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EL AVISO | 08/2022
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Sonnenschutz für die Augen
Das Tragen einer guten Sonnenbrille ist in den Sommermonaten nicht nur empfehlenswert, sondern quasi ein Muss: Nicht nur als Modeaccessoire, sondern vor allem, um die Augen zu schützen. Direktes Sonnenlicht kann den Augen schaden. Es kommt häufig zu Bindehautreizungen und entzündeten Lidern, die durch ein Übermaß an Sonne hervorgerufen werden. Schlimmer sind allerdings die bleibenden Schäden, die das UV-Licht bei hoher Intensität an Hornhaut, Netzhaut und Linse anrichten kann. Die richtige Wahl – Sonnenbrille mit UV-Schutz Durch die immer dünner werdende Ozonschicht und dadurch zunehmende UV-Strahlung wird die Sonnenbrille als Augenschutz nach Ansicht vieler Experten immer wichtiger. Gleiches gilt auch für Kontaktlinsenträger. Jedoch bieten herkömmliche Brillen ohne zusätzliche Schutzausrüstung keine Sicherheit ge-
gen UV-Strahlen. Augenärzte befürchten sogar, dass die Zahl der Augenerkrankungen, unter anderem des grauen Stars, in Zukunft möglicherweise ansteigen wird. Denn ähnlich wie die Haut, „merken“ sich auch die Augen jeden Sonnenschaden. Eine schützende Sonnenbrille ist also in vielerlei Hinsicht gut für die Optik: Sie schützt die Augen, rundet das sommerliche Outfit modisch ab und lässt ihren Träger zudem länger jung aussehen, da sie vorzeitige „Blinzelfältchen“ rund um die Augen vorbeugt!
Gütezeichen: Qualität mit Brief und Siegel Gute Sonnenbrillen schützen die Augen mit einem Breitband-UV-Filter. Hierfür steht das „UV 400“ Zeichen. Die Markierung „CE“ (Communauté Européenne) auf dem Glas oder am Brillenbügel garantiert, dass die Sonnenbrille den EU gültigen Qualitätsstandards für Sonnenschutz entspricht. Fehlen solche Kennzeichnungen, sollte man lieber die Finger davon lassen. Mittlerweile überprüfen auch viele Optiker, ob die bisherige Sonnenbrille einen ausreichenden UV-Schutz besitzt. Kontaktlinsen: Bitte nicht ohne Sonnenbrille! Eingefärbte Kontaktlinsen, welche die Iris abdecken, können zwar eine Blendung durch zu grelles Licht verhindern. Als Schutz vor UV-Schäden reichen sie jedoch nicht aus. Das schaffen nur Brillengläser mit UV-Schutzausrüstung. Denn nur sie bedecken die gesamte Augenoberfläche und schirmen sie gegen die Sonne ab. Darum sollten auch Kontaktlinsenträger ihren Augen zuliebe, zusätzlich eine Sonnenbrille tragen. Getönt: Dunkle Gläser geben keine Garantie für einen Sonnenschutz Dunkle Gläser sind keine Garantie für guten Sonnenschutz. Gegen die gefährlichen UV-Strahlen helfen nur Gläser mit spezieller UV-Schutzausrüstung. Dies ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar und hat mit der Tönung nichts zu tun. Richtig ausgerüstet, bieten dagegen selbst ungetönte Brillengläser guten UV-Schutz. Dunkle Gläser ohne BreitbandUV-Filter sind gefährlich: Hinter ihnen weiten sich
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die Pupillen und die schädlichen UV-Strahlen gelangen ins Augeninnere. Kinderaugen brauchen Extraschutz Kinderaugen haben noch keine schützende Pigmentierung und sind daher besonders anfällig für Sonnenschäden. Ein unentbehrliches Sommeraccessoire, zum Beispiel am Strand, ist darum eine gute Kindersonnenbrille mit einem leichten, stabilen, gutsitzenden Gestell, hochwertigem UV-Filter, großen, kratzfesten und bruchsicheren Gläsern, sowie einer Tönung, welche die Farbwahrnehmung (z. B. bei Ampeln) nicht verfälscht. Ganz wichtig: Die Brille muss dem Kind gefallen, damit es sie auch trägt! Allerdings sollten vor allem kleine Kinder, so lange wie möglich im Schatten bleiben und selbst da einen breitkrempigen Sonnenhut tragen. Polarisierende oder selbsttönende Gläser als angenehme Extras Sehr komfortabel sind polarisierende Gläser. Sie bieten einen guten UV-Schutz und reduzieren zudem störende Blendeffekte und Reflexe, wie z. B. auf der Wasseroberfläche. Selbsttönende Gläser passen sich den jeweiligen Lichtverhältnissen flexibel an. Für Autofahrer sind sie jedoch ungeeignet, da sie nur auf direkte UV-Strahlung reagieren.
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Eine Spezialsonnenbrille ist ein „Muss“ für Sportler Die ideale Sportsonnenbrille ist bruchsicher und hat kratzfeste Gläser, rutschsichere Bügel und einen auf die jeweilige Sportart abgestimmten UV-Schutz. Im Hochgebirge und am Meer ist Schutzklasse III sinnvoll, da Schnee und Wasser die Sonnenstrahlen reflektieren und ihre Wirkung so vervielfachen. Beim Joggen oder Radfahren im Binnenland genügt meist Klasse II. Wird beim Sport häufig nach oben geschaut (wie beim Tennis oder Beach-Volleyball), sollte die Sonnenbrille unbedingt bis zu den Augenbrauen reichen. Mäßig getönte Gläser sorgen für Durchblick am Steuer Gläser, welche die Sicht verzerren oder einschränken, sind am Steuer eines Autos verboten. Gut für Autofahrer sind somit mäßig getönte braune, graue oder graugrüne Gläser, denn sie dämpfen grelles Licht, ohne die Farb- und Kontrastwahrnehmung zu verfälschen. Vorsicht ist bei modisch-bunten Gläsern geboten, sie verschlechtern die Fähigkeit des Fahrers, Farben zum Beispiel auf Ampeln und Verkehrsschildern zu unterscheiden. Für Brillenträger gibt es Sonnenclips, die mit Klammern oder Magneten auf der regulären Brille befestigt werden. Besser, wenn auch teurer, ist aber eine individuell angepasste Sonnenbrille mit geschliffenen Gläsern im Handschuhfach. Text: Daniela Christ
Dr. Sebastian Beckers Deutsche Augenklinik Mallorca Avda. Rei Jaume I, Santa Ponsa, Tel.:871 570 606 Camí dels Reis, 308, Palma, Tel.: 971 905 202 www.deutsche-augen-klinik.de