Die Handschrift der
G
ebrüder rimm
Das erste handschriftliche Manuskript der berühmten Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm ist ein Juwel. Jetzt wird es zum ersten Mal publiziert und zeigt Froschkönig & Co. in ihrer ursprünglichen Fassung rund um 1810. Fotos: SP Verlag
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nd als der Vollmond aufging, nahm Hänsel seine Schwester an der Hand und er folgte den kleinen Kieselsteinen, die wie brandneue Silbermünzen leuchteten und ihnen den Weg wiesen“ (Hänsel und Gretel). Wer liebt sie nicht, die Märchen der Gebrüder Grimm? Bis heute wecken sie Kindheitserinnerungen, lassen das Gute über das Böse siegen und helfen als Gutenachtgeschichte beim Einschlafen. Dass das erste Manuskript überdauerte und in die heutige Zeit gerettet werden konnte, gleicht einem kleinen Wunder. Und das kam so.
Wie alles begann Es war einmal … ein Brüderpaar. Jacob und Wilhelm Grimm traten 1802 in die Universität Marburg ein. Einer ihrer Lehrer brachte sie in Kontakt mit Clemens Brentano und Achim von Arnim, zwei berühmten Schriftstellern auf der Suche nach alten Gedichten, um ihre Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ zu vervollständigen. Wenige Jahre später, am 25. Oktober 1810, schickten die Grimms die Früchte ihrer Sammlung: das Manuskript, das der Leser nun in Händen hält (erschienen im SP Verlag). Es gilt als die älteste handschriftliche Fassung der Kinder- und Hausmärchen. Andere Schriften zerstörten
Jacob und Wilhelm Grimm sammelten, transkribierten und veröffentlichten eine Reihe von Erzählungen, ausgehend vom Jahr 1810.
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