Geschäftsführer Zürich 03/2020

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72 AUS- & WEITERBILDUNG SCHLÜSSELFUNKTION BILDUNGSMANAGER

SO WIRD BETRIEBLICHE WEITERBILDUNG «RENTABEL» WIE VERKNÜPFE ICH DIE BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN ANSPRÜCHE MEINER ORGANISATION MIT DEN DRÄNGENDSTEN (WEITER-)BILDUNGSFRAGEN DES PERSONALS? WIE ERKENNE ICH, WELCHE WEITERBILDUNG NÜTZLICH FÜR MEINE LEUTE IST UND WELCHES NEU ANGEHÄUFTE KNOW-HOW DEM UNTERNEHMEN EINEN MEHRWERT BRINGT? BEI SOLCHEN FRAGEN KOMMEN DIE BILDUNGSMANAGER / INNEN INS SPIEL. IN VIELEN BETRIEBEN BEKLEIDEN SIE EINE SCHLÜSSELFUNKTION. VON JOËL CH. WUETHRICH UND DANIEL HERZOG

D

ie Aufgabe der Bildungsmanager/innen ist eine strategische und oft unterschätzte Funktion. Sie unterstützen als interne oder externe Fachpersonen die Geschäftsleitung oder die Führungspersonen im Human Resources Management. Betriebswirtschaftliches Handeln, Organisationsentwicklung, Bildungsberatung, Qualitätsmanagement und Marketing gehören dabei zu ihren Hauptaufgaben. Diese Bildungsstrategen übernehmen im Bildungsbereich von Firmen, Schulen, Verwaltung und so weiter Führungsfunktionen und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend.

WEITERBILDUNG SOLL HELFEN, UNTERNEHMENSZIELE ZU ERREICHEN Aktuell zeigt sich, dass Betriebswirtschaft, Management und Leader­ ship sehr gefragte Schwerpunkte sind, wenn es um die betriebliche Ausund Weiterbildung geht. Es werden hierbei beachtliche Mittel investiert, denn dies soll helfen, die Unternehmensziele zu erreichen. Das haben auch die Weiterbildungsanbieter erkannt. Das Ressourcenmanagement und das steigende Kostenbewusstsein in Profit-, aber auch in Non-Profit-Organisationen, in Unternehmen aller Branchen, Bildungsorganisationen und Verbänden gewinnt an Bedeutung. Personalentwicklungsabteilungen und Bildungsunternehmen wollen dabei professionell geführt werden. Dabei rückt vor allem den Aspekt der Wirkung und der Wirkungsüberprüfung von Weiterbildung in den Mittelpunkt. Weiterbildung muss nachweislich einen Mehrwert erzeugen. Am besten nicht nur mittel- oder langfristig, sondern auch unmittelbar.

«ERFOLGSKONTROLLE» FÜR WEITERBILDUNGSMASSNAHMEN Während noch vor 20 Jahren in erster Linie Praxistransfer und Nachhaltigkeit von Bildungsmassnahmen im Zentrum standen, muss heute immer mehr die Rentabilität ausgewiesen werden. Viele Massnahmen der betrieblichen Weiterbildung zeigen aber vielfach erst mittelfristig Erfolge. Den Nutzen und den Mehrwert in Franken oder Prozenten auszudrücken, ist fast unmöglich. Dazu kommt noch folgender Aspekt: Rasch ändernde Unternehmensziele erschweren die Kontinuität in Ausbildungsprogrammen. Diese Herausforderungen verlangen von den betrieblichen Bildungsfachleuten einen erweiterten Werkzeugkoffer. Neue Kompetenzen sind nötig. Bildungsprofis müssen die Bildungsarbeit unter Erwachsenenbildungs-gerechten wie auch ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Sie müssen den Zusammenhang zwischen Bildung, Bildungserfolg und Unternehmenserfolg verstehen und im Rahmen eines strategischen

GESCHÄFTSFÜHRER HERBST 2020


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