PZ22_05.11.2020

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GESELLSCHAFT & MENSCHEN

KONRAD STEGER BRINGT NOCH MEHR GESCHICHTEN AUS DEM AHRNTAL

Schmolzpaton, Koschtnzwicka und ‘s Sondna Kino Der Erfolg seines ersten Buches „Als noch Kartoffelfeuer brannten. Eine Kindheit im Ahrntal“ und der ermutigende Zuspruch einer amüsierten Leserschaft waren äußerst motivierend: Konrad Steger setzte sich noch einmal hin, sammelte weiter und schrieb neue Geschichten und bringt einen Nachfolgetitel, der seit Kurzem im Handel erhältlich ist. Der PZ stand der Autor Rede und Antwort. PZ: Herr Steger, Sie erlauben eine Frage zuerst zu Ihrer Person und erst dann zum jüngsten Werk aus Ihrer Feder. Für alle, die Sie noch nicht kennen: Wer steht hinter dem Buch „Als wir noch Kinder waren. Geschichten aus dem Ahrntal“? Konrad Steger: Ein Geschichtensammler und Geschichtenerzähler aus dem Ahrntal – Konrad Steger, Jahrgang 1959, vom Neuhaus, einem Bauernhof am Bühel in St. Jakob. Wir waren daheim fünf Kinder, heute verstreut hier und dort im Pustertal, eine Schwester lebt bei Innsbruck. Das heißt daheim ist nur noch der Älteste, der den Hof übernommen hat. Ich habe Geschichte und Germanistik studiert, und bin seit 1987 Mittelschullehrer für Literarische Fächer. Seit wann schreiben Sie? Ich sammle Geschichten eigentlich schon, seit ich denken kann. Zuerst waren es vor allem Sagen und bemerkenswerte Geschichten aus meinem Heimatdorf und dem Ahrntal, dann auch Kindheitsgeschichten und allerlei Episoden über Ereignisse und Menschen, die einst allbekannt, mittlerweile aber weitgehend vergessen sind. 2016 erschien dann mein erstes Buch mit Kindheitserinnerungen aus dem Ahrntal. Schon früher habe ich kleinere Sagensammlungen veröffentlicht und Beiträge für den „Ahrntaler“, einen Kalender, den die öffentliche Bibliothek Ahrntal in den 1990er Jahren herausgegeben hat. Außerdem veröffentliche ich ziemlich regelmäßig historische Beiträge in der Ahrntaler Gemeindezeitung „Do Teldra“. Sie schreiben Prosatexte über geschichtliche Themen … Ich möchte sichtbar machen, was sich im

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Laufe der Zeit, die eigentlich eine relativ kurze ist, alles verändert hat. Ich sehe mich als Erzähler, erhebe nicht den Anspruch hoher literarischer Qualität im Sinne von schwer verdaulichen Texten, bei denen man jeden Satz dreimal lesen muss, um ihn zu verstehen. Ich will unterhalten, in einem heiteren, gelassenen Grundton, humorvoll und unkompliziert. Als Historiker geht es mir aber auch darum, Veränderungen aufzuzeigen und sie hie und da kritisch zu hinterfragen. Im Vorwort zu Ihrem Buch schreiben Sie, dass es vor allem die Leser waren, die nach weiteren Lebenserinnerungen verlangt haben. Immer wieder wurde ich gefragt, ob es nicht noch mehr zu erzählen gäbe und nicht selten wurden mir auch Erinnerungen und Anekdoten zugetragen, vor allem von meinen Geschwistern. So habe ich dann weiterge-

sammelt, ziemlich chaotisch und durcheinander, so wie lebendiges, spontanes Erzählen und Erinnern eben ist: Gespräche und Geschichten über vergangene Zeiten und Zustände, Ereignisse und Charaktere, Dialoge und auch widersprüchliche Sichtweisen. Als sich dann die Veröffentlichung eines Nachfolgetitels abzeichnete, galt es einen Rahmen für dieses bunte Durcheinander zu finden. Diese Herausforderung haben Sie phantasievoll gelöst. Zusammen mit meinem Lektor entwickelte ich die Idee, die Geschichten in dreizehn Geschwistertreffen einzubetten, Treffen in der Gegenwart, bei denen Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit wach werden und ein Gedanke den nächsten ergibt. Mitunter wird auch kontrovers diskutiert.


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