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COR
ZWEI 2019
Drei Fragen an …
Johann Mantinger, 62 Jahre alt, schneidet Speck schneller, als eine ganze Fußballmannschaft denselben essen kann.
Johann Mantinger, den schnellsten Speckaufschneider Südtirols
Herr Mantinger, wie wird man zum schnellsten Speckaufschneider des Landes? Ach, ich mache bei allen möglichen Wettbewerben mit. Mal geht es dabei um Präzision, mal um die pure Geschwindigkeit. Einmal habe ich mich gegen 18 Konkurrenten durchgesetzt – und doppelt so viele mundgerechte Portionen aufgeschnitten wie der Zweitplatzierte. Ein andermal bin ich gegen eine ganze Fußballmannschaft angetreten. Eine Altherrentruppe aus Köln. Ich habe gewettet, dass ich fünf Kilo Speck schneller aufschneide, als sie essen können. Auch das habe ich geschafft. Stellen Sie auch selbst Speck her? Klar! Ich bin Kleinbauer und besitze 20 Schweine. Speck ist mein Leben – beruflich und privat. Ich kümmere mich um meine Ferkel, als wären es meine Babys. Wissen
T H E L O C A L M AG A Z I N E
Sie, ich bin bekannt wie ein bunter Hund: Ich war bei der Carmen Nebel eingeladen, die BBC hat mich auch schon interviewt. Überall nennen sie mich den „Gletscher-Hans“. „Gletscher-Hans“? Warum nicht „Speck-Hans“? Weil ich früher Skilehrer war, daher kommt das. Einer Skischülerin war mein Name zu kompliziert, also hat sie mich umgetauft – und so ist es dann geblieben. Die Italiener nennen mich übrigens perfekt übersetzt: „Giovanni dal ghiacciaio!“
So funktioniert’s Ein echter Speckgenießer lässt die Schneidemaschine links liegen. Er benötigt nichts als ein scharfes Messer, ein typisches Südtiroler Speckbrettl und – Muskelkraft! Er trennt ein rund drei Zentimeter dickes Stück längs der Hamme ab, entfernt die Schwarte und schneidet den Speck dann in möglichst dünne Scheibchen. Für den traditionellen Knödel wird der Speck hingegen in Würfel geschnitten.