EL AVISO | 08/2022
GESUNDHEIT
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Das Basalzellkarzinom: Sie kennen sicher alle den australischen Schauspieler Hugh Jackman (Filme: X-Men als Wolferine, Australia, Les Misérables, Greatest Showman und 2008 wurde er zum Sexiest Man Alive gekürt). Er hat es gehabt – das Basalzellkarzinom. Es ist der häufigste bösartige Krebs in Mitteleuropa und entsteht vor allem durch UV-Strahlen. Früh erkannt ist es gut heilbar, weshalb regelmäßige Hautkrebsscreenings so wichtig sind. Jackman hatte es auf der Nase und wurde operiert, mittlerweile sogar schon sechs Mal und ruft wiederholt auf, den Sonnenschutz Ernst zu nehmen. Was ist ein Basalzellkarzinom? Bei Tumoren der Haut unterscheiden Mediziner zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs. Schwarz, weil die gefährlichen Melanome dunkel erscheinen und aus den pigmentbildenden Zellen der Haut entstehen, und weiß als Gegenpol dazu, da diese Tumore meist heller sind. Zum weißen Hautkrebs zählen das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Das Basalzellkarzinom ist die häufigere Tumorart mit circa 75 Prozent Anteil. Alleine in Deutschland gibt es jährlich pro 100.000 Einwohner knapp 200 Neuerkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in Mitteleuropa an dieser Form des weißen Hautkrebses im Laufe des Lebens erkrankt, wird auf zehn Prozent geschätzt, wobei Männer tendenziell etwas häufiger als Frauen betroffen sind. Die meisten Personen erkranken in einem Alter von Anfang 70. Allerdings: Jackman war zum Zeitpunkt der ersten Diagnose 2013 gerade einmal 44 Jahre... Wie entsteht ein Basalzellkarzinom? Die intensive Belastung mit UV-Strahlen bewirkt, dass Zellen der oberen Hautschicht entarten können und zu Tumorzellen werden. Dabei ist zum einen jahrelange Sonneneinstrahlung gefährlich, zum anderen aber auch schubweise, starke Einstrahlung mit der Folge von Sonnenbränden in der Kindheit. Solariumbesuche zählen ebenfalls dazu. Besonders trifft es Berufsgruppen mit regelmäßiger, ungeschützter Arbeit im Freien (zum Beispiel Beschäftigte im
Weißer Hautkrebs im Visier
Foto: medicineclue.com
Baugewerbe), Personen mit einem hellen Hauttyp, Personen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation oder durch eine HIV-Infektion. Ebenfalls problematisch ist Kontakt zu Giftstoffen wie Arsen und Teer oder regelmäßige Röntgenstrahlung. Und natürlich spielt auch die Vererbung eine Rolle, etwa bei erblichen Hautkrankheiten, die mit erhöhter Lichtempfindlichkeit einhergehen. Hautkrebs bildet sich meist dort, wo die Sonne direkt drauf strahlen kann. Das heißt besonders auf den sogenannten Sonnenterrassen des Gesichts (Nasenrücken, auf den Ohren und auf unbehaarter Kopfhaut). Jedoch können auch andere Körperstellen betroffen sein. Das Basalzellkarzinom wächst in der Regel langsam und nur an seiner Ursprungsstelle. Es kann jedoch mit der Zeit in umliegende Gewebestrukturen einwachsen, wie etwa Knorpel und Knochen, und diese zerstören. Ein positiver Aspekt dieser Hautkrebsform ist jedoch, dass es selten zu Tumorabsiedlungen (Metastasen) kommt – anders als beim häufig metastasierenden schwarzen Hautkrebs. Ein Grund, warum nur wenige Patienten an weißem Hautkrebs sterben.
Wie sehen sie aus? Das ist sehr unterschiedlich – es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild. Am häufigsten erscheinen sie hautfarben, rötlich oder rötlich-braun als Knötchen, Platten oder Wunden. Manchmal scheinen feine Äderchen durch oder es gibt einen erhabenen Rand, der an eine Perlschnur erinnert. Mitunter werden Basalkarzinome unbewusst aufgekratzt und sehen wie nicht heilende Wunden aus. Umso wichtiger ist es – sofern diese unbekannte Hautveränderung andauert – sie einem Arzt zu zeigen. Früh erkennen Zentrale Punkte bei der Früherkennung sind - die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut - das regelmäßige Hautkrebsscreening (spätestens ab 35 Jahre, alle 2 Jahre) Bei der Untersuchung wird die gesamte Haut angesehen. Bei Verdacht auf Hautkrebs erfolgt eine weitere Abklärung, im Zweifelsfall wird dabei die auffällige Stelle entfernt oder eine Gewebeprobe entnommen, die untersucht wird. Die Behandlung Im Mittelpunkt der Therapie steht die vollständige Entfernung des Tumors. In 95 Prozent der Fälle ist das durch eine Operation möglich, bei der der Hautkrebs herausgeschnitten wird. Für Niedrig-Risiko Basalzellkarzinome oder in besonderen Lebenssituationen kann die Behandlung mit lokal-wirksamen Medikamenten erfolgen, die regelmäßig aufgetragen werden müssen. Ist eine Operation und lokale Behandlung nicht möglich, kann die Behandlung auch durch Vereisen, Lasern oder eine Lichttherapie erfolgen. Ist das Karzinom bereits weiter fortgeschritten, erfolgt eine Strahlentherapie. Meistens sind Basalzellkarzinome gut heilbar und nehmen keinen Einfluss auf die Lebenserwartung. Betroffene sollten fortan besonders sorgsam auf Sonnenschutz achten, sich regelmäßig selbst untersuchen und die angesetzten Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen. So kann ein Wiederauftreten des Tumors oder die Entstehung weiterer Tumore früh erkannt und behandelt werden.
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