54 LIFESTYLE
„Daumen drücken!“ Wetterkapriolen und Covid-19-Maßnahmen: Für viele heimische Weinbauern war 2020, trotz guten Jahrgangs, keine einfache Saison. Dieses Jahr wird wohl kaum weniger herausfordernd. Während die einen sich immer noch von den Anstrengungen der Weinlese im vergangenen Herbst erholen (wir erinnern uns, die revue hatte einen Selbsttest gemacht – Ausgabe Nr 38/2020), haben die Winzer ganz andere Sorgen: Sie bangen derzeit um das Wohl ihrer Trauben. Der Grund: Wetterkapriolen. Der April, der macht bekanntlich, was er will. Auch dieses Jahr zeigt sich der Monat von seiner launischsten Seite. Zeigte das Barometer an einem Tag 20 Grad Celsius an, sprang es am nächsten auf Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, inklusive Schneeflocken auf dem Messgerät. Für die Winzer eine Herausforderung der komplizierteren Art. Die Knospen treiben, Klimawandel sei Dank, von
Covid-19 und dessen Einschränkungen haben nicht nur Restaurants und Bars, sondern auch deren Händler, unter anderem eben die Weinbauern, getroffen.
Jahr zu Jahr früher aus, und so steigt auch das Risiko von Spätfrostschäden. Und die können, da kaum etwas dagegen unternommen werden kann, verheerende Folgen nach sich ziehen. Sonja Kanthak vom „Institut fir Biologesch Landwirtschaft an Agrikultur” (IBLA) erinnert sich: „Die großen Frostschäden im Jahr 2019 – über 40 Prozent der Reben waren erfroren – haben wir alle noch bildlich vor Augen. Und auch wenn die ganz großen Schäden bisher ausgeblieben sind, heißt es aktuell: „Daumen drücken!". Serge Fischer, Weinbauberater am Institut Viti-Vinicole (IVV) bestätigt das: „Ab Austrieb (d.h. zum jetzigen Zeitpunkt) ist schon ein kleiner Nachtfrost von -3 Grad Celsius gefährlich. Am 8. April etwa wurden bis zu -5,4°C
gemessen. Da die allermeisten Reben zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ausgetrieben waren, kam es höchstwahrscheinlich zu keinen großen Schäden. Definitiv wissen wir das aber erst, wenn die Knospen austreiben.” Bis zu den Eisheiligen, also Mitte Mai wird diese Zitterpartie noch andauern. Und als hätten die Winzer damit nicht schon genug Sorgen, sind auch die Nachwehen vom Ausbruch eines gewissen Virus immer noch zu spüren: Covid-19 und dessen Einschränkungen haben nicht nur Restaurants und Bars, sondern auch deren Händler, unter anderem eben die Weinbauern, getroffen. „Genaue Daten liegen uns noch nicht vor. Fakt ist aber,