beruhigend, antioxidativ und so weiter. Welche Inhaltsstoffe dürfen in Naturkosmetikprodukten nicht enthalten sein? Handelt es sich um zertifizierte Naturkosmetik, dann werden nur natürliche Inhaltsstoffe nach dem Vorbild der Natur eingesetzt. Naturkosmetik ist daher immer eine gute Wahl, denn durch die enthaltenen hautähnlichen Inhaltsstoffe wird die Haut intensiv gepflegt und ihr Schutzmantel gestärkt. Tabu sind dagegen nicht-hauteigene Stoffe wie zum Beispiel Mineralöle, Paraffine, Silikone, Mikroplastik sowie synthetische Duftstoffe. Mikroplastik steckt in zahlreichen Kosmetikprodukten wie Peelings, Waschgelen oder Lippenstiften. Die winzigen Plastikpartikel gelangen per Abwasser in

die Umwelt. Wir setzen in unseren Proätherischer Öle zu vergleichen. dukten daher weder festes noch flüssiges Woran erkenne ich als Konsumentin Mikroplastik ein. bzw. Konsument, ob ein Kosmetikprodukt Gibt es natürliche Wirkstoffe von bewirklich „clean“ ist? sonders hohem Pflegepotenzial? Ob ein Beauty-Produkt wirklich echte Naturkosmetik ist, lässt sich anhand der Viele – wir bedienen uns in der Natur einer großen Palette an sogenannten Siegel NATRUE oder COSMOS Ecocert Super-Talenten. Es gibt pflegende natürerkennen. Der NATRUE-Verband wurde liche Öle aus kontrolliert biologischem übrigens 2007 gemeinsam von lavera Anbau wie etwa Arganöl, Mandelöl, Oliund anderen Naturkosmetikherstellern venöl oder auch pflegende Butterformen gegründet. Diese Siegel wurden geschafwie Sheabutter, Kakaobutter oder fen, um verbindliche Standards Mangobutter und natürlich für zertifizierte Naturkosauch Wirkstoffe wie nametik festzulegen und türliche Hyaluronsäues Verbraucherinnen re, welche die Haut sowie Verbrauchern pflegen und mit zu ermöglichen, Feuchtigkeit versofort wahre sorgen. Naturkosmetik Welche Eigenvon „Greenwasschaften sollte ein hing“-Produkten qualitativ hochwerzu unterscheiden. tiges Kosmetikprolavera hat sich EXPERTIN. dukt aus Ihrer Sicht unter anderem zum Henrike Neuhoff ist für die Forschung haben? und Entwicklung bei lavera zuständig. Ziel gesetzt, DeutschHochwertige Koslands Wälder aufzuforsten. Können Sie uns Genaumetik sollte die Haut mit naeres zu diesem Projekt erzählen? türlichen und sogar haut­eigenen InEs ist unser höchstes Ziel, die Natur – haltsstoffen nachhaltig pflegen – wie beispielsweise mit Lecithinen, Glycerin unseren Lebensraum und die Quelle für oder pflanzlichen Ölen aus kontrolliert all unser Handeln – nachhaltig und ganzbiologischem Anbau. Sie sollte die Haut heitlich zu schützen. Die Natur ist die Basis unserer Naturkosmetik – wenn wir mit Feuchtigkeit versorgen und ihr idealerweise das geben, was ihr fehlt. Natürlidiese nicht bewahren, vernichten wir die che Pflanzenextrakte und Wirkstoffe könBasis für unsere Produkte. Da die heinen die Haut wieder in Balance bringen mischen Wälder in einem desolaten Zuund auch gegen Zeichen der Hautalterung stand sind, pflanzen wir klimaresistente wirken. Laubbäume, die schon in den europäiWarum sind ätherische Öle in schen Urwäldern wuchsen, auf stark geschädigten Waldflächen. In diesem Kosmetika synthetischen Duftstoffen vorzuziehen? Jahr sind 30.000 Bäume an drei Standorten in der Region Hannover geplant, Natürliche ätherische Öle enthalten wo auch unsere Produkte produziert eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstofwerden. Zum Beispiel werden beim Kauf fen, die zur Wirkung des Produkts beitragen. Synthetische Düfte enthalten nur einer Bodylotion zehn Cent in unser wenige für den Geruch verantwortliche Waldprojekt investiert. Jede und jeder Inhaltsstoffe. Entsprechend ist die Wirkönnen also mitmachen und mit lakung synthetischer Duftstoffe nicht mit vera-Produkten nicht nur ihrer bzw. der natürlichen Wirkung pflanzlicher seiner Haut, sondern auch der Umwelt Gutes tun.

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as soll ich heute nur anziehen?“ Eine Frage, die wir alle nur allzu gut kennen. Und die wir uns öfter stellen, als uns lieb ist, wenn wir jeden Morgen ratlos vor dem überquellenden Kleiderschrank stehen. Immerhin ist Mode in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr nur etwas rein Funktionales, sondern vielmehr eines unserer wichtigsten Ausdrucksmittel – der individuellen Persönlichkeit ebenso wie unseres Wohlstands. Dass dieses Privileg jedoch einen hohen Preis hat, vergessen wir gerne.

Viel Abfall. Der Einfluss der Textilindustrie auf Umwelt und Klima ist nämlich nach wie vor enorm. Und obwohl die Probleme der Branche wie Wasserverschmutzung, Ressourcenverschwendung und hohe CO2-Emissionen durchaus bekannt sind, ergreifen nur wenige Modeunternehmen auch entsprechende Maßnahmen, um die Umweltsünden zu vermindern. Bis zum Jahr 2030 wird die Modeindustrie wahrscheinlich für 148 Millionen Tonnen Abfall verantwortlich sein – jedes Jahr. Aus Alt wird Neu. Am problematischsten ist die Tatsache, dass zur Herstellung der meisten Textilien enorm viel Energie, Wasser und andere Ressourcen nötig sind. Ein sinnvoller Weg, um den „Modekreislauf “ zu schließen, wäre die Verwendung recycelter Materialien. Das macht gerade bei synthetischen Fasern Sinn, da deren Abbau besonders lange dauert. Und auch wenn es im ersten Moment komisch klingt: Auch Plastikmüll lässt sich zu gutem Stoff verarbeiten.

Pestizide und Co. Grundsätzlich gilt zwar: Nachwachsende Rohstoffe sollten Kunstfasern vorgezogen werden, da sie biologisch abbaubar sind. Dennoch hat auch die Gewinnung von Naturmaterialien problematische Aspekte, wie das Beispiel Baumwolle zeigt: Der Anbau des bedeutendsten Textilrohstoffs der Welt verbraucht nicht nur enorm viel Wasser, sondern Baumwolle wird auch so häufig wie keine andere Nutzpflanze sonst mit Pestiziden behandelt – vor der Ernte bis zu 25 Mal. Biologische Alternative. Auf der anderen Seite bietet die Naturfaser einige Argumente: Baumwolle ist sehr strapazierfähig, reißfest und hautfreundlich, bleibt ihren Trägerinnen und Trägern sehr lange erhalten – und hat daher in einer umweltbewussten Garderobe durchaus eine Daseinsberechtigung. Eine nachhaltige Alternative zu konventioneller Baumwolle ist jene aus kontrolliert biologischem Anbau, die umweltfreundlich, pestizidfrei sowie energie- und wassersparend angebaut wird. Am schonendsten ist jedoch auch hier die recycelte Variante, da hier die für den Anbau notwendigen Ressourcen komplett wegfallen. Bewusst einkaufen. Die wichtigste Regel für den nachhaltigen Einkauf ist aber nach wie vor (nicht nur bei Mode): Kaufen Sie nur das, was Sie wirklich brauchen. Wählen Sie lieber wenige, dafür aber hochwertige Kleidungsstücke, die Sie möglichst lange begleiten, und greifen Sie auch mal auf Second-Hand-Mode zurück. So schonen Sie Ressourcen, Umwelt, Menschen – und nicht zuletzt auch Ihr eigenes Geldbörserl.

Verantwortung TR AG EN Welche Ressourcen stecken in dem Stück Stoff auf Ihrer Haut? Text: Andrea Lichtfuss Foto: Shutterstock

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Das war los im Land ...

Freude beim Festakt: der scheidende Bundesinnungsmeister Peter Engel­ brechtsmüller, Bundesministerin Klaudia Tanner, LHfrau Johanna Mikl-Leitner, „Hilfe im eigenen Land“-Präsidentin Sissy Pröll und der neue Bundesinnungsmeister Christian Plesar

Gratulierten zur beeindruckenden Geschichte und zur starken Gegen­ wart: LHfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer trugen sich ins Buch der Stadt Waidhofen an der Thaya ein.

Eröffnet! Sabine Ebert, Bezirkshaupt­ mann Norbert Haselsteiner, NR Alois Schroll, Vizepräsident des Europä­ ischen Parlaments Othmar Karas, LHfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeisterin Ulrike Schachner und LH-Stellvertreter Franz Schnabl

VERANTWORTUNG FÜR SCHUTZ UND SICHERHEIT

850 JAHRE FEIER WAIDHOFEN /THAYA

STADTHALLE YBBS IN NEUEM GLANZ

Der Sonntagberg war Austragungsort des ersten österreichischen Rauchfangkehrertages. Rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter mehr als 300 Rauchfangkehrer aus ganz Österreich – waren dabei, als bei einer Festmesse in der Basilika die neue Zunftfahne der niederösterreichischen Rauchfangkehrer geweiht und in den Dienst gestellt wurde. Gleichzeitig fand auch der offizielle Wechsel an der Spitze der Bundesinnung der Rauchfangkehrer von Peter Engelbrechtsmüller zu Christian Plesar statt. Als Fahnenpatinnen für die neue Fahne der niederösterreichischen Rauchfangkehrer konnten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster und die Präsidentin der Organisation „Hilfe im eigenen Land“, Sissy Pröll, gewonnen werden.

Zu diesem Jubiläum fand am Hauptplatz von Waidhofen an der Thaya eine große Festveranstaltung statt, die leider wegen starken Regens und einer Hagelwarnung abgebrochen werden musste. Auch der Bundespräsident zollte der Geschichte und der Entwicklung der Stadt Respekt. Das textile Heimgewerbe habe Ende des 17. Jahrhunderts einen enormen Aufschwung in Stadt und Region gebracht und vielen Menschen Beschäftigung geboten. Beeindruckt zeigte sich Van der Bellen auch von der Begeisterung und dem Engagement für dieses Jubiläum. Leider wären nur wenige Programmpunkte zu dieser Festveranstaltung möglich gewesen. Bereits vor Beginn der Festveranstaltung am Hauptplatz fand im Nordosten des Stadtgebietes der Spatenstich für die neue Heli-Dungler-Siedlung statt.

Nach zweijähriger Bauzeit wurde die um knapp neun Millionen Euro renovierte und umgebaute Stadthalle Ybbs feierlich eröffnet. Was mit dem Bau der Stadthalle in den 1960er-Jahren begonnen wurde, sei nun „perfektioniert, vollkommen und vollendet“ worden, betonte die Landeshauptfrau in ihrer Festrede. Dies sei laut gut und wichtig, denn Ybbs genieße seit Jahren – vor allem durch die Ybbsiade – einen guten Ruf als Kunst- und Kulturstadt. Dieser gute Ruf habe einen kleinen Fleck gehabt, nämlich die in die Jahre gekommene Stadthalle. Heute stehe man vor einem Veranstaltungszentrum auf der Höhe der Zeit, das in vielen Bereichen beeindrucke. „In Summe ist die Stadthalle zu einem Wohlfühlort geworden, wo es jetzt darum geht, diesem Ort ganz viel Leben einzuhauchen.“

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FREIZEIT „Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.“

© Markus Hechenberger

Aus „Der Steppenwolf “ von Hermann Hesse (1877-1962)

„WAS SCHLUCKST DU..?!“ © Gary Milano

D High-Class-Verführer Floh & Wisch „Lockvögel“ im Konzerthaus Weinviertel Zwei unglaublich attraktive und talentierte Musterknaben locken mit anziehenden Doppelconférencen, anstiftenden Liedern und unwiderstehlichem Charme. Sie sind keine boshaften Bauernfänger, sondern hingebungsvolle Verführer – gewitzt, gebildet, gepflegt – kurz gesagt: der Traum jeder Schwiegermutter. Das klingt doch fast zu schön, um wahr zu sein, aber Flo und Wisch schwören: Das ist keine Falle! Am Freitag, dem 8. Oktober um 19:30 Uhr in Ziersdorf. Karten: www.konzerthaus-weinviertel.at

Seit 15 Jahren wirbelt traditionell das beliebte Literaturfestival „Blätterwirbel“ durch St. Pölten. Zur Eröffnung des sehr dichten, spannenden Programms kommt am 7. Oktober der international erfolgreiche österreichische Autor Christoph Ransmayr ins Stadtmuseum. Am 2. Oktober zur ORF Langen Nacht der Museen gibt es ein Spezialprogramm. Infos zu den literarischen Ereignissen an verschiedenen Orten: www.blaetterwirbel.at 87

© Stadtmuseum

BLÄTTERWIRBEL

ie Österreicher schlucken pro Jahr 800 Tonnen Tabletten, zehn Millionen Hektoliter Bier, eine halbe Milliarde Stück Schnitzel – und jede Menge Ärger. Das muss der Mensch erst einmal verdauen! Schließlich ist nicht alles im Leben für den Verzehr geeignet: Fische schlucken die Haken, Wähler die Wahlversprechen und Patienten so manch bittere Pille. Nach dem Jubiläumsprogramm „Gesund Gelacht“ setzen sich der gelernte Arzt und sein gelernter Patient nun mit jenen Dingen auseinander, die uns nicht sonderlich gut bekommen. Worin dieser Umschwung gründet, wird wohl die Antwort auf die Frage „Was schluckst du..?!“ zeigen. Dafür braucht das Publikum nicht mal eine e-card. Abseits von tristen Ambulanzen und langen Wartezeiten, bieten Peter und Tekal einen gewohnt humoristischen Einblick hinter die Kulissen der Gesundheitsmaschinerie und unter den weißen Kittel. In diesem Sinne: Schluck auf! NÖ-Termine: 2. Oktober, 19:30 Uhr im Haus der Musik in Grafenwörth und 8. Oktober, 20 Uhr in der Musikschule St. Andrä-Wördern. Karten via oeticket.


THE

POINT © Tobias Ritz


Freizeit

of no return … Die topbesetzte sechsteilige ORF/ZDFneo-Dramaserie „Die Macht der Kränkung“ hielt die Zuseher drei Doppelfolgen lang in ihrem Bann. In der Figur des „Oliver“ brillierte Daniel Langbein aus Kleinzell. Wir baten den Schauspieler, Hauptakteur des finalen Amoklaufes, zum Interview. Text: Angelica Pral-Haidbauer Foto: Tobias Ritz/www.tobiasritz.com Szene: ORF/Mona Film/Petro Domenigg

B

ereits William Shakespeare stellte die rhetorische Frage „Wer lebt, der nicht gekränkt ist oder kränkt?“ Wir erleben sie tagtäglich, die kleinen Kränkungen. Jeder von uns kränkt – bewusst oder unbewusst. „Man kann nicht nicht kränken“, sagt Haller. Doch wann sitzt der Schmerz so tief, dass es zur menschlichen Katastrophe kommt? Basierend auf dem Sachbuch „Die Macht der Kränkung“ von Reinhard Haller, einem der renommiertesten Gerichtspsychiater Europas, entwickelte die Autorin Agnes Pluch in ihrem Drehbuch eine Art „Reigen der Kränkungen“, die aufzeigt, wie die emotionale Verletzung einer Figur zu weiteren Kränkungen der nächsten Figur führen kann. Die Dramatik entwickelt sich hier immer aus dem Alltäglichen. „Unsere Figuren sind keine großen Helden, sie sind nicht bigger than life“, sagt die Autorin. Regisseur Umut Dagˇ konnte dieses aufsehenerregende Filmprojekt nur durch die Bereitschaft der Schauspieler, sich vollkommen den Figuren zu öffnen, ihren Charakteren eine Tiefe zu verleihen, die weit über die Sehgewohnheiten des TV-Publikums hinausgeht, verwirklichen. Die Frage „Wer ist der Täter?“ bleibt bis zum Ende fesselnd – denn jeder der sechs Episodenprotagonisten hätte das Potenzial zum Amokläufer. Unterstützt wird der Spagat zwischen Drama und Thriller auch durch die Kameraführung, welche frontal die Momente tiefster emotionaler

Verletzung einfängt – stilistisch inspiriert von den alten 16-mm-Homevideos. NIEDERÖSTERREICHERIN: Daniel, dieser Film hat jedem der Darsteller eine tiefe Seelenschau in die jeweilige Figur abverlangt. Wie haben Sie die Dreharbeiten erlebt? Daniel Langbein: Schon als ich das Drehbuch zum ersten Mal gelesen habe, hat mich Oliver sehr berührt. Es fiel mir relativ leicht, sein Handeln nachzuvollziehen. Der Dreh war dann von viel Intensität geprägt. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und mit Regisseur Umut Dagˇ habe ich als sehr vertrauensvoll und nahe erlebt. Umut hat ein sehr feines Auge und auch Ohr, was mir geholfen hat, loszulassen. Ich wusste, wenn spielerisch etwas nicht stimmig ist, dann sieht er das und wir können einen anderen Weg für diesen Moment in der Geschichte suchen. Insgesamt war es eine tolle Zeit mit einem wundervollen Team! Während man von den Protagonisten der sechs Episoden relativ viel über ihre tiefsitzenden Kränkungen erfährt, so erscheint Ihre Figur Oliver als selbstloser Helfer, der als Ordinationsassistent die Ärztin Sarah, gespielt von Johanna Wokalek, sogar vor der Pleite rettet. Welche Kränkungen hat Oliver erfahren? Oliver wird ja in der Serie oft, um nicht zu sagen permanent, gekränkt. Einerseits sind da Menschen in seinem 89

In dieser Rolle fällt man in Abgründe, die man so privat nie fühlen möchte. Daniel Langbein

enfernteren Umfeld, die ihn beschimpfen und abwerten. Andererseits ist sein Bedürfnis danach, von Sarah wirklich gesehen zu werden, auch ein Feld, auf dem er von ihr reichlich gekränkt wird. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass er Grenzen anderer oft einfach gar nicht wahrnimmt. Ich denke jedenfalls, dass Oliver schon als Kind, vor allem von seinen Eltern – also lange bevor die Geschichte beginnt – massive Kränkungen widerfahren sind. Die sitzen so tief, dass er sich davon nicht befreien kann. Er hat nie einen Weg gefunden, sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und dabei herauszufinden, warum er selbst so tickt, wie er eben tickt. Er ist da, was sich selbst oder auch seine Aktionen sowie Emotionen betrifft, praktisch im Blindflug unterwegs und versucht auf diese Art, mit seinem Leben zurechtzu-


© ORF/Mona Film/Petro Domenigg

Freizeit

VOR DEM AMOKLAUF. Finale Szene: Daniel Langbein als Oliver mit Johanna Wokalek als Ärztin Sarah wird im Einkaufszentrum zum Attentäter.

kommen. Mein Gefühl ist: Er ist zum Scheitern verdammt. Was ist letztlich der Auslöser, der Oliver zum Attentäter macht? Oliver erhofft sich, so sehe ich es jedenfalls, sich von den tiefen Wunden seiner Kindheit durch die Annäherung an Sarah reinzuwaschen. Aber dieser Zug ist dann am Ende der sechsten Folge für ihn abgefahren, Sarah hat ihn final zurückgewiesen. Dann wird ihm auch noch durch eine gescheiterte Reanimation vor den Augen vieler Menschen im Einkaufszentrum klar, dass er nicht mehr behaupten kann Arzt zu sein. Sein Bemühen, seine Vergangenheit loszuwerden und zu dem Menschen zu werden, der er sein möchte, scheitert in diesem Moment unwiderruflich. Und da hat er eine Waffe zur Hand, mit der er der ganzen angestauten Aggression Luft verschaffen kann. Also viele Punkte, die da zusammenkommen. Wobei ich es auch bemerkenswert finde, dass während der ganzen Zeit vor dem Amoklauf niemand Oliver auch nur einmal fragt, wie es ihm geht, oder ob er Hilfe braucht. Er ist in Wahrheit komplett isoliert. Ich glaube, dass es so vielen Menschen geht, was aber zum Glück nicht heißt, dass jeder zum Amokläufer wird. Der finale Amoklauf. Die Kameraführung brutal. Was hat diese Szene mit Ihnen gemacht? Es war ein wilder Ritt für mich! Über drei Tage immer wieder und wieder in die Situation des Amoklaufes einzutauchen ist mental und auch körperlich sehr fordernd. Das sind Abgründe, in die man fällt, und Empfindungen, die man so pri-

vat nie fühlen möchte. Wenn man aber so neugierig auf Menschen und auf das Menschsein ist, ist es ein Geschenk, so eine Rolle spielen zu dürfen. Es ist natürlich auch spannend, diese Katastrophe erleben zu können, ohne dass man selbst und andere zu Schaden kommen. Haller schreibt, wir leben in einer Zeit der aufgezogenen Maske von Coolness und Makellosigkeit, in der das Kränkungsthema tabuisiert wird. Er spielt da sicher auch auf die sozialen Medien an. Glauben Sie, hat die Serie zu einer Sensibilisierung für dieses Thema beigetragen? Das hoffe ich. Ich finde, dass man in der Serie gut sehen kann, wie Menschen aus Unachtsamkeit oder weil sie in ihren eigenen Kränkungen verstrickt sind, andere kränken. Das kann schon auch auf Situationen im eigenen Leben aufmerksam machen. Vielleicht erkennt man auch, dass es manchmal leichter ist, als man denkt, einen Schritt zurück zu machen und zu versuchen, sein Gegenüber zu verstehen. Und vor allem – salopp gesagt – selbst den Mund aufzumachen und zu reden, wenn man ein Problem hat. Am Ende sind wir alle aus demselben Holz geschnitzt, auch das sieht man in „Die Macht der Kränkung“ sehr deutlich. Wie gehen Sie persönlich mit Kränkungen um? Ich versuche meistens zu verstehen, was vorgefallen ist, warum mich etwas kränkt und warum mein Gegenüber etwas tut, das mich kränkt. Das Verstehen hilft manchmal. Manchmal aber auch nicht, und dann hoffe ich, dass die Zeit Wunden heilt und versuche mich auf die schönen 90

Dinge im Leben zu konzentrieren. Zu Theater und Film. Unter der Regie von Wolfgang Murnberger drehen Sie gerade einen neuen „Steirerkrimi“, im November gibt es neue Termine für „Lebenslang“ im Theater Drachengasse Wien. Was macht eine Rolle für Sie besonders spielenswert? Das ist immer dann der Fall, wenn die Rolle Teil einer besonders erzählenswerten Geschichte ist. Und dann ist es für mich auch immer spannend, wenn eine Rolle sich von allen bisherigen Rollen, die ich gespielt habe, schon in ihren Grundzügen unterscheidet. Wenn ich neue Aspekte des Lebens oder meiner eigenen Persönlichkeit durch das Eintauchen in das Leben einer Rolle kennenlerne. „Lebenslang“ habe ich 2017 in Dresden entwickelt, da geht es um die Geschichte meines Großvaters. Pandemiebedingt mussten wir diese Vorstellungen schon zweimal verschieben, ich hoffe sehr und bin zuversichtlich, dass es diesmal klappt! Im „Steirerstern“, den wir gerade drehen, spiele ich einen Volksmusiker mit Steirischer Harmonika, dessen Trio sich in einer schwierigen Lage befindet. Da ist auf der einen Seite der Konflikt um den Fortbestand der Band und auf der anderen Seite die Musik und das Publikum. Ich werde vielleicht, obwohl ich der Musik schon was abgewinnen kann, kein großer Volksmusikfan, aber die Steirische Harmonika ist ein wirklich wundervolles Instrument. Da bin ich dankbar, dass ich sie in vielen Stunden beim Vorbereiten der Rolle kennenlernen durfte. Am Ende bin ich aber einfach glücklich, meiner Leidenschaft nachgehen zu können und das ist, so wie jetzt beim „Steirerstern“, das Schauspiel. Sie leben seit 2019 in Kleinzell, wie gefällt es Ihnen da?
 Ja! Ich mag die herzliche und offene Stimmung hier, dass viele junge und jung gebliebene Menschen hier leben. Der Ort mit seinen Gasthäusern und umliegenden Bauernhöfen und auch die Berge, Gräben und Wege um ihn herum sind wirklich wunderschön. Nicht überlaufen, ein Geheimtipp! Sie können Daniel Langbein auf www.daniel-lanbein.at und auf Instagram @daniel_langbein folgen.


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Freizeit

H E I M AT X M E N S C H © Fabian Altphart

DU, ICH, WIR

Im Rahmen des Viertelfestivals Niederösterreich 2021 begaben sich Michael Liebert, Stefan Radinger und Birgit Wagner auf die Suche nach den unterschiedlichen, individuellen Definitionen des Begriffs Heimat und entwarfen dafür ein Möbelstück für den öffentlichen Raum. Ein Stück Heimat um sich niederzulassen.

DIE INITIATOREN. Stefan Radinger, Birgit Wagner, Michael Liebert

D

as Kulturprojekt HEIMAT X MENSCH wurde im Juni und Juli dieses Jahres in drei Mostviertler Gemeinden präsentiert. Den Auftakt bildete Waidhofen an der Ybbs, es folgte ein Stopp in Melk, der Abschluss wurde dann im Tierpark Stadt Haag gefeiert. Neben den drei Veranstaltungen, bei welchen auch die Ausstellung der Botschafterporträts – fotografiert von Michael Liebert – zugänglich gemacht wurden, konnten zahlreiche Besucher erstmals auf dem von Stefan Radinger

entwickelten Möbelstück Platz nehmen. „Mir war es wichtig, ein Möbel zu entwerfen, das funktional und schlicht ist und das Festivalmotto Bodenkontakt aufgreift“, erklärt Stefan Radinger sein Design. Der HEIMAT X MENSCH-Hocker im Detail. Das entwickelte Möbel ist nachhaltig und im Herstellungsprozess simpel. Es ist klar in der Formen- und Materialsprache. Und: Es soll langfristig an das Projekt HEIMAT X MENSCH erinnern. 92

Als Material setzte Stefan Radinger auf Beton, denn seine natürlichen Zutaten stammen aus dem Boden. Diese machen das Möbelstück langlebig und formstabil. Die seitliche Facettierung ist eine Anspielung auf das Auf und Ab: der Saisonen, des Bodens, des Lebens und der Landschaften. Darüber hinaus ist es durch die Schrägen möglich, zwei oder mehrere Hocker miteinander zu einer Bank zu verbinden. Die geraden Seiten des Möbels bilden den Ausgleich dazu. Im öffentlichen Raum verewigt. Die Nachhaltigkeit spiegelt sich auch


© Stadt Melk / Sabine Mlcoch

© Stadt Waidhofen

© Fabian Altphart

Freizeit

Hockerübergabe in Melk. Stefan Radinger, Birgit Wagner (sitzend), Bürgermeister Patrick Strobl, Stadträtin Heidi Niederer

in der Weiternutzung wider. Denn als Dankeschön erhalten alle drei Partnergemeinden jeweils zwei Exemplare, um weiterhin an das Projekt zu erinnern und Möglichkeit zum Verweilen im öffentlichen Raum zu geben, sich mit der Umgebung zu beschäftigten, Kraft zu tanken oder einfach nur um zu rasten. Am 21. September wurden die Hocker an den Bürgermeister von Melk, Patrick Strobl, sowie an den Bürgermeister von Waidhofen an der Ybbs, Werner Kram-

Hockerübergabe an den Tierpark Stadt Haag. Stefan Radinger (stehend) mit Bürgermeister Lukas Michlmayr und Besuchern

Hockerübergabe in Waidhofen an der Ybbs. Birgit Wagner, Bürgermeister Werner Krammer (sitzend), Stefan Radinger

mer, überreicht. In Melk kann man auf dem HEIMAT X MENSCH-Möbel im Stadtpark verweilen, in Waidhofen an der Ybbs im Bürgerpark beim Ybbsturm. Der Haager Bürgermeister Lukas Michlmayr nahm bereits am 4. Juli die beiden Hocker im Rahmen der Veranstaltung in Empfang. Sie sind im Tierpark beim Teich nächst dem Bärengehege zu finden und erinnern dort an den Viertelfestivalbeitrag von Liebert, Radinger und Wagner.

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Langfristig gedacht. Good news: Das HEIMAT X MENSCH-­ Möbel kann man auch erwerben! Sollte jemand selbst ein oder auch mehrere Exemplare haben wollen, so wird das Projektteam eine Serie produzieren, sozusagen „on demand“. Die Stückkosten orientieren sich dabei an der Menge, der Hocker wird ohne Emblem ausgeliefert. Wer konkretes Interesse hat, schickt bis 31. Oktober 2021 eine E-Mail an kontakt@heimatxmensch.at.

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GENUSS FÜR ALLE SINNE Katharina Zierl erkundete das Wandergebiet Serfaus Fiss Ladis.

F

ünf Minuten – so lange dauert es, bis wir vom Stress- direkt in den Urlaubsmodus schalten. Das VAYA Ladis macht es uns sehr einfach, den Alltag hinter uns zu lassen und zu genießen. Wir betreten das Hotel und unser Appartement und fühlen uns sofort willkommen und wohl. Ein Urlaubsstart nach Maß!

Das moderne Design zieht sich durch alle VAYA-Resorts.

Am Urgsee gab es einen kurzen Zwischenstopp.

Natur pur. Das VAYA Ladis wurde im Juli eröffnet und begeistert mit moderner Architektur und großem Komfort. Viel Holz und Stein in der Fassade und im Inneren des Hauses sorgen für ein angenehmes Ambiente. An 25 Standorten in Österreich begrüßt VAYA bislang seine Gäste. „Sie könnten morgen eine Wanderung zur Schöngampalm mit anschließender Mountainbike-Abfahrt machen. Der Murmeltiersteig ist ebenfalls ein Erlebnis“, gibt uns die freundliche Dame an der Rezeption Tipps für die kommenden Tage. Das Wandergebiet Serfaus Fiss Ladis hat einiges zu bieten. Mit der Super.Sommer.Card sind alle Bergbahnen kostenlos benutzbar – sooft und wann man will. Platz zum Wohlfühlen. Auf der großzügigen Terrasse unseres äußert komfortablen Appartements – direkter Blick auf die Burg Laudeck inklusive – planen wir die kommenden Tage. Nachdem wir unser Programm fixiert haben, erkunden wir weiter das Hotel. Warme Farben und viel Liebe zum Detail zeichnen das VAYA Ladis, wie alle anderen Resorts der Gruppe, aus. Im kleinen, aber feinen Wellnessbereich kommen Ruhe- und Erholungssuchende voll auf ihre Kosten. Neben zwei Saunen, einem Dampfbad und einer Infrarotkabine findet sich auch ein Swimmingpool inklusive einladendem Liegebereich. Nach dem Verweilen im Wellnessbereich freuen wir uns auf das Abendessen. Die Hotelgäste haben 94

die Wahl, ob sie die Halbpension in Anspruch nehmen, auswärts essen oder sich in der Küche im Appartement selbst etwas zubereiten. Wir genießen im VAYA Bar & Grill ein Drei-Gang-Wahlmenü. Die Mischung aus traditioneller Küche und modern interpretierten Speisen weiß zu überzeugen. Bergliebe. Nach einem entspannten Abend an der VAYA-Bar schlafen wir wie Murmeltiere und starten ausgeruht in den nächsten Tag. Nach dem kräftigenden Frühstück geht es mit der Schönjochbahn in die Höhe. Die abwechslungsreiche Wanderung führt uns über das Fisser Joch, den oberen Sattelkopf, den vorderen Brunnenkopf durch das Urgtal vorbei am Urgsee direkt zur Schöngampalm. Von der Alm geht es nach einer verdienten Stärkung mit dem Mountainbike zurück ins Tal. Nach einem Abstecher in den Wellnessbereich und einem wunderbaren Abendessen planen wir bei einem Glas Wein unseren zweiten Tag in der Region. Neuer Tag, neue Wanderung. An Tag zwei steht der Murmeltiersteig in Serfaus auf dem Programm. Motiviert und erholt starten wir nach der Gondelauffahrt die Wanderung. Entlang der Tour, die unter anderem am Furglersee vorbeiführt, werden wir an mehreren Stellen mit einem beeindruckenden Fernblick belohnt. Auch wenn sich die Murmeltiere an diesem Tag vor uns verstecken und wir sie lediglich an ihren typischen Geräuschen bemerken, ist die Wanderung, die auch für Familien geeignet ist, sehr empfehlenswert. Ein abwechslungsreiches, erholsames Wochenende voller schöner Momente geht zu Ende. Unser Fazit: Wer Komfort, Freundlichkeit, kulinarische Highlights und Naturerlebnis sucht, ist in den VAYA-Resorts definitiv richtig.


Freizeit 25 VAYA-RESORTS IN ÖSTERREICH In den schönsten Urlaubsregionen Österreichs begrüßen 25 VAYA-Resorts – ab November sind es 26 – ihre Gäste. Man kann zwischen Zimmern, Suiten, Chalets, Penthäusern und Appartements wählen. Das moderne Design sowie Kulinarik auf hohem Niveau runden das Urlaubserlebnis ab. Nähere Informationen finden Interessierte auf www.vayaresorts.com.

Ankommen, wohlfühlen, genießen – im VAYA Ladis kommen alle, die Wert auf Qualität und Erholung legen, voll auf ihre Kosten. Ein Kurzurlaub, der keine Wünsche offenlässt. Text Katharina Zierl Fotos VAYA Group, Andreas Egger

Das VAYA Ladis erwartet die Gäste mit großzügigen Zimmern und Appartements sowie einem einladenden Wellnessbereich.


Freizeit

MORD

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WANDERLUST Im Krimidebüt von Norbert Ruhrhofer wird Bad Vöslau zur Hauptstadt des Verbrechens. Doch dem Autor ist der tödliche Kurstadtlauf nicht genug: Auf seiner Website findet sich ein GeocachingSpiel, das zu den Schauplätzen der Krimihandlung führt. Eine spannende, moderne Schatzsuche für die ganze Familie! Text: Angelica Pral-Haidbauer Fotos: Foto Mitterer, Norbert Ruhrhofer

D

ie Handlung: „Sport ist Mord“, das hat Willi Pokorny schon immer geahnt, und beim diesjährigen Bad Vöslauer Kurstadtlauf scheint sich das Zitat tatsächlich zu bewahrheiten: Ein herzkranker Mann liegt leblos neben seinem Rollstuhl. Die Polizei geht von einem natürlichen Tod aus, doch nicht nur Willi Pokorny hegt Zweifel daran. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Toni und der schrulligen Frau Katzinger begibt er sich auf Mörderjagd – und stolpert schon bald über weitere Leichen ... Der Hintergrund: In einem locker-lässigen Ton entwickelt der studierte Jurist und Autor aus Leidenschaft, der sich vor einigen Jahren in den malerischen Ort vor den Toren Wiens verliebt hat, einen raffinierten Plot, der zum Miträtseln einlädt. Dabei werden mit den

Bürgerprotesten zum Bauvorhaben am historischen Bad Vöslauer Badplatz auch reale politische Gegebenheiten geschickt in die fiktive Krimihandlung integriert. Auch einzelne Straßen und Plätze bildet er detailgetreu ab und nahezu alle Orte, Geschäfte, Restaurants und sogar die Speisen und Getränke entstammen der Realität. Perfekt, um das Krimi-Geocaching zu starten ... NIEDERÖSTERREICHERIN: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Krimi-Geocaching in Ihr Buch zu integrieren? Norbert Ruhrhofer: Das war bei einem launigen Heurigenbesuch mit einem Freund, als diese Idee entstanden ist. Und wie aus den Logs zu den Caches zu sehen ist, macht es den Cachern echt Spaß! 96

Wie viele Caches gibt es bereits? Es gibt mittlerweile acht Caches, die aktiv sind und regelmäßig besucht werden, drei Stück davon unter dem Titel „Pokornys fixe Wochentermine“. „Fixe Wochentermine“ heißen sie deshalb, weil der Ermittler aus meinem Krimi, der Willi Pokorny, einen fix geregelten Tagesbzw. Wochenablauf pflegt. Diese Caches kommen also in jedem Buch vor, deshalb hab ich sie von der Handlung abgekoppelt und anders bezeichnet. Seit dem 14. August gibt es weitere fünf Stück zur Plot-Serie des Krimis „Mord in Bad Vöslau“. Alle Caches können unabhängig voneinander gesucht und geloggt werden. Ein Bonus-Cache, auch Mystery-Cache genannt, kann erst durch das Zusammensetzen von Teilkoordinaten gefunden werden. In bzw. an den vier Caches sind Koordinatenteile des Bonus-­


Freizeit

Caches angebracht, die richtig zusammengesetzt werden müssen, um den Weg zum Bonus-Cache zu finden. Diese Caches sind speziell an die Handlung geknüpft und an Schauplätzen versteckt, die nicht in jedem Roman vorkommen werden. Die Rückmeldungen im Logbuch sind sehr gut, die Leute haben echt Spaß beim Suchen und an der Art der Verstecke. Muss man, um Cachen gehen zu können, das Buch gelesen haben? Da die Caches schon aktiv sind, können sie jederzeit auch ohne das Buch zu kennen, gesucht werden. In Verbindung mit dem Buch versteht man später, weshalb diese Caches genau an diesen Plätzen versteckt sind. Die Caches sind von meiner Website direkt auf die offizielle Seite von Geocaching verlinkt. Im sogenannten „Listening“ gibt es Erklärungen zum Cache und auch ein „G‘schichterl“ dazu. Mit der Smartphone-App bzw. mit einem Navigationsgerät kann zum Versteck navigiert werden. Welch ein Schatz erwartet die Suchenden? In den Caches dürfen keine Werbegeschenke vorhanden sein. Es geht also um den Spaß mit Freunden und Familie zu suchen, sich analog ins vor Ort befindliche Logbuch einzutragen und dann noch online – wenn man will – zu loggen. Übrigens ist das eine genial Idee, um Kids zum Wandern zu animieren! Wo könnte der Cache versteckt sein? Wie sieht er aus? Was ist im Cache drinnen? Alles interessante Fragen, die Kids in Bewegung bringen. Es macht einfach Spaß! Wie kann man am Geocaching teilnehmen? Einfach auf meiner Website auf den Menüpunkt Krimi-Geocaching schauen, auf den jeweiligen Link klicken und dann über die offizielle Geocaching-Seite zu den Caches navigieren. Die Koordinaten können auch auf ein Navi übertragen werden. Es gibt auf meiner Website auch Links bezüglich allgemeiner Fragen rund ums Cachen.

MODERNE SCHATZSUCHE. In den Caches befinden sich ein Logbuch und ein Stift zum Eintragen.

Infos zum Buch sowie alle Termine zu den Lesungen des Autors finden Sie auf www.norbert-ruhrhofer.at. Details zum Geocaching unter: www.norbert-ruhrhofer.at/krimi-geocaching/#mord-in-bv 97

MORD IN BAD VÖSLAU Norbert Ruhrhofer ISBN 978-3-7408-1258-4 Emons Verlag, € 13,40 Ab 23. September


Freizeit

Tierpaten unterstützen

Bürgermeister Lukas Michlmayr (li.) begrüßte ESA Firmenchef Andreas Teufel (2. v. li.) und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma ESA Automation GmbH zu vier Firmenpatenschaftsfeiern.

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ie Firma ESA Elektro Automation GmbH aus Viehdorf ist Anbieter von Gesamtlösungen

Endlich bekam die mittlerweile drei Jahre alte Trampeltierestute einen Namen.

Prof. Mag. Ulla Schafelner aus Stadt Haag erhielt von ihren Familienangehörigen das schöne Weihnachtsgeschenk einer Tiernamensgebung. Zur Verwirklichung kam es erst im August. Die Urheimat der Trampeltiere ist die Wüste Gobi in der Mongolei. Ihr gefiel ein arabischer Name für diese putzige und süße Stute viel besser und entschied sich für „Samira“, der – neben anderen Bedeutungen – auch für „Prinzessin“ steht. Dies war für sie ein viel zutreffenderer Name als ein Name aus der mongolischen Sprache. www.tierparkstadthaag.at

© Herbert Stoschek

für viele Automatisierungstechniken in der gesamten Industrie. Firmeninhaber Andreas Teufel war es ein großes Anliegen, mit seinem erfolgreichen Unternehmen den Tierpark zu unterstützen und übernahm vier Tierpatenschaften. Jede Abteilung erhielt ein Patentier und zwei Vertreter jeder Abteilung kamen zu den Tierpatenschaftsfeiern in den Tierpark. Magots, Waschbären, Mähnenspringer und Damhirsche bekommen ihre Unterstützung.

Prof. Mag. Ulla Schafelner eroberte rasend schnell die Zuneigung ihres Patentieres.

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LESEN MACHT DAS

Leben erst schön

Für Druckerprofi Michael Bauer ist Lesen viel mehr als die schönste ­Freizeitbeschäftigung der Welt. Er glaubt fest an die Zukunft des gedruckten Wortes und unterstützt vielfältige Kultur- und L ­ eseförderprojekte.

M

Text: Ursula Scheidl

Foto: Stefan Diesner

EN TGE LTLI CHE E IN SCH ALTUNG

ichael Bauer hat alle Hände voll zu tun. Seine Kunden drängen auf die Fertigstellung ihrer Aufträge. „Heute muss alles immer noch schneller gehen, aber ich liebe meine Arbeit sehr“, erzählt er. Sein Geschäft hat sich in den letzten Jahrzehnten zwar deutlich gewandelt, aber Magazine und Bücher haben noch immer ihre Fangemeinde. Auch Michael Bauer gehört dazu. Seine Eltern haben ihn und seinen um sechs Jahre jüngeren Bruder oft zu Kulturveranstaltungen mitgenommen. Das hat ihn bis heute geprägt. Drucker in vierter Generation. Schon der Urgroßvater hatte eine Druckerei gehabt, die der gelernte Schriftsetzer mit 21 von seinem Vater übernahm und ausbaute. 2010 beschloss Michael Bauer gemeinsam mit seinem ältesten Sohn, wieder etwas Neues zu versuchen. Er wollte das erworbene Know-how für seine Kunden nutzen. Heute druckt er in Ungarn, Tschechien, Lettland, Deutschland und „leider immer weniger in Österreich“. Insgesamt werden pro Jahr 80 Magazintitel im In- und Ausland produziert. „Wenn bei uns ein Kunde am Freitag anruft, kann er am Montag die Ware haben“, berichtet Bauer nicht ganz ohne Stolz. Deshalb entsteht jetzt auch im Erdgeschoß eines Hauses in Wien Landstraße auf 400 Quadratmetern ein neues Druckund Mediencenter mit einem eigenen Veranstaltungsraum, wo der Kunde auf einem großen Bildschirm virtuell die Druckerei besuchen kann. In den nächsten fünf bis zehn Jahren möchte Michael Bauer „als virtuelle Druckerei die zentrale Anlaufstelle in ganz Österreich sein. Wir wissen, wo das jeweils beste Knowhow für ein bestimmtes Printprodukt vorhanden ist.“

STRESSABBAU. Michael Bauer entspannt sehr gerne mit einem guten Buch in der Hand.

die d n u e l a t i g i d D ie rd e n e w t l e W e g o l a na t e h e n. s e b r e d n a n i e n ne b e

Flucht aus dem Alltag. Bauer glaubt fest an die ­Zukunft von Print, zumal das Lesen von Büchern viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist hat: Es fördert die Vorstellungskraft und die Fantasie, hilft uns zu entspannen und vermittelt neues Wissen. „Das ist immer wieder eine wunderbare Gelegenheit, mich vom Alltagsstress zu erholen. Ich bin nun einmal nicht der sportliche Typ“, lacht er. „Es ist für mich gut investierte Lebenszeit, da erfahre ich auch immer wieder etwas Neues.“ Deshalb ist es ihm auch ein Herzens­anliegen, Projekte zu ­unterstützen, die das Lesen und kulturelle Aktivitäten fördern. „Natürlich wird in unserem Leben die digitale Welt immer wichtiger. Dennoch bin ich überzeugt, dass das haptische E ­ rlebnis,

er Michael Bau

wenn man ein gedrucktes Buch oder Magazin in Händen hält, nicht zu ersetzen ist. Bücher sind wie Freunde.“ Deshalb unterstützt er auch „Eine STADT. Ein BUCH.“. „Das ist eine einzigartige Aktion, bei der 100.000 Bücher namhafter AutorInnen gratis an die Wiener Bevölkerung verteilt werden.“ 99


Eingang in die verborgene Welt unter den Füßen

SPIELERISCH

eine verborgene Welt entdecken

Der Feldhamster ist selten geworden. Früher war er auf unseren Feldern so zahlreich, dass er als Schädling verfolgt wurde. Heute dagegen ist der putzige Nager vom Aussterben bedroht.

Nach etwa einem Jahr an Vorbereitungsarbeiten steht nun allen Tierfreunden eine weitere Attraktion im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels zur Verfügung. Dieses Projekt konnte mit freundlicher Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER) realisiert werden. 100


Im Röhrensystem trifft man auf die verschiedensten Tiere unter unseren Füßen, so auch auf den Dachs. Obwohl er in allen Bundesländern verbreitet ist, bekommt kaum jemand den Dachs zu Gesicht, denn tagsüber versteckt er sich in seinem unterirdischen Bau.

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© Zoo Schmiding / Mario Reichenberger

Schon einmal von der Maulwurfsgrille gehört? Nein? Dann ist es Zeit, das zu ändern.

A

usgangssituation war ein schon etwas in die Jahre gekommenes Röhrensystem als Teil eines Abenteuerspielplatzes. „Wir wollten es nicht abtragen und haben uns deshalb – im Sinne der Nachhaltigkeit – überlegt, diese Attraktion einer neuen, sinnvollen und bildungsstiftenden Aufgabe zuzuführen. Dieses Bildungsangebot ist also auch bestens für Schulklassen geeignet“, so ZooDirektor DDr. Andreas Artmann. Der Fokus liegt bei diesem neuen Projekt vor allem an der verborgenen Welt unter unseren Füßen und da tummelt sich so einiges. Kindern wird – anhand von 3-D-Objekten, Malereien und informativer Tafeln und Vitrinen – ein altersgerechter Einblick in

Wie groß ist ein Springschwanz? Hier im Größenverhältnis zu einer Stecknadel

die in Österreichs Boden beheimateten Tierarten ermöglicht. Hier werden Fragen beantwortet wie beispielsweise: Was sind eigentlich Springschwänze? Was haben Maulwurfsgrille und Maulwurf gemeinsam? Wie sieht die Vorratskammer von Herrn Feldhamster aus? Wie ist eigentlich der Boden unter unseren Füßen aufgebaut? In zwei Bereichen kann aus dem Röhrensystem unmittelbar auf Übererdniveau gewechselt werden, denn so einige Tiere haben zwar im Erdgeschoß ihren Bau, ihre Nahrung finden sie aber über der Erde. Die aus der Umgebung stammenden Künstler aus dem Netzwerk WÜDWUX haben mit detailreichen Schnitzereien, realistischen und doch verspielten Malereien sowie Steckspie101

len aus Holz eine tolle Atmosphäre geschaffen. Auf der neuen Boulderwand können erste Klettererfahrungen gemacht werden und ein Weidenlabyrinth runden diese spielerisch zu entdeckende Erlebnisreise ab. KONTAKT

ZOO UND AQUAZOO SCHMIDING Schmidinger Straße 5 4631 Krenglbach Tel.: 07249/46272-0 E-Mail: office@zooschmiding.at www.zooschmiding.at www.facebook.com/zoo.schmiding


Freizeit

TAT O R T WEINBERG Bereits sein erster Regionalkrimi „Tod in Perchtoldsdorf“ hielt sich drei Monate lang auf der österreichischen Bestsellerliste. Zur Überraschung des Autors Christian Schleifer – und sehr zur Freude der Winzerin, DER Charlotte Nöhrer ... Text: Angelica Pral-Haidbauer

Foto: Sebastian Räuchle/tiefenscharf.at

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wei Bücher – eine Liebeserklärung an Perchtoldsdorf, seine Weinberge und Winzer. „Das Perchtoldsdorf, wie ich es in den Büchern dargestellt habe, existiert natürlich nicht. Es ist vielmehr eine Mischung aus verklärten Kindheitserinnerungen, Übertreibungen und plotbedingten Anpassungen“, schreibt Christian Schleifer. Na ja, Herr Autor! Die „Motte“ oder die „Burgbar“ (als real existierende „Turmbar“ jährlich vom Falstaff-Magazin ausgezeichnet) gehören wohl zur real unverzichtbaren Vergangenheit vieler in der Region Aufgewachsener. Auf die Suche nach weiteren Berührungspunkten zwischen Wahrheit und Fiktion in seinen spannenden wie zugleich herzerwärmenden Krimis begeben wir uns in den folgenden Fragen ...

NIEDERÖSTERREICHERIN: Wie sind Sie auf die Figur „der Charlotte“, einer ehemaligen Polizistin, die zur Neowinzerin im Weinbaubetrieb der Eltern wird, gekommen? Christian Schleifer: DIE Charlotte existiert in meinem Kopf (und in einer Rohfassung) bereits seit 20 Jahren. Mir ist damals im Skiurlaub die Idee zu einem

Krimi gekommen, der eigentlich in Schladming spielt. Die Charlotte war einfach da: kastanienrotes, lockiges Haar, grüne Augen, ein klein wenig tollpatschig, aber hartnäckig und stur. Reales Vorbild dafür hat es aber keines gegeben (lacht). „DIE Charlotte“ ist in einer Liebesbeziehung mit der Juristin Andrea, einige erotische Passagen inklusive. Was ist Ihre Botschaft hinter dieser offen gelebten Frauenverliebtheit im traditionellen Weingut? Das hat wohl auch mit dem Zeitpunkt zu tun, zu dem mir diese Figur einfiel. Ich war damals noch fest in der Gothic-Kultur verankert und da waren – wenigstens bei den Frauen – bi- oder gleichgeschlechtliche Beziehungen nichts Außergewöhnliches. Ihre Homosexualität war nie als „Schockmoment“ oder Skandal konzipiert und wird in den Büchern als ganz normal beschrieben. So wie ich das eben damals empfunden habe und noch immer empfinde. Sie haben auch Ihre Zwillinge Charlotte und Leo im Buch „verewigt“ ... Ja, die Charlotte gab es ja bereits vor meinen Zwillingen. Dass wir uns bei unserer Tochter auf diesen Namen einigten, war eher Zufall und mir zuerst gar nicht 102

so bewusst. Leo hat es dann, als es mit diesen Krimis ernst wurde, als ihr Cousin in die Geschichten geschafft. Ist ja undenkbar, dass meine Tochter vorkommt, der Sohn aber nicht. Durch meine Tochter hat sich aber auch erst das „Charlotte ohne ‚e‘“ in die Geschichten geschlichen, davor wurde die Krimi-Charlotte ganz normal ausgesprochen. Was inspiriert Sie persönlich zu diesen Geschichten, aus Liebe, Eifersucht, Vergangenheitsbewältigung und Mord? Teilweise eigene Erlebnisse – so wie


ABOUT CHRISTIAN SCHLEIFER, Jahrgang 1974, ist gebürtiger Perchtoldsdorfer und wie er sagt: „Gefangen im Leben eines Wieners.“ Nach erfolgreichem Lehramtsstudium der Anglistik und Germanistik arbeitete er zwanzig Jahre lang folgerichtig als Sportjournalist bei zwei österreichischen Tageszeitungen, bevor er 2015 beschloss, sich mehr Zeit für seine Frau Isa, die Zwillinge und das Krimischreiben zu nehmen. Seine beiden Perchtoldsdorfer-Krimis „Tod in Perchtoldsdorf“ und „Perchtoldsdorfer Schweigen“ sind im Emons Verlag erschienen. Informationen, Fotos und Termine zu den Lesungen finden Sie auf www.facebook. com/ChristianSchleiferAutor

z.B. im ersten Teil, bei dem es sich um Morde auf der offenen Bühne der Sommerspiele während einer Shakespeare-Aufführung dreht. 1996 wurde der Sommernachtstraum – ähnlich wie im Buch beschrieben – aufgeführt. Das hat mich damals unheimlich beeindruckt und die ganze Zeit über nicht losgelassen. Ansonsten lasse ich mich vom Perchtoldsdorfer Eventkalender und den Jahreszeiten inspirieren. Teil zwei spielt während des Hiataeinzugs, da war es naheliegend, die „Pritschn“ als Tatwaffe zu verwenden.

Liebe und Eifersucht kennen wir alle, da weiß man, worüber man schreibt (lacht). Die fatalen Auswirkungen sind dann natürlich reine Fantasie … Auf jeden Fall haben die Charlotte und das andere Personal der Krimis mittlerweile ein derartiges Eigenleben entwickelt, dass sich die Geschichten ganz natürlich von selbst ergeben. Teil zwei und Teil drei fließen ineinander über, wobei jede Geschichte für sich selbst lesbar und in sich abgeschlossen bleibt. Zudem bemühe ich mich, dass jeder Teil „anders“ ist. Teil eins war 103

ein eher klassischer Krimi, bei Teil zwei geht es weniger um die Suche nach dem Mörder als nach dem Anstifter, beim nächsten Teil um ein Komplott – ich versuche, die Leserinnen und Leser immer zu überraschen und mit etwas Neuem zu konfrontieren. In Ihrem zweiten Buch „Perchtoldsdorfer Schweigen“ liegt die Wahrheit unter dem Weinberg, genau genommen in einem Nazi-Bunker im unterirdischen Tunnelsystem. Literarische Wahrheit oder Fiktion?


Freizeit

Ist ja undenkbar, dass meine Tochter vorkommt, der Sohn aber nicht. Christian Schleifer

Das ist alles Fiktion. Es gibt meines Wissens nach kein unterirdisches Tunnelsystem in den Perchtoldsdorfer Weinbergen. Alte Nazi-Bunker gibt es in der Gegend tatsächlich einige, jedoch keine geheimen (oder man hat sie noch nicht gefunden, was ja zu „geheim“ passen würde) und schon gar keine in den Weinbergen. Ich versuche mich, in meinen Geschichten zwar an der vorhandenen Geografie zu orientieren, passe das aber natürlich an meine Plots an. So verhält es sich ja auch mit dem Weingut der Charlotte, das eine Melange aus verschiedensten echten Heurigen, purer Fantasie und dem Garten meiner Schwiegereltern ist,

in dem tatsächlich das beschriebene alte Presshaus und die 150 Jahre alte Kastanie stehen. Gibt es den in beiden Büchern so oft erwähnten „Schüttelwein“ wirklich? Ja, den gibt es tatsächlich! Der Schüttelwein ist nur eines von etlichen Beispielen, wie nach Teil eins Fiktion zu Realität wurde. Der Schüttelwein in meinem Buch war vom „Nizzante“ vom Weingut Georg Nigl in Perchtoldsdorf inspiriert. Wäh-

rend des Schreibens hatte ich schon die Idee, dass ein echter Schüttelwein eine witzige Marketingidee wäre. Georg Nigl hat das auch gefunden und jetzt kann man bei ihm einerseits den „normalen“ Nizzante und die Schüttelwein Special Edition kaufen. Und die Leute lieben es! Die Fangemeinde der Charlotte ist bereits eine sehr große. Gibt es eine Fortsetzung? Mehrere! Ich habe die ersten drei Teile fertiggestellt, bevor ich mich auf Verlagssuche gemacht habe. Das war natürlich ein gewisses Risiko, weil die ganze Arbeit auch umsonst hätte sein können, aber: no risk, no fun. Die Charlotte sieht das auch so. Inzwischen sind einige Teile mehr fertiggestellt und ich bin in der sehr entspannten Lage, genug Stoff für die nächsten Jahre zu haben und mich zugleich ganz neuen, anderen literarischen Projekten zu widmen. Teil drei wird jedenfalls gerade lektoriert und wird im Herbst 2022 wieder bei Emons auf den Markt kommen. Danach geht es, wie bereits zu Beginn erwähnt, endlich nach Schladming, wo wir die Vorgeschichte der Charlotte und der Andrea kennenlernen. Darauf freue ich mich schon ganz besonders!

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GENUSS „Geschmack ist die Kunst, sich auf Kleinigkeiten zu verstehen.“

© Christoph Kerschbaum/Privatbrauerei Zwettl

Jean Jacques Rousseau, Genfer Schriftsteller und Philosoph (1712-1758)

© Backwelt Pilz/Markus Haslinger

Frauen, die brauen

S Frisch gebacken! Babyglück in der Waldviertler Backwelt Pilz Anlässlich eines Besuches von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in der seit mehr als 100 Jahren erfolgreichen Bäckerei aus Schrems, standen letzten Endes nicht nur die qualitativ hochwertigen Backwaren, sondern vor allem das „frisch gebackene“ kleine Töchterchen der Eigentümerfamilie Pilz im Mittelpunkt. Ob Klein-Romy in einigen Jahren in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, steht freilich noch in den Sternen – jetzt heißt es zuerst mal wachsen ...

WEINGUT DES JAHRES © Robert Herbst

Es gibt viele Weinprämierungen, bei denen der Kamptaler Wein ganz vorne mitmischt. Auch in der Weinstadt Langenlois wird zwei Mal im Jahr zur großen Vergleichskost ausgerufen: die Langenloiser Weinchampions! Mit insgesamt sieben Weinen in beiden Finalverkostungen und einem Weinchampion im Frühjahr geht der Titel „Weingut des Jahres 2021“ an das Weingut Steininger aus Langenlois.

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chon im alten Ägypten hatten Frauen die Hand am Braukessel und eine eigene Göttin: Tjenenet war – neben Geburten – auch für das Bierbrauen „zuständig“. Und auch die „Seele des Bieres“, der Hopfen, ist weiblich, werden doch für die Bierherstellung nur die weiblichen Hopfenteile, die sogenannten Dolden oder Blüten, verwendet. Die Kletterpflanze rankt sich an den bis zu acht Meter hohen Gerüststanden hoch und wächst vorwiegend während der Nacht. Die „Schöne“ kann dabei ganz schön zickig sein: So sagt ein altes Sprichwort, dass der Hopfen „jeden Tag seinen Herren – oder eben seine Herrin – sehen will. Eine dieser „Herrinnen“ über den Hopfensaft ist Karin Thaller (25), die in der Waldviertler Privatbrauerei Zwettl die Lehre zur Braugesellin abgeschlossen hat, ausgebildete Biersommelière ist und aktuell auf die Meisterprüfung hinarbeitet – als eine von immerhin zehn Frauen in ganz Österreich. Zur diesjährigen Hopfenernte führte sie gemeinsam mit Waldviertler Hopfenbäuerinnen durch „ihr Reich“.


DICH KOCH ICH MIR EIN!

Was gibt es Köstlicheres, als sich an kalten Wintertagen am Geschmack der reichen Ernte aus der Sommer- und Herbstzeit zu erfreuen? Text: Angelica Pral-Haidbauer

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altbarmachen geht weit über Essiggurken, Sauerkraut und Chutney hinaus. Die Methoden dazu sind vielfältig. Sie reichen vom Einfrieren oder Trocknen über Einkochen, Fermentieren, Einlegen in Essig, Öl und Alkohol bis hin zum Konservieren mit Salz oder Zucker. Wir haben aus zwei Büchern einige Rezepte für Sie ausgesucht.

HALTBAR MACHEN Gemüse, Kräuter, Pilze … Marianne Obermair / Romana Schneider-Lenz ISBN 978-3-7020-1927-3 € 19,90 106

© Tobias Schneider

Genuss


© Tobias Schneider-Lenz

Genuss

ROTWEIN-ROSMARIN-SALBEI-GELEE • 500 ml Apfelsaft • 500 ml vollmundiger Rotwein • 1 kg Gelierzucker 1:1 • einige Rosmarinzweige und Salbeiblätter

Apfelsaft mit Rotwein und Gelierzucker vermischen. In einem Topf zum Kochen bringen und bis zur Gelierprobe kochen. In jedes Glas einen Rosmarinzweig und ein Salbeiblatt geben. Mit heißem Gelee auffüllen und sofort verschließen.

© Mona Lorenz

TIPP Schmeckt herrlich zu Wildspezialitäten!

CHILI-INGWERHONIG MIT LIMETTE • 200 g Cremehonig • 2 TL getrockneter Ingwer (Pulver oder feine Stücke) • 1 EL getrocknete Chiliflocken • getrocknete, geriebene Schale einer unbehandelten Limette Alle Zutaten mit dem Honig gut vermischen und in ein sauberes Schraubverschlussglas füllen. Vor dem Verzehr mindestens zwei Wochen ziehen lassen.

VARIANTE: CHILI IN HONIG Die im Ganzen sanft getrockneten Chilis klein schneiden, mit dem Honig und den Gewürzen mischen und in kleine Gläser füllen. Die Schärfe von mild bis extrascharf kann individuell gesteuert werden. Die große Farbenvielfalt von Chilis ergibt eine bunte Vielfalt; die Gläser können z. B. auch mit verschiedenfärbigen Chilis befüllt werden.

Hierzulande ist die Teriyaki Marinade besonders gefragt als Marinade, aber ebenso hervorragend eignet sie sich zum Verfeinern von kurzgebratenem Fleisch, Fisch oder Gemüse und als Dip. Die Kikkoman Teriyaki Marinade gibt es auch in einer glutenfreien Variante und ist für die vegane Ernährung geeignet. Köstliche Rezepte, Tipps und Tricks finden Sie auf www.kikkoman.at.

©Kikkoman

Kikkoman Teriyaki Marinade

E N TG E LT L I C H E E I N SC H A LT U N G

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Genuss

PIKANTER KRÄUTERHONIG-MOSTSENF • 150 ml Apfelessig • 125 ml Most • 125 ml Apfelsaft • 1 Zwiebel • 2 Lorbeerblätter • 3 Knoblauchzehen • 4 Gewürznelken • 5 Wacholderbeeren • 5 Neugewürzkörner • 100 g gelbes Senfmehl • 50 g Zucker • 2 TL Honig • 1 TL Salz • 2 EL frische, gehackte Kräuter (Basilikum, Petersilie, Thymian, Oregano, Liebstöckel etc.) oder 1 EL getrocknete Kräuter

© Fischerauer/Archiv Stocker Verlag

Essig mit Most, Apfelsaft, Zwiebelscheiben, Lorbeerblättern, Knoblauchzehen, Gewürznelken, Wacholderbeeren und Neugewürzkörnern ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Den Sud abseihen und mit Senfmehl, Zucker, Honig, Salz und Kräutern gut aufmixen, bis eine sämige Masse entsteht. Den Senf in Gläser füllen, verschließen und im Kühlschrank lagern.

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Genuss

Kikkoman bringt Umami in die

österreichische Küche

© Mona Lorenz

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SALBEIPESTO

Salbei- und Petersilienblätter mit einem Messer grob vorschneiden. Mit Salz, Zitronenschale und Öl mit dem Stabmixer oder im Cutter fein pürieren. In kleine Gläser füllen, mit etwas Öl abdecken und verschließen. Kühl aufbewahren. TIPP Schmeckt mit gerösteten Nüssen und geriebenem Hartkäse perfekt zu Gnocchi, Pasta, gebratener Leber oder als Fülle für Kalbsschnitzel. Wer es nicht so „salbei-intensiv“ mag, kann einen Teil Salbei durch Minze ersetzen und somit eine zusätzliche frische Kräuternote in dieses köstliche Pesto zaubern. Für eine längere Haltbarkeit den Hartkäse weglassen.

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EN TG ELTLI CH E EI NSCHA LTUNG

© Kikkoman

• 70 g Salbeiblätter • 30 g Petersilienblätter • ca. 1 TL Salz • geriebene Schale einer Zitrone • ca. 125 ml Raps- oder Traubenkernöl

enommierte heimische Küchenchefs wie Richard Rauch vom Steira Wirt, Max Stiegl vom Gut Purbach und Josef Haslinger, Chefpatissier vom Meinl am Graben, zeigen, dass traditionelle Gerichte wie Huchen, Beef Tatar oder ein Germgugelhupf mit unterschiedlichen Sojasaucen aus dem Hause Kikkoman zu einer wahren Gaumenfreunde mit viel Umami werden. Die Adaptionen von Küchenklassikern unter Verwendung moderner Zutaten ist ein Entwicklungsprozess, den Profi- und ambitionierte Hobbyköche bereits seit Jahren umsetzen. Kikkoman natürlich gebraute Sojasauce, die aus den vier reinen Zutaten Sojabohnen, Weizen, Wasser und Salz gebraut wird, anstatt der allgegenwärtigen „Prise Salz“ in den täglichen Mahlzeiten, intensiviert den Eigengeschmack von Zutaten optimal, ohne in den Vordergrund zu treten. Diese Eigenschaft machen sich einige der bekanntesten Köche bereits seit Jahrzehnten zunutze und verwenden in lokalen Gerichten natürlich gebraute Sojasauce, um den Speisen eine Vollmundigkeit zu verleihen. Auf www.kikkoman.at gibt es eine Fülle an Rezepten, Tipps, Inspirationen rund um natürlich gebraute Sojasauce und das Kochen mit den unterschiedlichsten Kikkoman Saucen. In Österreich sind die Kikkoman Würzsaucen im gut sortierten Lebensmittelfachhandel und im C&C erhältlich.


SO KOCHEN

Genuss

BÄUERINNEN EIN ...

EINGELEGTE ESSIGPILZE

© Wilhelm Hufnagl

• 250 g weiße Champignons • 250 g braune Champignons • 250 g Austernpilze • 5 Schalotten • 250 ml Weißweinessig • 500 ml Wasser • 3 Lorbeerblätter • 15 Weiße Pfefferkörner • 2 EL Senfkörner • 2 TL Salz • 1 Msp. Piment TIPP Die Essigpilze halten längere Zeit und passen gut zu Wild und Geselchtem.

Die Champignons und die Austernpilze waschen, putzen, große Exemplare klein schneiden und in einem Topf mit kochendem Wasser zweimal blanchieren (in kochendes Wasser geben, danach mit kaltem Wasser abschrecken, den Vorgang mit neuem Wasser wiederholen). Die Schalotten schälen, die größeren halbieren, kleinere Schalotten ganz lassen. Essig und Wasser mit den Gewürzen aufkochen und auf der Kochstelle stehen lassen, den Essigsud nach dem Abkühlen noch einmal aufkochen lassen. Die Pilze in vorbereitete Gläser verteilen, mit dem Essigsud bedecken und sofort verschließen.

CHAMPIGNONS EINGELEGT IN KNOBLAUCH

Rezept von Klaudia Gansterer aus Lunz am See: • 500 g möglichst kleine Champignons • 20-25 Knoblauchzehen aus Österreich • 250 ml Weißweinessig • 125 ml Wasser • 1 EL Salz • 3 EL Zucker • 2 Lorbeerblätter • 1 EL Senfkörner • eventuell 1 Dilldolde

Champignons putzen (größere halbieren bzw. vierteln), Knoblauchzehen schälen, beides in gesalzenem Wasser fünf Minuten blanchieren und anschließend abseihen. Essig, Wasser, Salz und Zucker sowie die Gewürze zusammen aufkochen und ca. fünf Minuten sieden lassen, die blanchierten Champignons und Knoblauchzehen in vorbereitete Schraubgläser füllen, den heißen Sud darübergießen und die Gläser sofort verschließen, kühl und dunkel lagern.

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DAS BÄUERINNEN EINKOCHBUCH Von süßen Marmeladen bis zu sauren Gurken ISBN 978-3-7020-1470-4 € 19,90


© Mani Hausler

Genuss

KÜRBIS-ORANGEN-GELEE

© Mona Lorenz

Rezept von Theresia Baldinger

• 1 kg Kürbis (abgewogenes Fruchtfleisch) • 30 g frischer Ingwer • 250 ml frisch gepresster Orangensaft • Saft und Schale einer unbehandelten Zitrone • Schale einer Orange • 1,5 kg Gelierzucker

HAGEBUTTEN SÜSS-SAUER

Die Hagebutten mit kaltem Wasser abbrausen, Blütenansätze und Stiele entfernen. Essig und Wasser mit Zucker, Senfkörnern, Zimtstange und Gewürznelken aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Hagebutten in den Sud geben und zum Kochen bringen, fünf Minuten köcheln lassen, anschließend Zimtstange und Gewürznelken entfernen, die Hagebutten mit dem heißen Sud in vorbereitete Gläser füllen und diese gut verschließen. TIPP Die Hagebutten kühl und dunkel lagern, sie sind nach sechs Wochen richtig gut durchgezogen und passen gut als Beilage zu Wild, Ente und Gans.

Ein Hoch auf den Genuss!

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

• 1 kg Hagebutten • 400 ml Apfelessig • 200 ml Wasser • 600 g Zucker • 3 EL Senfkörner • 1 Zimtstange • 4 Gewürznelken

Kürbis schälen, entkernen und kleinwürfelig schneiden. Ingwer schälen und fein reiben Alle Zutaten in einen großen Topf füllen und vier Minuten sprudelnd kochen, den Schaum abschöpfen. In vorbereitete Gläser füllen, diese verschließen und zum Abkühlen auf den Kopf stellen.

Ob zum Frühstück, zum Brunch, als Dessert oder eben einfach so: Fruchtikus Erdbeer-Vanille verleiht frischen Pancakes das gewisse Etwas – mit seinem einzigartigen fruchtigen Geschmack. Mehr Inspirationen auf augenschmaus.darbo.at

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ulln wird für ein ganzes Wochenende zur Design-Metropole: Aus ganz Österreich, Deutschland, Slowenien, Ungarn und natürlich aus Tulln und Umgebung kommen Designer und Kreative zusammen und präsentieren ihre neuesten Produkte. Nachhaltige Mode, Schmuck, Accessoires, Möbel, und kulinarische Schmankerl Spielzeug, Kosmetik Wann: Samstag, 20. November, 10 bis19 Uhr und Sonntag, 21. November, 10 bis 18 Uhr Wo: Halle 1, Messegelände Tulln, 3430 Tulln Infos unter: www.designverliebt.at

265 Mio. Baumsetzlinge wurden seither gepflanzt. Bitte helfen auch Sie! Sicher online spenden unter: www.mfm.at

EDLE TROPFEN AUS DEM KAMPTAL Im niederösterreichischen Gobelsburg verschreibt sich Stefan Lang seit einigen Jahren mit Leib und Seele dem Weinbau.

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wölf Jahre ist es her, dass es Stefan Lang aus beruflichen Gründen ins Kamptal verschlug. Und obwohl er rund zwei Jahre später die trachtige Modelinie „Tu Felix Austria“ aus der Taufe hob, fand der gebürtige Salzburger seine wahre Passion im Weinbau, die ihn in weiterer Folge dazu veranlasste, in Weingärten zu investieren. Es folgten zwei historische Weinkeller in Gobelsburg, die er aufwendig sanierte und zu seinem Wein-

Menschen für Menschen dankt für die Schaltung dieses Gratisinserats.

Seit 40 Jahren leistet Menschen für Menschen Hilfe zur Selbsthilfe.

© Weingärtnerei Stefan Lang, Emmerich Maedl, www.maedl.at

Niederösterreichs größter Designmarkt kommt das erste Mal in die Messe Tulln!

gut ausbaute. Inzwischen bewirtschaftet Stefan Lang fünf Hektar Weingärten und macht Nektar von seinen 100 Marillenbäumen in Grafenegg. Das Erfolgsgeheimnis des passionierten Winzers? Gute Energie und Durchhaltevermögen. Sein Weg hat sich mehr als bezahlt gemacht. Mittlerweile werden die Weine seiner Weingärtnerei erfolgreich im In- und Ausland vermarktet und der elfte Jahrgang gärt bereits im Keller. 112

KONTAKT

WEINGÄRTNEREI STEFAN LANG Kellergasse 32-34 3550 Gobelsburg Tel.: 02735/36401 weingaertnereistefanlang.at

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Genuss

Prickelndes Vergnügen Darauf müssen wir anstoßen! Ohne ein Glas Sekt in Österreich undenkbar. Der prickelnde Schaumwein erfreut sich nicht nur an Silvester, sondern als Aperitif bei Hochzeiten, Empfängen, festlichen Anlässen und als Sektdusche bei Siegesfeiern an Beliebtheit. Text: Astrid Steinbrecher-Raitmayr Fotos: Shutterstock

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und 25 Millionen Flaschen Sekt werden pro Jahr in Österreich konsumiert. Bezogen auf die Erntemengen des heimischen Weins sind dies immerhin stolze zehn Prozent. Versektet werden nur schonend gepresste Weine aus gesunden Trauben. Der typische Sektgeschmack entsteht durch deren Säuregehalt. Im Gegensatz zum Wein wird daher für die Sektproduktion nicht nach dem Zuckergehalt, sondern auf Basis der enthaltenen Säure geerntet. Da diese mit zunehmendem Reifeprozess abnimmt, werden Sektgrundweine vor der allgemeinen Traubenernte gelesen. Edle Flaschen. Mindestens zehn Volumenprozent Alkohol beinhaltet der kohlensäurehaltige Schaumwein, der in Österreich auf zwei Arten produziert wird. Die aufwendigste Herstellungsmethode ist die sogenannte Méthode Traditionelle. Dabei wird der Wein mit Hefe und einer speziellen Zuckerlösung, einem Tiragelikör, versetzt und in Flaschen gefüllt, die mit einem Kronkorken verschlossen werden. Der Gärungsprozess findet direkt in der Flasche statt. Bei der traditionellen Flaschengärung wandelt die Hefe den zugesetzten 114


Zucker in Alkohol um. Dabei entsteht die für den Sekt typische Kohlensäure, die nicht entweichen kann und sich mit dem Wein verbindet. Je länger der Sekt nach dem Gärungsprozess „auf der Hefe“ liegt, umso feinperliger wird er. Neun Monate müssen es in jedem Fall sein. Nach der Reifung werden die Flaschen 32-mal gerüttelt, damit sich die Hefe absetzen kann. Die Flasche wird geöffnet, mit einem Dosagelikör zur geschmacklichen Abrundung versetzt und anschließend mit einem Naturkorken verschlossen. Neben dieser aufwendigen Herstellungsmethode wird in Österreich außerdem die vom französischen Önologen Charmat begründete Methode der Schaumweinerzeugung in Großdruckbehältern verwendet. Erst nach Abschluss der Gärung wird der Sekt in Flaschen gefüllt, die mit Korken verschlossen und einer Agraffe, dem Drahtkörbchen, versehen werden. Lange Tradition. So prickelt speziell zu Feiertagen wie Weihnachten und Silvester österreichischer Sekt in den Gläsern. Denn unser österreichischer Sekt ist so vielfältig, dass er jeden Anlass zu einem unvergesslichen Moment werden lässt. Zu verdanken haben wir diesen Genuss einer großen Liebe und langen Tradition, die einst in der Champagne begann und eine Welle bedeutender österreichischer Innovationen mit sich zog. Ob als Willkommensgetränk, idealer Speisenbegleiter oder Mixgetränk im Cocktail, der Sekt bietet für jeden Geschmack rasch die passende Stilistik. Denn schon Napoleon sagte über das prickelnde Getränk: „Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn!“ So gibt es immer einen Grund, die Korken knallen zu lassen.

© Studio Kail

PRICKELNDER LUXUS Erlesene Cuvée trifft edle Kris­ talle: 2.205 Swarovski-Kristalle un­ terschiedlicher Größe zieren die ­besondere Schlumberger-­Flasche – streng limitiert auf 175 Stück weltweit. Gemeinsam mit Schlumberger verlo­ sen wir 3 Stück der einzigartigen Fla­ sche Schlumberger KRISTALL im Wert von jeweils 1.750 Euro. Weitere Infos zum Gewinn­ spiel auf www.dieniederoesterreicherin.at

O © David Pan, Stephanie Golser

SPIEL

Gemeinsam mit Schlumberger feiern wir den Tag des österreichischen Sekts und starten damit in die Schaumwein-Hochsaison!

E NTGELTL IC HE E INSCH ALTUNG

GEWINN-

Lasst die Sektkorken knallen! b zu bestimmten Anlässen oder um die kleinen Momente im Leben zu genießen – ein Glas Sekt darf dabei nie fehlen. Grund zu feiern hat auch die österreichische Sektbranche, denn am 22. Oktober findet jährlich der Tag des österreichischen Sekts statt, der vor 13 Jahren von der Sektkellerei Schlumberger zusammen mit dem österreichischen Sektkomitee ins Leben gerufen wurde. An diesem Tag dreht sich alles um den prickelnden Genuss und die hohe Qualität von Schaumweinen „made in Austria“. Das ist auch das Stichwort für das Traditionshaus Schlumberger, denn für die Produktion seiner Spezialitäten werden ausschließlich beste österreichische Trauben aus Niederösterreich und dem Burgenland verwendet und seit jeher größter Wert auf eine heimische Wertschöpfungskette gelegt. Doch damit nicht genug: Pünktlich zum Start der Hochsaison bietet die Sektkellerei nun auch ihren ersten Bio-Sekt an. Den beliebten Schlumberger Grünen Veltliner Brut Klassik gibt es ab Oktober in höchster Bio-Qualität zu kaufen. Schlumberger geht damit einen wichtigen Schritt zu noch mehr Nachhaltigkeit. Wer nun neugierig geworden ist, kann sich bei einer Führung durch die 300 Jahre alten Schlumberger Kellerwelten in Wien auf eine faszinierende Sinnesreise begeben – von der Traube am Rebstock bis zum perlenden Mousseux im Glas. Unser Tipp: Am 22. Oktober ist Tag der offenen Tür – einfach vorbeikommen. Weitere Informationen zu Schlumberger, den Produkten und den Kellerwelten unter: www.schlumberger.at


Genuss

MIT HERZ & SEELE

BODENTREU

DIE NEUE GENERATION. Angelika und Sohn Maximilian

Winzerin werden wollte sie eigentlich nie, aber heute ist Angelika Pimpel-Artner „genauso tief verwurzelt in ihre Böden wie ihre Weinstöcke“. In der Qualitätsmarke „Angelika Bodentreu“ spiegelt sich die lange Biotradition der Weingärtnerei Artner wider. Text: Angelica Pral-Haidbauer

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Fotos: Artner/www.bodentreu.at

IEDERÖSTERREICHERIN: In Ihrem Namen „ARTner“ verbirgt sich das Wort „Kunst“. Worin besteht für Sie Kunst des Weinbaus? Angelika Pimpel-Artner: Die höchste Kunst entsteht in der Natur, die wir durch minimalistisches Eingreifen umrahmen. Das heißt, Geduld, Vertrauen, Respekt, Verbundenheit zu den Weinstöcken zu haben und unseren Weinen Zeit zur Reife zu geben. Wir produzieren Weine möglichst ohne Zusätze und ohne aufwendige önologische Verfahren und bringen so das Naturprodukt Traube in die Flasche. Bereits Ihre Eltern haben 1994 auf biologisch-organischen Weinbau umgestellt, und sich als die „Bioniere“ von Carnuntum etabliert. 2016 haben Sie die Betriebsführung übernommen, was waren die besonderen Anforderungen? Wir sind ja nicht BIO, weil es gerade modern ist, nein wir leben es seit über 26 Jahren! Ich bin damit groß geworden und meine Kinder sind damit aufgewachsen. Im Mittelpunkt steht die Liebe zum Wein. Die größte Herausforderung ist sicher, die Tradition mit dem heutigen Zeitgeist zu verbinden, den Spagat zwischen den Generationen zu schaffen, denn jede Generation hat ihre Visionen. Meine

Weinlinie Bodentreu fokussiert sich ganz auf die Feinheiten der unterschiedlichen Rieden. Es sind Weine mit brillanter Aromatik, geschliffener Eleganz, eleganter Stilistik, perfekte Balance und Raifinesse. Ihr wichtigster Partner beim Biobearbeiten ist das Wetter. Wie wirkt sich der Klimawandel auf Ihre Rebstöcke aus? Die Erwärmung hat sich bis jetzt für Rot- und Weißweinsorten – mit einigen Ausnahmen in bestimmten Jahren – als vorteilhaft erwiesen, kann aber in Zukunft auch besonders bei Weißweinsorten – etwa durch einen zu starken Säureabbau – zum Nachteil werden. Am meisten haben die wärmeliebenden Rotweinsorten profitiert. Die Eisweinproduktion wird schwieriger, wenn die Häufigkeit von Extremtemperaturen ansteigen. Es sind also sowohl positive wie negative Folgen zu erwarten. Mit dem Weingut Pimpel Ihres Ehemanns Gerhard haben sich sozusagen zwei große Winzerbetriebe „vereint“. Ihre Kinder Maximilian, Marie und Martin sind im Weinbau aufgewachsen. Wer tritt in Ihre Fußstapfen? Der Weg zum Wein wurde unserem ältesten Sohn Maximilian in die Wiege gelegt. Wir sind mit Herz und Seele Winzerfamilien und diese Leidenschaft hat 116

ANGELIKA BODENTREU. Erste Lagen Chardonnay Ried Altenberg

er schon von beiden Großeltern übernommen und mit uns gelebt. Jetzt hat Maximilian als Absolvent der HBLA Klosterneuburg seine Berufsausbildung abgeschlossen und sofort losgelegt! Mit ungewöhnlichen Ideen und viel Leidenschaft macht er sich seinen Platz im Betrieb. Ihre Weine wurden mit mehreren internationalen Bioweinpreisen ausgezeichnet. Was bedeuten Ihnen das? Medaillen sind natürlich eine schöne Bestätigung für uns und unsere Weine, unsere größte Auszeichnung ist aber die Zufriedenheit unserer Kunden, die Jahr für Jahr wieder zu uns kommen! KONTAKT

Angelika Pimpel-Artner Dorfstraße 8, 2464 Göttlesbrunn Tel.: 0664/463 66 51 E-Mail: wein@bodentreu.at


KULTUR „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“

© Alex Felten

Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher (1749-1832)

STADT:KULTUR © Weltenklang

Z „Queens Of Fado“ Die bezaubernde Fadista Joana Amendoeira gastiert in St. Pölten. Joana Amendoeira gehört zu den etablierten Größen der „jungen Generation” in Portugal, die internationale Presse feiert sie als „die neue Diva des Fado“. Auf ihrem bereits zehnten Album lässt die Künstlerin erstmals in ihrer Karriere den Fado hinter sich und begibt sich auf Spurensuche im Samba und anderen südamerikanischen Genres, die ja immer auch von portugiesisch-stämmigen Auswanderern mitgestaltet wurden. Zu genießen jeweils im Cinema Paradiso, am 27. 10. in Baden, am 28. 10. in St. Pölten, www.weltenklang.at

Zur Saisoneröffnung bringt das Festspielhaus St. Pölten ein Feuerwerk an faszinierenden Produktionen. Neben Tanz, Ballett und Vernissagen kommen auch Musik und Schauspiel nicht zu kurz. Wie am 15. Oktober, wenn Philipp Hochmair über hundert Jahre nach der Uraufführung von Hofmannsthal die zeitlose Figur als Rockstar inszeniert. Gemeinsam mit der Band Elektrohand Gottes und der Philharmonie Salzburg entsteht ein eindringliches Symphonic-Rock-Drama, das sich tief in den Hörnerv einbrennt! Infos: www.festspielhaus.at 117

© Erika Mayer

JEDERMANN RELOADED

wischen dem 18. Oktober und 17. November erwartet die Gäste von STADT:KULTUR ein sensationelles Kulturprogramm in den prunkvollen Räumlichkeiten des Congress Casino Badens, im at the park Hotel Baden sowie in der charmanten Burg Perchtoldsdorf. Das Highlight bildet dabei Konstantin Wecker mit seinem Konzert in der Burg Perchtoldsdorf. Für Unterhaltung an der Kabarett-Front sorgen unter anderem auch Omar Sarsam mit „Sonderklasse“, Manuel Rubey mit „Goldfisch“, Alfred Dorfer mit „Und …“ sowie Lukas Resetarits mit „Das Letzte“. Auch spannende Diskussionen stehen am Programm: vom Mythos Leistungsgesellschaft über Frauenhass bis hin zu einer Journalismusdiskussion mit Alexander Wrabetz. Mit dabei ist auch Stefanie Sargnagel, die gerade eine eigene Dramödie in die Kinos brachte. Bestsellerautoren Eva Rossmann und Thomas Raab kochen für ein kleines exklusives Publikum live schmackhafte Gerichte und lesen dabei aus ihren Büchern. Programm und Termine: www.stadt-kultur.at


Kultur

WECHSEL Bei den Herbsttagen in Blindenmarkt wagt die international gefeierte Sängerin Daniela Fally etwas ganz Neues: Mit „Wiener Blut“ zelebriert sie ihr Regiedebüt. Ein Richtungswechsel? Text: Viktória Kery-Erdélyi

Fotos: Vanessa Hartmann, Laura Heinschink, Mark Glassner

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Kultur

KURZBIO Daniela Fally wurde 1980 geboren und wuchs in Pottenstein auf. Sie war zunächst NÖN-Journalistin und jobbte am Stadttheater Berndorf, wo Intendant Felix Dvorak ihr Talent entdeckte. Nach Musical- und Schauspielausbildung sowie Operngesangsstudium sang Daniela Fally u. a. an der Volksoper Wien, an der Wiener Staatsoper, ehe sie sich auch international einen Namen machte. Ein Auszug ihrer bejubelten Auftritte: als Adele in „Fledermaus“ an der Mailänder Scala, in „Ariadne auf Naxos“ an der Dresdner Semperoper unter Maestro Christian Thielemann oder ebenfalls in Richard Strauss‘ „Ariadne“ als Zerbinetta unter Franz Welser-Möst in Cleveland. www.danielafally.com

W

enngleich sie heute im Rampenlicht mit ihrer großen Stimme beeindruckt, zu Beginn ihrer Laufbahn war Daniela Fally mit Stift und Kamera unterwegs: Sie war Journalistin, Abenteuerlust und Neugier sind also durchaus ein Lebenselixier. Diesbezüglich war Michael Garschall an der richtigen Adresse bei ihr. Für einen Augenblick sprachlos war sie dennoch, als der Intendant der Herbsttage Blindenmarkt mit einem nicht alltäglichen Jobangebot bei ihr anklopfte … NIEDERÖSTERREICHERIN: Sie werden demnächst mit „Wiener Blut“ Ihr Regiedebüt zelebrieren: Wie kam es dazu? Daniela Fally: Intendant Michael

kurzweiliger, schneller, schwungvoller, und urwienerischer Operettenabend. Und: Liebes Publikum, Sie werden das Stück sehen! Natürlich mit vielen Gegenwartsbezügen und moderner Methodik umgesetzt, in wunderschönen, zeitlos spannenden Kostümen von Anna-Sophie Lienbacher voller Frechheit und Witz, wie es in der Operette sein soll. Überraschen wird Sie auch die Bühne von Marcus Ganser und Sam Madwar. Ob Sie nun „Wiener Blut“ noch nicht kennen oder schon lange nicht mehr gesehen haben und besonders auch die junge Generation lade ich ganz herzlich ein: Kommt, ihr werdet euch zerkugeln! Wir haben das beste, urösterreichische Ensemble, das man sich wünschen kann, mit lauter Vollprofis in ihrem Metier. Sie sehen, ich schwärme, ich kann es einfach kaum erwarten. „Wiener Blut“ war die erste Operette, die ich damals als Teenager im Badener Stadttheater gesehen habe und ich konnte mich kaum am Sessel halten vor Lachen. Gerade jetzt kann uns allen ein leichter, witziger Theaterabend so richtig guttun.

Garschall hat mich mit seiner Idee echt überrascht. Aber ich habe ein wenig nachgedacht und mich entschlossen, dieses neue Abenteuer zu wagen. Die Sicht aus der anderen Perspektive und die sich dadurch ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten reizen mich. Die Regie für „Wiener Blut“ ist eine schöne, spannende Herausforderung mit sehr, Als Regisseurin sehr viel Vorbereitungs- und Recherchebraucht es sozusagen arbeit und AutorentäFührungsqualitäten. Wie sehen Ihre aus? tigkeit. Gleichzeitig ist es erfüllend, wie nun Oh ich denke, meine bunte Arbeitsdas kriege ich hin (lacht). Aber mir ist vergangenheit von Regieassistenz, Requisite, ein wertschätzender Inspizienz, JournalisUmgang sehr, sehr mus, Kulturmanagewichtig. Mein Team ment und natürlich 25 und mein Ensemble Jahre aktive Bühnenmüssen sich wohlzeit zusammenfließen fühlen. Nur so bedarf. Aber es ist auch komme ich und schließlich das Pubeine große VerantworDaniela Fally, tung, die ich sehr ernst likum das beste ErSängerin und Regisseurin nehme. Sowohl im gebnis. künstlerischen Sinn, als auch im Sinn eines Miteinanders; ich trage die VerSehen Sie Ihre Regietätigkeit als Erantwortung für das Arbeitsklima, den gänzung zu Ihrer Bühnenkarriere – oder Teamspirit, einen wertschätzenden Um- könnte dieser Schritt doch auch zukunftsweisend sein? gang und vieles andere mehr. Derzeit sehe ich das tatsächlich als Was können Sie schon über die Pro- einen einmaligen Ausflug. Was die Zukunft generell bringen wird, wird die duktion „Wiener Blut“ verraten? Ich liebe das Singen über Es erwartet das Publikum ein Zukunft zeigen.

Kommt, ihr werdet euch zerkugeln! Jetzt kann uns ein leichter Theaterabend guttun.


Kultur

alles, aber auch das Unterrichten. Die Perspektive rückt ein wenig weg von der Opernbühne und hin zum Konzertsektor; das nimmt seit ein paar Jahren einen großen und hoch erfüllenden Raum in meinem Leben ein. Könnten Sie sich ein Leben ohne Rampenlicht vorstellen? Ja, ein Leben ohne Rampenlicht kann ich mir vorstellen. Aber vor allem kann ich mir ein aufregend buntes Leben vorstellen (lacht).

GUTE CHEMIE. Intendant Michael Garschall – er wurde kürzlich mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet – und Regie-Newcomerin und Starsopranistin Daniela Fally

MUSIK MIT VIEL WITZ. Katrin Fuchs (Pepi) und Andreas Sauerzapf (Josef) in der Operette „Wiener Blut“. Premiere ist am 8. Oktober im Rahmen der „Herbsttage Blindenmarkt“, weitere Termine und Tickets: www.herbsttage.at

Sie stehen im Herbst auch bei den Serenadenkonzerten des Landes auf der Bühne. Womit werden Sie das Publikum erfreuen? Norbert Ernst, einer der gefragtesten österreichischen Tenöre, und ich bringen das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf zur Aufführung. Und zwar in der Reihenfolge, wie es Hugo Wolf geplant hatte. Es ist dies eine seltene Gelegenheit, das gesamte Liederbuch zu hören (24. Oktober, Burg Perchtoldsdorf, Anm.). Sie waren „Mädchen für alles“ beim Stadttheater Berndorf, als Felix Dvorak Ihr künstlerisches Talent entdeckte. Das war der Beginn Ihrer Karriere, die Sie schließlich an die Opernhäuser der Welt führte. Würden Sie heute etwas anders machen? Ja, ich hatte damals – das gibt es heute kaum noch – die Möglichkeit, den ganz klassischen Theaterweg zu machen: angefangen von Hilfstätigkeiten über kleine Rollen an kleineren, aber wichtigen Häusern bis hin zu Rollen auf ganz großen Bühnen. Das Theater und all seine Prozesse, Magien, Herausforderungen und Systeme von der Pike auf kennenzulernen und gewissermaßen aus der Praxis heraus „studieren“ zu dürfen, war ein großes Privileg. Ja, ich würde vielleicht dieses oder jenes anders machen, aber im Grunde bin ich sehr zufrieden und dankbar, was mir das Leben geboten hat und wohin ich von Pottenstein aus kommen durfte. Was macht Sie glücklich? Meine Familie, die Natur, eine erfüllende, positive und beflügelnde Ar-

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beitsumgebung, glückliche Menschen – und es vielleicht zu schaffen, das Publikum mit dem Zauber des Theaters und der Musik ein wenig den Alltag vergessen zu lassen und ihm ein paar schöne Stunden in einer beflügelnden Dimension zu schenken. … und was lässt Sie verzweifeln? Oh, so manches … Aber dem will ich in meinem Leben keinen großen Platz geben. Ich erlaube mir, für mich toxische Umgebungen zu meiden und mein Leben zu einer Zone netter Begegnungen, Leichtigkeit und Freundlichkeit zu machen. Wer und was hilft, wenn es Ihnen mal nicht gut geht? Mein Verlobter, meine Mutter und meine über alles geliebten Freundinnen und Freunde. Es ist wichtig, in einer Zeit der aufstrebenden Herzenskälte seine Inseln der Geborgenheit und des Wohlfühlens zu pflegen. Nur so sind wir stark für alle möglichen Herausforderungen. Sie und Ihr Verlobter Gustavo Quaresma Ramos sind Eltern der sechsjährigen Sophie. Wie managen Sie beide Familie und künstlerische Karrieren? Indem wir versuchen, die für uns stimmige Version unserer Leben und der berühmten Work-Life-Balance zu finden und auch durchzuziehen. Es muss uns gut gehen, dann können wir auch gut vor allem als Eltern sein, aber auch in unseren Berufen. Apropos: Sie sind seit Jahren verlobt. Werden Sie irgendwann heiraten? Wir arbeiten daran (lacht). Wir fragten Sie vor drei Jahren nach Ihrem Lebensmotto. Sie sagten: „Kreiere eine Vision, die dich jeden Tag begeistert aus dem Bett springen lässt.“ Wie sieht diese Vision heute bei Ihnen aus? Immer noch genau so! Mir ging es schon sehr lange nicht mehr so gut wie jetzt. Ich liebe mein buntes Leben und nächstes Jahr kommt noch eine schöne neue Aufgabe hinzu, auf die ich mich ganz besonders freue, aber da sprechen wir dann 2022 hoffentlich weiter (lacht).


Kultur

© OÖ. Landesausstellung / Pia Odorizzi

ENTGELTL I C HE EI NSCHALTU NG

ARBEIT WOHLSTAND MACHT Bewegende Geschichten, die Steyr bis heute geprägt haben, zeigt die Oberösterreichische Landesausstellung 2021.

A

ufstieg und Krise, Kampf und Rebellion, großer Luxus und kleine Freuden, Industrialisierung und Innovation. Die Oberösterreichische Landesausstellung ARBEIT WOHLSTAND MACHT zeigt noch bis 7. November 2021 am Beispiel der Stadt Steyr die Entwicklung unserer Gesellschaft – vom Mittelalter bis in

OÖ. Landesausstellung Steyr 2021 24. April bis 7. November

www.landesausstellung.at

2. Oktober: ORF Lange Nacht der Museen (bis 1 Uhr geöffnet): Eintritt in die LA21 und alle Begleitangebote um 6 Euro 2. Oktober: 17 Uhr 3. Oktober: 14 Uhr 7. Oktober: 17 Uhr ÜBER.MORGEN STEYR. Ein Audiowalk in die Zukunft (theaternyx.at) Mehr Infos auf: www.landesausstellung.at

ARBEIT WOHLSTAND

MACHT

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

die Gegenwart. An den drei Standorten Museum Arbeitswelt, Innerberger Stadel und Schloss Lamberg erzählt die Ausstellung bewegende Geschichten von Arbeiterinnen und Arbeitern, Bürgerinnen und Bürgern sowie von Adeligen, die bis heute die Stadt und die Mentalität der Menschen prägen.

HIGHLIGHTS IM HERBST:


Kultur

KULTUR © Mila Zytka

Zuckerl Im Oktober.

SIGRID HORN LIVE

Konzert. Naturschutz brennt der Künstlerin auf der Seele, gegen die Bodenversiegelung sang Sigrid Horn bereits 2019 „baun“, mit dem sie den Protestsongcontest gewann. In Kooperation mit dem WWF bringt sie kürzlich eine neue Version inklusive bewegendem Video heraus, zu erleben via YouTube. Live auf der Bühne steht sie am 9. Oktober beim Kulturspektrum-Festival „Jakob, es herbstelt“ in Neustadtl an der Donau. Infos: kulturspektrum.neustadtl.at

Text: Viktória Kery-Erdélyi Illustration: Laura Koller, www.instagram.com/laurakollerart/

© Elena Strubakis

NEUE IDENTITÄT MIT FACEPAINTING Ausstellung. Elena Strubakis‘ künstlerischer Appell gegen Gewalt in der Familie und Unterdrückung von Frauen und Mädchen ist bis Ende Oktober im Wilhelmsburger Geschirr-Museum Daisyworld zu sehen. „Women‘s Identities“ ist eine Ausstellung von Fotografien von Frauen, denen die Künstlerin durch Facepainting jeweils eine farbkräftige neue Identität verlieh. Reservierungen & Infos: elena-strubakis.com

Dop 122

10. O


Kultur

Tage der offenen Ateliers. Einmal Mäuschen spielen, während im Atelier Großes entsteht. Mehr noch, die Gäste können Fragen stellen, mit rund 1.000 Künstlerinnen und Künstlern (im Bild: Carina Mader) ins Gespräch kommen, wenn am 16. und 17. Oktober die Pforten zu ihren Wirkungsstätten aufgehen: Die „Niederösterreichischen Tage der Offenen Ateliers“ gehen bereits zum 19. Mal über die Bühne. Broschüre mit Details zum Downloaden via www.tagederoffenenateliers.at

© Julia Hiegetsberger

IM EPIZENTRUM DER FANTASIE

© Joachim Berger

SINGENDE BIRNE

Figurentheater. Das Heranreifen einer kleinen Birne steht im Mittelpunkt der aktuellen klingenden Produktion des Figurentheaters „GundBerg“. Das weitgereiste Duo Natascha Gundacker und Joachim Berger präsentiert seine „Die Birne Helene“ am 24. Oktober für Menschen ab dem Kindesalter im Kremser Kino im Kesselhaus. www.kinoimkesselhaus.at

Theater. 1933 bis 1936. Eine flämische Familie engagiert sich für Hitler, der Onkel tanzt gewaltig aus der Reihe: Er versucht einer aus Wien geflohenen jüdischen Frau zu helfen. In der Familie tauchen Zweifel am Nationalsozialismus auf. Mit „Yellow“ zeigt das Landestheater Niederösterreich ab 8. Oktober den zweiten Teil der Trilogie „The Sorrows of Belgium“; Regisseur Luk Perceval bearbeitet dabei die verdrängte Geschichte Belgiens. Die pandemiebedingte filmische „Erstversion“ erntete international viel Lob. Infos: landestheater.net

© Fred Debrock

VIEL TIEFGANG

The Tiger Lillies 21. Oktober 2021

Doppel Gansch 10. Oktober 2021

Exklusive Vorpremiere!

Christoph Grissemann & Christian Dolezal 15. Oktober 2021

Lisa Eckhart 123

22. Oktober 2021

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... und auf in die Herbstsaison 2021!

www.buehneimhof.at


© Tristan Breyer

Stillstand?

NIEMALS! Conny Kreuter ist Profitänzerin, neue Chefchoreografin bei „Dancing Stars“, vielseitige Medienfrau und seit Kurzem Flugschülerin. Wie das geht? Ihr „Geheimrezept“ gibt sie gerne weiter. Text: Viktória Kery-Erdélyi

Fotos: Tristan Breyer, ORF/Roman Zach-Kiesling

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Kultur

WIRBELWIND. Conny Kreuter am Flugplatz Bad Vöslau

„D

u kennst doch diese Liegeposition von Babys, wenn sie ganz friedlich und zufrieden am Rücken liegen und schlafen?“, fragt sie und wartet das etwas irritierte Ja gar nicht erst ab. „Genauso wache ich morgens immer auf, wenn ich am Tag davor Flugstunde hatte“, lacht Conny Kreuter und taucht ihren Löffel in ihr Früchtemüsli. Dazu gibt‘s den zweiten doppelten Espresso, in den Wochen vor dem Start von „Dancing Stars“ ist Power gefragt. Die Starflight-Flugschule in Bad Vöslau avancierte quasi zum Leo für die neue Chefchoreografin der 14. Staffel der beliebten ORF-Show. Der Terminkalender ist gut gefüllt, „ich komm‘ trotzdem meistens auf meine acht Stunden Schlaf “, winkt die 35-Jährige ab. Ein Geheimnis ist die gute Kombination aus vernetztem Denken, das sie beim Tanzen intensiv trainiert, und Organisationstalent, erklärt sie. Das ermöglicht dankenswerterweise auch ein gar nicht gehetztes Interview und einen gemeinsamen Tauchgang in Conny Kreuters Biografie. Im Wasser. Einer der ersten wichtigen Lebensereignisse führt tatsächlich ins Wasser; nach kleineren Ausflügen zum Ballett und auf das Eis, begann Conny Kreuter fünfjährig mit dem Schwimmen.

„Ich galt als ,die kleine Aufdrahte‘ und aus der Realität; wenn die Musik angeht, musste unter Kontrolle gebracht werden“, ist es, als würde jemand das Licht anschmunzelt sie, die mit einer zwei Jahre knipsen. Beim Tanzen bin ich im Flow älteren Schwester aufwächst. Ihren Eltern und ich kann mich fallen lassen; es macht – die Mama ist Kindergartenpädagogin, mich einfach glücklich.“ Geändert hat sich der Papa Polizist – ist sie bis heute für die sozusagen die KonsMöglichkeit dankbar; tellation. Stefan Herbis sie knapp 18 Jahre zog und Conny Kreualt war, blieb sie dem ter ertanzten sich bei Verein treu und geriet österreichischen Meisauch in der Pubertät terschaften, Europanicht auf Abwege. Ihr und Weltmeisterschaften zahlreiche Pokale Team sei für sie lange wie eine Zweitfamilie und glänzende Platziegewesen und Inspirarungen. 2018 beendet tion für bemerkenssie ihre aktive Karriere. Die beiden, die werte Leistungen. Schon als Zwölfjährige C. Kreuter, Tänzerin, Medienfrau, Coach auch privat ein Paar nimmt sie aus freien waren, trennen sich Stücken am Frühtraining teil. „Das be- und nehmen eine einjährige Auszeit, um deutete: drei Mal in der Woche um 5:30 sich neu zu sortieren. Heute tanzen sie Uhr aufstehen und von 6 bis 7 ins Wasser.“ wieder zusammen, freundschaftlich-­ Sie schwimmt 800 und 1.500 Meter; als beruflich sozusagen, bei Meisterschaften für sie „das soziale Gefüge“ nicht mehr tritt Conny Kreuter nicht mehr an. passt, hört sie auf. Bis heute ohne Reue. Seit dem Sommer ist das inspirierenDoch sie weiß, dass sie, die viele Jahre de Energiebündel frisch verliebt. „Die „die harten Disziplinen“ gewöhnt war, wunderschöne Verbindung“ sei für ihren nicht plötzlich ruhen darf. Elan verantwortlich, ist sie überzeugt: „Worum geht‘s im Leben? Dass man geAuf dem Parkett. Der Zufall führt liebt wird. Wenn du glücklich bist, ist das Conny Kreuter in die Tanzschule; „mein wie eine Matte. Wenn ich mich wohlfühKörper hat sich über die Bewegung nach le, kann ich hoch raufklettern, fliegen und dem Schwimmen richtig gefreut.“ Wenig abstürzen (natürlich metaphorisch gespäter, bereits 2007 tanzt sie mit 21 ihre meint, Anm.); ich werde aufgefangen.“ erste Meisterschaft mit Stefan Herzog. Geblieben ist bis heute die große In der Luft. Und Conny Kreuter fliegt Emotion für das Tanzen: „Es holt mich in der Tat. Bei einem Besuch am Star­

„Wenn du Meisterin in einer Disziplin bist, mache eine andere!

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Kultur

flight-Flugplatz in Bad Vöslau sprang der Funke über und sie beschloss kurzerhand, den Pilotenschein zu machen. Ein persönliches Motto, das die Tänzerin stets antreibt: „Bist du Meisterin in einer Disziplin, mache eine andere.“ Das bedeutet aktuell: Ärmel hochkrempeln, denn für den Pilotenschein braucht es 110 Stunden Theorie plus 45 Flugstunden. „Wie viel Stress ich auch hab‘, sobald ich in der Luft bin, bleibt er unten.“

KURZBIO Conny Kreuter wurde 1986 geboren und lebt heute in Wien und Klosterneuburg. Sie studierte Sportwissenschaften und ist seit 2007 Profitänzerin; sie ist mehrfache österreichische Meisterin in den Lateintänzen Einzeltanz, mehrfache Staatsmeisterin in der Lateinformation und mehrfache WM- und EM-Finalistin. Kreuter ist Sprechtrainerin, Moderations- und Mediencoach. Sie tanzte in vier Staffeln bei „Dancing Stars“, in der aktuellen ORF-Show ist sie Chefchoreografin. connykreuter.com

In der eigenen Mitte. Conny Kreuter Chefchoreografin von „Dancing Stars“ zu studierte parallel zum Tanzen Sportwis- übernehmen. Vier Mal war sie bisher als senschaften; den Bachelor hat sie in der Profitänzerin in der Show; zunächst wirTasche, die Masterarbeit scheiterte bis- belte sie mit Fadi Merza über die Tanzlang, weil ein technischer Defekt Hun- fläche, dann mit Norbert Schneider, 2019 derte Interviewseiten im digitalen Nir- mit Michael Schottenberg und 2020 mit wana verschwinden ließ. Gespeichert Cesár Sampson. „Ich und Chefchoreoblieb im Kopf all das grafin? Ich hab‘ sofort an der Uni und im Lenein gesagt; ich hab‘ ben erlernte über menkein Egothema, ich tale Stärke. Ihr Wissen will mehr Lebensergibt sie in Kursen weifahrung sammeln und ter; im Dezember starnicht nach oben. Ich tet „Mindset Boost würde nichts aus rei#körperliebe“. „Es geht nen Karrieregründen darum, die Menschen machen“, betont sie. wieder näher zu ihrem Es sei eine klare AbKörper zu bringen, dasage gewesen, „das mit sie ihm zuhören sind ja alles Profis, ich wollte mich nicht erund zu mehr Selbsthöhen – und eigentund Körperliebe finConny Kreuter, den“, sagt sie. In ihren lich selbst nur tanzen.“ „Dancing Stars“-Chefchoreografin Kursen sind alle GeneDoch die Verantrationen vertreten und wortlichen blieben Frauen sowie Männer. „Du schaffst vieles, hartnäckig. „,Wir wollen, dass du deine wenn du im Kopf stark bist“, ist Conny Magie über die gesamte Show streust‘, Kreuter überzeugt. Schlechte Phasen haben sie gesagt“, schmunzelt Conny kennt sie freilich auch; ein tägliches Re- Kreuter, die sich überreden ließ. Vorsichfugium sei Meditieren. „Manchmal ge- tig habe sie sich an die neue Rolle herannügen Minuten.“ Zudem steht sie mit getastet, zunächst alle Profis durchgerueinem Morgenritual auf und verabschie- fen. Als es mit den Arbeiten losging, det sich mit einem Einschlafritual vom stellte sich alsbald Erleichterung ein. Tag. „Ich schau in den Kalender und stel- „Wären da Neid oder Missgunst, könnte le mir von jedem Termin am Folgetag die ich nicht kreativ sein; aber wir begegnen beste Version vor.“ uns auf Augenhöhe und haben so viel Spaß miteinander“, sprach Conny KreuIn der Show. Einiges lässt sich nicht ter, nahm ihren Zauberstab und flog zum vorabsehen. Wie der Tag, an dem der ORF nächsten Termin. anrief und ihr anbot, die Position der

Ich hab‘ kein Egothema. Ich will Lebenserfahrung sammeln und nicht nach oben.

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„Dancing Stars“-Profis Conny Kreuter und Stefan Herzog Comedian, Autorin und PR-Allrounderin Su Mathurin

Tänzerin Vesela Dimova, Ex-Radprofi und Unternehmer Bernhard Kohl

Pilotinnen in High Heels Model Beatrice Körmer, Designer La Hong

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Fliegerparty mit Herzensbotschaft

ie Pandemie durchkreuzte so manche Jubiliäumsfeiern, warum also nicht den 71. Geburtstag des Sportfliegerclubs Baden feiern? Gesagt, getan. Peter Aigner, Pilot und Geschäftsführer der Starflight Company, lud zu einem schillernden Fest auf den Flugplatz Bad Vöslau/Kottingbrunn. Eine Herzensmessage hatte sein Event außerdem: „Wir wünschen uns eine höhere Frauenquote in der Privatfliegerei.“ Fotos: Mikes

Sängerin Lizz Görgl

Starflight-Chef Peter Aigner, Lizz Görgl

Mr. Ferrari Heribert Kasper

Donaukulturmagazin

E NTGE LTLI CHE E I NSC HA LTUNG

© beigestellt

präsentiert!

Nadja Maleh beim 16. Königsstetter Kabaretttag

Stella Jones & Band und Stargast Andrew Young beim Tullnerfelder Advent

16. KÖNIGSTETTER KABARETTTAG Freitag, 15. Oktober 2021 Beginn: 19:30 Uhr Einlass: 18:30 Uhr Ort: Stalltheater Königstetten, Wiener Straße 26, 3433 Königstetten

Prof. Günter Seifert, Katharina Engelbrecht „Die Wiener“ und Stargast Rebecca Nelsen beim Neujahrskonzert

TULLNERFELDER ADVENT Samstag, 27. November 2021 Beginn: 20 Uhr Einlass: 19:30 Uhr Ort: Berghotel Tulbingerkogel, Tulbingerkogel 1, Gemeinde Tulbing

INFOS UND KARTEN:

0699/117 232 48 Donaukultur KG, Martina Müllner www.donaukulturmagazin.com

20. TULLNERFELDER NEUJAHRSKONZERT Mittwoch, 5. Jänner 2022 Einlass: 18 Uhr Beginn: 19 Uhr Ort: Berghotel Tulbingerkogel Tulbingerkogel 1, Gemeinde Tulbing


BUCH-TIPPS

lesens WERT

70 JAHRE ERWIN STEINHAUER Das Buch seines langjährigen Freundes Fritz Schindlecker erzählt Spannendes und Heiteres aus dem Leben und Schaffen des großen Künstlers. Erwin Steinhauer zeichnen – neben seinem großen schauspielerischen Talent – Musikalität, psychologisches Einfühlungsvermögen und – nach eigenen Angaben – ein akribischer Ordnungssinn aus. Daraus ergeben sich vergnügliche Anekdoten aber auch tiefsinnige Betrachtungen über den Beruf des Schauspielers und den Zustand dieser Welt, in der wir leben. Fritz Schindlecker, Ueberreuter, ISBN 978-3-8000-7772-4, € 25

ALPENKULINARIK In jedem Tal wurde einst anders gekocht, weil die Regionen unterschiedliche Voraussetzungen für den Anbau und die Erzeugung von Nahrungsmitteln mit sich brachten. Das führte zu einer immensen Vielfalt an Gerichten, deren Namen wie etwa Stinkerknödel, Herrgottsbscheisserl, Saumoasn, Katzengschroa, Sennenhupfer oder Hoamfoarkrapfen nicht nur erheitern, sondern gleichsam Geschichten erzählen, die in Verbindung stehende historische Persönlichkeit wie Anna von Österreich, Josef Wenzel Radetzky, Giuseppe Cipriani, Martin Luther oder auch Karl den Großen stehen. Roland Essl, Pustet, ISBN 978-3-7025-1024-4, € 32

HANNERL UND IHR ... PRINZ Wir schreiben das Jahr 1938: Freigeister und Revoluzzer, Genussmenschen und Selbstverleugnerinnen, glühende Nationalsozialisten und bigotte Mitläufer. Entlang der Lebenslinien ihrer Eltern und Großeltern liefert Schauspielerin und Kabarettistin Dolores Schmidinger eine mit spitzer Feder geschriebene Parabel darauf, wie Lebensträume am Alltag zerschellen, Frauen sich (noch immer) für Männer klein machen – und nicht zuletzt darüber, wie Mitläufertum in Zeiten einer Diktatur zum Normalfall wird. Dolores Schmidinger, Kremayr & Scheriau, ISBN: 978-3-218-01265-2, € 22

Buchtipp von Angelica Pral-Haidbauer Chefredakteurin Ein Toter – in Fürstenbrunn, am Fuße des sagenumwobenen Untersbergs. Noch bevor die Arzthelferin Rosmarie Dorn den ersten Mord beweisen kann, taucht die zweite Leiche auf. Die Spuren führen in die Vergangenheit des unbeliebtesten Dorfbewohners, von Drasenhofen über Bratelsbrunn bis zum Schloss Lednice. Im Archiv von Nikolsburg, dem heutigen Mikulov, findet Rosemarie die tragischen Geschichten jener Familien, die bei den Säuberungsaktionen im Jahr 1945 auseinandergerissen wurden. Und es stellt sich die Frage: Will der unbeliebte Jurist seine ledige Mutter, die damals 26-jährig in Bratelsbrunn zum Tod durch den Strang verurteilt wurde, rächen? Viel Zeit bleibt Rosmarie nicht, denn das Sterbedatum für Opfer Nummer drei steht bereits fest ... Das humorvolle wie spannungsreiche Erstlingswerk der Germanistin Katharina Eigner führt in das dunkle Kapitel der niederösterreichischen und tschechischen Grenzgemeinden zur Zeit des Eisernen Vorhangs und erzählt von Verletzungen, die bis heute nicht geheilt sind. Katharina Eigner SALZBURGER RIPPENSTICH Kriminalroman Gmeiner Verlag ISBN 978-3-8392-0074-2, € 14

WEITERE BUCHTIPPS SANFT HEILEN STATT PANIKMACHE MEINE SPRECHSTUNDE

YOGA FÜR UNERLEUCHTETE WASCH MICH, ABER MACH MICH NICHT NASS!

Wie schön, wenn Ihnen ein Arzt gegenübersitzt, der keinen Chefsessel braucht! Statt einer Schnelldiagnose „von oben herab“ gibt es hier Aufklärung auf Augenhöhe: Der Gynäkologe, Ernährungs- und Sportmediziner Christian Matthai spricht eine verständliche Sprache und verbindet die unterschiedlichsten Heilmethoden zu den relevanten Gesundheitsthemen der Frau ab 40. Ein Hausbuch für die Frauengesundheit – von „Abnehmen“, „Endlich wieder gut schlafen“ bis zu den Wechseljahren.

East meets west – moderner Lifestyle lässt sich humorig mit den alten Weisheiten der Yogis kombinieren bzw. auch sehr einfach erklären. Die künstlerische, schräge und intelligent abwechslungsreiche Aufmachung des Buches sorgt für viele Aha-Momente. Die Collagen sind witzig und/oder machen nachdenklich – sie zaubern aber sicher so manches Mal ein Lächeln auf Ihr Gesicht. Dieses Buch wurde vom Autor und Fachbuchpreisträger Dr. Martin Breitenseher ärztlich empfohlen.

Christian Matthai, Kneipp, ISBN 978-3-7088-0807-9, € 25

Romana M. Jäger, Bestellung: office-btc@gmx.at, € 14,50 plus € 2 Versand

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Ende

STAR MOVIE KINOTIPPS

FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT. JAMES BOND: KEINE ZEIT ZU STERBEN Action mit Daniel Craig, Jeffrey Wright

JETEZI T

© 2021 Universal Pictures

I

n „Keine Zeit zu sterben“ hat sich Bond vom aktiven Dienst zurückgezogen und genießt ein ruhiges Leben auf Jamaica. Doch der B IE V O Frieden währt nur kurz. Sein alter Freund, Felix Leiter von der CIA, STAR M sucht ihn auf und bittet ihn um Hilfe. Die Mission, einen entführten Wissenschaftler zu befreien, erweist sich heimtückischer als angenommen und führt Bond auf die Spur eines mysteriösen Widersachers, der mit einer gefährlichen neuen Technologie aufwartet.

CONTRA

© 2021 Constantin Film Verleih GmbH

Comedy mit Christoph Maria Herbst, Hassan Akkouch

AB

28.E1I0.

FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT.

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© Star Movie

as war eine fremdenfeindliche Bemerkung zu viel: Professor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) droht von seiB ner Universität zu fliegen, nachdem er die Jurastudentin VIE STAR MO Naima Hamid (Nilam Farooq) in einem vollbesetzten Hörsaal beleidigt hat. Als das Video viral geht, gibt Universitätspräsident Alexander Lambrecht (Ernst Stötzner) seinem alten Weggefährten eine letzte Chance: Wenn es dem rhetorisch begnadeten Professor gelingt, die Erstsemestrige Naima für einen bundesweiten Debattierwettbewerb fit zu machen, wären seine Chancen vor dem Disziplinarausschuss damit wesentlich besser. Pohl und Naima sind gleichermaßen entsetzt, doch mit der Zeit sammelt die ungleiche Zweckgemeinschaft erste Erfolge – bis Naima erkennt, dass das Multikulti-Märchen offenbar nur einem Zweck dient: den Ruf der Universität zu retten.

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DIE OBERÖSTERREICHERIN | 282 17.09.21 12:24


WORD RAP Gekommen, um zu bleiben: Wie Bilanzbuchhalterin Sonja Bergler im feinen Bioladen in Bisamberg die berufliche Erfüllung fand.

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Text: Viktória Kery-Erdélyi Foto: Peter Tomschi

hren Job als Bilanzbuchhalterin mochte sie auch nach 20 Jahren, ihr Wertesystem vertrug sich aber kaum noch mit jenen der Konzerne, für die sie arbeitete. Ausgleich findet Sonja Bergler bei ihrer Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin in der Gartenbauschule Langenlois; 2014 will sie sich neu orientieren – und die vielzitierte neue Tür, die sich öffnet, wenn andere zugehen, steht direkt vor ihr. Wie begann Ihr neues Leben? Ich bin zufällig im neuen Bioladen der Arge Rosenauerwald in meinem Wohnort Bisamberg gelandet. Eigentlich wollte ich nur einkaufen und bin innerhalb von wenigen Tagen erstmals in einem Lebensmittelgeschäft hinter der Theke gestanden. Ich war teilweise überfordert, aber sehr zufrieden. Sie führen heute mit einem engagierten Team den Bioladen. Was gibt‘s dort? Meine Produkte kommen aus regionaler, kleinbäuerlicher Struktur, ich kenne fast alle meine Lieferantinnen und Lieferanten persönlich und besuche sie immer wieder. Von Milchprodukten in Pfandgläsern, über Brot, Gebäck, Mehlspeisen, Obst und Gemüse, Frischfleisch und Fisch, Getreideprodukte, Öl, Essig bis hin zu Säften, Wein und Bier ist mein Sortiment angewachsen. Was steht hinter gartenfein.at? „gartenfein“ ist mein Müßiggang, meine Ruheoase, mein Fitnesstraining. Da gehe ich meiner Leidenschaft Gemüsebau nach und verarbeite alles fast meditativ beim Einkochen etwa zu Gemüsesugo, Essiggurkerl, Chutneys und Suppenwürze – nach alten Rezepten meiner Oma und meinen neuen Ideen.

VIEL GRÜN STATT BÜRO. Sonja Bergler wagte einen kompletten Neustart, arbeitet hart, ist aber sehr happy damit.

Was bedeutet für Sie Erfolg? Wenn ich zufrieden vom Bioladen nach Hause gehe, weil ich viele glückliche Gesichter gesehen, sehr viel positives Feedback bekommen und gute Gespräche geführt habe. Auch wichtig: dass ich für das Essen meiner Familie selbst sorgen kann und weiß, wo es herkommt und auch ihre volle Unterstützung dabei habe, wenn es auch viel Arbeit bedeutet. Was ärgert Sie, stimmt Sie traurig? Gier, wachsender Egoismus und der daraus resultierende fehlende Zusammenhalt. Das wird uns auf den Kopf fallen. Mein Lieblingsgemüse ist … Karotte, weil ich den Duft von dem frischen Grün und den Wurzeln liebe, ich sie vielseitig vom Frühstück bis zur Jause verwenden kann und sie sich gut lagern lässt. Wenn ich Heißhunger auf Süßes habe … werde ich bei den Waldviertler Mohnzelten oder den Himbeertörtchen schwach, die im Laden vor mir stehen. Wer inspiriert Sie? Thomas Anderl, der Hauptverantwortliche der Arge Rosenauerwald. Er hat mir gezeigt, wie man einen kleinen 130

Bioladen sozial fair, ressourcenschonend, mit viel Respekt vor Mensch, Tier und Natur führen kann und gleichzeitig damit sein Auslangen findet. Welche Persönlichkeit würden Sie gerne treffen? Den Dalai Lama, weil ich seine unglaubliche Güte und Ruhe bewundere. Welche Frage würde Ihnen am meisten auf der Seele brennen? War ich in einem vorigen Leben eine Nacktschnecke, weil ich sie nicht töten kann? Scherz! Ich würde einfach mit ihm über Gott und die Welt plaudern. Was würden Sie ändern, wenn Sie die Macht dazu hätten? Weltweit das Parteiensystem abschaffen, nur empathische, fachlich und sozial kompetente Ministerinnen und Minister direkt von den Bürgern wählen lassen. Und die Bodenversiegelung brennt mir unter den Nägel. Wir haben zu viel Einkaufs- und Parkfläche. Wir brauchen keine neuen Einkaufszentren, sondern belebte Orts- und Stadtkerne, wo man sich treffen, Kultur genießen kann und wo für alle Generationen Platz ist.


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