Magazin Museum.de Nr. 46

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Das Museum Théo Kerg in Schriesheim Autorin: Dr. Julia Behrens

Schriesheim ist eine beschauliche Stadt mit 15.000 Einwohnern. Sie liegt an der Badischen Weinstraße am Rande des Rheintals. Hinter ihrem hübschen Ortskern erhebt sich der Vordere Odenwald mit pittoresken Weinhängen und der Ruine der mittelalterlichen Strahlenburg. Heidelberg und Mannheim sind – im Süden und Westen gelegen – nur einen Steinwurf entfernt.

Haus von überregionaler Strahlkraft Tatsächlich würde wohl niemand vermuten, dass mitten in Schriesheims verwinkelter Altstadt bedeutende Kunst der Moderne und Gegenwart zu finden ist. Doch kommunaler Weitsicht und ehrenamtlichem Engagement sei Dank, besitzt der Ort ein Kunstmuseum von überregionalem Rang: Das 1989 eingeweihte Museum Théo Kerg, das dem gleichnamigen Künstler aus Luxemburg gewidmet ist und mit einer gelungenen Melange aus weitgereistem Œuvre und lokaler, historisch gewachsener Architektur erstaunt. Das urige Fachwerkgebäude diente ehemals als Scheune, bevor es renoviert und so umgewidmet wurde, dass es einen geeigneten und dauerhaften Rahmen für die

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Zeichnungen, Grafiken, Bilder und Objekte Théo Kergs darstellte. Dabei entschied man sich, die originäre Anmutung des Hauses auch im Inneren zu erhalten. Initiiert wurde das Projekt von dem Schriesheimer Sammlerehepaar Neumann, das mit dem Künstler gut befreundet war und sich für die Schenkung eines erheblichen Teils seines Nachlasses an die Stadt einsetzte. Kerg machte selbstbewusst zur Bedingung, dass dafür ein eigenes Museum entstehen sollte. Erfolgreicher Maler aus Luxemburg auch in Frankreich und Deutschland zuhause Théo Kerg (1909-1993) war ein renommierter Maler, Bildhauer und Glasgestalter und gilt als einer der wichtigsten modernen Künstler seines Heimatlandes. Er wurde


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