The Red Bulletin AT 07+08/24

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MEINES LEBENS DIE RENNEN

MAX VERSTAPPEN über zehn Siege, die ihn als Mensch und Sportler prägten

PLUS CRISTIANO RONALDO / ADITOTORO / MARTINA EBM / PRIMOŽ ROGLIČ / CARI CARI

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Contributors

PABLO LOBATO

Der Grafkdesigner und Illustrator lebt in Buenos Aires und zeichnet unter anderem für „The New Yorker“. Schon als Kind hatte er ständig einen Stift in der Hand und malte: zuerst Comicfguren, dann Bilder seiner Lehrer. Für uns illustrierte er die „Fußball­Fakten für Fortgeschrittene“. Ab Seite 54

KATHARINA DOMITER

Die Journalistin und Bloggerin („Hunga, miad & koid“) pendelt –mit Kernöl und Speck im Gepäck – zwischen der Steiermark und Wien. Sie mag Gespräche mit Menschen, „die mich inspirieren, an den eigenen Vorhaben dranzubleiben“. Ihren Text über Schauspielerin Martina Ebm gibt’s auf Seite 18.

GIANFRANCO TRIPODO

Gianfranco lebt als freiberuflicher Fotograf in Madrid, seine Bilder erschienen in der „New York Times“ und dem „Rolling Stone“. Für The Red Bulletin fotografierte er den slowenischen Radrennfahrer Primož Roglič in dessen Heimat Monaco, wo er mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt. Ab Seite 66

ZEITENWENDE

Manche Geschichten beginnen früher als erwartet: Dass etwa Max Verstappen seine zehn schönsten Grand-Prix-Siege handverlesen für unsere Coverstory präsentieren kann (ab Seite 38) oder Yuki Tsunoda zum Liebling der jungen F1-Generation aufstieg (Seite 48/49), hat mit einem Sonntag vor 40 Jahren am damaligen Österreichring zu tun, an den sich Formel-1-Legende Gerhard Berger gern erinnert (ab Seite 50). Rad-Ass Primož Roglič hingegen fndet, dass Gewinnen sowieso nicht das Wichtigste ist. Sondern dass man sein Bestes gegeben hat. Die Philosophie des Tour-deFrance-Starters lest ihr ab Seite 66. Außerdem servieren wir euch elf Fußball-EM-Facts, die auch Fans nicht unbedingt wissen (ab Seite 54).

Bis hierher war Alltag – ab hier ist Abenteuer!

Posieren bitte. Rad-Ass Primož Roglič tat beim Shooting mit Gianfranco Tripodo, was ihm sonst gar nicht liegt: stillhalten.

EDITORIAL
THE RED BULLETIN 3 GETTY IMAGES/RED BULL CONTENT POOL (COVER) PABLO LOBATO

HEROES

MARTINA EBM 18

Die Schauspielerin und dreifache Mutter hasst Stillstand. Wie sie dagegen ankämpft? Laufend.

ÅHMAN & HELLVIG 20

Wie das schwedische Volleyballduo nach EM-Gold beim diesjährigen A1 Beach Pro Vienna punkten will.

DAWN RICHARD 22

Aus der Girlband in den Foodtruck: Die US-Musikerin erfndet sich neu.

PORTFOLIO

HIMMELSKÖRPER 24

Top-Skydiver und Luft-Akrobaten nehmen uns mit auf einem Rundfug um die Welt.

COVERSTORY

HE IS THE CHAMPION 38

8 Jahre, 60 Siege, 10 Highlights: Max Verstappen über seine bisher wichtigsten Momente im Cockpit.

FORMEL 1

ALLE LIEBEN YUKI 48

Yuki Tsunoda zählt zu den absoluten Fan-Favoriten im Rennsport.

KEIN SOMMER WIE DAMALS 50

Niki Lauda & Gerhard Berger: wie 1984 den Motorsport veränderte.

UEFA EURO 2024

FUSSBALL-FUN-FACTS 54

Zum Mitfebern und Besserwissen: elf kuriose Anekdoten und hintergründige Fakten zur EM.

SURFEN

AUF EINER WELLENLÄNGE 60

Fotografn Christa Funk begleitet die besten Surferinnen der Welt.

TOUR DE FRANCE

DENKER IM SATTEL 66

Glück muss nicht Siegen bedeuten: Ex-Skispringer und Radprof Primož Roglič über seine ganz persönliche Erfolgsphilosophie.

UND JETZT DU!

66 60 GALLERY
ZAHLEN, BITTE!
EMOJI-INTERVIEW
HYPE-CHECK
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REISEN 75 BIOHACKING 78 HÖREN 80 MIXEN 82 TRAINIEREN 84 OUTDOOR 86 ERLEBEN 91 IMPRESSUM 95 FILZMAIERS ANTITHESE 96 SCHLUSSMINUTE 98 INHALT 4 THE RED BULLETIN CHRISTA FUNK, GIANFRANCO TRIPODO

Die eigenen Erwartungen überholen.

Der neue, rein elektrische e-tron

Audi Vorsprung durch Technik

Mehr unter audi.at

Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 17,0-19,4 (WLTP); CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Angaben zu den Stromverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Symbolfoto. Stand 03/2024.

Q6

Altyn-Emel-Nationalpark, Kasachstan

ROTE PISTE

Der Altyn-Emel-Nationalpark ist bekannt für seine „Singende Düne“, deren abrutschender Sand orgelähnliche Töne von sich gibt. Fotograf Alexey Shabanov wählte für seine Luftaufnahme der beiden MTB-Fahrer Saken Kagarov und Petr Vinokurov jedoch lieber den roten Fels anstelle der rutschigen Dünen im Park. „Ein Motiv an einem Ort einzufangen, den man nur unter extremen Bedingungen erreichen kann, ist der Traum eines jeden Fotografen“, sagt er. Vor allem, wenn der extreme Ort so schön ist. Mehr Action-Bilder: redbullillume.com

THE RED BULLETIN 7 ALEXEY SHABANOV/RED BULL ILLUME DAVYDD CHONG

Menorca, Spanien

TIEFENSCHÄRFE

Selfestick war gestern. Sportfotograf Victor de Valles Ibáñez macht Unterwasser­Selbstporträts, die buchstäblich atemberaubend sind. „Ich habe das Stativ auf einen Felsen am Höhleneingang gestellt und den Zeitrafermodus aktiviert, um ein Foto pro Sekunde zu schießen“, so der Spanier über den Tauchgang im April. „Dann ging ich zurück an die Oberfäche, holte Luft und tauchte ab in die Tiefe.“ Fazit dieser Aufnahme: Selbst ist der Taucher. Instagram: @ferdzbedana

8 THE RED BULLETIN VICTOR DE VALLES IBÁÑEZ/RED BULL ILLUME, FERDINAND BEDANA/RED BULL ILLUME DAVYDD CHONG

Schardscha,

Vereinigte Arabische Emirate

TUNNELBLICK

Den Aljada Skate Park ein Sportparadies zu nennen kommt nicht nur aufgrund seiner Größe von 8400 Quadratmetern der Realität recht nahe. Das Areal mit Obstacles, Bowls und einem Straßenkurs auf Olympianiveau wurde noch dazu vom Büro der Stararchitektin Zaha Hadid gestaltet. Fotograf Ferdinand Bedana nahm sich das künstlerisch hohe Niveau zum Vorbild und gewann für dieses Bild, das einen unbekannten Amateur zeigt, einen Halbfnalplatz im Red Bull Illume-Fotowettbewerb.

Instagram: @victordevalles

Akureyri, Island

LANGSTRECKENFLUG

291 Meeeeeter! Skisprung-Star Ryōyū Kobayashi – 174 Zentimeter groß, 59 Kilogramm leicht –hält seit April den inofziellen Skifugweltrekord. Das japanische Ausnahmetalent, 27, fog acht Sekunden lang – nach Absprung von einer eigens für ihn konstruierten Schanze in den Bergen Islands. Mit dieser Weite übertraf Kobayashi die bisherige Bestmarke von Stefan Kraft um 37,5 Meter. „Der Rekordfug wird meine persönliche Kraftquelle für die Zukunft sein“, sagt der für seine stoische Ruhe bekannte Olympiasieger.

Scan den QR-Code und schau dir Kobayashis Flug an! Instagram: @ryo_koba

JÖRG MITTER/RED BULL CONTENT POOL NINA KALTENBÖCK
THE RED BULLETIN 11

HÖHEPUNKT DER BALL-SAISON

Von 14. Juni bis 14. Juli steigt die UEFA Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Wer als Jüngster traf, welche Rekorde Ronaldo (noch immer) hält und wo man 500.000 Euro für ein Spiel zahlt.

400

Mal pro Sekunde übermittelt ein 14 Gramm leichter Sensor im Inneren des Balles „Fußballliebe“ von adidas dessen zentimetergenauen Standort am Spielfeld.

25

Spiele hat Cristiano Ronaldo (POR) bisher bei EM-Endrunden absolviert und dabei 14 Tore erzielt. Beides sind Bestmarken.

442.800

US-Dollar wurden für die signierte Topps-ChromeSammelkarte von Erling Haaland bei einer Auktion bezahlt. Dabei ist sein Team Norwegen nicht mal für das EM-Turnier qualifziert.

331

Millionen Euro Preisgeld werden unter den 24 Teams insgesamt aufgeteilt. Die Teilnahme allein wird mit 9,25 Millionen vergütet, der Titel bringt acht Millionen.

506.850

Euro kostet die „Box Nr. 014“ in der Allianz Arena München pro Spiel, 31 Gäste können in der teuersten EM-Loge exquisit bewirtet werden.

11

Eigentore gab es bei der EM 2021 – mehr als bei allen 15 vorangegangenen Turnieren insgesamt.

18

Jahre war der bisher jüngste EM-Torschütze, Johan Vonlanthen (SUI), 2004. Der älteste war Ivica Vastic (AUT) 2008 mit 38. Beide haben in Österreich gespielt.

4

Nationen nahmen an der ersten EM 1960 in Frankreich teil, das DebütTurnier gewann die UdSSR. Rekordsieger sind Deutschland und Spanien mit je drei EM-Titeln.

5,23

Milliarden Zuschauer verfolgten die EM 2021 vor dem Fernseher. Italiens Finalerfolg gegen England sahen 328 Millionen Fans.

2,7

Millionen Tickets wurden für die 51 Spiele in elf Städten aufgelegt. Das Finale wird am 14. Juli 2024 vor 70.000 Fans im ausverkauften Berliner Olympiastadion angepffen.

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12 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES (3), ADIDAS HANNES KROPIK CLAUDIA MEITERT

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SAG KEIN WORT!

In diesem Interview dürfen die Befragten nur mit Emojis antworten.

Dieses Mal: Aditotoro, Schweizer Creator mit unverkennbarem Style.

Beschreib dich in 3 Emojis!

Auf TikTok unterhältst du mit Comedy – wie bist du privat?

Beschreib mal den Entstehungsprozess deiner Videos.

Was tust du, um zwischendurch auch mal abzuschalten?

Dein eigener Schlager-Song heißt „Egal“. Was ist dir wichtig?

Wie sieht’s in dir aus, wenn du negatives Feedback zu einem neuen Video bekommst?

Unter welcher Bedingung wärst du bereit, dir deinen Schnauzer abzurasieren?

Aditotoro

heißt bürgerlich Adrian Vogt, ist 25 und unterhält seine 2,4 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy. Zuletzt absolvierte er einen Testlauf für das Reise-Abenteuer Red Bull Can You Make It?. Infos: redbull.com/canyoumakeit

14 THE RED BULLETIN

HIER RIECHT’S NACH ZOCKEN!

Von Gewehrfeuer bis Waldluft: Das GameScent-Tool erkennt, was in deinem Videospiel passiert, und stößt den passenden Duft aus. Tech-Checker Kirafn schnüfelt dem Trend hinterher.

Kirafin heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 29 und unterhält seine 1,2 Millionen Follower auf TikTok mit ComedyFormaten. Nebenbei folgt er seiner Faszination für Tech-Produkte und -Trends. Für uns nimmt er aktuelle Hypes unter die Lupe.

DAS TEIL

„Ein noch intensiveres Gaming-Erlebnis verspricht der Hersteller: Künstliche Intelligenz analysiert den Sound der Spielsituation und setzt den passenden Duft frei. Bereits verfügbar: Gewehrfeuer, Explosion, Racing, Sturm, Wald. In Planung: Zombie. Nach Spielende sorgt die ‚Clean Air‘-Funktion für frische Luft.“

DER HYPE

„Auf TikTok bleiben Gamer an den Videos hängen, da das Feature eine absolute Neuheit auf dem Markt ist. Das erfolgreichste Video – derzeit 1,5 Millionen Views – stammt von JampackSam. Auch deutsche Creators wie AlexiBexi widmen sich dem Teil.“

Dampf ab! Aus diesen Düsen strömen die Düfte.

DER CHECK

„190 Euro kostet das Gadget, was für eine Weltneuheit okay ist. Allerdings ist die Trefsicherheit noch ausbaufähig. Hin und wieder stößt der GameScent den falschen Duft aus. Da muss der junge Hersteller noch weiterentwickeln.“

Go-get-it-Faktor:

PERFEKT FÜR ...

Gaming-Enthusiasten, die jede neue Entwicklung als Erste testen wollen.

NICHT PERFEKT FÜR ...

Wohngemeinschaften mit NichtZockern – für den Sound gibt’s Kopfhörer, aber Gerüche sind unaufhaltsam.

HYPE-CHECK
16 THE RED BULLETIN
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HEROES

MARTINA EBM

braucht Bewegung in ihrem Leben. Deshalb steht die Schauspielerin um fünf Uhr früh auf, um zu laufen. Das lüftet das Hirn durch und baut Druck ab. Und: Dank ihrer Laufmethode lernt sie Texte leichter.

Stillstand geht gar nicht. Wenn sich so überhaupt nichts bewegt, macht das Martina Ebm wahnsinnig. „Da bekomme ich den Eindruck, dass ohnehin nichts zu machen ist“, sagt sie, „da fühle ich mich ohnmächtig.“ Da ist es noch besser, die Dinge entwickeln sich in die falsche Richtung. Dann kann es wenigstens eine Gegenbewegung geben. Alles, sagt die dreifache Mutter, alles ist besser als Stillstand.

Vermutlich geht sie deshalb so gern laufen, da ist definitiv alles in Bewegung. Drei- bis viermal die Woche schnürt sie die Laufschuhe, am liebsten zeitig in der Früh: „Ich liebe es, um fünf Uhr am Morgen aufzustehen. Dann habe ich ein bisschen Zeit ganz für mich.“

Bergen, in die frischere Luft; und die Zeit, die vergeht am Land auch langsamer, findet Martina Ebm.

in der Dramakomödie „Tiefwassertaucher unterm Dach“, bei der Rupert Henning Regie führte.

ON POINT

Wuchs auf in Mondsee, OÖ Alter 42

Laufen für den Kopf Ähnlich entspannt sieht ihr Zugang zum Sport aus. Kilometerzeiten? Ziele? Vollkommen egal. Ihr geht’s um was ganz anderes: „Ich laufe nicht um etwas zu leisten, sondern um einen Rhythmus zu finden und meine Gedanken zu sortieren.“ Abgesehen davon hat sie gemerkt, dass ihr ohne die Bewegung etwas fehlt. „Ohne diesen sportlichen Ausgleich fällt es mir wesentlich schwerer, im Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren“, erzählt sie lachend. „Da implodiere ich wegen jeder Kleinigkeit.“ Am liebsten dreht sie ihre Runden um den Mondsee, in der Gegend, in der sie aufgewachsen ist. „Ich habe auch meine Strecken im Augarten und im Prater in Wien, aber wenn ich es mir aussuchen kann, zieht es mich raus aus der Stadt.“ Hin zu den

Ist

Das Laufen, und das mag jetzt ein wenig überraschen, ist auch für ihren Job wichtig. Wer Martina Ebm je auf der Theaterbühne erlebt hat, den hat möglicherweise eine Frage beschäftigt: Wie merkt man sich solche Textmengen? Was dahintersteckt, ist ein tatsächlich dynamischer Prozess: Ebm lernt ihre Texte beim Laufen. Und zwar mit System: Zuerst nimmt sie längere Passagen daheim auf. Dann hört sie diese im Rhythmus der Schritte, immer und immer wieder. Zweiter Teil: Sie nimmt die gleiche Passage mit Pausen dazwischen auf. Damit hat sie Gelegenheit, das Gehörte zu wiederholen, bis sie es im Schlaf kann.

Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt Spielte in der TV-Serie „Vorstadtweiber“ Ist demnächst in der Komödie „Tiefwassertaucher unterm Dach“ im TV zu sehen

Und dann geht das Ganze von vorn los, bis die gesamte Rolle sitzt. Auf die Art verbringt Martina Ebm bei schwierigeren Stücken mit viel Text oft Wochen mit Laufen und Lernen.

Theater und Tauchen

Das scheint ganz gut zu funktionieren, die Karriere läuft jedenfalls seit 2008 rasant. Seit damals spielt Ebm Theater, 2013 stand sie das erste Mal fürs Fernsehen vor der Kamera. Österreichweite Bekanntheit erlangte sie 2011 als Darstellerin der jungen Alma Werfel im Polydrama „Alma – A Show Biz ans Ende“ von Regisseur Paulus Manker. Seit 2014 ist sie Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt, wo sie als Kathi in Nestroys „Der Zerrissene“ ihr Debüt feierte. Ein größeres Publikum erreichte sie schließlich, als sie vor neun Jahren die Rolle der Caro Melzer in der TV-Serie „Vorstadtweiber“ übernahm. Zuletzt spielte sie

Der Streifen, in dem Martina Ebm eine überforderte alleinerziehende Mutter von zwei Kindern spielt, feierte im Frühling bei der Diagonale, dem österreichischen Filmfestival in Graz, Premiere und wird im Laufe des Jahres im TV laufen.

Eine zentrale Botschaft des Films lautet: Mit Humor geht alles leichter, besonders, wenn alles schiefzulaufen scheint. „Humor hilft“, bestätigt Martina Ebm, „das Leben und seine Herausforderungen zu meistern.“

Seit den Dreharbeiten hat sie sich vorgenommen, „einmal im Monat Tränen zu lachen. Wenn man Menschen findet, mit denen man ausgelassen lachen kann, sollte man mehr Zeit mit ihnen verbringen.“

Martinas Relativitätstheorie

Und noch etwas hilft Martina Ebm ungemein, um mit Schwierigkeiten fertigzuwerden: der Gedanke an die Mondlandung. Beziehungsweise: Wie klein die Erde von da oben ausschaut. „Da fragt man sich automatisch: Um was geht es eigentlich? Worüber wir uns oft beschweren, wird absurd, wenn wir verstehen, wie klein und unbedeutend wir am Ende sind. Das relativiert so einiges.“

Da können sich die Dinge noch so sehr nach Untergang anfühlen – die Erde dreht sich weiter. Alles ist in Bewegung, sagt Martina Ebm, ständig. „Unsere Gedanken drehen sich weiter. Und auch wir drehen uns weiter.“

Instagram: @ebmmartina

18 THE RED BULLETIN LUKAS GANSTERER/BÜHNE
„Ich laufe nicht um etwas zu leisten, sondern um meine Gedanken zu sortieren.“
und ihr etwas
zum Sport
THE RED BULLETIN 19
Schauspielerin Martina Ebm anderer Zugang

DAVID ÅHMAN UND JONATAN HELLVIG

haben Beachvolleyball revolutioniert. Zweimal holten die Schweden bereits EM-Gold, beim A1 Beach Pro Vienna 2024 wollen sie erneut mit ihrer Geheimwafe zuschlagen: Intuition in Perfektion.

Verwirrung ist ihre Taktik. David Åhman und Jonatan Hellvig sind der Albtraum jedes gegnerischen Beachvolleyball-Teams, seitdem sie 2018 gemeinsam das Feld betreten haben. 17 waren sie damals – von ihrem Trainer zu einem Team formiert, hatten sie bereits einen völlig neuen Spielstil im Gepäck, der angriffslustig, unberechenbar und unfassbar schnell war. „Swedish Jump Set“ nennt sich ihre Geheimwaffe, die mit allen Regeln bricht und „traditionelles“ Beachvolleyball alt aussehen lässt.

ON POINT

beiden. „Ich bin in der Freizeit eher so: ‚Hey, sollen wir Karten spielen?‘ Aber David möchte immer Abenteuer erleben“, erzählt er. Schweden ist eine Wintersport-Nation – dass es die beiden zum Beachvolleyball verschlagen hat, ist ein Zufall: Eltern und Geschwister waren vom Sport begeistert.

Geburtsland Schweden

Alter 23

Erfolge holten 2023 bei der Beach EM auf der Wiener Donauinsel Gold

Weltrangliste

Für gewöhnlich sind beim Beachvolleyball drei Berührungen die Norm: Ein Spieler nimmt den Ball auf, spielt ihn zu seinem Mannschaftskollegen, der ihn so aufstellt, dass der erste Spieler ihn über das Netz schlagen kann. Die beiden Schweden aber pfeifen auf diese Tradition. Sie spielen den Ball sofort mit nur einem Pass vor das Netz. Dann entscheidet einer von beiden mit einem sogenannten Sprungpass („Jump Set“), ob er den Ball über das Netz spiken oder zurückspielen will. „Der gegnerische Blocker muss sich entscheiden, wen von uns er blockt. Er hat keine Ahnung, wer den Ball tatsächlich über das Netz spielen wird“, erklärt David die innovative Taktik der beiden.

Mindset von Surfern

Nummer 2 hinter Norwegen

Lieblingsessen

Burger

Plan B

David studiert Wirtschaft und Jonatan Computerwissenschaften

Jonatan wurde im Oktober 2001 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm geboren, David drei Monate später im nördlicheren Umeå. Ein Trainer hat ihr Potenzial erkannt und mit ihnen gemeinsam das Swedish Jump Set entwickelt.

Mittlerweile sind die beiden ein gefürchtetes Team. Sie erledigen ihre Gegner mit einem Lächeln. „Außenstehende fragen immer: ‚Woher wisst ihr, wohin ihr den Ball platzieren müsst?‘“, sagt David, „aber mir ist einfach immer intuitiv klar, wo Jonatan auf dem Spielfeld steht. Und was er im nächsten Moment tun wird.“

Sie sind perfekt eingespielt, kommunizieren miteinander, ohne dass es für andere sichtbar ist. Genau wollen sie ihre Tricks nicht verraten, aber sie kennen einander so gut, dass sie in den Kopf des anderen schauen können. „Wir glauben einfach an unser System. Auch wenn es eng wird, spielen wir auf Risiko“, sagt Jonatan.

Frust und Wut vermeiden

Die zwei sind gerade in Teneriffa zum Training – und wirken beim Zoom nach dem Frühstück erstaunlich entspannt. David hat wuscheliges blondes Haar und strahlt wie ein Surferboy. Jonatan ist der Ruhigere der

Was unterscheidet sie von anderen Teams? „Wir versuchen immer, uns gegenseitig Respekt zu erweisen, auch wenn einer von uns Freiräume braucht. So vermeiden wir Streitereien“, betont David. Und Jonatan ergänzt: „Es zählt nur die Teamleistung. Man darf nicht sauer sein, wenn der andere

einen schlechten Tag hat. Im Gegenteil: Man muss alles tun, um ihm zu helfen.“ Sie studieren ihre Gegner, aber auch sich selbst, analysieren Fehler mit mathematischer Akribie. Dabei hilft es auch, dass Jonatan Computerwissenschaften studiert und sich für Logik und Strukturen begeistern kann. „Man erlebt oft bei Wettkämpfen, dass ein Spieler eine schlechte Phase hat und der andere frustriert ist und wütend wird. Für uns ist dann klar: Sie haben keine Chance mehr, das Spiel zu gewinnen.“ Ihre Lehre aus dieser Beobachtung: Nur Geduld und Freundlichkeit bringen einen aus diesem Teufelskreis heraus.

Back in Vienna

Ihr System klingt paradox: Maximal angriffslustig dem gegnerischen Team gegenüber, motivierend und unterstützend beim Spielkameraden. Es hat sich bewährt. 2020 wurden sie in Brno U20-Europameister, im Dezember 2021 im thailändischen Phuket U21-Weltmeister. Im August 2022 gewannen sie die Goldmedaille bei der Europameisterschaft in München, bei der Europameisterschaft 2023 in Wien gelang ihnen die Titelverteidigung. Seit damals sind die beiden Österreich-Fans. „Es war eines unserer besten Turniere überhaupt“, schwärmt David. „Es war unglaublich, dass so viele Leute zuschauten und uns motivierten. Unsere Freunde und Familien hatten so viel Spaß – auch außerhalb der Courts. Wien ist einfach eine wunderbare Stadt“, ergänzt Jonatan.

Tickets für das A1 Beach Pro Vienna 2024 von 9. bis 14. Juli am Wiener Heumarkt könnt ihr auf beachvolleyball.at ergattern. Instagram: @beachvolleyballmajors

HEROES
20 THE RED BULLETIN ADAM KLINGETEG/RED BULL CONTENT POOL
„Auch wenn es eng wird, spielen wir auf Risiko.“
Jonatan

Hellvig, Beachvolleyball-Europameister 2022 und 2023

„Mir ist immer intuitiv klar, was Jonatan am Spielfeld tun wird.“
David Åhman, Beachvolleyball-Europameister 2022 und 2023
THE RED BULLETIN 21

HEROES

DAWN RICHARD

folgt nach Jahren in Girlgroups und Mainstream-Pop nur noch ihrem eigenen Beat – ob auf der Bühne oder im Foodtruck. Wie so ein Start ins neue Leben gelingt?

Eine Unabhängigkeitserklärung der Sängerin aus den Südstaaten.

Eigentlich muss Dawn Richard schon mehrere Leben gelebt haben: Immer wieder tourt die Künstlerin aus New Orleans mit ihrem markanten Sound – übermütig, etwas trotzig und mit unwiderstehlichen Beats –durch die USA und Europa. Und wenn sie nicht gerade schreibt, singt oder tanzt, betreibt sie einen veganen Imbiss oder erstellt Inhalte für den US-Kabelfernsehsender Adult Swim.

Richard war schon immer eine Getriebene. Sie ist im Lower Ninth Ward in New Orleans aufgewachsen – einer Gegend mit schwacher Infrastruktur und großen Träumen, wie sie sagt. Als Teenager sang Richard im Vergnügungspark, im College wurde sie NBA-Cheerleaderin. 2004 bewarb sie sich beim US-Casting-TV-Format Making the Band. Was folgte, war eine Reise durch die Popstar-Welt als Mitglied zweier Girlgroups: Danity Kane und Dirty Money. Doch Richards erfand sich 2011 als Künstlerin DAWN neu, diesmal unabhängig. Seitdem hat sie sechs Alben veröfentlicht – einige unter ihrem musikalischen Alter Ego King Creole als halb menschliche, halb künstliche Kriegerin. Am Telefon in Louisiana erklärt uns Richard, wie es gelingen kann, wirklich seinen eigenen Weg zu gehen.

the red bulletin: War die Welt der Popmusik anders, als du sie dir vorgestellt hattest?

dawn richard: Mir war schon klar, was das Musikgeschäft mit sich bringt, aber es war trotzdem ein Schock. Wir nähten unsere Kostüme, hörten auf zu schlafen, tanzten mit 18 Zentimeter hohen Absätzen, probten acht Stunden am Tag. Wir konnten nie den Moment genießen. Aber wir durften auch Teil von etwas Schönem sein, und dafür bin ich dankbar.

Was hat dich bewegt, dich unabhängig zu machen?

Zehn Jahre lang habe ich anderen geholfen, viel Geld zu verdienen. Ich dachte: Wenn ich zurückkehre, dann mache ich alles mit voller Absicht und teste Grenzen aus.

Wie hat sich dein Musikstil entwickelt? Ich konnte mein elf Jahre altes Ich verwirklichen. Björk, Prince, Grace Jones, Portishead, Queen, Jazz, Funk, R&B, Chicago House, Bounce Music – all das gehörte schon immer zu mir. Aber niemand erzählt mir jetzt mehr, dass dieser Refrain nicht kommerziell genug ist oder dass man als Sängerin unbedingt hübsch und vom Hautton her etwas heller sein muss. Ich darf endlich größer träumen.

Ist es schwierig, sich treu zu bleiben?

war, dass ich zu den Siegerinnen gehörte, war ich obdachlos. Ich konnte nicht jubeln. Mein einziger Gedanke war: Wir müssen sofort arbeiten, ich muss Geld verdienen. Meine Eltern hatten so hart gearbeitet, und jetzt schliefen sie auf dem Fußboden in der Einzimmerwohnung meines Bruders. Das meine ich mit: Es muss funktionieren.

Wie kam es zum Nebenjob im Film?

ON POINT

Kommt aus New Orleans

Ist

40 Jahre alt

Aktueller Hit „Babe Ruth“ Gastauftritte u. a. bei Nelly, T-Pain, Guy Gerber Zweitjob

Mich kümmert es einen Dreck, was jemand von mir denkt. Es ist so wichtig, dass man zu sich selbst steht – ohne sich zu entschuldigen. Niemand weiß etwas in diesem Geschäft, alle stellen nur Vermutungen an, also glaub nicht dem Hype. Sonst verlierst du dich, während du den Ideen folgst, die jemand anderes von dir hat.

Besitzerin eines veganen Foodtrucks

Drittjob Animationszeichnerin

Als unabhängige Musikerin musste ich meine Projekte selbst finanzieren. Ich zeichne gern, ich liebe Anime, also rief ich Adult Swim an. Sie mochten das schräge Zeug, das ich machte, also verkaufte ich ihnen Musik. Dann sagte ich ihnen, dass ich gern auch bei ihren Filmen mitarbeiten würde. Die dachten, ich mache Witze. Aber sie sahen sich meine Arbeit an und waren bereit, es zu versuchen. Jetzt helfe ich dabei, schwarze und queere Animatoren zu uns zu holen, teilweise haben sie noch nie in der Branche gearbeitet.

Hast du einen Rat, wie man Ängste überwinden kann?

Also war Aufhören wohl keine Option. Als wir den Hurricane Katrina erlebten, haben wir alles verloren. Ich wusste, wie null aussieht. Es gibt kein „Das geht nicht“. Es wird gehen. Das musst du manifestieren.

Wo standst du in deiner Karriere, als New Orleans 2005 überfutet wurde? Genau eine Woche nach Katrina wurden wir zurückgeschickt in die Casting-Show, wir waren unter den letzten zwölf. Als klar

Ich liebe Angst, als Sternzeichen Löwe versuche ich sofort, mich ihr zu stellen. Deswegen mag ich Fallschirmspringen. Ich mag dieses Gefühl, nicht zu wissen, ob ich mich etwas traue. Und dann springe ich.

Richards letzte EP, „The Architect“, ist bei Merge Records erschienen; dawnrichard.io

22 THE RED BULLETIN
„Ich mache alles mit voller Absicht und teste Grenzen aus.“

Wie sich Dawn Richard als Künstlerin neu erfand

THE RED BULLETIN 23

HIMMELSKÖ RPER

Einfach die Arme ausbreiten und sich von der Luft tragen lassen. Das ist Skydiving, die freieste und natürlichste Umsetzung des alten Traums vom Fliegen. Das Red Bull Skydive Team und seine Kollegen nehmen uns mit auf einen Flug um die Welt.

24 THE RED BULLETIN
TEXT SIMON SCHREYER

KOPFÜBER IN DEN WOLKEN

Athletin: Maja Kuczyńska, Slowenien, 2020 Präzision und Akrobatik zeigt Indoor-SkydivingVizeweltmeisterin Maja Kuczyńska hier ausnahmsweise draußen in 3.000 Meter Höhe. Frontfips, Backfips, Spins: Die Polin vereint alles in ihrem luftigen Repertoire.

SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL

HUCH, ICH FLIEGE!

Athleten: Jon DeVore und Kirby Chambliss, Arizona, USA, 2017

Die Sekunde nach dem Absprung: Skydiver Jon DeVore posiert ganz lässig für ein Foto.

Als Begleiter im unteren Bildbereich: Red Bull Air Racer Kirby Chambliss in seinem Zivko-Edge-540Kunstfieger. Die Aktion spielt sich ziemlich genau über Kirbys eigener Ranch nahe Eloy ab.

26 THE RED BULLETIN LUKE AIKINS/RED BULL CONTENT POOL

KOMETENSCHAUER

Athleten: Red Bull Skydive Team, São Paulo, Brasilien, 2021 80 Sekunden dauerte der Wingsuit-Flug zwischen dem Absprung vom Helikopter und dem Ziehen der Reißleine. Sebastián Àlvarez, Marco Waltenspiel, Marco Fürst und Dani Roman lassen es mit speziellen Wunderkerzen über dem Lichtermeer von São Paulo ordentlich knistern.

ALLES MUSS RAUS

Athletinnen: Amy Chmelecki und ihr Team, Florida, USA, 2018 Die 26 Fly Girls, ein Frauenteam unter der Leitung von Amy Chmelecki (Red Bull Air Force), haben über der Stadt Sebastian, Florida, einen Weltrekord im Vertical Formation Skydiving abgeliefert. „Wir hatten alle Schmetterlinge im Bauch und haben kurz vor dem Weltfrauentag unsere Stärke gefeiert.“

ES LIEGT WAS IN DER LUFT

Athleten: Marco

Waltenspiel und Marco Fürst, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, 2019

Während der ersten Runde der Red Bull Air Race World Championship lässt es sich gut relaxen – wie die zwei Marcos des Red Bull Skydive Teams in ihrem Element beweisen: entspannt in der Luft und mit Fallschirm am Rücken. Waltenspiel, ganz locker: „Angst hab ich nur vorm Zahnarzt.“

„Angst in der Luft? Nein, eher Erdung und Respekt. Angst hab ich nur vorm Zahnarzt.“
SKYDIVER MARCO
WALTENSPIEL
THE RED BULLETIN 29 FABIO PIVA/RED BULL CONTENT POOL, LAURA BARISONZI/RED BULL CONTENT POOL, JÖRG MITTER/RED BULL CONTENT POOL
30 THE RED BULLETIN ALEX GRYMANIS/RED BULL CONTENT POOL

LONDON CALLING

Athleten: Marco Fürst und Marco Waltenspiel, London, Großbritannien, 2024 Mit 246 km/h Geschichte schreiben: Die beiden Piloten durchfogen erstmals in Wingsuits die Tower Bridge und stellten so mit „Wings Through Tower Bridge“ einen Rekord für die Ewigkeit auf. „Ein besonderes Gefühl, durch ein so ikonisches Wahrzeichen zu fiegen“, urteilte Waltenspiel.

QR-Code scannen und Video anschauen:

„Im Vorüberfliegen konnte ich das steinalte Monument fast mit meiner Flügelspitze berühren.“

SPITZENSPORT

Athleten: Fred Fugen, Mike Swanson und Vincent Cotte, Gizeh, Ägypten, 2021 Mit zwei Freunden erfüllte sich Fred 2021 einen Traum und fog im Wingsuit zwischen den Pyramiden von Gizeh hindurch. Die Chephren-Pyramide (im Bild) ist mit 136 Metern zwar nur die zweithöchste. Wir sagen trotzdem: Das ist Spitze!

FRED FUGEN ÜBER SEINEN PYRAMIDEN-FLUG
32 THE RED BULLETIN EWAN COWIE/RED BULL CONTENT POOL, NAIM CHIDIAC/RED BULL CONTENT POOL

TANZEN AUF LUFT

Athletinnen: Kyra Poh und Maja Kuczyńska, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, 2019 Der größte IndoorWindtunnel der Welt ist 10 Meter breit, 32 Meter hoch und befndet sich in Abu Dhabi. Kyra Poh (links) aus Singapur und die Polin Maja Kuczyńska legen bei seiner Eröfnung eine fotte Sohle aufs luftige Parkett.

JÖRG MITTER/RED BULL CONTENT POOL
„Skydiving ist für mich wie Meditation. Es hat mich auch im Alltag zu einem ruhigeren Menschen gemacht.“
MARCO WALTENSPIEL

IN FORMATION

Athleten: Marco Waltenspiel, Marco Fürst und Felix Seifert, Steiermark, Österreich, 2019

Drei Red Bull Skydiver beim Training für ein Display bei der AIRPOWER 19. „Display“ lässt sich aus dem Jargon der Kunstfieger und Skydiver am besten mit „Showeinlage“ oder „Trick“ übersetzen. Weit unten: die schöne Steiermark mit Aigen im Ennstal.

THE RED BULLETIN 35

VIEL LUFT NACH UNTEN

Athlet: Marco Waltenspiel, Steiermark, Österreich, 2022

Flugmodus: Marco Waltenspiel öfnet bei einem Trainingsfug die Tür zum Himmel und betritt seinen „Konzentrationstunnel“. Bei einem Kunstfugmanöver zählen Sekundenbruchteile.

SPIRIT IN THE SKY

Athleten: Marco Waltenspiel und Marco Fürst (im Flieger: Dario Costa), Steiermark, Österreich, 2022 Nach Dutzenden Trainingsfügen endlich der Ernstfall: Marco Waltenspiel, Marco Fürst und Dario Costas Flugzeug während der AIRPOWER 22 in Zeltweg. Alles lief glatt. Mit dem „Red Bull Aerobatic Triple“ feierten sie eine Kunstfug­Weltpremiere.

Die größte Flugschau Europas, die AIRPOWER 24, fndet am 6. und 7. September in Zeltweg statt. Erwartet werden 200 Fluggeräte aus 20 Nationen und mehr als 300.000 Zuschauer. Der Eintritt ist für alle kostenlos. Auch das Red Bull Skydiving Team wird durch den Himmel über Zeltweg zischen. airpower24.at

36 THE RED BULLETIN JÖRG MITTER/RED BULL CONTENT POOL, PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL

WILD ONE SKELETON

THE ULTIMATE HIGH-PERFORMANCE SPORTS WATCH

STAN WAWRINKA 3X GRAND SLAM WINNER

MEINE TOP 10

Bei mittlerweile fast 60 Siegen ist es schwierig, Max Verstappens beste Leistungen für Red Bull Racing herauszupicken. Welche Kriterien legt man an?

Da fragen wir einfach die kompetenteste Person überhaupt: den Champion persönlich!

Von Aufholjagd bis Wasserschlacht Formel-1-Weltmeister

Max Verstappen wählte für uns seine zehn wichtigsten Siege.

TEXT WERNER JESSNER
FORMEL 1
38 THE RED BULLETIN
F1

#1 #2 #3

BARCELONA 2016

SIEG VON STARTPLATZ 4

„Meinen ersten Triumph kann nichts toppen.“

Die Ausgangslage: Erst zehn Tage zuvor war Max von der Scuderia Toro Rosso zu Red Bull Racing befördert worden. Nach dem Mercedes-DoppelOut in Runde 1 lag er überraschend in Front und musste sich im Rennen gut 20 Runden lang gegen den erfahrenen Kimi Räikkönen (Ferrari) wehren.

„Meine Reifen waren völlig erledigt, Kimi machte Druck. Ich wusste, dass ich die letzte Schikane jeweils perfekt erwischen musste, um ihm in Kurve 1 keine Chance zum Ausbremsen zu geben. Ich war superkonzentriert und fuhr sehr defensiv. Dass es mit dem Sieg klappen würde – daran dachte ich erst in der Schlusskurve. Ich war so auf meinen Job fokussiert. Nichts kann den ersten Sieg in der F1 toppen. Es war unglaublich, weil er so unerwartet kam. Das Team hatte zuvor gesagt: Setz dich rein, gewöhn dich ans Auto und schau, was dabei rauskommt. Ja, wir hatten Glück, weil beide Mercedes weg waren, aber man muss seine Chance am Schopf packen, wenn sie sich bietet.“

MEXIKO 2018

SIEG VON STARTPLATZ

2

„Probleme, für die ich nichts konnte, haben mich heiß gemacht.“

Die letzte gemeinsame Saison mit Daniel Ricciardo als Teamkollege war eine spannende Angelegenheit, die großteils amikal verlief, hie und da aber doch eskalierte (Höhe- bzw. Tiefpunkt: die Kollision in Aserbaidschan). Auch im Mexiko-Qualifying schenkten sich die beiden nichts, mit dem besseren Ende für Daniel. Allerdings hatte Max technische Probleme: Es fühlte sich an, als würde er mit angezogener Handbremse fahren. Das Problem lag im Motor und war so komplex, dass es sich für den Sonntag nicht lösen ließ.

„Ich war wirklich zornig. Just als es um alles ging, war ich machtlos. In der Nacht vor dem Rennen sagte ich mir: Morgen gewinne ich! Es war kein Gefühl von Revanche, eher der unbedingte Wille, trotz technischer Probleme zu siegen. Was mir half: Die Schwierigkeiten traten hauptsächlich am absoluten Limit auf, bei maximalem Grip. Das war meine Chance fürs Rennen. Mit diesem Wissen trat ich am Sonntag an, mit zusätzlicher Wut im Bauch – und gewann!“

SIEG VON STARTPLATZ 2

„Alles kulminierte in den letzten Runden.“

Eine von Max’ brillantesten Aufholjagden nach einem verpatzten Start, der ihn bis auf Rang 7 zurückwarf, geschah beim Heim-Grand-Prix auf dem Red Bull Ring. Erst in den letzten Runden hatte Max den führenden Ferrari von Leclerc formatfüllend vor seinem Frontfügel. Drei Runden vor Schluss sah er eine Chance und positionierte seinen Red Bull in der engen Rechtskurve vor der Schönberg-Gerade. Ein hartes Manöver, und so ließen die Stewards Max warten, bis sie das Manöver als sauber und den Sieg als rechtens deklarierten.

„Der Ferrari war auf den Geraden sauschnell, und so musste ich es in Kurve 2 probieren – gleich mehrfach. Beim letzten Versuch habe ich Charles berührt, aber ich war vorn. Die drei Stunden bis zum ofziellen Ergebnis verbrachte ich in der Red Bull Energy Station, gemeinsam mit Helmut Marko und Dietrich Mateschitz. Es hat gedauert, bis der Sieg feststand, aber in Summe war’s ein cooles Rennen.“

RED BULL RING 2019
DEM HÖHEPUNKT: MAX’ 23 LETZTE
Australien Miami Monaco Spanien Kanada Großbritannien Österreich Ungarn Belgien Niederlande Bahrain FORMEL 1 40 THE RED BULLETIN RED BULL CONTENT POOL
EINE KARRIERE AUF
SIEGE

Was für ein unglaublicher

in seinem neuen

Zehntausende Fans feiern den Noch-nicht-Weltmeister Max Verstappen nach einem Sieg in einem Auto, das weit von der Perfektion entfernt war.

DEUTSCHLAND 2019 SIEG VON STARTPLATZ 2

„Es ging nur ums Überleben.“

Sintfutartiger Regen, eine Reihe von Unfällen und Drehern, nicht weniger als sechs (!) Safety-Car-Phasen: Der Deutschland-Grand-Prix 2019 war ein Ausscheidungsrennen. Max hatte den Start verpatzt, musste von Platz 4 aus auf holen und durch das Chaos rund um ihn navigieren.

„Regenreifen, Slicks, und dann begann es wieder zu regnen –echt schwierige Bedingungen, bei denen man immer unterhalb des Limits bleiben musste, um nicht zu crashen. Es ging nur ums Überleben da draußen. Ich habe es genossen, und dieser Sieg war äußerst befriedigend!“

„REGEN, SLICKS, REGEN. ICH MUSSTE AUFPASSEN, NICHT ZU CRASHEN.“
Saudi-Arabien Italien Japan Japan Katar USA Mexiko Brasilien Abu Dhabi Las Vegas Bahrain China
Mexiko 2018 Barcelona 2016
#4
Start Team: Max Verstappen (hier mit Teamchef Christian Horner) gewinnt bei seiner Premiere im Team von Red Bull Racing.
THE RED BULLETIN 41

Siegertypen in Silverstone 2020

#5 #6

70TH ANNIVERSARY GRAND PRIX

SILVERSTONE 2020

SIEG VON STARTPLATZ 4

„In diesem Jahr hatte ich eigentlich kaum Siegeschancen.“

Erstes Pandemie-Jahr, MercedesDominanz, zweites Rennen in Silverstone, das man zur Feier von 70 Jahren F1 den „Anniversary Grand Prix“ nannte. Es war überdurchschnittlich heiß, was den Reifenverschleiß zum Problem machte – vor allem für die normalerweise überlegenen Mercedes von Hamilton und Bottas. Dass Max im letzten Renndrittel davonzog und mit elf Sekunden Vorsprung gewann, war eine der Überraschungen des Jahres.

„Über eine Runde gerechnet, waren wir deutlich langsamer als unsere Gegner. Bei diesem Rennen ging es darum, die Reifen am Leben zu halten, weil sie Blasen warfen. Ich startete auf der harten Mischung und blieb draußen, solang es irgendwie ging. Das hat gut funktioniert. Ich hatte das ReifenManagement gut unter Kontrolle. Bald darauf wurde auch unser Auto besser.“

FRANKREICH 2021

SIEG VON DER POLE-POSITION

„Wir wollten nicht abwarten und hoffen, dass es vielleicht reicht.“

Aus der Saison 2021 sticht der Sieg in Le Castellet hervor. Obwohl der schnelle Circuit Paul Ricard in Südfrankreich Hamilton im Mercedes entgegenkam, holte sich Max die PolePosition mit dominanten vier Zehnteln Vorsprung. In der ersten Kurve des Rennens ging er weit, wodurch Lewis vorn lag. Damit war das HighspeedSchach eröfnet: Max würde zweimal an die Box kommen, dadurch schneller fahren und somit hofen, die längere Standzeit in der Box kompensieren zu können. In der vorletzten Runde war es tatsächlich so weit: Max zog am siebenfachen Weltmeister vorbei und holte sich den Sieg.

„Eine tolle Strategie-Entscheidung. Wir gingen aggressiv auf zwei Reifenwechsel und fuhren das ganze Rennen über volles Tempo. Wir wollten nicht abwarten und hofen, dass es vielleicht reicht. Nach diesem Rennen wussten wir, dass wir in der WM mit Mercedes mithalten konnten.“

„NACH DIESEM RENNEN WUSSTEN WIR, DASS WIR IN DER WM MIT MERCEDES MITHALTEN KONNTEN.“
FORMEL 1
42 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES
Dr. Helmut Marko, Christian Horner (li. hinter Max) und Max Verstappen Frankreich 2021
THE RED BULLETIN 43
Seit dieser Saison bilden Max und Checo Pérez das FahrerDuo bei Red Bull Racing

USA 2021

SIEG VON POLE-POSITION

„Es war wie SpeedbootFahren mit 300 km/h.“

Max steckte in einem intensiven WMKampf gegen Lewis Hamilton, aber das war noch nicht alles: „Seit meinem Silverstone-Crash kämpfte ich mit Sichtproblemen, vor allem auf welligen Kursen oder solchen mit vielen Werbetafeln am Streckenrand. In diesem Rennen kämpfte ich nicht nur gegen Lewis, sondern auch gegen verschwommene Bilder.“

„Es war wie Speedboot-Fahren bei 300 km/h! Ich habe das bislang noch nie erzählt, aber ein paar Runden lang war es so schlimm, dass ich ernsthaft überlegte, das Auto abzustellen. Das Einzige, was half: mich auf meine Atmung zu konzentrieren, während ich Lewis im Nacken sitzen hatte. Ein wichtiger Sieg, den ich im WM-Kampf dringend brauchte.“

USA 2021

Champions: Basketball-Legende Shaquille O’Neal gratuliert Max zum Sieg.

BELGIEN 2022, SIEG VON STARTPLATZ 14

„Meine Soft-Reifen hielten länger als die Medium-Reifen der Gegner.“

Ein dominanter RB18, eine Strecke, die Max liegt, und dazu seine Fähigkeit, zu überholen, bewogen das Team dazu, den Motor zu tauschen und eine Startplatzstrafe in Kauf zu nehmen. In der Quali hatte Max dominiert und war sechs Zehntel schneller gefahren als alle anderen. Dennoch startete er nur von Platz 14. In der ersten Runde überholte er nicht weniger als sechs Kollegen. Nach elf Runden führte er das Rennen bereits an. Im Ziel hatte er 17,8 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Pérez.

„Dieses Wochenende war unglaublich! Ich hätte selbst vom letzten Startplatz aus gewonnen. Ich startete auf Soft-Reifen, die länger hielten als die Medium-Reifen der Gegner. Es war verrückt. Solche Wochenenden erlebst du nicht oft. Alles war perfekt.“

„ES WAR VERRÜCKT. SOLCHE WOCHENENDEN ERLEBST DU NICHT OFT. ALLES WAR PERFEKT.“
FORMEL 1
Spa 2022 Max’ Team jubelt beim Beinahe-Heimsieg: Seine Mutter Sophie ist Belgierin.
#7 #8 44 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES
30 JAHRE. NO BULLSHIT. KTM.COM Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis. Foto: R.Schedl

MIAMI 2023

SIEG VON STARTPLATZ 9

„Wirklich wichtige Aufholjagd.“

Zu Beginn der Saison 2023 kämpfte Max mit seinem RB19. Bei den ersten beiden Saisonrennen war Checo Pérez schneller als der Weltmeister. Ein weiteres schwieriges Rennen in Aserbaidschan sollte der Durchbruch sein, der Max und sein Auto zusammenbrachte.

Das zeigte sich beim darauffolgenden Rennen in Miami: Wegen einer roten Flagge im Qualifying konnte er keine fnale Startplatz­Attacke setzen und ging nur von Startplatz 9 aus ins Rennen. Nach 15 Runden lag er bereits auf Podiumskurs. Max blieb auf alten Reifen länger als die Führenden auf der Strecke und fuhr Fabelzeiten. Es war klar, dass er Pérez nach seinem eigenen Stopp mit frischen Reifen rasch ein holen würde – was er auch tat.

„Davor in Baku hatte ich zwar noch nicht gewinnen können, aber viel über das Auto gelernt. Es waren nur ein paar Kleinigkeiten, aber die haben den Unterschied gemacht. Es war eine wirklich wichtige Aufholjagd in Florida.“

Miami 2023

Champagner-Show nach StrategieShow und Aufholjagd für Max

JAPAN 2023

SIEG VON DER POLE-POSITION

„Ich wollte es allen beweisen!“

Noch gefährlicher als Max in einem überlegenen Auto ist Max on a mission in einem überlegenen Auto. Das Rennen davor in Singapur hatte er auf einem enttäuschenden fünften Platz beendet, dazu kamen Vorwürfe ans Team, mit übermäßig fexiblen Frontfügeln zu operieren und sich so einen technischen Vorteil zu erschleichen. Auf der bekannt schwierigen Strecke von Suzuka gab Max die einzig mögliche Antwort: Pole­ Position mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung, Sieg mit atemberaubenden 20 Sekunden vor Lando Norris und 36 vor Oscar Piastri, beide McLaren.

Formel-1-Grand-Prix in Spielberg von 28. bis 30. Juni live bei ServusTV & ServusTV On

„Nach den Vorwürfen ans Team war ich heiß. Ich wollte es allen beweisen. Das Auto fuhr wie auf Schienen. Ich habe bloß noch gegrinst unter meinem Helm. So etwas kommt besonders im Qualifying nicht häufg vor!“

„DAS AUTO FUHR WIE AUF SCHIENEN. ICH HABE BLOSS NOCH GEGRINST UNTER MEINEM HELM.“
FORMEL 1
Japan 2023 Einfach mal allen davonfahren und danach wild feiern: So sieht Dominanz aus.
#9
#10
46 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES

Ein weiteres Highlight des CUPRA Event-Guides erwartet dich auf dem Center-Court: Trainiere mit der Beachvolleyball-Legende Clemens Doppler!

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Vollblut-Racer, NetfixStar, Charaktertyp: Yuki Tsunoda, 24, wurde zum globalen Darling einer Fan-Generation, weil er sich nie verbiegen ließ. Das Karriere-Mosaik eines modernen Formel-1-Helden.

ALLE LIEBEN YUKI

„Mein erstes F1-Rennen besuchte ich mit sieben Jahren. Ich musste

mir die Ohren zuhalten, weil es so laut war. Es hat mir überhaupt nicht gefallen.“ Yuki und seine F1-Premiere

TEXT WERNER JESSNER
FORMEL 1
F1
„Ja, es gibt auch in Europa Sushi. Aber es ist, nun ja, nicht dasselbe.“

Mit 16 Jahren bestreitet Yuki eine Ausscheidungs-Rennserie. Hauptpreis: ein Platz im Honda Formula Dream Project. Im Finale ist er nervös, produziert einen Frühstart, kassiert eine Durchfahrtsstrafe und hetzt dem Feld nach. In der Gesamtwertung schaft er es nur auf Platz 3. Die Chance ist dahin. In der Jury: F1-Legende SATORU NAKAJIMA . „Ich wusste, dass er in der Zielkurve stand“, sagt Yuki. „So gab ich bis zur letzten Runde alles, um meinen Fehler vom Start auszubessern. Ich wollte nicht, dass mich Nakajima-San für jemanden hält, der aufgibt.“ Im Zug nach Hause weint Yuki. Karriere vorbei! Dann die Nachricht: Er darf kommende Saison zwar nicht bei Honda in der F4 fahren, wird aber auf Nakajimas Initiative in die Suzuka Racing School aufgenommen.

„Ich liebe Suzuka. Als Teenager bin ich im Formel-4-Auto hier gefahren. Und dann später mit der Formel 1. Da betrug die Rundenzeit 1:30 Minuten – das war 45 Sekunden pro Runde schneller.“

Yuki über F1-Speed

FRANZ TOST, Teamchef Scuderia

AlphaTauri, im Sommer 2023:

„Yuki hat sich gewaltig gesteigert. Erstens vom Fahrerischen, aber auch vom Technischen. Er gibt sehr, sehr gutes Feedback, das sich mit den Daten deckt. Viele Fahrer erzählen dir irgendetwas, von dem sie glauben, dass es stimmt. Yuki ist ein sensibler Fahrer, der die Technik versteht.“

Yuki soll bei einem Publikums-Event vor dem Heim-GP seinen F1-Kollegen auf der Bühne einen Satz auf Japanisch beibringen, den sie coram publico nachsprechen sollen. Er überlegt kurz und sagt: „Wir sind alle langsamer als Yuki.“ Tausende japanische Fans applaudieren.

„Ich spiele keine Rennspiele, aber oft Shooter. Dabei kommt es auch mal vor, dass ich den Controller gegen die Wand pfeffere.“

Yuki und Impulskontrolle

Heimspiel Beeindruckend, wie populär Yuki in Japan ist. Der GP in Suzuka war ein dreitägiges Fest.

„Ich liebe den Geruch von Reifenwärmern.“
Yuki und der Duft des Paddock
„Welcher Schau spieler mich spielen sollte? Will Smith! Wie ich ist er groß, stark und trainiert gerne.“

Yuki, 1,61 Meter, extra-dry

„Ich hasse Gyms. Ich mag den Geruch nicht, die Geräte, nichts. Wenn ich ins Gym muss, ist das ein schlechter Tag. Auf der anderen Seite weiß ich, dass es nötig ist, um meine Performance zu verbessern.“

Yuki, ehrlich

„Yuki ist wie ein kleiner Bruder für mich. Mit ihm gibt es kein Zaudern. Alles, was er denkt, spricht er in der Sekunde aus. Das mag ich.“ PIERRE GASLY über seinen Ex-Teamkollegen bei AlphaTauri.

CHRISTIAN HORNER über Yukis erste F1-Testfahrt, normalerweise von Ehrfurcht geprägt: „Er hat Englisch von Mechanikern seines F2-Teams in einem Londoner Vorort gelernt, sprachlich auf dem Niveau eines Guy-Ritchie-Films. Er fährt raus und funkt seinem Ingenieur: ‚Ich habe Untersteuern, du Motherfucker!‘ Er hielt das für ein normales englisches Wort.“

„ Seine Überholmanöver waren die Show des Tages. Die Fans waren aus dem Häuschen. Sein Wochenende war auf dem Niveau von Max, Alonso und Co. Fehlerfrei, eine super Performance unter dem Druck des Heimrennens.“ DR. HELMUT MARKO nach dem Japan-GrandPrix 2024, den Yuki auf Platz 10 in den WM-Punkten beendete.

Yuki ist ein großer Fan des britischen Schauspielers Jason Statham („Fast & Furious“). Das geht so weit, dass er den Airdrop-Namen seines iPhones auf „Jason Stathams Sohn“ geändert hat.

„Mein ultimativer Traum ist es, als Rennfahrer in die Geschichte einzugehen. Ich möchte Weltmeister werden, die Rekorde früherer Weltmeister brechen und immer wieder an meine Grenzen gehen. Ich möchte als Racer in Erinnerung bleiben.“

Yukis Pläne für die Zukunft

THE RED BULLETIN 49 GETTY IMAGES, GETTY IMAGES/RED BULL CONTENT POOL (3), F1 (2)

FORMEL 1

WIE EIN HEIM-RENNEN GESCHICHTE SCHRIEB

Der Sommer 1984 veränderte den österreichischen Motorsport für immer. Niki Lauda gewann als einziger Österreicher den Heim-GP auf dem Österreichring, ein junger Tiroler namens Gerhard Berger feierte sein Debüt. Und das löste eine Kettenreaktion aus …

JESSNER
TEXT WERNER
50 THE RED BULLETIN MOTORSPORTARCHIV, GETTY IMAGES
Das erste Mal. Am 19. August 1984 bestritt Gerhard Berger den ersten von insgesamt 210 Grands Prix.
„MEIN VATER HAT SICH EINEN ÖAMTCAUSWEIS UMGEHÄNGT UND IST DAMIT

BIS INS FAHRERLAGER GEKOMMEN.“

Gerhard Berger über die „Sicherheitsvorkehrungen“ beim Österreich-Grand-Prix 1984

war das bisher letzte Jahr, in dem ein Österreicher um den WM-Titel kämpfte. Niki Lauda und Alain Prost machten sich in ihren ikonischen McLaren mit PorscheMotoren die Siege mehr oder weniger untereinander aus. Unumstrittener Höhepunkt für die Fans war das Rennen auf dem alten Österreichring. Gerhard Berger erinnert sich an diesen Sommer in der Steiermark – oder besser gesagt: Er erinnert sich eben nicht. „Wie genau das 1984 war: Ich weiß es nicht. Aber nicht, weil ich es vergessen hätte. Ich habe es schon damals nicht mitgekriegt, weil ich ausschließlich auf mich und meine Performance fokussiert war. Im Gespräch mit anderen, die dabei waren, tauchen Bilder auf, bei denen ich mir denke: Ja, so muss das gewesen sein.“

Die Formel 1 war vor vierzig Jahren bei weitem nicht so reglementiert wie heute. Zwei Beispiele: „Mein Vater hat sich einen

ÖAMTC-Ausweis umgehängt und ist damit bis ins Fahrerlager gekommen. Andere haben Drahtzäune durchgeschnitten und sich so auf die Strecke geschummelt.“

Gerhard im Flow

Warst du nervös vor deinem ersten Auftritt in der Formel 1? „ Nein. Da ich nie einen Masterplan für meine Karriere hatte, habe ich Rennfahren die längste Zeit als Hobby gesehen, als riesige Leidenschaft – selbst als ich schon Prof mit BMW-Vertrag war. Das deutsche ATS-Team hat ein zweites Chassis, das sie mir zur Verfügung stellen können? Fein! BMW hat einen Motor für mich? Umso besser. Premiere auf dem Österreichring? Ich kenne die Strecke, perfekt!“ Ein klein wenig besser vorbereitet, als es klingt, ging Gerhard Berger seine F1-Premiere dann doch an, immerhin war er BMWWerkspilot. Der Konzern versprach sich viel vom Tiroler, der seinen Mut in der Touren-

Weltmeister! 1984 feierte Niki Lauda seinen dritten WM-Titel (hier nach dem finalen Portugal-Grand-Prix), einen halben Punkt vor Teamkollege Alain Prost (li.; Mi.: McLaren-Teamchef Ron Dennis). Mit entscheidend: der Sieg in Österreich.

1984
THE RED BULLETIN 51

Carbon, 1500 PS. Der recht fortschrittliche ATS-BMW, mit dem Gerhard Berger in Spielberg debütierte, stammte vom österreichischen Designer Gustav Brunner. Leider kriegte der brachial starke Motor (fast) jedes Getriebe klein.

wagen-EM eindrücklich bewiesen hatte. Trotzdem musste der Vorstand höchstselbst bewilligen, dass Berger mit Formel-1-Motoren ausgestattet wurde – eine Zitterpartie. Andere Fahrer hätte das vermutlich beeindruckt. Nicht so den unbekümmerten Tiroler: Beim einzigen Test zwei Wochen zuvor im holländischen Zandvoort hatte er sich den Bremspunkt von Weltmeister Nelson Piquet (Brabham-BMW) vor der berüchtigten Tarzan-Kurve genau eingeprägt, warf vor den Augen seines Teamchefs in seiner ersten Runde ebenfalls dort Anker und hofte, zu überleben. „Das hat ihn beeindruckt: ‚Du bremst aber spät‘, hat er gesagt.“ Dementsprechend optimistisch ging er auch beim GP-Debüt ans Werk, winkte in der Bremszone auf der Schönberg-Gerade sogar frech dem BMW-Kollegen Piquet und

qualifzierte ein eigentlich unterlegenes, schwierig zu fahrendes Auto auf Platz 14. Noch beim Start wäre Gerhard beinahe Opfer der welligen Startgerade geworden und konnte das Auto gerade noch abfangen, „ich weiß bis heute nicht, wie“. Vielleicht so: „Ich war in einem Zustand, den man heute als Flow bezeichnen würde. Mir ist zu dieser Zeit alles leicht von der Hand gegangen, überall. Sogar Geld habe ich verdient mit meiner F1-P remiere, denn in einer schwachen Minute hatten wir ATS-Boss Schmid das Recht abgeschwatzt, meine Sponsoren auf die Seitenkästen des Autos zu kleben.“

Getriebe-Abgang

Wäre für den jungen Tiroler an diesem schönen Sommer-Sonntag in der Steiermark alles planmäßig verlaufen, dann hätte

„HEUTE SIEHT MAN LAUDA ALS DEN CLEVEREN TAKTIKER, TÜFTLER UND STRATEGEN. ABER NIKI WAR AUCH EIN RICHTIGES VIECH IM AUTO.“

Gerhard Berger über die Qualitäten seines Landsmanns und Freundes

er sich wohl gleich beim Debüt auf den vorderen Plätzen der F1 wiedergefunden. Allerdings: „Technischer Schwachpunkt jener Autos mit ihren bis zu 1500 PS waren die Getriebe, die regelmäßig gebrochen sind. So war das auch bei mir, und ich musste aufgeben. Aber irgendwie war’s trotzdem gut.“ Berger wurde auf P12 gewertet.

Ein ähnliches Getriebe-Schicksal ereilte Niki Lauda. Moment mal: Hat der nicht gewonnen? Doch hat er, denn bei ihm war nur der vierte Gang hinüber. Wie die fahrende Legende später zugab, wollte er – in Führung liegend – eigentlich aufgeben, allerdings schien ihm der Weg in die Box zu weit. Bei den Fan-Massen in Spielberg wäre das ein Spießrutenlauf geworden. Also fuhr er weiter und entdeckte, dass er vom dritten direkt in den fünften Gang schalten konnte, was natürlich Zeit kostete. Verfolger Piquet interpretierte das allerdings als taktische Maßnahme des schlauen Fuchses Lauda: Der wolle ofensichtlich sein Auto schonen. Piquet grif nicht an, dabei wäre Lauda leichte Beute für den Brasilianer gewesen. Gerhard, später eng mit Niki befreundet: „Heute sieht man Lauda als cleveren Taktiker, Tüftler und Strategen. Aber Niki war auch ein richtiges Viech im Auto. Wenn es darauf ankam, konnte er schneller sein als alle anderen. Bestes Beispiel: Pole-Position auf dem alten Nürburgring, der Fahrer-

FORMEL 1
52 THE RED BULLETIN MOTORSPORT IMAGES, COURTESY OF REVS INSTITUTE/JOHN BLAKEMORE PHOTOGRAPH COLLECTION, GETTY IMAGES

Drei Renn-Tiere. Auf dem Österreichring starteten 1984 gleich drei Österreicher. Von links: Jo Gartner (Osella-Alfa, out), Sieger Niki Lauda im McLaren-Porsche und Gerhard Berger im ATS-BMW (Ausfall 3 Runden vor Schluss).

Strecke schlechthin. Du musst irre sein, damit du das zusammenbringst. Oder Bestzeiten in Monaco: Mit Taktik kommst du da nirgendwohin. Da brauchst du unendlichen Mut, Talent und Risikofreude. All das hatte Niki im Überfuss – zusätzlich zu seinen anderen Qualitäten, über die man heute hauptsächlich spricht.“

Mit dem später (1986 in Le Mans) tödlich verunglückten Jo Gartner gab es im Sommer 1984 noch einen dritten Österreicher in der Formel 1. Der Wiener startete in einem unterlegenen und vor allem unzuverlässigen Osella-Alfa. Gerhard Berger erinnert sich: „Jo war mir meist ein paar Schritte voraus. Bei einem Training auf dem Österreichring ein paar Jahre zuvor, in dem mehrere Klassen zugleich auf die Strecke geschickt wurden, saß ich in einem Ford Escort. Da schoss einer in einem F2-Wagen an mir vorbei, dass ich glaubte, ich spinn. Das war der Jo.“

Später sollten die beiden erbittere Konkurrenten im Kampf um Sponsorengeld und somit eine Fortsetzung ihrer F1-Karriere werden – doch davon war noch nichts zu merken in diesem famosen MotorsportSommer vor vierzig Jahren. Hunderttausend Fans und mehr feierten den bis heute einzigen Sieg eines Österreichers beim Heimrennen und freuten sich, dass mit Gerhard und Jo gleich zwei Kandidaten darauf warteten, das Stafelholz, das von Rindt an

Marko und von Marko an Lauda übergeben worden war, weiterzutragen. Österreich und die Formel 1, das gehörte irgendwie ganz selbstverständlich zusammen.

Was bleibt von 1984?

Gerhard: „Eigentlich ist der Sommer 1985 sogar noch wichtiger für den österreichischen Motorsport als das Fest von 1984 Zwar haben Niki und ich in diesem Jahr sportlich nix gerissen, aber 1985 hat mich ein groß gewachsener Mann im Fahrerlager angeredet. Er habe zwar keine Firma und kein Geld, aber er wolle mich unterstützen. Ihm taugte meine ungestüme Art. Er sei Jochen-Rindt-Fan gewesen, erzählte er mir. Nach dem Training gingen wir auf ein Bier im Enzingerhof oberhalb der Strecke und gaben uns die Hand: Sollte er seine Firma auf die Beine bringen, würde er mich mit 10.000 Dollar unterstützen. Der Mann war Didi Mateschitz. Ohne unseren damaligen Handschlag hätte es vielleicht nie Red BullMotorsport gegeben. Keinen Red Bull Ring, keinen Sebastian Vettel, keinen Max Verstappen als Weltmeister, keine österreichische Bundeshymne bei der Siegerehrung.“

Das Fest von 1984 mit dem Heimsieg von Niki Lauda, dem Debüt von Gerhard Berger und der tapferen Vorstellung von Jo Gartner war nicht bloß legendär – es hat Legenden hervorgebracht und wirkt bis heute fort.

EIN SOMMER WIE DAMALS!

Bei der Legends Parade auf dem Red Bull Ring im Rahmen der Formel 1 werden ikonische Rennwagen wiedererweckt.

Mika Häkkinen, der Weltmeister von 1998 und 1999, wird seinen weltmeisterlichen McLaren pilotieren, Gerhard Berger einen SchumacherFerrari von 2002. David Coulthard wird sich in seinen Red Bull RB1 setzen, Jos Verstappen in einen RB7. Lotus-Fans werden gleich doppelt erfreut werden, nämlich mit einem Modell aus dem Jahr 1972 und einem von 1982. Am Steuer: die brasilianische Legende Emerson Fittipaldi. Wer die Legends Parade live erleben will, kann sich hier noch eines der heiß begehrten Tagestickets sichern: redbullring.com/f1tickets

THE RED BULLETIN 53

FUSSBALLFAKTEN

FÜR FORTGESCHRITTENE

Torjäger, die Brautkleider verkaufen, niederländische Gangster-Rapper und ein Millionär im Opel Corsa: Mit diesen elf Anekdoten zur Fussball-EM ab 14. Juni gewinnst du jeden Fan-Smalltalk.

DER TEAMCHEF RANGNICKS ERSTES MAL

Seinen ersten Stadionbesuch erlebte Österreichs Teamchef Ralf Rangnick 1969 im zarten Alter von elf Jahren. „Ich war damals glühender Fan von Borussia Mönchengladbach. Also bin ich mit Käppi und GladbachFähnchen in den Zug nach Stuttgart eingestiegen und hab mir das Spiel angeschaut.“ Das Neckarstadion ist auch einer der zehn Austragungsorte dieser EM – unter anderem des ersten Viertelfnales am 5. Juli. Es liegt also an den ÖFB-Kickern, ihrem Trainer eine nostalgische Rückkehr zu verschafen.

TEXT CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO ILLUSTRATION PABLO LOBATO
1

Chartsstürmer

Hollands OffensivStar Memphis Depay veröffentlicht mitunter auch Hip-Hop-Tracks.

2

DER STAR AUS HOLLAND MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN

Memphis Depay ist einer der Stars von Österreichs Gruppengegner Niederlande. Der Stürmer trägt nur seinen Vornamen auf dem Shirt, da der Nachname von seinem Vater stammt, der ihn verlassen hat.

Während Memphis diese und weitere Kindheitstraumata in Rap­Songs verarbeitet, ist die Story seines Vornamens umso schöner: Nachdem er mit einem Schwall Fruchtwasser auf die Welt gekommen war, gab ihm Mutter Cora den Namen in Anlehnung an die gleichnamigen Städte, die beide am Wasser liegen – Memphis im US­Staat Tennessee am Mississippi und das ägyptische Memphis am Nil.

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DAS DUELL DER URLAUBSLÄNDER SOMMER, SONNE, SCHALT DOCH EIN

Wer einen Blick auf die Gruppe B wirft, gerät zwangsläufg in Urlaubsstimmung. Neben Albanien spielen mit Italien, Kroatien und Spanien drei der beliebtesten Reiseziele der Österreicher gegeneinander. Fett anstreichen kannst du dir vor allem den 20. Juni: Da kommt es zum bereits achten Mal zu einem EM­Duell zwischen Spanien und Italien – absoluter Rekord. Wer das Spiel nicht in Jesolo oder auf Mallorca verfolgt, kann es gemütlich bei ServusTV schauen. Wie weitere 30 Spiele live und exklusiv – darunter das Eröfnungsspiel, die Halbfnale, das Finale und alle Spiele des ÖFB­Teams.

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DER NORMALSTE KICKER

AUFFALLEN UM KLEINEN PREIS

In einer Welt, in der Fußballer mit dem Privatjet in den Urlaub fiegen, um dort mit ihren Supermodel-Freundinnen vergoldete Steaks zu essen, sorgt Normalität für Staunen. Keiner zeigt das besser als Rodri. Spaniens Mittelfeld-Star schrieb nämlich weltweit Schlagzeilen, weil er, bereits gutverdienender Prof bei Villarreal, weiterhin mit seinem ersten Auto zum Training kam: einem Opel Corsa. Gebraucht natürlich.

DIE TV-EXPERTEN

EIN FREUND, EIN BESTER FREUND

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Über die Erfahrung von 333 Länderspielen verfügen die sechs Experten, die ServusTV bei der EM-Übertragung unterstützen. Sebastian Prödl (73), Martin Harnik (68), Zlatko Junuzovic (55) und Florian Klein (45) spielten für Österreich, Jan-Åge Fjørtoft (71) für Norwegen. Mit 21 deutlich am wenigsten Spiele absolvierte Stefen Freund. Das hat aber für einen Titel gereicht. 1996 wurde er mit Deutschland Europameister.

Modisch am Ball Frankreichs Jules Koundé wurde zur „bestangezogenen Persönlichkeit 2023“ gewählt.

DER DRESSMAN KOUNDÉS NEUE KLEIDER

Wenn Frankreich spielt, schauen Fußballfans gespannt zu. Wenn Frankreich zum Spiel anreist, bekommen hingegen Modefans große Augen. Top-Model der teaminternen Fashion-Show ist Verteidiger Jules Koundé, der von einem Online-Modemagazin zur „bestangezogenen Persönlichkeit 2023“ gewählt wurde. Schade eigentlich, dass auf dem Feld alle das Gleiche tragen müssen.

56 THE RED BULLETIN PHILIPP CARL RIEDL/SERVUSTV
Sebastian Prödl Zlatko Junuzovic Jan-Åge Fjørtoft Martin Harnik Florian Klein Steffen Freund
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THE SALEWA TREKKING COLLECTION IS ENGINEERED IN THE DOLOMITES, CRAFTED FROM NATURAL FIBERS, AT HOME IN NATURE. ANYTIME, ANYWHERE.

DIE EM-OLDIES WIE GUTER ALTER PORTWEIN

Als Portugal-Superstar Cristiano Ronaldo das erste Mal in einem EM-Finale stand, war sein Teamkollege João Neves noch nicht einmal geboren. 20 Jahre nach der EURO 2004 im eigenen Land bestreitet der 39-Jährige seine sechste EM-Endrunde. Und ist dennoch nicht der älteste Spieler im Kader. Das ist „Raubein“ Pepe mit 41 Jahren. Der war 2004 aber noch Brasilianer und wurde erst drei Jahre später eingebürgert.

Teamkollegen

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DER REKORD-TRAINER KICK IT LIKE BERTI

Dass Mário Zagallo (Brasilien), Franz Beckenbauer (Deutschland) und Didier Deschamps (Frankreich) die einzigen Männer sind, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Fußballweltmeister wurden, wissen Hardcore-Fans. Aber wie sieht es bei Europameisterschaften aus?

Da gibt es tatsächlich erst einen: Berti Vogts – er wurde 1972 als Spieler und 1996 als Trainer Champion mit Deutschland. Ihm könnten diesmal NiederlandeCoach Ronald Koeman (Europameister 1988) und abermals Deschamps (Europameister 2000) folgen.

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DIE NAMENS-FALLE

WO EIN WILI, DA EIN WEG

Im Kader von EM-Neuling Georgien stehen gefühlt 15 Spieler, deren Nachname auf -wili endet, darunter Torhüter Giorgi Mamardaschwili, Flügelflitzer Suriko Dawitaschwili oder Sturm-GrazLegionär Otar Kiteischwili. Wem das zu verwirrend ist, der merkt sich besser nur den Trainer. Das ist nämlich der französische Ex-Bayern-München-Prof Sagnol. Vorname: Willy.

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DER TEUERSTE GEORGIER

HÖHERE MATHEMATIK: 1 > 22

Und noch mal Georgien: Der bekannteste Spieler ist kein „Wili“, sondern zweifelsohne Chwitscha Kwarazchelia. Sein Marktwert wird auf 80 Millionen Euro geschätzt – was höher liegt als der all seiner Teamkollegen zusammen (knapp 76 Millionen Euro).

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DER GESCHÄFTSMANN INVES-TOR-MASCHINE

Polens Kapitän Robert Lewandowski ist nicht nur auf dem Platz umtriebig, sondern auch abseits davon. Er führt unter anderem ein Restaurant, brachte ein Getränk auf den Markt und ist über einen Investmentfonds an mehreren Start-ups beteiligt. Highlights seines Portfolios: ein Start-up, das Biopräparate für Pfanzen in der Landwirtschaft herstellt, und eine Suchplattform für Hochzeitskleider.

58 THE RED BULLETIN
Alt und Jung Ronaldo, 39, João Neves, 19, und Pepe, 41 (v. li.): zwei Generationen – ein Ziel
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NEVER BORING. ALWAYS FRESH.

NEUES DESIGN, GLEICHER INHALT.

BLAUE WAND

Die Amerikanerin Makani Adric stürzt sich in der Waimea Bay von Oahu, dem legendären BigWave-Revier des HawaiiArchipels, in eine Welle.

„Sie zögert nie“, sagt Fotografn Christa Funk über Adrics Superkraft.

„Dabei macht das Foto deutlich, wie kritisch dieser Drop ist.“

WELLEN DER BEGEISTERUNG

Die Hawaiianerin Christa Funk war Schwimmerin und diente in der US-Küstenwache, ehe sie ihre wahre Leidenschaft entdeckte: Als Fotografn folgt sie Surferinnen in die spektakulärsten Reviere der Welt.

TEXT PETER FLAX FOTOS CHRISTA FUNK THE RED BULLETIN 61

DIE FOTOGRAFIN

CHRISTA FUNK

Die Amerikanerin ist buchstäblich auf einer Wellenlänge mit den besten Surferinnen der Welt. Als Fotografn begleitet die ehemalige Wettkampfschwimmerin und Ofzierin der U. S. Coast Guard vor allem Frauen bei ihren spektakulären Rides und beweist dabei auch ein feines Auge für die stillen Momente des Sports. Denn: „Wenn man sich ausschließlich auf Action konzentriert, verpasst man oft die essenziellen Momente der Surfkultur.“

In The Red Bulletin zeigt Christa Funk einige ihrer Lieblingsbilder von

Weltklasse-Surferinnen im Einsatz: BigWave-Spezialistinnen auf der Jagd nach immer höheren Wellen. Wett kämpferinnen, die auch in schwierigen Revieren nach technischer Perfektion auf dem Brett streben. Was Funks Fotos gemeinsam haben: Es sind Aufnahmen, in denen die Magie des Surfsports spürbar wird.

„Ich bin sehr froh darüber, dass sich Women’s Surfng in eine so positive Richtung entwickelt hat“, sagt Funk, die bereits seit 20 Jahren auf und unter Wasser fotografert. „Ich habe das Privileg, in der ersten Reihe dabei zu sein, wenn Frauen auf ihren Surfbrettern an ihre Grenzen gehen.“

Instagram: @instaclamfunk

DIE ELEGANZ DER LÄSSIGKEIT

Bild oben: Die hawaiianische Big-Wave-Surferin Emi Erickson am Ende ihres Rides. „Ihr Kick-outManöver ist besonders stilvoll. Sie verlagert ihr Gewicht nach hinten, um langsam aus der Welle zu gleiten“, sagt Funk.

Bild rechts: Surf-Weltmeisterin Carissa Moore in der „Pipeline“ auf Hawaii. „Ein paar Wellen waren zuvor auf ganzer Länge gebrochen und somit unsurfbar“, erzählt Funk. „Aber Carissa nutzte gleich ihre nächste Chance.“

62 THE RED BULLETIN
„Das Schönste an meinem Job? Ich bin live dabei, wenn Frauen auf Boards an ihre Grenzen gehen.“

FELS IN DER BRANDUNG

PERSPEKTIVENWECHSEL

Liz Wheeler (Foto links oben) taucht hier vor Tahiti ab. „Liz und ich machten gerade Fotos unter einer fachen Welle“, erinnert sich Funk. „Sie drehte sich nach hinten, um das Barrel, also den Hohlraum der Welle, zu studieren – mit einer Eleganz, die ich so noch nie gesehen hatte.“

KRÄFTEMESSEN

Silvia Nabuco (links unten) surft das Oahu Outer Reef beim All-Women-Contest Red Bull Magnitude im Jänner 2024. „Es ist zwar nicht die größte Welle des Tages, aber die Komposition und die Farben haben etwas Wunderbares“, sagt Funk. „Das Foto fängt etwas für mich Elementares ein – die Schönheit und Kraft des Ozeans.“

Leah Dawson (oben), als Athletin seit fast zehn Jahren eines von Funks Lieblingsmotiven, reitet eine Welle in Mexiko. „Sie bewegt sich wie auf Schienen“, sagt Funk. „Als ich die Aufnahme bearbeitete, fel mir auf, dass die Haltung ihrer beiden Arme die Silhouette der Felsen hinter ihr spiegelt. Solche Details machen für mich den Reiz guter Bilder aus.“

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Profi mit Botschaft

Rad-Ass Primož Roglič findet, dass Gewinnen nicht das Wichtigste ist. Sondern dass du dein Bestes gegeben hast.

PHILOSOPH IM SATTEL

Zunächst als Skispringer erfolgreich, kämpfte sich der Slowene Primož Roglič in die Weltelite der Radfahrer. Dabei pfegt er einen mitunter außergewöhnlichen Zugang zu seinem Sport.

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TEXT CHRISTOF GERTSCH FOTOS GIANFRANCO TRIPODO

Würde man hundert Leute, die sich mit Radsport auskennen, fragen, was in Primož Rogličs bisheriger Karriere die größte Niederlage gewesen sei, gäben neunundneunzig die gleiche Antwort: die Tour de France 2020, als Roglič auf der vorletzten Etappe den sicher geglaubten Sieg verspielte.

Die eine Person, die eine andere Antwort gäbe, wäre Primož Roglič selbst, Slowene, Vater zweier Kinder, einer der erfolgreichsten Radfahrer in der Geschichte des Sports. Roglič würde nicht sagen, dass er den Sieg „verspielt“ habe. Er betrachtet die Tour de France 2020 nicht als Niederlage. In seinen Augen ist es ein Erfolg, das größte Radrennen der Welt auf dem zweiten Platz zu beenden. Und hat er damit nicht sogar recht? Jedenfalls schafte er es seither nicht mehr aufs Podest der besten drei.

Aber wie kommt es, dass er dieses Ergebnis so anders bewertet als das Publikum?

Während elf Tagen trug Roglič damals das Maillot jaune des Gesamtführenden, dann kam die zwanzigste und für das Gesamtklassement entscheidende Etappe, das Bergzeitfahren hinauf nach La Planche des Belles Filles. Roglič ist ein guter Kletterer und ein guter Zeitfahrer, die Leute dachten, die Tour sei entschieden.

Primož Roglič dachte das nicht.

Beim Zeitfahren starten die Fahrer nacheinander, in umgekehrter Reihenfolge des Gesamtklassements. Roglič fuhr also als Letzter los, um 17.14 Uhr, nach dem zweitplatzierten Tadej Pogačar, Slowene wie er, jünger und hochtalentiert. 57 Sekunden Vorsprung hatte Roglič auf Pogačar im Ge­

samtklassement, das ist viel in einem Zeitfahren über 36 Kilometer. Um auf 36 Kilometern 57 Sekunden zu verlieren, muss man entweder einen groben Fehler machen. Oder der andere muss den besten Tag seines Lebens erwischen.

Roglič machte keinen Fehler. Er gab alles, wozu er an diesem Tag fähig war. Er fuhr vielleicht sogar das Zeitfahren seines Lebens. Und doch reichte es nicht. Völlig entkräftet kam er ins Ziel, fast zwei Minuten langsamer als Pogačar, leer war der Blick, der Helm hing schräg auf dem Kopf. Ins Mikrofon sagte er: „Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.“

Solche Sätze hört man ständig von Roglič. Dazu hält er den Kopf schief, lächelt, gestikuliert mit den Armen. „ Manchmal gewinnt man, manchmal verliert ma n.“ Oder: „Das Rennen ist erst zu Ende, wenn es zu Ende ist.“ Oder: „Entweder hat man

„Entweder hat man gute Beine, oder man hat keine guten Beine.“
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TOUR DE FRANCE, 2020

Abfahrt vom Col de la Madeleine, da war Roglič noch im Gelben Trikot. Später verpasste er den Sieg knapp.

gute Beine, oder man hat keine guten Beine.“ Wenn er so redet, ist man sich nie ganz sicher: Meint er das ernst, oder will er bloß die Journalistinnen und Journalisten abwimmeln? Doch was nach Phrasen klingt, ist im Fall von Primož Roglič womöglich eine Wahrheit, die ihm viel bedeutet. Er sagt diese Sätze nicht einfach so, nicht aus Langeweile oder Unlust. Er sagt sie, weil er sie wirklich meint.

Ungewöhnliche Karriere Primož Roglič, 34 Jahre alt, aufgewachsen östlich von Ljubljana in Slowenien, heute mit seiner Familie wohnhaft in Monaco und seit dieser Saison Leader des Teams Red Bull-BORA-hansgrohe, ist davon überzeugt, dass man manche Dinge beeinfussen kann, andere aber nicht. Zum Beispiel kann man die eigene Leistung und die eigene Motivation beeinfussen, aber man kann nicht den Streckenverlauf, das Wetter, den Straßenzustand, die Taktik der gegnerischen Teams oder die Form der anderen Fahrer beeinfussen. Ob man ein Rennen gewinnt oder verliert, hängt nicht von einem selbst ab, ob man alles gibt aber schon. Diese Einstellung gefällt Rolf Aldag. Aldag, der als Helfer von Bjarne Riis und Jan Ullrich einst an zwei Tour-de-FranceSiegen beteiligt war, ist heute Head of Sport

VUELTA A ESPAÑA, 2022

Roglič, hier bei der Spanien-Rundfahrt im Jahr 2022, hat diesen Bewerb schon dreimal gewonnen.

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Ready to race Roglič blickt der Saison 2024 fokussiert entgegen: als Spitzenfahrer des Teams Red BullBORA­hansgrohe.

bei Red Bull-BORA-hansgrohe. Er lernt Roglič gerade noch mit jedem Tag besser kennen – und ist mit jedem Tag beeindruckter. „Primož ist einer der ofensten Menschen, die mir je begegnet sind, aber es ist keine naive Ofenheit. Er ist kein Träumer. Er ist einfach ofen gegenüber allen Möglichkeiten. Er weiß, dass es gut kommen kann, aber auch, dass es schlecht kommen kann. Das macht die Zusammenarbeit mit ihm so befreiend.“

Und noch etwas gefällt Aldag an Roglič: dass alle ihn immer mit früheren Größen des Radsports vergleichen, Roglič selbst mit diesen Namen aber oft gar nicht so viel anfangen kann. Er ist nicht einer dieser Radprofs, die schon als Kind stundenlang vor dem Fernseher saßen und Radrennen verfolgten; er war kein Fan, kannte nicht die Siegerlisten der großen Rennen auswendig. Als Kind war er … noch nicht einmal Radfahrer. Und auch als Jugendlicher war er es noch nicht.

Primož Roglič ist das, was es im Sport so gut wie nie gibt: ein Generalist. In zwei komplett unterschiedlichen Disziplinen erfolgreich. Er war Skispringer, einer der vielversprechendsten der Welt. Erst ein Sturz beendete die Karriere im Jahr 2011 jäh, da war er einundzwanzig Jahre alt. Er hatte Probleme mit den Knien – und irgendwie auch gar keine Lust mehr auf Skispringen. Er verkaufte sein Motorrad – damals sein liebstes Steckenpferd – und erstand von dem Geld ein Rennrad. Er merkte, dass der Sport ihm gefällt. Und dass es Gemeinsamkeiten mit seinem alten Sport gibt: Man muss dünn sein und gute Beine haben. Aber es gibt auch einen großen Unterschied: Es braucht in den Beinen nicht Explosivität, sondern Ausdauer. Roglič machte sich an

GIRO DELL’EMILIA, 2023

So sehen Sieger aus: Primož Roglič im Augenblick des Triumphes

die Arbeit. Das reizte ihn besonders: dass man im Radsport sehr hart arbeiten muss, aber für die Anstrengungen auch belohnt wird. Er ist einer, der gern hart arbeitet. Radsport ist seine Passion, aber er betrachtet ihn auch als Beruf. Er sagt, Radsport sei nicht nur sein Leben, sondern eigentlich das Leben seiner ganzen Familie, der ganze Alltag orientiere sich daran. Das sei manchmal hart, aber umso größer sei im Erfolgsfall die Erfüllung.

Und Erfolge hatte er schon viele, seit er 2013 – im vergleichsweise hohen Alter von 23 Jahren – seinen ersten Profvertrag unterschrieb. Besonders au ff ällig ist seine Vielseitigkeit: Er ist schon Olympiasieger im Zeitfahren geworden, hat mit Lüttich – Bastogne – Lüttich aber auch eines der prestigeträchtigsten Eintagesrennen gewonnen. Er gilt als Meister der einwöchigen Rundfahrten, seine wahre Spezialität sind aber die dreiwöchigen, die sogenannten Grands Tours – Tour de France, Vuelta a España,

„Es würde aus mir keinen anderen Menschen machen, wenn ich die Tour gewänne.“

Giro d’Italia. 2023 gewann er den Giro, schon dreimal die Vuelta: 2019, 2020 und 2021. Nur die Tour, die fehlt. 2020 verlor er gegen Pogačar. 2021 stürzte er und gab das Rennen verletzt auf. Ebenso 2022. Voriges Jahr konzentrierte er sich auf den Giro im Frühling und die Vuelta im Herbst und ließ die Tour ausfallen.

Es gibt Leute, die der Ansicht sind, die Karriere von Primož Roglič wäre erst vollkommen, wenn er die Tour de France gewänne. Primož Roglič selbst ist keineswegs dieser Ansicht.

Freude am Radfahren ausstrahlen Er ist ehrgeizig, würde die Tour gern gewinnen, am liebsten schon in diesem Sommer mit seinem neuen Team. Er wird einer der großen Favoriten sein, trotz eines Sturzes Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt, als er sich – im Trikot des Gesamtführenden fahrend – schmerzhafte Prellungen und Abschürfungen zuzog. Aber wenn er es nicht schaft, hat er damit kein Problem. „Niederlagen gehören zum Leben“, sagt er. Noch so ein Satz.

„Weißt du“, sagt er im Gespräch mit The Red Bulletin, „ich bin mir ziemlich sicher, dass es aus mir keinen anderen Menschen machen würde, wenn ich die Tour gewänne. Und ich möchte auch nicht, dass sich die Leute deswegen an mich erinnern.“ Er überlegt kurz. „Wenn schon, möchte ich, dass sich die Leute an mich erinnern, weil ich der Fahrer war, der immer alles gegeben hat. Wenn ich einmal auf meine Karriere zurückblicken werde, möchte ich der gewesen sein, der Freude am Radfahren hatte und diese Freude auch ausstrahlte.“

Tatsächlich ist es ein Vergnügen, Roglič im Rennen zuzuschauen. Er ist kein Spaßvogel wie der Überfieger Pogačar, der die Rennen scheinbar mit links gewinnt und dazu auch noch in die Kamera grinst, aber

THE RED BULLETIN 71 GETTY IMAGES

Der Performer Roglič ist ein Spitzensportler wie aus dem Bilderbuch: „Ich bin nur mir selbst verpflichtet“, sagt er.

„Ich möchte der gewesen sein, der Freude am Radfahren hatte und diese Freude auch ausstrahlte.“

er ist auch nicht so zurückhaltend wie der Däne Jonas Vingegaard, der Tour-de-FranceSieger der beiden vergangenen Jahre, der kalkuliert und etwas langweilig auftritt. Roglič strahlt – auf dem Rad und auch daneben – etwas Rätselhaftes aus. Man beobachtet ihn und fragt sich: Wer ist dieser Mensch? Und was steckt alles in ihm? Wozu ist er fähig? Eine Ahnung davon bekam man vergangenen Herbst.

Die Bergspitze lag in dichtem Nebel, und die Straßen waren kurvenreich und schmal, doch das Bild der Fernsehkameras war gestochen scharf. Alle Welt konnte sehen, was sich am Ende der siebzehnten Etappe der Vuelta a España zutrug, im langen, brutal harten Aufstieg zum Angliru: Primož Roglič grif seinen Teamkollegen an, den im Roten Trikot des Gesamtleaders fahrenden Amerikaner Sepp Kuss. Und zwei Kilometer vor dem Ziel ließ er ihn hinter sich.

Im Studio von Eurosport, dem wichtigsten Radsport-Sender der Welt, konnten sich die Experten nach dem Rennen gar nicht mehr beruhigen. „Es ist unloyal, respektlos“, sagte der frühere Radprof Adam Blythe, und Sean Kelly, einer der erfolgreichsten Radfahrer der Achtzigerjahre, schüttelte nur verständnislos den Kopf. Es ist ein un-

geschriebenes Gesetz, dass man den Teamkameraden nicht angreift. Besonders dann nicht, wenn man selbst keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat. Und erst recht nicht, wenn dein Teamkollege als Sieger praktisch schon feststeht und nur noch ins Ziel rollen muss. Warum also zog Roglič Kuss nicht bis ins Ziel? Es wäre so leicht gewesen, sich auf diese Weise bei Kuss zu bedanken, der ihm in all den Jahren zuvor ein treu ergebener Helfer gewesen war.

Chefs und Wasserträger

Für all jene, die sich mit den Gesetzen des Radsports etwas weniger auskennen, müssen wir kurz etwas erklären: Radsport – das macht ihn so einzigartig – ist zugleich Teamsport und Einzelsport. Er ist ein Einzelsport, weil am Ende nur eine Person zuoberst auf dem Podest steht. Nur eine Person kann als Erster über die Ziellinie fahren. Aber zugleich ist es ein Teamsport, weil niemand es ohne Unterstützung nach oben schaft. In der Regel bleiben die Unterstützer unsichtbar, Leute wie Sepp Kuss, die dafür bezahlt werden, ihren Leadern, Leuten wie Primož Roglič, zur Seite zu stehen. Sie bringen ihnen Getränke, schützen sie vor dem Wind, machen Tempo. In seltenen Fällen aber wendet sich das Blatt. Wie eben vergangenen Herbst.

Warum nutzte Roglič nicht die Chance, seinem treuen Helfer zu danken? Die Frage ist ihm oft gestellt worden, er beantwortet sie immer gleich. Erstens: Das sei mit Kuss so besprochen gewesen. Und zweitens: „Ich bin nur mir selbst verpfichtet.“

Das ist eine maximal egoistische Aussage. Aber es ist auch eine Aussage, die im Kern Spitzensport beschreibt. Im Spitzensport geht es eigentlich gar nicht darum, zu gewinnen, es geht darum, sein Bestes zu geben. Du trittst nicht wirklich gegen andere an, denn was die anderen tun, wie ft sind, wie sehr sie ans Limit gehen, das kannst du genauso wenig beeinfussen wie das Wetter – es liegt außerhalb deiner Kontrolle. Innerhalb deiner Kontrolle liegt, ob du alles gibst. Und wenn du noch Reserven im Tank hast, dich aber selbst bremst, dann hast du nicht dein Bestes gegeben, dann hast du dich selbst enttäuschst, dann hast du gegen dich selbst verloren.

Es liegt eine große Stärke in dem Wissen, was innerhalb und was außerhalb deiner Kontrolle liegt. Primož Roglič hat dieses Verständnis verinnerlicht.

Die Tour de France findet 2024 von 26. Juni bis zum 21. Juli statt. ServusTV überträgt sechs Etappen des berühmtesten Radrennens der Welt live: am 2., 5., 10., 17., und 19. Juli sowie das Finale am 21. Juli.

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Inselvielfalt: Der Komodo-Nationalpark in Indonesien besteht aus 29 Inseln und ist UNESCOWeltnaturerbe.

UND JETZT DU!

THE RED BULLETIN 75 SOPHIE HOFSTÄDTER

Almost always away

Sophie Hofstädter ist Reiseautorin aus Kärnten.

PARADIES MIT BISS

Der Komodo-Nationalpark ist ein Archipel, wo du zauberhafte Landschaften entdecken kannst – urzeitliche Drachen inklusive.

Es ist ein früher Morgen am Pier der indonesischen Insel Gili Meno. Trotzdem haben die Temperaturen längst die 25­Grad­Marke überschritten. Ich hieve meinen viel zu schweren Reiserucksack in das Speedboot, mit dem ich von der kleinen Insel, unweit von Bali, abgeholt werde. Am Abend zuvor habe ich dort noch eine Tauchsession unternommen – mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen bewafnet, habe ich mich kurz vor Sonnenuntergang auf die

Suche nach den bekannten Unterwasserstatuen gemacht, die vor der Küste der Miniinsel Wache halten – und bin tatsächlich fündig geworden. Diese Impressionen wirken jetzt noch nach auf der fünfzehnminütigen SpeedbootFahrt zur Insel Lombok. Hier verfrachte ich mein Gepäck in einen Minivan, der rund ein Dutzend andere Reisende und mich ans andere Ende der Insel bringen soll. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde und führt über teilweise zer trümmerte Straßen.

Keine Seltenheit in dieser Region, die immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert wird.

Nach der holprigen Fahrt ist es Zeit, mein Zuhause für die kommenden drei Nächte zu beziehen: ein Pinisi – ein traditionelles indonesisches Segelschif, wie es ursprünglich auf der Insel Sulawesi gebaut wurde. Geschlafen

wird unter Dach auf dem oberen Deck. Die Szenerie erinnert ein wenig an das Matratzenlager einer jugendlichen Übernachtungsparty.

Das Partygefühl verfiegt bei den meisten jedoch schon wenige Stunden später, als das Schif durch heftigen Wellengang massiv ins Schwanken gerät. Nun verstehe ich auch, warum wir beim Abendessen

„Jurassic Park“: Der Nationalpark ist die Heimat des Komodowarans, einer der giftigsten Echsen der Welt.

REISEN
76 THE RED BULLETIN

Naturjuwel: Die Inseln des Nationalparks bestechen durch ihre einzigartigen geologischen Formationen.

zuvor von Plastiktellern gegessen haben. Denn in der Kombüse fiegen Teller, Tassen und andere Küchenutensilien quer durch die Gegend.

Am nächsten Morgen sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus: Das Pinisi fährt seelenruhig in eine Bucht des Komodo­Nationalparks ein, und wir steuern unseren ersten Stopp an: den beliebten Pink Beach! Dank winziger roter Korallenstücke, die sich unter den Sand mischen, erstrahlt dieser in einem zauberhaften Rosa wie aus einer Märchenwelt. Nach kurzer Inspektion des Strands geht es für mich auf eine kleine Wanderung zum höchsten Punkt dieser Insel –barfuß, versteht sich!

Für das später servierte Abendessen bedanke ich mich, nicht ohne Stolz, mit den indonesischen Worten terima kasih. Das führt dazu, dass ich mich während des Essens mit einem der Bootsjungen

über die indonesische Sprache unterhalte. Ich stelle überrascht fest, dass diese einige Parallelen zum Deutschen aufweist. Grund dafür ist, dass Indonesien lange Zeit eine niederländische Kolonie war. Die niederländische Sprache, die dem Deutschen bekanntlich ähnlich ist, hat damals auch Einfuss auf die indonesische genommen.

Nach einer deutlich ruhigeren Nacht halten wir am nächsten Morgen beim Manta Point. Zu meiner Verblüfung sehe ich durch meine Taucherbrille nicht nur die erwarteten Mantarochen, sondern auch Schildkröten und einen Weißspitzen­Rifhai. Letztgenannter ist für Menschen übrigens absolut ungefährlich.

Später legen wir an einer weiteren Insel an, um jene Tiere zu besuchen, die den Nationalpark weltberühmt machen – die Komodowarane. Das Gift und der hochinfektiöse Speichel dieser Riesenechsen können selbst einen ausgewachsenen Wasserbüfel umhauen. Als wir bei den „Drachen von Komodo“ ankommen, sind diese jedoch frisch gefüttert und stellen für uns keine Gefahr mehr dar. Sicherheitshalber halte ich trotzdem einen Respektabstand zu den vom Aussterben bedrohten Tieren ein. Diese sind von mir aber deutlich weniger beeindruckt und aalen sich gemütlich in der Nachmittagssonne. Eine letzte Nächtigung im Matratzenlager später laufen wir im Hafen von Labuan Bajo

Indonesien

GUT ZU WISSEN

Einreise: Österreicher benötigen bei der Einreise nach Indonesien für touristische Zwecke ein Visa on Arrival. Dieses kostet 29 Euro und ist für 30 Tage gültig.

HINKOMMEN

Per Luft und Schiff Du kommst zum KomodoNationalpark, indem du direkt nach Labuan Bajo, Indonesien, fliegst und von dort aus eine Bootstour machst. Flüge nach Labuan Bajo gibt es von Bali aus mehrmals täglich.

Reisezeit: Die beste Zeit für einen Besuch im Komodo-Nationalpark ist während der Trockenzeit von April bis Dezember. Die lokale Währung: Bezahlt wird in Indonesien mit Indonesischen Rupien. Ein Euro entspricht ungefähr 17.300 IDR.

Ich begutachte die 48 lebensgroßen Unterwasserstatuen vor Gili Meno, einer Insel zwischen Bali und Lombok.

ein. Ich schultere ich meinen Rucksack wieder und verlasse das Pinisi mit dem tiefen Wissen, dass ich in den letzten drei Tagen einen der wohl unberührtesten und atemberaubendsten Plätze der Erde besucht habe.

Mehr Reisetipps fndest du auf sophiaway.com und auf Insta: @sophiawayy

Bali Labuan Bajo Komodo
THE RED BULLETIN 77 SOPHIE HOFSTÄDTER SOPHIE HOFSTÄDTER
Jakarta

Media ruiniert unsere Konzentration, deshalb öfter mal Apps löschen!

DER TÄGLICHE

ENTZUG

Wie du lernst, besser mit Social Media umzugehen, verrät

Biohacker Andreas Breitfeld

an kann es nicht anders sagen: Social Media ist die am weitesten verbreitete Droge unserer Tage. TikTok, YouTube und selbst das gute alte Insta machen süchtig. Sie zerstören unsere Fähigkeit, uns länger als ein paar Sekunden auf etwas zu konzentrieren, als Folge fällt es uns immer schwerer, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Kurz: Wir veröden und verblöden. Wir leiden als Gesellschaft an einer Art kollektivem ADHS. Das liegt daran, dass wir nicht für die Herausforderungen und Verlockungen dieser Medien gebaut sind. Sie überfordern uns. Die Algorithmen spielen sehr ausgeklügelt und hoch professionell mit unseren Gehirnen: Sie triggern das Belohnungssystem, indem sie uns mit kleinen Ausstößen von Dopamin geschickter

ENTWÖHNPROGRAMM

Ich beobachte mich immer wieder selbst: Wie lange schafe ich es, eine App ohne Mühe (wirklich ganz ohne Mühe!) nicht zu beachten? Sechs Stunden? Acht? Wenn es weniger sind, dann lösche ich die App sofort. Und installiere sie erst 24 Stunden später wieder.

an die Sucht heranführen, als das jeder Straßendealer könnte. Sie nisten sich in unsere Neuroplastizität ein, also in unsere Fähigkeit zu adaptieren und zu lernen, sie spielen virtuos mit unserem Gedächtnis und unseren Konditionierungen. Wie wir aus der Sucht rauskommen? Wir müssen sie uns zunächst eingestehen. Lies also die vergangenen zwei Absätze noch mal. Sie sind der erste Schritt raus aus der Abhängigkeit. Schritt zwei: Entzug. Bei mir hilft ein radikaler Hack am besten: Sobald ich feststelle, dass ich schon morgens nach dem Handy suche, lösche ich die entsprechende App zumindest für 24 Stunden. Wenn es am nächsten Tag immer noch so ist, gibt es 48 Stunden Entzug. Probier’s mal aus. Es ist unglaublich, was du an Lebenszeit und -intensität gewinnst, wenn du dich der magischen Anziehungskraft der Apps wenigstens vorübergehend entziehst.

Andreas Breitfeld ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München. Biohacking umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Menschen eigenverantwortlich tun können, um Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit zu verbessern.

Die Biohacking-Praxis ist der PerformanceLifestyle­Podcast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QR­Code scannen und reinhören.

BIOHACKING
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Social
78 THE RED BULLETIN PRIVAT ANDREAS BREITFELD BRATISLAV MILENKOVI Ć

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Aktuell ist Stephanie mit Bandkollege Alex dabei, ihr drittes Album aufzunehmen. Live-Termine: caricariragazzi.com

Feist

MY MOON, MY MAN

(BOYS NOIZE MIX, 2007)

„2007 war ich voll in dieser Snowboard-Surf-Bubble. Ich hieß Roxygirl92 auf Myspace, habe Songs von Colbie Caillat auf der Gitarre gespielt und dadurch angefangen, meine eigene Stimme zu fnden. In einem Video-Teaser über diese typisch coolen SnowboardMädels erschien dann plötzlich dieser Feist-Remix. Das war für meine Freundinnen und mich ein echter Moment!“

M.I.A. BORN FREE (2010)

„Als 2010 das Video zu ‚Born Free‘ rauskam, war es das Thema in der Schule. Ich konnte nicht fassen, wie brutal es war, gleichzeitig die Ästhetik und der Sound … Es hat mich fasziniert, dass ein hardcore-punkiger Song so elektronisch klingen kann. Das ist etwas, was sich heute auch durch unsere Musik zieht: dieser organische Klang, auf elektronische Art übersetzt.“

DIE MATCH POINTS MEINER MUSIK

Stephanie Widmer, Drummerin und Sängerin des österreichischen Duos Cari Cari, über Musik, die ihren Sound prägt.

Wer zum ersten Mal den Klängen von Cari Cari lauscht, kommt kaum auf die Idee, dass es sich dabei um Musik aus Österreich handeln könnte. Viel zu sehr nach weiter Welt klingen die (oft unzureichend nur als „Indie-Rock“ beschriebenen) Songs von Stephanie Widmer und Alexander Köck. „Unsere Musik dürfte tatsächlich etwas an sich haben, was internationaler klingt, ohne dass wir das je geplant hätten“, sagt die Wienerin, die nicht nur singt, sondern auch Drums, Synthesizer, Didgeridoo und Maultrommel spielt. Während das Duo an Album Nummer drei arbeitet, gibt uns Stephanie Einblicke in ihre musikalische Entwicklung und beschreibt vier Lebensabschnitte mit Songs, die besonders prägend waren. Und bis heute nachklingen.

Norah Jones FOR BROKEN HEARTS (2012)

„Norah Jones brachte 2012 das Album ‚Little Broken Hearts‘ raus – das Jahr, in dem Alex und ich anfngen, gemeinsam Musik zu machen. Danger Mouse hat ihre Platte produziert, und er schaft es immer wieder, dass Musik vintage, aber trotzdem frisch klingt. Genau das wollen wir auch – keine Retroband sein, sondern diesen Stil übernehmen und was Neues machen.“

Les Filles de Illighadad IMIGRADAN (2017)

„Mit Cari Cari habe ich eine Liebe zu obskuren Instrumenten und Bands entwickelt, oft aus Japan oder Thailand. Über diesen Song bin ich 2019 durch ein YouTube-Video gestolpert, weil die drei Frauen, die aus der Sahara stammen, statt einer Bass Drum einen Gummiball in eine Wasserwanne gelegt und mit einem Holzknüppel draufgeschlagen haben. Alles daran ist genial.“

HÖREN
80 THE RED BULLETIN SOPHIA LAVATER LISA HECHENBERGER

ERFRISCHUNG PUR!

Die fruchtig-frischen Aromen des ORGANICS Fizzy Peach ergänzt

Top-Bartender Gerhard Tsai

für den perfekten Drink mit der leichten Schärfe von Ingwer.

„Die Aromen von Pfirsich und Ingwer harmonieren perfekt.“

FIZZ FUSION

Du brauchst:

4 cl Saft einer frisch gepressten halben Pink Grapefruit

3 cl Cranberrysaft

4 Scheiben frischen Ingwer

ORGANICS Fizzy Peach

Eiswürfel

Zubereitung:

Den Ingwer in Scheiben schneiden und mit Eiswürfeln in ein Rotweinoder Highball-Glas geben.

Die halbe Pink Grapefruit pressen und den Saft gemeinsam mit Cranberrysaft in das Glas füllen.

Anschließend mit ORGANICS

Fizzy Peach aufüllen, umrühren – und genießen!

Gerhard Tsai prägt als Bartender und Chef der BoutiqueBar „Tür 7“ seit Jahren die Szene.

Serviervorschlag

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PETER FILZMAIER ALINA MARZI im

Sport-Talk

Alle zwei Wochen diskutieren Politikwissenschaftler Peter Filzmaier und ServusTV­Moderatorin Alina Marzi

über aktuelle Themen und historische Momente der Sportwelt.

Jetzt überall, wo es Podcasts gibt.

SIM FIT

Sie sitzen zwar hauptberuflich, trotzdem müssen

E-Sportler ähnlich gut in Form sein wie „echte“

Athleten. Ihre Simulated-Racing-Tipps können daher auch Bürohengsten auf die Sprünge helfen.

Acht Stunden täglich vor dem Bildschirm, mindestens. Fünf Tage die Woche. Die Pausen? Vernachlässigbar. Das Leben eines Sim-Racing-Profs mag dir ähnlich vorkommen wie dein eigenes. Aber das täuscht: Der Körper eines E-Rennsportlers erfährt teilweise die gleichen Belastungen wie der eines „echten“ Rennfahrers. „Die Resonanz, die sich durch die Hightech-Geräte auf den Körper überträgt, ist beim Sim Racing enorm“, erklärt Lewis Paris, persönlicher Trainer beim E-Sport-Team von Oracle Red Bull Racing. Mit speziellen Greifkraftübungen hilft er den Piloten, in intensiven Rennmomenten am Lenkrad unverkrampft zu bleiben, Einzelbeintrainings sollen das Ungleichgewicht korrigieren, das auftritt, wenn das Bremspedal eine Wucht von bis zu 200 Kilogramm simuliert. Hauptsächlich hat die Gesundheits- und Fitnessroutine der Sim Racer aber das Ziel, Schmerzen in den Schultern, dem unteren Rücken und den Hüften entgegenzuwirken, die durch das stundenlange Sitzen verursacht werden. Und das kommt dir ja vielleicht bekannt vor …

„Ich will ausgleichen, was die Sportler ihrem Körper den ganzen Tag abverlangen“, so Paris. „Mit Muskelaufbau,

Mobilisierung und Aktivierung.“ Seit 2021 arbeitet der Londoner mit der Mannschaft, und die Ergebnisse sprechen für sich: Diesen April wurde der 23-jährige Brite Sebastian Job bereits zum zweiten Mal Weltmeister im Porsche TAG Heuer Esports Supercup. Hier verrät Lewis Paris die neuesten Fitness-Erkenntnisse, mit denen er seine Schützlinge zum Sieg führt.

Lockeres Warm-up

Bevor sie sich in ihr Racing Rig setzen (siehe Bild), müssen die Fahrer eine Reihe von Dehnübungen absolvieren, um ihre Gesäßmuskeln zu aktivieren. „Alle Muskeln, die man an sich sieht – Brust, Quadrizeps, Bauchmuskeln –, ziehen einen nach vorn. Also konzentrieren wir uns auf die Muskeln, die man nicht sehen kann“, erklärt Paris. Dank der Aktivierungsübungen bleibt die Blutzufuhr zu den stützenden Muskelgruppen aufrecht. Dadurch sitzen die Fahrer gerade und verlagern den Druck weg von der Wirbelsäule und dem unteren Rücken. „Außerdem schärfen diese Übungen das Gehirn. Die Jungs brauchen also kein mentales Warm-up mehr, sondern starten voll konzentriert ins Rennen.“

Atmungsaktiv

„Die meisten Menschen atmen durch den Mund, also eher fach“, sagt Paris. „Wenn man durch die Nase einatmet, sind die Züge tiefer, das lockert das Zwerchfell.“ Spannt man die Bauchmuskeln an, während man die Luft aus den Lungen drückt, aktiviere das zudem die Mitte und entlaste zusätzlich den unteren Rücken. Und das ist nicht alles: Forschungen haben ergeben, dass die Atmung durch die Nase eine ganze Reihe weiterer Vorteile bringt. So wird etwa die Sauerstofaufnahme um 10 bis 20 Prozent höher. Außerdem kann sich der Körper besser entspannen, weil das parasympathische Nervensystem aktiviert wird.

Gute Nacht

Dass man vor dem Schlafengehen eine Pause von Handy und Laptop einlegen sollte, ist allgemein bekannt. Das blaue Licht, das die Bildschirme ausstrahlen, lässt laut Paris „den Körper glauben, dass die Sonne noch scheint und wir aktiv bleiben müssen“. Aber was, wenn die Teamkollegen in einer anderen Zeitzone sitzen und das Rennen bis in die frühen Morgenstunden dauert? Sportler wie Sebastian Job setzen beim Sim Racing nach Sonnenuntergang einfach Spezialbrillen auf, die das blaue Licht blockieren. Diese ahmen den natürlichen Sonnenzyklus nach und verhindern so einen anhaltenden Wachzustand nach dem Rennen. Paris: „So schläfst du gesünder und bringst am nächsten Tag eine bessere Leistung.“

lewisparisfitness.com, Insta: @sebastianjob_

(Ein)gespannt:

Das stundenlange Sitzen in einem Racing Rig fordert bei Sim Racer wie Sebastian Job seinen Tribut.

TEXT CHARLIE ALLENBY FOTOS ANDY PARSONS
FITNESS
84 THE RED BULLETIN ANDY PARSONS

FLEXIBLES ARBEITEN

Sebastian Job, Sim Racer bei Oracle Red Bull Racing, zeigt hier drei von Lewis Paris’ Dehnübungen im Sitzen. So bleibst du den ganzen Arbeits­ oder Renntag hindurch in der Pole­Position.

ÜBUNG 1

SCHULTERN LOCKERN

An der Stuhlkante sitzen, Knie zusammenfügen. Nach vorn lehnen, bis die Brust auf den Oberschenkeln und der Kopf auf den Knien liegt. Arme hinter dem Rücken abwinkeln, Hände aufeinanderlegen. Ellbogen in Richtung der Oberschenkel drücken und 30 Sekunden halten.

ÜBUNG 2 KINN KREISEN

Schultern nach unten ziehen. Mit einem imaginären Bleistift – den du dir unter dem Kinn vorstellst – den größtmöglichen Kreis zeichnen. Jeder Kreis sollte fünf bis acht Sekunden in Anspruch nehmen. Fünfmal wiederholen und dann Richtung wechseln.

ÜBUNG 3 HINTERN HEBEN

Den linken Knöchel aufs rechte Knie heben. Linke Hand aufs linke Knie, rechte Hand auf den linken Knöchel. Linkes Knie leicht hinunter­ und gleichzeitig die Brust nach oben drücken. Hintern heben, 30 Sekunden lang tief einund ausatmen, dann Seite wechseln.

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NICHTS WIE RAUS!

Die Ausrüstung für Outdoor-Abenteuer: mit Mini-Flutlicht, Ultraleicht-Zelt und Stirnband aus alten Plastikflaschen.

TEXT MAXIMILIAN REICH

LEICHTES GEPÄCK

JACK WOLFSKIN

STRATOS LITE III

Falls der Bike-Trip spontan länger dauern könnte: einfach das „Stratos Lite III“ mitnehmen. Mit 2.490 Gramm fällt das 3-Personen-Kuppelzelt kaum ins Gewicht und lässt sich easy im Rucksack verstauen. Es hat zwei Eingänge und ein Innenzelt aus Nylon, das ein helles Licht im Innenraum erzeugt. € 749,95; jack-wolfskin.de

NIMM DEIN BETT UND GEH!

ZENBIVY ULTRALIGHT BED

Gute Nacht, liebe Bergsteiger und Backpacker! Das Ultralight Bed von Zenbivy wiegt gerade mal 1.040 Gramm und besteht aus drei Teilen: Sheet, Quilt und Matratze. Alle in verschiedenen Größen und für verschiedene Temperaturen (bis minus 12 Grad) erhältlich. Je nach Bedürfnissen kann man sich sein Bett daraus individuell zusammenstellen. Ab € 735; zenbivy.eu Das Ultralight Bed ist nicht tailliert und bietet so mehr Bewegungsfreiheit.

OUTDOOR
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NA, DANN PROST!

DOMETIC CL 15 KÜHLBOX

Perfekt für Badeausfüge mit Freunden: In die „Dometic CL 15“ passen 18 Dosen zu je 330 ml. Und dank Schaumstofsolierung und einem Design ohne Nähte (durch die Wärme eindringen könnte) kann man sich mit dem Austrinken Zeit lassen. Die Kühlbox hält mehrere Tage kalt. € 149; dometic.com

WETTERFEST

SALEWA PUEZ HEMP

DURASTRETCH 2/1 HYBRID

JACKE & HOSE

Jacke und Hose kann man in der Stadt und in den Bergen tragen. Das Material mit beigemischtem Hanf macht die Kleidung atmungsaktiv, elastisch und strapazierfähig. Dank Kapuze und Ärmelbündchen an der Softshelljacke trotzt man damit auch schlechtem Wetter. € 170 (Jacke) bzw. € 200 (Hose); salewa.com

LICHTGESTALT

SUPRABEAM M6XR

Mit dem Stirnband wird die Leuchte zur Stirnlampe.

Die „M6xr“ von Suprabeam lässt keinen im Dunkeln. Die Taschenlampe strahlt 165 Meter weit, ist wasserdicht und obendrein dimmbar. Aber das Beste ist: Man kann sie mit dem mitgelieferten Stirnband im Handumdrehen in eine Stirnlampe verwandeln oder in ein kleines Flutlicht, wenn man sie an einer magnetischen Oberfäche montiert. € 185; suprabeam-shop.com

Die Ärmel lassen sich abzippen, was die Jacke zu einer Weste macht.

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GANZ OHNE PLASTIK

MOVER SWISSWOOL ® LIGHT VEST

Diese Outdoor­Jacke ist wetterfest, atmungsaktiv – und vor allem: plastikfrei. Stattdessen besteht sie aus einem reißfesten BaumwollAußenstof und Alpaka­Wolle. Der Hersteller Mover verzichtet von der Rohstofgewinnung bis zum Versand komplett auf Kunststof. € 340; mover.eu

Gut geschlafen? Der „Morning Report“ gibt Feedback zur Nacht.

HANDLANGER

GARMIN

FORERUNNER 165

Egal, ob man sich auf einen Marathon vorbereitet oder zum ersten Mal die Laufschuhe anzieht: Die Forerunner 165 hilft dir, deine Ziel zu erreichen. Das Display der Smartwatch zeigt Tempo und Distanz an, checkt deine Gesundheitsdaten und erstellt Trainingspläne für 5 km, 10 km und einen Halbmarathon. € 279,99; garmin.com

Die Sohle hilft, in den Bergen das Gleichgewicht zu halten.

GUT ZUM FUSS

LA SPORTIVA AEQUILIBRIUM HIKE GTX Der Wanderschuh mit dem komplizierten Namen ist am Knöchelbereich beweglich und mit einer grifgen Vibram­Gummisohle mit speziellen Stollen ausgestattet, damit man auf felsigem Untergrund besser das Gleichgewicht halten kann. Was übrigens auch das deutsche Wort für „Aequilibrium“ ist. Wieder was gelernt! € 240; lasportiva.com.

OUTDOOR 88 THE RED BULLETIN

KOPFSACHE

BUFF COOLNET UV WIDE ® HEADBAND & SPEED CAP

Kappe oder Stirnband? Kleine Entscheidungshilfe: Die Speed Cap verfügt über Mesh-Einsätze an den Seiten, damit die Luft besser zirkuliert, und einen antirefektierenden Blendschutz auf der Unterseite des Schirms. Dafür überzeugt das CoolNet UV Wide® Headband mit Polyester-Mikrofasern, die den Kopf kühl halten. € 16,95 (Stirnband) bzw. € 29,95 (Kappe); buf.com

LUFTSCHLOSS

GENTLE TENT SKY LOFT 23

Kappe und Stirnband wurden aus PET-Flaschen hergestellt.

Na gut, ein Schloss ist das „Sky Loft 23“ vielleicht nicht – aber zumindest ist es groß. Genau genommen ist es sogar das größte Dachzelt der Welt. Auf einer Liegefäche von 3,4 × 2 Meter hätte eine ganze Familie Platz. Und wenn es mal Knatsch gibt, teilt man den Innenraum einfach in zwei „Zimmer“ für ein bisschen Me-Time. € 4.159; gentletent.com

THE RED BULLETIN
Ö WIE IST DAS SCHÖN. © GEPApictures GANZ ÖSTERREICH FEIERT DIE UEFA EURO 2024.TM AB 14. JUNI LIVE IM TV UND IM STREAM.

DER SOMMER WIRD LAUT

Konzerte, Racing, Bike, Fußball: Diese Events solltet ihr in den kommenden Wochen nicht verpassen.

Das IndiePop-Trio AJR rockte 2023 die Red Bull Stage in St. Pölten.

BIS 17. AUGUST

RED BULL STAGE AM FREQUENCY FESTIVAL

Da gibt’s was auf die Ohren! Lass dich musikalisch mitreißen und erlebe ein inspirierendes Line-up auf der Red Bull Stage am Frequency Festival 2024 in St. Pölten. Von elektronischen Beats und angesagtem Deutschrap bis zu poppigen Indie-Sounds ist für jeden Festival-Lover etwas dabei. Eröfnet wird die Red Bull Stage von Adrian Tillmann alias Ritter Lean, der in seinen Texten und mit seiner authentischen Performance intime Geschichten über sein Leben erzählt. Außerdem sind auf der Stage dieses Jahr unter anderem der deutsche Rapper Souly, die deutschitalienische Musikerin Domiziana und die britische Sängerin Venbee zu erleben.

Alle Infos und das gesamte Line-up auf: frequency.at

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UND 20. JULI RED BULL CLIFF DIVING NORTHERN IRELAND

Zum ersten Mal ist Nordirland Gastgeber eines Stopps der Red Bull Clif Diving World Series. Vor der atemberaubenden Kulisse in Ballycastle an der Nordküste der Stadt Antrim werden die weltbesten Klippenspringer gegeneinander antreten. Dabei geht es aus bis zu 27 Meter Höhe mit über 85 km/h in den kalten Atlantik – und das mit möglichst vielen sauberen Salti und Drehungen dazwischen. Am 20. 7. live auf: redbull.com

BIS 23. JUNI PREMIER PADEL

MAJOR ITALY

Die wachsende Popularität von Padel hält an. In der imposanten Arena des Foro Italico in Rom wird auch dieses Jahr das Major-Turnier der neuen Premier Padel-Tour ausgetragen. Und das zieht nicht nur die besten Spieler der Welt an, sondern bietet auch eine ganze Woche lang spannende Aktivitäten rund um den Court. Sei live dabei und erlebe alle Ballwechsel auf Red Bull TV im Livestream auf: redbull.com

UND 7. JULI MOTOGP SACHSENRING

Darauf haben Motorrad-Fans sehnsüchtig gewartet: Zum 27. Mal geben sich die besten Piloten der Welt die Ehre, um auf der sächsischen Berg-undTal-Bahn den Zuschauern tollen Motorsport zu bieten. Neben der Action auf der Strecke mit dem MotoGP-Sprintrennen am Samstag und dem Grand Prix am Sonntag gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Wieder mit dabei: Marc Márquez (Foto li.) und Enea Bastianini (re.) – live auf Red Bull TV und ServusTV. motogpsachsenring.com

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THE RED BULLETIN 91 PHILIPP CARL RIEDL/RED BULL CENTENT POOL, GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL

Am Starting Grid des Red Bull Ring wird Martin Grubinger 50 MyGroove AllStars versammeln.

JUNI

DIE HYMNE DEINES LEBENS

Das wird einmalig! Der Weltklasse-Percussionist Martin Grubinger hat für seine F1-Band 50 Fans ausgesucht, die am Renntag am Starting Grid live performen werden, und zwar eine eigens von Hollywood-Komponist Hans Zimmer neu arrangierte Version der Hymne. Die Neo-Musiker hatten sich dazu bei der Musik-Spiel-App MyGroove mit einem Performance-Video beworben. Freu dich auf dieses einzigartige Musikerlebnis! mygroove.app 28. – 30. Juni: Für die rot-weiß-roten Motorsportfans ist das Formel-1-Wochenende am Spielberg der absolute Saisonhöhepunkt. ServusTV überträgt die Rennaction live und exklusiv im FreeTV.

„Ich würde mich freuen, wenn manche dank dieser Challenge erstmalig ein Instrument in die Hand nehmen.“

Martin Grubinger

„Die

Hymne wird ein bisschen mehr Rock ’n’ Roll, mehr elektronisch und ein bisschen mehr ‚gefährlich‘.“

Hans Zimmer

JUNI

„BEWEG DICH SCHLAU!“CHAMPIONSHIP: FINALE

Die „Beweg dich schlau!“Championship von ServusTV unter Schirmherr Felix Neureuther hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder mit einem einzigartigen Sportkonzept für Körper und Geist für mehr Bewegung zu gewinnen. Und das gelingt! Tausende Volksschulkinder in ganz Österreich haben mitgemacht, nun kämpfen die besten Teams in Schladming um den Sieg. Alle weiteren Details und Infos gibt es auf: servusTV.com @beweg.dich.schlau

BIS 14. JULI A1 BEACH PRO VIENNA

Die weltbesten Beachvolleyball-Stars direkt im Herzen Wiens bewundern! Kurz vor den Olympischen Spielen in Paris bekommen die Profs am Heumarkt noch eine letzte Chance, ihre Fähigkeiten auf Sand unter Beweis zu stellen. In dem Turnier kämpfen 16 Top-Teams pro Geschlecht um einen Platz auf dem Podium, wichtige Punkte für die Weltrangliste und, natürlich, Preisgeld. Alle Infos und Spieltermine auf: beachvolleyball.at

JUNI BIS 21. JULI TOUR DE FRANCE

Das wichtigste Etappenrennen im professionellen Straßenradsport ist wieder da! Und das Beste daran: Wenn sich Felix Gall und Co auf der „Großen Schleife“ durch Frankreich um das Gelbe Trikot matchen, sind die Fans bei ServusTV live dabei. Zudem gibt es täglich die Highlights jeder Etappe bei der Streaming-Plattform ServusTV On zu sehen. Als Experte ist hier Ex-Prof Bernhard Kohl im Einsatz. Alle Etappendetails und Infos gibt es auf: letour.fr

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92 THE RED BULLETIN GETTY IMAGES (3), GERRIT LANTZBERG (2)

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JUNI BIS 14. JULI

UEFA EURO 2024

Auf Fußballfans warten wahre Festspiele! ServusTV überträgt insgesamt 31 Spiele der UEFA EURO 2024 in Deutschland live und exklusiv. Dazu zählen etwa das Eröfnungsspiel Deutschland gegen Schottland (Fr., 14. 6.), das Finale (So., 14. 7.) und alle Auftritte des österreichischen Nationalteams. Als Experten dabei: Martin Harnik, Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Florian Klein (v. li.). Infos: uefa.com/euro2024

JULI

RED BULL LEDGEND

Es wird LEDGEndär! Auch heuer gibt es für Skate-Fans wieder die Chance, tief in die Trickkiste zu greifen. Nach einer feinen Session 2023 kehrt das Ledge-Skate Format („Ledge“ sind längliche SkateObstacles mit Kanten) zurück auf die Copa Beach Plaza nach Wien. 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eifern mit den kreativsten und technisch anspruchsvollsten Tricks um den Titel Red Bull LEDGEnd! Mega Stimmung und Good Vibes machen Red Bull LEDGEnd zum Skate-Tref, bei dem der Wettbewerbsgedanke in den Hintergrund rückt und das Motto „Love the ledge“ großgeschrieben wird. redbull.com

JULI

UND 28. JULI

RUPERT HOLLAUS RENNEN

Auf wunderbaren VintageMotorrädern lassen hunderte Biker alte Zeiten hochleben –und das Ganze vor der tollen Kulisse am Red Bull Ring am Spielberg. Das Rennen erinnert an Rupert Hollaus, der 1954 mit nur 23 Jahren bei einer Trainingsfahrt in Monza tödlich verunglückte – und der bis heute der einzige österreichische Motorrad-Weltmeister im Straßenrennsport ist. Infos auf: igfc.at > veranstaltungen

Beim GlemmRide Bike Festival in Saalbach Hinterglemm wird ordentlich was geboten. Von atemberaubenden Jumps über die Dächer Hinterglemms beim Slopestyle über das rasante Speed-Rennen beim Downhill bis hin zu Touren mit den Bikeprofs – wenn das legendäre Bike Festival in die achte Runde geht, qualmen die Reifen. Bei den Side-Events stehen Expo-Area, TrainingSessions, „Ride with the Pros“ und vieles mehr auf dem Programm. Schaut vorbei! saalbach.com 27

-5€* Kombiangebot 13

SALZKAMMERGUT TROPHY

Der härteste Bikemarathon des Landes steht an. Oder wie Fans sagen: einmal Hölle und zurück. Zur Auswahl gibt es sieben Marathon-Distanzen zwischen 22 und 209 Kilometern, Start ist in Bad Ischl. Wer sich für die längste Distanz entscheidet, hat einen langen Tag mit über 7000 Höhenmetern vor sich. Aber auch eine schöne Aussicht: Die Strecke führt durch eine UNESCO-Welterberegion. Weitere Infos auf: salzkammergut.at

BIS 14. JULI

GLEMMRIDE

BIKE FESTIVAL

Die efektive Kombination bei Schuppen und juckender Kopfhaut aus Ihrer Apotheke

* Beim Kauf von Nizoral 2% - medizinisches Shampoo gemeinsam mit Nizoral Expert Intensiv-Shampoo. Gültig von 1. Mai – 30. Juni 2024 in allen teilnehmenden Apotheken. Nizoral 2 % - medizinisches Shampoo: Wirkstof: Ketoconazol. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. Nizoral Expert Intensiv-Shampoo: Kosmetikum. In Kooperation mit 087_NIZ_0424

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THE RED BULLETIN PHILIPP CARL RIEDL/SERVUSTV, ERWIN HAIDEN

Kick it! Spieler beim Red Bull Four 2 Score in der Türkei

BIS 14. JULI

ATP CHALLENGER TURNIER SALZBURG OPEN

Das ATP Challenger 125 Turnier in Salzburg geht in die nächste Aufage: Internationale und heimische TennisStars können wertvolle Punkte für die Weltrangliste erobern und ihr Ranking verbessern. Und all das in einer wunderschönen Tennisanlage direkt am Salzachufer. Außerdem vor Ort: ein Kids-Bereich, eine Food Area und diverse Aussteller. salzburg-open.com

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BIS 20. JULI

ENNSTAL-CLASSIC

Die Ennstal-Classic ist eine der bekanntesten Oldtimer-Rallyes für Automobile bis Baujahr 1972. Unter dem Motto „Autofahren im letzten Paradies“ werden die Straßen von Schladming-Dachstein zum Schauplatz der 32. Aufage. Es warten ein aufregendes Programm mit Zieleinläufen, Passierkontrollen und musikalischen Einlagen. Fahrer und Oldtimer können hautnah bewundert werden, der Eintritt ist frei. Infos auf: ennstal-classic.at

MAI BIS 2. JUNI

RED BULL FOUR 2 SCORE

QUALIFIER UND NATIONAL FINAL

Red Bull Four 2 Score kommt erstmals nach Österreich. In drei Qualifkationsturnieren in Linz, Wien und Salzburg haben Teilnehmende die Chance, ihr Fußballkönnen im 4-gegen-4 unter Beweis zu stellen. Red Bull Four 2 Score ist ein globaler Fußballwettbewerb, der Amateurfußballer zwischen 16 und 35 Jahren aus 28 Ländern auf fünf Kontinenten herausfordert. Der Wettbewerb bietet ein einzigartiges Format mit 10-minütigen Spielen ohne Torhüter. In der ersten und der letzten Spielminute zählen die Tore doppelt. Mehr Informationen zum Event: redbullfour2score.com

Der österreichische Prof-Kicker, der beim FC Turin unter Vertrag steht, wird beim Finale am 7. Juli am Salzburger Kapitelplatz mit dabei sein.

BIS 27. JULI GENERALI OPEN

Tennis der Extraklasse bei Österreichs Sandplatz-Klassiker: Das Generali Open Kitzbühel wird zur Generalprobe für Olympia. Ein Top-10-Spieler, drei weitere Top-30-Spieler sowie die beiden Österreicher Sebastian Ofner und Dominic Thiem wollen sich beim Generali Open Kitzbühel auf Paris vorbereiten. Und auch abseits des Tennisplatzes wird Entertainment großgeschrieben –am Quali-Wochenende etwa tritt die Band Folkshilfe bei freiem Eintritt auf. ServusTV überträgt das Generali Open Kitzbühel live im freien Fernsehen und bei ServusTV On im Livestream. Alle Infos rund um den Besuch in Kitzbühel auf: generaliopen.com

BIS 23. JUNI CRANKWORX

Get ready für einen heißen Bike-Sommer. Fans des Freeride-Bikings können sich zum achten Mal in Folge auf das weltweit größte GravityMountainbike-Festival in Tirol freuen. Die Besten der Besten kämpfen im Bikepark Innsbruck in Mutters um die Titel der Saison – King und Queen of Crankworx. Im Vorjahr gab es einen Triumph von Lokalmatadorin Vali Höll (Foto oben) zu feiern. Infos: crankworx.com

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94 THE RED BULLETIN BARTEK WOLINSKI/RED BULL CONTENT POOL, JÖRG MITTER/RED BULL RING, NURI YILMAZER/RED BULL CONTENT POOL

JUNI

ON TRACK NIGHT VIENNA

Leichtathletik zum Anfassen gibt es bei der Track Night Vienna, einem der größten Events in Österreichs Wettkampfkalender, bei dem TopLäuferinnen und -Läufer aus der ganzen Welt gegeneinander antreten. Und dank des einzigartigen Konzepts sitzen die Zuschauer dabei nicht auf der Tribüne, sondern sind an der Laufbahn des Leichtathletik-Zentrums in Wien hautnah dabei. Das verspricht, wie auch das bunte Rahmenprogramm, einen unvergesslichen sportlichen Nachmittag und Abend. Mehr Infos auf: tracknightvienna.com

BIS 30. JUNI LIDO SOUNDS

Mehr als 35 Acts auf zwei Bühnen in vier Tagen bietet das Festival Lido Sounds am Donauufer in Linz. Den Donnerstag eröfnet die USamerikanische Kult-Rockband Kings of Leon (Foto). Das ist das Startzeichen für ein Lineup der Extraklasse, etwa mit Parov Stelar, Kraftklub und Sam Smith. Zusätzlich gibt es Ruheoasen am Areal und ein buntes kulinarisches Angebot. Alle Infos auf: lidosounds.com

CHALLENGE

TICKETS FÜR DIE MOTOGP AM RED BULL RING SICHERN!

Herausgeber

Andreas Kornhofer

Chefredakteur

Andreas Rottenschlager

Executive Creative Director

Markus Kietreiber

Creative Directors

Erik Turek (Ltg.), Kasimir Reimann

Grafik

Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Miles English, Kevin Faustmann-Goll, Carita Najewitz, Tara Thompson Fotoredaktion

Eva Kerschbaum (Ltg.), Marion Batty (Stv.), Susie Forman, Tahira Mirza, Rudi Übelhör

Chefin vom Dienst

Marion Lukas-Wildmann

Managing Editor

Ulrich Corazza

Global Content

Tom Guise (Ltg.), Lou Boyd

Publishing Management

Sara Car-Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Melissa Stutz

Art Direction Commercial

Peter Knehtl (Ltg.), Lisa Jeschko, Martina Maier, Julia Schinzel, Florian Solly

Head of Publishing Operations

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Direct to Consumer Business

Peter Schiffer (Ltg.), Marija Althajm, Melanie Schmid, Yoldaş Yarar (Abo)

Retail & Special Projects

Klaus Pleninger, Florian Pötzelsberger

Herstellung & Produktion

Veronika Felder (Ltg.), Martin Brandhofer, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig Lithografie

Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailovic, Josef Mühlbacher

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Anna Mayumi Kerber

Die Zweirad-Königsklasse brettert von 16. bis 18. August beim MotoGP über den Red Bull Ring in Spielberg, und ihr habt die Chance, mittendrin zu sein! Nehmt an der Challenge teil und erspielt euch Tickets für die MotoGP und weitere attraktive Preise. Wer dabei sein will, scannt zwischen 28. Juni und 27. Juli den QR-Code und macht beim Online-Game „Red Bull Racers“ mit. Erziele dort deinen besten Highscore und sichere dir mit ein wenig Glück einen von 20 Preisen! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700

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IMPRESSUM
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THE RED BULLETIN 95 LIDO SOUNDS

TV-Star, Politik-Erklärer, Sport-Insider:

Professor Peter Filzmaier analysiert die Welt der Athleten und Rekorde.

Filzmaiers

Antithese

„Vergesst Córdoba! Die jetzige Generation der Nationalmannschaft ist die beste seit dem ‚Wunderteam‘ vor fast 100 Jahren.“

War früher alles besser? Das ist Quatsch. Nur ältere Menschen verherrlichen gerne die Vergangenheit, weil sie sich nur an deren schöne Seiten erinnern. Fußballopas schwärmen deshalb von der Weltmeisterschaft 1978. Damals schlug Österreich im argentinischen Córdoba die bösen Deutschen 3:2. Das blamable 1:5 gegen die Niederlande zwei Spiele zuvor wird verdrängt. Da kickten wir wie auf einer Badewiese. Technisch lieb und nett, aber von der Taktik her auf dem Niveau einer Bezirksliga.

Córdoba war überhaupt das Schlimmste, was dem heimischen Fußball passieren konnte (obwohl ein siebter WM-Platz und der Sieg gegen den großen Nachbarn zugegeben großartig waren). Mit Hans Krankl, Herbert Prohaska und dem viel zu früh verstorbenen Bruno Pezzey gab es auch heimische Spieler, die später international viel erreichten. Doch verherrlichen wir den Sieg gegen die „Piefke“ leider mit dem unausgesprochenen Zusatz, es würde ohnedies nie wieder ein Nationalteam annähernd gleich gut sein.

Was für ein Unsinn. Vor 46 Jahren dribbelten gerade einmal fünf unserer Spieler im Ausland. In Brügge und bei Feyenoord Rotterdam – damals beide sehr gut – sowie in Duisburg, Düsseldorf und Stuttgart. Eine Weltauswahl sieht anders aus. Heute spielen David Alaba und Marko Arnautovic beim spanischen und italienischen Meister. Viel bessere Adressen als Real und Inter Mailand gibt es nicht. Marcel Sabitzer war im Champions-League-Rückspiel gegen Atlético Madrid Borussia Dortmunds Primgeiger.

Hier geht’s zu „Sport am Wort“, dem Video-Podcast mit Peter Filzmaier und Alina Marzi. Einfach QR-Code scannen.

Konrad Laimer hat sich in München bei den Bayern genauso durchgesetzt wie Kevin Danso in der französischen Ligue 1 beim RC Lens. Xaver Schlager, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald brillieren in Leipzig. Die dortigen Roten Bullen sind zugleich Dauergast in den europäischen Ligen. Oder man denke an Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart beim FC Freiburg oder Maximilian Wöber bei Mönchengladbach. Selbst vergleichsweise unscheinbare Teamkicker wie Stefan Posch spielen nicht irgendwo, sondern beim FC Bologna, das in der Seria A auf gutem Weg zu einem Champions-League-Tabellenplatz ist. Und so weiter.

Dass nicht alle der genannten Spieler immer Stammkräfte ihrer Vereine seien, ist ein unfaires Argument. Einerseits sind das beispielsweise Laimer und Schlager inzwischen durchaus, Alaba sowieso. Gleichzeitig wird vergessen, dass sogar der große Hans Krankl nach seinem sensationellen Eröfnungsjahr 1978/79 beim FC Barcelona irgendwann ins Abseits geriet.

Das österreichische Team der Gegenwart erinnert an das Dänemark der frühen 1990er-Jahre. Man hatte keinen Weltfußballer – obwohl Michael Laudrup nahe dran war –, doch war es eine unglaublich gute

96 THE RED BULLETIN JULIE BRASS, PICTUREDESK.COM (5) CLAUDIA MEITERT

Mischung aus Spielern in den weltbesten Ligen. Schließlich wurde Dänemark 1992 – zugegeben überraschend – sogar Europameister. Natürlich wäre die rot-weiß-rote Schlussfolgerung „Wir holen mindestens den Titel!“ trotzdem kindisch.

Österreich hat nur ein neues Wunderteam, wenn nicht die Hälfte der Mannschaft von Alaba bis Schlager verletzt ist oder in der Rehabilitationsklinik trainiert. Die Kaderdichte ist in einem Kleinstaat eben geringer als bei den großen Fußballnationen. Wunderteam? Teens und Twens verbinden mit diesem Begrif genau gar nichts. In den frühen Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts schlug Österreich unter anderem Deutschland 6:0 und 5:0, die Schweiz 8:1, Italien 2:1, Ungarn 8:2 und 3:2, Belgien 6:1 und Frankreich 4:0.

Na gut, das werden wir bei der Euro 2024 eher nicht wiederholen. Doch war jemals wieder eine Nationalmannschaft so gut? Das viel bessere Team als 1978

Peter Filzmaier ist Politikwissenschaftler an den Universitäten Graz und Krems – aber auch fachkundiger Sportfan. Kürzlich erschien sein Buch „Olympia: Die Spiele als Bühne für Sport und Politik“.

„Österreich erinnert an Dänemark Anfang der Neunziger. Die hatten keinen Weltfußballer, aber eine unglaublich gute Mischung.“

hatte Österreich zwei Jahre später. Da durchlebten Prohaska, damals frisch bei Inter, und Krankl als Starstürmer des FC Barcelona ihre Hochblüte. Die beiden und das Team rund um sie hätten De Bruyne und Lukaku alt aussehen lassen. Gegen deren belgische Vorgänger scheiterten wir allerdings 1980 in der Qualifkation, weil bloß acht Teams zur Endrunde durften.

Hat sich aber mal jemand überlegt, warum unsere Gruppe der heurigen Europameisterschaft als die allerschwerste gilt? Wegen Frankreich? Okay. Doch aufgrund der Niederlande und Polens? Nicht wirklich, wenn man sich deren aktuelle Form ansieht. Also auch deshalb, weil Österreich verdammt gut ist.

Diese Zeilen könnten schlecht altern – wenn wir nämlich in der Gruppenphase scheitern sollten. Doch darüber auf Verdacht im Vorhinein zu jammern wäre allzu typisch österreichisch. Jetzt sollten wir erst einmal stolz sein auf ein tolles Team, das bei der Europameisterschaft sehr viel erreichen kann!

THE RED BULLETIN 97

Dein erster Flug als Pilot?

Das war im Sommer 1986 mit einer Rhönlerche aus den 1950er-Jahren, die als Schulsegelfugzeug in Innsbruck stand. Wunderschön.

Was macht Fliegen mit dir?

Es macht mich zu einem anderen Menschen. Da verspüre ich ein enormes Glück.

RAIMUND RIEDMANN

zählt als Chefpilot der Flying Bulls zu den besten Piloten der Welt – und zu den schlimmsten Passagieren.

Was fiegst du bei der AIRPOWER24?

Wir werden die

restaurierte

P-51, ein altes Jagdfugzeug, dem Publikum zeigen und auch eine 3er-Formation fiegen.

Wie fndest du den Blockbuster „Top Gun“?

Es steckt ein Fünkchen Wahrheit drin. Aber prinzipiell ist der Film maßlos übertrieben.

Was war dein ärgstes Flugerlebnis?

Was fiegst du gerne?

Die grazile Lockheed P-38 Lightning aus den 1940ern ist etwas Besonderes. Aber jede Maschine, die ich fiege, ist in dem Moment mein Liebling.

Dein Tipp bei Flugangst?

Bei uns in einen Kunst fieger reinschnallen, danach ist die Flugangst vergessen! (Lacht.)

Die Flugzeugsammlung der Flying Bulls ist ja enorm. Was fiegt da so rum?

43 Flieger – von Maschinen aus den 1940ern bis zu einjährigen Businessjets.

Raimund Riedmann, 53, fiegt, seitdem er 16 Jahre alt war. Am 6. und 7. September zeigen er und sein Team bei der AIRPOWER24 in Zeltweg, Steiermark, spektakuläre Stunts. Alle Infos unter airpower.gv.at

Bei einer Airshow über Paris hatte ich vor sechs Jahren einen Motor ausfall. Oft ist es aber einfach nur schlimm, wenn ich als Passagier mitfiege. (Lacht.)

Deine größte Schwäche?

Dass ich fiegerisch nicht „Nein“ sagen kann und oft für Buddys einspringe.

Welche Hoppalas gibt es in der Luft?

Es gibt in der Luft keine Hoppalas. Aber ein Bird Strike – also Vogelschlag – kommt manchmal unvermittelt.

Welcher Flieger steht noch auf deiner Bucket List?

Nach 18.000 Flugstunden bin ich alles gefogen, was alt, neu und schön ist.

SCHLUSSMINUTE
98 THE RED BULLETIN HELGE KIRCHBERGER /RED BULL CONTENT POOL, JAY MILLER/RED BULL CONTENT POOL, PICTUREDESK.COM, ADOBE STOCK NINA KALTENBÖCK
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LONGINES SPIRIT ZULU TIME

Die LONGINES SPIRIT ZULU TIME verfügt über einen zusätzlichen Stundenzeiger, der innerhalb von 24 Stunden eine Umdrehung vollzieht – perfekt für alle, die häufig die Zeitzone wechseln. Und warum Zulu Time? Dies bezieht sich auf die Zulu-Flagge auf dem Zifferblatt eines Longines-Modells mit zwei Zeitzonen aus dem Jahr 1925. Im phonetischen Alphabet, welches für Funkübertragungen in der Luftfahrt genutzt wird, steht „Zulu“ für den Buchstaben „Z“. Dies stellt die universelle Weltzeit dar. Stil, Leistung und Geschichte an Ihrem Handgelenk. Pioneering time zones

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