Surprise 496/21

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BILD(1): KOSTAS MAROS, BILD(2): PRAVOSLAV SOVAC, HOMMAGE Ö DUBCEK, 1968, KUNSTHAUS ZUG, BILD(3): GIOVANNI JUSSI

Veranstaltungen Online «Nachbeben», Podcast auf Spotify, iTunes und nachbeben.ch

Wie Krisen unser Leben prägen – darum geht es ganz grundsätzlich im noch jungen Podcast des Radiojournalisten (und Surprise-Reporters!) Simon Jäggi, des – ebenfalls – SRF-Journalisten Sedrik Eichkorn und der Psychologin und Buchautorin Rea Hoppler. Zum Beispiel: Ron Feller ist etwa sechs Jahre alt, als seine Eltern den Zeugen Jehovas beitreten. Während jahrzehntelangem Mitlaufen in der Sekte führen die Dogmen zu Spannungen in seiner Familie, Feller entschied sich – trotz der Angst vor den weitreichenden Konsequenzen – auszusteigen. Es war ein Entscheid für die eigene Meinungsbildung und die Vielfalt an Weltbildern. Oder Folge 2: Mirjam Indermauer hat ihr halbes Leben mit ihrem Ehemann verbracht. Dann wird er schwerkrank. Und sie stellt sich die Frage: Wer bin ich ohne meinen Mann? Folge 3: Henning Krauses Leben besteht aus: Adrenalin kicken und Leben retten. Es gleicht einer tempogeladenen Fernsehserie mit viel Action, Notfallmedizin, Krankenwagen, Rettungshubschrauber. Bis er mehrere Einsätze im Irak und in Afghanistan hat. Plötzlich macht dem Adrenalin etwas ganz anderes Platz: das Gefühl kompletter Machtlosigkeit, das Erleben der Gewalt. Bilder, die nachbeben. Alle drei bis vier Wochen erscheint eine neue Folge. DF

Zug «ZuZug aus Osteuropa», Ausstellung, bis So, 1. August, Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27. kunsthauszug.ch

Mit dem Beginn des Kalten Krieges zerfiel Europa in «den Osten» und «den Westen». Obwohl Länder wie die Tschechoslowakei, Polen,

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­ ngarn und Russland geografisch U gar noch in Europa liegen, schienen sie ein Stück weiter weg zu rücken. Die Ausstellung «ZuZug» verbindet nun verschiedene Generationen mittel- und osteuropäischer Kunstschaffender. Hier richtet der Schweizer Guido Baselgia seine Kamera auf den russischen Künstler Pavel Pepperstein und seinen Freundeskreis. Dem ge­ genüber stehen die Porträts des gebürtigen Pragers Jan Jedlička von westlichen Kunstschaffenden wie Gerhard Richter, Sol LeWitt und Roni Horn. Mit Pravoslav Sovak, Jan Jedlička und Tomas Kratky kamen tschechische Künstler dreier Generationen nach der nieder­ geschlagenen Reformbewegung des Prager Frühlings 1968 in die Schweiz. Von Luzern und Hergiswil aus bereiste Sovak dann während Jahrzehnten die USA, was sich in einem druckgrafischen Oeuvre niederschlug, während sich Tomas Kratky in seinen Zeichnungen und Gemälden existenziellen Fragen

von Religion und Sexualität, Leben und Tod widmete. In diesem schöpferischen Beziehungsgeflecht von Ost und West hat auch der Appenzeller Roman Signer seinen Platz, der in den 1970er-Jahren in Warschau Kunst studierte und dessen Werk bis heute davon geprägt ist. Freiheit und Toleranz, Weggang und Flucht bleiben in «ZuZug» präsent. So bezieht sich die Ausstellung auch auf gegenwärtige Proteste, Aufstände und revolutionäre Geschehnisse in Polen, Russland, Ungarn, Belarus und der Ukraine. D IF

Bern «Wo ist Walter?», Walking Theatre, ca. 90 min., ab ­ 10 Jahren; 9./10. April, 17 Uhr, 11. April, 15 Uhr, im Rahmen von «Schlachthaus Theater im Quartier», alle Tickets und Infos: schlachthaus.ch Das «Tscharni» ist von März bis Mai die auserwählte Bühne mit internationalen Produktionen für Kinder, Jugendliche, Familien und Leute, die Theater einmal anders erleben wollen. Rundherum gibt’s eine Projektwoche mit der Schule

Tscharnergut und Workshops für Kinder und Jugendliche. Aber erst einmal ist da vor allem Walter. Oder eben auch nicht. Also gilt es, ihn zu suchen, mithilfe von Maria, der GPS-Begleitung. Sie gibt die Richtung vor, das Tempo. Aber auch Gedanken. Die Zuschauer*innen geraten in Bewegung und bald auch die Stadt selbst. Die Zuschauer*innen als Beobachter*innen mittendrin. Der Alltag gibt klare Wege vor, von A nach B. Jetzt interessiert das Dazwischen: anhalten, sich umschauen. Was hat diese Stadt zu bieten? Und was bieten ihr die Bewohner*innen? DIF

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Schau  .Lager bis 5. September 2021

Seefeldstr. 317 8008 Zürich Di bis Fr 13–17 Uhr Sa und So 10–17 Uhr Mo geschlossen

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