95 Mai 2021
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Muttertag in Liechtenstein ab Seite 6
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser
Morgen begehen wir den Muttertag. Die Mutter ist zweifellos der Mittelpunkt der Familie. Diesen Tag zu Ehren unserer Mamas sollten alle dazu nutzen, ihr eine Freude zu bereiten und sie glücklich zu machen. Denn Mütter übernehmen heute vielfältige Rollen und Aufgaben und tragen grosse Verantwortung, sowohl in der Familie als auch im Beruf. Stichwort Corona-Pandemie: Die lie:zeit hat sich mit dem neuen Gesellschaftsminister Manuel Frick über die epidemiologische Situation in Liechtenstein unterhalten. Er bezeichnet die derzeitige Lage als stabil, aber auch fragil. «Wir sind glücklicherweise weit entfernt von den hohen Infektionszahlen, die wir während der zweiten und dritten Welle hatten», sagt der Gesellschaftsminister. Es werde sich weisen müssen, in welche Richtung die Entwicklung nun nach den Lockerungen gehe, die am 26. April in Kraft getreten sind. Er sei aber verhalten optimistisch, was die weitere Entwicklung beträfe, auch angesichts der sichtbaren Fortschritte bei den Impfungen sowie den Tests in den Schulen und Betrieben. Wer glaube, die Pandemie sei Geschichte, irre, sagt Ruth Kranz, Präsidentin der Liechtensteinischen Ärztekammer. Sie weist auf die ansteckenderen neuen Virusvarianten hin, aufgrund deren Ausbreitung die Lockerung der Massnahmen zur Unzeit komme. Hoffnung setzt auch sie in die Impfungen, deren Schutzwirkung gegen die bisherigen Varianten erwiesen ist und die keinerlei Gefahren in sich tragen. Thema Sport: Die Erfolgsserie des FC Vaduz im neuen Jahr stoppte zuletzt abrupt. So resultierte aus den letzten vier Begegnungen lediglich ein einziger Punkt, der Vorsprung auf das Schlusslicht Sion beträgt noch zwei Zähler. Die Frick-Elf muss in den verbleibenden vier Runden den Sprung aus der «Resultat-Krise» schaffen, sonst wird es schwierig mit dem Verbleib in der Super League. Heute tritt der FC Vaduz in Lugano an, und am Dienstag kommt Meister YB ins Rheinparkstadion. Wir haben den Bauernhof von Marisa und Markus Wohlwend in Mauren besucht. Wer kennt es nicht, das «Eierhüsle» am Weiherring? Ein bunt geschmückter Vorhof mit selbst kreierten Dekorationen, liebevoll gestaltet, lädt zum Verweilen, Bestaunen und Kaufen ein. Auf dem Hof leben viele Tiere, die man anschauen und auch bestaunen kann, wie Medienbuero
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Stimmrechtsalter 16 – Wie stehen die Chancen an der Urne? Eine Senkung des Stimmrechtsalters auf 16 Jahre ist vielerorts ein Thema. In der Schweiz hat beispielsweise die zuständige Ständeratskommission kürzlich erst ihr Plazet zum aktiven Wahlund Stimmrecht für 16-Jährige gegeben. Der Weg bis zu einer Einführung dieses Rechts in der Schweiz ist aber steinig und lang: Stimmvolk und Stände haben auf jeden Fall das letzte Wort dazu, denn eine Verfassungsänderung verlangt zwingend eine Volksabstimmung mit doppeltem Mehr. Auch hierzulande ist einiges in Bewegung: Die Junge Liste hat über 1000 Unterschriften für ein Wahl- und Stimmrechtsalter 16 gesammelt und wird dem Landtag die Petition im Mai übergeben. Eine Volksabstimmung darüber ist in Liechtenstein nicht obligatorisch. Aber sollte das Anliegen die parlamentarische Hürde überspringen, dürfte aller Voraussicht nach auch hierzulande das Volk darüber entscheiden. Welche Chancen hat eine solche Forderung an der Urne? Natürlich sind Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt höchst spekulativ. Aber es liegen immerhin mehrere Abstimmungsergebnisse aus der Schweiz vor. Was können wir aus
diesen Schweizer Abstimmungen schliessen? Zu einer Sensation kam es 2007 an der Landsgemeinde des Kantons Glarus. Die Jungsozialisten stellten dort einen Antrag für ein aktives und passives Wahlrecht 16. Es überraschte bereits, dass die Glarner Regierung diesem Vorstoss einen nur leicht abweichenden Gegenvorschlag gegenüberstellte. Noch überraschender war, dass dieser Gegenvorschlag (aktives Stimmrecht 16) vom Glarner Stimmvolk angenommen wurde. Das Protokoll vermerkt zwar, dass zur Ermittlung des Ergebnisses ein dreimaliges «Ausmehren» (Auszählen nach Augenmehr) nötig war. Das Ergebnis fiel demnach sehr knapp aus. Doch knapp gewonnen ist auch gewonnen. Dies blieb der einzige Urnenerfolg einer solchen Vorlage in der Schweiz. Die Stimmberechtigten des Kantons Basel-Stadt lehnten 2009 eine Senkung des Stimmrechtsalters wuchtig ab (72 Prozent). Auch das Urner Stimmvolk verwehrte 2009 den 16-Jährigen das Stimmrecht deutlich (80 Prozent Nein). Ähnlich fiel das Verdikt im Kanton Bern (2009) aus: 75
Prozent der Stimmenden votierten gegen die Herabsetzung des Stimmrechtsalters. Aus diesen Misserfolgen wollten die Initiantinnen und Initianten eines Neuenburger Volksbegehrens gelernt haben. Sie lancierten ein Begehren, das 16-Jährigen das aktive Stimmrecht nur dann gab, wenn sie sich aktiv darum bei der Gemeinde bemühten. Die Zeit dazu schien 2020 reif zu sein, die Klimaproteste der Jugendlichen waren auf ihrem (vorläufigen) Höhepunkt. Doch trotz Unterstützung der Regierung, der Parlamentsmehrheit und einiger Parteien sprach sich am 9. Februar 2020 eine deutliche Mehrheit (58,5 Prozent) dagegen aus. Aufschlussreich sind zudem die Beteiligungszahlen aus diesem Kanton: Gerade einmal ein knappes Drittel (36 Prozent) beteiligte sich an dieser Abstimmung. Bei den Jungen fiel die Beteiligungsrate in gewissen Jahrgängen gar auf 20 Prozent. Die Schweizer Erfahrungen zeigen zweierlei: Ältere Stimmberechtigte – sie machen den Löwenanteil des Stimmkörpers aus – stehen einem Stimmrechtsalter 16 skep-
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Forschungsbeauftragter Politik am Liechtenstein-Institut
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tisch gegenüber, und zwar unabhängig von ihrer politischen Gesinnung. Denn in Basel-Stadt erzielten SP und Grüne bei den Nationalratswahlen 2007 einen Wähleranteil von über 40 Prozent, die von ihnen unterstützte Stimmrechtsalter-Vorlage vereinigte hingegen bloss 28 Prozent der Stimmen auf sich. Die Jungen (18- bis 35-Jährige) wiederum leisten nur wenig Schützenhilfe, wenn es darum geht, den noch Jüngeren (16- und 17-Jährige) das Stimmrecht zu verleihen. Die Neuenburger Initiative trieb nur wenige Junge an die Urne. Eine Überraschung ist aber nicht auszuschliessen: Ausgerechnet im ländlich geprägten Glarnerland wurde das Stimmrechtsalter 16 angenommen – vielleicht auch als Folge der lebhaften Diskussion an der Landsgemeinde selbst. Wenn es gelingt, in einem emotionalen Abstimmungskampf mit Argumenten zu überzeugen, liegt ein Urnenerfolg durchaus im Bereich des Möglichen.
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AUS DEM INHALT
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Familien wirksam unterstützen – im Interesse von allen
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«Die Erfolge nicht aufs Spiel setzen»
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Unterstützung Pflege daheim statt Pflege im Heim
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Sozialsystem und Wirtschaftswachstum
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Enge Verbundenheit mit der Schweiz und Österreich
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Frage an …
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Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft
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Auch in der Pandemie ein zuverlässiger Partner
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Sonderthema Gesundheit
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«Wir haben in Chur Fuss gefasst»
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Der FC Schaan auf dem internationalen Parkett
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Schafft es der FCV rechtzeitig aus der Resultat-Krise?
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USV: «Freude aufs Spielen»
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Werden die Amateurfussballer die Saison fortsetzen können?
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«Es gibt ein paar Dinge, die wir ansprechen wollen»
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«Lassen Sie sich impfen»
Im Gespräch mit Jugendlichen
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Wenn Tiere das Leben bereichern …
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Aus agnostischem Elternhaus auf die Kanzel in Vaduz
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Zahltag bei Valentin Couture
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Mäusefangen in früheren Zeiten
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Ruth Kranz, Präsidentin der Liechtensteinischen Ärztekammer, sagt, wer glaube, die Pandemie sei Geschichte, der irre. Sie weist auf die ansteckenden neuen Virusvarianten hin, aufgrund deren Ausbreitung die Lockerungsmassnahmen zur Unzeit kämen. ab Seite 20
Erfolge nicht aufs Spiel setzen Der neue Gesellschaftsminister Manuel Frick sieht nach 14 Monaten der Einschränkungen die ersehnte baldige Rückkehr zur Normalität. Er warnt aber gleichzeitig davor, zu früh zu grosse Lockerungsschritte zu setzen, was die Erfolge aufs Spiel setzen könnte. Seite 8
sport:zeit FC Vaduz in der Krisenbewältigung
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Regierungsrat Manuel Frick, Tamara Beck, Judith Hoop, Herbert Elkuch, Manfred Schiefer, Petra Hutter, Ruth Kranz, Christoph Kindle, Thomas Ritter, Michael Frick, Noah, Magnus, Patrick Burgmeier, Abril Valentina Villamizar, Brigitte Hasler, Michael Wimmer, Valentin Van der Vlist, Christian Imhof | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Sven Beham, Peter Klaunzer, Jürgen Posch, Oliver Hartmann, Vera Oehri-Kindle, Adobe Stock, Martin Wanger, Archiv FC Schaan, Pexels, zVg. | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 10. April 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 88 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
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Nächste lie:zeit: 12. Juni 2021
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Die Erfolgsserie des FC Vaduz im Jahr 2021 stoppte zuletzt schlagartig. Aus den letzen vier Runden resultierte lediglich ein einziger Punkt, der Vorsprung auf Schlusslicht Sion beträgt nur noch zwei Zähler. Jetzt braucht der FCV jeden Punkt, um es aus der Resultat-Krise zu schaffen. ab Seite 26
meine:zeit Leben auf dem Hof Das Ehepaar Marisa und Markus Wohlwend lebt auf seinem Hof im Zentrum von Mauren zusammen mit seinen beiden Söhnen und vielen Tieren unterschiedlicher Arten. Das Prachtstück auf dem Hof heisst Miracolo Carino, der kleinste Araberhengst der Welt, der viel Freude bereitet. ab Seite 34
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Familien
wirksam unterstützen – im Interesse von allen
Mütter übernehmen heute vielfältige Rollen und Aufgaben und tragen grosse Verantwortung, sowohl in Familie als auch Beruf. Judith Hoop ist Teilzeit in leitender Funktion angestellt und teilt sich die Betreuung von bald zwei kleinen Kindern mit ihrem Partner. Interview: Tamara Beck
Judith Hoop steht nicht nur mit beiden Beinen fest im Berufsleben, sie engagiert sich auch in einer der Grossparteien, in Kommissionen wie auch in einem verantwortungsvollen Verwaltungsratsamt. Trotzdem
ist es ihr wichtig, sehr viel Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Auch ihr Partner konnte sein Arbeitspensum nach der Geburt reduzieren und leistet einen Teil der Betreuungsaufgabe.
Was bedeutet Mutterschaft für Sie? Judith Hoop: Auch wenn es floskelhaft klingt, ist es meine schönste und wichtigste Aufgabe, welche mir so viel zurückgibt. Ich bin sehr dankbar, das
erleben zu dürfen. Es ist nicht selbstverständlich. Sie sind, wie viele Frauen heute, sehr gut ausgebildet und haben beruflich bereits einiges erreicht. Wussten Sie
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schon immer, dass Sie Mutter sein möchten? Oder war Ihnen der berufliche Weg generell wichtiger? Nein, ich wusste schon immer, dass es für mich das allerschönste wäre, wenn ich eines Tages einfach Mama sein darf. Das eine schliesst das andere aber überhaupt nicht aus. Inwiefern unterscheidet sich die Vorstellung, die Sie vor der Geburt des ersten Kindes hatten, von der Realität? Gute Frage. Wahrscheinlich ist es die Feststellung, wie viel ich von meiner Tochter lernen darf – ziemlich sicher viel mehr als umgekehrt. Und dass ich viel geduldiger bin, als ich dachte. Zumindest, solange ich gut auf mich selbst achte, entsprechend Zeit für mich habe, die sogenannte «me-time», und somit ausgeglichen bin. Ich sage immer: Eine gute Work-Life-Balance, also ein Ressourcen-Management, wird noch wichtiger, wenn man Kinder bekommt. Denn ich kann nur eine geduldige, einfühlsame und liebevolle Mama sein, wenn es mir selbst auch gut geht – mit genügend Schlaf, Bewegung, sozialen Kontakten etc. Und was ich auch nie gedacht hätte, ist, dass ich so lange stillen werde. Ich habe fast drei Jahre lang gestillt. Wie, denken Sie, hat sich das Mutterbild in den letzten Jahren verändert? Ich denke, dass es sich massiv gewandelt hat. Eine Mutter hatte immer schon viele Aufgaben, was sicherlich immer schon unterschätzt wurde. Heute sind die Frauen aber in noch mehr Rollen präsent, übernehmen Aufgaben und grosse Verantwortung sowohl in der Familie als auch im Beruf oder weiteren Funktionen. Sie sind mittlerweile beruflich wie auch ausbildungstechnisch absolut auf Augenhöhe mit den Männern. Das erfordert des Freisetzen von enorm vielen Ressourcen in einer Familie. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer wesentlicher für die Familien, aber auch für uns alle als Gesellschaft.
Sie und Ihr Partner verkörpern ein zeitgerechtes Familienbild. Sie arbeiten beide Teilzeit. Die gemeinsame Tochter wird teils in der Kita betreut und bei aussertourlichen Sitzungen springen die Grosseltern ein. Welche Reaktionen erfährt Ihr Arrangement? Wir erhalten durchwegs positive Rückmeldungen. Viele beneiden uns um das Modell, weil es seitens der Arbeitgeber leider noch nicht immer möglich ist. Ich hoffe, das ändert sich in den nächsten Jahren noch deutlich zugunsten von Familien, insbesondere Vätern.
Wissenschaftliche Studien zeigen klar auf, dass es den Kindern das nötige Urvertrauen gibt, wenn sie sich als geliebt, geborgen und wertvoll erleben. Judith Hoop
Nach der Geburt Ihrer Tochter war es Ihnen wichtig, nicht zu schnell wieder in den Beruf einzusteigen. Im Herbst kommt Ihr zweites Kind zur Welt. Werden Sie erneut länger pausieren? Ja, ich habe wieder vor, zwei bis drei Monate unbezahlten Elternurlaub an den Mutterschaftsurlaub anzuhängen. Zudem möchte ich trotz Arbeitsbeginn wiederum nicht auf das wertvolle Stillen verzichten. Dafür braucht es eine gute Organisation des Tagesablaufs, was aber machbar ist, wenn man sich Mühe gibt und das Umfeld flexibel ist. Ich fordere das aber auch klar von allen Beteiligten ein. Auch hierzulande wird es bald möglich sein, dass sich Eltern nach der Geburt länger selber
um ihr Baby kümmern können. Stichwort Elternurlaub bzw. Elternzeit. Warum erachten Sie das als wichtig? Erkenntnisse aus Forschungen zeigen, dass tragfähige Beziehungen des Kindes zu seinen allerengsten Bezugspersonen eine wesentliche Voraussetzung für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung sind. Besonders sind dabei die ersten Lebensjahre. Zufriedene Eltern und ihre Kinder bilden wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft. Fest verwurzelte Familien als Fundament bedeuten eine starke Gesellschaft und dies stärkt den Staat. Es sollte im Interesse von allen sein, dass Familien grossmöglichste Unterstützung erfahren. Negative Folgen für Familien und Kinder, welche in instabilen Situationen und mit grosser Überforderung leben, betreffen uns nämlich am Ende alle. Um ein Kind grosszuziehen, braucht es ein ganzes Dorf und das Dorf braucht auch die Kinder, und zwar in bester Verfassung, was, wie Sie auch sagen, gewährleistet ist, wenn die Eltern genügend Unterstützung erfahren. Was fehlt dafür noch? Unter anderem eine noch flexiblere Arbeitswelt. Aufgrund der Pandemie hat sich schon sehr viel getan. Ich hoffe, diese Erkenntnisse können nun für andere Zwecke weitergetragen werden und denke an Homeoffice, flexiblere Arbeitszeiten etc. Und natürlich die angemessene bezahlte Elternzeit für Frau und Mann, aber diese kommt dank einer EU-Richtlinie nun spätesten bis Sommer 2022. Warum stehen die Bedürfnisse der Kinder und Familien heute viel deutlicher im Vordergrund als früher? Wie bereits erwähnt, wirkt sich eine sichere Bindung zu seinen allerengsten Bezugspersonen, bestenfalls den Eltern, entscheidend auf die Entwicklung der Kinder aus. Das erste Lebensjahr ist bei einer bindungsorientierten Elternschaft das wichtigste Jahr. Daher wird eine Elternzeit
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auch eine rentable Investition in die Zukunft der Kinder und in unsere Gesellschaft sein. Eine bindungsorientierte Elternschaft sollte natürlich auch für die folgenden Jahre fortgesetzt werden … Ja, unbedingt. Wissenschaftliche Studien zeigen klar auf, dass es den Kindern das nötige Urvertrauen gibt, wenn sie sich als geliebt, geborgen und wertvoll erleben. Bindungsorientierte Elternschaft ist nicht zwingend ein äusserlich sichtbarer Lebensstil, sondern viel mehr eine innere Haltung zum Kind, nämlich die, dass die Bedürfnisse und Meinungen von Kindern wichtig sind. Sie werden auf Augenhöhe gesehen. Gerade die ältere Generation wuchs noch ganz anders auf. «Zucht und Ordnung» und die Angst vor dem «Verwöhnen» stecken noch in vielen Köpfen. Unser heutiger Umgang mit Kindern hat nichts mit Verwöhnen zu tun und darf nicht verwechselt werden. Es geht um die Bedürfnisse, welche gesehen werden. Durch Bindung gestärkte Kinder sind psychisch gesunde und selbstsichere Kinder, was für die spätere, sehr herausfordernde, heutige Zeit sehr wichtig ist. Gestärkte Individuen stehen für sich selbst und andere ein und können ihr Potenzial gänzlich ausschöpfen, um die Welt zu entdecken und zu verändern. Sie können daher auch besser mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen. Haben Sie einen Wunsch für die Zukunft für die Familien Liechtensteins? Ich bin zuversichtlich, dass die Politik mit der neuen Vielfalt im Landtag die Zeichen der Zeit erkennen und laufend die Rahmenbedingungen für Familien, Arbeitgeber und die Gesellschaft anpassen wird. Ganz egal welches Familienmodell gewählt wird, alle benötigen weiterhin nachhaltige Unterstützung.
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«Die Erfolge nicht aufs Spiel setzen» Die Impf- und Teststrategie des Staates in Bezug auf Covid-19 bewährt sich. Eine baldige Rückkehr zur Normalität liegt gemäss Gesellschaftsminister Manuel Frick daher im Bereich des Möglichen. Weiterhin appelliert er aber an die Eigenverantwortung der Bevölkerung, sich selbst und andere durch die Einhaltung der Präventionsmassnahmen zu schützen. Interview: Heribert Beck Herr Regierungsrat, selbst wenn Sie diese Frage vermutlich schon nicht mehr hören können: Wie beurteilen Sie die Corona-Situation derzeit im Allgemeinen? Gesellschaftsminister Manuel Frick: Aus aktueller Warte ist die epidemiologische Situation in Liechtenstein derzeit stabil, aber auch fragil. Wir sind glücklicherweise weit entfernt von den hohen Infektionszahlen, die wir während der zweiten und dritten Welle hatten. Gleichzeitig sind die Zahlen auch nicht mehr
so niedrig wie noch vor einigen Wochen. Es wird sich weisen müssen, in welche Richtung die Entwicklung nun nach den Lockerungen geht, die am 26. April in Kraft getreten sind. Ich bin aber verhalten optimistisch, was die weitere Entwicklung angeht, vor allem auch angesichts der Fortschritte bei den Impfungen und der breit angelegten Tests in den Schulen und Betrieben. Und wie steht Liechtenstein im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern da?
Die Infektionszahlen in unseren Nachbarländern sowie in Deutschland sind im Verhältnis zur Einwohnerzahl derzeit auf einem vergleichbaren Niveau. Die Aufgabe der Regierung bei der Festlegung der Schutzmassnahmen gleicht einer Quadratur des Kreises. Geht Liechtenstein im Gleichschritt mit der Schweiz, kritisieren einige, die Regierung mache alles nach. Verordnet die Regierung andere Massnahmen, bemängeln andere den «Allein-
gang». Auf welcher Grundlage entscheidet die Regierung, welche Variante sie wählt? Aufgrund der offenen Grenzen, dem über den Zollvertrag auch in Liechtenstein geltenden Schweizer Epidemiengesetz sowie der Tatsache, dass wir in Liechtenstein keine Intensivstation haben und daher auf die schweizerischen Spitäler angewiesen sind, ist klar, dass sich unsere Massnahmen an jenen der Schweiz orientieren. Gleichzeitig haben wir im Verlauf der Pandemie auch teilweise
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Entscheide vorweggenommen, schärfere Massnahmen ergriffen oder umgekehrt bestehende Freiräume genutzt. Gewisse Massnahmen, welche in der Schweiz speziell für städtische Gegenden erlassen wurden, ergeben für Liechtenstein keinen Sinn. Massgeblich ist letztlich in erster Linie die epidemiologische Entwicklung. Wo liegen derzeit die konkreten Unterschiede zu dem, was in der Schweiz gilt und wie sind diese Unterschiede begründet? Die Unterschiede bestehen zum Teil in unterschiedlichen Obergrenzen, in Summe ergibt sich aber ein vergleichbares Massnahmenpaket. Bei uns sind beispielsweise in Aussenbereichen von Restaurants sechs statt vier Personen pro Tisch erlaubt. Eine weitere Abweichung besteht darin, dass in der Schweiz nach wie vor eine Homeoffice-Pflicht gilt, während wir an einer Empfehlung festgehalten haben. Auch bei den Obergrenzen für Sport und private Treffen gibt es teilweise kleine Unterschiede. Bei den Impfungen wurde wiederum häufig die Kritik geäussert, dass die Seren über die Schweiz beschafft worden sind statt in einem Alleingang. Sie waren damals zwar noch nicht im Amt, können die Entscheidung aber sicher begründen. Wie bei anderen Impfstoffen
sind wir auch bei Vakzinen gegen Covid-19 in das Schweizer Bezugssystem eingebunden. Es war und ist für ein kleines Land wie Liechtenstein schwer vorstellbar, in den Verhandlungen mit Impfstoffherstellern zu einem Ergebnis zu kommen. Die von uns benötigten Mengen würden die Impfstoffhersteller wohl kaum an den Verhandlungstisch bringen. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass noch vor einem halben Jahr nicht absehbar war, welche Impfstoffe sich bewähren und welche überhaupt zuglassen werden. Die Zulassung der einzelnen Impfstoffe erfolgt durch die Schweizer Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass die Beschaffung von Impfstoffen über die Schweiz der richtige Weg ist, um möglichst rasch genügend Impfdosen für unsere Bevölkerung zur Verfügung zu haben. Wie schreitet das Impfen nun voran? Holt Liechtenstein im Vergleich mit den Schweizer Kantonen und mit dem europäischen Ausland auf? Wir haben per Stichtag 30. April knapp 4200 Personen zwei Impfungen verabreicht und über 4600 Personen haben zumindest eine erste Impfung erhalten. Besonders erfreulich ist, dass die Impfungen der besonders gefährdeten Personen sehr weit fortgeschritten sind, und auch
Ich vergleiche die Pandemie gerne mit einem Marathon. Wir sind aktuell wohl ungefähr bei Kilometer 35 angelangt: Wir haben bereits einen grossen Teil des Wegs geschafft. Gleichzeitig dürfen wir nicht der Versuchung verfallen, zu früh zu grosse Lockerungsschritte zu setzen. Manuel Frick, Regierungsrat
in der allgemeinen Bevölkerung geht es voran. Entspricht die Impfbereitschaft Ihren Erwartungen oder würden Sie sich mehr Anmeldungen wünschen? In den Altersgruppen über 70 haben wir eine Impfquote von über 70 Prozent erreicht, was sehr hoch ist. Aus der allgemeinen Bevölkerung hat sich bislang knapp die Hälfte der Impf berechtigten angemeldet, aber es kommen über das Onlineportal täglich weitere dazu. Derzeit haben wir eher die umgekehrte Herausforderung, dass wir aufgrund der Ungewissheit der Liefersituation nicht genau sagen können, wann die vielen Impfwilligen ihre Termine erhalten. Die Regierung bittet alle Einwohnerinnen und Einwohner über 18 Jahren, die das nicht
bereits gemacht haben, sich für eine Impfung auf impfung.li anzumelden. Sind in Liechtenstein bereits schwere Nebenwirkungen bei Geimpften aufgetreten? Schwere Reaktion in Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung sind zum Glück sehr selten. Besonders nach der zweiten Impfung treten teilweise grippeähnliche Symptome auf. Diese sind aber von kurzer Dauer und im Vergleich zu den möglichen Verläufen einer Erkrankung zu relativieren. Seit Ende März sind die Tests in der Marktplatzgarage für die Getesteten kostenlos. Seit Mitte April sind die Schnellund Selbsttests verfügbar. Welchen Einfluss hatte dies auf die Fallzahlen?
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In den Altersgruppen über 70 haben wir eine Impfquote von über 70 Prozent erreicht, was sehr hoch ist. Aus der allgemeinen Bevölkerung hat sich bislang knapp die Hälfte der Impfberechtigten angemeldet, aber es kommen über das Onlineportal täglich weitere dazu. Manuel Frick, Regierungsrat Impfzentrum in Vaduz
Die Fallzahlen sind Mitte April etwas gestiegen, aber nicht gleichzeitig mit der Ausweitung der Tests beziehungsweise der Kostenübernahme durch das Land. Seither haben sie sich bei durchschnittlich rund zehn Fällen pro Tag stabilisiert. Wir sehen zusammengefasst also keinen massgeblichen Einfluss des Testens auf die Fallzahlen. Warum hat sich Liechtenstein entschieden, die Selbsttests im Gegensatz zur Schweiz nicht gratis abzugeben? Die Selbsttests sind vor allem bei der Personengruppe der asymptomatisch Infizierten, die ein hohes Risiko für die Weitergabe des Virus haben, wenig verlässlich. Die Gefahr eines falsch negativen Resultats, das die Menschen in falscher Sicherheit wiegt und sie dazu bringt, die Schutzmassnahmen zu vernachlässigen, ist in diesen Fällen relativ hoch. Wir möchten deshalb die Verwendung von Selbsttests nicht besonders fördern, sondern regen an, andere Testmöglichkeiten zu nutzen. So stehen beispielsweise die sehr verlässlichen PCR-Tests in genügender Menge zur Verfügung. Wie steht es um die Nachfrage nach den Selbsttests und vertrauen Sie darauf, dass positive
Selbsttester sich auch bei den Behörden melden? Über die Nachfrage liegen mir keine Zahlen vor. Am Ende müssen wir aber auf die Vernunft der Menschen vertrauen, nicht nur in Bezug auf die Selbsttests. Wir müssen auch an die Eigenverantwortung von Menschen appellieren, die Corona-Symptome verspüren, dass sie sich testen lassen und sich in Isolation begeben, um ihre Mitmenschen zu schützen. Eine Frage noch an den Kulturminister: Teilweise ist Kritik laut geworden, dass die Kulturschaffenden nach wie vor nicht genug Fördermittel erhalten oder ganz durchs Raster fallen. Was entgegnen Sie dem und sind Nachbesserungen geplant? Natürlich hat die Pandemie viele Wirtschaftstreibende – nicht nur im Kulturbereich – hart getroffen. Von den verschiedenen Unterstützungsschienen, insbesondere von den Massnahmen im wirtschaftlichen Bereich, konnten glücklicherweise auch viele Kulturschaffende sowie Kulturunternehmen profitieren. Zudem haben sich die Gemeinden in der Krise sehr pragmatisch und hilfsbereit in Bezug auf Personen und Firmen gezeigt, die durch die Raster der
Unterstützung auf Landesebene gefallen sind. Nicht zuletzt hat der Landtag zusätzlich zur üblichen Unterstützung durch die Kulturstiftung im Dezember einen Nachtragskredit von einer halben Million Franken in Zusammenhang mit den Auswirkungen von Covid-19 auf die liechtensteinische Kultur gesprochen. Die Nachfrage war so gross, dass der Landtag diese Woche bereits über einen zweiten Nachtragskredit entschieden hat. Und abschliessend: Sehen Sie Licht am Ende des Tunnels
und nach 14 Monaten der Einschränkungen die ersehnte baldige Rückkehr zur Normalität? Ich vergleiche die Pandemie gerne mit einem Marathon. Wir sind aktuell wohl ungefähr bei Kilometer 35 angelangt: Wir haben bereits einen grossen Teil des Wegs geschafft. Gleichzeitig dürfen wir nicht der Versuchung verfallen, zu früh zu grosse Lockerungsschritte zu setzen und so die Erfolge der letzten Monate aufs Spiel zu setzen. Ich bin optimistisch, dass wir in naher Zukunft weitgehend zur Normalität zurückkehren können.
Zahlen und Fakten Überblick Corona-Fallzahlen Situationsbericht am 5. Mai 2021 Anzahl positive Fälle genesen hospitalisiert Todesfälle 7-Tage-Inzidenz
2956 2839 7 57 123
Überblick Impfungen Stand per 30. April 2021 Anzahl gelieferte Impfdosen 14’220 Anzahl verabreichte Impfungen 12’994 davon Zweitimpfungen 4165 Vereinbarte, aber noch nicht durchgeführte Impftermine 6794 Angaben: Amt für Statistik
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Unterstützung Pflege daheim statt Pflege im Heim Jeder will zwar gerne alt werden – aber alt sein? Niemand hat es in der Hand, wie sich seine Gesundheit ins hohe Alter entwickelt. Die Hoffnung, dass man nicht auf eine Rundum-Pflege angewiesen sein wird, wird für viele nicht erfüllt. Wir müssen uns darauf einstellen, als Senioren – wenn wir Glück haben, erst hochbetagt – auf Betreuung und Pflege angewiesen zu sein. Die meisten von uns möchten ihren Lebensabend zu Hause verbringen oder doch möglichst lange im gewohnten Daheim leben dürfen. Text: Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter
Um diesem Wunsch nachzukommen, hat Liechtenstein bereits vor Jahren entscheidende Schritte unternommen. Neben einem gut ausgebauten und für alle finanzierbaren stationären Angebot hat Liechtenstein die häusliche Pflege massiv gestärkt. Mit der Einführung des Betreuungs- und Pflegegeldes (BPG) Anfang 2010 wurden die finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen entscheidend verbessert. Die Höhe der finanziellen Unterstützung richtet sich nach der benötigten Pflegestufe und beträgt in deren höchster 180 Franken pro Tag bzw. 5400 Franken im Monat. Mit diesem Geld kann sich der Pflegebedürftige auf seine Situation zugeschnittene Unterstützung «einkaufen», z.B. von der Familienhilfe (Spitex) oder von anderen privaten Pflegedienstleistern. Er kann aber auch Angehörige, die ihn pflegen, entlohnen. Letzteres ist von grosser Bedeutung, da rund zwei Drittel der älteren betreuungsund pflegebedürftigen Personen zu Hause von den Angehörigen gepflegt werden.
Vereinbarkeit zwischen Pflege der Eltern und Beruf Neben den Partnern und Partnerinnen übernehmen im hohen Alter vor allem die erwachsenen Kinder diese Aufgabe, überwiegend Frauen. Nach dem Konflikt zwischen der Vereinbarkeit von Familie bzw. Kindern und Beruf geraten sie in einen neuen – nämlich jenen zwischen Pflege der Eltern oder Schwiegereltern
und Beruf. So gaben gemäss einer Schweizer Studie (SwissAgeCare-Studie) zwei Drittel der pflegenden Angehörigen an, ihr Arbeitspensum reduziert zu haben, 16 Prozent gaben den Beruf ganz auf. Mit dem Betreuungsund Pflegegeld können die pflegenden Angehörigen also entscheidend entlastet werden.
Häusliche Pflege: Rückgrat der Betreuung und Pflege im Alter Im Jahr 2010 nahmen 244 Personen das Betreuungs- und Pflegegeld in Anspruch, im Jahr 2019 waren es bereits 485 Personen – und die öffentliche Hand bezahlte 7 Millionen bzw. 10,5 Millionen Franken aus. Ein weiterer Blick in die Statistik zeigt, dass 2010 insgesamt 71 Personen die höchsten Pflegestufen 5 und 6 benötigten, 2019 waren das 108 Personen. Es ist davon auszugehen, dass diese Personengruppe aufgrund des sehr hohen Pflegebedarfs ohne das Betreuungsund Pflegegeld mehrheitlich stationär betreut werden müsste. Liechtenstein bräuchte bereits heute mindestens ein zusätzliches Pflegeheim. Das würde für den Staat viel höhere Kosten bedeuten! BPG nicht nur für pflegebedürftige Senioren Wichtig zu wissen ist auch, dass das Betreuungs- und Pflegegeld nicht nur pflegebedürftigen Senioren zusteht, sondern allen Altersgruppen, auch Kindern. Ein weiteres wichtiges Merkmal des BPG besteht darin, dass bei
der Ermittlung des Pflegegrades neben physischen auch psychische und kognitive Defizite berücksichtigt werden. Dadurch können z.B. auch demenzkranke Personen vom BPG profitieren. Die angeführten statistischen Daten betreffen also nicht nur Senioren. Detaildaten, wie viele der BPG-Bezüger Senioren sind, oder wieviel der ausbezahlten Summe an Senioren geht, sind nicht publiziert. Die Studie der Stiftung Zukunft.li zum Thema Pflegefinanzierung gibt aber einen Hinweis darauf, dass rund zwei Drittel des ausbezahlten Betreuungs- und Pflegegeldes an Senioren geht, ein Drittel immerhin an andere Altersgruppen.
und Gemeinden, kurzum vom Steuerzahler. Wenn man bei der Finanzierung der Pflege im Alter verstärkt auf Eigenverantwortung setzt, bedeutet dies, dass die «so oder so» anfallenden Kosten verstärkt dem Einzelnen aufgebürdet werden. Die unbestreitbaren Erfolge des Betreuungs- und Pflegegeldes wären infrage gestellt, wovon nicht nur Senioren, sondern auch alle anderen bisher Anspruchsberechtigten betroffen wären. Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen.
Alle Anspruchsgruppen sind betroffen Finanziert wird das Betreuungs- und Pflegegeld von Land
Es ist davon auszugehen, dass die Personengruppe der höchsten Pflegestufe aufgrund des sehr hohen Pflegebedarfs ohne das Betreuungs- und Pflegegeld mehrheitlich stationär betreut werden müsste. Liechtenstein bräuchte bereits heute mindestens ein zusätzliches Pflegeheim. Das würde für den Staat viel höhere Kosten bedeuten! Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
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Sozialsystem und Wirtschaftswachstum Sozialsysteme dienen dem Ausgleich zwischen unterschiedlich begüterten Bevölkerungsgruppen. Meist geschieht dies mit Umlageverfahren, welche Einkommen und Vermögen von «reich zu arm» transferieren. Allzu stark ausgebaute Sozialsysteme sind im Allgemeinen leistungshemmend. Nutzniesser des Systems sind dann auch solche Personen, die das Arbeiten und Sparen nicht erfunden haben. Allerdings: Wer mehr leistet und verdient, kann sich eine zusätzliche Altersvorsorge aufbauen und in der Pension den gewohnten Lebensstandard weiterführen. Text: Herbert Elkuch, Landtagsabgeordneter DpL In manchen Branchen erschweren niedrige Löhne einen Vermögensaufbau. Lange Ausbildungszeiten der heranwachsenden Generation verschieben die Gründung einer Familie und den eventuellen Kauf einer Immobilie auf später. Die Amortisation einer Hypothek wird nicht mehr wie früher mit steigenden Löhnen erleichtert. Stattdessen erhöhen sich die Abgaben und Gebühren.
Anlage im Pool der Staatsreserven? Derzeit gibt es für Geld auf dem Sparkonto keine Zinsen. Das Geld vermehrt sich nicht mehr. Trotzdem müssen vom Ersparten vier Prozent als fiktiver Erwerb versteuert werden. Damit wird Sparen unattraktiv und verhindert den Aufbau eines privaten Polsters. Sollten Kleinsparer einen limitierten Sparbetrag im Pool der Staatsreserven, der gute Zinserträge abwirft, anlegen dürfen? Wäre ein höherer Steuerfreibetrag für Vermögenswerte angebracht? Das Wirtschaftswachstum erlahmt wegen sinkender Produktivität. Die direkten Warenexporte Liechtensteins lagen im Jahr 2008 bei rund 4’250 Millionen Franken, im Jahr 2020 noch bei 2’842 Millionen, und dies trotz mehr Beschäftigten. Im Vergleich: China wächst. Das geringe volkswirtschaftliche Wachstum wird in Europa mit zweifelhaften Aktionen bekämpft: mit Investitionspro-
grammen, Subventionen, noch mehr Zentralisierung, Gelddrucken, Negativzinsen, massloser Verschuldung. Dem muss Liechtenstein mit einer Leistungsgesellschaft entgegentreten. Die derzeitig wütende Pandemie zeigt, wie wertvoll eine solide (Privat-) Wirtschaft und Staatsreserven sind. Die Bezüge wirtschaftlicher Sozialhilfe steigen trotz Hochkonjunktur. Im Jahr 2000 bezogen von 1’000 Haushalten 13,5 wirtschaftliche Sozialhilfe. Im Jahr 2020 waren es 15,1 Haushalte. Die wirtschaftliche Sozialhilfe betrug im Jahr 2019 7,7 Millionen Franken. Laut Statistik des Amts für Soziale Dienste im Jahre 2019 gab es 53 Personen mit ungenügenden Einkommen im Alter zwischen 46 und 55 Jahren. Hingegen waren es bei den über 55-Jährigen nur 355. Die Einkommensproblematik ist also eher bei Jüngeren vorhanden. Sozialhilfe muss bei Bedarf zielgerichtet allen Altersstufen zukommen. Jeder Mensch durchläuft im Verlauf seines Lebens drei Phasen. Zunächst ist er Empfänger, dann Unterstützer (Nettozahler) und schliesslich oft wieder Empfänger der Leistungen von anderen.
Die Altersvorsorge Zur Altersversorgung: Diese baut auf drei Säulen auf: AHV, Pensionskasse und angesparte Eigen-
mittel. Fehlt eine dieser drei Säulen und fehlt dazu die Unterstützung der Nachkommen, kann die gewohnte Lebensweise in der Pension möglicherweise nicht weitergeführt werden. Viele der heutigen Pensionisten verfügen nur über die AHV-Rente. Es wurde nichts oder nur wenig in die Pensionskasse eingezahlt
Eine Pensionskasse für private Einlagen mit staatlich garantierten Vermögenserträgen und Renten könnte eine Verbesserung der Altersversorgung darstellen. Herbert Elkuch, Landtagsabgeordneter
oder das angesparte Alterskapital wurde bei Pensionseintritt bezogen. Eventuell wurde das Pensionskassengeld in ein Geschäft investiert, welches aber dann das Kapital aufzehrte. Eine Pensionskasse für private Einlagen mit staatlich garantierten Vermögenserträgen und Renten könnte eine Verbesserung der Altersversorgung darstellen.
AHV-Renten stagnieren seit zehn Jahren Die liechtensteinischen AHV-Renten wurden seit 2011 nicht mehr erhöht. Für eine Teuerungszulage müsste der Landtag das jetzige AHV-Gesetz ändern. Um speziell den Rentnern in Liechtenstein zu helfen, könnte jedoch auch entweder aus der Staatskasse ein Zuschuss für ein höheres Einkommen oder eine Ermässigung von finanziellen Verpf lichtungen, zum Beispiel in Bezug auf die Krankenkasse, in Betracht gezogen werden. Dann würde jedem Rentner bei weniger Ausgaben mehr von der AHV-Rente bleiben. Bei allen Sozialleistungen ist eine ausgewogene Balance anzustreben, welche die Eigenverantwortung fördert und die Arbeitnehmer, die Arbeitgeber und nachkommende Generationen nicht übermässig belastet.
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Enge Verbundenheit mit der Schweiz und Österreich Es gehört zur Tradition, dass liechtensteinische Regierungsmitglieder zum Beginn ihrer Tätigkeit Antrittsbesuche bei den Regierungen der Nachbarländer machen und damit die Beziehungen zu den wichtigsten Partnern Liechtensteins untermauern und festigen. So besuchte der neue Regierungschef Daniel Risch als erstes Land am 22. April die Schweiz. Eine Woche später reiste er nach Wien. Text: Herbert Oehri
In Bern traf Daniel Risch Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Ueli Maurer. Die Geschichte der beiden Länder, der gemeinsame Kulturraum, gemeinsame Werte sowie die enge wirtschaftliche und vertragliche Verflochtenheit bilden laut Regierungschef Risch ein solides Fundament, um neue, auf die zwei Nachbarstaaten zukommende Herausforderungen anzugehen. So sollen laut Risch die vielfältigen und von Freundschaft getragenen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auch von der neuen Regierung mit höchster Priorität gepflegt und weiterentwickelt werden. In zwei Jahren können das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz das Jubiläum «100 Jahre Unterzeichnung des Zollanschlussvertrags 1923» begehen. Seit dieser Zeit sind die beiden Staaten im Herzen Europas aufs Engste miteinander verbunden.
Gedankenaustausch Regierungschef Daniel Risch informierte über den Ausgang der Landtagswahlen im Februar, den Koalitionsvertrag sowie die neue Regierungszusammensetzung. Die drei Minister tauschten sich ausserdem zu den neuesten Entwicklungen und Massnahmen infolge der Covid-19-Pandemie in der Schweiz und in Liechtenstein aus. Weitere Gesprächsthemen waren die Beziehungen der beiden Länder zur EU, die neusten internationalen Entwicklungen in Sachen Mindestbesteuerung und weitere aktuelle geopolitische Herausforderungen.
Generalsekretär Simon Biedermann, Botschafterin Doris Frick und Regierungschef Daniel Risch mit Bundesrat Ueli Maurer und Bundespräsident Guy Parmelin (v. l.).
Besuch in Wien Am Donnerstag, 29. April, weilte Daniel Risch daraufhin zu einem Arbeitsbesuch in Wien. Liechtenstein ist mit Österreich – ähnlich wie mit der Schweiz – eng verbunden. Dies nicht nur allein aus historischen Gründen, sondern und besonders durch die seit vielen Jahrzehnten gepflegten ausserordentlich guten Beziehungen und die gemeinsame Zugehörigkeit zum Europäischen Wirtschaftsraum. Des weiteren bestehen mehr als 40 bilaterale Verträge zwischen den beiden Ländern. Regierungschef Daniel Risch traf bei seinem Besuch mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und mit Finanzminister Gernot Blümel zusammen. Der Besuch bot die Gelegenheit, die
guten Beziehungen zu Österreich zu vertiefen und einen Austausch zu aktuellen Themen ebenso wie zu europäischen Fragen zu führen. Beide Seiten wiesen auf die Bedeutung der engen bilateralen und regionalen Zusammenarbeit, insbesondere vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, hin. Die Regierungschefs besprachen die jeweiligen Masnahmen zur Pandemiebewältigung und diskutierten, welche Folgen sich daraus auch auf europäischer Ebene ergeben. Der Gedankenaustausch mit Finanzminister Blümel befasste sich schwerpunktmässig mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft in beiden Ländern
und die getroffenen Masnahmen. Regierungschef Risch informierte über die Vorhaben der Regierung für die Weiterentwicklung des liechtensteinischen Finanzplatzes in den kommenden Jahren.
Regierungschef Daniel Risch (links) und Bundeskanzler Sebastian Kurz.
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Frage an …
Das Land Liechtenstein profitiert jährlich von Millionen an Spielgeldabgaben der Casinos. Liechtenstein wird auf der ganzen Welt «Las Vegas Europas» genannt. Schlagzeilen wie «Vom Steureparadies zur Spielhölle» sind keine Seltenheit. Vielen Bürgern stösst das bisweilen sauer auf. Viele fragen sich, ob Liechtenstein diese Glückspielgelder wirklich braucht, angesichts der Milliarden von Franken an gebunkerten Reserven. Bereits hat sich eine Gruppierung zusammengeschlossen, um der Ausuferung von Spielcasinos im Lande Einhalt zu gebieten. Und auch die Parteien sind bereits aktiv geworden.
W
ie stehen Sie zu dieser Frage?
Nadine Vogelsang, FBP
Norma Heidegger, VU
Es ist verständlich, dass dieses Thema die Bevölkerung in Liechtenstein bewegt. Auch die FBP hat sich bereits letztes Jahr im Landtag anhand kleiner Anfragen mit der Casinolandschaft und Spielsperren kritisch auseinandergesetzt und wird dies weiterhin tun.
Ich teile die Bedenken vieler Bürger, die mit Besorgnis auf die Casinoschwemme in Liechtenstein reagieren. Schliesslich sind Probleme wie Spielsucht oder Verschuldung, die mit Spielbanken einhergehen, nicht zu unterschätzen. In dieser Frage wird es verständlicherweise auch schnell emotional. Wichtig ist für mich, dass die Reputation unseres Landes keinen Schaden nimmt.
Im Vergleich zu den Nachbarstaaten setzt Liechtenstein bereits eine sehr restriktive Regulierung der Geldspielbetriebe um. In welcher Form eine Begrenzung der Casinolandschaft möglich bzw. sinnvoll ist, lässt sich nicht einfach beantworten und bedarf weitreichender Abklärungen. Es ist wichtig, die Gründe für dieses starke Wachstum der Casinolandschaft genau zu analysieren, sodass künftig die richtigen Stellschrauben gedreht werden können. Die Situation sollte meines Erachtens durch die Regierung erneut untersucht und konkrete Vorschläge ausgearbeitet werden. Die gerechte Behandlung aller Wirtschaftsakteure und die Konstanz der Rechtsstaatlichkeit dürfen hierbei nicht ausser Acht gelassen werden. Wenn sich Marktteilnehmer nicht mehr auf Gesetze verlassen können, dann steht es schlecht um die Reputation Liechtensteins. Dank der umsichtigen Finanzpolitik der letzten Jahre und deren Sanierungsmassnahmen ist die liechtensteinische Finanzlage aktuell gesund und stabil. Die zwei Milliarden Staatsreserven helfen, die zusätzlichen Herausforderungen der Corona-Krise finanziell zu stemmen und auch die steigenden Ausgaben im Bereich Altersvorsorge, Gesundheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finanzieren. Die Politik steht nun vor der Herausforderung, die attraktiven Rahmenbedingungen sowohl für die Gesellschaft als auch Wirtschaft zu erhalten und die wachsenden und wiederkehrenden Ausgaben zu stemmen, indem Einnahmequellen generiert werden können, welche sozial sowohl innen- als auch aussenpolitisch vertretbar sind.
Als Landtagsabgeordnete sind wir gefragt, die Dinge sachlich zu beurteilen. Die Liberalisierung der Konzessionsvergaben hat eine lange Vorgeschichte, die in dieser Betrachtung nicht ausser Acht gelassen werden darf. Das aktuelle System wurde auch durch Gerichtsurteile beeinflusst. Daher ist es verständlich, dass die Regierung sich auf die Mechanismen des freien Markts abstützt und hofft, dass der Markt die Casinodichte am Ende selbst regelt. Als Volkspartei gibt es innerhalb der VU nicht die «Parteimeinung» zu dieser Frage, sondern die verschiedensten Standpunkte. Es müssen Massnahmen ergriffen werden, mit denen der Staat dabei hilft, diese Selbstregulation des Marktes zu beschleunigen. Die Bedenken sind ernst zu nehmen! Vor zwei Jahren hat die VU das «Postulat zur Gestaltung einer grössenverträglichen Casino-Landschaft Liechtenstein» eingereicht, das von 24 von 25 Abgeordneten überwiesen wurde. Die Beantwortung des Postulats enthält einen guten Überblick über die Möglichkeiten, die bestehen. Die VU-Fraktion wird sich mit Sicherheit auch weiterhin kritisch mit dem Thema auseinandersetzen und auch weiterhin die Sorgen der Bevölkerung in ihre Arbeit einfliessen lassen.
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Georg Kaufmann, FL
Pio Schurti, DU
Thomas Rehak, DPL
Seit bald vier Jahren bewegt die Casino-Thematik die Gemüter. Vielen Einwohnerinnen und Einwohnern stösst es sauer auf, dass demnächst in Schaan das nunmehr sechste Casino seine Pforten öffnet und gemäss Medienberichten bereits Anträge auf drei oder sogar vier weitere Bewilligungen vorliegen sollen. Auch ich erachte die Casino-Entwicklung als äusserst ungesund. Nach aussen schadet es dem Ruf unseres Landes, nach innen wird mittelfristig unsere Gesellschaft Schaden nehmen. Regierung und Landtag sahen dies bisher anders. Eine im November 2019 im Landtag behandelte Beantwortung eines Postulats zur Casino-Landschaft war eindeutig. Sowohl die Regierung als auch der weitaus grösste Teil der Abgeordneten sahen keinen Handlungsbedarf. Der Markt werde das regeln. Der Betrieb eines Casinos sei ein Geschäft wie jedes andere und Rahmenbedingungen dürfe man nicht ändern. Die Freie Liste hatte dazu immer eine dezidiert andere Haltung. Sie lehnte dieses Geldspielgesetz schon bei der Einführung klar ab, weil es den Fokus äusserst liberal auf möglichst hohe Gewinne für Casinos richtet und Themenbereiche wie Spielsucht, Geldwäscherei und weitere Auswirkungen auf die Gesellschaft zu einem grossen Teil ausblendet. Aus diesem Grund brachte die FL-Fraktion ebenfalls im November 2019 eine Parlamentarische Initiative zur Erhöhung der Geldspielabgabe im Landtag ein, welche das Ziel hatte, die Bruttogeldspielabgabe zu erhöhen und damit die Anzahl der Spielbanken zu verringern. Mit 17:8 Stimmen lehnte der Landtag unser Ansinnen ab. Die Haltung der Regierung damals in einem Satz: «Die Regierung spricht sich aus verschiedenen Gründen gegen eine Anpassung der Höhe der Geldspielabgabe zum jetzigen Zeitpunkt aus.» Den richtigen Zeitpunkt haben wir verpasst, jetzt ist es 5 nach 12. Höchste Zeit, dass sich die Politik der Casino-Thematik erneut annimmt und klar Stellung bezieht: Ist die Casino-Entwicklung im Sinne der ursprünglichen Idee und gereicht sie zum Wohle unseres Landes? Wir meinen Nein. Die Fraktion der Freien Liste wird deshalb zeitnah einen erneuten Vorstoss im Landtag einbringen.
In der Frage, ob die Politik «die Casinoflut regulieren» kann, schwingt eine Antwort mit: Wenn d'Röfi kunnt, goht ma gi wuhra.
Selbstverständlich muss gehandelt werden. Allerdings kommt diese Einsicht bei der VU und auch bei weiten Teilen der FBP reichlich spät. Noch im Jahr 2019 haben sich alle VUund sieben FPB-Abgeordneten gegen eine Anpassung der Spielabgaben ausgesprochen. Bereits im Jahr 2014 wollte Erich Hasler mit einem parlamentarischen Vorstoss die minimale Geldspielabgabe auf mindestens 20 Prozent, anstatt der geltenden 17,5 Prozent, festlegen. Heute wäre man froh, wenn die Eintrittsschwelle noch höher liegen würde.
Aber erleben wir wirklich eine «Casinoflut»? Ist die steigende Anzahl der Spielbanken nicht einfach das Ergebnis der Wirtschaftsfreiheit? Der freie Markt scheint zurzeit mit Casinos geflutet zu werden, aber jede Flut hat ein Ende. Darauf kann man sich jetzt schon freuen. Wenn man von «Casinoflut» spricht, verrät das auch, dass man bereit ist, nicht unbedingt am Grundsatz der Wirtschaftsfreiheit festzuhalten. Vielen Liechtensteinern ist unwohl beim Gedanken, dass unser Land zu einem «Las Vegas Europas» werden könnte. Spielen hat etwas Anrüchiges an sich. Spielen macht nicht nur Freude (den Spielern), sondern bereitet auch viel Kummer (zum Beispiel den Angehörigen von Spielsüchtigen). Und staatspolitisch stellt sich die beklemmende Frage, ob wir auf unserem Finanzplatz, den wir gründlich ausgejätet haben, nicht wieder Unkraut gesät haben. Unkraut deshalb, weil man in Casinos nicht nur schöne Stunden beim Spielen verbringen, sondern allenfalls auch betrügen (zum Beispiel Geld waschen ...) kann. Wer profitiert eigentlich am meisten von der Möglichkeit zu betrügen: die Spieler, der Staat (Steuereinnahmen aus «verspieltem» Schwarzgeld?) oder die Casino-Betreiber? Die Anzahl der Casinos muss nicht, aber kann natürlich reguliert werden. Unser Land muss genau im Auge behalten, was in den Spielbanken abgeht. Die Casinos dürfen weder Spielhöllen sein noch für Finanzdelikte missbraucht werden können. Sollten wir tatsächlich eine Rüfe kommen sehen, wäre es an der Zeit, sie einzuwuhren. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Staat bestimmte Gewerbe zahlenmässig einschränkt. Über Jahrzehnte war die Anzahl der Banken in unserem Land auf drei beschränkt. Bei der Bewilligung von neuen Wirtshäusern wurde früher in den Gemeinderäten darüber diskutiert, ob für eine weitere Beiz überhaupt Bedarf bestehe.
Eine nachträgliche Korrektur solcher Verfehlungen ist nicht einfach, denn der Gesetzgeber riskiert, die staatliche Berechenbarkeit und Rechtssicherheit aufs Spiel zu setzen. Als das Gesetz im Jahr im Jahr 2015/2016 geändert wurde, war die Regierung der Meinung, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen für eine Bewilligung so hohe Anforderungen an einen Gesuchsteller stellen würden, dass die Befürchtung vor einer zu grossen Attraktivität Liechtensteins als Geldspielmarkt und somit einem übermässigen Geldspielangebot unbegründet sei. Wie sich nun herausstellt, waren die Annahmen der Regierung komplett falsch. Im Rahmen der Gesetzesänderung war die Regierung der Ansicht, dass die Spielbankenbetreiber im internationalen Wettbewerb bestehen und eine angemessene Rendite erzielen können sollten. Wegen des sehr hohen Konkurrenzdrucks – der zusätzlich verschärft werde, je mehr Spielbanken zugelassen werden – sei die Geldspielabgabe zwingend deutlich tiefer anzusetzen als im umliegenden Ausland. Das maximale Marktpotenzial lag nach den damaligen Berechnungen bei rund 19 bis 21 Millionen Franken Bruttospielertrag. Wolle Liechtenstein in diesem Umfeld das Betreiben von Spielbanken ermöglichen, so sei die Geldspielabgabe zwingend massvoll auszugestalten, so die Regierung. Unbewusst wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Mit den Folgen befasst sich auch die DpL. Wir werden uns weiterhin für eine moderate Erhöhung einer minimalen Geldspielabgabe einsetzen.
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Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft Die LGT engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Denn eine erstklassige Ausbildung hilft allen – jedem Mitarbeitenden, dem Unternehmen und nicht zuletzt auch der Gesellschaft. Text: Manfred Schiefer
Die Lernenden der LGT engagieren sich in verschiedenen Initiativen und setzten sich zum Beispiel für die Nachhaltigkeitsziele der UNO ein.
Die fachlichen Anforderungen verändern sich in allen Berufen – und das zunehmend rascher. Gleichzeitig werden gut ausgebildete Fachkräfte immer gefragter. Wer die besten Talente für sich gewinnen und für Mitarbeitende langfristig attraktiv bleiben möchte, muss bereits ihren Einstieg erfolgreich gestalten und sie über Jahre hinweg kontinuierlich überzeugen. Der LGT gelingt dies sehr gut, wie die steigende Anzahl der Mitarbeitenden zeigt, die jedes Jahr ihr bis zu 40-Jahr-Jubiläum in der Firma feiern können. Ein wichtiger Teil ihres Erfolgsrezepts ist die Ausbildung von Berufseinsteigern, sei es in Form eines Praktikums für Absolventen von Mittel- bzw. Wirtschaftsmittelschulen, als kaufmännische oder Informatik-Lernende
oder auch in einem LGT Trainee-Programm für Hochschulabsolventen. «Strategisch wichtige Positionen, sei es als Fach- oder Führungskraft, besetzen wir bevorzugt mit bewährten Mitarbeitenden», sagt Roland Schubert, CEO der LGT Bank. Dass diese das Unternehmen und seine Prozesse und Strukturen ausgezeichnet kennen und auch ein gutes innerbetriebliches Netzwerk haben, sieht er als wichtigen Erfolgsfaktor.
Langfristige Perspektive «Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist für uns nicht nur Teil unserer langfristigen Unternehmensentwicklung», erklärt Roland Schubert, «wir empfinden das auch als gesell-
schaftliche Verpflichtung und als Baustein, um den gesamten Finanzplatz Liechtenstein zu stärken.» Der Einsatz führt zu so ungewöhnlichen Karrieren wie der von Thomas Piske. Er hat
Schnuppertage Die LGT bietet jedes Jahr sechs Ausbildungsplätze für KV-Lernende und zwei für IT-Lernende Plattformentwicklung. Die Schnuppertage finden ab Juni statt. Termine und Anmeldung unter www.lgt.li/lehre
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als Praktikant bei der LGT in Vaduz begonnen und sich bis zum CEO des LGT Private Banking hochgearbeitet, ohne je den Arbeitgeber zu wechseln. Zu Beginn dieses Jahres ist er in den Stiftungsrat von LGT Private Banking gewechselt. Auch wenn man heute beim Einstieg kaum mehr an ein lebenslanges Beschäftigungsverhältnis denkt, ist es bei der LGT nach wie vor möglich. Denn sie hat für jede Stufe der beruflichen Entwicklung geeignete Massnahmen – vom Berufsanfang bis hin zu internen und externen Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende und Führungskräfte.
Ganzheitliche Entwicklung «Neben einer guten fachlichen Ausbildung braucht es für den beruflichen Erfolg auch Problemlösungskompetenz, Ideenreichtum und die so genannten Soft Skills», sagt Nicole Marthy, Nachwuchsverantwortliche der LGT. «Weil die Zusammenarbeit im Team hohe Ansprüche an den Umgang mit anderen Menschen stellt, ist es und wichtig, die soziale Kompetenz der Lernenden zu stärken und weiterzuentwickeln.» Dafür findet die LGT immer wieder Referenten, die aus ihrer Praxis berichten. Beim letzten Lernendenlager waren das unter anderen Tina Weirather und Marco «Büxi» Büchel. Die beiden ehemaligen Liechtensteiner Ski-Asse wissen nur zu gut, wie man sich motiviert und mit Tiefs und Rückschlägen umgeht. «Ich fand beeindruckend, was uns Büxi aus seinem Rennläufer-Alltag erzählt hat», sagt Deborah Villella, Lernende im zweiten Lehrjahr. «Das wird mich in schwierigen Zeiten dazu motivieren, hartnäckig dranzubleiben, damit es schneller wieder bergauf geht.»
Sozial engagiert Auch in anderen Projekten sammeln die LGT-Lernenden Erfahrungen, die über die reine Fachkompetenz hinausgehen – etwa im Bereich Nachhaltigkeit. Vier Teams der LGT haben 2020 am ersten Wettbewerb der «Energie– und Klimawerkstatt Liechtenstein» teilgenommen und dafür Produkte und Prozesse entwickelt, die den CO2-Ausstoss reduzieren, die Energieeffizienz verbessern und die Mitarbeitenden zu Massnahmen gegen den Klimawandel im Alltag animieren. Zum Gewinner des Wettbewerbs gekürt wurde das Projekt «Klimakulinariktag» der beiden LGT Lernenden Zara Wagner und Timo Bicker. Die 1500 Franken Preisgeld sind ein eindrücklicher Beleg dafür, dass es sich lohnt, über den Tellerrand hinauszublicken.
Zentrales Element unserer Ausbildung ist die persönliche und individuelle Betreuung unserer Lernenden. Nicole Marthy, Nachwuchsverantwortliche der LGT
Lehre bei der LGT: mehr als eine Fachausbildung Die LGT misst der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden grosse Bedeutung bei. Das unterstützt sie dabei, mit den sich rasch wandelnden Anforderungen der heutigen Arbeitswelt Schritt zu halten, ist Nicole Marthy, Nachwuchsverantwortliche der LGT, überzeugt. Was muss man mitbringen, wenn man bei der LGT als Lernender oder Trainee beginnen möchte? Ganz wichtig ist natürlich ein hohes Interesse an Finanz- und Wirtschaftsthemen. Ausserdem achten wir auf Persönlichkeit und Motivation. Denn neben der schulischen Leistung ist uns besonders wichtig, dass unsere Mitarbeitenden zu unserer Unternehmenskultur passen. Was bietet die LGT ihren Lernenden? Zentrales Element unserer Ausbildung ist die persönliche und individuelle Betreuung unserer Lernenden. Über 30 Praxisausbildende betreuen sie in der jeweiligen Abteilung als Fachvorgesetzte und begleiten ihre Entwicklung und Fortschritte. Gleichzeitig investieren wir viel
in die Persönlichkeitsentwicklung. Mit der LGT Academy haben wir ein weltweit einzigartiges Programm geschaffen, welches sich an Mitarbeitende aus allen Hierarchiestufen, Nationalitäten, Altersgruppen und Kulturen richtet. Woran sehen Sie den Erfolg der Ausund Weiterbildungsprogramme? Die guten Lehrabschlüsse unserer Lernenden bestätigen die hohe Qualität unserer Ausbildung. Im vergangenen Jahr konnten sich gleich drei unserer Absolventinnen mit einem Notenschnitt von 5,3 oder höher auf Schloss Vaduz ins Goldene Buch eintragen. Auch unsere Absolventen der Wirtschaftsmittelschule (WMS) zählten letztes Jahr zu den Besten ihres Jahrgangs. Ein anderes Zeichen: Die meisten Lernenden bleiben nach dem Lehrabschluss bei der LGT – viele davon über zahlreiche Jahre. Von den über 430 Lernenden, die seit 1951 ausgebildet wurden, sind 25 Prozent heute noch bei der LGT – zum Beispiel Ivo Klein, Geschäftsleitungsmitglied der LGT Bank, der im vergangenen Jahr sein 40-Jahr-Firmenjubiläum feiern konnte.
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Auch in der Pandemie ein zuverlässiger Partner Das thyssenkrupp Presta TecCenter in Eschen Das thyssenkrupp Presta TecCenter in Eschen / Liechtenstein ist das Technologiezentrum für gebaute Nockenwellen und Ventiltriebskomponenten. Das Unternehmen gehört innerhalb des Business-Segments Automotive Technology im thyssenkrupp Konzern zur Camshafts Gruppe. Am Standort in Eschen mit rund 240 Beschäftigten werden Prototypen und Kleinserien hergestellt. Wie das Unternehmen die Herausforderungen der Corona-Pandemie gemeistert hat, erzählt die Personalleiterin Petra Hutter im Gespräch mit der «liezeit». In Zeiten der Corona-Pandemie sind die Herausforderungen an die Personalabteilungen in den Unternehmen noch grösser geworden. Einerseits gilt es, die neue Situation für die Mitarbeitenden bestmöglich zu gestalten, andererseits muss der laufende Betrieb optimal aufrechterhalten werden. Frau Hutter, Sie sind nun seit drei Jahren Personalleiterin im thyssenkrupp Presta TecCenter in Eschen. Was zeichnet das TecCenter im Bereich Personal besonders aus? Petra Hutter: Zum einen das gut eingespielte Team. Jeder hat sein Aufgabengebiet und wird gemäss seinen Stärken eingesetzt. Es ist ein Miteinander und jeder hilft dem Anderen. Zum anderen zeichnet uns unsere authentische Art aus. Das macht es für die Ansprechgruppen einfach, und sie wissen, woran sie sind. Wir sind gut ausgebildet und halten uns auf dem neusten Stand. So bleibt gewährleistet, dass wir auch zukünftige Herausforderungen zusammen gut meistern können. Worauf sind Sie in der Zeit Ihrer Tätigkeit als Personalleiterin, am Standort besonders stolz? HR muss ein kompetenter Sparringspartner für die Führungskräfte, aber auch für die Mitarbeitenden sein. Dies ist der Fall und auf das bin ich stolz.
Das letzte Jahr mit dem CoronaVirus war für viele Firmen eine besondere Herausforderung. Wie haben Sie dieses schwierige Jahr erlebt? Es war für uns alle eine neuartige Situation und Herausforderung. Ich habe viel Neues gelernt. Und auch wenn es anstrengend war, bin ich dankbar, dass wir mit dem HR-Team, dem Management-Team und allen Mitarbeitenden die Herausforderung so gut wie möglich meistern konnten. Wir sind alle gesund geblieben und konnten mit unseren eingeleiteten Massnahmen Gröberes verhindern. Die Kooperation der Mitarbeitenden bezüglich unserer Corona-Massnahmen und auch der teilweisen Kurzarbeit, hat mich beeindruckt und beweist, dass wir eine super Mannschaft in Eschen haben. Glauben Sie, dass die Pandemie die Berufswelt, so wie sie zuvor war, nachhaltig verändern wird? Ich denke, die Pandemie hat uns gezeigt, was wirklich wichtig ist. Wir haben viele Businessreisen hinterfragt und haben auf Online-Meetings umgestellt. Auch unser Homeoffice-Reglement wurde angepasst und bietet unseren Mitarbeitenden nun mehr Flexibilität. Der Faktor Gesundheitsschutz steht ebenfalls mehr im Fokus. Denn nur mit gesunden Mitarbeitenden können wir unsere hochgesteckten Ziele erreichen.
Petra Hutter, HR-Leiterin im thyssenkrupp Presta TecCenter.
Welche Chancen sehen Sie für das thyssenkrupp Presta TecCenter durch die Pandemie? Die Pandemie hat uns viel abverlangt. Wir sind jedoch relativ gut durch die Pandemie gekommen, und ich sehe unsere Chance, dass wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Unsere Kunden haben gesehen, dass sie auch in einer Krisenzeit auf uns als zuverlässigen Partner zählen können. Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das? Dass Covid vorüber ist, auf Reisen zu gehen, und der dritte bleibt geheim (lacht). Was möchten Sie Ihren Mitarbeitenden mit auf den Weg geben? Seht nicht die Probleme, sondern die Herausforderungen.
Sucht euch Kollegen, die mit euch diese Herausforderungen angehen und euch pushen. Denn das Leben fängt erst ausserhalb der Komfortzone an.
Karriere im TecCenter Im thyssenkrupp Presta TecCenter gibt es immer wieder spannende Jobs in einem dynamischen und interessanten Arbeitsumfeld zu besetzen – weitere Informationen zur Karriere bei thyssenkrupp Camshafts gibt es hier: thyssenkrupp Presta TecCenter AG Petra Hutter, Personalleiterin Wirtschaftspark 37, Eschen https://karriere.thyssenkrupp.com/eschen/
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SONDERTHEMA GESUNDHEIT
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«Lassen Sie sich impfen und nehmen Sie Rücksicht» «Wer glaubt, die Pandemie sei Geschichte, irrt», sagt Ruth Kranz, die Präsidentin der Liechtensteinischen Ärztekammer. Sie weist auf die ansteckenderen neuen Virusvarianten hin, aufgrund deren Ausbreitung die Lockerung der Massnahmen zur Unzeit komme. Hoffnung setzt auch sie in die Impfungen, deren Schutzwirkung gegen die bisherigen Varianten erwiesen ist und die keinerlei Gefahren in sich tragen. Interview: Heribert Beck
Frau Kranz, Sie haben sich seit Ausbruch der Pandemie nie gescheut, einschneidende Massnahmen zu fordern. Nicht immer sind Sie dabei auf offene Ohren gestossen. Wie beurteilen Sie den Weg, den Liechtenstein bisher durch die Krise
gegangen ist? Ruth Kranz: Liechtenstein hat bisher sehr viel Glück gehabt, und die Regierung hat in dieser Pandemie auch vieles richtig entschieden. Trotzdem darf nicht ungesagt bleiben, dass Infektionen, Todesfälle und auch
schwere, bleibende Spätschäden hätten verhindert werden können, wenn man zu gewissen Zeiten schneller, mutiger und entschlossener reagiert hätte. Regelmässig werden unterschiedlichste Kritiken an dem Corona-Impfungen laut. Sie reichen von einer zu kurzen Erprobungszeit der Vakzine über gefährliche Nebenwirkungen bis hin zu unbekannten Spätfolgen. Wie schätzen Sie diese Risiken ein? Die zwei m-RNA Impfungen von Biontech-Pfizer und Moderna sind sicher und schützen in höchstem Masse vor einer Ansteckung sowie vor einer Weitergabe des Virus. Sie verhindern schwere Verläufe zu 100 Prozent. Ob das bei allen noch zu erwartenden Mutationen so bleiben wird, weiss man schlicht nicht. Die neue «Variant of concern» aus Indien ist möglicherweise bereits eine neue Virusform, bei der nicht bekannt ist, ob und in welchem Masse die Impfungen wirken. Gefährliche Nebenwirkungen haben beide Impfungen aber in keinem Fall. Das Prinzip der m-RNA Impfungen wird seit Jahrzehnten erforscht und ist den Wissenschaftlern bekannt, es gab nur noch nie eine solche Impfung, weil kein Bedarf an einer neuen Impfung bestand. In Zukunft wird die Welt der Impfungen, davon sind viele Immunologen und Infektiologen überzeugt, den m-RNA-Impfungen gehören.
Abgesehen von den bekannten Distanz- und Hygienemassnahmen und der Impfung: Was kann jeder Einzelne machen, um sich optimal gegen eine Infektion und insbesondere gegen einen schweren Krankheitsverlauf zu schützen? Leider wenig. Coronaviren sind äusserst unberechenbar. Es gibt natürlich Risikofaktoren, die Personen für einen schweren Verlauf prädisponieren. Wie die Realität zeigt, hält sich das Virus oft aber nicht an unsere Erwartungen. Zum Teil werden junge, gesunde Menschen sehr schwer krank und alte, gebrechliche Personen überstehen die Infektion relativ unbeschadet. Warum das so ist, weiss niemand. Eine
Die zwei m-RNA Impfungen von Biontech-Pfizer und Moderna sind sicher und schützen in höchstem Masse vor einer Ansteckung sowie vor einer Weitergabe des Virus. Ruth Kranz, Präsidentin der Liechtensteinischen Ärztekammer
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bekannte Virologin sagte gerade vor kurzem: «Covid-19 ist das fieseste Virus, das mir je begegnete.» Und damit hat sie wohl recht. Gesundheitsminister Manuel Frick hat kürzlich den Vergleich zu einem Marathonlauf gezogen und von der 35-Kilometer-Marke gesprochen, die inzwischen erreicht sei. Wie sehen Sie dies? Ist das Schlimmste bald überwunden? Ich finde das eine äusserst mutige und optimistische Aussage des Ministers, und ich hoffe von Herzen, dass er recht hat. Wir sind alle «coronamüde» und möchten zurück zur Normalität. Aber vergessen wir nicht: Wir konnten die Zahlen bis jetzt auf einem einigermassen stabilen, niedrigen Niveau halten, weil wir in einem weitreichenden Teil-Lockdown lebten, der sogenannten Winterruhe. Jetzt wird gelockert, obwohl das Virusgeschehen nicht mehr vom Wildtyp, sondern von der viel anste-
ckenderen und gefährlicheren britischen Variante beherrscht wird und rund um uns die Ansteckungszahlen im besten Fall stabil sind, wenn nicht sogar steigen. Damit müssten die Fallzahlen eigentlich deutlich steigen, was übrigens allenthalben auch von den Modellierern und allen anderen Wissenschaftlern angenommen wird. Entscheidend wird sein, wie viele Men-
schen bereits geimpft sind, wie vernünftig wir alle uns hinsichtlich der immer noch geltenden Vorsichtsmassnahmen verhalten und ob das Virus weiter in Richtung gefährlicherer Varianten mutiert. Welchen Appell richten Sie bis dahin an die Bevölkerung? Es ist noch nicht vorbei! Wer jetzt glaubt, die Pandemie sei
Geschichte, irrt. Wenn wir nicht äusserst vorsichtig agieren und bei Verschlechterung der Situation auch sofort reagieren, ist es durchaus möglich, dass der Preis, den wir alle bezahlen werden, ein sehr hoher sein wird. Bleiben Sie vorsichtig und vernünftig, haben Sie noch etwas Geduld, lassen Sie sich impfen und nehmen Sie Rücksicht aufeinander.
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SONDERTHEMA GESUNDHEIT
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«Die absolute Sicherheit gibt es nicht» Eine schnelle Reaktion ist das A und O bei der Bekämpfung von Covid-19. Mit wöchentlichem Testen aller Mitarbeitenden sowie verschiedenen Schutzmassnahmen sorgt die LAK für die Sicherheit der Bewohnenden. Zurzeit sind alle LAK-Standorte «coronafrei». Doch, dass die Ruhe trügerisch sein kann, wissen die Verantwortlichen. Text: Alfred Würgler
«Entscheidend ist die Schnelligkeit der Reaktion. Das zeigt die Erfahrung. Bereits beim Verdacht auf Covid-19 ergreifen wir sofort die nötigen Massnahmen», sagt Kurt Salzgeber. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Alters und Krankenhilfe (LAK) und verantwortlich für den Bereich Pflege und Betreuung. Er ist für die Umsetzung aller Massnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus’ in der LAK zuständig.
Alle Standorte gegenwärtig «coronafrei» «Zurzeit ist man mit dem Heimeintritt zurückhaltender», stellt Salzgeber fest. Er vermutet, dass aus Sorgen vor einer Covid-19-Erkrankung oder vor erneuten Besuchs- und Ausgangsverboten der Eintritt so lange hinausgezögert wird, wie die Angehörigen zu Hause die Pflege noch leisten können. Die Bedenken seien unnötig. Die LAK habe im Kampf gegen das Virus eine breite Erfahrung und alle notwendigen Massnahmen zur Sicherheit der Bewohnenden umgesetzt. «Das Virus ist so hochansteckend, dass bei Verdacht auf eine Corona-Erkrankung nur eine sofortige Isolation der betroffenen Person Sicherheit bietet», ergänzt er. Sie werde erst aufgehoben, wenn der Corona-Test negativ sei. «Mit diesem Vorgehen sind wir erfolgreich», sagt Salzgeber. Alle LAK-Standorte seien heute «coronafrei». «Holz anfassen», meint er und ist guter Dinge, dass dies so bleiben wird. «Wir würden lügen, würden wir behaupten, dass dies auch so bleibt», ist er realistisch. Dazu sei das Virus zu unberechenbar. Doch die LAK unternehme alles, um das Virus «draussen» zu halten. Der Corona-Ausbruch im Herbst zeigte, dass das nicht immer gelingt. Wurden während der ersten Welle nur wenige Erkrankungen festgestellt, waren im Herbst vier von fünf Standorten betroffen. «Die sehr hohe Impfquote bei den Bewohnenden gibt nun eine gewisse Sicherheit», sagt Salzgeber. Auch bei den Mitarbeitenden sei durch die Impfungen und/oder eine durchgemachte Krankheit bereits eine hohe Immunisierungsquote erreicht, und das Schutzkonzept der LAK greife nach wie vor gut. Dies lässt Lockerungen zu. So ist es möglich, dass sich Bewohnende wieder in der Cafeteria treffen und ohne Begleitung das Haus verlassen dürfen. «Mit der nötigen Vorsicht sind nun auch wieder Gottesdienste stationsübergreifend möglich», ergänzt Anna Eggenberger, Leiterin des Haus St. Mamertus in Triesen. Damit hätten
Persönliche Beziehungen sorgen in der LAK gerade in der aktuellen Zeit dafür, dass gezielt auf die Bedürfnisse der Bewohnenden eingegangen werden kann. Bild: Martin Wanger
die Bewohnenden wieder mehr Möglichkeiten, Kontakte zu pflegen. Das sei in den vergangenen Wochen schon sehr vermisst worden.
Testoffensive Alle Bewohnenden werden beim Eintritt getestet und sind in Zimmerquarantäne, bis das Resultat vorliegt. Die Mitarbeitenden werden unabhängig ihres Einsatzbereichs einmal pro Woche auf Covid-19 getestet. Mit dem Amt für Gesundheit wurden Richtlinien erstellt, die das Verhalten im Rahmen der Covid-19-Pandemie sowie die Kontrolle von Covid-19-Ausbrüchen regeln. Dabei kann die LAK auch auf die langjährige Erfahrung mit Erkrankungen wie Grippe- oder Noro-Virus zurückgreifen. «Nicht das Virus, sondern die Menschen stehen im Mittelpunkt» «Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nicht», ist sich Salzgeber bewusst, doch man versuche, möglichst nahe an diese Marke zu kommen. Dass dies gelingt, beweist die aktuell stabile Situation in den LAK-Häusern. «Wir legen grössten Wert auf die fachlich korrekte Pflege und Betreuung von an Covid-19 erkrankten Menschen», ergänzt er. «Die wichtige Kernkompetenz der Palliative Care-Versorgung hat mit der
Corona-Pandemie noch an Bedeutung gewonnen. Unsere Palliative Care-Experten berücksichtigen die aktuellen Erkenntnisse und Empfehlungen für die Behandlung und Pflege von an Corona erkrankten Menschen. Dabei wird den psychosozialen Aspekten genauso viel Aufmerksamkeit gewidmet wie der Behandlung von Symptomen und körperlichen Beschwerden.»
Case Management Das Case Management der LAK steht gerne persönlich für Auskünfte oder ein Beratungsgespräch im Zusammenhang mit einem Heimeintritt zur Verfügung. Es gibt auch Auskunft zur Übergangs-, Ferienund Tagespflege. Ferienzimmer stehen im Haus St. Martin in Eschen und im Haus St. Florin in Vaduz zur Verfügung und können über das Case Management gebucht werden. Dunja Fausch / Martina Weibel +423 239 12 25 case.management@lak.li www.lak.li
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business:zeit
SONDERTHEMA GESUNDHEIT
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kultur:zeit
04/2021
«Wir haben in Chur Fuss gefasst» Gemeinsam mit Andi Biedermann betreibt der Schaaner Ryan Michl in Chur das Tonstudio Tonbox. Dies seit mehr als drei Jahren und ziemlich erfolgreich. Er informiert darüber, warum es ihn in die Bündner Hauptstadt verschlagen und wie er zur Musik gefunden hat und welche Pläne die beiden Musikproduzenten aktuell schmieden. Text: Christian Imhof
An seine erste Berührung mit der Musik erinnert sich Ryan Michl nicht mehr so genau. «Dass ich wie fast jedes Kind in der Primarschule Flöte spielen musste, ist eine Möglichkeit. Eine andere ist, dass ich zwar nicht aus einem musikalischen Haushalt komme, aber dennoch viel Musik gehört wurde. Dies hat bei mir bereits als Junge das Interesse an der Musik geweckt.» Doch irgendwann kam der Tag, an dem sich die Begeisterung für die Musik festigte. Seit diesem Moment brennt er für diese Leidenschaft. «Intensiviert hat sich mein Interesse für Musik und deren Produktion als Jugendlicher. Zur selben Zeit konnte ich mich auch immer mehr für Technik und elektronische Musik begeistern. Die Idee, selber am Computer Musik zu machen und zu bearbeiten, gefiel mir sehr. Zu dieser Zeit habe ich angefangen aufzulegen und anschliessend rudimentär Musik zu produzieren. Seitdem bin ich sozusagen immer tiefer ‹down the rabbit hole› gegangen und habe mich immer mehr mit der Materie befasst. Dies führte mich schliesslich zu meiner Ausbildung zum Tontechniker.»
Die eigene Tonbox in Chur Mit dem Triesner Andi Biedermann führt Ryan ein Studio in Chur. Dass es ihn in die Bündner Hauptstadt verschlagen hat, sei unter dem Strich ein Glückstreffer gewesen. «Wir haben nach Studioräumlichkeiten gesucht, die Ausschreibung eines Studio-Neubaus entdeckt und sind dann bei diesem Projekt eingestiegen. Für uns ist es damit auch leichter, ein grösseres Gebiet abzudecken und uns in mehreren Szenen zu bewegen.» Die zwei Liechtensteiner seien gut aufgenommen worden von den Bündnern, wie Michl sagt. «Wir haben viele tolle Bekanntschaften machen dürfen und mit vielen talentierten
Intensiviert hat sich mein Interesse für Musik und deren Produktion als Jugendlicher. Ryan Michl, Musikproduzent
Bündnern arbeiten können. Natürlich ist es am Anfang immer etwas schwieriger, wenn man neu ist. Jedoch sind wir jetzt nicht mehr ‹the new kids on the block› und haben Fuss gefasst.»
In vielen Genres zu Hause Aktuell entstehe laut Michl so einiges bei ihnen in der Tonbox Chur. «Zurzeit arbeiten wir mit jungen Nachwuchstalenten aus der Region, deren Produkte voraussichtlich im dritten oder vierten Quartal veröffentlicht werden. Ausserdem arbeiten wir an diversen Band- und anderen Projekten, welche aber noch nicht spruchreif sind.» Neben dem Aufnehmen und Produzieren von anderen Musikern, tüftelt Ryan Michl auch gerne an seinem eigenen Sound. Sich dabei auf einen einzigen Stil festzulegen, sei für ihn aber schwierig. «Ich fühle mich in einem breiten
Spektrum zu Hause. Von Rock bis hin zu House ist da alles bei. Wenn ich mit anderen Künstlern oder für andere Musik mache, gibt es keine Grenzen. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich zurzeit den Mix von elektronischer und analoger Musik spannend finde. Für mich selbst produziere ich überwiegend einen Mix aus Deep-House und Techno.»
Solomaterial in Planung Neben dem Produzieren und Aufnehmen jucke es ihn schon auch ein bisschen, bald einmal selber Solosongs zu veröffentlichen, sagt Ryan Michl. Das eine schliesse das andere auf jeden Fall nicht aus. «Im Moment finde ich Freude daran, mich musikalisch auszuleben und in vielen Styles mit anderen tätig zu sein. Solomaterial plane ich jedoch dieses Jahr auch zu veröffentlichen. In Vorbereitung darauf arbeite ich an einem Drehbuch für Musikvideos, die mein Konzept beim Release unterstützen sollen.»
sport:zeit
ZURÜCKGEBLÄTTERT
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Bild: Archiv FC Schaan
05/2021
Die erste Mannschaft des FC Schaan von 1989, Vorgängerin des Pokalsieger-Teams von 1994. Stehend von links: Peter Kaiser, Jürgen Zech, Alex Quaderer, Christian Felgner, Paul Maissen, Paul Brändle, Ivo Kaufmann; kniend von links: Manfred Beck, Thuri Wanger, Hansjörg Lingg, Martin Heeb, Wolfgang Matt und Ecki Hermann.
Der FC Schaan auf dem internationalen Parkett In den 70er-, 80er- und 90er-Jahren erlebte der FC Schaan ein stetiges Auf und ab zwischen der 2. und der 3. Liga. In diese Zeit fällt aber auch der letzte nationale Grosserfolg in der Vereinsgeschichte.
Mitte der 90er-Jahre sorgte der FC Schaan im Liechtensteiner Pokalwettbewerb für Furore. Damals in der 2. Liga zu Hause, stiess die erste Mannschaft 1993 nach einem Halbfinalsieg gegen Titelverteidiger FC Vaduz ins Cupfinale in Ruggell vor. Dort hatte sie grosses Pech. Eine 2:0-Führung bis kurz vor Schluss reichte nicht für einen Sieg gegen den FC Balzers. Der Favorit konnte in der 89. Minute den Anschlusstreffer erzielen, in der Nachspielzeit ausgleichen und in der Verlängerung auf 5:2 erhöhen. Ein Jahr später stand im Sportpark Eschen-Mau-
ren die Revanche an. 1994 machten es die Schaaner deutlich besser und besiegten die Balzner klar mit 3:0. Der dritte Pokalsieg in der Vereinsgeschichte nach 1955 und 1964 war in trockenen Tüchern. «Das 49. Endspiel im den Liechtensteiner Cup warf spielerisch bestimmt keine hohen Wellen, es lebte von der Spannung und von vielen verbissen geführten Zweikämpfen», schrieb das «Volksblatt» damals. Der Balzner Spielertrainer Michael Nushör erwies sich aber als fairer Verlierer: «Das bessere Team hat heute gewonnen.»
Achtungserfolg gegen bulgarische Profis Mit dem Pokalsieg qualifizierten sich die Schaaner auch für den Europapokal der Pokalsieger – zumindest für die Qualifikation zur Hauptrunde. Zugelost wurde der bulgarische Vertreter FC Pirin Blagoevgrad. Die Amateure aus Liechtenstein scheiterten zwar erwartungsgemäss an den Profis aus Osteuropa. Ein Debakel, wie es von manchen befürchtet worden war, gab es jedoch nicht. Das Hinspiel in Sofia ging noch mit 0:3 verloren. Zu Hause auf der
Rheinwiese konnten die Schaaner ihre Haut teuer verkaufen und verloren lediglich mit 0:1. «Das Team von Trainer Bogojevic kassierte einen einzigen Gegentreffer und hielt die Partie ansonsten erstaunlicherweise völlig offen. Mit etwas Glück hätten die Schaaner auch ein Unentschieden erzielen können», lautete das Resümee des «Volkblatts». Auf den nächsten internationalen Auftritt wartet der FC Schaan seither zwar vergebens, aber was nicht ist, kann ja irgendwann noch werden.
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sport:zeit
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Schafft es der FCV rechtzeitig aus der Resultat-Krise? Die Erfolgsserie des FC Vaduz im neuen Jahr stoppte zuletzt abrupt. Aus den letzten vier Runden resultierte lediglich ein einziger Punkt, der Vorsprung auf das Schlusslicht Sion beträgt noch zwei Zähler. Die Frick-Elf muss in den verbleibenden vier Runden den Sprung aus der Resultat-Krise schaffen, sonst wird es schwierig mit dem Verbleib in der Super League. Text: Christoph Kindle Zwischen dem 21. März und dem 11. April ist dem FC Vaduz etwas Geschichtsträchtiges passiert. Zum ersten Mal überhaupt haben die Liechtensteiner in der höchsten Spielklasse drei Siege in Folge feiern können: 2:1 in Genf gegen Servette, 2:1 in Basel und 3:0 im Rheinparkstadion gegen Sion. So hatte man plötzlich eine Reserve von fünf Punkten auf den Abstiegsrivalen und der Abstand zum direkten Nichtabstiegsplatz wurde immer geringer.
Negativ-Spirale begann in Lausanne Doch am 18. April wendete sich das Blatt wieder. Vaduz reiste zwar hoffnungsvoll nach Lausanne, doch die von Ex-FCVCoach Giorgio Contini trainierten Westschweizer siegten mit 2:1 und gewannen somit auch den vierten Vergleich in dieser Saison gegen den Mitaufsteiger. Die Niederlage im neuen Stadion La Tuillere war alles andere als zwingend. Nach einer 1:0-Pausenführung (Gajic traf
Gabriel Lüchinger freut sich über das Anschlusstor gegen Luzern, aber am Ende stand man ohne Punkt da. Bild: Jürgen Posch
mittels Penalty) drehte Lausanne innert fünf Minuten die Partie. In der Schlussphase vergaben die Vaduzer gleich meh-
rere Hochkaräter zum (verdienten) Ausgleich. So musste man schliesslich ohne Punkt die weite Heimreise antreten.
Punkt gegen den FC Basel Drei Tage später wartete bereits das erneute Duell gegen den FC Basel. Zweieinhalb Wochen
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sport:zeit
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nach dem Überraschungscoup im St. Jakobpark (FCB-Trainer Sforza wurde anschliessend entlassen, mit ihm auch Assistent Daniel Hasler) wollten die Vaduzer den Favoriten wieder ins Stolpern bringen. Auch diesmal wirkten die inzwischen von Patrick Rahmen betreuten Basler über weite Strecken lethargisch, Vaduz stand dem Führungstreffer näher. Doch in der 79. Minute nützte der Gast eine Unaufmerksamkeit in der FCV-Abwehr durch Kasami zum 0:1 und es roch nach einer unglücklichen Niederlage. Vaduz konnte aber reagieren und kam durch ein Penalty-Tor von Gajjic in der 85. Minute noch zum verdienten Ausgleich.
Missverständnis entschied Derby Dank des Punktgewinns gegen Basel rückte der FCV bis auf einen Zähler an den Ostschweizer Lokalrivalen St. Gallen heran. Und am 24. April kam es im Ky-
bun-Park zum mit grosser Spannung erwarteten Derby mit immerhin wieder 100 erlaubten Fans. Diese unterstützten die seit acht Liga-Spielen sieglosen St. Galler lautstark. Für die Entscheidung in dieser wie erwartet kampf betonten Partie sorgten die Vaduzer mit einem ungewollten Gastgeschenk in der 26. Minute. Nach einem Missverständnis zwischen Verteidiger Joël Schmied und Keeper Beni Büchel konnte Adamu zum vielumjubelten St. Galler Siegtor einschieben. Grosse Erleichterung bei den Ostschweizern, Frust beim FC Vaduz. «Heute hat man den Kräfteverschleiss der letzten Wochen gespürt, wir sind schliesslich keine Maschinen», sagte ein enttäuschter Trainer Mario Frick.
Knappe Niederlage auch gegen Luzern Eine Woche später dann schon der nächste Rückschlag für den FC Vaduz. Im Heimspiel gegen
Luzern wollte man das Steuer unbedingt wieder herumreissen und auf die Erfolgsstrasse zurückkehren. Aber erneut stand man sich selber im Weg. Eine Parallele zum St. Gallen-Spiel führte zum frühen Rückstand, wieder waren sich Schmied und Büchel nicht einig, Sorgic profitierte. Als wenige Minuten später Burch nach einer Ecke zum 0:2 einköpfte, schien die nächste Pleite gegen den Angstgegner aus der Innerschweiz besiegelt zu sein. Lüchinger gelang zwar postwendend der Anschlusstreffer, aber in der Folge waren die Vaduzer zu wenig zwingend im Spiel nach vorne. Die einzigen beiden Möglichkeiten zum Ausgleich vergaben Cicek (Lattenschuss) und Dorn in der Schlussphase. Die FCV-Spieler Simani und Hug sprachen nach der Partie von vielen vergebenen Chancen, doch diese Meinung hatten sie ziemlich exklusiv, in Tat und Wahrheit kam vom FCV an diesem Tag einfach zu wenig.
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Und so blieb man in der Super League gegen Luzern zum 17. Mal in Folge ohne Sieg.
Am Samstag nach Lugano, am Dienstag kommt YB An diesem Samstag (18.15 Uhr) wartet auf den FC Vaduz ein Auswärtsspiel gegen Lugano, und schon am nächsten Dienstag kommt Meister YB ins Rheinparkstadion. Die Vaduzer, derzeit auf dem Barrage-Platz, brauchen jetzt dringend wieder Punkte, sonst wird es schwierig mit dem Klassenerhalt. Der Vorsprung auf das Schlusslicht Sion beträgt nur zwei Zähler, der Rückstand auf St. Gallen und Zürich ist auf vier bzw. fünf Punkte angewachsen. Noch ist alles möglich, die letzte Runde steigt am 21. Mai, der FCV ist dann beim FC Zürich zu Gast. Wer weiss, vielleicht kommt es danach sogar zu einer Barrage-Neuauflage gegen Thun …
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sport:zeit | PR
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USV: «Freude aufs Spielen» Aufgrund der Corona-Pandemie, welche nach wie vor die ganze Welt in ihrem Bann hält, konnten auch die Juniorinnen und Junioren des USV lange Zeit nicht oder nur eingeschränkt trainieren. Der Leiter der Nachwuchsabteilung, Michael Frick, informiert darüber, wie er diese Zeit erlebt hat und erlebt. Auch Interviews betroffener Junioren geben Auskunft.. Interview: Thomas Ritter setzen. Bis kurz vor Saisonstart waren bei uns in Liechtenstein keine Zuschauer erlaubt. Heute dürfen wir begrenzt Zuschauer zulassen, aber nur auf Sitzplätzen und ohne Bewirtung. Gerade bei den Juniorenspielfeldern haben wir keine Tribüne und somit stehen dort keine Sitzplätze zur Verfügung. Michael Frick, Ressortleiter Nachwuchsabteilung
Michael, wann konnte die Vorbereitung auf den Spielbetrieb wieder aufgenommen werden? Michael Frick: Den Trainingsbetrieb haben wir Anfang März wieder aufgenommen. Die Planung für den Spielbetrieb war bis zuletzt sehr schwierig. Heute sind wir froh, dass wir im Nachwuchsbereich von den E- bis zu den A-Junioren gestartet sind.
Welche Hürden bestehen aufgrund der aktuellen Situation? Die Zuschauerregelung ist bei den Junioren schwierig umzu-
Noah: Das Training mit meinen Kollegen. Aber besonders das Mätschla und das Tore schiessen.
Wie geht es konkret mit der Meisterschaft bei den Junioren weiter? Wir sind gut in die Meisterschaft gestartet. Wie es weiter geht? Ich hoffe, wir können alle Spiele und Turniere austragen sowie eine sportlich erfolgreiche Saison spielen. Und wie haben die Juniorinnen und Junioren des USV diese schwierige Zeit erlebt? Magnus Oehri, C-Junior, sowie Noah Matt, E-Junior, berichten.
Was hat sich trotz der aktuellen Situation als gut erwiesen? Alles oder zumindest das Meiste. Die Spielerinnen und Spieler sind motiviert und haben dem Saisonstart entgegengefiebert. Was läuft nicht gut und wo liegen die grössten Herausforderungen? Die grösste Herausforderung liegt im Kinderfussball. Bei den Kleinsten Turniere ohne Zuschauer oder zumindest mit starken Einschränkungen auszutragen, ist fast unmöglich. Und generell die Innenräume, die Kabinen: Das Umsetzen der geltenden und sich immer wieder verändernden Schutzmassnahmen ist eine grosse Herausforderung.
Was hast du am meisten vermisst? Magnus: Jede Woche mindestens zweimal Sport zu machen, um wenigstens ein bisschen fit zu bleiben.
Magnus
Wie hast du die Corona Zeit ohne Sport erlebt? Magnus: Die Zeit war ok, aber als ich nach der Pause wieder mit dem Fussball angefangen habe, war es auf jeden Fall schwer, die Kondition wieder aufzubauen. Noah: Es war sehr langweilig ohne Fussball. Trotzdem bin ich mit meinem Papa viel laufen gegangen. Zum Glück können wir wieder trainieren.
Worauf freust du dich besonders, wenn der Lockdown aufgehoben wird? Magnus: Wahrscheinlich auf Events mit vielen Leuten zu gehen oder weiter weg in die Ferien zu fliegen. Noah: Auf die Turniere am Wochenende freue ich mich am meisten. Fussball spielen zu können und Spass zu haben …
Noah
24. USV Fussball - Erlebniscamp 2021 Sofern es die Situation zulassen wird, organisiert der FC USV Eschen/Mauren auch in diesem Jahr das beliebte USV Fussball-Erlebniscamp für alle Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren. Es findet vom 2. bis 6. August 2021 statt und bietet im Sportpark Eschen/ Mauren eine Woche Spiel und Spass mit einem polysportiven, vielseitigen Programm. Dieses wurde speziell von Fachleuten ausgearbeitet und wird von einem erfahrenen Team von Kinderfussball-Trainern vermittelt. Die Anmeldung ist ab sofort auf der Homepage www.usv.li möglich. Für Fragen zum Camp kann das Sekretariat des USV telefonisch (+423 371 17 00) oder per E-Mail an info@usv.li kontaktiert werden.
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Werden die Amateurfussballer die Saison fortsetzen können? Seit Oktober 2020 sind im Amateurfussball schweizweit keine Punktespiele mehr ausgetragen worden. Die Corona-Pandemie hat vor allem in den unteren Ligen böse zugeschlagen. Die bange Frage in Fussball-Kreisen: Werden in der laufenden Saison nochmals Ernstkämpfe stattfinden? Oder wird die Meisterschaft ab der 1. Liga Classic bis 5. Liga, Frauen Aktive 2.Liga bis 4. Liga, alle Senioren-Kategorien/-Ligen sowie alle Futsal-Ligen per Ende Mai 2021 definitiv abgebrochen und beendet. Text: Herbert Oehri
Zumindest wissen die vielen Amateurvereine in der Schweiz und in Liechtenstein Ende dieses Monats, auf was sie sich einstellen müssen. Das ist zwar kein Trost, aber die lange Wartezeit hat ein Ende. So oder so. Momentan dürfen die Amateurkicker unter gewissen Auflagen Trainings durchführen, in Gruppen in der Stärke von bis zu maximal 25 Spielern. Allerdings können Trainings niemals den Ernstkampf ersetzen. Aufgrund der momentanen Corona-Zahlen wäre eine Öffnung des Amateurspielbetriebs nicht ratsam. Die Profifussballer dürfen ihre Meisterschaftsspiele nur unter strengen Sicherheitsanforderungen respektive Auflagen austragen. Dazu gehören auch viele Covid-Tests.
Entscheid fällt noch im Mai Es gibt Vereine, die sich gedanklich bereits von der Saison 2020/21 verabschiedet haben. Der Schweizer Bundesrat wird im Rahmen des propagierten Drei-Phasen-Modells vor dem 26. Mai kaum weitere Lockerungen unterstützen. Allerdings wird er am 12. Mai eine Auslegeordnung vornehmen und allenfalls ein Öffnungspaket bei den Kantonen in die Vernehmlassung schicken. Es wird also mit einer weiteren Medienkonferenz noch in diesem Monat gerechnet. Sollten der Bundesrat respektive das Bundesamt für Gesundheit weitere Lockerungen bezüglich Trainings und Spielen mit Körperkontakt und ohne Maske ab dem 31. Mai zulassen, kann die Saison nach einer kurzen Vorbereitungszeit wieder aufgenommen werden. Die Saison dauert dann bis längstens am 4. Juli. Ziel im Falle der Wiederaufnahme ist es, mindestens die Hälfte der regulären Runden zu absolvieren, sodass die Saison unter Berücksichtigung des Wettspielreglements
Alle Fussballer/Innen wünschen sich eine baldige Fortsetzung der Meisterschaft und hoffen auf grünes Licht im Laufe des Monats Mai. So auch Erstligist Balzers, der – wie die anderern Amateurvereine im Lande auch – seit längerer Zeit schon im Trainingsbetrieb steckt, aber Ernstkämpfe bestreiten wollen.
auch in den genannten Kategorien/Ligen gewertet werden kann, das heisst, dass es Meister und Cupsieger sowie Auf- und Absteiger gibt.
Wer darf derzeit Meisterschafts- und Cupsiele austragen? • Alle Profivereine der Schweiz und Liechtensteins
Ohne Lockerung: Abbruch Sollte bis am 31. Mai 2021 keine derartige Lockerung erfolgen, wird die Saison in den erwähnten Kategorien/Ligen abgebrochen. In diesem Fall wird die Saison nicht gewertet (also keine Meister und keine Auf- und Absteiger), da über all diese Kategorien/Ligen gerechnet insgesamt noch nicht die Hälfte der regulären Runden vollständig gespielt worden ist.
• Jugendliche mit Jahrgang. 2001 und jünger, das heisst: alle Junioreninnen- und Juniorenkategorien, die mit Körperkontakt trainieren und spielen (Meisterschaft, Cup und Freundschaftsspiele). Es sind keine Zuschauer zugelassen, ausser bei den nationalen Nachwuchsligen der U18 der Männer und der U19 der Frauen. Bei diesen sind maximal 100 Zuschauer bzw. ein Drittel der Sitzkapazität der Anlage erlaubt.
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«Es gibt ein paar Dinge, die wir ansprechen wollen» Interview mit FCV-Präsident Patrick Burgmeier zum Vertrag mit der SFL Der FC Vaduz muss seine Teilnahme in der Schweizer Profiliga teuer bezahlen. Seit Jahren fliesst eine hohe sechsstellige Summe an die Vereine der Swiss Football League, quasi ein Startgeld des «ausländischen» Clubs. Viele Möglichkeiten, dies zu ändern, haben die Liechtensteiner nicht. Trotzdem lässt FCV-Präsident Patrick Burgmeier durchblicken, dass er schon bald ein paar Dinge ansprechen möchte. Interview: Christoph Kindle
«Je weiter die Schweizer Clubs von Liechtenstein entfernt sind, desto weniger wissen sie über den FC Vaduz Bescheid.» (Bild: Jürgen Posch)
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Im Übrigen leidet auch der FC Vaduz unter den Folgen der Corona-Pandemie. Auf der Einnahmenseite fehlt eine sechsstellige Summe, man hofft auf baldige Rückkehr der Zuschauer ins Rheinparkstadion. Der FC Vaduz überweist nach wie vor einen hohen sechsstelligen Betrag an die Swiss Football League. Wie stehen Sie persönlich zu dieser doch recht grossen Benachteiligung im Vergleich mit den Schweizer Profivereinen? Patrick Burgmeier: Wir kennen unsere Ausgangslage, der Vertrag ist relativ klar formuliert. Wir wissen also, mit welchen Beträgen wir budgetieren müssen. Trotzdem hängt natürlich ein Damoklesschwert über uns, da wir zu Beginn einer Saison wissen, dass uns eine grössere Summe nicht zur Verfügung steht. Also müssen wir, die wir sowieso schon das kleinste Budget aller Super League-Clubs haben, diesen Betrag irgendwie kompensieren. Das ist doppelt schwer für den FCV. Andererseits ist aber auch klar, dass wir als LFV-Mitglied unseren Beitrag an die SFL leisten müssen. Trotzdem müssen wir die ganze Sache wieder einmal im Detail anschauen. Zumal sich der FC Vaduz in dieser Saison in der Super League sehr gut präsentiert und in der Schweiz beste Kritiken erhält. Da müsste doch ein Entgegenkommen der SFL für einen Club, der zum Grossteil aus Spielern mit Schweizer Pass besteht, möglich sein? Das ist richtig. Die Stimmung ist derzeit positiv. Das war auch schon einmal anders. Wir wollen die Situation aber nicht ausnützen, schliesslich wissen wir, woher wir kommen und wie die Ausgangslage generell ist. Je weiter die Schweizer Clubs von Liechtenstein entfernt sind, desto weniger wissen sie über den FC Vaduz tatsächlich Bescheid. Nicht allen ist bewusst, dass wir auch einiges für den Schweizer Fussball leisten, viele junge Spieler aus der Schweiz bei uns integrieren, auch im Nachwuchsbereich des LFV. Das wird nicht
überall in der Schweiz so richtig wahrgenommen. Für uns ist es einfach wichtig, diesbezüglich mit unseren Partnern in der SFL einen gesunden Weg zu finden. Sind schon konkrete Neuverhandlungen anberaumt? Konkret ist derzeit nichts geplant, aber wir befinden uns ständig im Austausch – zum Beispiel auch mit SFL-CEO Claudius Schäfer. Er kennt unsere Situation und weiss, dass vor zehn Jahren, als der Vertrag ausgehandelt wurde, die Fernsehgelder wesentlich tiefer lagen und die Sponsoring-Pakete kleiner waren. Darum ist die Schere jetzt noch weiter auseinandergegangen, weil wir auf einen Teil dieser Einnahmen verzichten, das ist Teil der Vereinbarung. Je mehr Gelder gesprochen werden, desto ungerechter ist die Verteilung für den FC Vaduz, und dieses Thema müssen wir sicher demnächst einmal angehen. Der Vertrag zwischen der SFL und den FC Vaduz läuft unbefristet so lange, bis er neu ausgehandelt und abgeschlossen wird? Genauso ist es. Früher war er jeweils auf zwei Jahre befristet, da hatten wir keine Planungssicher-
Der FC Vaduz hat diverse Spieler mit Schweizer Pass (hier Abwehrchef Yannick Schmid) unter Vertrag. (Bild: Jürgen Posch)
heit. Darum war es sicher gut, dass der Vertrag damals noch unter der Federführung von Albin Johann als unbefristet festgelegt wurde. Somit findet auch nicht jedes zweite Jahr in der SFL eine Grundsatzabstimmung über den FC Vaduz statt. Darum muss man sich der Gefahr bewusst sein: Wenn man dieses Thema öffnet, kann von den Schweizer Clubs durchaus wieder eine Grundsatzdiskussion über den FC Vaduz angeregt werden. Also müssen wir neue Verhandlungen mit der SFL sauber vorbereiten. Konkrete Vorgaben haben wir momentan noch nicht.
Wir wollen die Situation aber nicht ausnützen, schliesslich wissen wir, woher wir kommen und wie die Ausgangslage generell ist. Patrick Burgmeier, Präsident des FC Vaduz
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Wie gross ist die Lücke, die Corona in der Kasse des FC Vaduz hinterlassen hat? Sie ist erheblich, so wie bei den anderen Vereinen auch. Bei uns in der Super League fallen die ganzen Match- und Catering-Einnahmen stark ins Gewicht und das ist im Vergleich zur Challenge League doch ein grosser Betrag. Wir reden von einer grösseren sechsstelligen Summe. Auf der anderen Seite fallen aber die hohen Sicherheitskosten weg, das darf ehrlicherweise auch erwähnt werden. Aufgrund der neu dazugewonnenen Sponsoren und den erhöhten Gönnereinnahmen konnten wir die Lücke einigermassen schliessen. Befriedigend ist es aber natürlich nicht, wenn die finanziellen Ausfälle so kompensiert werden müssen. Noch kurz zur sportlichen Situation: Spielt der FC Vaduz auch nächste Saison in der Super League? Wer mich kennt, weiss, dass ich bis am Schluss daran glaube. Es ist sensationell, was unsere Mannschaft seit der kurzen Winterpause geleistet hat. Wenn wir diese Leistungen weiterhin abrufen können, dann steht einem Ligaerhalt nichts im Weg.
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IM GESPRÄCH MIT JUGENDLICHEN
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«Meine Motivation – Jugendlichen Gehör zu verschaffen» Abril Valentina Villamizar aus Triesenberg ist 18 Jahre alt und eine sehr engagierte, an der gesellschaftlichen Entwicklung sehr interessierte und unternehmensfreudige junge Frau. Sie ist im ersten Ausbildungsjahr der kaufmännischen Lehre mit BMS bei der Hilti AG, wirkt im Jugendrat Liechtenstein mit Begeisterung mit und zu ihren Hobbys zählen das Tanzen sowie der Sport in der Natur. Es ist höchst spannend, mit Abril Valentina über diverse Themen zu diskutieren. Interview: Johannes Kaiser Wie erlebst du die Corona-Zeit mit ihren einschneidenden gesellschaftlichen Massnahmen? Abril Valentina Villamizar: Ich kann die Massnahmen natürlich nachvollziehen. In erster Linie geht es darum, die Älteren und Angehörige der Risikogruppen zu schützen. Allerdings bringt die Pandemie auch viele Herausforderungen mit sich. Aktuell arbeite ich zum Beispiel im Homeoffice – das funktioniert zwar, lässt aber den persönlichen Austausch, der vor allem während der Ausbildung wertvoll ist, vermissen. Gerne wird das Lippenbekenntnis gegeben, dass die Jugend sowie deren Ausbildung eine der wichtigsten Ressourcen ist. Hast du Reformwünsche bzw. Vorschläge für Modernisierungen im Bildungssystem? Als ich vor vier Jahren in Liechtenstein angekommen bin, habe ich schnell festgestellt, dass das Land über hervorragende Lehrkräfte sowie eine erstklassige Infrastruktur verfügt. Ich würde aber den Lehrplan flexibler gestalten und ein Modell einführen, das allen Schülern erlaubt, eine bedürfnisgerechte, individualisierte Schulbildung zu erhalten. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, Pflichtfächer wie die Naturwissenschaften, Deutsch und Englisch jeweils auf den Vormittag zu legen und den Nachmittag zu flexibilisieren. Das heisst, dass sich die Schüler je nach Interesse musischen Fächern wie Zeichnen oder Musik, Projektarbeiten für technisch Interessierte oder zusätzlichen
Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter, im Gespräch mit der engagierten und initiativen jungen Erwachesenen Abril Valentina Villamizar (18) aus Triesenberg.
Fremdsprachen wie Italienisch oder Russisch widmen könnten. Um die Lehrer zu entlasten, könnten Synergien genutzt werden, welche die moderne Technik bietet – zum Beispiel übergreifender Online-Unterricht für mehrere Schulen gleichzeitig in einem Wahlfach. Du bist sehr engagiert im Jugendrat Liechtenstein. Was motiviert dich und wie erlebst du dieses politische Engagement? Es freut mich besonders, dass uns von den Volksvertretern, den Medien und der Bevölkerung viel Wertschätzung entgegengebracht wird. Meine grösste Motivation ist es, den Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Die Jugend ist von vielen aktuellen Themen direkt betroffen. Es ist wichtig, dass Ihre Anliegen in den politischen Entscheidungsfindungsprozess integriert werden.
Welchen gesellschaftspolitischen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend stärker annehmen? Wo erwartest du mehr Mut von den Volkvertretern? Die eingetragene Partnerschaft für homosexuelle Paare war zwar ein guter Anfang, ich finde aber, es wäre Zeit, gleichgeschlechtliche Paare auf allen gesetzlichen Ebenen den heterosexuellen Paaren gleichzustellen. Ein weiteres Thema, das mehr Aufmerksamkeit von der Politik erfahren sollte, ist die Drogenproblematik in Schulen. Es gibt genügend Anzeichen für akuten Handlungsbedarf. Die liechtensteinischen Medien haben in der Vergangenheit bereits ausführlich darüber berichtet. Ich würde mir dazu eine landesübergreifende, lebensnahe Präventionskampagne wünschen. Besonders interessant wären sicherlich Erfahrungsberichte und Präsentationen von ehema-
ligen Süchtigen anstelle von sogenannten Experten. Wie können die Politikerinnen und Politiker auf Landes- und Gemeindeebene der Jugend eine stärkere Stimme geben? Ist die Senkung des Wahlalters auf 16 ein Mosaikstein dazu? Ich persönlich stehe der Senkung des Wahlalters kritisch gegenüber. Mit 16 Jahren gehen viele Jugendliche noch zur Schule oder sind gerade einmal im ersten Lehrjahr. Das heisst: Sie verfügen noch über fast keine Arbeits- und ungenügend Lebenserfahrung. Allerdings braucht es dringend Instrumente zur Partizipation und zur Schaffung von politischem Bewusstsein. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Jugendliche beispielsweise durch spannende Workshops oder Projektwochen lernen, die demokratischen Prozesse zu verstehen, damit ihre Stimmen gehört werden.
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Wenn Tiere das Leben bereichern … Wer kennt es nicht, das «Eierhüsle» am Weiherring in Mauren? Ein bunt geschmückter Vorhof mit selbst kreierten Dekorationen, liebevoll gestaltet, lädt zum Verweilen, Bestaunen und Kaufen ein. Und wer Glück hat, trifft die Besitzerin, die so manche rührende Tiergeschichte zu erzählen hat. Text: Brigitte Hasler So besonders wie die erfüllenden Aufgaben von Marisa Wohlwend hört sich ihre gesamte Lebensgeschichte an. Geboren und aufgewachsen ist sie im vorarlbergischen Rankweil. Wohlbehütet und umsorgt von ihren Eltern, verbrachte sie dort die ersten Jahre gemeinsam mit zwei Geschwistern, bevor die Familie nach Feldkirch übersiedelte. Schon von Kindesbeinen an gab es für sie nur ein Hobby: Pferde. So durfte sie stets in einem Profireitstall mithelfen und erlernte den Umgang mit Pferden von der Pike auf. Kostbare Turnierpferde wurden ihr anvertraut. Sie
nahm, dank eines grosszügigen Sponsors, an Vereinsmeisterschaften und Fuchsjagden teil. Nach dem Abschluss der Grundschulausbildung lernte sie den Beruf der kaufmännischen Angestellten und als ihr Papa, der ursprünglich aus Italien stammt, 1980 die Niederlassung in Liechtenstein erhielt, lebte sie fortan in Schaanwald. Wen wundert es da, dass sie ihren späteren Ehemann Markus bei einem ihrer täglichen Ausritte im Maurer Riet kennenlernte?
Der Zauberstall verzaubert Auf ihrem Hof im Zentrum von Mauren leben Marisa und Markus zusammen mit ihren beiden Söhnen und vielen Tieren unterschiedlicher Arten. Man trifft in den Ställen wiehernde Pferde, schnurrende Katzen, gackernde Hühner, meckernde Ziegen und stolze Perlhühner. «Letztere kann man weder erziehen noch zähmen», sagt Marisa mit verschmitztem Lächeln. Jedes einzelne Tier hat seinen eigenen Namen – und so unglaublich dies klingt: Sie hören auf diesen und kommen gelaufen. Ein faszi-
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nierendes Gefühl der Einheit und des Miteinanders prägt den Hof der Familie Wohlwend. «Der tägliche Einsatz für die Tiere, und ist er auch noch so gross, ist keine Arbeit, sondern ausschliesslich Freude», beteuert Marisa, während sie liebevoll Miracolo Carino, den kleinsten Araberhengst der Welt, streichelt. Dieser ist bereits 21 Jahre alt und wurde von Marisa selbst aufgezogen. Sein Sohn ist stets neben ihm zu finden. Er ist ein äusserst seltenes Exemplar – ein Königspferd mit vier weissen Extremitäten und einer Blesse.
Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter Tiere zeichnen sich durch Feinfühligkeit aus, weiss Marisa aus Erfahrung. Jedes hat seine Persönlichkeit. Sie spüren jedwede Veränderung, sie sind fröhlich, wenn Menschen ihnen friedfertig begegnen, sie reagieren zurückhaltend, wenn Leute schlecht gelaunt sind. «Den Tieren kann man sein eigenes Ich nicht verheimlichen», schwärmt die sichtlich selbst beeindruckte Betreuerin und lächelt. Den Menschen die Qualität der Tiere näherzubringen, ist ihr ein grosses Anliegen. Aus diesem Grund absolvierte Marisa eine reitpädagogische Ausbildung und bietet ihren Mitmenschen seither erholsame, wohltuende und entspannende Stunden auf ihrem Hof an. Manche kommen mit dem Wunsch, die Tiere zu füttern, die einen geniessen das Gefühl auf einem Pferd zu sitzen, andere wiederum beobachten den umtriebigen Alltag auf dem Hof, streicheln die Tiere oder kuscheln mit ihnen.
Das «Eierhüsle» Und wer nun denkt, dass Menschen bei Marisa zu kurz kommen, der irrt. In ihrem Lädele entdeckt man wahre Köstlichkeiten. Frische Eier aus liebevoller Freilandhaltung, leckere Käsesorten, gesunde Früchte, einige Sorten Gemüse und noch vieles mehr wird angeboten. Geöffnet ist immer – einen Ruhetag kennt Marisa nicht – und für die Bezahlung hängt eine Kasse an der Wand. Sollte jemand aussergewöhnliche, persönliche Geschenke suchen, so finden sich diese vor dem «Delikatessenhäuschen» in reicher Auswahl.
Zur Person Name: Marisa Wohlwend Adresse: Weiherring 136 9493 Mauren Familie: verheiratet mit Markus, zwei Söhne Hobbys: Reiten, Oldtimer, Fremdsprachen Telefon: +41 79 445 70 91
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Aus agnostischem Elternhaus auf die Kanzel «Zäh» war Michael Wimmers Weg zum Pfarrer, wie er selbst sagt. Geradlinig war er auf jeden Fall nicht. Dennoch – oder gerade deswegen – hat er seit seiner Priesterweihe vor rund zehn Jahren keinen Tag im Dienst Gottes und der Menschen bereut. Text: Heribert Beck
Kirchen im gotischen Baustil, von denen es in Wien, an dessen Stadtrand er aufgewachsen ist, viele gibt, haben Michael Wimmer als Kind fasziniert. Ein Interesse, das ihm möglicherweise von seiner Mutter, einer Professorin für Architektur, in die Wiege gelegt worden ist. Von ihr und insbesondere von seinem Vater, einem Professor für Philosophie, hat Wimmer aber auch gelernt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Beides kam zusammen, als er im Alter von 12 oder 13 Jahren gelesen hat, dass sich auf den Dachbereichen dieser Kirchen perfekt ausgearbeitete Steinfiguren befinden, die erst bekannt geworden sind, als der Mensch wiederum das Fliegen für sich entdeckt hat. «Dass die Steinmetze im Spätmittelater solche Mühen auf sich genommen haben für Figuren, die ihrem Verständnis nach nur Gott je sehen wird, zeugte für mich von ihrer tiefen religiösen Überzeugung», sagt Michael Wimmer. Von dieser Erkenntnis bis zu seiner heutigen Position als Dompfarrer von Vaduz war es dennoch ein weiter Weg.
«Ich dachte, in Rom wüssten sie es am besten» «Meine Eltern waren damals beide nichtpraktizierende Katholiken, Agnostiker, und mein Vater wollte mich eher von der Kirche sowie vom Glauben fernhalten. Auch ich habe alles hinterfragt, wie es mir beigebracht worden ist», sagt Michael Wimmer. Nach der Matura entschied er sich zunächst für ein Studium der
Rechtswissenschaften und Arabistik, während er auf seinen Platz als Zivildienstleistender in einem Altersheim wartete. «Wir jungen Zivildiener waren psychologisch überhaupt nicht auf die Situation vorbereitet, wurden aber dennoch in der Hospizabteilung eingesetzt und haben Menschen unter Schmerzen sterben gesehen.» Wimmer hinterfragte wieder – in dieser Situation den Sinn des Lebens, wenn am Ende unter Umständen ein leidvoller Tod steht. «Mir wurde klar, dass das Leben
Ich sass eines Abends allein am Strand, betete den Rosenkranz und empfand eine plötzliche Klarheit darüber, was ich im Leben am meisten will: Priester werden. Solche Momente gibt es in einem Menschenleben nicht viele, aber wenn man einen erlebt, spürt man eine tiefe Zufriedenheit. Michael Wimmer, Dompfarrer von Vaduz
letztlich ziel- und sinnlos wäre, wenn es keinen Gott gäbe, kein Leben nach dem Tod, das Universum nur Zufall wäre. Ich wollte aber auch dies genauer wissen.» Wimmer entschied sich daher für ein Theologiestudium in Rom. «Ich dachte mir, dass die Professoren es dort am besten wüssten, wo der Papst ist», sagt er und lacht. Aufgrund der teuren Lebenshaltungskosten war es Wimmer nicht möglich, sein ganzes Studium in Rom zu absolvieren,
und nach vier Semestern packte er wieder seine Koffer. «Bereits damals hatte ich aber eine wesentliche neue Erkenntnis gewonnen. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Priester getroffen, die wirklich zufriedene Menschen waren, ihre Berufung gerne lebten und ihre Botschaft glaubwürdig verkündeten. Das hatte ich aus meiner Jugend nicht gekannt, weshalb ich zunächst selbst nicht Priester werden wollte – aus Sorge vor Einsamkeit und Verbitterung.»
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Eine Revolution, ein Krieg und fast eine Verlobung Als die Suche nach einem Studienplatz für die weiteren Semester anstand, meldete sich in Michael Wimmer wieder sein Interesse für die arabische Welt. Dass er sich schliesslich für den Libanon entschied, war naheliegend. «Es ist das einzige kulturell christlich geprägte, in weiten Teilen sogar katholische Land des Nahen Ostens. Ich plante, ein Semester dort zu bleiben.» Seine Unterkunft fand der angehende Theologe in der klösterlichen «Gemeinschaft der Seligpreisungen». Das Leben dort begeisterte ihn und aus dem geplanten Semester wurden in den Jahren von 2005 bis 2008 schliesslich sechs. «In dieser Zeit habe ich im Libanon eine Revolution, einen Krieg und einen beginnenden Bürgerkrieg erlebt. Gleichzeitig ist aber auch meine Entscheidung herangereift, Priester zu werden.» Ein Ereignis und ein persönlicher Prozess haben Michael Wimmer endgültig klargemacht, dass er die richtige Entscheidung trifft. «Das war einerseits die Zeit des 33-Tage-Krieges zwischen dem Libanon und Israel im Sommer 2006, in der ich evakuiert war und einige Zeit in der Bretagne verbrachte. Ich sass eines Abends allein am Strand, betete den Rosenkranz und empfand eine plötzliche Klarheit darüber, was ich im Leben am meisten will: Priester werden. Solche Momente gibt es in einem Menschenleben nicht viele, aber wenn man einen erlebt, spürt man eine tiefe Zufriedenheit.» Der Entwicklungsprozess wiederum hing zusammen mit einer lieben Freundin, einer arabischen Katholikin, die Michael Wimmer im Libanon kennengelernt hatte. «Sie war auch einige Zeit im Kloster gewesen, stark im Glauben verwurzelt und wir empfanden viel füreinander. So viel, dass wir überlegten, zu heiraten. Ich musste mich also fragen, was das absolut Wich-
tigste für mich ist – und kam zu der Erkenntnis, dass es die Berufung ist.» Vom Beruf des Priesters müsse jeder Anwärter wirklich überzeugt sein und bereit, grosse Opfer zu bringen. «Daher bin ich auch ein Verfechter des Zölibats. Die Aufgaben als Priester müssen absolut im Zentrum des Lebens stehen.» Michael Wimmers Bekannte hatte aufgrund ihres eigenen Glaubens grosses Verständnis. «Ihre Reaktion war: ‹Ich kenne dich so gut. Das habe ich mir schon gedacht.›»
Unser ganzes Leben ist begleitet vom Gebet. Es ist eine unglaublich starke Kraft, und es schafft das gute Bewusstsein, dass Gott uns Menschen trägt.
«Wenn dir Wien zu gross ist, geh nach Vaduz» Was Michael Wimmer noch nicht ganz überwunden hatte, war die Sorge, ein einsamer Pfarrer zu werden wie jene, die er aus seiner Jugend kannte. So zog es ihn zunächst in ein Kloster in Österreich. «Das Ordensleben ist aber nichts für mich. Das merkte ich schnell. Mich stören weder Arbeit noch Armut, Enthaltsamkeit oder Gehorsam. Womit ich nicht klarkam, war der fixe Tagesablauf. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, jeden Tag für den Rest meines Lebens zur gleichen Zeit aufzustehen, zu beten, zu essen, zu arbeiten…» Dennoch sträubte er sich innerlich dagegen, Diözesanpriester zu werden.
Ein ihm bekannter Geistlicher machte dann jedoch den Vorschlag, der Michael Wimmers geographischen Lebensmittelpunkt verändern sollte: «Wenn dir Wien zu gross ist, frag doch mal, ob im Erzbistum Vaduz ein Seminarist willkommen ist. Es handelt sich um eine ländlich geprägte Gegend, in der ein Pfarrer nahe bei den Menschen ist und mit ihnen arbeiten kann.» Michael Wimmer berücksichtigte diesen Rat, machte sich selbst ein Bild von Liechtenstein und wurde vom Erzbischof aufgenommen. «Allerdings musste ich, als Ergänzung zu meiner klösterlichen Ausbildung, noch für einige Jahre ins Seminar gehen. Trotz meines abgeschlossenen Studiums in Theologie musste auch noch ein österreichischer Studienabschluss nachgeholt werden – das ist eine Besonderheit in den deutschsprachigen Ländern, die mich aber auch wieder Demut lehrte», sagt Wimmer und schmunzelt.
«Mich wirft nichts mehr so schnell aus der Bahn» 2011 wurde Michael Wimmer schliesslich in der Kathedrale in Vaduz zum Priester geweiht. «Es war sicher von Anfang an ein zäher Weg dorthin, bei dem ich viele innere und äussere Widerstände zu überwinden hatte. Aber es war der richtige Weg, nun wirft mich wohl nichts mehr so schnell aus der Bahn, und ich habe bis heute keinen Tag meines Priesterdaseins bereut.» Dieses Priesterdasein führte ihn von der Stelle als Domvikar in Vaduz nach einem Jahr zum Amt des Kaplans in Eschen-Nendeln, das er sieben Jahre ausgeübt hat. 2019 kam schliesslich die Berufung zum Dompfarrer in Vaduz. «Ich habe im Dezember angefangen, und drei Monate später begann die Corona-Pandemie.» Diese Pandemie ist es, die Michael Wimmer sein Amt als Pfarrer nicht so ausüben lässt, wie er es eigentlich interpretiert. «Ich habe mir immer viel Mühe gegeben, die Menschen der Pfarrei persönlich zu tref-
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fen, sie kennenzulernen, bin auf sie zu und auf Feste gegangen. Denn es kommt zwar nicht jeder in die Kirche, das heisst aber nicht, dass es nicht meine Aufgabe wäre, mich auch um diese Menschen zu kümmern.» Wimmers Ansicht nach sollte sich jeder angehende Priester genau fragen, warum er den Beruf ergreifen möchte. «Ich hatte zwei Gründe. Einerseits wollte ich die Heilige Messe feiern, sobald ich verstanden hatte, worum es in der Eucharistie geht. Das ist das Tollste, was es gibt. Ausserdem möchte ich am Ende sagen können, dass ich möglichst viele Menschen Gott nähergebracht, ihr Leben positiv verändert habe. Denn auch ich bin dankbar, oft im richtigen Moment jemanden getroffen zu haben, der mein Leben positiv beeinflusst und auf Gott ausgerichtet hat.»
Predigten aus dem Leben und die Kraft des Gebets Dementsprechend hofft auch Dompfarrer Wimmer auf ein baldiges Ende der Pandemie. «Ich habe bereits Pläne, was ich in der Pfarrei anstossen möchte. Dafür muss ich die Gläubigen aber zunächst besser kennen. Denn manchmal kann etwas in sich noch so richtig sein, die Zeit oder der Ort stimmen aber nicht, und die Idee lässt sich nicht umsetzen.» Was Michael Wimmer vorschwebt, ist eine Intensivierung des Gebetslebens in der Kathedrale für unterschiedliche Zielgruppen. «Denn unser ganzes Leben ist begleitet vom Gebet. Es ist eine unglaublich starke Kraft, und es schafft das gute Bewusstsein, dass Gott uns Menschen trägt.» Um dieses Bewusstsein zu schaffen, bleiben dem Dompfarrer derzeit nur wenige Gelegenheiten. Eine davon sind seine Predigten, mit denen er die Kirchgänger in Vaduz erreichen möchte. «Ich achte darauf, dass der Inhalt aus dem Leben gegriffen ist. So kann ich im Idealfall zum Nachdenken anregen.»
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Zahltag bei Valentin Couture Valentin Van der Vlist führt das Haute-Couture-Modehaus in Mauren, lebt für seine Leidenschaft – die Mode – und das jeden Tag. Seine grössten Inspirationen – die Frauen selbst – berät er gerne durch Farb- und Stilberatung und kleidet sie ebenso gerne ein. Auch verbindet er dies alles gerne mit seinem Flair für raffinierte Schnitte bis hin zur Feinarbeit, dem fertigen Kleidungstück.
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Interview · Fotos: Vera Oehri-Kindle
In welchem Alter hast du dich das erste Mal für Mode interessiert?
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Wie viele Hochzeitsanzüge hast du schon geschneidert?
Valentin Van der Vlist hat sein Hobby zum Beruf gemacht.
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Wie lang ist dein Metermass?
Wie viele massgenschneiderte Kleidungsstücke hast du schon gemacht?
Wie viele Anzüge hängen in deinem Kleiderschrank?
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Bei Valentin finden wir auch massgeschneiderte sowie Masskonfektion bei stilvoller Hochzeitsbekleidung.
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Wie viele Hemden besitzt du?
Wie viele Scheren liegen in deinem Geschäft?
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Wieviele Male hast du dir schon in den Finger gestochen?
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Wie viele Leute umfasst dein Team?
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Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du?
Wie viele Sprachen sprichst du?
In seinem Atelier befinden sich «mehrere» Meter an wunderbaren Stoffen.
Wie viele Jahre bist du schon in deinem Beruf tätig?
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Für wie viele Hobbys bleiben neben der Arbeit noch Zeit?
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Die Arbeit fordert ein hohes Mass an Genauigkeit und Konzentration.
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Welche Konfektionsgrösse trägst du?
Wie viele Nähmaschinen befinden sich in deinem Atelier?
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Valentin Van der Vlist Valentin Van der Vlist ist in Eschen und Schaan aufgewachsen. Sein grösstes Hobby, das Schneidern und Designen, hat er zum Beruf gemacht. Wenn noch Zeit bleibt, widmet er sich gerne dem Zeichnen. Ausserdem mag er Theater, Sprachen, Yoga und shoppt gerne. Seit Januar 2018 steht er auch der Wiener Innung für die Meisterprüfung als Berater und Beobachter zur Verfügung. www.valentin-couture.li
Üseri Worzla
Mäusefangen in früheren Zeiten Noch heute wird die Mäusejagd in Liechtenstein von einzelnen Personen betrieben Während die Jugend das Mäuse- oder Schärenfangen nur aus der mündlichen Überlieferung kennt, gibt es in verschiedenen Gemeinden Liechtensteins und der Ostschweiz noch Personen, die auf die Mäusejagd gehen. In Balzers wird die Jagd nach den Tieren sogar professionell betrieben Text: Herbert Oehri • Quelle: Adolf Marxer
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Mäusejagd in früheren Zeiten Seit der Bewirtschaftung des Ackerbodens hat der Mensch auch mit Schädlingen zu kämpfen. Sein Einwirken in die Natur schafft in ihr ein Ungleichgewicht. Die Mäuseplage war auch für unsere Vorvorfahren ein Problem. Anstatt die natürlichen Feinde der Mäuse leben zu lassen, schoss man fleissig auf Fuchs, Marder, Iltis und auch auf Raubvögel wie Bussard, Eule und Sperber. Selbst wenn der Fuchs oder der Marder ab und zu eine Henne raubten, ihre Jagd galt doch meistens den Mäusen. Es waren vorwiegend Kartoffeln und andere Knollenfrüchte, die zur beliebten Nahrung der Mäuse wurden. Der Ernteausfall soll früher beträchtlich gewesen sein, sodass die Gemeinden besoldete «Scheerafocher» in den Dienst nahmen, um der Mäuseplage Herr zu werden.
Aufzeichnungen des Jahres 1752 In der Gemeinderechnung von Mauren aus dem Jahre 1752 heisst es: ««Es hat einen Gemeindt dem Urban Walch oder seinem Sohn das Scheerenfochen vordingt 1752 der anfang für dis Jahr 5 Gulden. Item für 1753 6 Gulden, ferners für 1754 6 Gulden und jedes Jahr ein halb Pfund Dröht (Drähte zum Fallen bauen).» In den Jahren um 1950 wurden die Knaben der Maurer Volksschuloberstufe mit ihrem Lehrer zu Hilfe gerufen. Eine Firma hatte den Vertretern des Bauernbundes eine Einrichtung vorgeführt, die wie ein Gewehr aussah und beim Abdrücken des Hahns ein paar Giftkörner ausspuckte. Die Schulknaben hatten an einigen Nachmittagen des Frühsommers mit ihrem Lehrer durch die Kartoffeläcker zu gehen und bei den Mauselöchern das Gerät zu bedienen. Der Lehrer schaute auf straffe Ordnung und teilte die Kartoffelzeilen ein. So bewegte sich «das bewaffnete Heer» entlang der Äcker, welche in den Grossen Teilen mindestens hundertfünfzig Meter lang waren. Der Erfolg war schlecht
einzuschätzen. Man fand nachher gelegentlich verendete Raben, die auch von den giftigen Körnern gefressen hatten. Grosse Unordnung auf den Feldern machten jedoch die Maulwürfe («Schären» oder «Scheren»), die zwar den Würmern und Insekten nachstellen, aber durch ihre Wühltätigkeit und die aufgeworfenen Erdhaufen den Bauern Sorge machten. Bevor das Gras auf der Wiese wuchs, spannte man eine Egge an das Pferd oder den Traktor und ebnete die Erdhaufen wieder ein. Das Fell der Maulwürfe konnte man um 1930 zu gutem Preis verkaufen. Die Felle wurden vorsichtig vom getöteten Tier abgelöst, die Innenseite mit Salz eingestrichen und auf einem Brettchen ausgespannt sowie mit Nadeln befestigt. In der Zugluft trockneten die Felle schnell. Man musste dabei darauf achten, dass Katzen und übriges Getier sie nicht erreichen konnten. Ein Pelzverarbeitungsbetrieb in der Schweiz machte aus diesen
Maulwurf bei seiner Arbeit
samtschwarzen Fellen edle Damenhüte und Einfassungen für teure Mantelkragen. Heute gehören Maulwürfe zu den geschützten Tierarten.
Freizeitbeschäftigung für die Jugend Die Mäusejagd wurde auch eine willkommene Freizeitbeschäftigung für die älteren Knaben. Die Gemeinde hatte einen Lohn für den Mäusefang ausgesetzt. Anfangs genügte es, die Schwänze der Mäuse abzuliefern. Der Mauer Gemeindeweibel Bernardin Meier nahm diese samstags in den «Küferle-Löchern» im Riet entgegen und notierte die Anzahl in ein Büchlein zur späteren Abrechnung. Damals wurde eine getötete Maus mit 20 Rappen honoriert. Der Gemeindeweibel entdeckte aber bald, dass einige freche Buben versuchten, unehrliche Geschäfte zu machen. Sie hatten den Mäusen das Fell abgezogen und dieses in Streifen geschnitten. Beim Abzählen fiel der Schwindel dem scharfen Auge des Gemeindeweibels auf. Er befahl dann, die ganzen Mäuse abzuliefern.
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So lief die Mäusejagd ab Die Kunst des Mäusefangens wurde meistens von älteren Buben an die jüngeren weitervermittelt. Zur Mäusefangeinrichtung gehörten eine Feldhacke, ein paar dünne Ruten und die Mausefallen, die man im Eisenwarengeschäft kaufen konnte. Die Fallen wurden zum bequemen Mitnehmen an einer Drahtschlaufe eingefädelt und wie ein Hosengurt umgebunden. Mit dem Stiel der Feldhacke klopfte man den Boden ab. Ein geübtes Auge sah an der Bodenoberfläche schon, wo die Mäuse ihre unterirdischen Gänge hatten. Durchbrach der Hackenstiel die Grasschicht und fiel ein Stück hinunter, konnte man annehmen, dass man einen Mausgang gefunden hatte. Dort wurde ein Loch gehackt, sodass nach beiden Seiten die Mauslöcher freigelegt waren. Die beiden Fallen wurden bereitgemacht, aufgespannt, die Ringe eingesetzt und vorsichtig in die Mausgänge geschoben. Zur Befestigung der Falle musste eine Rute durch den Knauf in den Boden gesteckt werden. Dann wurden die bei-
Üseri Worzla
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Mäuseplage: Dieses Bild entstand 2016 im Balzner Riet.
Alte Mäuse- und Schärenfallen
den Löcher mit Grasschollen wieder zugedeckt. Dabei musste man sich versichern, dass kein Tageslicht in die Mausgänge dringen konnte, sonst hätte die Maus die Stelle gemieden oder Erde in die Falle geschoben. Wenn die Falle richtig gestellt war, konnte man nach einiger Zeit auf einen Jagderfolg hoffen. Die Mäuse durchlaufen von Zeit zu Zeit ihre Gänge und suchen nach Wurzeln, die in die Mausgänge hineinwachsen. So ist ein regelmässig benutzter Mausgang wie von einem Flaschenputzer rein gefegt. Wenn eine Maus in die Falle rennt, schnappt diese zu und erwürgt die Maus. Die Knaben haben die Fallen meistens am Nachmittag ausgelegt und am Abend den ersten Kontrollgang gemacht. Wenn die Falle zwei Tagen leer geblieben war, konnte man annehmen, dass dieser Mäusegang nicht mehr benutzt wurde.
1960: für eine Maus 50 Rappen Pepe Batliner, «Asper-Pepe», im Maurer Ortsteil Poppers hat auch manche Jahre lang die Sammelstelle für Mäuse betreut. Am Mittwochnachmittag und am Samstagnachmittag konnte man dort die Mäuse abliefern. Er hatte in seiner Hausbündt unter einem Birnbaum einen Güllenkarren aufgestellt und diesen mit einem Brett abge-
deckt. Das Brett hatte in der Mitte ein Loch, durch welches man die Mäuse in den Karren schob. Pepe zählte mit, wenn ein Bub seine Jagdbeute ausbreitete und einzeln durchs Loch fallen liess. In einem Büchlein wurden die Anzahl der Mäuse und die Namen der Mäusefänger notiert. Der Lohn konnte im Spätherbst beim Gemeindekassier abgeholt werden. Um 1960 wurden für eine Maus 50 Rappen bezahlt. Der Mäusefang hatte mitunter nur wenig Erfolg. Manchmal fühlten sich Mäusefänger in ihrem Revier eingeschränkt oder bedrängt. Es kam vor, dass ausgelegte Mausefallen gestohlen wurden. Manchmal haben streunende Hunde an den Fallen herumgescharrt. Im Spätherbst, zum Ende der Mäusefangzeit, fehlte meistens die Hälfte der Fallen. Oft hatte man die Übersicht über die ausgelegten Fallen verloren. Die beste Zeit für das Mäusefangen war Föhnwetter, dann waren die Mäuse sehr rege. Als Johann Marxer, «Balleschmed» einen Buben beim Mäusefangen auf seinem Grundstück antraf, schimpfte er: «Miar wär liaber, i hett d’ Muushüffa of minara Bündt als dia Sauerei, wo du miar met dr Hacka machscht.» Das Mäusefangen wird heute von der Jugend in Liechtenstein
kaum mehr betrieben. Im Riet drücken die schweren Traktoren die Mausgänge zu. Eine Fangprämie gibt es aber immer noch. Manchmal legt ein Landwirt seine Mausefallen aus, um seine jungen Obstbäume oder den Gemüsegarten zu schützen. Für eine erlegte Maus werden aktuell zum Beispiel von der Gemeinde Mauren 1,20 Franken bezahlt.
Schädlingsbekämpfung: Mäusejagd im Rheintal In der benachbarten Schweiz hat die Mäusejagd in vielen Gemeinden noch Tradition. So sind beispielsweise im Rekordjahr 2016 in der Gemeinde Sennwald 10’000 Schwänze abgegeben worden, für jeden gab es 1,50 Franken. Meist sind es Jugendliche, die auf Mäusejagd gehen. Sie haben das Handwerk von ihren Eltern oder Grosseltern gelernt. «Die Alternative wäre Gift, das wäre aber auch für Vögel und andere Tiere schädlich. Deshalb ist die Jagd die natürlichste Art, die Mäuse loszuwerden», sagt ein Insider. Gams hat für die Mauseschwänze pro Jahr ein Budget von 4000 Franken. Es reicht nicht jedes Jahr aus. Denn die Mäuse und Schären nehmen überhand. Professionelle Feldmauser Auch in Liechtenstein setzen die Gemeinden auf die Mausschwanzprämie. In Triesen werden laut dem «Liechten-
steiner Volksblatt» sogar 3,50 Franken, in Planken 3 Franken pro Schwanz gezahlt. In der Gemeinde Balzers gibt es sogar professionelle Mauser. «Die Bürgergenossenschaft Balzers lässt flächendeckend alle landwirtschaftlich genutzten Parzellen in Balzers durch die drei Feldmauser betreuen», sagte Vorstandsmitglied Bruno Foser gegenüber dem «Volksblatt». Sie würden jeweils pro Jahr 3500 bis 4800 Mäuse fangen.
Mäuse werden Greifvögeln verfüttert Einer der Feldmauser ist Jakob Bürzle. Seine Arbeit sei eigentlich ganz einfach: «Ich suche die Gänge der Mäuse, putze sie etwas heraus und platziere dort meine Falle.» 20 Fallen habe er insgesamt. Dann müsse er nur noch warten, bis die Falle zuschnappt und etwa alle halbe Stunde nachsehen. «Zu Spitzenzeiten habe ich so rund 60 Mäuse pro Tag gefangen.» Die Jagdsaison gehe von April bis November. «Die Tiere werden danach gefroren und schliesslich einem Greifvogelpark abgegeben», so Bürzle.
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Und so machen Sie mit:
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Traktion Unglück Unglück Traktion
Per E-Mail: gewinnspiel@lie-zeit.li Das lie:zeit-Team gratuliert recht herzlich. Einsendeschluss ist der 17. Mai 2021 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen Die Gewinnerin des letzten Rätsels ist: Trudy Thöny, Schaan
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AUSSTELLUNG
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Kunst aus den Sammlungen der
Und so machen Sie mit Gemeinde Triesen
Sie uns das Lösungswort und mit 7 Senden Öffnungszeiten etwas Glück gewinnen... 7 15 s1313-45 19 20 21 22 23 Freitag 16 – 20 Uhr 14 15 16 Post: / Sonntag 14 – 18 Uhron 1623 Per Samstag 191420 15 21 22 s1313-45
s1313.9-26 s1313.9-26
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Einsendeschluss ist Sonntag, 25. Mai 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.