GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL 03-2022

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50 AKTUELL FLEXIBILITÄT IST TRUMPF

BLICK IN DIE NEUEN ARBEITSWELTEN Noch immer beherrschen die klassischen Grossraumbüros die Szenerie und die dementsprechenden Bürotürme werden immer noch gebaut. Ob man sie in Zukunft auch wirklich braucht, ist aber fraglich. Unsere Arbeitsplätze sind zunehmend an verschiedenen Orten und sehr unterschiedlich ausgestaltet. Die zentrale Frage lautet hier, wie wir das alles organisatorisch geregelt bekommen. INTERVIEW MIT THOMAS KRIEG VON GEORG LUTZ

Thomas Krieg ist Regional Director Alps bei VMware.

Hybrides Arbeiten ist der Trend.

G

ESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war schon immer ein Spannungsverhältnis. Die Gratwanderung pendelte und pendelt zwischen Vertrauen und Kontrolle. Was hat sich mit der Corona-Pandemie verändert? Thomas Krieg: Grundsätzlich geht der Trend in Richtung hybride Arbeitsmodelle und work from home. Diese Entwicklung ist schon vor der Pandemie eingeleitet worden und die Corona-Situation hat sie massiv beschleunigt. Viele Umstellungsprozesse waren dementsprechend einschneidend. Nun stellt sich die Frage, wie die Effektivität und Produktivität von Mitarbeiter*innen noch zu messen sind und kontrolliert werden können. Vermehrt sind Mitarbeitende von einem Tag auf den anderen ins Home Office gewechselt. Dazu haben diverse Umstellungen in der Arbeitsform stattgefunden – beispielsweise mussten 86 Prozent der europäischen Unternehmen Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter*innen geschützt sind und produktiv bleiben. Neben organisatorischen und prozessorientierten Veränderungen wurden auch technische Aktionen ergriffen.

Die Schnittstellen zwischen IT-Sicherheit und HR-Massnahmen können dabei problematisch sein. Ohne Frage muss man zwischen IT-Sicherheit und HR unterscheiden. Viele haben dann problematische Handlungsoptionen gewählt, indem sie Überwachungssoftware installiert haben, um zu kontrollieren, wie viele

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

E-Mails geschrieben wurden. Video-Call-Überwachung und Web-Browser-­ Tracking sind weitere Stichworte. Über drei Viertel der Belegschaft bestätigen, dass ihre Leistung verstärkt bewertet und kontrolliert wurde.

Die Frage ist zudem: Was genau wird hier bewertet? Vom klassischen physischen Präsenzbetrieb hat man sich eigentlich verabschiedet. Mitarbeiter*innen zu messen und zu überwachen birgt grosse Gefahren. Wenn man dies eins zu eins im Rahmen von Produktivitäts-­ Monitoring-Tools umsetzt, bei denen man die Aktivität und Präsenzzeit am Computer misst, bewirkt dies keine Verbesserung, sondern eher das Gegenteil. Aufseiten der Mitarbeitenden entsteht der Eindruck von Misstrauen, was zu Demotivation und Abgängen oder zu innerer Emigration führt. Das Vertrauen steht an oberster Stelle. Die Verantwortlichen messen nur das, was wirklich notwendig ist, um die gewünschten Resultate zu erzielen, und bilden das transparent ab. Die Organisation im Home Office, ohne sich zu verzetteln, ist eine Herausforderung. Welche strategischen Schritte empfehlen Sie? Hybride Arbeitsmodelle sind inzwischen Alltag. Erfolgreiche Unternehmen arbeiten verstärkt mit konkreten Zielvereinbarungen, die für Arbeitnehmer*innen entsprechend ihren Affinitäten zu erreichen sind. Manager*innen setzen jetzt viel stärker auf Sync-Calls, nehmen sich mehr Zeit für den Austausch und unterstützen die Mitarbeiter*innen: Hast du erreicht, was du dir vorgenommen hast? Sind wir auf Kurs? Solche Fragen


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