MQ Management und Qualität

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MQ | 06/2020

SAQ trotzt mit Livestream dem Corona-Veranstaltungsverbot

Tag der Schweizer Qualität 2020 auf digitalen Wegen Einen Tag der Schweizer Qualität wie jenen vom 13. Mai 2020 gab es so noch nie. Weil aufgrund der Corona-Pandemie-Massnahmen keine Grossveranstaltungen erlaubt waren, gab es eine Premiere: Die SAQ ging mit der beliebten Tagung erstmals live via Stream. MQ war dabei und fasst die Highlights zusammen.

Zum ersten Mal durfte SAQ-Geschäftsführerin Marlyse Roulin zum Tag der Schweizer Qualität (TSQ 2020) begrüssen. Und auch in anderer Hinsicht handelte es sich um eine Premiere: Der traditionelle Tag der Schweizer Qualität ging als voll digitaler, überregionaler LiveEvent über die Bühne im Berner Kursaal, erlebbar in voller Länge via Stream. Es war ein Wagnis – aber eines, das man als sehr gelungen bezeichnen darf.

«KI: Chance oder Risiko?» Passend zur Premiere war auch das gewählte Thema: «Künstliche Intelligenz (KI): Chance oder Risiko?» – Eine Frage, die sich Marlyse Roulin auch bei ihrer Eröffnungsansprache stellte. Sie wies dabei vor allem auf die Chancen der neuen Technologien hin. Diese böten sich aber nur, wenn Unternehmen sich verstärkt agile Strukturen verschaffen und vom Silodenken wegkommen. Und wichtig sei es, sich über die Fortschritte der KI auf dem Laufenden zu halten. Mit dem diesjährigen Tag der Schweizer Qualität lieferte die SAQ einen Beitrag dazu. Auch Bundesrat Guy Parmelin richtete ein ausführliches Grusswort über KI an das Publikum an den Bildschirmen. Im ersten Referat des Vormittags unterzog Dalith Steiger von SwissCognitive das Tagungsthema einem «Reality Check». KI sei im Wesentlichen eine Erweiterung der zunehmenden Vernetzung von Gegenständen. Es gehe nicht mehr nur um den reinen Austausch von Daten, sondern darum, «etwas aus den Daten zu machen». Darin, immer mehr Produkte «smart» zu machen, liege eine grosse Chance für Unternehmen jeder Grösse. KI ermögliche es, den Algorithmen das zu überlassen, was Menschen nicht gerne tun, Zeit zu sparen und Gefahren auszuschliessen. Damit öffnen sich die Tore für die eigentliche menschliche Kernkompetenz: die Kreativität. Einige dieser Aspekte wurden in der anschliessenden Podiumsdiskussion nochmals angesprochen. Ewa Ming, Gregory Lukowski und Dalith Steiger sprachen mit Diskussionsleiter Andy Fitze über die Frage, was denn KI besser machen könne – auch hinsichtlich Qualität. Die Teilnehmenden der Diskussion waren sich einig, dass es primär darum gehe, gute von schlechten Daten zu differenzieren. Dalith Steiger wies zudem darauf hin, dass man nicht denken sollte, durch KI-

Technologie würde die Welt plötzlich von selbst funktionieren. Es brauche nach wie vor kreative und ethische Ansätze, um digitale Prozesse zu steuern und zu nutzen.

Warum Normung für KI? Filiz Elmas leitet seit dem 1. Juni 2019 die Geschäftsfeldentwicklung für künstliche Intelligenz (KI) bei DIN. Ihre Aufgabe ist es, in Kooperation mit den verantwortlichen Projektleitern die Synergien aller laufenden KI-Projekte zu erfassen und Projekte so zu gestalten, dass der Nutzen der Normung und Standardisierung für die Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft im Bereich KI im Vordergrund steht. Durch die Live-Stream-Digitalisierung der Gesellschaft ist in jüngster Zeit deutlich geworden, wie wichtig die weltweite Regelung von Standards im digitalen Kontext sind. Filiz Elmas sprach am TSQ 2020 über die Bedeutung von Normen und Standards für KI. «Es braucht ein KI-Strategie bei den Regierungen.» Desto wichtiger sei die Mitwirkung von informierten DIN-Mitarbeitenden, Normen- und

Bild: SAQ

Thomas Berner und Michael Merz

Podiumsdiskussion am Tag der Schweizer Qualität 2020 mit gebühren­ dem Abstand: Dalith Steiger, Gregory Lukowski, Ewa Ming, Andy Fitze.


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