HAUS & GARTEN
EL AVISO | 09/2021
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Rosenrost
mit Hausmitteln bekämpfen Rosen, diese wundervollen Blumen, begeistern letztlich nahezu jeden. Ein Rosengarten – wie beispielsweise auf der Museumsfinca Sa Bassa Blanca zu besichtigen (www.msbb.org) – ist fantastisch. Doch manchmal stört etwas diesen traumhaften Anblick: kleine, unansehnliche, rotbraune Flecken auf den Rosenblättern. Auch bekannt als Rosenrost. Wenn dies nicht rechtzeitig und richtig behandelt wird, kann die Pilzkrankheit ernste Folgen haben. „Phragmidium tuberculatum“ befällt tatsächlich nur Rosen. Es gibt allerdings Ausnahmen: die neuen Züchtungen sind meistens gegen Rosenrost resistent. Diese sind dann mit dem ADR-Siegel versehen.
Rosenrost / Foto: mein-bau.com
Mögliche Ursachen für den Pilzbefall Selbst robuste Sorten sind aber für die Pilzkrankheit anfällig, wenn ihnen der Standort nicht passt. Als wahre Sonnenkinder fühlen sie sich in der Vollsonne wohl. Es gibt zwar Rosen, die lichten Schatten vertragen, sie werden aber geschwächt. Mögliche Ursachen für einen Pilzbefall sind unter anderem: •
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Zu wenig Abstand zwischen den Pflanzen im Beet. Wenn die Sträucher zu eng aneinander oder an anderen Stauden stehen, dann können ihre Blätter nicht trocknen. Feuchte Blätter machen die Rosen anfällig für Pilzkrankheiten. Falsches Gießen: Die Rosen sollten auf Bodenhöhe um ihren Fuß gegossen werden. Die Blätter sollten beim Gießen trocken bleiben. Falsche Gießzeit: Rosen sollten nie abends oder spät am Nachmittag gegossen werden. So wird die Feuchtigkeit im Boden über Nacht bleiben und ein feuchter Boden bietet Nahrung für Pilze. Am besten die Stauden früh morgens gießen, damit das Wasser während des Tages verdunsten kann. Falsche Pflanzpartner: Oft werden Rosen mit anderen Sonnenanbetern wie Lavendel kombiniert. Dabei haben die beiden Pflanzen komplett unterschiedliche Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Die Rosen benötigen einen nährstoffreichen Boden und müssen regelmäßig gedüngt werden. Im Unterschied dazu bevorzugt der Lavendel einen nährstoffarmen Boden. Denselben Standort für neue Rosen: Wo vor einem Monat der alte Rosenstrauch problemlos wuchs, fühlt sich die neue Rosensorte nicht wohl? Schuld dafür ist der Boden. Eine Grundregel bei der Rosenpflege besagt: Nie neue Rosen an die Stelle der alten pflanzen. Entweder den Boden 100 cm tief und mindestens 150 cm breit um die Rosen komplett austauschen oder einen neuen Platz für die Rosen finden.
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Falsche Kübelgröße: Auch die Rosen, die in Kübeln gezogen werden, haben besondere Ansprüche. Vor allem die Kübelgroße und die Drainage spielen eine entscheidende Rolle.
Was tun bei Rostflecken an Rosen? 1.
Überprüfen Sie die ganze Pflanze auf orangerote Pünktchen oder auf Sporenlager. Checken Sie auch die anderen naheliegenden Rosensträucher, Bodendecker- und Kletterrosen.
2.
Bei einem leichten Befall können Sie alle befallenen Blätter entfernen und entsorgen, sowie die Pflanze etwas auslichten, sodass seine Blätter schneller trocknen können.
3.
Regelmäßige Düngergaben können die Pflanze stärken und resistenter gegen Pilze machen. Verwenden Sie am besten ein spezielles Düngemittel für Rosen mit Kalium und Kalk.
Generell: Hausmittel gegen Rosenrost Vom Einsatz von chemischen Mitteln ist abzuraten. Nur wenige Mitteln sind zugelassen und wenn man sie nicht richtig verwendet, können sie Schäden an der Umwelt anrichten. Eine Alternative sind natürliche Hausmittel. Wichtige erste Tat: Vor jeder Behandlung alle betroffenen Pflanzenteile abschneiden und entsorgen. Wenn der Rosenrost trotz allem bleibt, können Sie die Rosen stark zurückschneiden und im nächsten Jahr umpflanzen. Düngemittel aus Brennnesseln zur Vorbeugung Was man benötigt: 500 g Brennnesselblätter, 5 l Wasser, einen Kunststoffeimer mit 10 l Volumen, eine Handvoll Gesteinsmehl Wie man es macht: Die Blätter klein schneiden, in den Kunststoffeimer geben und mit lauwarmem Wasser aufgießen. Den Kunststoffeimer in Vollsonne stellen und nach 3-4 Tagen eine Handvoll Gesteinsmehl unterrüh-
Brennnessel / Foto: Anghy-Wikipedia
ren. Die Jauche jeden Morgen umrühren. Nach etwa zwei Wochen sollte die Brennesseljauche eine braune Farbe haben. Wenn Sie keinen Schaum auf der Oberfläche mehr sehen, dann ist sie fertig und Sie können damit Ihre Rosen düngen. Spritzmittel mit Ackerschachtelhalm Auch gegen Mehltau, Sternrußtau und gegen Blattläuse einsetzbar. Was man benötigt: 300 g Ackerschachtelhalm (alternativ mehrere Tropfen Ackerschachtelhalmextrakt), 10 Knoblauchzehen, 1 mittelgroße Zwiebel, 2 l Wasser, etwas Pflanzenöl Wie man es macht: Den frischen Ackerschachtelhalm und die Zwiebel klein schneiden, die Knoblauchzehen schälen und halbieren. In einem großen Topf das Wasser aufkochen, 2-3 Tropfen Pflanzenöl dazugeben und die Zutaten hinzufügen. Die Hitze reduzieren und etwa eine Viertelstunde köcheln lassen. Danach vom Herd nehmen, abseihen und den Sud in eine Flasche füllen. Dann 100